Die Überwindung der Vernunft im Gesamtkunstwerk "Hair"

Werbung
Germanistik
Norbert Krüßmann
Die Überwindung der Vernunft im
Gesamtkunstwerk "Hair"
Zwischenprüfungsarbeit
1
Heinrich-Heine-Universität
Fachbereich:
Neuere Germanistik II
Seminar: Von Georg Gershwin zu Andrew Lloyd-Webber.
Eine Einführung in die Entwicklung des Musicaltheaters
Die Überwindung
der Vernunft
im Gesamtkunstwerk
Hair
Norbert Krüßmann
Germanistik; Philosophie / MA
3. Semester
2
Inhalt
1.
Einleitung
2.
Die Entstehungsgeschichte
3.
Die Gattungseinordnung
3.1 Musical
3.2 Sprechtheater
3.21 Das klassische Drama
3.22 Die Geburt der Tragödie
3.23 Das epische Theater
3.3 Das Gesamtkunstwerk
4.
Grenzüberschreitungen
4.1 Realität und Fiktion
4.2 Die Grenzen des Individuums
4.3 Kultureller Crossover
4.4 Die Grenzen des Sagbaren
5.
Die Glorifikation des Irrationalen
5.1 Aquarius
5.2 Hair
5.3 My Conviction
5.4 Where Do I Go
5.5 Good Morning, Starshine
5.6 Let The Sunshine
6.
Schluß
3
Einleitung
Die Geschichte von „Hair“, dem Bühnenwerk, das wie kein zweites das Lebensgefühl der
Hippiebewegung der sechziger Jahre transportiert, ist eine einzige Erfolgsgeschichte. Ähnlich
wie die Subkultur der Hippies von San Francisco aus auf große Teile der Jugendlichen überall
auf der Welt übergriff, startete auch „Hair“ von New York aus zu einem Triumphzug um die
Welt. Bereits in den ersten zwei Jahren, hatte es annähernd 4 Millionen Besucher.
Dabei rief es von Anfang an bei der Kritik sehr verschiedene Reaktionen hervor. Einerseits
feierten Theaterkritiker der New York Times und der Saturday Review es als multisensual
theater, das die authentische Stimme der Gegenwart wiedergebe, und auch Stanley Richards
schreibt in seiner Textbuchsammlung „Great Rock Musicals“, New York 1979, auch die
konservativsten Kritiker zögen vor dieser „rock ´n´ rebellion“ den Hut (S. 381). Andererseits
aber gab und gibt es seit der Uraufführung 1967 immer wieder Stimmen, die es für „vulgär,
billig und geschmacklos“ halten und von einer „banalen Handlung“ sprechen, deren
„Botschaften [teilweise] fatal in die falsche Richtung gegangen sind“, wie z.B. Glenn Loney
in dem Beitrag „Galt MacDermott“ [in: Carl Dahlhaus (Hrsg), Pipers Enzyklopädie des
Musiktheaters, Band 3, München 1989, S. 617f].
Möglicherweise deshalb, wahrscheinlicher aber, weil die Gattung Musical insgesamt immer
noch dem reinen Unterhaltungstheater zugerechnet wird, gibt es in der Flut der Kritiken und
Rezensionen, die zu Hair geschrieben wurden, kaum Sekundärliteratur, die sich analytisch mit
diesem Werk beschäftigt. Eine höchst interessante Ausnahme bildet der Artikel „G.Ragni / J.
Rado / G. MacDermott – Hair“ von Armin Geraths, erschienen in Grabes, Das amerikanische
Drama der Gegenwart, Kronberg 1976, S. 65-85. Dabei besteht schon allein wegen des
ungebrochenen Publikumzustroms, der sich in immer wiederkehrenden Tourneen äußert, in
verschiedenen Punkten Klärungsbedarf, wie zum Beispiel in der Frage, ob es sich bei „Hair“
überhaupt um ein Musical handelt. Dieser Problematik wird die vorliegende Arbeit im
zweiten Kapitel nachgehen.
Herunterladen