Presse-Information - Klinikum Frankfurt Höchst

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Akademisches Lehrkrankenhaus der
Johann Wolfgang-Goethe-Universität FfM
Presse-Information
Klinikum Frankfurt Höchst
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------Schonende Entfernung der Krebszellen der Leber mit Hilfe der Mikrowelle/
Erste Mikrowellenablation bei Krebspatientin am Klinikum Frankfurt Höchst/
Frankfurt a.M., 27.10.2010. Eine neue Methode zur Behandlung von Lebertumoren und
Lebermetastasen ist die so genannte Mikrowellenablation. Am Klinikum Frankfurt Höchst ist
kürzlich die erste Behandlung dieser Art bei einer 59jährigen Patientin aus Frankfurt a.M.
erfolgreich durch Prof. Dr. med. Matthias Schwarzbach, Chefarzt der Klinik für Klinik für
Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Thoraxchirurgie, und sein Team durchgeführt worden.
„In Frage kommt diese Methode der Behandlung dann, wenn konventionelle Operationen
nicht in der Lage sind, Tumorgewebe zu entfernen, die Operation wegen verschiedener
Begleiterkrankungen (z.B. Herzschwäche) zu risikoreich wäre oder alternative
Behandlungsverfahren (Lebertransplantation) nicht in Frage kommen“, unterstreicht Prof.
Schwarzbach.
Bei der Mikrowellenablation handelt es sich um ein örtliches Therapieverfahren zur
Behandlung von primär bösartigen Tumoren der Leber und von Lebermetastasen. Primär
bösartige Tumoren der Leber entstehen in der Leber selbst (z.B. Leberzellkarzinom oder
Gallengangskarzinom). Die sekundär bösartigen Tumoren der Leber werden über den
Blutstrom in die Leber eingeschleppt und stammen zum Beispiel von einem Dickdarmkrebs
ab. Auch seltene Tumoren des Verdauungstraktes, wie die GIST (Gastrointestinaler Stroma
Tumoren), können als Lebermetastasen auftreten. Dabei werden die Tumoren durch Hitze
zerstört. Die Hitze wird durch eine Sonde erzeugt, die unter Ultraschallkontrolle in den Tumor
eingebracht wird. Durch einen Generator werden elektromagnetische Schwingungen (ca. 910
MHz) erzeugt, die über die Sonde zu einem starken Temperaturanstieg im Gewebe und so
zu einer "Verkochung" des Tumors führen. Die Kontrolle der Tumorzerstörung erfolgt
während des Eingriffs bildgesteuert (Ultraschall, CT) unter Überwachung der Parameter
Wattzahl, Zeit und Temperatur.
„Der Tumor verändert sich im Ultraschall während der Behandlung quasi zu einem weissen
Schneeball und stirbt dabei ab. Die Ränder des Tumors werden von dem Energiefeld
überschritten, so dass ein Sicherheitssaum bis in die gesunde Leber entsteht“, erläutert Prof.
Schwarzbach. Besonders Patienten mit einer Leberzirrhose können von dieser neuen
Methode profitieren. Der Grund hierfür ist, dass die Mikrowellenablation in der zirrhotischen
Leber auch nicht operable primäre und sekundäre Lebertumoren heilen kann, wenn das
Tumorwachstum nicht zu ausgedehnt ist.
Diese Methode ist deshalb besonders geeignet für die Behandlung von Tumoranteilen, die in
der Nähe von größeren Gefäßen liegen. Die Vorteile der Mikrowellenablation gegenüber
anderen Verfahren zur Therapie von Lebertumoren ist die geringe Nebenwirkungs- bzw.
Komplikationsrate. Selbst bei eingeschränkter Leberfunktion kann dieser Eingriff sicher
durchgeführt werden. Der Eingriff wird unter Betäubung und Schmerzausschaltung ohne die
Notwendigkeit einer Vollnarkose durchgeführt. Die Dauer des Eingriffs beträgt je nach Größe
und Anzahl der behandelten Tumore zwischen 15 Minuten und einer Stunde. In der Regel ist
Klinikum Frankfurt Höchst
Petra Fleischer
Unternehmenskommunikation/Sprecherin
Telefon +49 69 3106-3818
E-Mail [email protected]
Internet www.KlinikumFrankfurt.de
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-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------für die Durchführung einer Mikrowellenablation ein stationärer Aufenthalt von wenigen Tagen
ausreichend. Da der Eingriff mit einer Nadel durchgeführt wird, bleiben keine sichtbaren
Narben oder Operationswunden.
Die Patientin, die auch an einer Herz- und Lungenerkrankung leidet, war am Freitag von ihrer
Ärztin, Frau Dr. Göhler, ins Klinikum Frankfurt Höchst überwiesen worden, weil sie von einer
neuen Art der Operationsmethode erfahren hatte, die hier nun auch angeboten wird. Nach
dem Eingriff ist sie froh, nicht große Teile der Leber verloren zu haben, wovor sie große
Angst hatte. Nur fünf Tage nach dem Eingriff kann sie die Klinik schon wieder verlassen. Um
das Gewebe weiter zu beobachten, muss sich die Patientin in den nächsten Wochen noch
einer ambulanten Kontrolluntersuchung mittels Ultraschall unterziehen. Danach folgen in
regelmäßigen Abständen (vierteljährlich) Ultraschallkontrollen.
Die Entscheidung, diese Verfahren anzuwenden, wird im Klinikum Frankfurt ausschließlich
interdisziplinär getroffen. Das wöchentlich stattfindende Tumorboard bringt alle
Fachspezialisten an einen Tisch und ermöglicht eine rasche Entscheidungsfindung unter
Einbeziehung der aktuellen medizinischen Leitlinien (Evidenz basierte Medizin). Dabei kommt
es auf eine vertrauensvolle Zusammenarbeit an mit Prof. Dr. Haag, Chefarzt der Klinik für
Innere Medizin 2 Gastroenterologie, Diabetologie/Endokrinologie, Infektiologie, Allgemeine
Innere Medizin, einem ausgewiesenen Leberspezialisten am Klinikum Frankfurt. Optimale
Ergebnisse liefert nur das Ineinadergreifen der Fachspezialisten aus Chirurgie, Innerer
Medizin, Onkologie und Radiologie. „Die präinterventionelle MRT-Untersuchung liefert einen
wichtigen Beitrag zur Einschätzung der Therapiemodalität“, so Prof Dr. med. Markus MüllerSchimpfle, Chefarzt des Institutes für Radiologie.
Lokale Tumorbehandlungen in der Leber wurden bereits früher am Klinikum durchgeführt,
allerdings mit anderen Verfahren (HITT, Radiofrequenzablation). Jetzt gibt es ein neues
Ablationsverfahren, nämlich das mit der Mikrowelle, welches nach ersten Studien verbesserte
Ergebnisse liefern soll.
Durch die Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Thoraxchirurgie werden auf ihren
verschiedenen Spezialgebieten sämtliche operative Verfahren im Gesamtgebiet der Chirurgie
durchgeführt.
Das Klinikum Frankfurt Höchst ist eine Einrichtung der höchsten Versorgungsstufe und
Akademisches Lehrkrankenhaus der Johann Wolfgang Goethe Universität mit 17 Kliniken
(986 Betten vollstationär, 44 tagesklinische Plätze), drei Zentralinstituten, dem
Sozialpädiatrischen Zentrum (SPZ), dem MVZ sowie Krankenpflegeschulen und Schulen für
nichtärztliche medizinische Fachberufe. 2.200 Beschäftigte versorgen jährlich 33.500
stationäre und 70.000 ambulante Patienten aus einem weiten Einzugsgebiet. Als
gemeinnützige Gesellschaft des privaten Rechts (GmbH) befindet sich das Klinikum in
vollständiger kommunaler Trägerschaft. Ein Ersatzneubau wird bis 2015 errichtet. Mehr Infos
unter www.KlinikumFrankfurt.de.
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Petra Fleischer
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