«Le Sacre du printemps» Moderiertes Konzert mit einem

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21.10.
22.10.
2016 10:00 Schoulconcert
Grand Auditorium
Vendredi / Freitag / Friday
2016 11:00 Familles
Grand Auditorium
Samedi / Samstag / Saturday
«Le Sacre du printemps»
Moderiertes Konzert mit einem Schlüsselstück mit Schockeffekt
Orchestre Philharmonique du Luxembourg
Gustavo Gimeno Leitung
Juri Tetzlaff Konzept, Text, Moderation
~ 60’ ohne Pause
Igor Strawinsky (1882–1971)
Le Sacre du printemps / Frühlingsopfer
Tableaux de la Russie païenne en deux parties / Bilder aus dem
heidnischen Russland in zwei Teilen (1910–1913)
Premier tableau: Le Baiser à la terre / Kuss der Erde
Introduction / Introduktion (Lento – Più mosso – Tempo I)
Augures printaniers – Danses des adolescentes / Vorboten des
Frühlings – Tanz der jungen Mädchen (Tempo giusto)
Jeu du rapt / Entführungsspiel (Presto)
Rondes printanières / Frühlingsreigen (Tranquillo – Sostenuto e
pesante – Vivo – Tempo I)
Jeu des cités rivales / Kampfspiel rivalisierender Stämme
(Molto allegro)
Cortège du Sage / Prozession des alten Weisen (Molto allegro)
Adoration de la terre (Le Sage) / Die Anbetung der Erde
(Der Weise) (Lento)
Danse de la terre / Tanz der Erde (Prestissimo)
Deuxième tableau: Le Grand Sacrifice / Das Opfer
Introduction / Introduktion (Largo)
Cercle mystérieux des adolescentes / Mystischer Reigen der
jungen Mädchen (Andante con moto – Più mosso – Tempo I)
Glorification de l’élue / Verherrlichung der Erwählten (Vivo)
Évocation des ancêtres / Anrufung der Ahnen (Lento)
Action rituelle des ancêtres / Ritualtanz der Ahnen (Lento)
Danse sacrale de l’élue / Opfertanz der Erwählten
(Allegro moderato)
33’
Le Sacre du printemps
Illustration: Marylène Schenck
Einstieg ins Reich der Klänge
Es gibt wohl kaum einen Musiker, der sich nicht daran erinnern
würde, wann er den ersten Schritt in die Welt der Musik gemacht
hat. Bei manchen ist das ein Konzerterlebnis oder die Begegnung
mit einem bestimmten Instrument. Es gibt aber auch viele
Künstler, die an ganz anderer Stelle ein sogenanntes «Schlüsselerlebnis» gehabt haben. Der Komponist Igor Strawinsky hat in
seiner Autobiographie folgende Geschichte erzählt:
«Einer der ersten klanglichen Eindrücke, derer ich mich entsinne, wird
manchem vielleicht bizarr erscheinen. Es war auf dem Lande, wo meine
Eltern […] mit uns Kindern den Sommer verbrachten. Ein riesenhafter
Bauer saß auf dem einen Ende eines Baumstamme; es roch penetrant
nach Harz und frisch gefälltem Holz. Die Kleidung des Mannes bestand
aus einem kurzen Hemd, seine rot behaarten Beine waren nackt, und an
den Füßen trug er Sandalen aus Bast […]. Er war stumm, aber er
pflegte sehr laut mit der Zunge zu schnalzen, und alle Kinder, auch ich,
fürchteten sich vor ihm. Schließlich besiegte Neugier die Angst, wir
gingen näher an ihn heran, und er, um uns eine Freude zu machen,
begann zu singen. Sein Lied bestand aus zwei Silben, es waren die einzigen, die er aussprechen konnte. Sie hatten keinen Sinn, aber er stieß sie,
mit großer Geschwindigkeit abwechselnd, unglaublich geschickt hervor.
Dieses Geleier begleitete er auf folgende Weise: er drückte die rechte Handfläche gegen die linke Achselhöhle und bewegte den linken Arm sehr
schnell auf und nieder. Dadurch brachte er unter seinem Hemd in rhythmischer Folge eine Reihe recht verdächtiger Töne hervor […]. Mir bereitete das ein tolles Vergnügen, und zu Hause angekommen, versuchte ich
mit großem Eifer, diese Musik nachzuahmen.»
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Ein russischer Bauer, wie ihn der kleine Strawinsky gesehen haben könnte.
Der Körper als Instrument
So wie der kleine Strawinsky kann jeder seinen Körper als
Musikinstrument gebrauchen. Klatschen, stampfen,
schnalzen,…
Was könnt Ihr noch? Probiert es doch einfach einmal aus!
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Tanzende Legenden
Le Sacre du printemps schrieb Igor Strawinsky für eine BallettCompagnie, mit der er schon seit vielen Jahren zusammenarbeitete, die Ballets russes. Der Name gibt Auskunft über die Herkunft der Künstler, die aus Russland nach Zentraleuropa gekommen waren, weil sie sich dort besser verwirklichen konnten.
Lange Zeit war Paris ihre Heimat.
Es war nicht unbedingt aus Heimweh, dass sie ihr Herkunftsland
im Namen behielten. Vielmehr ist die russische Ballett-Tradition
eine ganz besondere, und aus dieser – wie man sagt – ‹Schule›
kamen die Mitglieder der Ballets russes. Was sie aber taten, und
was bis heute als Besonderheit ihres Theaters gilt: Sie entwickelten eine neue Form des tänzerischen Ausdrucks. Der menschliche Körper als Ausdrucksmittel erhielt neue Bedeutung. Der
Spitzentanz, wie man ihn aus anderen russischen Balletten wie
Schwanensee oder Der Nussknacker kannte, spielte keine Rolle
mehr.
Die großen Namen der Ballets russes, die auch mit dem Sacre in
Verbindung stehen, sind ganz besonders die von Serge Diaghilev,
dem Leiter der Truppe, und Vaslav Nijinski. Nijinski war als
Tänzer der Star der Ballets russes gewesen. Für die Uraufführung
von Le Sacre du printemps schuf er die Choreographie, das heißt:
Er entwickelte die Abläufe auf der Bühne mit allen Schrittfolgen
der Tänzer.
Noch heute sind die Choreographien der Ballets russes überliefert.
Ihre eigene Arbeit hieraus zu entwickeln ist für viele Choreographen eine besondere Herausforderung.
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Vaslav Nijinsky auf der Bühne
der Ballets russes
Opfer, Bauern, Aufruhr…
Ein Menschenopfer auf der Bühne. Dazu heidnischer Stammeskult. Und das in schillernden Farben! So etwas hatte es bis dahin
nicht im Theater gegeben. Vor allem dürfte es an der Mischung
und an den Kontrasten gelegen haben, dass die Uraufführung
des Balletts Le Sacre du printemps zu einem der größten Skandale
der Musik- und Theatergeschichte wurde.
Es passiert nicht viel in der Geschichte mit dem grausamen
Ende. Heidnische Bauern bereiten ein Opfer vor, mit dem sie
den Frühlingsgott günstig stimmen wollen. Per Zufall wird eine
Jungfrau für das Menschenopfer ausgewählt. Im zweiten Teil
wird deren inneres Ringen vorgeführt, bevor sie sich zu Tode
tanzt.
Die Bühne zeigte eine archaische Welt, in der andere Werte
galten. Es werden Bräuche und Formen des Zusammenlebens
präsentiert, die mit den Vorstellungen der Zeit nicht mehr vereinbar waren. Außerdem ergab sich daraus keine Geschichte im
Sinne der damals üblichen Balletthandlung.
All das war zu viel für das elegante Pariser Ballettpublikum. Viele
Zuschauer glaubten, man wolle sich über sie lustig machen. Man
rief «Buh», um sein Missfallen auszudrücken. Und auch in den
Zeitungen regnete es Proteste.
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Kostümentwurf von Nicolas Roerich für ein junges Mädchen in
Le Sacre du printemps aus dem Jahre 1913
Übrigens: Nicht selten waren in der Geschichte gerade die
Stücke, die bei der Uraufführung große Skandale verursachten, später die größten Erfolge. Manchmal mag das daran
liegen, dass sie besonders innovativ in ihrer Zeit waren,
manchmal auch daran, dass das Wissen um den Skandal ein
immer größeres Publikum anlockte und manchmal auch
beides. So dürfte es im Laufe der Jahrzehnte bei
Strawinskys Ballettmusik der Fall gewesen sein.
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Die Kraft des Rhythmus
«Ich saß in einer Loge, vor mir drei Damen, hinter mir ein junger
Mann. Die ungeheure Erregung, die sich seiner dank der unwiderstehlichen Wirkung der Musik bemächtigt hatte, äußerte sich darin, dass er
anfing, mir mit seinen Fäusten rhythmisch den Kopf zu bearbeiten. Eine
Zeitlang habe ich die Schläge überhaupt nicht bemerkt. Als ich sie dann
spürte, drehte ich mich um. Seine Entschuldigung war aufrichtig. Wir
waren beide außer uns geraten.» – So schildert ein Besucher der
legendären Uraufführung des Sacre 1913 in Paris ein Erlebnis an
diesem Abend.
Auch die Musik wurde von den Theaterbesuchern damals als
Skandal aufgefasst. Das lag vor allem an der Übermacht des
Rhythmischen, die man bis dahin in diesem Ausmaß im traditionellen Musikbetrieb noch nicht erlebt hat. Die Hörer gerieten
teils in Ekstase. Streckenweise waren sie aber auch erschrocken
über zahlreiche Dissonanzen, die man bei Ballettmusik bis dahin
so nicht kannte. Außerdem hatte der Komponist Elemente der
Volksmusik einbezogen, die er in Russland gesammelt hatte, und
die dem Uraufführungspublikum in Paris ebenfalls fremd waren.
Die Neuheit schockierte die Menschen. Manche waren begeistert,
manche entsetzt. Man stellte die Frage, ob das mit diesen Rhythmen verbundene Urtümliche, das Heidnisch-Rituelle überhaupt
in den Konzert- oder Theatersaal gehörte. Inzwischen zählt
Le Sacre du printemps zu den bekanntesten Musikwerken des
20. Jahrhunderts, gerade wegen seiner Rhythmik und natürlich,
weil viele die Geschichte um den Skandal der Uraufführung
kennen. Übrigens: Bis heute empfinden viele die
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Igor Strawinsky, porträtiert 1920 von Pablo Picasso
Rhythmen des Stückes wie einen mitreißenden Strom mit
Sogwirkung.
Der Tanz und die Musik sind bei Strawinsky durch die Rhythmik untrennbar miteinander verbunden. Deshalb schreiben viele
Musiktheoretiker, dass die Bedeutung des Komponisten für die
Entwicklung des Balletts nicht weniger groß ist als für die Musikgeschichte.
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‹Heidnische› Rituale
«Bilder aus dem heidnischen Russland in zwei Teilen» lautet der
Untertitel von Igor Strawinskys Ballettmusik. Für diese Beschreibung hat sich der Künstler wohl entschieden, weil er sich, als er
dieses Werk schrieb, ganz besonders für das Thema des Rituellen
in alter Zeit interessierte; es geht ihm um Bräuche mit religiösem
Charakter, um Dinge, die Menschen tun, weil sie im Sinne ihres
Glaubens richtig erscheinen, auch wenn sie auf andere sonderbar
oder grausam wirken mögen.
Rituale gibt es aber auch anderswo: Bräuche und Traditionen,
wie das Schmücken des Weihnachtsbaumes oder das Servieren
eines bestimmten Gerichtes zu einem Anlass, können natürlich
auch zu Ritualen werden. Ein Ritual ist eigentlich nichts weiter
als ein Brauch, der einem bestimmten Ablauf folgt – wahrscheinlich gibt es so etwas auch in jeder Familie und auch in fast jeder
Schule, da beispielsweise für die Zeugnisausgabe. Und eben auch
in jeder Religion!
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Bühnenentwurf von Nicolas Roerich für die Uraufführung von Le Sacre du printemps
Bei Strawinsky geht es um Rituale aus dem «heidnischen
Russland». Es wird also davon erzählt, wie die Menschen gelebt
haben könnten, als das Christentum in Russland noch nicht verbreitet war. Die Worte ‹Heide› oder ‹heidnisch› wurden im Zuge
der Christianisierung, also der Verbreitung der christlichen
Botschaft, abfällig für Menschen gebraucht, die dem christlichen
Glauben nicht angehörten. Und von manchen solcher
‹heidnischen› Stämme weiß man, dass sie ihren Göttern
Menschenopfer brachten.
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Orchestre Philharmonique
du Luxembourg
Gustavo Gimeno
Directeur musical
Konzertmeister
Philippe Koch
Haoxing Liang
Premiers violons /
Erste Violinen
Fabian Perdichizzi
Nelly Guignard
NN
Michael Bouvet
Irène Chatzisavas
Bartlomiej Ciaston
François Dopagne
Yulia Fedorova
Andréa Garnier
Silja Geirhardsdottir
Jean-Emmanuel Grebet
Attila Keresztesi
Darko Milowich
Angela Münchow-Rathjen
Damien Pardoen
Fabienne Welter
Seconds violons /
Zweite Violinen
Osamu Yaguchi
NN
Choha Kim
Mihajlo Dudar
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Sébastien Grébille
Quentin Jaussaud
Marina Kalisky
Valeria Pasternak
Jun Qiang
Ko Taniguchi
Gisela Todd
Xavier Vander Linden
Rhonda Wilkinson
Barbara Witzel
NN
Altos / Bratschen
Ilan Schneider
Dagmar Ondracek
Kris Landsverk
Pascal Anciaux
Jean-Marc Apap
Olivier Coupé
Aram Diulgerian
Bernhard Kaiser
Olivier Kauffmann
Esra Kerber
Utz Koester
Petar Mladenovic
Violoncelles / Violoncelli
Aleksandr Khramouchin
Ilia Laporev
Niall Brown
Xavier Bacquart
Vincent Gérin
Sehee Kim
Katrin Reutlinger
Marie Sapey-Triomphe
Karoly Sütö
Laurence Vautrin
Esther Wohlgemuth
Contrebasses / Kontrabässe
Thierry Gavard
Choul-Won Pyun
Dariusz Wisniewski
Gilles Desmaris
Gabriela Fragner
André Kieffer
Benoît Legot
Isabelle Vienne
Flûtes / Flöten
Etienne Plasman
Markus Brönnimann
Hélène Boulègue
Christophe Nussbaumer
Hautbois / Oboen
Fabrice Mélinon
Philippe Gonzalez
Anne-Catherine Bouvet-Bitsch
Olivier Germani
Clarinettes / Klarinetten
Olivier Dartevelle
Jean-Philippe Vivier
Bruno Guignard
Emmanuel Chaussade
Bassons / Fagotte
David Sattler
Etienne Buet
François Baptiste
Stéphane Gautier-Chevreux
Cors / Hörner
Miklós Nagy
Leo Halsdorf
Kerry Turner
Marc Bouchard
Mark Olson
NN
Trompettes / Trompeten
Adam Rixer
Simon Van Hoecke
Isabelle Marois
Niels Vind
Trombones / Posaunen
Gilles Héritier
Léon Ni
Guillaume Lebowski
Trombone basse / Bassposaune
Vincent Debès
Tuba
Csaba Szalay
Timbales / Pauken
Simon Stierle
Benjamin Schäfer
Percussions / Schlagzeug
Béatrice Daudin
Benjamin Schäfer
Klaus Brettschneider
Harpe / Harfe
Catherine Beynon
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Orchestre Philharmonique du Luxembourg
photo: Johann Sebastian Hänel
Interpreten
Biographien
Orchestre Philharmonique du Luxembourg
Gustavo Gimeno Chefdirigent
Das Orchestre Philharmonique du Luxembourg (OPL) verkörpert
die kulturelle Lebendigkeit des Großherzogtums. Schon seit
seinen glanzvollen Anfängen 1933 bei Radio Luxemburg (RTL)
ist das 1996 in staatliche Trägerschaft übernommene Orchester
europaweit präsent. Seit der Eröffnung der Philharmonie
Luxembourg 2005, mit der es seit Beginn 2012 eine Einheit
bildet, ist das OPL in einem der herausragenden Konzerthäuser
Europas beheimatet.
Die von den den größten Orchestern, Dirigenten und Solisten der
Welt geschätzte Akustik seiner Residenz, die lange Verbundenheit mit zahlreichen renommierten Häusern und Festivals sowie
die intensive Zusammenarbeit mit herausragenden Musikerpersönlichkeiten haben zum Ruf einer besonders eleganten Klangkultur des OPL beigetragen. Das bezeugt nicht zuletzt die Liste
der Auszeichnungen für die in den letzten Jahren erschienenen
CDs wie Grammy Award, BBC Music Choice, Grand Prix Charles
Cros, Diapason d’Or oder Preis der Deutschen Schallplattenkritik.
In der zweiten Spielzeit unter Gustavo Gimeno als Chefdirigent
– nach Henri Pensis, Carl Melles, Louis de Froment, Leopold
Hager, David Shallon, Bramwell Tovey und Emmanuel Krivine –
wird die Bandbreite des Repertoires besonders großgeschrieben, die von Haydn über Schumann und Bruckner bis
zu Schostakowitsch, Britten, Messiaen und Gubaidulina reicht.
Hinzu kommen Entdeckungen von Werken des 20. Jahrhunderts
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wie von Rued Langgaard sowie Auftragskompositionen von
Peter Maxwell Davies, Jorge E. López, Mark-Anthony Turnage
und Francisco Coll.
Vielseitig zeigt sich das OPL in Konzertformaten wie der neuen
Reihe «L’heure de pointe», in «Lunch concerts», «Aventure+»,
regelmäßigen Opernproduktionen am Grand Théâtre de Luxembourg, Filmkonzerten wie «Live Cinema» mit der Cinémathèque
de la Ville de Luxembourg, «Pops at the Phil» mit Stars wie
Dianne Reeves, Angélique Kidjo oder Ute Lemper, sowie OpenAir-Auftritten mit Jazzgruppen und Rockbands bei der Fête de la
Musique.
Zu den musikalischen Partnern zählen 2016/17 die Artists in
residence Valery Gergiev, Janine Jansen, Stefano Bollani und
Jean-François Zygel. Das OPL wird zudem mit Dirigenten wie
William Christie, Andrew Manze, Eliahu Inbal oder Julian
Rachlin sowie mit Solisten wie Ian Bostridge, Diana Damrau,
Miah Persson, Jan Lisiecki, Patricia Kopatchinskaja, Håkan
Hardenberger, Anoushka Shankar oder Nicolas Testé konzertieren.
Zu den gemeinsamen Anliegen des OPL und der Philharmonie
Luxembourg gehört die innovative Musikvermittlung für Kinder
und Jugendliche mit einem umfangreichen Schul- und Workshopprogramm. Seit 2003 engagiert sich das Orchester in Schul-,
Kinder- und Familienkonzerten, Workshops, DVD-Produktionen
sowie Konzerten in Schulen und Krankenhäusern, bereitet
gemeinsam mit Schulklassen Abonnementkonzerte vor und lädt
im Zyklus «Dating:» mit Musikvermittlern zur Entdeckung von
Orchestermusik ein.
Mit seiner Heimat, dem Großherzogtum Luxemburg, teilt das OPL
eine sehr europäische und weltoffene Haltung. Das Orchester
mit seinen 98 Musikern aus rund 20 Nationen (zwei Drittel
stammen aus Luxemburg und seinen Nachbarländern Frankreich, Deutschland und Belgien) ist mit zahlreichen Konzerten
und Aktivitäten in der gesamten Großregion präsent. Tourneen
führen das OPL darüber hinaus in zahlreiche Musikzentren
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Europas sowie nach Asien und in die USA. 2016/17 stehen insbesondere Gastauftritte in Spanien, Deutschland, Österreich,
Belgien und den Niederlanden auf dem Tourneeplan. Die Konzerte des OPL werden regelmäßig vom luxemburgischen Radio
100,7 übertragen und über das Netzwerk der Europäischen
Rundfunkunion (EBU) ausgestrahlt.
Das OPL wird subventioniert vom Kulturministerium des Großherzogtums und erhält weitere Unterstützung von der Stadt
Luxemburg. Sponsoren des OPL sind BGL BNP Paribas,
Banque de Luxembourg, CACEIS, Mercedes Benz sowie POST
Luxembourg. Seit Dezember 2012 stellt BGL BNP Paribas dem
OPL dankenswerterweise das Violoncello «Le Luxembourgeois»
von Matteo Goffriller (1659–1742) zur Verfügung.
Gustavo Gimeno Chefdirigent
Gustavo Gimeno ist seit der Saison 2015/16 Musikdirektor des
Orchestre Philharmonique du Luxembourg. Neben der künstlerischen Leitung des OPL führten ihn in der jüngsten Vergangenheit ausgewählte Gastdirigate zu Orchestern wie den Münchner
Philharmonikern, dem Cleveland Orchestra, dem City of
Birmingham Symphony Orchestra, dem Orchestre National de
France, dem Rotterdam Philharmonic Orchestra und der Philharmonia Zürich. Im Winter 2015 leitete Gustavo Gimeno das
Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam auf einer großen
Asien-Tournee mit Konzerten unter anderem in Tokio und Taipeh.
Erstmalig steht er 2016/17 am Pult des Boston Symphony
Orchestra, des Chicago Symphony Orchestra und des National
Symphony Orchestra Washington. Viele der Werke, die Gustavo
Gimeno in der Saison 2015/16 mit dem OPL aufführte, stehen
auch im Mittelpunkt zukünftiger Engagements: Mit Bruckners
Erster Symphonie kehrt er zu den Münchner Philharmonikern
zurück, mit der Ersten von Schumann zum Royal Concertgebouw
Orchestra. Mahlers Erste dirigiert er sowohl beim Philharmonia
Orchestra in der Royal Festival Hall London wie auch beim NHK
Symphony Orchestra in Tokio. Gleich zweifach stellt sich
Gustavo Gimeno im Frühjahr 2017 in Wien vor: Mit dem OPL im
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Gustavo Gimeno
photo: Marco Borggreve
Konzerthaus sowie mit den Wiener Symphonikern im Musikverein.
Sein Operndebüt gab Gustavo Gimeno 2015 mit Vincenzo Bellinis Norma an der Oper Valencia, daher freut er sich neben den
vielen symphonischen Höhepunkten mit dem OPL auch besonders auf sein erstes Luxemburger Operndirigat im Frühjahr
2017, Giuseppe Verdis Simon Boccanegra.
Geboren in Valencia, begann Gustavo Gimeno seine internationale Dirigentenkarriere 2012 als Assistent von Mariss Jansons.
Zu dieser Zeit war er Solo-Schlagzeuger beim Royal Concertgebouw Orchestra. Maßgebliche Erfahrungen sammelte er zudem
als Assistent von Bernard Haitink und Claudio Abbado, der ihn
als Mentor intensiv förderte und in vielerlei Hinsicht prägte.
Juri Tetzlaff Konzept, Text, Moderation
Juri Tetzlaff wurde 1972 in Karlsruhe geboren. Sein Vater ist
Cellist und seine Mutter Sängerin. Parallel zu seinem
Studium der Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation
an der Universität der Künste Berlin startete er 1994 seine
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Juri Tetzlaff
photo: Ulrich Hartmann
Fernsehkarriere als Moderator von Kinder- und Jugendsendungen. Nach der Jugendsendung X-Base – Der Computer
Future Club übernahm er im Sommer 1994 die Präsentation
des Ferienprogramms von ARD und ZDF. 1997 wurde er
Gründungsmoderator des Kinderkanals Ki.Ka und ist seither
ein festes Gesicht des Senders.
Seit 2001 konzipiert und moderiert Juri Tetzlaff klassische
Konzerte für die ganze Familie. Seine Bearbeitungen von
Peter und der Wolf, Der Karneval der Tiere, Hänsel und
Gretel und dem Feuervogel erschienen auf CD. 2014 wurde
er mit dem Echo «Klassik für Kinder» ausgezeichnet. Regelmäßige Engagements führen ihn zum Nationaltheater
Mannheim, ans Aalto Theater in Essen, zu den Hamburger
Symphonikern und den Berliner Philharmonikern. Er trat
mehrfach in der Philharmonie Berlin und dem Gewandhaus
Leipzig auf und präsentierte Konzerte mit den SWR- und
MDR-Sinfonieorchestern.
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Familles
Prochain concert du cycle «Familles»
Nächstes Konzert in der Reihe «Familles»
Next concert in the series «Familles»
10.12.
2016 11:00
Grand Auditorium
Samedi / Samstag / Saturday
«Der Nussknacker»
Von Zuckerfeen, königlichen Mäusen und einem großen Traum
Orchestre Philharmonique du Luxembourg
Fawzi Haimor Leitung
Markus Tomczyk Schauspiel
Nina Kupczyk Konzept, Text, Regie
Natascha Maraval Bühnenbild, Kostüme
Tschaikowski: Casse-Noisette (Der Nussknacker). Suite
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La plupart des programmes du soir de la Philharmonie sont
disponibles avant chaque concert en version PDF sur le site
www.philharmonie.lu
Die meisten Abendprogramme der Philharmonie finden
Sie schon vor dem jeweiligen Konzert als Web-PDF unter
www.philharmonie.lu
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www.facebook.com/philharmonie
Partenaire officiel:
Partenaire automobile exclusif:
Impressum
© Établissement public Salle de Concerts
Grande-Duchesse Joséphine-Charlotte 2016
Pierre Ahlborn, Président
Stephan Gehmacher, Directeur Général
Responsable de la publication: Stephan Gehmacher
Rédaction: Lydia Rilling, Charlotte Brouard-Tartarin,
Anne Le Nabour, Dr. Tatjana Mehner
Design: Pentagram Design Limited
Imprimé au Luxembourg par: Imprimerie Centrale
Tous droits réservés.
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