8. Klasse - Paul-Pfinzing

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Paul-Pfinzing-Gymnasium Hersbruck
Philosophie
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Grundwissen Latein 8. Jahrgangsstufe
Das Fortleben Roms und Athens bis in die Gegenwart
1. Philosophie
1.1 Griechische Naturphilosophen
Archimedes (3. Jh. v. Chr.; Erfindungen: Näherungswert für π,
Verteidigungsmaschinen, archimedische Schraube, Hebelgesetz; berühmte
Aussage: „Heureka – Ich hab’s gefunden!“)
Thales (6. Jh. v. Chr.; Thaleskreis)
1.2 Sokrates
Sokrates’ Wirken als Philosoph (Einfluss auf die Menschen durch Gespräche,
aufgezeichnet von Platon; Vorgehensweise: Hebammenkunst – Maieutik)
Sokrates als erster Philosoph, der den Menschen in den Mittelpunkt seines
Erkenntnisstrebens stellte; Begründer der Ethik
Prozess gegen Sokrates 399 v. Chr., weil er angeblich neue Götter einführte (er
sprach von seinem „Daimonion“, das ihn vor falschen Entscheidungen
bewahrte) und die Jugend verdarb
1.3 Kyniker
von „Kyon“ = Hund
Bekanntester Vertreter: Diogenes
Jeder kann glücklich werden, wenn er moralisch und natürlich lebt
Bildung und Unwissenheit haben keinen Nutzen
Mitmenschen werden ermahnt, sich nicht von gesellschaftlichen und religiösen
Zwängen beeinflussen zu lassen.
Stoiker
von Stoa = Säulenhalle in Athen
Glück (= Eudaimonia) erlangt man nur durch selbstgenügsame, vernünftige
Lebensführung, das Schicksal muss man mit Gelassenheit tragen, Menschen
sollen politische Verantwortung übernehmen
Epikureer
Epikur (341-270 v. Chr.) glaubte, dass die Welt vom blinden Zufall gelenkt wird
„Eudaimonia“ entsteht durch genussvolles Privatleben ohne politische Betätigung
Schule wurde auch „Kepos“ genannt (nach ihrem Sitz in einem Garten)
Anhänger in Rom: Horaz; Aussage von Horaz: Carpe diem! = „Pflücke den Tag“
2. Das Fortleben Roms und Athens bis in die Gegenwart
2.1 Römisches Baukunst
Vorbild: Baukunst der Griechen
Säulen (am beliebtesten: korinthische Säulen; im späten 18. u. 19. Jh. in Europa
und USA nachgeahmt)
Bögen und Gewölbe (Triumphbögen nachgeahmt z. B. in Frankreich – Arc de
Triomphe in Paris)
Aquädukte (berühmtester: Pont du Gard bei Nîmes; Vorbild für spätere
Eisenbahnbrücken)
Ziegel aus Lehm und Beton (opus caementicium); größtes ‚Betonbauwerk‘ der
Antike: Maxentius-Basilika in Rom
2.2 Theater
Ursprung: Griechenland, 5. Jh. v. Chr.; Kulthandlungen zu Ehren von Dionysos
(Dionysien im 5. Jh. in Athen: Staatsfestspiele mit Tragödien- und
Komödienwettbewerb);
Rom: Plautus (254-184) hat griechische Texte für den römischen Geschmack
bearbeitet (Themen: Liebe, Verwechslung); Figuren: Typen
Aufführungspraxis: Schauspieler waren normale Bürger von Athen, Eintritt war
frei, Frauenrollen wurden von Männern gespielt, Schauspieler trugen Masken,
lange weiße Gewänder, Schuhe mit Plateausohlen (Komödie: kurze
Gewänder), Aufführungsort waren Bühne und Zuschauerränge aus Holz (erst
später aus Stein)
Komödie: lustig, auch Gesellschaftskritik, Beispiel: Aristophanes „Die Wespen“
Tragödie: Konflikte, ausweglose Situationen hoher Persönlichkeiten, Beispiel:
Sophokles „König Ödipus“
Rezeption: Komödien rezipiert von Shakespeare und Molière; antike Tragödien
werden in moderner Fassung aufgeführt
2.3 Olympische Spiele
Olympia als heiliger Ort: Heiligtum des Zeus
Olympische Spiele: Wettkämpfe seit 776 v. Chr. über fast 1200 Jahre zu Ehren
der Götter
Friedenspostulat während der Spiele
2.4 Rhetorik
ars dicendi = Redekunst
fünf Stufen zur erfolgreichen Rede:
inventio, dispositio, elocutio, memoria, pronuntiatio
Wirkungsweisen (movere, docere, delectare)
Stilmittel:
o Alliteration: gleiche Anfangsbuchstaben bei aufeinanderfolgenden Wörtern
(„multa mala magnusque metus“)
o Anapher: Wiederholung desselben Wortes am Anfang von Sätzen bzw.
Redeeinheiten („Me cuncta Italia, me omnes Romani, me universa civitas
consulem fecit.“)
o Parallelismus: Wiederholung gleicher Satzstrukturen („Multa vidi, multa audivi,
multa legi.“)
o Chiasmus: Überkreuzstellung von Satzgliedern („Di immortales spoliati sunt,
necati cives Romani.“)
o Antithese: Gegenüberstellung gegensätzlicher Aussagen
o Hyperbaton: Trennung zweier zusammengehöriger Wörter durch ein oder
mehrere andere
o Asyndeton: Aufzählung ohne Konjunktionen („Amicitiam fide, virtute, iustitia
servavit.“)
o Polysyndeton: Aufzählung mit Konjunktionen („Sunt timidi et irati et difficiles
senes.“)
o Klimax: Steigerung („Abiit, excessit, evasit, erupit.“)
o Rhetorische Frage: Scheinfrage, die keine Antwort erfordert („Quid est clarius
virtute?“)
2.5 Römisches Recht
Wiedergutmachung von Schaden durch Geldzahlungen
Zwölftafelgesetze 450 v. Chr., seither entstanden immer neue Gesetze
Corpus Iuris Iustiniani (6. Jh. n. Chr.): 50 Bücher, von Juristen erstellte
Gesetzessammlung, Grundlage aller modernen Rechtsordnungen
§-Zeichen stammt aus dem Corpus Iustiniani (Um Platz zu sparen, wurde nicht
bei jedem Gesetz eine neue Zeile angefangen. Als Abgrenzungszeichen
wurde dieses „signum sectionis“ verwendet)
2.6 Reform des römischen Reichs
Teilung des Imperium Romanum Ende des 3. Jh. n. Chr. in Ost und West durch
Kaiser Diokletian
Rom blieb zwar Hauptstadt, aber die Herrscher regierten von grenznäheren
Städten (Thessaloniki, Antiochia, Mailand, Trier)
Konstantin (Kaiser d. weströmischen Reichs ab 306 n. Chr.) kämpfte gegen
seinen Schwager Maxentius und bekehrte sich zum Christentum
311 n. Chr.: kriegerische Auseinandersetzungen um die Herrschaft in Rom
2.7 Roma aeterna
das erste Rom: Zentrum d. römischen Reichs und des christlichen Europa, 410
n. Chr. von den Goten erobert; nach den römischen Kaisern beherrschte der
Papst Rom, weil hier das Grab von Petrus war; 800 wurde Karl der Große zum
Kaiser gekrönt, ein neues „Imperium Romanum“ entstand, das bis 1806
bestand
das zweite Rom: Konstantinopel als zweite Hauptstadt im Oströmischen Reich,
hieß vorher Byzanz; Sprache des oströmischen Reichs: Griechisch; es
entstand der orthodoxe christliche Glaube in Abgrenzung zur katholischen
Kirche des Westreichs; 1453: Eroberung durch den türkischen Sultan
Mehmed; ab da hieß die Stadt Istanbul
das dritte Rom: Moskau als Zentrum des russischen-orthodoxen Christentums;
Herrscher sahen sich als Erben der oströmischen Kaiser und nannten sich
Zar, abgeleitet von Caesar
2.8 Religionen
Mithras: persischer Sonnengott, verspricht seinen Anhängern Unsterblichkeit,
Verehrung in Höhlen und Kellern, Ausschluss von Frauen, im Mittelpunkt
stand die Tötung eines Stieres, Feier von Mithras‘ Geburt zur
Wintersonnenwende am 25. Dezember
Jesus Christus: Verspechen der Erlösung von Leid und Unterdrückung, erste
Anhänger: Frauen und Menschen aus niederen Schichten; Entstehung von
Katakomben (unterirdischen Friedhöfen) mit christlichen Symbolen; keine
Teilnahme an öffentlichen Opfern, Gottesdienste in Privathäusern – deshalb:
Außenseiterstatus und Verfolgung; 313: Toleranzedikt: Duldung des
christlichen Glaubens;
70 Jahre später: Theodosius macht Christentum zur Staatsreligion
2.9 Musik
Ursprung des Begriffs: bezeichnete eigentlich alle Künste und Fertigkeiten, die
von den neun Musen, Töchter des Zeus und der Mnemosyne (Göttin der
Erinnerung) verliehen wurden
4. Jh: „musica“ als Gesang von Versen, der von Tanz begleitet wurde
erst später Trennung von Musik und Literatur;
Instrumente: Blas- und Saiteninstrumente (wie die Lyra)
Carmina Burana: Sammlung lateinischer, mittelhochdeutscher und
altfranzösischer Lieder aus dem 12./13. Jhd., neu vertont von Carl Orff
2.10 Pompeji
Vesuvausbruch 79 n. Chr.
mythischer Hintergrund der Vulkane: Gott Vulcanus wirft seine Esse an, wenn
der Ätna ausbricht
Vulkan Vesuv wurde für ungefährlich gehalten, weshalb man in seiner
Umgebung viele „villae rusticae“ baute; Thermal- und Mineralquellen dort
wurden für Kuren genutzt
Pompeji: Zentrum für Wein- und Ölhandel, reiche Stadt; 79 n. Chr. bei Ausbruch
des Vesuv völlig zerstört; 1860 wieder ausgegraben; zahlreiche
Wandmalereien, Graffiti, Wohnungseinrichtungen usw. gut erhalten
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