Zahlen und Fakten

Werbung
Zecken-Info-Tour 2009
„Kein Stich für Zecken – Schutz durch FSME-Impfung“
Zecken – Zahlen und Fakten
Vorkommen
Zecken gehören zu den Spinnentieren. Weltweit existieren über 800 verschiedene
Zeckenarten. Viele von Ihnen sind gefährlich, weil sie Viren oder Bakterien
übertragen. Einige Zeckenarten Australiens geben während des Blutsaugens sogar
Gift ab, das tödlich wirken kann. In Deutschland ist der Gemeine Holzbock
(Fachbegriff Ixodes ricinus) die Zeckenart, die den Menschen am häufigsten sticht.
Beim Stich können Borrelien und FSME-Viren übertragen werden (FSME:
Frühsommer-Meningoenzephalitis).
Lebenszyklus
In ihrem ein- bis dreijährigen Lebenszyklus durchläuft die Zecke drei
Entwicklungsstadien: sechsbeinige Larve, achtbeinige Nymphe und die achtbeinige
adulte Zecke. Für jedes Stadium benötigt die Zecke eine Blutmahlzeit.
Lebensraum
Während der kalten Zeit verharrt die Zecke in den oberen Bodenschichten. Ab einer
Temperatur von sieben bis zehn Grad Celsius beginnt sie mit der Suche eines
Wirtes. Neben einer genügend hohen Temperatur, benötigen Zecken auch
ausreichend Feuchtigkeit. Sie finden sich in Deutschland deshalb besonders im
hohen Gras, in lichten Laubwäldern und Büschen und auch im Uferbewuchs von
stehenden und fließenden Gewässern. In maximal 1,5 Meter Höhe lassen sie sich
von ihrem Wirt von Blättern und Gräsern abstreifen
Durchseuchung in Deutschland
Borreliose kommt überall vor wo es Zecken gibt. Die Durchseuchung der Zecken mit
dem Bakterium ist regional und in Abhängigkeit vom Entwicklungsstadium der
Zecken unterschiedlich hoch – in Deutschland liegt sie zwischen 3 und 30 Prozent.
FSME-Risikogebiete liegen in Deutschland vor allem in Baden-Württemberg, Bayern,
Hessen und Thüringen. Aber auch aus den östlichen Bundesländern sowie in
Rheinland-Pfalz gibt es Meldungen zu Krankheitsfällen. Die Durchseuchung der
Zecken mit FSME-Viren liegt in deutschen Risikogebieten bei etwa drei Prozent,
regional auch darüber.
1
Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)
Krankheitsbild: Die FSME ist eine Virusinfektion. Die Inkubationszeit beträgt
7 bis 15 Tage, ungefähr 30 Prozent der Infizierten entwickeln eine
Symptomatik. Die Viren können das zentrale Nervensystem befallen und eine
Hirnhaut-, Gehirn- oder Rückenmarksentzündung auslösen.
Verlauf: zunächst grippeähnliche Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen,
Magen-Darm Beschwerden; bei etwa zehn Prozent dieser Patienten
entwickeln sich, nach einer vorübergehender Besserung, schwere FSMEKrankheitssymptome: plötzliches hohes Fieber, starke Kopfschmerzen,
Übelkeit, Erbrechen, Lähmungen, Schluck- oder Hörstörungen. Bei ungefähr
einem Prozent der Betroffenen verläuft die Krankheit tödlich.
Impfung: Den zuverlässigsten Schutz gegen eine Infektion bietet die Impfung.
Die Ständige Impfkommission Robert Koch-Institut empfiehlt sie für alle
Personen, die sich in FSME-Risikogebieten viel im Freien aufhalten, sowie
denen, die beruflich exponiert sind (Förster, Waldarbeiter). Für die
Grundimmunisierung wir drei mal geimpft: am Tag null, nach ein bis drei
Monaten und nach neun bis zwölf Monaten. Danach ist die erste Auffrischung
nach drei Jahren notwendig, danach genügt in der Regel ein fünfjähriger
Abstand.
Häufigkeit: 2008 wurden 288 FSME-Erkrankungen in Deutschland gemeldet.
Die jährlichen Fallzahlen schwanken relativ stark, so wurden 2006 zum
Beispiel 546 Erkrankungen registriert.
Borreliose
Krankheitsbild: Die Lyme-Borreliose ist eine Infektionskrankheit, die durch
das Bakterium Borrelia burgdorferi ausgelöst wird. Die Bakterien können sich
nach einer Infektion über den Blutkreislauf im gesamten Organismus
ausbreiten und dabei Organe und Gewebe in Mitleidenschaft ziehen. Die
Gefahr einer Infektion steigt mit der Dauer des Saugaktes. Für die Borreliose
gilt also: Je schneller die Zecke entdeckt und entfernt wird, desto geringer ist
das Risiko einer Infektion.
Verlauf: Häufig zeigt sich eine Infektion durch die „Wanderröte“. Es handelt
sich dabei um eine entzündlich bedingte Hautrötung, die sich kreisförmig vom
Stich aus ausbreitet. Es können auch unspezifische Symptome wie Fieber,
Kopfschmerzen oder Lymphknotenschwellungen auftreten. Im Verlauf der Zeit
können sich verschiedene Formen der Borreliose manifestieren. Außer der
Haut können später auch Gelenke oder das Nervensystem betroffen sein.
Behandlung: Gegen Borreliose gibt es keinen Impfstoff. Eine Therapie ist in
der Frühphase der Erkrankung am erfolgreichsten. Sie wird mit Antibiotika
durchgeführt, die über einen Zeitraum von zwei bis vier Wochen
eingenommen werden müssen.
Häufigkeit: In Deutschland erkranken jährlich ungefähr 60.000 bis 80.000
Menschen an Borreliose.
Weitere Infos auf www.dgk.de und www.dgk.de/zecken-info-tour oder telefonisch:
FSME-Hotline vom 14. April bis 5. Juni 2009, Mo - Fr von 10 – 12 Uhr, Tel.: 06421
293-800, danach jeden Di von 10 – 12 Uhr, Tel.: 06421 293-188.
2
Herunterladen