Manuskript radioWissen SENDUNG: 26.05.2017 9.30 Uhr

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Manuskript
radioWissen
SENDUNG: 26.05.2017
9.30 Uhr
AUFNAHME:
STUDIO:
BIOLOGIE
Ab 9. Schuljahr
TITEL:
Das Ohr
Wie Hören unser Leben prägt
AUTORIN:
REDAKTION:
REGIE:
TECHNIK:
Susanne Nessler
Gerda Kuhn
Susi Weichselbaumer
Susanne Herzig
PERSONEN:
SPRECHERIN:
SPRECHER:
ZITATOR:
Jennifer Güzel
Armin Berger
Carsten Fabian (PS)
INTERVIEWPARTNER:
Prof. Dr. Arne Ernst, Unfallkrankenhaus Berlin
Prof. Dr. Heidi Olze, Direktorin der HNO-Klinik, Charité Berlin
Dr. Stefan Gräbel, Audiologie HNO-Klinik, Charité Berlin
Sigrid Ernst, Cochlea-Implantat-Trägerin
Prof. Dr. Tobias Moser, HNO-Uniklinik Göttingen
Hörgeräte-Akustikerin und Kinderstimmen
Besondere Anmerkungen:
ED 21.05.2015
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Jede andere Verwendung oder Veröffentlichung ist nur in Absprache mit dem Bayerischen Rundfunk möglich!
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2
O-Ton: Hörtest diverse Töne setzt unter nachfolgendem O-Ton ein
O-Ton: Akustikerin mit Kind
„Das sind leise Pieps-Töne, die du da gleich hörst, und ich werde dich dann immer fragen,
ob du das Piepsen hörst… Ich mache den Ton jetzt etwas leiser, kannst du ihn jetzt immer
noch hören?“
Töne kurz hoch
O-Ton: Akustiker/Gräbel
„Man fängt in der Regel also bei einer mittleren Frequenz an, die für die Patienten einen
hohen Informationsgehalt hat, und auf die sie sich relativ leicht konzentrieren können, ich
beginne mal mit 1000 Hertz...“
O-Ton: Ton - und Töne zu Ende
O-Ton: Akustiker/Gräbel
„… und das wiederholt man zwei oder drei Mal, je nachdem bis man das Gefühl hat, jetzt
ist der Wert stabil, der Patient reagiert immer wieder bei der gleichen Hörschwelle.“
O-Ton: Akustikerin mit Kind
„Und der Ton hört sich jetzt ein bisschen anders an, der brummt… TON… Kannst du ihn
jetzt immer noch hören? Nee!“
MUSIK M0010602 007
Sprecherin:
Das sogenannte Tonschwellenaudiogramm ist der Klassiker unter den Hörtests. Ein
Standardprogramm, um herauszufinden, wie gut ein Mensch hört.
Das Kind, das hier getestet wurde, hat ein gutes Gehör.
Die zwei Kurven, eine für das rechte, die andere für das linke Ohr, die anzeigen, was über
die Kopfhörer wahrgenommen wurde, liegen im Normalbereich. Sie sind in rot und blau
auf dem Computerbildschirm zu sehen.
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3
MUSIK endet
MUSIK M0010659 055
Sprecherin:
Doch wie genau funktioniert das Ohr – und warum ist das Hören unser stärkster Sinn?
Zitator:
Nicht sehen können, trennt von den Dingen, nicht hören können, trennt von
den Menschen.
MUSIK aus
Sprecher:
Dieses Zitat stammt von dem Philosophen Immanuel Kant.
Für das Sprechen brauchen wir auch die Ohren - um uns und die anderen hören zu
können. Taub geborene Menschen verständigen sich aus diesem Grund mit
Gebärdensprache.
Der Mensch kann sprechen, weil er hören kann.
MUSIK M0010659 037
Sprecherin:
Bereits vor der Geburt hört der Mensch. Ab der 22. Schwangerschaftswoche ist der
Hörsinn eines Embryos so gut ausgebildet, dass das Kind wahrnehmen kann, was um
seine Mutter herum passiert. Stimmen, Musik und Geräusche dringen durch die
Bauchdecke zum Ungeborenen und vermitteln ihm einen Eindruck vom Leben seiner
zukünftigen Umwelt.
MUSIK zu Ende
Geräuschakzent Baby
Sprecher:
Große oder kleine Ohren, anliegende, abstehende, vielleicht schmale oder eher breite
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Ohren - grundsätzlich spielt die äußere Form keine Rolle für das Hören. Dafür benötigt
wird vor allem die Ohrmuschel, sie funktioniert als eine Art Trichter, der die Töne in unser
Ohr leitet.
O-Ton: Hörtest
„Wir fangen auf dem Ohr an. Okay, los geht’s… TON …hörst du ihn immer noch?... TON…
Dann haben wir das eine Ohr schon geschafft, jetzt können wir dein linkes Ohr machen.“
MUSIK „Plastik-Musik“ WDR-Produktion
Sprecherin:
„Die Ohren spitzen“ - das tut der Mensch eigentlich immer. Denn unsere Ohren sind zur
Luft hin geöffnet und versuchen rund um die Uhr, Informationen zu gewinnen. Hören ist
eine Analyse des Schalls. Feinste Druckschwankungen sorgen für Klänge, Geräusche und
Stimmen. Eine unvorstellbar komplexe Welt aus Informationen umgibt uns.
Denn wir hören vieles gleichzeitig: Straßenlärm, Sprache, Geräusche, Musik, Wind und
Wetter-Phänomene.
MUSIK hoch und zu Ende
Sprecherin:
Augen lassen sich schließen, doch das Hören kann man nicht einfach mal so abschalten.
Das macht diesen Sinn auch so besonders, erklärt Tobias Moser. Er ist Professor an der
Hals-Nasen-Ohren-Klinik der Universität in Göttingen und Hör-Spezialist.
8. O-Ton: GÖ 14
„Die Empfindlichkeit, mit der wir hören, und auch die zeitliche Präzision, mit der wir hören,
die fordern den Tribut, dass wir eigentlich unser Ohr im Dauerbetrieb haben. Wir haben
also das Ohr immer an. Ob wir schlafen, ob wir am Tag unterwegs sind, es ist immer an
und es ist eigentlich wirklich ein neurophysiologisches Phänomen, dass unser Gehirn
diese Aktivität nicht als Geräusch interpretiert.“
MUSIK M0010602 002
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5
Sprecher:
Für die Wissenschaft ist der Dauerbetrieb des Gehörs eine Folge der erfolgreichen
Evolution der Säugetiere. Vor 70 Millionen Jahren versteckten sich die frühen Säugetiere
oft im Urwald und lauschten dabei mit ihrem empfindlichen Gehör auf jedes verdächtige
Rascheln im Laub.
MUSIK kurz hoch
Sprecher:
Nur aufgrund dieser ständigen Aufmerksamkeit konnten sie ihren Feinden entkommen und
überlebten so sogar die großen Saurier, die man für gewöhnlich zur Gruppe der Reptilien
zählt. Es war also unter anderem das feine und ständig empfangsbereite Gehör, das die
Säugetiere im Lauf der Evolution so erfolgreich machte, dass sie heute eine der größten
Gruppen von Lebewesen bilden.
Geräuschakzent Schuss
MUSIK aus
Sprecherin:
Der adäquate Reiz für das Hören ist der Schall. Wie er entsteht, lässt sich anhand eines
Schusses gut erklären:
MUSIK M0010602 006
Sprecherin:
Schießpulver explodiert im Lauf eines Gewehrs und beschleunigt eine Kugel.
Luft ist im Gegensatz zu Wasser ein elastisches Medium. Luft kann man
zusammendrücken und Luft kann sich von selbst wieder ausdehnen.
Schallwellen entstehen.
Vor der Kugel wird die Luft zusammengedrückt, hinter der Kugel entspannt sich die Luft
wieder – es entsteht eine Druckwelle. Diese Druckwelle breitet sich aus, und zwar
dadurch, dass die Luftteilchen dort, wo der Druck besonders hoch ist, in starke
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Schwingungen versetzt werden.
MUSIK endet
MUSIKAKZENT „Plastik-Musik“
Sprecher:
Die Schwingungen stoßen wiederum weitere Luftteilchen an, und so breitet sich die
Schallwelle aus. Sie erreicht das Ohr, durchläuft den Gehörgang und prallt auf das
Trommelfell.
MUSIK M0010602 004
Sprecherin:
Das Trommelfell befindet sich am Ende des äußeren Gehörgangs. Eine dünne Haut, die
das Mittel- und Innenohr schützt. Die Schallwellen, die das Trommelfell zum Schwingen
bringen, werden auf die dahinter liegenden Gehörknöchelchen übertragen. Hammer,
Amboss und Steigbügel, die drei kleinsten Knochen des Menschen, leiten die
Schwingungen weiter an das eigentliche Hörorgan, die Cochlea - auch Hörschnecke
genannt. Und hier vollzieht sich jetzt ein besonderer Transformationsprozess, erklärt Heidi
Olze, Professorin an der Charité in Berlin und Leiterin der dortigen HNO-Klinik.
MUSIK klingt aus
MUSIK NC01488 003 beginnt unter nachfolgendem O-Ton
O-Ton: Olze
„Wir haben ja, wenn wir normal hören, ein akustisches Signal, das geht über den
Gehörgang, Trommelfell, Gehörknöchelchen, die Strukturen verstärken das praktisch. Und
dann der letzte Teil der Gehörknöchelchen, also der Steigbügel, der macht eine
mechanische Schwingung sozusagen, die auf das Innenohr übertragen wird. Im Innenohr
ist Flüssigkeit. Das heißt, es bewegt sich dann diese Flüssigkeit im Innenohr. Und diese
Bewegung der Flüssigkeit schert die Sinneszellen, diese Haarzellen ab und dadurch
entsteht ein elektrischer Impuls, und je nachdem, wo sozusagen der entsteht, wird dann
im Bereich tiefer oder hoher Töne, das an die Nerven weitergeleitet.“
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MUSIK kurz hoch
Sprecher:
Heidi Olze behandelt Menschen, die unter Hörschädigungen wie Hörverlust oder
Schwerhörigkeit leiden. Für die richtige Diagnose muss sie zunächst wissen, wo und was
im Ohr nicht mehr funktioniert. Sehr häufig ist die Hörschnecke im Innenohr betroffen.
Sprecherin:
Die Hörschnecke ist ungefähr so groß wie eine Erbse und voll mit Tausenden von
Sinneshaarzellen. Die Haarzellen heißen so, weil sie tatsächlich aussehen wie kleine
Härchen. Wenn alles in Ordnung ist, dann verwandeln die Haarzellen die Schwingungen in
elektrische Impulse, und die gelangen dann über den am Ende der Hörschnecke
liegenden Hörnerv in das Hörzentrum im Gehirn.
MUSIK endet
O-Ton: GÖ 17
„Und dann denken wir, wir haben was gehört...“
MUSIK M0010659 037 setzt unter dem Anfang des nachfolgenden Textes ein
Sprecher:
…sagt Tobias Moser. Denn wie genau das Gehirn - in diesem Fall die Hörrinde - das
Signal in Bedeutungen übersetzt, kann von Person zu Person unterschiedlich sein.
Unser Gehirn wird mit bis zu 20 einzelnen akustischen Signalen pro Sekunde versorgt.
Ungefähr 400.000 verschiedene Töne kann der Mensch unterscheiden.
MUSIK endet
MUSIKAKZENT „Plastik-Musik“
Sprecher:
Klingt beeindruckend, und ist es auch. Allerdings ist das Rätsel des Hörens bis heute noch
nicht vollständig gelöst, so der Wissenschaftler Tobias Moser. Als Forscher will er natürlich
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ganz genau wissen,…
MUSIK M0010602 006 beginnt unter dem Ende des nachfolgenden O-Tons
O-Ton: GÖ 3
„…wie an der Kontaktstelle zwischen unseren Sinneszellen und den Nervenzellen die
Information übertragen wird. Da haben wir, wenn man es mal ganz einfach erklären will,
bislang herausgefunden, was die Währung dieses Informationsaustausches ist, aber wir
haben noch lange nicht geklärt, wie Hören funktioniert.“
Sprecherin:
Diese „Währung“ sind kleinste Bläschen, sogenannte Vesikel, die den Botenstoff Glutamat
enthalten. Glutamat ist der wichtigste Transmitter im zentralen Nervensystem.
Was die Forscher aber immer noch rätseln lässt, sind die unglaubliche Präzision und
Schnelligkeit des Hörens. Kein anderer unserer Sinne ist so genau und so schnell wie der
Hörsinn. Innerhalb von Millisekunden wird aus verschiedensten Geräuschen eine
Information. Das funktioniert, so wissen die Forscher jetzt, weil die Beziehung zwischen
einer Nervenzelle und einer Haarsinneszelle eine sehr intime und äußerst exklusive ist.
MUSIK aus
O-Ton: GÖ 6
„Also jede Hörnervenzelle hat, so glauben wir, im Säugetier tatsächlich nur eine Haarzelle,
mit der sie in Kontakt steht, und dort wird halt alles Gehörte elektrisch in der Haarzelle
umgesetzt. Und dann treibt dieses elektrische Signal der Haarzelle halt die Botenstoff-, die
Glutamatfreisetzung, die dann die Hörnervenzelle erregt.“
MUSIKAKZENT „Plastik-Musik“
Sprecher:
Geringste Mengen des Botenstoffes Glutamat reichen aus, damit eine Haarzelle eine
Nervenzelle anregen kann und so eine Hörinformation auf den Hörnerv schickt.
Diese Erkenntnis aus der Grundlagenforschung - so das Ziel der Forscher - soll
Menschen weiterhelfen, die nicht oder nur noch sehr schlecht hören.
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Und das sind bundesweit nicht wenige.
MUSIKAKZENT „Plastik-Musik“
Sprecherin:
Mindesten 15 Millionen Menschen in Deutschland hören schlecht, schätzen Ärzte. Davon
tragen nur zehn bis zwanzig Prozent ein Hörgerät. Von tausend Neugeborenen ist ein Kind
taub. Und immer häufiger finden sich heute Schwerhörige bereits in der Altersgruppe
zwischen 18 und 20 Jahren. Einer der Gründe dafür: Was vor Jahrmillionen im Urwald der
Kreidezeit ein großer Überlebensvorteil war, ist heute, in einer Welt mit vielen großen und
lauten Städten, eher schädlich. Das bedeutet konkret:
MUSIK M0010659 012
Sprecherin:
Das hochsensible und stets aufnahmebereite Gehör wird durch zu viel Lärm und zu laute
Dauerbelastung überstrapaziert. Das führt häufig schon zu Hörverlusten auch bei jungen
Menschen.
MUSIK bricht ab
MUSIK/Geräusch-Collage „Plastik-Musik“ beginnt unter dem Ende des
nachfolgenden O-Tons
O-Ton: GÖ 13
„Also, da gibt es Untersuchungen dazu, wo tatsächlich einfach Menschen im Feld getestet
worden sind in ländlichen Gebieten oder eben in Afrika, und verglichen worden sind mit,
sagen wir mal Industriestaaten. Und da sieht man ganz klar, dass wenn Menschen in
Afrika älter werden, deren Hörvermögen deutlich besser ist, als es das etwa in
Industriestaaten ist.“
Collage hoch und zu Ende
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Sprecher:
Mit dem menschlichen Ohr können wir Lautstärken von 10 bis 140 Dezibel wahrnehmen.
Eine Kreissäge liegt bei 100 Dezibel. Bereits ab 120 Dezibel tut es in den Ohren weh, ein
Flugzeugstart erzeugt rund 130 Dezibel, wer auf einem Flugfeld arbeitet, hat deshalb
immer einen Gehörschutz auf. Ein Raketenstart aus unmittelbarer Nähe kommt auf
180 Dezibel und würde das Ohr schädigen.
Durch Lärm kann man je nach Intensität vorübergehend oder aber auch für immer
schwerhörig werden.
Sehr starker Lärm kann in kurzer Zeit denselben Schaden auslösen wie schwächere, aber
dauerhafte Geräusche. Die Konsequenz ist dann, dass die Haarsinneszellen einfach nicht
mehr funktionieren. Die Übersetzung des Schalls bleibt aus und der Mensch ist taub.
O-Ton: Patientin
„Ich hab immer alles gut gehört bis zu meinem 24. Lebensjahr. Und dann durch einen
Hörsturz alles verloren, also einen Hörrest gab‘s noch, und dieser Hörrest ist dann auch
weg gewesen. Ich hab auch voll gearbeitet. Ich war Lehrer von Beruf für Deutsch und
Geschichte, und musste den Beruf dann aufgeben, schon mit 24.“
MUSIK M0010602 007
Sprecherin:
Sigrid Ernst hat eine lange Zeit der völligen Stille hinter sich. Heute trägt sie CochleaImplantate, das sind künstliche Hörprothesen. Sie helfen Menschen, die kaum oder gar
nichts mehr hören können. Diese Technologie kann den menschlichen Hörsinn ersetzen
und sorgt dafür, dass heute niemand mehr taub durchs Leben gehen muss. Das CochleaImplantat, kurz CI genannt, ist aktuell die einzige wirklich gut funktionierende
Sinnesprothese.
MUSIK klingt unter nachfolgendem O-Ton aus
O-Ton: Patientin
„Und ich sag, das was ich jetzt höre, das ist sehr naturnah schon. Also, da bin ich sehr
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erfreut fast, was ich alles so wahrnehme, bis hin zum Regentropfen auf dem Fensterbrett,
das habe ich ganz lange vermisst, diesen Ton. Also wie schön sich Regen anhört, weiß ich
eigentlich erst jetzt.“
Sprecher:
Das Implantat bringt die akustischen Signale über eine Elektrode als elektrische Impulse
direkt in das Ohr hinein. Die elektrischen Impulse werden dann auf den Hörnerv geschickt,
der hinter der Hörschnecke liegt, und gehen von dort aus dann weiter an das Gehirn. Das
Cochlea-Implantat ersetzt den gesamten Übersetzungsweg der Schallwellen, die bei
normal Hörenden über Trommelfell und Haarsinneszellen laufen.
MUSIK/Geräusch diverse „Plastik-Musik“ – und klingen unter nachfolgendem O-Ton
aus
O-Ton: Sprachtraining im Labor (Charité). Sprachverstehen – Einsilber-Verständnis-Test
„Schnee, Wurst, Zahn, Pest, Laub…“
Sprecher:
Nach einer Cochlea-Implantation muss das Hören mit der Prothese wieder neu gelernt
und trainiert werden.
O-Ton kurz hoch und unter nachfolgendem Text zu Ende
Sprecher:
Die elektrischen Impulse, die im Gehirn ankommen, müssen den jeweiligen Geräuschen
zugeordnet werden. Das braucht Zeit und Ausdauer, sagt Sigrid Ernst, die regelmäßig zum
Hörtraining geht.
O-Ton: Patientin
„Also, ich habe zum Beispiel meine Kaffeemaschine nicht mehr wiedererkannt vom Ton,
das hörte sich extrem bedrohlich an dieses Geräusch, wie ein Maschinengewehr in der
Ecke. Also ich habe wirklich Angst gekriegt, in die Küche zu gehen. Ich dachte, was ist
jetzt dort los. Und dann fiel mir ein: Mein Gott, ich habe ja die Kaffeemaschine
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angeschaltet.“
MUSIK M0010659 012 – und unter nachfolgendem Text zu Ende
Sprecherin:
Die Plastizität des menschlichen Gehirns hilft Sigrid Ernst und allen anderen ImplantatTrägern dabei, das Hören gewissermaßen wieder neu zu lernen. Eine ungeheure
Leistung.
Seit über 150 Jahren interessieren sich Neurobiologen übrigens schon für die Frage,
welche Teile des Gehirns für die Sprache zuständig sind. Wo werden beim Zuhören die
einzelnen Laute auseinandergehalten und wie werden die Wörter verstanden? Es waren
der deutsche Arzt Carl Wernicke und der französische Anatom Paul Broca, die erkannten,
das Verstehen und Sprechen in unterschiedlichen Gehirnregionen stattfinden. Ihre Namen
bezeichnen heute die beiden Hirn-Areale.
MUSIK M0010602 006
Sprecher:
Das Wernicke-Areal spielt eine Schlüsselrolle beim Sprachverständnis. Hier werden die
Phoneme erkannt - also die kleinsten akustischen Einheiten, die BedeutungsUnterschiede ermöglichen. Von ihnen werden auch die Sinnzusammenhänge von Wörtern
abgeleitet.
MUSIK endet
MUSIK M0010659 037
Sprecherin:
Für das Sprechen ist dann ein anderer Bereich, nämlich das Broca-Areal, zuständig. Es
befindet sich in der Großhirnrinde vorne, etwas oberhalb des linken Schläfenlappens. Für
eine Unterhaltung müssen beide Areale, also Broca und Wernicke, aktiv sein. Eine
Leistung, zu der nur der Mensch fähig ist.
MUSIK hoch und bricht ab
MUSIK NC01488 003 setzt unter dem nachfolgenden Text ein
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Sprecher:
Wie sehr wir auf die Erkennung der Phoneme für eine gute Kommunikation angewiesen
sind, zeigt sich an der Altersschwerhörigkeit. Bei den meisten Menschen über 50 Jahren
lässt die Empfindlichkeit des Hörens vor allem für hohe Frequenzen nach.
MUSIK kurz hoch
Sprecherin:
Der Grund dafür: Die Haarsinneszellen im Innenohr, die für die hohen Frequenzen
zuständig sind, stellen im Alter ihre Funktion ein. Einfach, weil sie lebenslang die höchste
Leistung erbringen mussten. Fallen diese Frequenzen aus, fehlen vor allem die Zisch- und
Klicklaute vieler Konsonanten: d, t, k, z oder s. Das Verstehen vieler Wörter funktioniert
dann nicht mehr, erklärt Professor Arne Ernst, HNO-Arzt und Leiter der Unfallklinik Berlin.
MUSIK klingt unter dem Anfang des nachfolgenden O-Tons aus
O-Ton: Ernst
„Das Hören besteht im besten Fall aus tieffrequenten Informationen - Brummen, aus
Mittelfrequenzen - das ist die Sprache, und aus höheren Frequenzen - das ist vor allem
Musik und sind Alarmsignale. Und wenn die Altersschwerhörigkeit kommt, gehen als
erstes die hohen Frequenzen verloren, als physiologischer Alterungsprozess, dann geht
die Sprache verloren im Mittelfrequenzbereich, aber der tieffrequente Bereich, der zum
Beispiel sehr wichtig ist für die Satzmelodie, bleibt fast immer erhalten.“
MUSIK M0010602 008
Sprecher:
Was daran liegt, dass die hohen Frequenzen auf der Hörschnecke ganz vorne liegen und
die tiefen weiter hinter. Und was dazu führt, dass die meisten Menschen erst sehr spät
bemerken, dass ihr Gehör nicht gut funktioniert.
Nicht selten wird Schwerhörigkeit im Alter deshalb auch schon mal mit Demenz
verwechselt.
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Sprecherin:
Hörgeräte helfen hier - aber seit einigen Jahren werden auch Cochlea-Implantate bei
ausgeprägter Altersschwerhörigkeit eingesetzt, da der Verlust der Haarsinneszellen nicht
umkehrbar ist.
MUSIK klingt unter dem Anfang des nachfolgenden O-Tons aus
Atmo U-Bahn/Handy setzt unter dem Ende des nachfolgenden O-Tons ein
O-Ton: Patientin
„Also, ich habe das zweite Ohr operieren lassen, schlicht und einfach, weil ich in Autos
gelaufen bin. Ich wusste nie, woher kommt dieses Autogeräusch, und bin dann, ja, auf die
Straße gelaufen und dann kam es doch von hinten und um die Kurve herum. Und seit dem
Moment wusste ich, ich brauche ein zweites CI. Ich habe so lange gekämpft mit mir, habe
gesagt, ein Ohr reicht, ein Ohr macht‘s auch und im normalen Gespräch kann man es
auch mit einem Ohr alles bewältigen, aber nicht draußen im Straßenverkehr.“
Atmo kurz hoch
Sprecher:
Wer sich einfach einmal ein Ohr zuhält und versucht, eine Geräuschquelle, zum Beispiel
sein klingelndes Handy, zu lokalisieren, wird vermutlich scheitern. Auch zur
Unterscheidung verschiedener Geräusche, wie beispielsweise bei einem Gespräch auf
einer lauten Party oder in der U-Bahn, brauchen wir beide Ohren. Hören im Störgeräusch
nennt sich dieses Phänomen, erläutert Stefan Gräbel, Leiter der Audiologie an der Berliner
Charité.
Atmo klingt unter dem Anfang des nachfolgenden O-Tons aus
MUSIK „Plastik-Musik“ setzt unter dem Ende des nachfolgenden O-Tons ein
O-Ton: Audio/Gräbel
„Das geht vor allem nur mit zwei Ohren, weil das Gehirn dann einfach in der Lage ist, aus
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15
diesen beiden Signalen etwas herauszurechnen.“
MUSIK kurz hoch
Sprecherin:
Minimale Laufzeitunterschiede der Schallwellen sind der Grund dafür. Unsere Ohren hören
ein Geräusch zweimal - einmal links, einmal rechts - das aber nicht gleichzeitig.
Das Geräusch kommt an einem Ohr zum Beispiel etwas früher als an dem anderen. Der
Unterschied liegt bei etwa 30 Millionstel Sekunden. Für unser Gehirn ist das die
entscheidende Information, woher der Ton kommt.
MUSIK zu Ende
Sprecher:
Die Haarzellen registrieren hier selbst die schwächsten Reize. Im Laufe der Evolution
haben sie einen enormen Grad an Perfektion erlangt. Ihre Entstehung reicht übrigens
zurück in die Urzeit der Entwicklung der Wirbeltiere. Es gibt sogar Hinweise, dass sich
schon vor rund 470 Millionen Jahren bestimmte Fischarten mit Hilfe von Haarsinneszellen
orientiert haben.
MUSIK M0010602 004
Sprecherin:
Ein weiteres wichtiges Stadium im Laufe der Evolution des Ohrs ist die Erfindung von
Musikinstrumenten. Schon vor 35.000 Jahren, so beweisen Flöten-Funde auf der
Schwäbischen Alb, gab es eine etablierte musikalische Tradition.
MUSIK endet
MUSIK M0010602 002
Sprecher:
Die Wirkung von Musik auf den Menschen unterscheidet sich grundsätzlich von der
Wirkung der Sprache. Musik hat einen unmittelbaren Zugang zum Gefühlsleben. Klar ist
heute, dass Musik im Gehirn getrennt von Sprache verarbeitet wird. Die neurologischen
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16
Verschaltungen weisen darauf hin, dass es beim Musikhören weniger um die
Entschlüsselung von codierten Informationen geht, als vielmehr um eine emotionale
Reaktion.
MUSIK kurz hoch
Sprecherin:
Das Sprachverstehen hat seinen Schwerpunkt in der linken Gehirnhälfte, beim Musikhören
kommt dagegen überwiegend die rechte Gehirnhälfte zum Einsatz.
MUSIK kurz hoch
Sprecher:
Musikinstrumente erschließen uns Klänge, die die eigene Kehle nicht hervorbringen kann.
Sprecherin:
Der Sprachbereich des Menschen liegt zwischen 200 und 6.000 Hertz.
MUSIK zu Ende
O-Ton: Ton anschwellend (Hörtest) Frequenz 200 aufsteigend zu 6.000 Hertz und zu Ende
Sprecherin:
Musikinstrumente füllen ein Frequenzspektrum von 16 bis 10.000 Hertz.
Die Obertöne einer Piccoloflöte oder einer Geige reichen sogar in den Frequenzbereich
von über 10.000 Hertz.
MUSIKAKZENT M0010659 045
MUSIK „Plastik-Musik“ setzt unter dem nachfolgenden Text ein
Sprecher:
Im Tieftonbereich reichen die Basspfeifen einer großen Kirchenorgel bis an unsere
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Dieses Manuskript wird ohne Endkorrektur versandt und darf nur zum privaten Gebrauch verwendet werden.
Jede andere Verwendung oder Veröffentlichung ist nur in Absprache mit dem Bayerischen Rundfunk möglich!
© Bayerischer Rundfunk 2017
Bayern 2-Hörerservice
Bayerischer Rundfunk, 80300 München; Service-Nr.: 0800-5900222 (kostenfrei); Fax: 089/5900-46258
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Hörgrenze, die bei 16 Hertz liegt. Solche tiefen Töne werden nicht mehr im eigentlichen
Sinne gehört. Sie werde auf andere Art empfunden – durch Resonanzschwingungen im
Knochengerüst. Damit verleihen sie der Musik im wahrsten Sinne des Wortes eine sehr
eindringliche Note.
MUSIK frei stehend
Geräusche setzen unter dem nachfolgenden Text ein
Sprecherin:
Wir hören unser gesamtes Leben lang, ständig, 24 Stunden am Tag. Jeden Tag, ohne
Pause. Auch wenn sich der Mensch dessen nicht bewusst ist: Stille gibt es für unsere
Ohren eigentlich nicht. Der Mensch ist immer auf Empfang.
MUSIK und Geräusche hoch und zu Ende
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