Inhaltsverzeichnis 1 2 Versuchsbeschreibung und Physikalische Grundlagen Werteaufnahme und Auswertung 2.1 2.2 3 1 2 Bestimmung der Klemmenspannung einer Gleichspannungsquelle . . . . . . . . . . . . 2 2.1.1 Untersuchung der Temperaturabhängigkeit der Gegenspannung . . . . . . . . . 2 2.1.2 Messwertaufnahme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 2.1.3 Auswertung und Ermittlung der Klemmenspannung 3 . . . . . . . . . . . . . . . Bestimmung von Urspannung und Innenwiderstand eines Trockenelementes . . . . . . Diskussion 4 6 3.1 Fehlerdiskussion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 3.2 Ergebnisdiskussion 6 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Literatur 6 A Herstellerangaben des Weston-Normalelementes 7 B Datenprotokollierung während des Versuches 8 1 Versuchsbeschreibung und Physikalische Grundlagen Im zu bearbeitenden Experiment wurde die Methode der Kompensation verwendet, um die Klemmenspannung U2 einer Gleichspannungsquelle sowie Innenwiderstand Ri und Urspannung U0 eines Trockenelementes zu bestimmen. Dazu wurde am Versuchsplatz eine Schaltung der Form links in Abbildung 1 aufgebaut. Abbildung 1: Schaltung des Versuchs, links mit Normalement, rechts mit Trockenelement Mit dem Normalelement U1 und dem Widerstand des Schleifkontaktes sollte der Stromuss im oberen Stromkreis verschwinden, wobei diese Situation durch Verschieben des Kontaktes und Kontrolle mit dem Galvanometer G herbeigeführt wird. Das Galvanometer arbeitet zum Anzeigen des Vorhandenseins von Strom zuverlässiger als ein herkömmliches Amperemeter. Für die Spannung Widerstand Rx gilt dann nach [1], S.28 Bei nichtvorhandenem Strom ist Ux = U1 x Ux = U2 . L über dem (1) und damit L U2 = U1 . x Mit der nun bekannten Spannung Ux (2) U2 der Gleichspannungsquelle kann die rechte Schaltung in Abbildung 1 aufgebaut werden. Bei dem Trockenelement handelt es sich um eine handelsübliche Batterie. Aus der Maschenregel folgt U0 = IRi + UK UK = −IRi + U0 . Mit der Potentiometerschaltung können nun beliebige Ströme (3) I eingestellt werden. Die anliegende Klemmenspannung lässt sich wie im ersten Teil des Experimentes mithilfe der Schleifkontaktschaltung und der Gleichung (1) ermitteln. Eine lineare Regression über (3) kann dann schlieÿlich die gesuchten Gröÿen liefern. Eine detaillierte Versuchsbeschreibung ndet sich in [1], S.26-29. 1 2 Werteaufnahme und Auswertung 2.1 Bestimmung der Klemmenspannung einer Gleichspannungsquelle 2.1.1 Untersuchung der Temperaturabhängigkeit der Gegenspannung Für den ersten Teil konnte mit einem Weston-Normalelement der Spannung U1 gearbeitet werden, welches auf chemischer Basis operiert und temperaturabhängig ist. Die Herstellerangaben zur Temperaturabhängigkeit nden sich in Anhang A. Trägt man die Herstellerangaben in einem U -ϑ-Diagramm auf, lässt sich über diese Daten eine lineare Regression ausführen, um eine Umrechnungsformel für die Spannung U des Normalelements in V Temperaturabhängigkeit von U1 zu erhalten. Dargestellt ist die Regression in Abbildung 2. Korrigierte Werte des Herstellers Regression der Form U(ϑ) = A · ϑ + Uϑ0, mit A = ( -46 ± 1 ) μV/°C Uϑ0 = ( 101956 ± 3 ) μV 1,0188 1,0187 1,0186 U1 = ( 1.01865 ± 0.00004 ) V 1,0185 1,0184 1,0183 1,0182 ϑ1 = ( 19.9 ± 0.2 ) °C 1,0181 16 18 20 22 24 Temperatur ϑ in °C 26 28 30 Abbildung 2: Temperaturabhängigkeit des Normalelementes Die Umrechnungsformel hat damit die Form Uϑ = A · ϑ + Uϑ0 , (4) mit den Gröÿen A = (−46 ± 1) µV ◦C Uϑ0 = (101956 ± 3) V. 2.1.2 Messwertaufnahme Nun wurde zehnmal die Position des Schleifkontaktes gesucht, bei dem das Galvanometer keinen Stromuss mehr anzeigte. Dabei ist zu beachten, dass aus Gründen der Übersichtlichkeit am Versuchsplatz die Millimeterskala des Schleifkontaktes verkehrt herum positioniert wurde, sodass in Wirklichkeit die Gröÿe x2 = L − x gemessen wurde. Die Länge des Kontaktes betrug (5) L = (100.0±0.1) cm. In Tabelle 1 sind die Messwerte dargestellt. 2 Messung i Schleifkontaktposition x2,i Temperatur des [cm] Weston-Elements 1 57.3 20.1 2 57.2 19.9 3 57.2 19.9 4 57.2 19.8 5 57.4 19.8 6 57.3 19.8 7 57.3 19.8 8 57.4 19.8 9 57.4 19.8 10 57.3 19.8 ϑi ◦ [ C] Tabelle 1: Ermittlung der nötigen Schleifkontaktposition 2.1.3 Auswertung und Ermittlung der Klemmenspannung ◦ Nach [2], S.18 beträgt die Unsicherheit des Thermometers, welches eine Zehntel- C-Einteilung besaÿ, uϑ = 0.2◦ C. Wie man sieht, war die während der Messung herrschende Temperatur im Normalelement also innerhalb ihrer Unsicherheit konstant, sodass eine Mittelwertbildung über die Temperatur möglich ist. Der Spielraum des Schleifkontaktes selbst lieÿ für die Position keine geringere systematische Abweichung als ux2 = 0.2 cm zu. Damit kann nun eine Mittelwertbildung der gemessenen Gröÿen vorgenommen werden. Die Auswertung erfolgt in Tabelle 2. Instrumentelle Gröÿe Mittelwert Standardabweichung Vertrauensbereich Systematische Abweichung Unsicherheit Endwert Position [cm] 57.3 0.08 0.03 0.2 0.2 x2 = (57.3 ± 0.2) cm ◦ Temperatur [ C] 19.85 0.1 0.03 0.2 0.2 ϑ = (19.9 ± 0.2) ◦C Tabelle 2: Ermittlung der endgültigen Schleifkontaktposition und Normalelementtemperatur Bei dieser Temperatur beträgt die Spannung U1 des Normalelementes nach (4) U1 = 1.01865 V. Die Unsicherheit ergibt sich nach dem Gauÿ'schen Fehlerfortpanzungsgesetz zu uU1 s ∂U1 2 ∂U1 2 ∂U1 2 uA + uUϑ0 + uϑ = ∂A ∂Uϑ0 ∂ϑ q = (uA · ϑ)2 + u2Uϑ0 + (uϑ · A)2 p = 22 + 32 + 12 · 10−5 V = 4 · 10−5 V. 3 (6) Dies entspricht der graschen Darstellung der Fehlerfortpanzung in Abbildung 2. Mit (5) modiziert sich (4) zu U2 = U1 L . L − x2 Für dessen Unsicherheit gilt dann uU2 s ∂U2 2 ∂U2 2 ∂U2 2 = + uL + ux2 uU1 ∂U1 ∂L ∂x2 s 2 2 2 L L x2 = uU1 + uL U1 + ux2 U1 L − x2 (L − x2 )2 1 (L − x2 )2 p = 12 + 322 + 1132 · 10−4 V = 0.01 V. Damit lautet das Endergebnis schlieÿlich U2 = (2.39 ± 0.01) V. 2.2 Bestimmung von Urspannung und Innenwiderstand eines Trockenelementes Nun wurden Schleifkontaktpositionen für Ströme im Bereich von 0.14 mA < I < 0.7 mA ermittelt. Diese Ströme haben eine Unsicherheit von 2.5% des Messbereichs (MB) des Amperemeters, welcher während der Messung unverändert auf 1 mA gestellt war, womit die Unsicherheit stets Die Unsicherheit der Kontaktposition beträgt wiederum stets ux2 = 0.2 cm. uI = 0.03 mA beträgt. Mit dieser Position lässt sich ähnlich des ersten Teils des Versuches die Klemmenspannung des oberen Schaltkreises bestimmen. Mit (5) folgt aus (1) x2 UK = U2 1 − . L Die Unsicherheit ergibt sich dann aus dem Gauÿ'schen Fehlerfortpanzungsgesetz zu s ∂UK 2 ∂UK 2 ∂UK 2 uU2 uUK = + ux2 + uL ∂U2 ∂x2 ∂L s x2 2 x 2 2 U2 2 = uU2 · 1 − + ux2 · + uL · U2 · 2 L L L p = 722 + 482 + 92 · 10−4 V = 0.009 V. Die exemplarische Rechnung für das erste Wertepaar zeigt, dass aus der Gleichspannungsquelle der dominierende Fehler resultiert. In Tabelle 3 folgt die Errechnung der Klemmenspannungen. Über diese Werte lässt sich nun eine lineare Regression der Form von (3) durchführen. Dabei ist es sinnvoll, nach den Ordinatenwerten zu gewichten. Eine mit dem Program QtiPlot durchgeführte Regression liefert Abbildung 3 und die Endwerte Ri = (1046 ± 8) Ω, U0 = (1.621 ± 0.004) V. 4 Stromstärke I Stellung des Klemmenspannung am Schleifkontaktes Trockenelement x2 [mA] UK [cm] Unsicherheit uUK [V] [V] 0.14 38.5 1.467 0.009 0.20 40.9 1.410 0.009 0.24 42.6 1.369 0.009 0.30 45.0 1.312 0.008 0.34 46.7 1.272 0.008 0.40 49.8 1.198 0.008 0.44 51.2 1.164 0.008 0.50 53.7 1.105 0.008 0.54 55.8 1.054 0.007 0.60 58.5 0.990 0.007 0.64 60.0 0.954 0.007 0.70 62.9 0.885 0.007 Tabelle 3: Beziehung zwischen Strom und Klemmenspannung 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6 0,7 Spannung Uk am Trockenelement in V 1,6 1,6 Ermittelte Werte Regression der Form Uk(I) = - R · I + U0, mit R = ( 1046 ± 8 ) Ω U0 = ( 1.621 ± 0.004 ) V 1,5 1,4 1,5 1,4 1,3 1,3 1,2 1,2 1,1 1,1 1 1 0,9 0,9 0,8 0,8 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 Stromstärke I in mA 0,6 0,7 Abbildung 3: Regression zur Ermittlung der Eigenschaften des Trockenelementes 5 3 Diskussion 3.1 Fehlerdiskussion Wie man zum Schluss der Auswertung sehen kann, ist der dominierende Fehler des Experimentes die Gleichspannungsquelle. Um diese genauer ermitteln zu können, muss der dominierende Fehler im ersten Teil des Versuchs identiziert werden. In (6) sieht man, dass die Regressionsgröÿen aus der Temperaturkorrektur den gröÿeren Einuss auf die Unsicherheit des Normalelementes haben. Auch in Abbildung 2 sieht man, dass die Werteangaben des Herstellers nicht unbedingt linear verlaufen. Eine angepasste Regression brächte hier möglicherweise geringere Fehler in den Regressionsgröÿen und damit ein sicheres U2 . Doch auch die Unsicherheit der Temperatur ist noch in der gleichen Gröÿenordnung. Die Verwendung eines digitalen Präzisionsthermometers könnte hier genauere Ergebnisse liefern. Allerdings zeigt sich dann in der Ermittlung von U2 , dass vor allem die Längenmessungen die Unsi- cherheit vergröÿern. Die groÿe systematische Abweichung der Kontaktposition durch den Spielraum des angebrachten Zeigers hat den beträchtlichsten Einuss. Ein Vorteil dieser Unsicherheit ist, dass dadurch der 1.5%-ige Fehler des Galvanometers nicht berücksichtigt werden musste. Würde sie verringert, müsste das Galvanometer mit in die Betrachtung eingehen. Trotzdem wäre diese Betrachtung der groÿen Unsicherheit des Kontaktes vorzuziehen. Um diesen Fehler zu verringern, könnte das Spiel des Kontaktes geschmeidiger gestaltet werden, z.B. durch eine geölte Schiene. Auch ein direkt auf der Messskala liegender Anzeiger des Kontaktes lieÿe die systematische Unsicherheit schrumpfen. Letztendlich könnte eine noch feinere Skala auf dem Schleifkontakt installiert werden. 3.2 Ergebnisdiskussion Die Resultate liegen im gleichen Bereich wie die anderer Versuchsgruppen. Auch die Urspannung der Batterie ist in der erwarteten Gröÿenordnung (1.5V), wenn auch etwas gröÿer. Allerdings übertrit der Innenwiderstand die eigentliche Erwartung. Innenwiderstände im Kiloohm-Bereich sind für Batterien keineswegs die Regel, sondern für den normalen Gebrauch eigentlich ungeeignet, da zu geringe Ströme aus der Spannungsquelle geliefert werden. Das legt die Vermutung nahe, dass die verwendete Batterie ein für den Lehrbetrieb modiziertes Modul darstellt, welches extra einen groÿen Innenwiderstand besitzt. Eine entsprechende Schaltung mit einem zusätzlichen Widerstand würde diese Ergebnisse erklären. 4 Literatur [1] Skript: Physikalisches Grundpraktikum - Elektrodynamik und Optik von Dr. Uwe Müller, Berlin 2005 [2] Skript: Physikalisches Grundpraktikum - Einführung in die Messung, Auswertung und Darstellung experimenteller Ergebnisse in der Physik von Dr. Uwe Müller, Berlin 2007 6 A Herstellerangaben des Weston-Normalelementes Abbildung 4: Herstellerangaben auf dem Normalelement 7 B Datenprotokollierung während des Versuches 8