in sieben szenen

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Medienmitteilung vom 17. September 2012
KOPRODUKTION / URAUFFÜHRUNG
Moment-Monument VII
KLANG UND LICHT
Fr 21. / Sa 22. Sept. 2012 20 Uhr
IN SIEBEN SZENEN
Für grosses Ensemble
von David Sontòn Caflisch
Lichtdesign Britgitte Dubach
In Koproduktion mit dem Theater Chur eröffnet das Ensemble ö! die diesjährigen
sechs Saisonkonzerte mit dem abendfüllenden Werk «In sieben Szenen» von David
Sontòn Caflisch für grosses Ensemble, unter der Leitung von Francesc Prat und
Lichtdesign von Brigitte Dubach.
Die Grundidee der Komposition ist, Materie aus Wellen zu suggerieren, d.h. dem
Hörer und Betrachter des Werkes mit Schall- (Musik) und Lichtwellen (Beleuchtung
der Musik) die Illusion einer temporär bestehenden Architektur zu vermitteln. In dem
rein instrumentalen abendfüllenden Werk wird in sieben Szenen jeweils ein virtuelles
Gebäude, begleitet von der Lichtgestaltung, aufgebaut und wieder entmaterialisiert.
Deshalb auch der Begriff Szene und nicht einfach Satz. Die Eigenschaft von Musik
und Licht, nie starr sondern ständig in Bewegung und in einem Fluss zu sein, ist zu
vergleichen mit dem Gang, den der Besucher eines Bauwerkes unternimmt. Nach
der Dauer des Besuchs, d.h. nach der Dauer einer musikalischen Szene, bleibt der
Eindruck eines gesamten Gebäudes zurück, das trotz der starren Formen ständig die
Perspektiven geändert hat. Zurück bleibt die Erinnerung an ein gesamtes Gebäude,
das sich in der Realität aber bereits wieder verflüchtigt hat. Diese Idee wird
siebenmal durchgespielt. Dadurch, dass jede Szene anders besetzt ist, eine andere
Grundfarbe besitzt und unterschiedlich lange dauert, ist das sinnliche Erlebnis
jedesmal ein ganz neues. Kompositorisch liegt aber jeder Szene das gleiche Material
zugrunde. Es wird also dasselbe Gebäude siebenmal besucht, immer jedoch in
einem anderen Tempo, in einem anderen Licht und bei einer jedesmal anderen
Grundstimmung. Die besondere Aufteilung des Ensembles sowie die wechselnden
Besetzungen von Szene zu Szene ermöglicht zusätzlich in jeder Szene eine andere
Tiefenwirkung.
Ein typisches Merkmal der Instrumentierung bilden Instrumentenpaare: 2 Soprane, 2
Flöten, Oboe/Fagott, 2 Saxophone, 2 Trompeten, 2 Violinen, 2 Bratschen und 2
Violoncelli. Hinzu kommt eine eigene Gruppe: Tasteninstrumente, Kontrabass und
Schlagzeug. Bei letzterem ist die gran cassa das Hauptinstrument, das als einziges
einen roten Faden durch alle Szenen hindurch bildet und als eigentliches
Soloinstrument des gesamten Stückes bezeichnet werden kann.
Die sieben einzelnen Szenen bilden zusammen eine übergeordnete symmetrische
Form und lehnen sich frei an die klassische Form der Rethorik an:
Szenen I, IV und VII
Szene II
Szene VI
Szene III und V
«erzählerischer», roter Faden
1. Hauptszene
2. Hauptszene
Intermezzi von unterschiedlichem, reflektierenden Charakter
Als Notationstechnik wählte David Sontòn Caflisch (zum ersten Mal) eine spezielle
Art der space-notation. Hierbei sind alle Taktarten und Tempi genau vorgegeben,
innerhalb eines Taktes ist die rhythmische Ausführung in space-notation
festgehalten. Je nach «Schärfe» oder musikalischer Dichte ist die rhythmische
Präzision von sehr frei bis ganz genau konventionell notiert. Die Art der Notation
erlaubt den Interpreten eine gewisse Freiheit und vor allem Flexibilität, im Moment zu
entscheiden, was auch der zum Teilen grossen Distanzen zwischen den einzelnen
Musikern entgegenkommt. Die verwendete Harmonik gleich in gewissem Sinne der
Art von Umgang mit der Metrik. Sechs verschiedene Sechsklänge bilden das
Grundmaterial aller sieben Szenen. Auch hier kommen davon abgeleitete Intervalle in
unterschiedlicher Schärfe oder Dichte vor, unter Verwendung einer differenzierten
Mikrotonalität, welche sowohl temperierte Viertel- und Achteltonschritte, als auch
Intervalle aus reinen Obertonverhältnissen beinhaltet. Diese Flexibilität und
konstruierte «Ungenauigkeit» in Rhythmus und Tonhöhe erlaubt dem Lichtdesign
wesentlich mehr freien Umgang mit der «Beleuchtung der Musik». Auf diese Art
können die geschaffenen Freiräume in den harmonischen Strukturen, sowie die
eingesetzten Pausen im horizontalen Verlauf mit Licht gefüllt werden. Das Konzept
des Lichtdesigns beinhaltet sowohl zum Teil genaue Unterstützung oder Begleitung
der Musik, schafft aber übergeordnet auch einen eigene Dramaturgie, die sich an
den grössen Bögen jeder Szene (Aufbau und wieder Verschwinden lassen eines
imaginären Gebäudekomplexes) orientiert. Zudem soll die im Einzelnen einfach
gehaltene musikalische Sprache auch gleichzeitig das Licht begleiten können.
2 Soprane: Anne Montadon, Sonoe Karto
2 Flöten: (auch Piccolo, Alt-, Bassflöte), Riccarda Caflisch, Cecillia Munoz
Oboe: (auch Englischhorn), Pilar Fontalba
Fagott: (auch Kontrafagott) Pvilas Bingelis
2 Saxophone: (Sopran, Alt, Bariton)Raphael Camenisch, Simon Hanrath
2 Trompeten: Andre Meier, Basil Hubatka
Tasteninstrumente: (Klavier, Cembalo, Harmonium, Orgelpositiv) Cäcilia Schüeli
Schlagzeug: (gran cassa, 2 Paare claves, 2 Paare Metalle, 2 Paare Steine, Alufolie,
Wasserbecken) Guy Frisch
2 Violinen: (auch Viola) David Sontòn Caflisch, Marco Fusi
2 Violas: Genevieve Camenisch, Delphine MIesch
2 Violoncelli: Christian Hieronymi, Nicola Romano
Kontrabass: John Eckhardt
Musikalische Leitung: Francesc Prat
Lichtdesign: Brigitte Dubach
Produktion: Ensemble ö!
Koproduktion: Theater Chur
Dauer: ca. 70 Min.
Einführung: 19.30 Uhr
Preise: CHF 30.– / 15.– ermässigt
Wie gewohnt widmet das Ensemble ö! auch die kommenden sechs Saisonkonzerte
im Theater Chur einem übergeordneten Thema. Für diese Saison lautet es:
«Inspirationen». Was auf den ersten Blick eher oberflächlich wirkt, deckt schnell
einmal verborgene und weite Gebiete auf. Das Bild des sich emotional inspirieren
lassenden Komponisten, sei es von der Natur, von philosophischen Exkursen oder
literarischen Impulsen etc. beim flanierenden Spaziergang entspricht unserer
Vorstellung, nicht oft aber der Realität. Vielmehr ist ein Komponist ständig darum
bemüht, die Musikgeschichte genau zu analysieren um seine eigene Aussage in der
Gegenwart plausibel zu begründen, oft mit dem Anspruch, noch nie Dagewesenes
oder zumindest in neuem Kontext Erklingendes zu «erfinden». Einen grossen
Fundus an Inspirationen liegt hier beim Studium anderer schon bestehender
musikalischer Werke oder auch von Kunstwerken anderer Gattungen. Unter diesem
Aspekt präsentiert das Ensemble ö! sieben Programme (zwei davon im Rahmen der
Reihe Moment-Monument Grischun, Musik und Architektur) mit einer Vielfalt von
Werken, zwischen denen immer wieder gegenseitige Inspirationen auszumachen
sind. Die ganze Saison bildet also ein dichtgeflochtenes Netz an engen
Beziehungen. Die meisten der ausgewählten Komponisten gehören bereits zu
«Klassikern» der zeitgenössischen und Neuen Musik, dabei werden gleich zwei
davon, George Aperghis und James Dillon, mit mehreren Werken vertreten sein.
Zu Beginn und am Ende der Saison werden zwei Schweizer Werke uraufgeführt: Zur
Eröffnung erklingt das abendfüllende Werk «In sieben Szenen», ein Stück für Musik
und Licht für grosses Ensemble (Musik: David Sontòn Cafflisch, Licht: Brigitte
Dubach). Im letzten Konzert, in welchem das Ensemble ö! zu einem grossen
Festkonzert in den Saal des Hotels Drei Könige einlädt, wird ein neues Werk des
jungen Komponisten Moritz Müllenbach uraufgeführt.
Medienmitteilung und Pressefotos finden Sie im Bereich Presse unter
www.theaterchur.ch
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