Indacaterol wirkt über 24 Stunden

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PHARMA
CHRONISCH OBSTRUKTIVE LUNGENERKRANKUNG
Indacaterol wirkt über
24 Stunden
Das oral zu applizierende Beta-2-Sympathomimetikum
verbindet eine rasch einsetzende Wirkung mit einer
einmal täglichen Inhalation.
in Wirkeintritt innerhalb von
fünf Minuten und eine anhaltende Bronchienerweiterung über
24 Stunden, das sind die Besonderheiten des jüngsten Beta-2-Sympathomimetikum Indacaterol zur Therapie der chronisch obstruktiven
Lungenerkrankung (COPD). Mit
diesem Bronchodilatator stehe erstmals ein Beta-2-Sympathomimetikum zur Verfügung, das nur einmal täglich appliziert werden müsse, erklärte Prof. Dr. med. Gerhard
König (Memmingen). Die lange
anhaltende Bronchodilatation durch
den Wirkstoff Indacaterol wird erreicht durch die Lipophilie der
Substanz.
Verglichen mit dem lang wirkenden Antimuskarinikum Tiotropium
setzt die Wirkung des neuen Präparats Onbrez® sehr viel schneller ein; auch die Lungenfunktion
verbessert sich stärker: Das forcierte 1-Minuten-Expirationsvolumen
(FEV1) lag bereits an Tag zwei und
E
auch nach 26 Wochen signifikant
höher als unter Tiotropium (18 µg).
In der INHANCE1-Studie mit 1 683
Patienten lag das mittlere TroughFEV1 (forcierte Einsekundenkapazität am Tiefpunkt der Wirkung,
kurz vor der nächsten Inhalation)
unter 150 µg Indacaterol mit 1,46 l
signifikant höher als unter Placebo
(1,28 l) und um 40 ml höher als unter Tiotropium.
In Bezug auf die Lebensqualität,
gemessen mit dem Saint George’s
Respiratory Questionnaire, schnitt
die neue Substanz ebenfalls besser
ab als das Vergleichspräparat. Zusätzlich benötigten die Patienten
weniger Hübe der Bedarfsmedikation. In der zwölften Behandlungswoche waren mehr als die Hälfte
der Indacaterol-Patienten so zufrieden, dass sie keine sonstigen Bronchodilatatoren mehr benötigten.
Die Atemnotsymptome (gemessen im Transition Dyspnoe Index)
verbesserten sich ebenfalls stärker:
KURZ INFORMIERT
Topisches Antibiotikum Altargo® –
Zur kurzzeitigen Behandlung oberflächlicher bakterieller Hautinfektionen
bietet Glaxosmithkline den Wirkstoff
Retapamulin als Altargo-Salbe an. Insbesondere bei Impetigo, so der Hersteller, konnten in klinischen Studien
rasche Therapieerfolge nach nur fünftägiger Behandlung nachgewiesen
werden. Weitere Indikationen für Altargo sind kleinere infizierte Hautverletzungen, Schürfwunden und infizierte
OP-Wunden. Retapamulin ist sowohl
gegen Staphylokokken als auch gegen
A 946
Streptokokken wirksam, sein Wirkmechanismus unterscheidet sich von
dem anderer Antibiotika. An drei Ansatzpunkten hemmt Retapamulin die
Proteinbiosynthese der Bakterien: Die
Neuformation von Ribosomen wird
verhindert, die Initiierung der Translation blockiert und die Verlängerung der
Peptidkette gehemmt. Altargo kann
kleinflächig ab einem Alter von neun
Monaten angewendet werden. Bei
zweimal täglicher Anwendung ist in
der Regel eine Behandlungsdauer von
fünf Tagen ausreichend.
EB
beim Einsatz des Onbrez® Breezehalers® auf 59 beziehungsweise 62
Prozent nach zwölf beziehungsweise 26 Wochen (Tiotropium: 55 beziehungsweise 57 Prozent).
Der schnelle Effekt auf die Lungenfunktion ist in der INSURE2-Studie belegt: Nach fünf Minuten war
eine vergleichbare Besserung wie
unter Salbuterol zu objektivieren;
die Linderung der Symptome war
signifikant stärker als unter Salmeterol/Fluticason.
Die Verträglichkeit stufte König
aufgrund der bis zu einjährigen
Studien als gut ein: Die Häufigkeit
von Nebenwirkungen – Nasopharyngitis, Husten, Infektionen der
oberen Atemwege, Kopfschmerzen – sei vergleichbar wie unter
Tiotropium. Die Häufigkeit von
Tachykardien lag in den Studien
auf Placeboniveau, die mittlere
Veränderung der Herzfrequenz betrug weniger als einen Herzschlag
pro Minute.
Wegen fehlender Daten nicht
bei Asthmatikern anwenden
Wie Dr. Marc-Oliver Kormann vom
Institut für klinische Forschung
und Pneumologie in Frankfurt am
Main ergänzte, kann die Dauertherapie mit dem lang wirksamen Bronchodilatator auch bei Patienten mit
benigner Prostatahyperplasie angewandt werden; es besteht keine Gefahr für einen steigenden Augeninnendruck. Der einfach anzuwendende Inhalator lasse sich auch
bei schwergradiger Obstruktion gut
handhaben. In den Studien wurde
auch nach 56-wöchiger Therapie
keine Tachyphylaxie beobachtet –
möglicherweise komme es nicht zur
Downregulation der Betarezeptoren,
spekulierte König. Aufgrund fehlender Langzeitstudiendaten sollte Indacaterol nicht bei Asthmatikern
zur Anwendung kommen.
Die Einzeldosis beträgt 150 µg
oder 300 µg.
■
Dr. rer. nat. Renate Leinmüller
1
INHANCE = Indacaterol versus Tiotropium to help
achieve new COPD treatment excellence
INSURE =Indacaterol: Starting quickly and remaining effective in COPD
2
Einführungs-Pressekonerenz: Onbrez® – die neue
Perspektive für COPD-Patienten. Frankfurt/Main,
Veranstalter: Novartis
Deutsches Ärzteblatt | Jg. 107 | Heft 19 | 14. Mai 2010
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