sexismus? nicht mit uns!

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SEXISMUS?
NICHT MIT UNS!
Impressum
Herausgeber: Jungsozialistinnen und Jungsozialisten in der SPD im
Landesverband Niedersachsen
Verantwortlich: Juso-Landesvorstand Niedersachsen
Redaktion: Sarah Andreas, Melissa Gabriel, Pia Klein, Siemtje Möller,
Aline Rennebeck, Arne Zillmer
Redaktionsanschrift: Juso-Landesverband Niedersachsen, Odeonstraße
15/16, 30159 Hannover
Fon: 0511-1674-223, Fax: 0511-1674-211
www.jusos-niedersachsen.de
Verlag: Eigenverlag
2013
SEXISMUS
BEGEGNET UNS FAST
ÜBERALL IM ALLTAG
TV, Internet und Printmedien sind
voll von Werbung, die veraltete Geschlechterrollen und sexistische Inhalte transportiert, gleichzeitig ist das
Wort Sexismus derzeit in aller Munde.
Als feministischer Jugendverband
haben wir, die Jusos Niedersachsen,
deshalb diese Broschüre erstellt. Wir
haben sie für EinsteigerInnen und
Fortgeschrittene zusammengestellt,
um zu erklären, was Sexismus ist,
warum sexistische Verhaltensweisen
ätzend und veraltet sind und warum
Feminismus wichtig für uns alle ist.
Dass die Debatte um Alltagssexismus
ausgerechnet aufgrund des Brüderle-Vorfalls ins Rollen kam ist eigentlich schade,
schließlich ist solch offen diskriminier-
endes Verhalten nur die Spitze des Eisberges, aber auch wiederum egal, denn es
zeigt sich, dass sie dringend geführt werden
muss. Alltagssexismus ist ein sehr ernstzunehmendes Problem und hat zu einer
Gesellschaft geführt, in der verbale und
körperliche Belästigungen bis hin zu einer
erschreckenden Zahl an Vergewaltigungen
von weiblichen Opfern verheimlicht und
heruntergespielt werden. Oft wird sogar
den Opfern die Schuld gegeben, und das
alles nur zum Machterhalt der Ausführenden. Die Debatte ist mehr als überfällig,
wer das nicht glaubt, muss nur einmal ein
paar Twitterbeiträge zu #Aufschrei durchlesen..
Wir wollen eine solche sexistische Gesellschaft nicht und deshalb ist es jetzt an
der Zeit, etwas dagegen zu machen!
Was genau ist denn eigentlich Sexismus?
Auf den Punkt gebracht sind es diskriminierende Verhaltensweisen gegenüber
einer Person, die diesen allein aufgrund
ihres Geschlechts ausgesetzt ist.
Die Geschlechterstereotypen “Mann”
und “Frau” dominieren unsere Gesellschaft und dabei geht es weit über reine
Äußerlichkeiten, wie den “Blondinenwitz”
hinaus. Während mensch mit dem “Mann”
Attribute, wie Durchsetzungsfähigkeit
und Erfolg assoziiert, wird mit einer Frau
eher Zurückhaltung und ein Hausfrauendasein in Verbindung gebracht. Frauen
werden dadurch gezwungen ihre Kompetenz immer wieder unter Beweis zu stellen.
Die äußerste Form von Sexismus sind
unerwünschte körperliche Annäherungen,
Berührungen und Handlungen. Sexuelle
Übergriffe können mit Gewalt einhergehen und sind in jedem Fall vorsätzlich. Die
Gründe, übergriffig zu werden, können sowohl sexueller Natur sein, aber Übergriffe
dienen ebenfalls dazu, Machtverhältnisse
bzw. Überlegenheit zu demonstrieren Der
Täter zeigt dem Opfer damit: ich habe
Macht über dich, also kann ich das mit dir
machen.
Wer sind die Opfer? In den allermeisten Gesellschaften sind
die Opfer von Sexismus Frauen. Ein Argument in Sexismus-Debatten ist häufig,
dass auch Männer Opfer von übergriffigen Frauen werden, allerdings sind die
Fälle sexueller Belästigung von Frauen an
Männern verschwindend gering. Alleine
im Arbeitskontext berichten weitaus mehr
Frauen von Belästigung durch Männer
als anders herum (Siehe: European Commission, 1998, Sexual harassment in the
workplace in the European Union. Brussels, Belgium: European Commission,
Directorate-General for Employment,
Industrial Relations and Social Affairs).
Frauen sind täglich sexistischen Verhaltensweisen von diskriminierender
Sprache bis hin zu Übergriffen und sexueller Gewalt ausgesetzt. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und
Jugend (BMFSFJ) hat in einer repräsentativen Studie festgestellt, dass 58,2 % aller
befragten Frauen bereits sexuelle Belästigung erfahren haben. Das kann z.B. am
Arbeitsplatz sein, aber auch im öffentlichen Raum oder im privaten Umfeld.
Dass es dabei auf die Kleidung der Frau
ankommt, ist ein leider weit verbreiteter
Irrglaube, denn z.B. leiden auch verschleierte Frauen unter sexuellen Übergriffen.
Ein kurzer Rock ist keine Einladung zum
Angrabschen; ebenso findet es keine Frau
toll, wenn mensch ihr auf die Brüste starrt.
Kommentare zum Hintern einer Frau
werden sind kein Kompliment - sondern
distanzlos und herabwürdigend. Sexismus findet allerdings nicht nur
im Beisein von Frauen statt. Ganz platt
gesagt heißt das: auch aus den nettesten
Jungs werden in bestimmtem Umfeld
schnell Sexisten. Dabei gibt es Forschungsergebnisse, die besagen, dass Frauen und
Männer gewisse Witze und Sprüche gleichermaßen als sexistisch und unangemessen einordnen. Greifen Männer trotzdem
zu so einem Verhalten, können sie verschiedene Beweggründe haben, allerdings
tun sie es auf jeden Fall wissentlich.
Sexuelle Belästigung und sexuelle
Übergriffe haben meist schlimme Folgen
für die Opfer, worüber sich die Täter selten
im Klaren sind. Je nach Heftigkeit der Situation können die Opfer Wut, Entsetzen,
Ekel und ein Gefühl der Ohnmacht und
des Ausgeliefertseins empfinden. Sexuelle
Übergriffe haben oft psychische Folgen
wie Depressionen, Angstzustände und andere.
Wie gehe ich mit Sexismus/ sexuellen Übergriffen um?
Der Umgang unterscheidet sich je nach
Situation. Das Wichtigste ist, wie so oft,
sich selbst nicht in Gefahr zu bringen.
Niemand kann verlangen, dass mensch
sich drei stark betrunkenen Personen in
den Weg stellt und ihnen die Meinung
sagt, weil sie ein beleidigendes, sexistisches Wort benutzt haben. In manchen
Situationen kann es am sichersten sein,
gar nichts zu tun oder zu sagen. In anderen kann mensch allerdings Strategien
entwickeln, mit unangemessenen Verhaltensweisen umzugehen. Wir haben ein
paar Handlungsmöglichkeiten zusammen
gefasst, die dir dabei helfen können, wenn
du sexistische Verhaltensweisen selbst erfährst oder merkst, dass es anderen passiert.
Sexistische Ausdrücke:
Jemand in deiner Umgebung benutzt einen sexistischen Ausdruck und stößt damit
bei dir auf wenig Toleranz. Du kannst
deutlich machen, dass dir dieser Begriff
nicht gefällt. • Argumentiere, warum du den Ausdruck unangebracht findest und versuche je nach Situation, einen anderen
Begriff zu finden bzw. zu etablieren.
• Auch kann mensch eine Diskussion
darüber anregen, warum der Begriff
beleidigend ist.
Witze:
Jemand macht einen blöden, sexistischen
Witz. Mach deutlich, dass dir solche Witze nicht gefallen und du sie sexistisch
findest.
• Zustimmung drückt sich durch
Lachen aus, keine Zustimmung dementsprechend durch Nicht-Lachen.
Erlebt mensch, dass über einen bestimmten Witz nicht gelacht wird, wird
mensch dadurch lernen.
Vorurteile:
Du musst dir schon wieder haltlose Vorurteile anhören, z.B., dass Frauen angeblich
nicht Auto Witze:
Jemand macht einen blöden, sexistischen
Witz.
• Mach deutlich, dass dir solche Witze nicht gefallen und du sie sexistisch
findest.
• Zustimmung drückt sich durch
Lachen aus, keine Zustimmung dementsprechend durch Nicht-Lachen.
Erlebt mensch, dass über einen bestimmten Witz nicht gelacht wird, wird
mensch dadurch lernen.
Sexuelle Übergriffe:
Wie oben beschrieben, ist es hier am
wichtigsten, dass du dich nicht in Gefahr
bringst. Jede Situation und jede Person ist
anders. Da sexuelle Übergriffe häufig mit
Gewalt einhergehen, sind manche Situationen extrem gefährlich. Du musst selbst
entscheiden, wie weit du gehst.
Beobachtest du einen Übergriff, ist es
je nach Gefahrenlage sinnvoll, das Opfer
anzusprechen und ihm Hilfe anzubieten
und/ oder manchmal ist es notwendig,
Hilfe zu verständigen. Du kannst auch an-
dere Anwesende direkt ansprechen,
um gemeinsam aktiv zu werden und zu
helfen.
Wenn du selbst in so eine übergriffige
Situation gerätst und dich wehren
möchtest, bleib konsequent.
• Antworte kurz und knackig. Am
Besten benennst Du deutlich das Verhalten, was unterlassen werden soll.
„Belästige mich nicht!“ oder ähnlich.
• Sag nicht sowas wie „Entschuldigung,
aber...“. Die Handlung geht von jemand anderem aus und du musst dich
nicht dafür entschuldigen, wenn dich
jemand blöd anmacht. • Lass dich nicht auf Diskussionen ein.
Manche Täter fangen an, sich über das
Opfer lustig zu machen und versprechen sich viel von ihren oder seinen
Reaktionen, lass dich davon nicht beeinflussen.
• Verlass die Situation so schnell wie
möglich. Apropos Sprache:
Du wunderst dich in manchen Texten
über die Unterstriche oder Sternchen,
die bei personalisierten Nomen benutzt
werden? Der Unterstrich ist eine neue
Form des „Genderns“ , also des Anpassens
der Sprache auf das soziale Geschlecht.
Unterstriche und Sternchen sollen nun
endlich auch alle Menschen in der Sprache
einschließen, welche sich weder als Mann,
noch als Frau fühlen. Frauen und LGBTIQ1-Menschen haben ebenso wie Männer ein Recht in Sprache eingeschlossen
und nicht übergangen zu werden.
Wie gesagt, es gibt keine perfekte Lösungsstrategie.
Im Allgemeinen gilt, selbst wenn du
nicht persönlich betroffen bist, mach dich
für andere stark. Du kennst es vielleicht
auch, dass dich eine Situation, ein Wort
oder eine Diskussion so schockt, dass du
sprachlos bist und dich über die Hilfe anderer freust. Schließlich nutzt nicht jede
und jeder Sprache so reflektiert und umsichtig, wie wir es empfehlen.
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1 LesbianGayBisexualTransInterQueer:
Menschen, die lesbisch, schwul, bisexuell,
transsexuell, intersexuell oder queer sind.
»TYPISCH MANN?«:
WARUM FEMINISMUS
AUCH MÄNNER ETWAS
ANGEHT
Sicher hast du die Debatte über Sexismus in den letzten Wochen mitbekommen. Vielleicht denkst du dir, dass das
alles „halb so wild“ ist und dieser FDPTyp doch nur einen „flotten Spruch“
gemacht hat. Sowieso geht dich das
ja alles gar nichts an, du bist ein Mann
und mit Feminismus hast du nichts am
Hut.
So wie dir geht es wohl den allermeisten
Männern. Bei Feminismus denkst du an
Frauen mit Achselhaaren, die späte Alice
Schwarzer in Talkshows und arme unterdrückte Männer. Überhaupt fragst du
dich, was sich diese Feministinnen denn
so aufregen? Frauen sind doch längst
gleichberechtigt, steht sogar im Grundgesetz. Außerdem sind die doch selbst
Schuld, wenn sie angegrabscht werden,
hätten sich ja nicht so knapp anziehen brauchen. Gerade du als Mann wirst doch
schließlich auch immer stärker diskriminiert, das sagt sogar diese Kristina, diese
Familienministerin. Wenn die das sagt,
muss es doch stimmen! Oder...?
Es ist Zeit, dass mit diesen Vorurteilen
über Feminismus mal aufgeräumt wird.
Denn Feminismus geht auch dich als
Mann etwas an, ob du es glaubst oder
nicht. Ein Leben lang wird ein Mann in
eine bestimmte Rolle gezwängt, ob ihm
das gefällt oder nicht. Bestimmt erinnerst
du dich an Sprüche wie „ EinIndianer kennt kein Schmerz“ oder so, „echte“ Männer
jedenfalls weinen nicht und zeigen keine
Gefühle. So wird es Jungen von klein auf
eingebläut. Abweichungen von dieser
Norm werden nur selten akzeptiert, denn
die in unserer Gesellschaft vorherrschenden Rollenbilder sind sehr starr. Schon
früh hast du daher gelernt, dass Männer
stark, durchsetzungsfähig und dominant
sein müssen. In der Pubertät dann gibt es
Beziehungstipps von diesem humorfreien
deutschen Comedian, der immer über
seine Freundin nörgelt. „Männer eben“,
heißt es dann, wenn es um angeblich typisch männliche Verhaltensweisen oder Eigenschaften geht. Später im Leben dann
soll der Mann ordentlich Kohle verdienen
und „Stammhalter“ sein, jedenfalls sehen
das große Teile unserer Gesellschaft so.
Doch ergibt das einen Sinn? Viele
Menschen haben keine Lust darauf und
wollen sich nicht in dieses Schema pressen
lassen. Einige möchten diesen Rollenklischees nicht entsprechen, weil sie nicht in solchen Kategorien denken und lieber
ganz sie selbst sind, eben nicht „typisch
Mann“ und damit in vielen Situationen
einfach Schauspieler sind, damit sie nicht
auffallen. Möchtest du nicht einfach auch
mal schüchtern, emotional, eben schlicht
und ergreifend: menschlich sein?
Wie gefährlich diese „typischen“ Verhaltensweisen sind, hat die SexismusDebatte deutlich gezeigt, auch wenn
das viele Männer nicht wahrhaben wollen. Die Kampagne #Aufschrei hat vielen
Frauen die Möglichkeit gegeben, ihre Erfahrungen mit sexueller Belästigung, Diskriminierung und Alltagssexismus auszu-
drücken. Zehntausende haben sich daran
beteiligt, auf erschreckende Weise ist so
deutlich geworden, dass wir eine längst
überfällige Debatte führen müssen. Von
Männern kamen in der Debatte meistens
verharmlosende Aussagen, demnach
dürften sich Frauen nun mal nicht auf
bestimmte Weise anziehen, Männer seien
„eben so“ und gegen ein „bisschen flirten“,
wie bei dem Brüderle von der FDP, sei
doch nichts einzuwenden. Tatsächlich ist
gegen flirten an sich absolut nichts einzuwenden, Menschen unterhalten sich nett,
kommen sich näher und verlieben sich.
Das ist schön. Ganz und gar nicht schön
sind aber gruselige platte Anmachsprüche,
besoffene Belästigungen oder die Grenzen
anderer Menschen nicht zu akzeptieren.
Du bist doch ein intelligenter und respektvoller Mensch, also benimm dich auch
so und schiebe es nicht auf deinen Pegel
oder die „männlichen Triebe“. Überhaupt
ist auffällig, wie viele Männer in der Debatte ihr eigenes Hirn verleugnet haben
und Alkohol oder einfach ihr Geschlecht
als Rechtfertigung für sexuelle Übergriffe
angeben. Sei mal ganz ehrlich: Willst du
so ein Depp sein? Willst du mit so einer
Denkweise sexuelle Belästigungen, Angrabschen oder sogar Vergewaltigungen
in Schutz nehmen? Nein, verdammt nochmal nein! Mit solchen Relativierungen
muss endlich Schluss sein und es ist auch
Aufgabe von Männern, ein Gesellschaftsklima zu schaffen, in dem sich nicht 50%
der Menschen ständig Sorgen machen
müssen, dumm angequatscht oder eklig
angefasst zu werden und sich dafür vielleicht sogar noch rechtfertigen müssen.
Wir wollen eine gesellschaftliche Atmosphäre schaffen, in der sich alle Menschen frei entfalten können, in der sie aber
die Grenzen der anderen akzeptieren.
Es ist daher wichtig, dass du auf deine
Sprache und dein Verhalten achtest und
niemanden bedrängst. Achte auch auf
das Verhalten deiner Mitmenschen und
greif ein, wenn du siehst, dass sich jemand
unwohl fühlt oder belästigt wird. Keine
Sorge, wir wollen keine Geschlechtertrennung in Bars oder Diskotheken, auch
wenn manche das anscheinend glauben.
Willst du wirklich behaupten, dein Hirn
funktioniert nicht richtig, weil dein Geschlechtsteil oder der Alkohol es so will?
WIR SIND HIER
WIR SIND QUEER
GEWÖHNT EUCH DRAN
Homosexualität, Transsexualität, Intersexualität, LGBTI, Asexualität,
diese Begriffe hast du bestimmt alle
schon mal gehört, vielleicht weißt du
auch was sie bedeuten, findest dieses
ganze Queergerede aber schräg?
Tatsächlich finden über 50% aller
deutschen Jugendlichen Homosexualität
„ekelig“ und wollen damit nicht konfrontiert werden. Diese erschreckende Zahl
wurde in einer Studie der Universität Kiel
im Auftrag des Familienministeriums herausgefunden. Aber woher kommt dieser
Hass gegen LGBTI-Menschen und insbesondere gegen männliche Transmenschen und Schwule?
Und dazu: warum wird dieses Thema
in einer Broschüre zu Sexismus behandelt,
du dachtest es würde hier nur um böse
Männer und arme Frauen gehen?
Sexismus ist zumeist Machtausübung.
Die sexistisch behandelte Person wird
herabgewürdigt, indem die ausführende
Person der betroffenen Person deutlich
macht, dass sie mit ihr machen kann,
was sie will. Warum insbesondere Frauen
unter Sexismus leiden, wurde in dieser
Broschüre schon erklärt. Wenn nun aber
Männer (oder auch Frauen) ein Liebesleben außerhalb der heterosexuellen Norm
bzw. Heteronormativität führen, wirkt
das auf traditionell denkende Menschen
irritierend. Schwulen Männern werden
zum Beispiel oft „weibliche Verhaltens-
weisen“ unterstellt und sich darüber lustig
gemacht. gemacht. Es werden also nicht
nur direkt Männer wegen ihrer sexuellen
Orientierung beleidigt und diskriminiert,
nein, Weiblichkeit wird noch dazu indirekt herabgewürdigt und unter „männliche“ Verhaltensweisen gestellt. Außerdem
wollen manche Menschen sich eben nicht
den „typischen“ Rollenbildern anpassen
und sich diesen zuordnen, was auch ihr
gutes Recht ist. Führende SozialwissenschaftlerInnen gehen längst davon aus,
dass Geschlechterrollen vom Menschen
selbst gemacht, als sogenanntes „doing
gender“, und längst überholt sind.
Du merkst schon, das Ganze ist ein
sehr sensibles Themenfeld, dementsprechend solltest du dich auch sensibel verhalten, gegenüber allen Personen, die es
betrifft. Das betrifft deine Sprache, dein
Verhalten (weder anglotzen, noch verkrampft wegstarren). „Schwul“ ist kein
Schimpfwort!
Dir fällt es trotzdem schwer dich mit
dem Thema anzufreunden? Dann sei
wenigstens so fair und akzeptiere, dass
es andere Menschen gibt, die so leben.
Du selbst wünschst dir doch auch Liebe,
Lebensglück und Freiheit, gesteh dies also
bitte auch anderen Menschen ein, egal
welche sexuelle Orientierung sie haben.
Jede und jeder hat ein Recht darauf ein
schönes, erfülltes Leben zu führen, auch
in der Öffentlichkeit.
Und was in den Betten anderer Leute
passiert, geht dich ja mal gar nichts an!
Traditionelle Männlichkeitsbilder sind
doch sowas von langweilig, oder willst du
etwa so sein wie deine Eltern? Mach dich
lieber auf in eine neue, modernere und tolerante Welt. Du kannst aktiv deinen Teil
dazu beitragen!
»FEMINISM IS THE
RADICAL NOTION
THAT WOMEN ARE
PEOPLE«
- REBECCA WEST
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