Modulation des zellulären Immunsystems bei Patienten mit

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Aus der
Medizinischen Klinik II
des St. Josef-Hospitals Bochum
- Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum
Direktor: Prof. Dr. med. Prof. Andreas Mügge
Modulation des zellulären Immunsystems
bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz
durch eine kardiale Resynchronisationstherapie
Inaugural-Dissertation
zur
Erlangung des Doktorgrades der Medizin
einer
Hohen Medizinischen Fakultät
der Ruhr-Universität Bochum
vorgelegt von
Kamila Klopotek
aus Thorn
2012
Dekan: Prof. Dr. med. Klaus Überla
Referent: Jun.-Prof. Dr. med. Daniel Bulut
Koreferent: PD Dr. med. Thomas Deneke
Tag der Mündlichen Prüfung: 22.01.2013
Abstract
Klopotek
Kamila
Modulation des zellulären Immunsystems bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz
durch eine kardiale Resynchronisationstherapie
Problem:
Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz weisen eine Aktivierung des
Immunsystems auf. Die vorliegende Arbeit soll die Frage beantworten, ob
eine
kardiale
Resynchronisationstherapie
(CRT)
als
ergänzende
therapeutische Maßnahme bei chronischer Herzinsuffizienz Einfluss auf die
Zusammensetzung und Aktivierung von T-Lymphozytensubpopulationen
nimmt.
Methode:
Bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz (n=18, Ejektionsfraktion
<35%), wurde ein CRT- (n=12, 72,2±7,1 Jahre) oder ein DDDSchrittmacher (n=6, 50,1±9,3 Jahre) implantiert. Vor sowie 1, 3 und 6
Monate nach Implantation wurde eine Echokardiographie durchgeführt und
Leukozytensubpopulationen
aus
peripher-venösem
Blut
durchflusszytometrisch (FACS) analysiert.
Ergebnis:
In der CRT-Gruppe stieg innerhalb von sechs Monaten die Ejektionsfraktion
von 28,3±6,5 auf 35±5,8% (p<0,05). Der linksventrikuläre enddiastolische
Durchmesser sank von initial 61,6±8,8 auf 56,7±6,8mm nach sechs Monaten
(p<0,05). Der relative Anteil frühaktivierter T-Helfer- (CD4+CD69+) und
zytotoxischer T-Zellen (CD8+CD69+) an den Gesamtlymphozyten sank
nach sechs Therapiemonaten in der CRT-Gruppe von 1,69±0,33 auf
0,96±0,21% (p<0,05 für CD4+CD69+) bzw. von 0,23±0,11 auf 0,12±0,02%
(p<0,05 für CD8+CD69+). In der DDD-Gruppe fanden sich im
Beobachtungszeitraum keine signifikanten Veränderungen der gemessenen
Parameter (p=n.s.).
Diskussion:
Die unter CRT verbesserte linksventrikuläre Ejektionsfraktion geht mit einer
Reduktion der Konzentration zirkulierender frühaktivierter T-Lymphozyten
einher. Es wird daher vermutet, dass eine Verbesserung der systemischen
Perfusion zu einem Rückgang der Immunaktivierung bei chronischer
Herzinsuffizienz führt.
Für meine Familie
Inhaltsverzeichnis
1
Einleitung
7
1.1
Übersicht
7
1.2
Die chronische Herzinsuffizienz
8
1.3
Kardiale Resynchronisationstherapie (CRT)
10
1.4
Alteration des Immunsystems bei chronischer Herzinsuffizienz
14
1.4.1 Übersicht über die Einteilung und die Bestandteile des
Immunsystems
15
1.4.2 Zelldifferenzierung anhand der Oberflächenmerkmale
16
1.4.3 T-Lymphozytensubpopulationen
16
1.4.3.1
T-Helferzellen
17
1.4.3.1.1
Typ1-T-Helferzellen (TH1-Lymphozyten)
17
1.4.3.1.2
Typ2-T-Helferzellen (TH2-Lymphozyten)
17
1.4.3.2
Regulatorische T-Lymphozyten (Treg-Zellen)
18
1.4.3.3
Native T-Lymphozyten
18
1.4.3.4
Zytotoxische T-Lymphozyten (CTL)
19
1.4.4 Aktivierung des Immunsystems bei Patienten mit chronischer
Herzinsuffizienz
19
1.4.5 Immunologische Veränderungen bei Patienten mit chronischer
Herzinsuffizienz
21
2
Zielsetzung
25
3
Material und Methoden
26
3.1
Das Patientenkollektiv
26
3.2
Probenaufbereitung
28
3.3
Funktionsprinzip des Durchflusszytometers
31
3.4
Auswertung der durchflusszytometrischen Messungen
34
3.5
Statistische Auswertung
36
4
Ergebnisse
37
4.1
Echokardiographie
37
4.2
Leukozytensubpopulationen
38
1
4.3
Minnesota Living with Heart Failure Questionnaire (MLHFQ)
43
5
Diskussion
44
6
Literaturverzeichnis
51
7
Anhang
70
2
Verzeichnis der Abkürzungen
ACE
Angiotensin konvertierendes Enzym (Angiotensin converting enzyme)
AK
Antikörper
APC
Allophycocyanin
APC
Antigen-präsentierende Zellen (antigen-presenting cells)
AT1
Angiotensin-II-Rezeptor-Subtyp-1
bzw.
beziehungsweise
CD
Cluster of Differentiation
CRT
kardiale
Resynchronisationstherapie
(cardiac
resynchronization
therapy)
CTL
zytotoxische/zytolytische T-Lymphozyten (cytotoxic T-lymphocytes)
DCM
Dilatative Kardiomyopathie (dilated cardiomyopathy)
DDD
Codebezeichnung für einen Zweikammer-Herzschrittmacher mit
atrialer sowie ventrikulärer Detektion und Stimulation
EF
Ejektionsfraktion
EKG
Elektrokardiogramm
ESC
European Society of Cardiology
FACS
fluorescence activated cell sorting
FITC
Fluoresceinisothiocyanat
FSC
forward scatter
G
Erdschwerebeschleunigung
HLA
Human Leukocyte Antigen
IA
Immunadsorption
ICAM
Intercellular Adhesion Molecule
IFN
Interferon
Il
Interleukin
IMT
Immunmodulationstherapie
IVIG
intravenöse Immunglobuline
KHK
koronare Herzkrankheit
LSB
Linksschenkelblock
LVAD
Left Ventricle Assistent Devices
LVEDD
Linksventrikulärer enddiastolischer Durchmesser
LVEDV
Linksventrikuläres enddiastolisches Volumen
3
LVEF
Linksventrikuläre Ejektionsfraktion
MHC
Haupthistokompatibilitätskomplex
(Major
Histocompatibility
Complex)
ml
Milliliter
MLHFQ
Minnesota Living with Heart Failure Questionnaire
MW
Mittelwert
µl
Mikroliter
nm
Nanometer
n.s.
nicht signifikant
NYHA
New York Heart Association
OP
Operation
PBS
Phosphatgepufferte Salzlösung
PE
Phycoerythrin
PerCP
Peridinin Chlorophyll Protein Complex
QRS
Kurvenbestandteil des EKG, zeigt die Erregungsausbreitung über das
Ventrikelmyokard
rpm
rounds per minute
SD
Standardabweichung
SM
Schrittmacher
SSC
sidewards scatter
TCR
T-Zell-Rezeptor (T-cell receptor)
TGF
Transforming Growth Factor
TNF
Tumornekrosefaktor
vs.
versus
4
Verzeichnis der Tabellen
Tabelle 1
NYHA-Klassifikation der Herzinsuffizienz
9
Tabelle 2
Stufenschema der medikamentösen Herzinsuffizienz-Therapie
10
Tabelle 3
Charakteristika beider Patientenkollektive (n=18)
27
Tabelle 4
Medikation der Studienteilnehmer
27
Tabelle 5
Pipettierplan
29
Tabelle 6
Untersuchte Leukozyten-Epitope und ihre Funktion
29
Tabelle 7
Ausgewertete Zelltypen je Ansatz
30
Tabelle 8
Echokardiographische Daten
37
Tabelle 9
Effekt der CRT- bzw. DDD-SM-Implantation auf die Leukozytenund Lymphozytenzahl
Tabelle 10
Verlauf der Anzahl CD69-exprimierender CD8+ und CD4+
T-Zellen bei Patienten mit CRT
Tabelle 11
39
Verlauf der Anzahl CD69-exprimierender CD8+ und CD4+
T-Zellen bei Patienten mit DDD-Systemen
Tabelle 12
38
39
Verlauf der Expression von kostimulatorischen Rezeptoren auf
T-Helferzellen (CD4+/CD28+) von Patienten mit CRT und DDDSystemen
Tabelle 13
42
Verlauf der Expression von kostimulatorischen Rezeptoren auf
zytotoxischen T-Zellen (CD8+/CD28+) von Patienten mit CRT
und DDD-Systemen
Tabelle 14
42
Verlauf der Anzahl regulatorischer T-Zellen
(CD4+CD25+CD127low) bei Patienten mit CRT und DDDSystemen
Tabelle 15
Verlauf der Anzahl CD11a-exprimierender T-Helferzellen
(CD4+CD11a+) bei Patienten mit CRT und DDD-Systemen
Tabelle 16
Tabelle 17
42
43
Verlauf der Anzahl CD11a-exprimierender zytotoxischer T-Zellen
(CD8+CD11a+) bei Patienten mit CRT und DDD-Systemen
43
Veränderungen des Punktewertes im MLHFQ
43
5
Verzeichnis der Abbildungen
Abbildung 1 Schematische Darstellung der Flusszelle
32
Abbildung 2 Schema des Funktionsprinzips eines Durchflusszytometers
33
Abbildung 3 Beispielhafte Darstellung der Auswertung mittels CellQuest ProSoftware – Nachweis von CD45+ Leukozyten im Gate R1
34
Abbildung 4 Beispielhafte Darstellung der Auswertung mittels CellQuest ProSoftware – Nachweis von CD3+ Lymphozyten unter den CD45+
Leukozyten
35
Abbildung 5 Beispielhafte Darstellung der Auswertung mittels CellQuest ProSoftware – Nachweis von CD4 und CD8 auf den CD3+
Lymphozyten
35
Abbildung 6 Verlauf frühaktivierter zytolytischer T-Zellen (CD8+/CD69+)
bei Patienten mit CRT
40
Abbildung 7 Verlauf frühaktivierter zytolytischer T-Zellen (CD8+/CD69+)
bei Patienten mit DDD-Systemen
40
Abbildung 8 Verlauf frühaktivierter T-Helferzellen (CD4+/CD69+) bei
Patienten mit CRT
41
Abbildung 9 Verlauf frühaktivierter T-Helferzellen (CD4+/CD69+) bei
Patienten mit DDD-Systemen
41
6
1
Einleitung
1.1
Übersicht
Die Herzinsuffizienz ist eine der häufigsten Herz-Kreislauf-Erkrankungen in
Industrieländern, deren Prävalenz mit steigendem Alter zunimmt. In Deutschland
sind etwa 10% der 70- bis 80-Jährigen betroffen [41]. Sie ist hierzulande der
häufigste Grund für stationäre Krankenhausaufenthalte und verursachte im Jahr 2006
circa 2,9 Milliarden Euro Krankheitskosten [72]. Laut Statistischem Bundesamt war
die Herzinsuffizienz sowohl im Jahr 2007 als auch 2009 mit einem Anteil von 6,0%,
beziehungsweise 5,7% an allen Todesfällen die dritthäufigste Todesursache
allgemein und zweithäufigste unter den Frauen [89].
Herzinsuffizienz ist ein klinisches Syndrom mit verschiedenen Ursachen. Es
bezeichnet die Unfähigkeit des Herzens, den Organismus mit dem benötigten
Blutvolumen und somit Sauerstoff pro Zeit zu versorgen. Daraus resultiert unter
anderem eine verminderte Leistungsfähigkeit, Luftnot sowie Flüssigkeitsretention im
Körper [111].
Bei etwa 30% der Herzinsuffizienzpatienten liegt eine Erregungsleitungsstörung in
Form eines Linksschenkelblocks mit konsekutiver ventrikulärer Dyssynchronie vor
[1, 29, 47]. Diese Patienten haben unter bestimmten Voraussetzungen die
Möglichkeit einer sogenannten kardialen elektrischen Resynchronisationstherapie
(CRT) mittels biventrikulärer Schrittmacherstimulation. Das Therapieziel der CRT
ist, die ventrikuläre Dyssynchronie durch simultane elektrische Erregung der linken
und rechten Herzkammer aufzuheben und dadurch die Herzarbeit zu verbessern.
Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz weisen zudem, unabhängig von der
Genese, eine dauerhafte Aktivierung des Immunsystems auf [59]. Dies führt zur
Progredienz der kardialen Dysfunktion und der Symptomatik infolge struktureller
myokardialer Veränderungen durch inflammatorische Prozesse. Dabei scheint die
erhöhte Aktivität des Immunsystems nicht lediglich eine Folge der Herzinsuffizienz,
sondern ursächlich für ihre Entstehung und ihr Fortschreiten von Bedeutung zu sein
[34].
7
1.2
Die chronische Herzinsuffizienz
Die häufigsten Ursachen für die Entstehung einer chronischen Herzinsuffizienz sind
eine arterielle Hypertonie und eine kardiale Ischämie bei koronarer Herzkrankheit
(KHK) [43]. Dabei ist arterieller Bluthochdruck in 24 bis 49% und die KHK in 29
bis 36% der Krankheitsfälle alleiniger Auslöser der Herzinsuffizienz [79, 111].
Häufig liegt bei den betroffenen Patienten eine Kombination aus beidem vor.
Weitere auslösende Faktoren können genetisch oder durch zytotoxische Substanzen
wie Alkohol oder Chemotherapeutika bedingte nicht-ischämische Kardiomyopathien,
entzündliche Erkrankungen von Myo-, Peri- und auch Endokard, angeborene oder
erworbene
Klappenvitien,
Herzrhythmusstörungen
oder
endokrinologische
Erkrankungen, wie Diabetes mellitus sein.
Kurz zusammengefasst wird zwischen einer Links-, Rechts- und globalen
Herzinsuffizienz, sowie zwischen einer über Monate andauernden, chronischen, und
einer zum Beispiel im Rahmen eines Myokardinfarktes oder einer brady- oder
tachykarden Herzrhythmusstörung plötzlich auftretenden, akuten Herzinsuffizienz
unterschieden.
Weiterhin sind Einteilungen nach der Art der Funktionsstörung in eine systolische
Herzinsuffizienz
bei
verminderter
Ejektionsfraktion,
und
eine
diastolische
Herzinsuffizienz, bei der die Ejektionsfraktion regelrecht, das Schlagvolumen auf
Grund einer gestörten Blutfüllung des Herzens in der Diastole jedoch erniedrigt ist,
geläufig [25].
Pathophysiologisch liegt der Herzinsuffizienz eine Schädigung des Myokards mit
Verlust funktionierender Kardiomyozyten oder temporärer Verminderung der
myozytären Kontraktionskraft und somit eine temporäre Einschränkung der
ventrikulären Funktion zu Grunde [66]. Dies aktiviert lokale und systemische
Kompensationsmechanismen, wie das Renin-Angiotensin-Aldosteron- und das
sympatho-adrenerge System, die die Herzleistung und somit die Organperfusion auf
kurze Sicht aufrechterhalten [34].
Bei persistierender Aktivierung bewirken diese Mechanismen langfristig jedoch eine
weitere Schädigung des Herzens durch funktionelle und strukturelle Veränderungen
8
insbesondere des linksventrikulären Myokards, das sogenannte Remodeling. Es
zeichnet sich durch molekulare und histomorphologische Veränderungen, wie
progrediente Fibrose des kardialen Bindegewebes mit vermehrtem Gehalt kollagener
Fasern, Hypertrophie und erhöhte Apoptoserate der Herzmuskelzellen, aus [27].
Diese
Umbauvorgänge
Kontraktionsfunktion,
führen
einer
zu
einem
Dilatation
Verlust
und
einer
der
kardiomyozytären
veränderten
Geometrie
insbesondere des linken Ventrikels und resultieren in einer Verschlechterung der
kardialen Pumpfunktion [27, 66]. Echokardiographisch stellen sich diese
Veränderungen
unter
Anderem
in
einer
Zunahme
der
linksventrikulären
enddiastolischen und endsystolischen Durchmesser und Volumina sowie einer
Abnahme der linksventrikulären Ejektionsfraktion (LVEF) dar.
Die gängige Einteilung des Schweregrades der Herzinsuffizienz erfolgt entsprechend
der Leistungsfähigkeit des Betroffenen nach der Klassifikation der New York Heart
Association (NYHA) in vier Stadien (siehe Tabelle 1).
Tab. 1:
NYHA-Klassifikation der Herzinsuffizienz [41]
NYHA-Stadium
I
Beschwerdefreiheit, normale körperliche Belastbarkeit
II
Beschwerden bei stärkerer körperlicher Belastung
III
Beschwerden schon bei leichter körperlicher Belastung
IV
Beschwerden in Ruhe
In der Pharmakotherapie der chronischen Herzinsuffizienz kommen in erster Linie
ACE-Hemmer
beziehungsweise
AT1-Blocker,
β-Blocker
und
Aldosteron-
Antagonisten zum Einsatz. Das medikamentöse Therapieschema richtet sich dabei
nach den jeweiligen Symptomen und somit nach dem NYHA-Stadium (siehe Tabelle
2).
9
Tab. 2:
Stufenschema
der
medikamentösen
Herzinsuffizienz-Therapie
(modifiziert nach [41] und [25])
Medikamentengruppe
NYHA-Stadium
I
II
III
IV
ACE-Hemmer/ AT1-Blocker1)
X
X
X
X
Betablocker
2)
X
X
X
Aldosteron-Antagonisten
3)
3)
X
X
X
X
X
X
Diuretika4)
5)
Herzglykoside
5)
1)
Bei Unverträglichkeit von ACE-Hemmern
2)
Bei Hypertonie sowie nach Myokardinfarkt Gabe bereits ab NYHA-Stadium I
3)
Bei Myokardinfarkt Gabe bereits ab NYHA-Stadium I
4)
Indiziert bei Zeichen der Flüssigkeitsretention
5)
Indiziert bei tachykardem Vorhofflimmern
Die letzten beiden Medikamentengruppen wirken symptomverbessernd, die
erstgenannten drei zudem prognoseverbessernd. Für weiterführende Informationen
bezüglich der Pharmakotherapie der chronischen Herzinsuffizienz verweise ich an
dieser Stelle auf die gängige Literatur und die aktuellen Leitlinien [25], da sie nicht
Gegenstand der hier vorliegenden Arbeit ist.
1.3
Kardiale Resynchronisationstherapie (CRT)
Die CRT durch biventrikuläre Schrittmacherstimulation wurde als therapeutische
Option für Patienten entwickelt, die sich trotz einer optimalen medikamentösen
Herzinsuffizienztherapie im NYHA-Stadium III-IV befinden und auf Grund eines
Linksschenkelblocks eine myokardiale Erregungsleitungsstörung aufzeigen. Etwa ein
Drittel
aller
Patienten
mit
systolischer
Herzinsuffizienz
weist
einen
Linksschenkelblock (LSB) und damit eine verlängerte QRS-Dauer auf [1, 29, 47].
Der LSB bewirkt, dass der linke Ventrikel nicht über den linken Tawara-Schenkel,
sondern über das Myokard des anterioren Septums erregt wird. Das bedingt eine
interventrikuläre Dyssynchronie, da der Beginn der Systole des linken Ventrikels
10
zeitlich
hinter
dem
des
rechten
Ventrikels
liegt.
Durch
die
atypische
Erregungsausbreitung vom anterioren Septum aus kommt es zudem zu einer zeitlich
verzögerten Erregung der linksventrikulären Seiten- beziehungsweise Hinterwand,
also zu einer intraventrikulären Dyssynchronie [16].
Durch die dyssynchrone Ventrikelkontraktion vermindert sich das Ventrikelvolumen
in
der
Systole
nur
gering.
Die
konsekutiv
dyssynchron
verlaufende
Repolarisationsphase führt zudem zu einer verspäteten Mitralklappenöffnung und
konsekutiv zu einer verminderten Füllung des linken Ventrikels während der
Diastole. Hieraus resultieren ein vermindertes Schlagvolumen und eine verringerte
Ejektionsfraktion. Insgesamt ist die Effizienz der kardialen Pumpfunktion, gemessen
an der geleisteten kardialen Hubarbeit pro myokardial verbrauchter Sauerstoffeinheit,
bei Dyssynchronie um circa 30% gegenüber synchroner Herzarbeit verringert [82].
Leitlinienkonform ist die Indikation zur Implantation eines biventrikulären
Schrittmachers zur kardialen Resynchronisationstherapie in erster Linie gegeben bei
Patienten mit einer schweren systolischen Herzinsuffizienz im NYHA-Stadium IIIIV, die bei optimaler medikamentöser Therapie eine Ejektionsfraktion ≤ 35%, eine
Dilatation des linken Ventrikels ≥ 55mm enddiastolisch, einen Sinusrhythmus und
einen QRS-Komplex ≥ 120ms im EKG aufweisen [25, 61, 109]. Für Patienten mit
milder Herzinsuffizienz sprechen die ESC-Leitlinien eine Empfehlung für die
NYHA-Klasse II mit einer QRS-Dauer von ≥ 150ms aus, da diese Patientengruppe in
der MADIT-CRT- und REVERSE-Studie den größten Nutzen und die höchste
Ansprechrate auf die CRT aufwies [26].
Bei der Implantation eines biventrikulären Herzschrittmachers wird zusätzlich zu
einer rechtsatrialen und rechtsventrikulären Sonde eine dritte Sonde über den Sinus
coronarius in einer epikardialen Vene im Bereich des linken Ventrikels positioniert.
Hier sollte eine Position in dem Myokardareal gewählt werden, das zuletzt erregt
wird. Meistens handelt es sich dabei um die linkslaterale Ventrikelwand [16].
Idealerweise sollte vor Implantation mittels Koronarsinusangiographie unter
Kontrastmittelapplikation oder CT-gesteuerter venöser Koronarangiographie eine in
Frage kommende Vene ermittelt werden [35]. Es handelt sich bei diesem
interventionellen Verfahren somit um eine vorhofgesteuerte biventrikuläre
Elektrostimulation.
11
Bei regelrechter Sondenlage zeigen sich bereits innerhalb der ersten 48 Stunden
biventrikulärer Stimulation erste positive Effekte auf die Herzaktion. Die
resynchronisierte ventrikuläre Systole zeigt sich im EKG in einer Verkürzung der
QRS-Dauer. Die linksventrikuläre Ejektionsfraktion steigt bei gleichzeitiger
Abnahme der enddiastolischen und endsystolischen Füllungsvolumina [16]. Diese
unmittelbaren Veränderungen zeigen sich auch bei Patienten im NYHA-Stadium I/II
[92]. Der Blutrückfluss über die Mitralklappe während der Systole sinkt und basiert
laut Kanzaki et al. auf einer verbesserten zeitlichen Koordinierung der
Papillarmuskelfunktion [51]. Breithardt et al. zeigten in diesem Zusammenhang, dass
die Synchronisierung der linksventrikulären Kontraktion mittels CRT den
Mitralklappenschluss in der Systole verbessert, indem der transmitrale Druckgradient
sowie die mitrale Schließkraft steigen [11]. Rubaj et al. wiesen eine verbesserte
diastolische Füllung durch Erhöhung der diastolischen Füllungszeit in den ersten 48
Stunden nach Umschalten einer rechtsventrikulären in eine biventrikuläre
Stimulation nach [85]. Weiterhin sinkt unter CRT der linksventrikuläre
Füllungsdruck [110], was dem Blutrückstau in den Lungenkreislauf entgegenwirkt.
Die Verbesserung der linksventrikulären Funktion geht mit einer Verminderung des
myokardialen Sauerstoffverbrauchs pro Herzzyklus in Ruhe einher [71].
Auch sechs Monate nach Therapiebeginn zeigen zahlreiche Untersuchungen, wie die
PATH-CHF-Studie,
eine
signifikante
Abnahme
der
linksventrikulären
enddiastolischen sowie endsystolischen Diameter und Volumina sowie eine
signifikant erhöhte Ejektionsfraktion bei Patienten im NYHA-Stadium III und IV
[91]. Zu gleichen Ergebnissen kamen die MADIT-CRT- und die REVERSE-Studie
bei Patienten im NYHA-Stadium I und II ein Jahr nach CRT-Beginn [70, 92].
Tarquini et al. wiesen nach, dass die diastolische Füllungszeit auch nach zwölf
Monaten CRT signifikant erhöht ist [96]. Die MUSTIC-Studie konnte zusätzlich zu
einer Erhöhung der diastolischen Füllungszeit nach neun Therapiemonaten eine
kontinuierliche Abnahme des Blutrückflusses über der Mitralklappe zwischen dem
dritten,
sechsten
und
neunten
Therapiemonat
beschreiben
[64].
Neben
Veränderungen der oben genannten hämodynamischen und geometrischen Parameter
zeigten weitere randomisierte Studien, wie MIRACLE [1], CARE-HF [21] und
COMPANION [12], in Follow-ups zwischen einem bis hin zu 24 Monaten nach
Implantation, dass die CRT langfristig zu einer Verbesserung der Symptomatik des
12
Patienten und somit zu einer Herabstufung innerhalb der Stadien der NYHAKlassifikation führt. In einer Meta-Analyse, in die neben anderen auch die vier
letztgenannten randomisierten Studien eingeschlossen wurden, zeigten Fox et al.,
dass sich die Wegstrecke im Sechs-Minuten-Gehtest innerhalb der ersten sechs
Monate nach CRT-Implantation im Mittel um 35,3m verlängerte [32]. Prozentual
konnten in anderen Arbeiten Steigerungen der Wegstrecke um circa 20%
beschrieben werden [109]. Die subjektive Einschätzung der Lebensqualität, welche
mit Hilfe des Minnesota Living with Heart Failure Questionnaire (MLHFQ, siehe
Anhang) ermittelt werden kann, wird positiver. Nach Fox et al. sinkt der Punktewert
hier im Mittel um 9,9 Punkte [32]. Weiterhin sinken in den ersten sechs
beziehungsweise
zwölf
Therapiemonaten
die
herzinsuffizienzassoziierte
Hospitalisierungs- und Mortalitätsrate [12], sowie die Krankenhausaufenthaltsdauer
gemessen in Tagen [1]. Faran et al., Molhoek et al. sowie die CARE-HF-Studie
konnten in diesem Zusammenhang zeigen, dass die Mortalitätsrate bei erfolgreicher
CRT auch nach zwei beziehungsweise drei Jahren signifikant verringert ist, im
Vergleich
zu
Herzinsuffizienzpatienten
ohne
CRT
beziehungsweise
ohne
Ansprechen auf die CRT [31, 69, 21].
Ursachen der oben genannten Effekte sind, neben der Verbesserung der
Hämodynamik, strukturelle Veränderungen am Myokard, die als Reverse
Remodeling bezeichnet werden. Es zeichnet sich durch die Tendenz des Herzens zur
Normalisierung der Herzgeometrie mit Abnahme der enddiastolischen und
endsystolischen Füllungsvolumina sowie der linksventrikulären Herzmuskelmasse
aus [16]. Orrego et al. wiesen in diesem Zusammenhang eine Reduzierung der
kardialen Bindegewebsfibrose und eine Abnahme der Kardiomyozytengröße als
Korrelat der abnehmenden Herzmuskelmasse im Laufe einer CRT nach [77]. Ein
Merkmal der rückläufigen kardialen Bindegewebsfibrose ist die durch D’Ascia et al.
nachgewiesene Reduzierung des Anteils kollagener Fasern im Interstitium. Weiterhin
sinkt die myokardiale Apoptoserate [23].
Stellen sich oben genannte Effekte bei einem Patienten bis sechs Monate nach der
Implantation
nicht
ein,
so
wird
üblicherweise
von
einem
„Non-
Responder“ gesprochen. Die genaue Definition des Non-Responders ist in der
wissenschaftlichen Literatur uneinheitlich. So kategorisieren Stellbrink et al. einen
13
Patienten als Non-Responder, wenn echokardiographisch keine Abnahme der
linksventrikulären Volumina zu verzeichnen ist [91]. Tarquini et al. und Yu et al.
präzisieren die Definition diesbezüglich auf eine Abnahme des linksventrikulären
endsystolischen Volumens um weniger als 15% [96, 116]. Circa 30-40% der
Patienten, die die Indikationskriterien im Vorfeld erfüllen, sprechen nicht auf die
CRT an [16, 109]. Als eine Möglichkeit Non-Responder frühzeitig zu erkennen,
wiesen Lecoq et al. in einer retrospektiven Studie nach, dass die Höhe der
Differenzen zwischen der QRS-Dauer vor und nach Implantation des biventrikulären
Herzschrittmachers (ΔQRS) ein Prädiktor für das Ansprechen auf die CRT ist [60].
Kim et al. zeigten, dass diese mit der Abnahme des linksventrikulären
enddiastolischen Volumens (LVEDV) und mit der Zunahme des Schlagvolumens
nach Implantation korreliert [52]. In der PATH-CHF-Studie stellten Stellbrink et al.
diesbezüglich fest, dass rückblickend das LVEDV vor CRT-Beginn bei NonRespondern signifikant höher war als bei Respondern [91]. Eine weitere präoperative
Vorhersagevariable sei nach Kim et al. auch die absolute Dauer des QRS-Komplexes
vor Implantation. In ihrer Studie zeigten insbesondere Patienten mit einer initialen
QRS-Dauer > 165ms eine Zunahme des Schlagvolumens sowie eine Abnahme der
enddiastolischen und endsystolischen Volumina [52]. Dazu passend fanden Pitzalis
et al., dass die echokardiographisch ermittelte zeitliche Verzögerung zwischen der
Erregung des Septums und der Erregung der posterioren Ventrikelwand (septalposteriores Wall-Delay) vor Implantation einen präoperativen Prädiktor darstellt [80].
1.4
Alteration des Immunsystems bei chronischer Herzinsuffizienz
Mit Ausnahme der dilatativen Kardiomyopathie nach stattgehabter mikrobiell
bedingter Myokarditis ist die chronische Herzinsuffizienz in den meisten Fällen nicht
auf ein infektiöses Pathogen zurückzuführen. Unabhängig von ihrer Genese ist sie
jedoch durch eine entzündliche Komponente und die dauerhafte Aktivierung des
Immunsystems gekennzeichnet [34, 59].
14
1.4.1 Übersicht über die Einteilung und die Bestandteile des Immunsystems
Das Immunsystem gliedert sich in eine zelluläre und humorale Abwehr, welche
wiederum jeweils in eine unspezifische/angeborene und eine spezifische/erworbene
Komponente unterteilt werden und in komplexer Interaktion zueinander stehen.
Das humorale Immunsystem setzt sich aus im Blut und anderen Körperflüssigkeiten
gelösten
Proteinen
zusammen.
Hierzu
gehören
Antikörper,
Proteine
des
Komplementsystems und Zytokine. Es ist eng mit dem zellulären Immunsystem
verknüpft. Beide Systeme beeinflussen sich wechselseitig. Beispielsweise bilden
Zellen des zellulären Immunsystems Antikörper und den Großteil der zirkulierenden
Zytokine. Zytokine wiederum vermitteln unter Anderem die Aktivierung von Zellen
des
zellulären
Immunsystems,
wodurch
ihnen
eine
Schlüsselrolle
bei
Immunreaktionen zukommt.
Zytokine sind von Zellen des Immunsystems und anderen Körperzellen freigesetzte
Botenstoffe, die ihre Wirkung lokal begrenzt oder systemisch entfalten und bei
Bindung an Rezeptoren auf einer Zielzelle deren Aktivierung, Hemmung oder
Proliferation bewirken können. Des Weiteren sind sie für Chemotaxis in
Entzündungsgebiete verantwortlich. Es werden pro- und anti-inflammatorische
Zytokine unterschieden. Proinflammatorische Zytokine können eine Immunreaktion
vermitteln, aufrechterhalten oder verstärken. Anti-inflammatorische Zytokine tragen
zu ihrer Abschwächung oder Beendigung bei [17, 98].
Den lokal und systemisch freigesetzten proinflammatorischen Zytokinen, wie TNF-α
und Il-6, kommt eine bedeutende Rolle bei der Entstehung und der Progression der
chronischen Herzinsuffizienz zu. Das zeigt sich zum Einen daran, dass im zeitlichen
Verlauf einer chronischen Herzinsuffizienz die Zytokinaktivität früher auftritt als die
Aktivierung der bislang für die Pathogenese der chronischen Herzinsuffizienz
verantwortlich gemachten neurohumoralen Systeme [38]. Zum Anderen sind
proinflammatorische Zytokine wesentlich am ventrikulären Remodeling nach
Myokardschädigung beteiligt, da sie zur myokardialen Hypertrophie und kontraktilen
Dysfunktion beitragen, sogenannte Matrix-Metalloproteinasen aktivieren, die unter
Anderem kardiale Kollagenproteine spalten, und die Apoptose von Kardiomyozyten
induzieren können [74, 112].
15
Zu
den
Zellen
des
zellulären
Immunsystems
gehören
unter
Anderem
antigenpräsentierende Zellen wie Monozyten/Makrophagen, dendritische Zellen und
B-Lymphozyten sowie die T-Lymphozyten. Die Gruppe der T-Lymphozyten gliedert
sich in zahlreiche Subtypen. Sie können anhand ihrer Oberflächenmerkmale sowie
der Zytokine, die sie freisetzen, unterschieden werden (siehe Kapitel 1.4.3).
1.4.2 Zelldifferenzierung anhand der Oberflächenmerkmale
Die
verschiedenen
Lymphozytensubpopulationen
können
anhand
histomorphologischer Kriterien nicht voneinander unterschieden werden. Je nach Art
und Aktivierungszustand exprimieren sie unterschiedlichste Moleküle auf ihrer
Oberfläche.
Diese
Oberflächenmoleküle
sind
als
sogenannte
Cluster
of
Differentiation (CD) gelistet und mit spezifischen Nummern versehen. Mit Hilfe von
spezifischen farbmarkierten Antikörpern gegen ein bestimmtes Oberflächenmolekül,
kann dieses Molekül auf Zellen nachgewiesen und quantifiziert werden, was bei der
weiter unten beschriebenen Durchflusszytometrie Verwendung findet. Anhand
spezifischer Konstellationen von CD-Molekülen für Lymphozytenarten und deren
Aktivierungszustand ist es möglich, die verschiedenen Lymphozytensubpopulationen
zu differenzieren.
1.4.3 T-Lymphozytensubpopulationen
T-Lymphozyten zählen zum spezifischen zellulären Immunsystem. Allen TLymphozyten gemeinsam ist der T-Zell-Rezeptor (TCR) und das mit ihm assoziierte
CD3-Protein. Jeder T-Lymphozyt besitzt einen für ein Antigen spezifischen TCR,
der bei Bindung an das über MHC-Moleküle auf anderen Zellen präsentierte
spezifische Antigen zur Aktivierung des T-Lymphozyten führt. Für die TZellaktivierung ist zudem die Bindung des T-Zell-eigenen kostimulatorischen
Faktors CD28 an entsprechende Rezeptoren auf antigenpräsentierenden Zellen
notwendig. Die Aktivierung führt insbesondere zur Il-2- und Il-6-Freisetzung.
Innerhalb weniger Stunden nach Aktivierung exprimiert der T-Lymphozyt zuerst und
relativ kurzzeitig CD69 auf seiner Oberfläche [88], weswegen dieses Molekül als
16
Frühaktivierungsmarker bezeichnet wird. Im zeitlichen Verlauf folgt die Expression
der Aktivierungsmarker CD25 und HLA-DR.
1.4.3.1
T-Helferzellen
Zu den T-Lymphozyten gehören die CD4-positiven T-Helfer-Zellen. CD4 ist ein
Korezeptor für die Interaktion mit MHC-II-Molekülen auf Körperzellen, mit denen
die Körperzellen exogene Antigene auf ihrer Oberfläche präsentieren.
1.4.3.1.1
Typ1-T-Helferzellen (TH1-Lymphozyten)
Eine Untergruppe dieser Zellen sind die Typ1-T-Helferzellen (TH1-Lymphozyten).
Ihre Funktion ist die Aktivierung von zytotoxischen T-Lymphozyten (CTL) und
Makrophagen. Aktivierte TH1-Zellen sezernieren typischerweise neben Il-2 und
Interferon-γ (IFN-γ) auch den Tumornekrosefaktor-α (TNF-α). Ersteres wirkt
aktivierend
und
proliferationsfördernd
auf
CTL
[45].
TNF-α
ist
ein
proinflammatorisches Zytokin mit negativ inotroper Wirkung [114, 76, 102], das
heißt es führt zur Herabsetzung der myokardialen Kontraktilität. Weiterhin kann es
die Apoptose von Kardiomyozyten induzieren [8].
1.4.3.1.2
Typ2-T-Helferzellen (TH2-Lymphozyten)
Die zweite Untergruppe der T-Helferzellen sind die Typ2-T-Helferzellen (TH2Lymphozyten). Die Funktion der TH2-Zellen ist die zytokin- und rezeptorvermittelte
Aktivierung und Proliferation von B-Zellen und deren Differenzierung zu
antikörperproduzierenden Plasmazellen. Sie sezernieren neben Lymphotoxin-α die
Interleukine 4, 5, 10 und 13 sowie das proinflammatorische Interleukin 6. Il-6
verursacht am Herzen eine myozytäre Hypertrophie [49].
17
1.4.3.2
Regulatorische T-Lymphozyten (Treg-Zellen)
Regulatorische T-Zellen, früher auch T-Suppressor-Zellen genannt, zeichnen sich
durch die Oberflächenmarker CD4, CD25 und in geringen Mengen CD127
(CD4+/CD25+/CD127low) aus. Sie setzen anti-inflammatorischer Zytokine wie Il-10
und Transforming Growth Factor-β (TGF-β) frei. Sie sind für die Homöostase des
Immunsystems von Bedeutung, indem sie eine Immunantwort unterdrücken
beziehungsweise modulieren können [113], und beugen so überschießenden und
Autoimmunreaktionen vor. Durch ihre Funktion, Autoimmunreaktionen zu
unterdrücken, spielen regulatorische T-Zellen eine Rolle in der Entstehung und dem
Verlauf einer (post-) inflammatorischen DCM, bei der Autoantikörper gegen
myokardiale Strukturproteine im peripheren Blut Betroffener nachgewiesen werden
konnten [115, 63]. Des Weiteren sind sie am myokardialen Remodeling nach
stattgehabtem Myokardinfarkt, sowie im Rahmen einer hypertrophen oder dilatativen
Kardiomyopathie beteiligt, indem das von ihnen freigesetzte TGF-β die
kardiomyozytäre Hypertrophie, die Kollagen- und Fibronektinsynthese sowie die
Expression von Protease-Inhibitoren stimuliert [14]. TGF-β wirkt zudem hemmend
auf aktivierte TH1-Zellen. Eine Funktion des freigesetzten Il-10 ist die
Unterdrückung der Produktion des bereits beschriebenen TNF-α [9].
1.4.3.3
Native T-Lymphozyten
Eine weitere Subpopulation von T-Lymphozyten sind die nativen/naiven T-Zellen.
Native T-Zellen sind im Knochenmark produzierte und im Thymus ausgereifte TLymphozyten, die noch keinen Antigenkontakt gehabt und somit noch keine
Spezifizierung haben. Sie exprimieren daher keine Aktivitätsmarker auf ihrer
Oberfläche, das heißt sie sind CD25- und CD69-negativ. Als Oberflächenmolekül
besitzen sie L-Selectin (CD62L) sowie den IL-7-Rezeptor und sind folglich CD127und CD132-positiv.
Sie stehen dem Organismus für die Interaktion mit Molekülen, mit denen er noch nie
in Kontakt getreten ist, zur Verfügung, und können bei entsprechender Aktivierung
eine Immunantwort auf diese Fremdmoleküle einleiten. Sie sind somit für eine
18
adäquate Handlungsfähigkeit des Immunsystems bei Kontakt mit neuen Pathogenen
notwendig.
1.4.3.4
Zytotoxische T-Lymphozyten (CTL)
Eine weitere Untergruppe der T-Lymphozyten stellen die zytotoxischen/
zytolytischen T-Lymphozyten (CTL) dar. Sie unterscheiden sich von den oben
genannten Subpopulationen in der Expression des CD8-Moleküls (CD8+) an Stelle
des CD4. Mit diesem Molekül und dem T-Zell-Rezeptor (TCR, CD3) binden sie an
MHC-I. MHC-I ist ein membranständiges Molekül jeder kernhaltigen Körperzelle.
Mit Hilfe dieses Moleküls präsentieren die Körperzellen die in ihnen synthetisierten
Proteine. Sind dies körpereigene Proteine werden diese von den CTL als solche
erkannt und es erfolgt keine Aktivierung der CTL und somit keine Lyse der
Körperzelle. Ist eine Körperzelle jedoch mikrobiotisch infiziert oder zur Tumorzelle
mutiert, präsentiert sie körperfremde beziehungsweise veränderte Proteine über ihre
MHC-I-Moleküle. Bindet eine für dieses Protein, beziehungsweise Antigen,
spezifische CTL an diese Zelle, führt das zur Aktivierung der CTL. Die Folge ist die
Freisetzung der Zytokine Perforin, Granzyme und Granulysin, wodurch es zur Lyse
und zum Abbau der betroffenen Körperzelle kommt. Durch ihre Funktion, viral
infizierte Zellen zu zerstören, kommt ihnen eine Rolle bei der Entstehung einer
Herzinsuffizienz auf dem Boden einer DCM nach viraler Myokarditis zu [48].
1.4.4 Aktivierung
des
Immunsystems
bei
Patienten
mit
chronischer
Herzinsuffizienz
Die Ursache für die Aktivierung immunologischer und inflammatorischer Prozesse
bei chronischer Herzinsuffizienz ist bislang weitgehend unbekannt. Es ist ebenso
nicht geklärt, ob die Immunaktivierung eine Folge oder die Ursache der chronischen
Herzinsuffizienz ist [107]. In der Literatur gibt es hierzu verschiedene Hypothesen:
-
Eine Hypothese besagt, dass ein im Rahmen einer Herzinsuffizienz
auftretendes
Gewebsödem
im
Gastrointestinaltrakt
die
19
Darmwandpermeabilität erhöht, was eine Bakterientranslokation aus dem
Darmlumen ins Interstitium begünstigt. Die dort von Bakterien freigesetzten
Endotoxine gelangen in die Blutbahn und führen zu einer Aktivierung des
Immunsystems.
Herzinsuffizienz
Das
Gewebsödem
erhöhten
ist
dabei
Zentralvenenendrucks
Folge
im
des
bei
Sinne
der
eines
Rückwärtsversagens und der verminderten Auswurfleistung im Sinne eines
Vorwärtsversagens. Niebauer et al. konnten in diesem Zusammenhang zeigen,
dass Herzinsuffizienzpatienten mit kürzlich aufgetretenen peripheren Ödemen
eine signifikant höhere Konzentration an Endotoxinen im peripher-venösen
Blut aufweisen als Herzinsuffizienzpatienten ohne Ödeme und Herzgesunde
[73]. Weiterhin wiesen sie eine positive Korrelation zwischen Endotoxin- und
Zytokinkonzentration (unter Anderem TNF-α und Il-6) im peripheren Blut
nach und dass die Endotoxinkonzentration im Laufe einer diuretischen
Therapie abnimmt. Eine weitere Arbeit dieser Arbeitsgruppe aus dem Jahr
2003 unter Peschel et al. zeigte bei Patienten mit akut dekompensierter
Herzinsuffizienz eine höhere Endotoxinkonzentration im Blut der Lebervenen
als im Blut des linken Ventrikels nach, was den Gastrointestinaltrakt als
Quelle der Endotoxine bekräftigt [78].
-
Die zweite Hypothese ist, dass das bei chronischer Herzinsuffizienz
geschädigte Myokard die Hauptquelle der freigesetzten proinflammatorischen
Zytokine, wie TNF-α und Il-6, ist und somit selbst zur Aktivierung des
Immunsystems beiträgt [55]. Torre-Amione et al. konnten diesbezüglich
zeigen, dass nur Myokard von Herzinsuffizienzpatienten mit dilatativer sowie
ischämischer Kardiomyopathie TNF-α produziert, das Myokard gesunder
Herzspender hingegen nicht [102]. Doyama et al. konnten bei Patienten, die
einem Herzeingriff unterzogen wurden, nur im Myokard der Patienten mit
schwerer Herzinsuffizienz immunreaktives TNF nachweisen [28]. Eine
Ursache für die myokardiale Zytokinfreisetzung könnte laut Fuchs und
Drexler die erhöhte Wandspannung auf Grund der Volumenbelastung bei
chronischer Herzinsuffizienz sein [34].
-
Andererseits provoziert geschädigtes Myokard, welches durch die gestörte
zelluläre Integrität dem Immunsystem bislang ungekannte Antigene freilegt,
20
eine Immunreaktion gegen sich selbst [98]. Laut Limas et al. können bei
Patienten
mit
dilatativer
Kardiomyopathie
erhöhte
Konzentrationen
zirkulierender Antikörper gegen zelluläre Proteine des Myokards, wie
beispielsweise
Myosin,
Aktin,
Tubulin,
β1-Adrenozeptoren
oder
muskarinerg-cholinerge Rezeptoren, beobachtet werden [63].
-
Hasper und Mitarbeiter stellen eine weitere Hypothese auf. Sie vermuten,
dass Gewebe, welches im Rahmen einer chronischen Herzinsuffizienz und
der damit einhergehenden Minderperfusion hypoxische Schäden erleidet, die
Hauptquelle für inflammatorische Zytokine sei [39].
1.4.5 Immunologische
Veränderungen
bei
Patienten
mit
chronischer
Herzinsuffizienz
Im Bereich des zellulären Immunsystems ist im peripheren Blut von Patienten mit
chronischer Herzinsuffizienz die absolute Zahl an Leukozyten (CD45+) erhöht [54]
und die absolute Zahl an T-Lymphozyten (CD3+) im Vergleich zu Herzgesunden
erniedrigt
[46,
38].
Die
T-Lymphozytenkonzentration
scheint
dabei
ein
prognoserelevanter Faktor zu sein, denn einer Untersuchung von Huehnergarth et al.
zu Folge erhöht ein niedriger relativer Lymphozyten-Spiegel (< 21,5%) in Bezug auf
die Gesamtleukozytenkonzentration im peripheren Blut herzinsuffizienter Patienten
das Mortalitätsrisiko 3,4-fach [46]. Ommen et al. und Acanfora et al. kamen zu
ähnlichen Ergebnissen und wiesen jeweils erhöhte Mortalitätsraten für Patienten mit
relativen T-Lymphozytenkontentrationen < 20,3% beziehungsweise < 20% im
Vergleich
zu
Herzinsuffizienzpatienten
mit
höheren
relativen
T-
Lymphozytenspiegeln nach [75, 2].
Unter den T-Lymphozytensubpopulationen ist die relative Konzentration an THelferzellen im Plasma erniedrigt [38]. Die Anzahl aktivierter T-Zellen hingegen ist
bei herzinsuffizienten Patienten erhöht. So wiesen Yndestad et al. nach, dass CD4+
und CD8+ T-Zellen von Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz im Vergleich zu
Herzgesunden eine erhöhte Expression der Aktivierungsmarker CD69 und CD25
aufzeigen [113]. Zu ähnlichen Ergebnissen kamen Konstandin et al. In ihrer Arbeit
war die Zahl frühaktivierter T-Helferzellen (CD4+/CD69+) bei Patienten mit
21
chronischer Herzinsuffizienz erhöht [54]. Eine Untersuchung aus dem Jahr 2007
zeigte einen signifikant erhöhten Plasmaspiegel aktivierter (HLA-DR- und CD40positiver) T-Lymphozyten bei Patienten mit dilatativer Kardiomyopathie gegenüber
klinisch Herzgesunden [106].
In Myokardbiopsien wiesen Holzinger et al. bei Patienten mit idiopathischer DCM,
im Vergleich zu Myokardbiopsien Herzgesunder, erhöhte Konzentrationen an CD4+
und CD8+ T-Lymphozyten nach, von denen wiederum circa 40% Aktivitätsmarker
wie Il-2R (CD25) und HLA-DR exprimierten [44].
Kuethe et al. fanden einen erhöhten Gehalt Il-2-, IFN-γ- und TNF-α-produzierender
T-Helferzellen im peripheren Blut von Patienten mit idiopathischer DCM und
konnten zeigen, dass dies positiv mit dem Gehalt an myokardialen T-Helferzellen
und der Expression des Aktivitätsmarkers HLD-DR korreliert [56].
Bereits 1990 beschrieben Levine et al. eine erhöhte TNF-α-Konzentration im
peripheren Blut von Patienten mit fortgeschrittener chronischer Herzinsuffizienz [62].
Torre-Amione et al. fanden erhöhte Spiegel von löslichen TNF-α-Rezeptoren im
peripheren Blut sowie von TNF-α und TNF-α-mRNA im Myokard von Patienten mit
dilatativer sowie ischämischer Kardiomyopathie im Endstadium. Die Konzentration
membrangebundener TNF-α-Rezeptoren zeigte sich hingegen im Vergleich zu
herzgesunden Probanden herabgesetzt im Sinne einer Down-Regulation. Des
Weiteren wiesen sie eine lineare Korrelation zwischen zirkulierendem TNF-α und Il6 nach und dass die Konzentration dieser beiden Zytokine mit der Verschlechterung
der Herzinsuffizienz zunimmt [101, 102].
In Tierversuchen zeigten transgene Mäuse mit myokardialer TNF-α-Produktion und
dadurch
erhöhten
myokardialen
TNF-α-Konzentrationen
strukturelle
und
funktionelle Veränderungen insbesondere des linken Ventrikels, ähnlich derer, wie
sie bei Menschen mit einer Herzinsuffizienz vorkommen [13, 55]. TNF-α-Infusionen
in ähnlichen Konzentrationen, wie sie in Studien bei herzinsuffizienten Patienten
ermittelt wurden, führten bei Ratten zu Funktionsstörungen des linken Ventrikels.
Nach Absetzen der Infusionen beziehungsweise Behandlung der Tiere mit TNF-αAntagonisten waren die erfassten strukturellen und funktionellen linksventrikulären
Veränderungen teilweise rückläufig [10].
22
Auch das proinflammatorische Zytokin Il-6 ist im peripheren Blut von Patienten mit
chronischer Herzinsuffizienz erhöht und scheint ein prognoserelevanter Faktor zu
sein. Die Plasmakonzentration korreliert positiv mit der Mortalität, dem
Schweregrad/NYHA-Stadium, dem Krankheitsverlauf sowie dem Grad der
linksventrikulären Dysfunktion [104, 6, 24, 74, 83, 101, 42]. Es besteht eine negative
Korrelation mit der linksventrikulären Ejektionsfraktion [81]. Zudem korreliert die
Il6- mit der TNF-α-Konzentration [65, 53].
Neben den bereits genannten Aktivitätsmarkern zeichnen sich aktivierte TLymphozyten auch durch eine vermehrte Expression von Chemokinrezeptoren aus.
Chemokine sind eine Zytokinfamilie, die funktionell den proinflammatorischen
Zytokinen zugeordnet wird [88]. Athanassopoulos et al. wiesen eine erhöhte
Expression der Rezeptoren CCR und CXCR auf T-Helfer- (CD4+) und
zytotoxischen T-Zellen (CD8+) bei chronischer Herzinsuffizienz unterschiedlicher
Genese nach [5].
Die oben genannten Beobachtungen verdeutlichen, dass T-Lymphozyten in die bei
der chronischen Herzinsuffizienz vorliegende Entzündungsreaktion involviert sind.
In diesem Zusammenhang wiesen Yu et al. einen direkten Einfluss aktivierter TLymphozyten auf das kardiale Remodeling nach. Sie zeigten tierexperimentell, dass
aktiviere TH1-Lymphozyten die kardiale Expression und Aktivität von Enzymen
steigern, welche für das Quervernetzen von Kollagenfibrillen, einem Prozess im
Rahmen von Gewebsfibrose, verantwortlich sind. Dies führte zu einer erhöhten
Steife der Herzkammern sowie zum Abfall der kardialen Auswurfleistung [117].
Eine Aktivierung von TH2-Lymphozyten in Mäusen führte zu gegensätzlichen
Effekten: es zeigte sich eine Abnahme der ventrikulären Steifigkeit mit konsekutiver
Dilatation, die sich in erhöhten enddiastolischen und endsystolischen Volumen
widerspiegelte [118].
Eine weitere Beobachtung bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz,
unabhängig von ihrer Ätiologie, ist ein erniedrigter Spiegel regulatorischer T-Zellen
[54] und die Einschränkung ihrer Funktion, die Proliferation von aktivierten
CD4+CD25(-) T-Zellen und ihre Produktion proinflammatorischer Zytokine zu
unterdrücken [95]. Frantz et al. konnten weiterhin zeigen, dass eine Hemmung des
23
von regulatorischen T-Zellen freigesetzten TGF-β durch anti-TGF-β-Antikörper in
Mäusen mit iatrogen induziertem Myokardinfarkt das linksventrikuläre Remodeling
aggravierte und zu einer signifikant höheren Sterberate als in der Kontrollgruppe, die
keine anti-TGF-β-Antikörper-Injektionen erhielt, führte [33].
In einer anderen tierexperimentellen Studie konnten Varda-Bloom et al. beobachten,
dass es nach einem Myokardinfarkt im Myokard zur Proliferation zytotoxischer TZellen (CTL) und zu einer Steigerung ihrer zytotoxischen Aktivität kommt. Eine
Inkubation neonatalen Myokards mit diesen CTL führt zu einer myokardspezifischen
zytotoxischen Reaktion mit Zerstörung der gesunden Kardiomyozyten. Dies könnte
laut Varda-Bloom et al. die fortschreitende Myokardzerstörung nach stattgehabtem
Myokardinfarkt über das Infarktareal hinaus erklären [108] und weist darauf hin,
dass CD8-positive T-Lymphozyten an der Entstehung einer Herzinsuffizienz
ischämischer Genese beteiligt sind. Holzinger et al. konnten zeigen, dass auch
Patienten mit einer dilatativen, nicht-ischämischen Kardiomyopathie myokardial
einen absolut sowie relativ zu anderen T-Zellsubpopulationen erhöhten Gehalt an
aktivierten (HLA-DR+, Il-2R-β+ (CD122) und VLA-1+ (CD29)) CTL aufweisen
[44]. Im peripher-venösen Blut von Probanden mit chronischer Herzinsuffizienz
fanden Konstandin et al. einen verringerten Gehalt an aktivierten CTL (CD8+CD28+)
im Vergleich zu Herzgesunden [54].
24
2
Zielsetzung
Wie oben beschrieben, geht die chronische Herzinsuffizienz mit einer Alteration des
zellulären Immunsystems einher. Dies zeigt sich unter Anderem in Veränderungen
der Zusammensetzung von T-Lymphozytensubpopulationen und einer erhöhten
Expression von Aktivitätsmarkern auf ihrer Oberfläche.
Ziel der hier vorliegenden Arbeit ist es, den Einfluss einer kardialen
Resynchronisationstherapie mittels atrio-biventrikulärer Schrittmacherstimulation
auf die Zusammensetzung und die Aktivität von T-Lymphozytensubpopulationen
sowie auf geometrische und funktionelle Parameter des linken Ventrikels zu
untersuchen.
25
3
Material und Methoden
3.1
Das Patientenkollektiv
In die hier vorliegende Arbeit wurden Patientinnen und Patienten im Alter zwischen
40 und 90 Jahren mit einer chronischen Herzinsuffizienz jeglicher Genese im
NYHA-Stadium II bis IV und einem Linksschenkelblock, denen in der
kardiologischen
Abteilung
der
Universitätskliniken
St.
Josef-Hospital
und
Bergmannsheil Bochum ein biventrikulärer Herzschrittmacher zur kardialen
Resynchronisation
implantiert
wurde,
eingeschlossen.
Als
weitere
Einschlusskriterien galten eine erniedrigte EF von < 35%, eine QRS-Dauer im EKG
≥
120msek
sowie
eine
über
drei
Monate
konstante
medikamentöse
Herzinsuffizienztherapie.
Ausschlusskriterien
waren
schwergradige
Leber-
und
Niereninsuffizienz,
hämatologische Erkrankungen, Malignome sowie entzündliche Erkrankungen.
Als
Kontrollgruppe
fungierte
ein
vergleichbares
Patientenkollektiv
mit
Herzinsuffizienz, jedoch ohne elektrokardiographischen Linksschenkelblock, die aus
anderen Erwägungen einen DDD-Schrittmacher erhielten.
Insgesamt wurden 18 Patienten in diese Untersuchung aufgenommen, von denen
zwölf Patienten ein CRT-System und sechs Patienten einen DDD-Schrittmacher
erhielten.
Tabelle 3 zeigt demographische Charakteristika der Studienteilnehmer vor
Schrittmacherimplantation.
26
Tab. 3:
Charakteristika beider Patientenkollektive (n=18)
CRT (n=12)
DDD (n=6)
Alter (J)
72,2 ± 7,1
50,1 ± 9,3
Geschlecht (m/w)
9/3 (75%/25%)
4/2 (67%/33%)
Ischämische/
5/7 (42%/58%)
2/4 (33%/67%)
149 ± 16
84 ± 6
II
1
1
III
11
5
42 ± 16
41 ± 14
nicht-ischämische Genese
QRS-Dauer (msec)
NYHA-Stadium
Punktzahl im MLHFQ
Die Dauermedikation der Patienten wurde über den Studienzeitraum stabil belassen
(siehe Tabelle 4). Nur bei einem CRT-Patienten wurde im Verlauf der AldosteronAntagonist abgesetzt, bei einem anderen neu in die Medikation aufgenommen.
Tab. 4:
Medikation der Studienteilnehmer
vor OP
6 Monate nach OP
CRT
DDD
CRT
DDD
(n=12)
(n=6)
(n=12)
(n=6)
ACE-Hemmer
8
5
8
5
AT1-Antagonisten
3
1
3
1
Diuretika
11
6
11
6
12
6
12
6
8
3
8
3
(Torasemid, Furosemid)
β-Blocker
(Bisoprolol, Metoprolol)
Spironolacton
Alle Patienten wurden zu Beginn der Studie mündlich und schriftlich über die
Methoden und Ziele der hier vorliegenden Arbeit informiert und gaben ihr
27
schriftliches Einverständnis zur Teilnahme. Ein Votum der Ethik-Kommission der
Ruhr-Universität Bochum liegt vor (Reg.-Nr. 3201-08).
Vor Implantation des Schrittmacher-Aggregats sowie ein, drei und sechs Monate
später
wurden
neben
demographischer
Daten,
der
Medikation
und
der
Begleiterkrankungen, die subjektive Befindlichkeit der Patienten unter Verwendung
des Minnesota Living with Heart Failure-Fragebogens (siehe Anhang) erfasst.
Weiterhin wurden ein EKG, eine echokardiographische Kontrolle der kardialen
Anatomie und Funktion sowie eine Kontrolle des Schrittmachers durchgeführt.
Den Patienten wurde zu oben genannten Zeitpunkten jeweils peripher-venöses Blut
in
ein
EDTA-Röhrchen
durchflusszytometrische
entnommen
Analyse
und
verschiedener
nach
Aufarbeitung
eine
Leukozytensubpopulationen
durchgeführt.
3.2
Probenaufbereitung
In fünf nummerierte, 1,5ml fassende Reaktionsgefäße (Eppendorf-Cups) wurde
jeweils 50µl EDTA-Vollblut eines Studienteilnehmers pipettiert. Hierzu wurden
nach dem in Tabelle 5 dargestellten Pipettierplan Antikörper der Firma BectonDickinson (Heidelberg) gegen ausgewählte leukozytäre Epitope zugefügt. Die
Antikörper waren mit den vier verschiedenen, der Tabelle 5 zu entnehmenden
Fluoreszenzfarbstoffen konjugiert. Die untersuchten Epitope und ihre Funktion sind
in Tabelle 6 zusammengetragen.
28
Tab. 5:
Ansatz
Pipettierplan
1
2
3
4
5
FITC
CD3
CD8
CD4
CD4
CD4
PE
CD8
CD69
CD28
CD127
CD11a
PerCP
CD45
CD3
CD3
CD69
CD3
APC
CD4
CD25
CD8
CD25
CD8
Farbstoff
FITC = Fluoresceinisothiocyanat, PE = Phycoerythrin,
PerCP = Peridinin Chlorophyll Protein Complex, APC = Allophycocyanin
Tab. 6:
Untersuchte Leukozyten-Epitope und ihre Funktion
Epitop
Zelltyp
Funktion
CD45
Auf allen kernhaltigen Allgemeiner Leukozytenmarker
Blutzellen
CD3
T-Zellen
T-Lymphozyten-Marker, mit T-Zell-Rezeptor
(TCR)
assoziiert,
Signaltransduktion:
bei
Bindung an CD3-Rezeptor T-Zell-Aktivierung
CD4
T-Helfer-Zellen
Bindung/Ko-Rezeptor von MHC-II
CD8
Zytotoxische T-Zellen, Bindung/Ko-Rezeptor von MHC-I
regulatorische T-Zellen
CD11a
Lymphozyten,
Untereinheit von Integrin LFA-1, Zelladhäsion
Granulozyten,
über
Monozyten,
Kostimulation
Bindung
an
ICAM-1,
-2,
-3,
Makrophagen
CD25
Aktivierte T-Zellen,
Aktivitätsmarker, α-Kette des Il-2-Rezeptors
B-Zellen, Monozyten,
regulatorische T-Zellen
CD28
T-Zellen
Kostimulation für T-Zell-Aktivierung, bindet
Protein B7 auf APC
CD69
Aktivierte T- und B- Frühaktivierungsmarker
Zellen, Makrophagen,
natürliche Killerzellen
29
CD127
Insbesondere T-Helfer- Teil
Zellen, native T-Zellen
des
Il-7-Rezeptors,
Ausbildung
regulatorischer T-Zellen
Durch unterschiedliche Epitop-Kombinationen in den Ansätzen war es möglich,
verschiedene Lymphozytensubpopulationen zu analysieren (siehe Tabelle 7).
Tab. 7:
Ausgewertete Zelltypen je Ansatz
Ansatz
Antikörper
Zelltyp
1
CD45+
Leukozyten
CD3+
T-Lymphozyten
CD4+
T-Helferzellen
CD8+
CTL
CD4(-)CD8(-)
Native T-Zellen
CD8+CD69+
Frühaktivierte CTL
CD8+CD25+
Aktivierte CTL
CD4+CD28+
T-Helferzelle
2
3
mit
Expression
des
kostimulierenden Rezeptors CD28
CD8+CD28+
CTL mit Expression des kostimulierenden
Rezeptors CD28
4
CD4+CD69+
Frühaktivierte T-Helferzellen
CD4+CD25+
CD4+CD25+CD127
5
CD4+CD11a+
Aktivierte T-Helferzellen
low
Regulatorische T-Zellen
T-Helferzelle mit Expression des Rezeptors
CD11a
CD8+CD11a+
CTL mit Expression des Rezeptors CD11a
Bis auf die CD25- und CD127-Antikörper wurde von jedem Kit beziehungsweise
Antikörper jeweils 10µl pro Ansatz verwendet. Von den CD25-Antikörpern wurden
15µl, von den CD125-Antikörpern 5µl pipettiert.
30
Die fünf Ansätze in den Reaktionsgefäßen wurden jeweils kurz mit Hilfe einer
Rüttelplatte durchmischt und dann 20 Minuten bei 4°C unter Ausschluss von
Lichteinfall inkubiert.
Anschließend erfolgte die Zugabe von je 1250µl Lyse-Lösung (Lysis Buffer, BectonDickinson, Heidelberg) zur Lyse von Erythro- und Thrombozyten. Es folgte erneutes
mischen auf der Rüttelplatte und eine sechsminütige Inkubation unter oben
genannten Bedingungen.
Daraufhin wurden die Ansätze drei Minuten lang mit einer Geschwindigkeit von
8000rpm (5500G) bei 4°C zentrifugiert (Heraeus Biofuge Fresco).
Anschließend wurde der jeweilige Überstand abpipettiert und die am Boden der fünf
Eppendorf-Cups verbliebenen Pellets in 500µl phosphatgepufferter Salzlösung (PBS)
unter Zuhilfenahme der Rüttelplatte suspendiert.
Daraufhin erfolgte eine erneute Zentrifugation unter oben genannten Bedingungen
und eine erneute Suspension des entstandenen Pellets wie beschrieben, jedoch
diesmal in 250µl PBS.
Die entstandene Suspension wurde in fünf nummerierten Messröhrchen pipettiert.
Anschließend erfolgte die quantitative Analyse der auf diese Weise aufgearbeiteten
Leukozyten mit Hilfe des Durchflusszytometers FACSCalibur der Firma BectonDickinson (BD, Heidelberg).
3.3
Funktionsprinzip des Durchflusszytometers
Das hier verwendete Durchflusszytometer ist das FACSCalibur der Firma BectonDickinson (BD, Heidelberg), welches mit einem Apple Macintosh PC mit CellQuest
Pro-Software zur Datenauswertung verbunden ist.
Das Akronym FACS steht für fluorescence activated cell sorting. Das
Durchflusszytometer führt jedoch keine Zellsortierung im eigentlichen Sinn durch,
sondern vielmehr eine Messung und Einteilung der Zellen nach ihren Eigenschaften.
Zu diesem Zweck werden die sich in Puffer-Lösung (PBS) befindenden Zellen
mittels Unterdruck in eine Kapillare angesaugt und passieren im Verlauf der
sogenannten Flusszelle nacheinander einen Laserstrahl (siehe Abbildung 1).
31
Argon-Ionen-Laser
488nm
Flusszelle
635nm
Dioden-Laser
Abb. 1:
Schematische Darstellung der Flusszelle
Eine den Laserstrahl passierende Zelle verursacht Streulicht (light scatter). Die
Menge des gestreuten Lichts korreliert zum Beispiel mit der Größe, der Oberfläche
und der Dichte einer Zelle. Man unterscheidet hierbei das sogenannte
Vorwärtsstreulicht (forward scatter (FSC)), welches in einem flachen Winkel unter
20° zur Vorwärtsrichtung des Laserstrahls verläuft, und das Seitwärtsstreulicht
(sidewards scatter (SSC)), bei dem der Laserstrahl in einem nahezu rechten Winkel
gebrochen wird.
FSC korreliert vor Allem mit dem Zellvolumen. SSC ist neben der Größe und der
Oberfläche abhängig von dem Inhalt, also der Dichte der Zelle. Es korreliert mit der
Granularität einer Zelle, also der Menge an zytoplasmatischen Vesikeln in ihrem
Inneren, und der Größe und Struktur des Zellkerns.
So streuen Granulozyten mit ihrer rauen Oberfläche und ihren zahlreichen Vesikeln
deutlich mehr Seitwärtslicht als die im Vergleich recht glatten T-Lymphozyten.
Das gestreute Licht wird mittels Detektoren, den sogenannten Photomultipliern,
nachgewiesen und die Signale durch diese zudem verstärkt.
Gleichzeitig mit dem gestreuten Licht kann das Durchflusszytometer auch
verschiedene Fluoreszenzfarben messen.
Wenn
man
Zellen,
wie
in
diesem
Fall,
mit
speziellen,
gegen
ihre
Oberflächenmerkmale gerichteten, fluoreszenzmarkierten Antikörpern opsoniert,
32
kann eine Zelleinteilung auch anhand der Intensität der jeweils emittierten
Fluoreszenzsignale erfolgen. Diese streuen das einfallende Licht des Laserstrahls,
ähnlich dem SSC, in einem nahezu rechten Winkel.
Durch den Einsatz verschiedenfarbiger Laser und unterschiedlicher Filter kann die
Anzahl der verwendbaren Fluoreszenzfarbstoffe und somit die Informationsdichte
noch erhöht werden [119].
Das hier verwendete FACSCalibur arbeitet mit zwei Lasern unterschiedlicher
Wellenlänge, einem Argon-Ionen-Laser mit 488nm und einem Diodenlaser mit
635nm Wellenlänge, und kann bis zu vier verschiedene Fluoreszenzfarben
gleichzeitig detektieren (siehe Abbildung 2). Der Einsatz von Spiegeln innerhalb des
Systems dient der besseren Auftrennung der verschiedenen im rechten Winkel
emittierten Signale und erhöht die Genauigkeit der Messung.
Argon-Ionen-Laser
488nm
Flusszelle
FSC
(1-20°)
635nm
Dioden-Laser
Detektor 2:
PE
Detektor 4:
APC
Spiegel
SSC
Detektor 1:
FITC
Abb. 2:
Detektor 3:
PerCP
(~90°)
Schema des Funktionsprinzips eines Durchflusszytometers
FSC = Forward Scatter, SSC = Sidewards Scatter, FITC = Fluoresceinisothiocyanat,
PE = Phycoerythrin, PerCP = Peridinin Chlorophyll Protein Complex,
APC = Allophycocyanin
33
3.4
Auswertung der durchflusszytometrischen Messungen
Bei den durchgeführten Messungen wurde jeweils eine Messgrenze von 40.000
analysierten Ereignissen festgesetzt, das heißt nach 40.000 Zellen, die den
Messpunkt in der Flusszelle passierten, wurde die Messung beendet.
Die Auswertung erfolgte mit der Software CellQuest Pro der Firma BectonDickinson (BD, Heidelberg). Die Messergebnisse wurden graphisch in einem
Koordinatensystem als Punktewolke (Dotplot) dargestellt.
In der ersten Messung wird im Koordinatensystem die konjugierte Fluoreszenz
PerCP (hier mit Anti-CD45-AK) gegen den SSC aufgetragen (siehe Abbildung 3). Es
entsteht ein Dotplot, welches unterschiedliche Zellpopulationen erkennen lässt. Um
die CD45+ Zellen mit mittleren SSC-Werten, bei denen es sich um Leukozyten
handelt, wird ein Auswahlrahmen (Gate R1) gezogen. Aus den ausgewählten CD45+
Zellen werden im nächsten Schritt die FITC (CD3) emittierenden Zellen ermittelt
und graphisch dargestellt (siehe Abbildung 4). Man erhält so den relativen Anteil der
CD3+ T-Lymphozyten an der Gesamtleukozytenzahl. Um die CD3+ Zellen wird ein
erneuter Auswahlrahmen gezogen. Sie werden im nächsten Koordinatensystem
gegen die Fluoreszenzen PE (CD8) und APC (CD4) aufgetragen (siehe Abbildung 5).
Man erhält dadurch den Anteil der CD4+CD8- T-Helferzellen, der CD8+CD4zytotoxischen T-Zellen, der CD4+CD8+ T-Zellen sowie der CD4(-)CD8(-) nativen
T-Zellen unter den CD3+ T-Lymphozyten.
CD45 PerCP
Abb. 3:
Beispielhafte Darstellung der Auswertung mittels CellQuest ProSoftware – Nachweis von CD45+ Leukozyten im Gate R1
34
CD3 FITC
Abb. 4:
Beispielhafte Darstellung der Auswertung mittels CellQuest ProSoftware – Nachweis von CD3+ Lymphozyten unter den CD45+
Leukozyten
CD4
APC
CD8 PE
Abb. 5:
Beispielhafte Darstellung der Auswertung mittels CellQuest ProSoftware – Nachweis von CD4 und CD8 auf den CD3+ Lymphozyten
Diesem Prinzip folgen die Auswertungen der Messungen für die Ansätze 2 bis 5, nur
dass hier die Fluoreszenzfarbstoffe an andere Antikörper gekoppelt sind (siehe
Tabelle 5) und somit weitere T-Zellsubpopulationen quantifiziert werden können
(siehe Tabelle 7).
35
3.5
Statistische Auswertung
Die Daten der durchflusszytometrischen Untersuchungen wurden mit Hilfe eines
ANOVA
und
eines
nachfolgenden
Benferroni
post-hoc
Tests
für
die
Longitudinalbeobachtung analysiert. Der Vergleich beider Gruppen erfolgte mit
studentischem t-Test. Die Ergebnisse wurden jeweils als Mittelwert (MW) ±
Standardabweichung (SD) angegeben. Eine statistische Signifikanz wurde bei p<0,05
angenommen.
36
4
Ergebnisse
4.1
Echokardiographie
Die echokardiographisch bestimmte linksventrikuläre Ejektionsfraktion (LVEF)
verbesserte sich im Mittel innerhalb des Beobachtungszeitraumes von initial 28,3 ±
6,5% auf 35 ± 5,8% sechs Monaten nach Implantation eines CRT-Systems (p<0,05).
Bei der Kontrollgruppe mit einem DDD-Schrittmacher kam es im Trend zu einer
geringen Reduktion der Ejektionsfraktion von initial 29,7 ± 6,9% auf 27,9 ± 7,2%
nach sechs Monaten jedoch ohne Erreichen einer Signifikanz (p=n.s.).
Der linksventrikuläre enddiastolische Diameter (LVEDD) zeigte sich bei den
Patienten nach Implantation des CRT-Systems als regredient (61,6 ± 8,8mm vor und
56,7 ± 6,8mm sechs Monate nach Implantation, p<0,05), während sich in der
Kontrollgruppe nach Implantation eines DDD-Schrittmachers keine Veränderung
zeigte (58,2 ± 6,4mm vor und 58,5 ± 6,7mm sechs Monate nach Implantation). Die
echokardiographischen Daten vor und sechs Monate nach Implantation stellt Tabelle
8 gegenüber.
Tab. 8:
Echokardiographische Daten
vor OP
6 Monate nach OP
CRT (n=12)
DDD (n=6)
CRT (n=12)
DDD (n=6)
LVEF (%)
28,3 ± 6,5
29,7 ± 6,9
35 ± 5,8*
27,9 ± 7,2
LVEDD (mm)
61,6 ± 8,8
58,2 ± 6,4
56,7 ± 6,8*
58,5 ± 6,7
(* p<0,05 vs. vor Schrittmacher-Implantation)
In
der
durchgeführten
Schrittmacherkontrolle
lag
der
mittlere
Ventrikelstimulationsanteil in der CRT-Gruppe bei 93,1 ± 3,5% und in der DDDGruppe bei 41,6 ± 7,2%.
37
4.2
Leukozytensubpopulationen
Die absolute Zahl an Leukozyten (CD45+) sowie der relative Anteil CD3-positiver
Lymphozyten an den Gesamtleukozyten blieben über den Beobachtungszeitraum von
sechs Monaten in beiden verglichenen Patientenkollektiven weitgehend unverändert.
Gleiches gilt für den relativen Anteil CD4+, CD8+, CD4+/CD8+ und nativer TZellen an den Gesamtlymphozyten (siehe Tabelle 9). Für alle Ergebnisse gilt p=n.s.
Tab. 9:
Effekt der CRT- bzw. DDD-SM-Implantation auf die Leukozytenund Lymphozytenzahl
vor OP
6 Monate nach OP
CRT
DDD
CRT
DDD
6.619 ± 822
7.083 ± 683
6.711 ± 676
6.914 ± 762
68,2 ± 4,1
66,5 ± 5,1
65,1 ± 6,0
66,8 ± 4,9
CD4+ (% CD3+)
54,1 ± 2,9
59,4 ± 4,2
52,9 ± 3,1
56,8 ± 5,2
CD8+ (% CD3+)
38,7 ± 2,7
34,1 ± 2,1
39,9 ± 5,8
35,6 ± 3,7
Native T-Zellen
5,6 ± 1,5
5,9 ± 1,8
7,2 ± 3,4
6,1 ± 2,0
1,5 ± 0,3
1,3 ± 0,4
0,9 ± 0,2
1,2 ± 0,3
Leukozyten gesamt
(µl-1)
Lymphozyten
(% CD45+)
(% CD3+)
CD4+CD8+ Zellen
(% CD3+)
Die Zahl der CD4- und CD8-positiven Zellen mit zusätzlicher Expression des
Oberflächenmarkers CD69, als Zeichen der T-Zellaktivierung im Frühstadium,
verringerte sich innerhalb des Beobachtungszeitraumes bei den Patienten mit CRT
signifikant (p<0,05) bei weitgehend unveränderten Messergebnissen in der DDDKontrollgruppe (siehe Tabelle 10 und 11). Die Abbildungen 6 bis 9 verdeutlichen
diese Ergebnisse.
38
Tab. 10:
Verlauf der Anzahl CD69-exprimierender CD8+ und CD4+ T-Zellen
bei Patienten mit CRT
Vor OP
1 Monat
3 Monate
6 Monate
CD8+ CD69+ (%)
1,69 ± 0,33
1,44 ± 0,38
1,40 ± 0,26
0,96 ± 0,21*
CD4+ CD69+ (%)
0,23 ± 0,11
0,16 ± 0,07
0,16 ± 0,08
0,12 ± 0,02*
(* p<0,05 vs. vor Schrittmacher-Operation)
Tab. 11:
Verlauf der Anzahl CD69-exprimierender CD8+ und CD4+ T-Zellen
bei Patienten mit DDD-Systemen
Vor OP
1 Monat
3 Monate
6 Monate
CD8+ CD69+ (%)
1,62 ± 0,39
1,66 ± 0,41
1,71 ± 0,34
1,77 ± 0,42
CD4+ CD69+ (%)
0,28 ± 0,17
0,26 ± 0,12
0,29 ± 0,13
0,31 ± 0,14
39
Verlauf CD8+/CD69+ T-Zellen nach CRT
2,3
2,1
1,9
%
1,7
1,5
1,3
1,1
*
0,9
0,7
Vor OP
1 Monat
3 Monate
6 Monate
CD8+ CD69+ (%)
Abb. 6:
Verlauf frühaktivierter zytolytischer T-Zellen (CD8+/CD69+) bei
Patienten mit CRT (* p<0,05 vs. vor Implantation)
Verlauf CD8+ CD69+ T-Zellen bei DDD
2,3
2,1
1,9
%
1,7
1,5
1,3
1,1
0,9
0,7
Vor OP
1 Monat
3 Monate
6 Monate
CD8+ CD69+ (%)
Abb. 7:
Verlauf frühaktivierter zytolytischer T-Zellen (CD8+/CD69+) bei
Patienten mit DDD-Systemen
40
Verlauf CD4+ CD69+ T-Zellen nach CRT
0,4
0,35
0,3
%
0,25
0,2
0,15
*
0,1
0,05
0
Vor OP
1 Monat
3 Monate
6 Monate
CD4+ CD69+ (%)
Abb. 8:
Verlauf frühaktivierter T-Helferzellen (CD4+/CD69+) bei Patienten
mit CRT (* p<0,05 vs. vor Implantation)
Verlauf CD4+ CD69+ T-Zellen bei DDD
0,5
0,45
0,4
0,35
%
0,3
0,25
0,2
0,15
0,1
0,05
0
Vor OP
1 Monat
3 Monate
6 Monate
CD4+ CD69+ (%)
Abb. 9:
Verlauf frühaktivierter T-Helferzellen (CD4+/CD69+) bei Patienten
mit DDD-Systemen
41
Die Anzahl von CD4+ T-Helfer- und CD8+ zytotoxischen T-Zellen mit zusätzlicher
Expression von CD28, dem Stimulationsmarker für die T-Zellaktivierung, zeigte
sowohl bei Patienten mit biventrikulären als auch bei Patienten mit DDD-Systemen
keine Veränderung innerhalb der Beobachtungsintervalles (siehe Tabelle 12 und 13).
Gleiches gilt für die regulatorischen (CD4+CD25+CD127low) sowie für die CD11aexprimierenden T-Zellen in beiden Gruppen (siehe Tabellen 14 bis 16). Für alle
nachfolgenden Ergebnisse gilt p=n.s.
Tab. 12:
Verlauf der Expression von kostimulatorischen Rezeptoren auf THelferzellen (CD4+/CD28+) von Patienten mit CRT und DDDSystemen
In %
Vor OP
1 Monat
3 Monate
6 Monate
CRT
51,41 ± 4,5
51,36 ± 4,8
56,02 ± 4,75
49,73 ± 5,9
DDD
56,77 ± 5,1
52,51 ± 4,9
57,18 ± 6,2
54,46 ± 5,7
Tab. 13:
Verlauf der Expression von kostimulatorischen Rezeptoren auf
zytotoxischen T-Zellen (CD8+/CD28+) von Patienten mit CRT und
DDD-Systemen
In %
Vor OP
1 Monat
3 Monate
6 Monate
CRT
15,70 ± 2,6
18,82 ± 3,2
16,84 ± 2,2
18,56 ± 3,9
DDD
16,21 ± 3,3
17,72 ± 3,0
18,63 ± 3,5
17,53 ± 2,7
Tab. 14:
Verlauf der Anzahl regulatorischer T-Zellen (CD4+CD25+CD127low)
bei Patienten mit CRT und DDD-Systemen
Tregs in %
Vor OP
1 Monat
3 Monate
6 Monate
CRT
3,68 ± 0,66
3,81 ± 0,57
3,46 ± 0,70
3,53 ± 0,54
DDD
3,33 ± 0,76
3,48 ± 0,63
3,84 ± 0,78
3,29 ± 0,66
42
Tab. 15:
Verlauf
der
Anzahl
CD11a-exprimierender
T-Helferzellen
(CD4+CD11a+) bei Patienten mit CRT und DDD-Systemen
In %
Vor OP
1 Monat
3 Monate
6 Monate
CRT
55,53 ± 12,37
54,88 ± 7,3
56,36 ± 9,85
47,90 ± 11,80
DDD
51,49 ± 14,61
54,34 ± 11,5
49,64 ± 13,66
53,41 ± 13,58
Tab. 16:
Verlauf der Anzahl CD11a-exprimierender zytotoxischer T-Zellen
(CD8+CD11a+) bei Patienten mit CRT und DDD-Systemen
In %
Vor OP
1 Monat
3 Monate
6 Monate
CRT
40,53 ± 12,13
42,17 ± 10,57
36,67 ± 13,29
38,46 ± 15,61
DDD
43,37 ± 16,57
44,16 ± 13,67
41,82 ± 14,76
43,77 ± 12,52
4.3
Minnesota Living with Heart Failure Questionnaire (MLHFQ)
Die Auswertung des Minnesota Living with Heart Failure-Fragebogens (siehe
Anhang) zeigt in beiden Patientenkollektiven eine Abnahme des Punktewertes mit
Erreichen des Signifikanzniveaus in der CRT-Gruppe. Für die DDD-Gruppe gilt
p=n.s. (siehe Tabelle 17).
Tab. 17:
Veränderungen des Punktewertes im MLHFQ
vor OP
MLHFQ-
6 Monate nach OP
CRT
DDD
CRT
DDD
42 ± 16
41 ± 14
26 ± 21*
35 ± 8
Punktwert
(* p<0,05 vs. vor Implantation)
43
5
Diskussion
Die
hier
vorliegende
Dissertation
zeigt,
dass
eine
kardiale
Resynchronisationstherapie bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz innerhalb
des Beobachtungszeitraumes von sechs Monaten
-
die Anzahl an frühaktivierten (CD69+) T-Helfer- und zytotoxischen TZellen in Relation zu den Gesamtlymphozyten signifikant verringert und
-
zu einer signifikanten Verbesserung der LVEDD und der LVEF führt.
Hinsichtlich der linksventrikulären, echokardiographisch erfassten systolischen
Funktion kommt die hier vorliegende Arbeit zu gleichen Ergebnissen wie bisherige
internationale, randomisierte Untersuchungen, dass die CRT zu einer Zunahme der
LVEF und zu einer Reduktion des LVEDD führt [1, 93, 7, 70, 21, 64]. Sie basieren
am ehesten auf dem bereits in Kapitel 1.3 beschriebenen Reverse Remodeling unter
CRT und sind auch bei Patienten mit leichtgradiger Herzinsuffizienz im NYHAStadium I/II zu beobachten [92].
Diese Arbeit ist jedoch die erste, die den Einfluss einer CRT auf TLymphozytensubpopulationen untersucht, sodass ein Vergleich der auf diesem
Gebiet erzielten Messergebnisse nicht möglich ist.
Bisherige
Studien
konnten
aber
einen
Abfall
peripherer
Marker
der
Immunaktivierung unmittelbar beziehungsweise drei bis sechs Monate nach
Implantation eines biventrikulären Herzschrittmachers nachweisen. Rubaj et al.
beschrieben, dass bereits 48 Stunden nach Umschalten einer rechtsventrikulären in
eine biventrikuläre Schrittmacherstimulation die Konzentration der zirkulierenden
proinflammatorischen Zytokine TNF-α und Il-6 signifikant abnimmt [85]. Lappegård
und Bjørnstad wiesen eine signifikante Abnahme von Il-6 im Plasma sechs Monate
nach CRT-Beginn nach [59]. Theodorakis et al. zeigten, dass eine dreimonatige CRT
zu einer signifikanten Abnahme zirkulierenden TNF-α und Il-6 sowie der löslichen
TNF-α-Rezeptoren 1 und 2 führt und dass diese Veränderungen bis drei Monate nach
Beendigung der CRT erhalten bleiben [97].
In diesem Zusammenhang konnten zwei voneinander unabhängige Studien die
Verbindung zwischen der TNF-α-Konzentration im peripheren Blut und aktivierten
44
T-Lymphozytensubpopulationen aufzeigen. So wiesen Yndestad et al. nach, dass bei
Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz ischämischer und nicht-ischämischer
Genese im Vergleich zur herzgesunden Kontrollgruppe der Anteil an frühaktivierten
CD69+ sowie an CD25+ T-Helferzellen (CD4+) und CTL (CD8+) unter den
zirkulierenden Gesamtlymphozyten erhöht ist und dass die T-Lymphozyten von
herzinsuffizienten Patienten geneseunabhängig eine erhöhte Genexpression von unter
Anderem TNF-α aufweisen [113]. Weiterführend konnten Satoh et al. zeigen, dass
der Gehalt TNF-α-produzierender T-Helferzellen im peripheren Blut von Patienten
mit milder bis schwerer chronischer Herzinsuffizienz (NYHA II–IV) positiv mit der
Konzentration von zirkulierendem TNF-α korreliert [86].
Die Ergebnisse dieser beiden Studien sprechen dafür, dass aktivierte T-Helferzellen
maßgeblich an der bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz nachweisbaren
erhöhten TNF-α-Konzentration und dadurch an der Pathogenese und Progression der
Erkrankung beteiligt sind. Denn wie in Kapitel 1.4.5 beschrieben, lösten in
Tierexperimenten
intrinsisch
beziehungsweise
iatrogen
erhöhte
TNF-α-
Konzentrationen strukturelle und funktionelle Veränderungen am Herzen aus, die
denen bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz ähneln [13, 55, 10]. Des
Weiteren besteht eine positive Korrelation zwischen TNF-α-Spiegel im peripheren
Blut, dem NYHA-Stadium und der Prognose der Herzinsuffizienz [83, 40] sowie der
Mortalität [24]. Insbesondere die Konzentration des löslichen TNF-α-Rezeptor-1 im
Plasma ist einer Studie von Rauchhaus et al. zufolge ein starker und genauer
Prädiktor für den Krankheitsverlauf [83].
Weiterhin besteht ein Zusammenhang zwischen hohen TNF-α-Spiegeln und der
Aktivierung neurohumoraler Systeme [20]. Daher wurde die Neutralisierung
beziehungsweise Inaktivierung von zirkulierendem TNF-α mit Infliximab, einem
monoklonalen TNF-α-Antikörper, beziehungsweise mit Etanercept, löslichem TNFα-Rezeptor, als Therapieoption bei chronischer Herzinsuffizienz in Betracht gezogen.
Randomisierte Studien mit diesen Immunologika zeigten im Beobachtungszeitraum
und zum Teil darüber hinaus jedoch keine Verbesserung beziehungsweise eine
dosisabhängige Verschlechterung der Symptome mit erhöhten Hospitalisierungs- und
Mortalitätsraten [19] und wurden aus diesen Gründen teilweise vorzeitig
abgebrochen [4, 67].
Eine mögliche Erklärung hierfür ist, dass erhöhtes TNF-α nicht die Hauptursache für
das Aufrechterhalten und das Fortschreiten einer Herzinsuffizienz ist, sondern
45
lediglich einen Beitrag dazu leistet. Des Weiteren zeigten transgene Mäuse ohne
TNF-α-Rezeptoren und dadurch blockierter TNF-α-Wirkung in Tierversuchen eine
erhöhte Rate und Ausdehnung von myokardialen Apoptosen nach akuten
ischämischen Ereignissen, so dass von einer kardioprotektive Wirkung von TNF-α in
physiologischen Konzentrationen ausgegangen werden muss [57].
Da die medikamentöse Beeinflussung eines einzigen Immunmarkers keine Erfolge
zeigte, konzentrieren sich neuere Studien auf eine Modulation des Immunsystems
mit Verstärkung der natürlichen anti-inflammatorischen Prozesse [98]. Dazu zählen
die
Immunadsorption
(IA),
intravenöse
Immunglobuline
(IVIG)
und
die
Immunmodulationstherapie (IMT).
Die IA verringert bei Patienten mit (post-) inflammatorischer DCM die Zahl
spezifischer zirkulierender Autoantikörper gegen myokardiale Strukturproteine und
führt zu strukturellen und funktionellen Verbesserungen im Bereich des linken
Ventrikels [22]. Bulut et al. wiesen bei Patienten mit inflammatorischer DCM eine
signifikante Zunahme der LVEF und Reduktion des LVEDD sechs Monate nach
einmaliger,
fünftägiger
IA
nach.
Durchflusszytometrische
Analysen
der
zirkulierenden T-Lymphozytensubpopulationen vor und bis sechs Monate nach IA
zeigten in dieser Studie eine signifikante Zunahme regulatorischer T-Zellen
(CD4+CD25+CD127low)
und
eine
Abnahme
frühaktivierter
(CD69+)
und
kostimulierter (CD28+) T-Helferzellen und CTL im peripher-venösen Blut. Die
Veränderungen im Bereich des zellulären Immunsystems könnten laut Bulut et al.
zur Verbesserung der myokardialen Funktion und zur Erhaltung des erniedrigten
Spiegels zirkulierender kardiotoxischer Autoantikörper nach IA beitragen [15].
Wie auch in der letztgenannten Studie wird die IA häufig mit IVIG kombiniert.
Staudt et al. zeigten 2001, dass eine Kombination aus IA und IVIG bei Patienten mit
DCM die LVEF erhöht, kardiale Autoantikörper gegen β-adrenerge Rezeptoren senkt
und zu einer Reduzierung der Gesamtleukozytenzahl im Myokard führt. Als Korrelat
für Letzteres wiesen sie eine Reduktion CD3-positiver T-Lymphozyten und unter
ihnen eine Reduktion der Anzahl an T-Helfer- und zytotoxischer T-Zellen nach [90].
Die alleinige Therapie mit IVIG führte in einer Studie von Gullestad et al. bei
Patienten mit Herzinsuffizienz jeglicher Genese zu einer signifikant erhöhten LVEF
und
einer
Verringerung
zirkulierender
proinflammatorischer
Zytokine
bei
gleichzeitiger Konzentrationserhöhung zirkulierender anti-inflammatorischer Marker,
46
wie Il-10, Il-1-Rezeptorantagonisten und löslichen TNF-α-Rezeptoren [36]. Der
Mechanismus der Immunmodulation durch IVIG ist bislang nicht genau geklärt.
Vermutet werden eine mögliche Neutralisation mikrobieller Antigene oder eine
Beeinträchtigung der Apoptose [22].
Bei der IMT wird in einer dem Patienten entnommenen Blutprobe durch oxidativen
Stress die Apoptose der darin befindlichen Zellen induziert und diese Blutprobe dem
Patienten wieder intramuskulär injiziert. Das Immunsystem reagiert auf diese
apoptotischen Zellen, indem es die Menge der zirkulierenden proinflammatorischen
Zytokine senkt und eine systemische anti-inflammatorische Immunantwort einleitet
[30], was der bei chronischer Herzinsuffizienz vorherrschenden Dysbalance
zwischen pro- und anti-inflammatorischen Zytokinen entgegenwirkt [100]. In der
ACCLAIM-Studie zur IMT zeigte sich eine Verringerung der Hospitalisations- und
Mortalilätsrate bei Patienten im NYHA-Stadium II und bei Patienten jeden NYHAStadiums ohne Myokardinfarkt in der Vorgeschichte [99]. Inwieweit diese
Mechanismen auch für andere Formen der systolischen Herzinsuffizienz, als für die
post-inflammatorische Kardiomyopathie zutreffen, ist aktuell unklar.
Die bereits in Kapitel 1.2 erwähnten klassischen, in der Herzinsuffizienztherapie zum
Einsatz kommenden Medikamente zeigten in Studien ebenfalls einen, wenn auch
teilweise nur geringen, Einfluss auf das Immunsystem. So zeigt sich unter einer
Therapie mit AT1-Blockern ein Konzentrationsabfall des zirkulierenden TNF-α und
Il-6 im peripheren Blut [105]. Eine Studie mit ACE-Hemmern wies einen Abfall der
Konzentration und der Aktivität von Il-6 nach [37]. Ergebnisse tierexperimenteller
Studien mit verschiedenen β-Blockern zeigten einen Abfall myokardialer und
zirkulierender Zytokine wie TNF-α und Il-6, konnten jedoch in Studien mit
Herzinsuffizienzpatienten nicht einheitlich bestätigt werden [22]. Carvedilol, ein βBlocker mit zusätzlicher antagonistischer Wirkung an α1-Rezeptoren, senkt
signifikant die TNF-α- und Il-6-Konzentration. Zusätzlich führt es zu einer
Steigerung der LVEF im Vergleich zu Herzinsuffizienzpatienten ohne CarvedilolEinnahme [58]. Weiterhin zeigt sich unter Carvedilol-Therapie eine signifikant
geringere Expression von HLA-DR auf T-Lymphozyten als unter der Therapie mit
reinen β-Rezeptor-Blockern [87].
Da in der hier vorliegenden Studie die medikamentöse Therapie vor und während des
Beobachtungszeitraumes nicht verändert wurde, ist es unwahrscheinlich, dass die
47
beobachteten Veränderungen der echokardiographischen Parameter und des
zellulären Immunsystems auf die Medikation zurückzuführen sind, sodass bei diesen
Veränderungen von Effekten der CRT ausgegangen werden kann.
Durch das Einbeziehen einer Kontrollgruppe mit Implantation eines DDD-Systems
in das Studiendesign kann weiterhin ausgeschlossen werden, dass die in der CRTGruppe aufgezeigte Reduzierung zirkulierender frühaktivierter CD4- und CD8positiver T-Lymphozyten auf dem operativen Eingriff und der Implantation eines
Schrittmachers im Sinne einer Fremdkörperreaktion basiert. Denn das Prozedere
beider Operationsverfahren unterscheidet sich im Wesentlichen nur durch die
Implantation einer dritten Sonde bei der CRT und in der DDD-Gruppe konnten keine
signifikanten Veränderungen in der Zusammensetzung und der Zahl der
zirkulierenden T-Lymphozytensubpopulationen beobachtet werden. Des Weiteren ist
hervorzuheben, dass die rechtsventrikuläre DDD-Schrittmacherstimulation eine
unphysiologische Erregungsausbreitung mit primärer Erregung des rechten
Ventrikels bewirkt. Sie führt auf lange Sicht zu strukturellen und funktionellen
Veränderungen des linksventrikulären Myokards mit konsekutiver Verschlechterung
der linksventrikulären systolischen Funktion und der Symptomatik [85]. Albertsen et
al. haben in diesem Zusammenhang in einer Langzeitstudie zeigen können, dass
Herzinsuffizienzpatienten nach dreijähriger rechtsventrikulärer DDD-Stimulation
eine signifikante Verringerung der LVEF sowie ein ungünstiges linksventrikuläres
Remodeling mit Zunahme der systolischen Volumina und Ausdünnung des Septums
aufweisen. Im Gegensatz dazu zeigten sich diese Parameter in der CRT-Gruppe nach
dreijähriger Therapie weitgehend unverändert. Die LVEF war in der CRT-Gruppe
nach drei Jahren sogar tendenziell erhöht [3].
Diese Beobachtungen und die Tatsache, dass die CRT nicht unmittelbar in
immunologische oder neurohumorale Prozesse eingreift, sprechen dafür, dass die in
der hier vorliegenden Studie gezeigten Veränderungen des zellulären Immunsystems
auf die unter der CRT verbesserte kardiale Auswurfleistung gemessen an den weiter
oben genannten echokardiographischen Parametern zurückzuführen sind.
Eine mögliche Erklärung hierfür ist, dass durch die unter CRT verbesserte kardiale
Leistungsfähigkeit mit erhöhter Ejektionsfraktion die Gewebsperfusion verbessert
wird. Dies wirkt der systemischen Hypoxie, lokalen Gewebsischämien und dem
48
Gewebsödem mit konsekutiver Bakterientranslokation ins Interstitium entgegen,
welche als potentielle Ursachen für die Aktivierung des Immunsystems und die
Freisetzung von Zytokinen bei der chronischen Herzinsuffizienz vermutet werden
[59, 68].
Diese Hypothese wird von zwei verschiedenen Untersuchungen aus den neunziger
Jahren gestärkt, die zeigten, dass eine mechanische Unterstützung der Zirkulation mit
einem biventrikulären Herzunterstützungssystem (Berlin Heart) beziehungsweise
einem linksventrikulären Untersützungssystem (LVAD) zu einer Verringerung von
Markern der Immunaktivierung, wie TNF-α und Il-6, in Plasma und Myokard führt
[39, 103].
Die Frage, wie genau die CRT das Immunsystem beeinflusst, kann mit dieser Arbeit
nicht beantwortet werden. Weiterführende Studien mit größeren Patientenkollektiven
sind notwendig, um die hier gezeigten Ergebnisse im Bereich der TLymphozytensubpopulationen zu verifizieren.
Dabei erscheint es sinnvoll, in einer solchen Studie zwischen Patientenkollektiven
mit ischämischer und nicht-ischämischer Genese der chronischen Herzinsuffizienz
zu differenzieren, da es hier weithin Unterschiede im Bereich der TLymphozytensubpopulationen gibt. So weisen Patienten mit nicht-ischämischer
DCM im Vergleich zu Herzinsuffizienzpatienten mit ischämischer Genese und
Herzgesunden vermehrt aktivierte (HLA-DR+) T-Helferzellen auf [84]. Und auch
der Gehalt zytotoxischer T-Zellen scheint geneseabhängig zu sein, da Patienten mit
chronischer Herzinsuffizienz auf dem Boden einer Myokarditis oder einer KHK
signifikant mehr CTL aufweisen als Patienten mit idiopathischer DCM [50]. Zudem
gibt es Unterschiede im Ausmaß der Verbesserung der linksventrikulären
Herzfunktion sechs beziehungsweise neun Monate nach CRT-Beginn: Patienten mit
nicht-ischämischer Herzinsuffizienz zeigen eine mehrfach höhere Verbesserung
echokardiographischer Parameter, wie linksventrikulärer Volumina und LVEF, als
Patienten mit ischämischer Herzinsuffizienz [93, 64]. Diesbezüglich stellten St John
Sutton et al. fest, dass es nach zwölf Monaten CRT bei Patienten mit ischämischer
Herzinsuffizienz im Vergleich zu Patienten mit nicht-ischämischer Herzinsuffizienz
zu
einer
Abschwächung
des
Reverse
Remodelings
gemessen
an
echokardiographischen Parametern kommt [94]. Die Abschwächung basiert
wahrscheinlich
auf
einem
unaufhaltsamen
Fortschreiten
der
ischämischen
49
Grunderkrankung mit erneuter Zunahme des linksventrikulären Volumens [16]. In
einer Studie von 2009 zeigten St John Sutton et al. weiterhin, dass dies auch für
Patienten im NYHA-Stadium I/II gilt [92]. In diesem Zusammenhang ergab eine
Studie von Castellant et al., dass es einzig in der Gruppe der CRT-Patienten mit
nicht-ischämischer Herzinsuffizienzgenese sogenannte Hyperresponder gibt. Als
Hyperresponder bezeichnen Castellant et al. Patienten, bei denen es unter der CRT
im Zeitraum zwischen sechs und 24 Monaten nach Implantation zu einer
Wiederherstellung der linksventrikulären Funktion und zu einer LVEF ≥50% kommt
[18].
Zusammenfassend zeigt die hier vorliegende Arbeit, dass die unter CRT verbesserte
linksventrikuläre Herzfunktion mit einer Reduktion der Konzentration zirkulierender
frühaktivierter
T-Lymphozyten
Verbesserung
der
einhergeht.
systemischen
Dies
Perfusion
mit
spricht
dafür,
einem
dass
eine
Rückgang
der
Immunaktivierung bei chronischer Herzinsuffizienz verbunden ist.
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69
7
Anhang
70
Danksagung
Ich danke Herrn Prof. Dr. med. A. Mügge für das freundliche Bereitstellen des
Dissertationsthemas.
Herrn Dr. med. M. Scheeler danke ich für seinen Einsatz und die stete Hilfsbereitschaft
bei der Patientenakquirierung und der Durchführung der klinischen Untersuchungen im
Klinikum Bergmannsheil.
Weiterhin danke ich Herrn Dr. med. T. Brodherr für die Initiierung dieser Studie.
Mein großer Dank gilt Herrn Jun.-Prof. Dr. med. D. Bulut für die hervorragende
Betreuung und die unermüdliche Hilfsbereitschaft bei der Patientenakquirierung im St.
Josef-Hospital Bochum, der Durchführung der Untersuchungen, ihrer Auswertung und
der Fertigstellung dieser Studie. Vielen Dank für die kritische und konstruktive
Auseinandersetzung mit dem schriftlichen Teil der Arbeit, die vielen motivierenden
Worte und die Zeit und Mühe, die er in diese Dissertation investiert hat. Sein Einsatz
war ausschlaggebend für die Vollendung dieser Arbeit.
Ich danke Frau Marina Libe und ihren Kolleginnen aus dem Labor des St. JosefHospitals Bochum für ihre stete Hilfsbereitschaft in allen Fragen bezüglich der
praktischen Umsetzung des experimentellen Teils dieser Studie.
Weiterhin gilt mein Dank meinem Chef Prof. Dr. med. C.-D. Gerharz, Chefarzt des
Institutes für Pathologie des Bethesda-Krankenhauses Duisburg, der zur rechten Zeit die
passenden Worte gefunden hat und dadurch zur Fertigstellung dieser Arbeit beigetragen
hat.
Von Herzen möchte ich meinem Lebensgefährten Christian Woschek danken, dass er
mir in dieser Zeit mit Worten und Taten zur Seite stand und mir stets den Rücken
freihielt.
Ein ganz besonderer Dank gilt meiner Mutter, da sie mir hingebungsvoll das
Medizinstudium ermöglicht hat. Ihr und meiner Schwester Ines danke ich dafür, dass sie
immer an mich glauben und stolz auf mich sind.
Diese Dissertation ist ihnen dreien gewidmet – meiner Familie.
Lebenslauf
Persönliche Angaben
Name:
Kamila Klopotek
Geburtsdatum und -Ort:
10.06.1984 in Thorn, Polen
Staatsangehörigkeit:
deutsch
Familienstand:
ledig
Schulische Ausbildung
1990 bis 1994
Ketteler-Grundschule Hamm
1994 bis 2000
Realschule Mark in Hamm
2000 bis 2003
Freiherr-vom-Stein-Gymnasium Hamm
Studium
Okt 03 bis Nov 09
Humanmedizin an der Ruhr-Universität
Bochum
Berufliche Tätigkeit
seit Feb 10
Assistenzärztin am Institut für Pathologie des
Bethesda-Krankenhauses Duisburg,
Prof. Dr. med. C.-D. Gerharz
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