Präsentation - inFlammatio

Werbung
7. Dezember 2011
Der Malignompatient
–
Was sind die therapeutischen Konsequenzen
seines Immunstatus?
Dr. med. Volker von Baehr
Institut für Medizinische Diagnostik Berlin, Nicolaistraße 22, 12247 Berlin +49 3077001-220, [email protected]
Im Fokus heute:
Das quantitative zelluläre (Tumor)-Immunprofil
18
806
363
28
28
31
15,7
g
52
48
0,82
Die qualitativen Immunfunktionsanalysen sind für
die Beurteilung der Immunkompetenz (auch im Verlauf) wichtiger.
Folgebefund
T-lymphozytäre
Immunfunktion
NK-Zellfunktion
Aussagekraft des IL2-Wertes im NK-Zell-Zytotoxizitätstest
Patient A
NK-Zellfunktion: schlecht
Prognose für IS: schlecht
Patient B
NK-Zellfunktion: schlecht
Prognose für IS: gut
Patient C
NK-Zellfunktion: gut
Prognose für weitere IS: gut, wenn gewollt
Patient D
NK-Zellfunktion: sehr gut
IS nicht notwendig
Immunrestauration oder Immunstimulation ?
Immunrestaurative Therapie
Ziel: Anzahl stimulierbarer Zellen erhöhen
TH1/TH2-Immunbalance ausgleichen
Entzündung hemmen
Zellstoffwechsel verbessern
Präparate: Mineralstoffe, Vitamine, Glutathion, Thymus u.a.
Immunogene Immunstimulation
Ziel: Aktivierung der T-Lymphozyten und NK-Zellen
Induktion von Zytokinen die einen Bystandereffekt
auch auf die Tumor-spezifischen T-Zellen bewirken
Was bedeutet (immunogene) Immunstimulation?
vor Therapie
CD4
CD8
4
D
8
C
CD CD4
CD4
CD4
CD8 CD4
CD4 CD4
Mistel-spezifischer
Lymphozyt
CD4 CD8
Tumorantigen-spezifischer
Lymphozyt
Therapiestart
Mistel-Injektion
CD8
4
D
CD4 C
CD4
CD4
CD8
CD4 CD4
4
D
C
CD4 CD4
CD8
CD8
CD4
CD4
CD4
CD4
CD4 CD4
CD4
CD4
4
D
C
Vermehrung Mistel-spezifischer
T-Helferzellen im Blut (und Gewebe)
CD4
bei jeder Folgeinjektion
CD4
CD4
CD4
CD4
CD4
CD4
CD4 4 4
CD CD
CD8
CD8CD4 CD4 CD4
CD8 CD4
4
CD
4
CDC4D D8
C
CD4
CD4
CD4
CD4
CD4
CD4
IL-2
IFN-γ
IL-12
TNF-α
GM-CSF
CD8
CD8
CD8
CD8
CD8
CD8
CD8
CD8
1. Aktivierte Mistel-spezifische
T-Zellen produzieren
CD4- und CD8-aktivierende
Zytokine
CD8
CD8
CD8
CD8
CD8
CD8
2. Diese Zytokine aktivieren „umliegende“
CD4- und CD8-Lymphozyten (auch Tmspezifische) sowie NK-Zellen
Was bewirken die endogen freigesetzten Zytokine ?
IFN-γγ:
Aktivierung, Differenzierung und Verstärkung der zytolytischen Aktivität von
CD28+/CD8-Zellen und NK-Zellen, Verstärkung der Antigenpräsentation
IL-2:
Aktivierung und Vermehrung von T-, B- und NK-Zellen, Monozyten, Granulozyten
T-Zellaktivierung und –vermehrung (klonale Expansion), Differenzierung zu
zytotoxischen CD28+/CD8-Zellen, Aktivierung von NK- und B-Zellen.
IL-12:
Aktivierung und Reifung von Makrophagen, B-Zellen und Dendritischen Zellen,
Induktion der TH1-Immunantwort, Stimulation von T-Zellen und NK-Zellen zur
Sekretion von Interferon-γγ und anderen Zytokinen.
TNF-α
α:
Stimulation und Chemotaxis von Monozyten und Granulozyten, Aktivierung des
Gefäßendothels, Apoptose von Tumorzellen
G-CSF und GM-CSF:
Mobilisierung von Stammzellen, Stimulation der Myelopoese (zellulärer
Nachschub von Monozyten und Granulozyten)
Immunrestaurative Therapie
Ziel:
Zellzahl erhöhen
TH1/TH2-Immunbalance ausgleichen
Entzündung hemmen
Zellstoffwechsel verbessern
Präparate: Mineralstoffe, Vitamine, Glutathion, Thymus u.a.
Immunogene Immunstimulation
Ziel: Aktivierung der T-Lymphozyten und NK-Zellen
Induktion von Zytokinen die einen Bystandereffekt
auch auf die Tumor-spezifischen T-Zellen bewirken
Präparate: Stimulantien mit höherem Molekulargewicht
(> 4000 Da) auf welches der Organismus eine T-zelluläre
Sensibilisierung aufbaut.
z.B. Mistellektine, Bakterielle Lysate, Organopeptide u.a.
Die Gefahr der immunstimulierenden Therapie ist:
1. Überstimulation
2. Stimulation der „falschen“ Immunzellen, z.B. der TregZellen oder der CD28- /CD8+ suppressorischen Zellen
Folge: Verschlechterung der Immunfunktion von
T-Lymphozyten und NK-Zellen
Das quantitative Immunprofil dient der:
- Indikationsstellung einer immunstimulierenden Therapie
- Ausschluss von Kontraindikationen
- Feststellung der Ausgangssituation für Verlaufsmarker
Aussagen der quantitativen Ausgangsanalyse
- Sind genügend stimulierbare Zellen vorhanden?
CD4 > CD4-memory > CD8 > NK-Zellen
- Wenn nein, warum nicht?
CD31-Thymusreserve, T-Zellaktivierung
- Liegt schon eine Immunaktivierung vor, die evtl. Ursache
der verminderten Immunfunktion oder des schlechten
Ansprechens auf die Therapie ist ?
ggf. durch Entzündungsstatus ergänzen!
- Wie ist der Anteil an Treg-Zellen ?
Vorsicht bei hohen Werten !
- Wie ist das Verhältnis der CD28+ zytotox./CD8-Zellen zu
den CD28- suppress./CD8-Zellen?
Gefahr, die falschen Zellen zu stimulieren !
Sind genügend stimulierbare Zellen vorhanden?
Liegt schon eine Immunaktivierung vor?
< 15%
ohne Belang
HLADR und CD25 auf T-Zellen –
Aktivierungsmarker mit unterschiedlicher Aussage
Interleukin-2
regt Zellteilung an
Expression des
IL2-Rezeptors =CD25
⇒ Zellteilung
Zellaktivierung
Postmitotische
Expression des
Moleküls HLA-DR
lebenslang
In ein akutes Immungeschehen sollte man nicht
Immunstimulieren (hier akute CMV-Infektion)
44
463
22
1133
759
374
0,41
92
557
481
18
CD4 Verbrauch
(weil CD31 normal)
45
Anstieg der
zytotox. T-Zellen
22
19
deutliche
Immunaktivierung
Wie ist der Anteil an Treg-Zellen ?
18
806
363
28
28
31
15,7
52
48
0,82
bei Tumoren
mit
ungünstiger
Prognose
assoziiert!
Wie ist der CD28-Status ?
Gefahr, dass
diese Zellen
stimuliert
werden
Der Idealzustand
- normale CD4- und CD8-Lymphozyten
- niedrige Treg-Zellen
- hoher Anteil an CD28+ zytotox. CD8-Lymphozyten
- CD3/HLADR normal und CD3/CD25 moderat erhöht
Aber was macht man hier?
Immunstimulation ja, da sonst keine Kontraindikationen vorliegen
Therapie ja, aber Treg-Zellen kurzfristig kontrollieren !
Treg-Zellen sind auch als Einzelmarker anforderbar !
Nach 4 Wochen
Nach 12 Wochen
Hinweis: CD39+ Treg-Zellen sind eine funktionell aktive Population der Treg-Zellen
Die ungünstige Ausgangslage
Strategie ⇒ Immunrestauration vor Immunstimulation
TH1/TH2-Balance ausgleichen !
Systemische Entzündung kontrollieren!
Strategie ⇒ Immunrestauration vor Immunstimulation
Intrazellulären Glutathionmangel ausgleichen
Mitochondrienfunktion stabilisieren
+ Spurenelemente + Vitamine ………………..
… und nicht das „stärkste“ Immunstimulanz nehmen,
niedrig dosieren.
… und v.a. hier immer die funktionellen Parameter kontrollieren
Folgebefund
T-lymphozytäre
Immunfunktion
NK-Zellfunktion
Zusammenfassung
- Das quantitative zelluläre Immunprofil dient der TherapiePlanung einer immunstimulierenden Therapie
- Zahl der CD4- und CD8-Zellen, Treg-Zellen, CD28-Status
und T-Zellaktivierung sind die wichtigsten Parameter
- Immunrestauration kann effektiver sein als Immunstimulation
- Bei Tumorpatienten dürfen die Treg-Zellen unter einer
immunstimulierenden Therapie nicht ansteigen!
- Entscheidend ist, ob die T-Zell- und die NK-Zellfunktion
verbessert werden.
LTT-Immunfunktion
NK-Zell-Funktionstest
Institut für Medizinische Diagnostik Berlin, Nicolaistraße 22, 12247 Berlin +49 3077001-220, [email protected]
Herunterladen