Le Sacre du Printemps

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Mittwoch, 5. Juli, 20 Uhr
Donnerstag, 6. Juli, 20 Uhr
Helmut List Halle
Le Sacre du Printemps
Jimmy López (*1978)
América Salvaje
Alberto Ginastera (1916–1983)
Suite aus dem Ballett „La Estancia“, op. 8a
Los trabajadores agrícolas (Die Landarbeiter): Tempo giusto
Danza del trigo (Weizentanz): Tranquillo
Los peones de hacienda (Die Tagelöhner auf dem Hof):
Mosso e rúvido
Danza final (Malambo – Finaler Tanz): Allegro
Gabriela Lena Frank (*1972)
Escaramuza
Silvestre Revueltas (1899–1940)
Sensemayá
Igor Strawinski (1882–1971)
Le Sacre du Printemps
(Das Frühlingsopfer)
Bilder aus dem heidnischen Russland in zwei Teilen
mit „Orchesterchoreografie“
Teil 1
Introduction (Lento)
L’adoration de la terre (Die Anbetung der Erde)
Danse des adolescentes (Tanz der jungen Mädchen)
Jeu du rapt (Entführungsspiel)
Rondes printanieres (Frühlingsreigen)
Jeux des cités rivales (Spiele der feindlichen Städte)
Cortège du sage (Auftritt des Weisen)
Danse de la terre (Tanz der Erde)
Teil 2: Das Opfer
Introduction (Largo)
Cercles mystérieux (Mystischer Reigen der Mädchen)
Glorification de l’élue (Verherrlichung der Auserwählten)
Évocation des ancètres (Anrufung der Ahnen)
Action rituelle des ancètres (Rituelle Handlung der Ahnen)
Danse sacrale (Opfertanz der Auserwählten)
Colombian Youth Philharmonic Orchestra
Dirigent: Andrés Orozco-Estrada
Patronanz:
Einführung um 19.15 Uhr im Foyer mit Mathis Huber
und Andrés Orozco-Estrada.
Programmdauer:
Erster Konzertteil: ca. 50 Minuten
Pause: ca. 25 Minuten
Zweiter Konzertteil: ca. 35 Minuten
Le Sacre du Printemps
Andrés
Orozco-Estrada,
der
tanzende
Schamane auf dem Podium, inmitten der
gut 100 ekstatischen jungen Musiker aus
seiner Heimat Kolumbien: Wer würde
da nicht an den „Sacre du Printemps“ von
Strawinski denken, jenes Frühlingsopfer,
­
das sich im weiten Rund einer großen
Gemeinschaft vollzieht? Der Dirigent hat
diese Analogie selbst hergestellt, um
Strawinskis
Ballettmusik
vom
Sockel
des Konzertpodiums herunterzuholen. Gemeinsam
mit
dem
„Jugendsinfonie-
orchester Kolumbiens“, einem Choreografen und einem Lichtdesigner hat er
seine „Konzertsaal-Choreografie“ des Werkes entworfen. In der ersten Konzerthälfte stellt er ihm Neue Musik aus
der
Neuen
Welt
voran.
„Wildes Amerika“
Muschelhörner und Vogelpfeifen tönen zu Beginn des Konzerts durch die Helmut List Halle: Der junge peruanische
Komponist Jimmy López eröffnet sein Orchesterstück „América Salvaje“ mit zwei Dutzend dieser Inka-Instrumente. Im
letzten Sommer waren sie der Renner beim Open-Air-Konzert des hr-Sinfonieorchesters in Frankfurt, weil sie Andrés
­Orozco-Estrada nicht nur von den Profis im Orchester, sondern
auch von Kindern und Eltern im Publikum spielen ließ. Vor
500 Jahren füllte ihr Klang die Täler der Anden, bevor die
spanischen Eroberer kamen. Die Christen aus Europa werden
durch einen bedrohlich heranmarschierenden Choral der
Blechbläser symbolisiert, die Sklaven aus Afrika durch eine
ganze Schlagzeug-Batterie. So hat Jimmy López, Jahrgang
1978, in seinem zwölfminütigen Orchesterwerk „Wildes Amerika“ die Geschichte seiner Heimat Peru erzählt. In Frankfurt
gab Andrés Orozoco-Estrada dazu eine kurze Einführung: „Das
Stück hat drei Elemente: Das erste ist ein indianisches Element, eine Art Ruf, wo die Indianer für große Ereignisse ihre
traditionellen Instrumente einsetzen. Bei diesem Klang bekommt man schon den Eindruck: Wir sind nahe am Urwald.
Als zweites gibt es im Schlagzeug ein rhythmisches Element,
mehr afrikanisch oder afro-peruanisch. Es ist relativ einfach,
aber ich stelle mir dazu schon ein Ritual vor, wie die Indianer
anfangen zu tanzen, wobei es zum rhythmischen auch ein
melodisches Element in den Streichern gibt. Die dritte Komponente hat mit dem europäischen Einfluss in Lateinamerika zu tun. Die Europäer haben uns ‚entdeckt‘, was immer das
bedeutet, jedenfalls sind sie zu uns gekommen, und wir haben
von ihnen vieles übernommen, zum Beispiel die choralartigen
Melodien, die in den Blechbläsern erklingen. Am Ende der
Geschichte werden die drei Elemente vermischt, als eine Art
Porträt der vermischten Kultur Lateinamerikas.“
Tänze aus Argentinien
Alberto Ginastera gilt als Vater der „klassischen Musik“ Argentiniens. Der zeitweilige Lehrer von Astor Piazzolla wurde
1916 in Buenos Aires geboren. Schon mit zwölf Jahren war er
Klavierstudent am Nationalkonservatorium, mit 14 komponierte er erste Werke, mit Anfang 20 stieg er in führende
musikalische Positionen seiner Heimatstadt auf. Dennoch
lebte er seit 1968 in den USA und in Genf, denn als Opernkomponist hatte er zuhause viele Anfeindungen zu ertragen.
Die Erstaufführung seiner Oper „Bomarzo“ wurde in Buenos
Aires aus moralischen Gründen verboten, ein deutscher Kritiker nannte das Werk „Porno in Belcanto“. Instrumental
verarbeitete er die Volkslieder der Anden und der Pampas,
und zwar zunächst – nach eigener Aussage – in „objektiver“,
später in „subjektiver“ Form. Ginastera gliederte sein Schaffen
selbst in drei Stilphasen: objektiver Nationalismus (bis 1948),
subjektiver Nationalismus (bis 1958) und Neo-Expressionismus.
Das Ballett „Estancia“ von 1941 fällt in die erste Stilphase. In
einem Akt und fünf Szenen sollte es das Leben der argentinischen Feldarbeiter und Viehtreiber darstellen, so lautete der
Auftrag des „Ballet Caravan“ aus den USA. Doch der Kriegseintritt verhinderte die Uraufführung des Balletts, so dass Ginastera nachträglich vier Sätze als Suite für den Konzertsaal
bearbeitete. „Los trabajadores agrícolas“: Die Landarbeiter
gehen energisch ans Werk. „Danza del trigo“: Nach der Ernte
entspannen sie sich beim „Weizentanz“. „Los peones de hacienda“: Die Tagelöhner auf der Ranch verdienen ihr Geld mit
dem Viehtrieb. Der „Malambo“, der traditionelle Tanz der
Gauchos, beendet die Szene.
„Scharmützel“ aus Kalifornien
Auch die kalifornische Komponistin Gabriela Lena Frank hat
lateinamerikanische Wurzeln: Sie ist die Tochter einer Mutter
aus peruanisch-chinesischer Familie und eines jüdischen
Vaters mit litauischen Wurzeln. In ihrer Musik schöpft sie
aus der Quelle dieser multikulturellen Abstammung. Während
des Studiums nahm sie sich Ginastera und Bartók zum Vorbild
und entwickelte daraus ihren eigenen Stil. Wie eine musikalische „Anthropologin“ erforscht und verarbeitet sie die musikalischen Traditionen vieler Völker. Besonders die lateinamerikanische Folklore hat es ihr angetan, wie sie auf langen
Reisen erkundete. Die Ergebnisse ihrer Forschungen hat sie
in Werken wie „Escaramuza“ verarbeitet. Dieses Orchesterstück von 2010 ist mit Streichern, Klavier, Harfe und Schlagzeug besetzt. Der Titel bedeutet „Scharmützel“ oder auch
„Geplänkel“.
Opferkult aus Mexiko
Am Silvestertag des Jahres 1899 wurde in Mexiko ein Komponist geboren, der bereits mit 40 Jahren unter tragischen
Umständen starb: Silvestre Revueltas. Der geniale Geiger und
Dirigent hätte der Ginastera seiner Heimat werden können,
wenn er nicht am Spanischen Bürgerkrieg teilgenommen
hätte. Sein aussichtsloser Kampf an der Seite der Republikaner zerrüttete sein Gemüt und ließ ihn nach der Rückkehr in
die Heimat zum Alkoholiker werden. Als Filmkomponist und
als Meister in allen Genres von der Symphonik bis zur Kammermusik hat er die mexikanische Musik um einige ihrer
klassischen Werke bereichert. Dazu zählt auch „Sensemayá“
von 1937. Hier wird eine kultische Szene aus der Naturreligion der afro-amerikanischen Sklaven dargestellt. Als Vorlage
diente dem Komponisten ein Gedicht des kubanischen Autors
Nicolás Guillén, „Das Lied der Schlange“. Ein „Mayombero“,
ein „Zauberlehrling“ des betreffenden Kultes, opfert einer
Naturgottheit eine Schlange, um die heilenden Kräfte des
Gottes anzurufen.
Frühlingsopfer im Stil unserer Zeit
Andrés Orozco-Estrada kennt den „Sacre du Printemps“ vorwiegend aus dem Konzertsaal, wohin ihn Igor Strawinski
selbst verbannte, nachdem keine Choreografie den Meister
überzeugen konnte. Dennoch bleibt der „Sacre“ szenische
Musik. Davon ist Orozco-Estrada, der Wiener Maestro aus
Kolumbien, der heute das hr-Sinfonieorchester in Frankfurt
leitet, überzeugt. Im heutigen Programm hat er seinen Traum
verwirklicht, das Stück zu visualisieren: „Musik soll mit allen
Sinnen erlebbar werden. ,Le Sacre du Printemps‘ wurde als
Ballettmusik geschrieben, und so gehören körperliche und
szenische Elemente zur Ursprungsidee dieses Stückes.“ Die
Zusammenarbeit mit einem Tanz-Ensemble wurde ausgeschlossen, also entwickelten zwei Künstler zusammen mit
ihm ein ungewöhnliches Konzept: der Choreograf Gabriel
Galindez Cruz, Mitglied der Tanzcompagnie von Sasha Waltz,
und der kolumbianische Videokünstler Francisco Medina
Cepeda. Die Orchestermusiker werden selbst agieren. Videoprojektionen und Licht-Design geben dazu die nötigen szenischen Impulse.
Für die Erfinder dieser visuellen Interpretation gibt es drei
Bezugspunkte. Da sind zum einen die „Heidnischen Bilder
aus dem alten Russland“, die dem Komponisten und seinen
Mitschöpfern anno 1913 vorschwebten: Weise alte Männer
betrachten den Ritualtanz eines Mädchens, das geopfert wird,
um den Frühlingsgott günstig zu stimmen. Da ist zum zweiten die Geschichte von „El Dorado“, die Sage vom Goldland,
das aus den Gold- und Edelsteinopfern für den Sonnengott
entstanden sei. So zumindest glaubten es die Conquistadores,
die spanischen Eroberer. Als drittes Element nahmen sich
Orozco-Estrada und seine Mitstreiter das Sinfoniekonzert
vor, eine durch und durch ritualisierte Masse unserer Zeit. In
der klassischen Orchesteraufstellung gruppieren sich die
Musiker um den Dirigenten wie die Stämme beim „Frühlingsopfer“ um die „Auserwählte“ oder den „weisen Alten“. Die
Instrumente werden quasi zu sakralen Objekten, die Teil des
Konzertrituals sind. Von diesen drei Punkten ausgehend
wurde die Choreographie des „Sacre“ entwickelt. Diese treten
im heutigen Konzert an die Stelle der ursprünglichen Bilderwelt des Balletts, die heutzutage krude genug erscheinen mag.
Russische Träume von großer Vergangenheit
Sucht man nach den Wurzeln des Werkes, so sind sie im rasch
aufflammenden russischen Nationalismus um 1910 zu suchen.
Abenteuerliche Vorstellungen von einem „eurasianischen“
Kulturraum mit seinen archaischen Fruchtbarkeitsriten, vom
heidnischen Gott Jarilo und der Wiedergeburt des Frühlings
durch ein Menschenopfer stürmten von allen Seiten auf
Strawinski ein: Gedichte, philosophische Entwürfe und die
Visionen des Bühnenbildners Nikolai Roerich verdichteten
sich zu einem Szenario, das wohl ursprünglich Roerichs
Einfall war. Strawinski behauptete zwar später, die Vision
des „Sacre“ sei während der Arbeit am „Feuervogel“ über ihn
gekommen, doch hatte Roerich den Einfall eindeutig früher.
Bei einem Treffen in der ultranationalistischen Künstlerkolonie Talaschkino fing Strawinski Feuer, zumal ihm ein Freund
altrussische Lieder aus der Region von Taschkent vorspielte.
Danach schrieb er euphorisch an Diaghilew: „Ich habe schon
zu komponieren begonnen, die Einleitung (Schalmeien) hingeworfen und bin dann weitergegangen. Ich bin furchtbar
hingerissen! Die Musik kommt frisch heraus. Das Bild der
Alten in Eichhornfellen geht mir nicht aus dem Kopf und
steht die ganze Zeit vor mir!“ Die Rhythmen freilich, die
Strawinski zu diesen archaischen Bildern erfand, trieben die
Tänzer zur Verzweiflung.
„Eurythmie-Gymnastik“
„Es kümmerte Strawinski kein bisschen, ob ein Takt 3/4 und
der nächste 7/8 war, und dann von 3/4 zu 5/3. Ich meine, es
war absolut unmöglich.“ So schimpfte die Choreographin
Marie Rambert über den „Sacre du Printemps“. Die junge
Französin war bei der Vorbereitung zur Uraufführung nur
deshalb ins Spiel gekommen, weil sich Strawinski plötzlich
für das Konzept der Eurythmie begeisterte. Deren Erfinder
Émile Jacques-Dalcroze hatte in Hellerau bei Dresden ein
noch heute bestehendes Institut gegründet. Dort empfing er
1912 hohen Besuch: Sergej Diaghilew, der legendäre Impre­
sario der „Ballets Russes“, und sein Startänzer Vaclav Nijinski
kamen vorbei, weil sie ein Problem zu lösen hatten: die tänzerische Umsetzung von Strawinskis Partitur. Kurzerhand
wurde Mademoiselle Rambert aus Dresden nach Paris beordert,
um zu retten, was nicht mehr zu retten war: 120 Proben genügten nicht, um die 67 Rollen des Balletts überzeugend auf
die Bühne zu stellen. Wie Hyänen fielen die Pariser Zuschauer bei der Uraufführung am 29. Mai 1913 im Thêátre des
Champs-Elysées über die armen Tänzer her. Doch nicht nur
anno 1913 scheiterte das Werk als Bühnentanz. Auch zur
Pariser Neufassung von 1920, die Leonid Massine choreographierte, meinte Strawinski nur trocken: „Zu gymnastisch und
Dalcroze-artig. Ich verstand damals, dass ich den Sacre als
Konzertstück bevorzuge.“
„X-beinige Lolitas“
Obwohl Strawinskis Rhythmen für die Tänzer der „Ballets
Russes“ kaum zu bewältigen waren, erlebte der „Sacre“ nicht
etwa deshalb bei der Uraufführung ein Fiasko. Die Pariser
empörten sich über die dümmlichen Opferrituale, die ihnen
hier von Schamanen im Bärenfell vorgetanzt wurden. Der
Stoff und seine optische Umsetzung waren das Problem. Der
Kritiker Alfred Caput brachte es in „Le Figaro“ gnadenlos auf
den Punkt: „Die Bühne stellt die gesamte Menschheit dar!
Rechts pflücken junge Leute Blumen, während eine 300
Jahre alte Frau wie wahnsinnig herumtanzt. Am linken Bühnenrand studiert ein alter Mann die Sterne, während hier und
da dem Gott des Lichtes Opfer gebracht werden. Das konnte
das Publikum nicht schlucken. Es pfiff das Stück sofort aus
... Die Russen, die nicht besonders vertraut mit dem Anstand
und den Gepflogenheiten der Länder sind, die sie besuchen,
wussten nicht, dass die Franzosen ohne weiteres anfangen
zu protestieren, wenn die Dummheit ihren tiefsten Punkt
erreicht hat.“
Selbst Strawinski distanzierte sich von dem, was auf der
Bühne zu sehen war: „Als der Vorhang den Blick auf die Gruppe von x-beinigen Lolitas mit langgeflochtenen Zöpfen freigab,
die auf und absprangen (Danse des adolescentes), brach der
Sturm los. Rufe von ‚Ta gueule‘ (Halt’s Maul!) kamen von
hinter mir.“ Strawinskis Kollege Florent Schmitt versuchte
ihm beizustehen und rief den pöbelnden Zuschauerinnen zu:
„Seid still, ihr Schlampen aus dem 16.!“ Im 16. Arrondissement
wohnten die vornehmsten Damen von Paris, die gegen das
Werk so unflätig protestierten wie Straßenmädchen. „Das
Publikum benahm sich nicht wie das würdige von Paris,
sondern wie eine Horde schlecht erzogener Kinder“, so erinnerte sich Nijinskis Ehefrau Romola. „Die Leute pfiffen, beleidigten die Darsteller und den Komponisten, schrien, lachten ... Eine schön gekleidete Dame in einer Orchesterloge
erhob sich und ohrfeigte einen jungen Mann, der in einer
Nachbarloge zischte. Ihr Begleiter stand auf, und Karten
wurden ausgetauscht, ein Duell folgte am nächsten Tag. Eine
andere Dame der Gesellschaft spie einem Demonstranten ins
Gesicht. Die Princesse de Polignac verließ ihre Loge und erklärte: ‚Ich bin 60 Jahre alt, aber das ist das erste Mal, dass
jemand gewagt hat, mich für dumm zu verkaufen.‘ ... Hinter
der Bühne war es genauso schlimm wie im Theater. Die Tänzer zitterten und waren den Tränen nahe. Sie kehrten nicht
in ihre Garderoben zurück.“
Wie wenig all dies tatsächlich mit der angeblich so unerträglichen Musik zu tun hatte, zeigte sich bereits zehn Monate
später. Am 5. April 1914 im Casino de Paris leitete Pierre Monteux den Sacre als reines Konzertstück und löste damit uneingeschränkte Begeisterung aus. Auch Strawinski dirigierte
das Werk nach der neuerlich gescheiterten Choreographie
von 1920 nur noch im Konzertsaal. Dort trat „Le Sacre du
Printemps“ seinen Triumphzug an.
Zur Musik
Zwei große Abschnitte bilden das Werk: „Die Anbetung der
Erde“ und „Das Opfer“. Der erste Teil beginnt mit einer langsamen Einleitung und dem berühmtesten Fagottsolo der
Orchesterliteratur, das die Schalmeien der altrussischen
Hirten darstellen soll. Dafür ließ sich Strawinski von einem
litauischen Volkslied inspirieren, doch nicht nur davon: In
Mussorgskis Oper „Der Jahrmarkt von Sorortschinzi“ wird
das Nachtlied des Bauern Grizko vom Solo-Fagott begleitet,
mit fast den gleichen Ornamenten und einer ganz ähnlichen
Melodie wie zu Beginn des „Sacre“. Natürlich hat Strawinski
diese Quelle verschwiegen, wie er auch die litauische Melodie
der „Schalmeien“ als die einzige Volksweise bezeichnete, die
er im gesamten Werk verarbeitet habe, was in keiner Weise
zutrifft. Der „Sacre“ steckt voller altrussischer bzw. litauischer
Volksthemen. Strawinskis Welterfolg beruhte nicht zum
geringsten Teil auf Entlehnungen.
Erster Teil, „Die Anbetung der Erde“: Die Schalmeien der
Hirten rufen die Stämme zusammen, um den Frühling mit
Kämpfen und Spielen zu begrüßen. Die jungen Männer jagen
die Mädchen (Entführungsspiel), ein feierlicher Frühlingsreigen und ein symbolischer „Städtekampf“ folgen. Auch dafür
verwendete Strawinski litauische Volkslieder, von denen er
annahm, dass sie in vorchristliche Zeiten zurückreichten.
Entscheidender als das melodische Material sind aber die
Rhythmen, die vielfach verschränkt übereinander geschichtet werden, die schreienden Klänge der dissonanten Akkorde
und die hämmernden Schläge. Plötzlich tritt der „weise Alte“
auf, die Spiele verstummen, die Musik wird düster und getragen. Der Alte gibt der Erde seinen rituellen Kuss. „Dieser Kuss
ist wie ein Signal für den Ausbruch eines rasenden, ekstatischen Stampftanzes, mit dem die Erde ,ausgetanzt‘ wird“
(Christoph Flamm). Dieser „Tanz der Erde“ ist der orgiastische
Ziel- und Höhepunkt des ersten Teils.
Der zweite Teil, „Das Opfer“, hebt nächtlich düster an. Es ist
Mitternacht geworden auf dem Hügel der Schamanen: Die
jungen Mädchen suchen in einem mit Steinen ausgelegten
Labyrinth den „großen Weg“. Eines von ihnen gerät zweimal
in eine Sackgasse und wird dadurch zum Opfer auserwählt.
Elf Schläge kündigen an, dass nun das Opfer bestimmt sei.
Allmählich wandelt sich die Musik vom mystischen Dunkel
(„Anrufung der Ahnen“) zur gleißenden Helligkeit und den
schreienden Dissonanzen des Opfertanzes. Die Auserwählte
tanzt sich in Ekstase, bis sie mit dem finalen, brutalen Akkord
tot zusammenbricht.
Josef Beheimb
Die Interpreten
Andrés Orozco-Estrada
Andrés Orozco-Estrada wurde in Medellín (Kolumbien) geboren
und ausgebildet in Wien. Seit der Spielzeit 2014/15 ist er
Chefdirigent des hr-Sinfonieorchesters Frankfurt und Music
Director beim Houston Symphony Orchestra. Außerdem ernannte ihn das London Philharmonic Orchestra im September 2015 zu seinem
Ersten Gastdirigenten. Zuvor war
er Chefdirigent des Tonkünstler-Orchesters, mit dem er zwischen 2009 und 2015 sehr erfolgreich zusammenarbeitete. Davor
war er vier Jahre Chefdirigent des
Grazer Orchesters recreation.
Andrés Orozco-Estrada dirigiert viele
der führenden Orchester weltweit, darunter die Wiener Philharmoniker, das Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia in Rom, das Orchestre National
de France, die Staatskapelle Dresden, das Gewandhausorchester Leipzig, die Wiener Symphoniker und das Mahler Chamber
Orchestra ebenso wie die US-amerikanischen Orchester in
Philadelphia, Pittsburgh, Cleveland und Chicago. Im Sommer
2014 war er erstmals beim Glyndebourne Festival mit „Don
Giovanni“ zu Gast und wurde daraufhin eingeladen, 2017 dort
„La Traviata“ zu dirigieren. Im Sommer 2016 kehrte er nach
seinem begeisternden Debüt vom Jahr davor mit Nicolais Oper
„Il Templario“ zu den Salzburger Festspielen zurück und stand
außerdem – anstelle von Nikolaus Harnoncourt – bei Beethovens
Neunter Symphonie am Pult des Concentus Musicus Wien –
ebenso wie hier in Graz bei der styriarte.
In der letzten Spielzeit 2016/17 debütierte Andrés OrozcoEstrada im April bei der San Francisco Symphony und im Mai
bei den Berliner Philharmonikern. Außerdem standen mit
dem hr-Sinfonieorchester Frankfurt mehrtägige Residenzen
in Wien und in Salzburg an, Tourneen u. a. nach Budapest,
Monte Carlo, zu den Dresdner Musikfestspielen und durch
Spanien. Die Filarmónica Joven de Colombia begleitet er bei
ihrem Europadebüt und acht Konzerten u. a. in Berlin, Stuttgart, beim Rheingau Musik Festival, den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern und der styriarte. Ferner ging er mit
der Houston Symphony erstmals auf Europa-Tournee.
Große Aufmerksamkeit finden seine aktuellen Plattenveröffentlichungen bei Pentatone. Weitere Aufnahmen sind in
Vorbereitung.
Seine musikalische Ausbildung begann Andrés Orozco-Estrada zunächst mit dem Violinspiel. Als 15-Jähriger erhielt er
seinen ersten Dirigierunterricht. 1997 ging er schließlich nach
Wien, wo er an der renommierten Hochschule für Musik und
Darstellende Kunst in die Dirigierklasse von Uroš Lajovic,
einem Schüler des legendären Hans Swarowsky, aufgenommen wurde. Andrés Orozco-Estrada lebt derzeit in Wien.
Filarmónica Joven de Colombia
(Colombian Youth Philharmonic)
Die rund 100 Nachwuchsmusiker der Filarmónica Joven de
Colombia zählen zu den besten jungen Instrumentalisten
Kolumbiens und repräsentieren alle sozialen Schichten und
Regionen ihres Landes. 2010 von der Stiftung „Fundación
Bolívar Davivienda“ gegründet, hat das kolumbianische Jugendorchester mit seinen Musikern zwischen 16 und 24 Jahren bei mehr als 120 Konzerten in und außerhalb Kolumbiens
seine Zuhörer begeistert. Regelmäßig verfeinern die jungen
Künstler, die in einem strengen Auswahlverfahren landesweit
von einer internationalen Jury ausgewählt wurden, ihr Können in Workshops mit Musikern namhafter Orchester wie
den Wiener Philharmonikern, dem Mahler Chamber Orchestra, der Houston Symphony oder dem hr-Sinfonieorchester
Frankfurt. „Diese südamerikanische Truppe könnte die Besten
von Juilliard herausfordern“, urteilte ein Musikkritiker in den
Dallas Morning News über ihr Können und ihre hingebungsvollen wie mitreißenden
Interpretationen.
Ihre erste Europa-Tournee führt
die Filarmónica
Joven de Colombia im Sommer
2017 zu bedeutenden Festivals wie
dem Rheingau Musik
Festival, den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern, zur
styriarte nach Graz und den „Young Euro Classic 2017“ nach
Berlin, ebenso nach Stuttgart und Kassel. Zum Repertoire
dieses ambitionierten jungen Orchesters zählen neben traditionellen Orchesterwerken von Bruch, Tschaikowski, Strauss
oder Strawinski auch Werke lateinamerikanischer Komponisten wie Piazzolla, Revueltas und Ginastera. Daniel Müller-Schott und Claudio Bohórquez (Violoncello), Juanita
Lascarro (Sopran) und Leticia Moreno (Violine) sind die Solisten auf der Tournee.
Einzigartig und innovativ ist das visuelle Konzept, das die
Filarmónica Joven de Colombia für Stravinskis „Sacre du
Printemps“ unter Anleitung ihres Mentors und Dirigenten
Andrés Orozco-Estrada entwickelt hat: eine szenische Choreografie der Orchestermusiker mit Videoprojektionen und
Licht-Design sorgen für ein neuartiges Konzerterlebnis, das
viele Sinne anspricht und neue Wege zum Publikum erschließt.
„Dieses junge Orchester bot eine der innovativsten, begeisterndsten und faszinierendsten Aufführungen von ‚Sacre
du Printemps‘, die ich je erleben durfte“, schrieb eine Musik­
kritikerin aus Dallas.
Andrés Orozco-Estrada, musikalischer Leiter der EuropaTournee, stammt aus Kolumbien und begleitet seit 2012 das
Orchester. Die „Fundación Bolívar Davivienda“, Gründerin und
Trägerin der Filarmónica Joven de Colombia, zählt zu den
einflussreichsten Stiftungen in der Förderung und Entwicklung
von Kultur und Bildung. „Die Filarmónica Joven de Colombia
hat sich zum Botschafter des aufstrebenden und sich wandelnden Kolumbien entwickelt. Die Musiker sind Vorbilder
für mehr als 350.000 junge Menschen unseres Landes. Dieses
Orchester verwandelt die positive Entwicklung des Landes in
Klänge“, erklärt Fernando Cortes, Geschäftsführer der Stiftung
Bolívar Davivienda. Neben innovativen Konzertformaten entwickelt die Filarmónica Joven de Colombia zahlreiche Vermittlungsprogramme, um das Interesse der Kolumbianer an klassischer Musik weiter zu fördern. „Künstlerische Qualität und
gesellschaftliche Verantwortung gehen bei der Filarmónica
Joven de Colombia Hand in Hand“, so Fernando Cortes.
Für das Frühjahr 2019 ist eine weitere internationale Tournee
in Vorbereitung.
Die Besetzung:
Violinen 1: *Angélica Gámez, Konzertmeisterin (Gast),
Alejandro José Paz, Andrés Felipe Romero, Ángeles
Hoyos, Angie Agudelo, Daniel Londoño Fajardo, David
Felipe Camelo, Deima Lizeth Martínez, Juan Manuel
Garay, Julián Andrés Rey, Laura Melisa Galíndez, Luis
Alberto Gómez, Marco Tulio Hernández, María del Mar
Castaño, Walter David Ramírez
Violinen 2: *Daniel Cifuentes Jiménez, Amir Kadamani
González, Bibian Santiago Jaramillo, Diana Vanessa
Aguirre, José Alejandro Muñoz, José Antonio Villalba,
Juan Camilo Velásquez, Juan Manuel Araque, Juan
Sebastián González, Lina María Casas Guzmán, Liz
Valentina Muñoz, Luis Fabián Jiménez, Pablo López
Jiménez, Sara Galindo Cuartas
Bratschen: *Laura Olave Soler, Daniel Medina Arango, Jorge
Luis Zapata-Marín, Juan Camilo Mendoza, Juan Carlos
Escobar, Laura Johana Espinosa, Lucas Garcés Villa, María
del Mar Añasco, Marlon Andrés López, Valentina Pulido
Pardo
Violoncelli: *Camilo Andrés Chaparro, Cristhian Camilo
Cortés, Diego Ernesto Hernández, Gerardo Sánchez
Pastrana, Juan David Echeverry, Juan Guillermo Valdés,
Juan Sebastian Forero, Laura Catalina Mendoza, María
Elvira Hoyos, Sebastián Mendoza
Kontrabässe: Andrés Felipe Arroyo, Cristian Camilo
Jaramillo, Daniel Alejandro Castañeda, José David Ospina,
Lizeth Fernanda Suárez, María Alejandra Bejarano,
Ricardo Alberto Puche, Sebastián Sánchez Ramírez
Flöten: Daniela López Gómez, Juan Carlos Díaz Bueno,
María Hincapié Duque, Jonathan Gómez Galvis, Juliana
Alejandra Díaz Chico
Oboen: Cristian David Cárdenas, Juan Sebastián Velasco,
Julian Alfredo Manjarrez, Yeimy Esperanza Leguizamón,
Cristian Camilo González (Englischhorn)
Klarinetten: Cristian Camilo Giraldo Loaiza, Juan Carlos
Lagos Tulcanas, Juan David Ortiz Gallego, Harold Gómez
Montoya, Germán Andrés Castiblanco
Fagotte: Ángela Yazmín Rodríguez, Jonathan Saldarriaga
Gaviria, José Antonio Bedoya, Juan Antonio Rodríguez,
Faber Enrique Cardozo Castro
Hörner: Alexa Capera Riveros, David Alberto Concha,
Edson Yepes Ospina, Jair Sebastián Virgüez, Jessica
María Rueda, John Kevin López, Miller Anthony Muñoz,
Oscar Mauricio Giraldo
Trompeten: Daniel Alberto Moreno, Federico Montes
Valencia, Gustavo Andrés Jaramillo, Marcelo Cadavid
Ardila, Nelson Andrés Montoya
Posaunen: Hugo Herney Saavedra, Yesith Arturo Caicedo,
Juan Pablo Henao
Tuba: Manuela Díaz Henao, Juan Camilo Golu Arias
Schlagwerk: Angela María Lara, Daniel Felipe Castañeda,
Elkin David Ortega, Juan Felipe Galvis, Guillermo Andrés
Ospina
Harfe: Daniel Felipe Sánchez
Klavier: Juan Carlos De la Pava
*Stimmführer
UN PROYECTO DE
Aviso
Donnerstag, 13. Juli – Schloss Schielleiten, 21 Uhr
Freitag, 14. Juli – Schloss Schielleiten, 21 Uhr
Samstag, 15. Juli – Schloss Schielleiten, 21 Uhr
Sonntag, 16. Juli – Schloss Schielleiten, 21 Uhr
La Margarita
Barockoper & Rossballett
Opernszenen aus Antonio Cestis „Il pomo d’oro“ u. v. a.
Pferdeballettmusiken von J. H. Schmelzer & A. Cesti
La Musica: Julla von Landsberg, Sopran
Herkules: Flavio Ferri-Benedetti, Countertenor
Kaiser Leopold I.: Daniel Johannsen, Tenor
Hesperos: Jochen Kupfer, Bariton
Neue Hofkapelle Graz / Trompetenconsort Innsbruck
Haushofmeister und Inszenierung: Thomas Höft
Epona – Spanische Reitschule Ungarn
Kaiser und Könige sonnten sich im
Glanz des Rossballetts. Hier gehen
die Hohe Schule der Klassischen Dressur, die Pracht barocker Musik und
die Dramatik der Oper eine perfekte
Verbindung ein. Diese Kunstform
wieder lebendig zu machen, tritt die
styriarte mit „La Margarita“ an, einer
Geschichte um den sagenhaften Helden Herkules und die verführerischen
Goldenen Äpfel der Hesperiden, inspiriert von der historischen
Aufführung, die Kaiser Leopold I. im Jahr 1667 zu seiner Hochzeit
in Wien ausrichten ließ.
WERNER BERG
Mensch und Landschaft
17. Juni bis 27. August 2017
Steirisches Feuerwehrmuseum Kunst & Kultur
Marktstraße 1, 8522 Groß St. Florian
www.feuerwehrmuseum.at
Aviso
Sonntag, 23. Juli – Helmut List Halle, 20 Uhr
Fiesta Criolla
Geistliche und weltliche Tanzlieder aus Peru: Cachuas,
Tonadas und Tonadillas aus dem „Codex Trujillo de Lima“
(Kathedrale von Lima 1780-1790)
Tembembe Ensamble Continuo (Mexiko)
La Capella Reial de Catalunya
Hespèrion XXI
Leitung: Jordi Savall
Es waren unruhige Zeiten,
als fromme Padres der
­Kathedrale von Lima im
Codex Trujillo die Tanzlieder Perus zusammentrugen: 1780 brach eine Indianer-Revolte los, angeführt
vom letzten Sprössling des
letzten Inka. Der spanische
Vizekönig ließ den Auf­
rührer Túpac Amaru vierteilen und machte ihn
dadurch zur Legende. Um
1790 breiteten sich die
­Ideen der Französischen Revolution in Lima aus. Umso wichtiger
schien es, die alten Gesänge und Tänze zu bewahren. 225 Jahre
später hat sie Jordi Savall aus den Archiven geholt. Er erweckt die
Tonadas und Tonadillas zu neuem Leben, die Arbeits- und Tanz­
lieder der Indios, die Cachua-Tänze und die fröhlichen Gesänge. Sie
alle waren zum singenden Tanzen bestimmt: „para bailar cantando“.
Klassik, Jazz, Rock, Pop oder Alternative.
Leidenschaftliche Musikberichterstattung eröffnet Perspektiven.
Täglich im STANDARD und auf derStandard.at.
Wir
verschlafen
ein Drittel
unseres
Lebens.
Ö1 Club-Mitglieder nützen den Tag und
genießen den Abend.
Mit ermäßigtem Eintritt zu mehr als 20.000
Kulturveranstaltungen, dem Ö1 Magazin
»gehört«, einer kostenlosen Kreditkarte u. v. m.
Anmeldung auf oe1.ORF.at
HAUS
DER
KUNST
Galerie · Andreas Lendl
A-8010 GRAZ · JOANNEUMRING 12
Tel +43 /(0)316 / 82 56 96 Fax 82 56 96 - 26
www.kunst-alendl.at [email protected]
Ölgemälde · Aquarelle · Zeichnungen
Druckgraphik · Skulpturen
Reproduktionen · Kunstpostkarten · Künstlerkataloge
Exklusive Rahmungen
Flotte Bienen,
tolle Hechte
Feldhase (Lepus europaeus), Paarung, Foto: Eliane Huber, Naturmuseum Thurgau
SEXperten
Universalmuseum
Joanneum
Naturkundemuseum
05. 05. 2017—
07. 01. 2018
Joanneumsviertel, 8010 Graz
Di – So 10 – 17 Uhr
www.naturkunde.at
Eine Ausstellung des Amtes
für Umwelt Liechtensteins
und des Liechtensteinischen
Landesmuseums
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