IL, Psychologie des Bewusstseins, aktuelle Forschungsergebnisse Neuropsychologie und Psychoanalyse, Konflikt, oder Integration? Gregor FRANK (0208063) & Riccardo KRAMPL (9960959) Einleitung Neuropsychologie fehlen von genauer Def. Von Bewusstsein. viele Bedeutungen für Bewusstsein versch. Annäherungsversuche: neuro-, psycho-, Ethnologie, Anthropologie, Evolutions-,..... Seit 1997 - ASSC (Association for the scientific study of consciousness) Fremdes Bewusstsein - nur durch Erfahrung möglich (Fledermaus Bsp. von Thomas Nagel) amerikanischer Psychologe (University of california in san diego) Vilajanur Ramachandran: „In der Zukunft könnte es möglich sein, dass ich die Signale aus anderen Systemen direkt in mein Hirn einspeisen kann. Damit könnte ich die Übersetzungsbarriere umgehen und die fremde Sinneswahrnehmung erfahren.“ (Wie kommt die Welt in den Kopf? 1997) – the cell Dualismus und Materialismus Früher – Dualismus bis heute in den meisten Religionen. Angst vor Materialismus Zit. von Willhelm r. Baier (Bewusstseins-Narzissmus): „Ich (nein selbst) bin mein Bewusstsein. Wenn Bewusstsein rar und wunderbar ist, dann bin ich es auch. Wenn Bewusstsein nur die Funktion einer biologischen Maschine widerspiegelt, dann bin ich selbst auch nicht mehr als eine solche.“ (Bewusstsein 1999) Biologisch gesehen - Hirn nichts weiter als, Denk-Organ letzte Dualist unter Neurobiologen > Sir John Carew Eccles (+1997) Psychonen(zw. Synapsen): Bewusstsein Geschichte der Bewusstseinsforschung Ägypter Alexandrische Anatom Herophilis - "pneuma psychikon" - Ventrikeltheorie (ursprünglich von Anaxagoras von Kalzomenai) präziseste Ventrikelmodell - Scholastikern des Mittelalters. 1/13 IL, Psychologie des Bewusstseins, aktuelle Forschungsergebnisse Neuropsychologie und Psychoanalyse, Konflikt, oder Integration? Gregor FRANK (0208063) & Riccardo KRAMPL (9960959) Descartes - Geist sitze in der Zirbeldrüse Franz Joseph Gall: Phrenologie Fall von tan-tan (le borgne) – Autopsie durch pariser Antropolge und Chirurg Paul Broca – Broca Areal – broca-aphasie FOLIE - Wernicke Areal –> für Analyse von Wortbedeutung Bestimmte Bereiche des Hirns div. Funktionen FOLIE mit primären Cortex-bereichen. Evolutionär älteren Bereiche FOLIE NACHHIRN (verlängertes Mark) – Zentrum für Verdauung, Atmung Herzschlag BRÜCKE – info über Bewegungsabläufe vom groß- ins Kleinhirn KLEINHIRN (cerebellum) – für Motorik, Kraft, Ausmaß, Entwicklung Koordination MITTELHIRN – kontrolliert und koordiniert sensorische und motorische Info ZWISCHENHIRN – Schaltstelle für Sinnesinfo zum Großhirn, reguliert Vielzahl autonomer Funktionen und großer Einfluss auf hormonelles geschehen. Landkarte der Körperoberfläche am Somatosensorischen Kortex /Struktur-FunktionsBeziehungen FOLIE Beispiel: Phantomwahrnehmungen - Kann auch zu komplett neuer Verteilung der Landkarte kommen. Untersuchungen von amerikanischer Psychologe (University of California in San Diego) Vilajanur Ramachandran. Spezialisierung von Hirnregionen an Beispiel visueller Kortex: Neglect-Syndrom FOLIE Akinetopsie – bewegte Objekte Blindsight (Blindsehen) Formagnosie – Nichterkennen von Objekten Bereiche der Moral - ungefähr lokalisiert - Fall von Phineas Gage 2/13 IL, Psychologie des Bewusstseins, aktuelle Forschungsergebnisse Neuropsychologie und Psychoanalyse, Konflikt, oder Integration? Gregor FRANK (0208063) & Riccardo KRAMPL (9960959) nur Teilbereiche des Bewusstseins Dadurch noch nicht Bewusstsein erklärt Chemie im Hirn in 70ern – Drogen großes Thema, labiles Bewusstsein Timothy Learly von Harvard University – Drogen für Psychologie, bzw. div. Behandlungen Drogen greifen gezielt in Zusammenspiel von Nervenzellen ein Drogen zur Erkundung der Hirnfunktionen Jede Droge wirkt bei einer bestimmten Stelle im Gehirn, bzw. bei einem bestimmten Stoff. (ähnlich wie Antikörperchen) In welchen Teilen des Gehirns werden Substanzen aktiv?, Was bewirken sie? Wie laufen betroffenen Hirnregionen in Normalzustand? (aufputschen – Regulation von Wachheit, Halluzinationen – innere Weltordnung, Euphorie - Gefühlshaushalt) wirken bei Synapsen FOLIE Agonisten - anstelle der Neurotransmitter (Wirkung imitieren) Antagonisten (setzen Schlüssel schloss Funktion außer Kraft) Bsp.: FOLIE - Noradrenergen-Neuronen (Noradrenalin = Botenstoff) Höchste Konzentration > Locus coeruleus. Hier wirken auch Amphetamine (Speed) – aufputschend - Dopamin-Rezeptoren höchste Konzentration in substantia nigra Zeit - kein Zeitpunkt, nur Zeitspanne (3 sec.) - Weiters: ca. 0,3 sec. vor willkürlichen Bewegung – Erregungsmuster im Gehirn subjektives zurückverlegen in der Zeit Frage, ob freier Wille? Versuche dazu von Benjamin Libet am medical Center der University of California in San Francisco 3/13 IL, Psychologie des Bewusstseins, aktuelle Forschungsergebnisse Neuropsychologie und Psychoanalyse, Konflikt, oder Integration? Gregor FRANK (0208063) & Riccardo KRAMPL (9960959) Bei Untersuchungen: nur das wenigste wird bewusst Einstrom – 10 hoch neun bit/s > Elementarentscheidungen pro sec 10 hoch 2 bit/s gelangen zum Bewusstsein, Rest > unbewusst schnelle Verarbeitung durch parallel laufende Verarbeitung Informationsverdichtung: - Sicherheit der Info wichtiger als genaue Bearbeitung - Abstraktion – höchste: Sprache Gedächtnis: miteinander korrelierende Nervenzellen - lernen Früher - Großmutterneuron FOLIE Heute - Großmutterrythmus Idee von Francis Crick und Christoph Koch, vom California Institute of Technology – Schwingen der Neuronen – 40 Hz Behaupten weiters: bewusste Wahrnehmung durch elektrische Tätigkeit von Nervenzellen, die über ganze Großhirnrinde zerstreut sind > neuronale Korrelat von Bewusstsein NCC N-Methyl-D-Aspartat (NMDA) Synapsen - Langzeitgedächtnis - auch kurzfristige Änderungen bei Verschaltungen, also auch Inhalt gegenwärtiger bewusster Wahrnehmung. Hans Flohr, Mediziner und Philosoph –diese korrelierenden SelbstBewusstsein Beweis dafür: wenn die mit den synapsen korrelierenden Stoffe (Narkosemittel) bewirken starke Beeinträchtigung des Bewusstseins, bis Bewusstlosigkeit. 4/13 IL, Psychologie des Bewusstseins, aktuelle Forschungsergebnisse Neuropsychologie und Psychoanalyse, Konflikt, oder Integration? Gregor FRANK (0208063) & Riccardo KRAMPL (9960959) Bereiche sind als einzelne nichts (sind ziemlich dumm) gibt kein eigenes Zentrum des Bewusstseins Bsp.: Lichtschalter Bewusstsein – kein Epiphänomen Beweis für die richtige Theorie von Bewusstsein: 1. Manipulation von Menschen – ethisch nicht korrekt. 2. 2. KI Psychoanalyse Laut Prof. Maderthaner Bewusstes Erlebnisinhalt der auf die Aufmerksamkeit gerichtet ist Nebenbewusstes nicht mit Aufmerksamkeit beachtete Inhalte Unterbewusstes unter best. Umständen abrufbarer Inhalt (Hypnose) Unbewusstes Inhalte die interpretativ erfasst werden müssen (Trauminterpretation) Nicht bewusstes nicht im psychischen System vorhandene Inhalte Mensch kann Bewusstsein fast vollständig von Außenwelt abkoppeln Eigentliche Bewusstsein geschieht eigentlich nicht bewusst Freud - Libido Topographisches Modell: unbewusst, vorbewusst, bewusst Strukturtheorie: es, ich, Über-ich Bewusstsein verändert sich mit Libido 5/13 IL, Psychologie des Bewusstseins, aktuelle Forschungsergebnisse Neuropsychologie und Psychoanalyse, Konflikt, oder Integration? Gregor FRANK (0208063) & Riccardo KRAMPL (9960959) Solms M. Ø seit alter bekannt → enger Zusammenhang zw. Geistigen Apparat und Hirngewebe Ø aber keine valide Methode → Versuch Neurowiss. und psycholog. Daten in Beziehung zueinander zu setzten Ø noch immer kein validen Zusammenhang aber Horizont erweitert → war schon Freuds Problem AUSGANGSPUNKT DER FORSCHUNG – APHASIE Ø i.d. 60er 19Jhd. → Pierre Paul Broca forschte auf der Grundlage der klinischen – anatomischen Korrelation Nachweiß: Erkrankung bestimmter Regionen des Gehirns, charakteristische Symptome hervorrief Ø Wernike Karl nahm auch eine Lokalisation der Funktionen vor FREUD Ø verwendete auch die klinische – anatomische Korrelation → stieß an die Grenze der Methode Ø zwei neurolog. Schulen die in leicht unterschiedlicher Weise diese Methode benutzten deutsche Schule → anatomisch französische Schule → klinisch Ø franz. Schule bei Charcot → Freud ging von der dt. Schule zur franz. Schule über → Einfluss von Charcot Ø beide Gruppen ergänzten sich eigentlich → aber bei einer Gruppe von Erkrankungen ( → Neurosen insbesondere Hysterie u. Neurasthenie) sind Unterschiede erkennbar Ø franz. Schule damit keine Probleme Ø Erforschung d. Aphasie und Neurosen für Freud (während des Studiums bei Charcot) am wichtigsten Ø Freud zuerst ein hingebungsvoller Schüler Charcots 6/13 IL, Psychologie des Bewusstseins, aktuelle Forschungsergebnisse Neuropsychologie und Psychoanalyse, Konflikt, oder Integration? Gregor FRANK (0208063) & Riccardo KRAMPL (9960959) → Rückkehr nach Wien und mehr klinische Erfahrung unter Einfluss John Hughlings Jackson → Abkehr von Charcot → Freud entwickelte eine zur damaligen Zeit einzigartige Sichtweise Ø Charcot beschrieb lediglich die Symptome von Neurasthenie und Hysterie → hereditäre Ätiologie → Freud war der Auffassung → ein Verständnis der Symptome nicht durch klinisch – anatomische Korrelation Ø Freud zwei Beobachtungen beim Problem Aphasie → zwei verschieden Erkenntnisse 1. psychische Fähigkeiten → komplizierte Angelegenheit darstellt innere Organisation verfügen die psychisch – funktionellen Systeme nicht direkt in Beziehung zu strukturellen Anlagen des Nervensystems → daher eig. psycholog. Ebene beschrieben (siehe Traumdeutung) 2. psychische Funktionen ihrem Wesen nach dynamische Prozesse → ein Wechselspiel der Kräfte zw. Elementaren Einzelfunktionen strukturieren sich immer neu und nehmen unentwegt Neuanpassungen vor → ist ein Prozess, ein dynamisches Resultat von Interaktionen zw. Statischen Elementen des Nervensystems zw. 1893 und 1900 wandte Freud diese Grundsätze auf die Psychopathologie an → damit war die Psychoanalyse geboren > diese Grundsätze sind wichtig für die Folgezeit der Neurologie und für die Hilfe einer Suche nach einer Methode zur Wiedervereinigung von Psychoanalyse und Neurowissenschaft TRENNUNG PSYCHOANALYSE UND NEUROWISSENSCHAFTEN Ø Freud prophezeite die Wiedervereinigung von Psychoanalyse und Neurowissenschaften wenn geeignete Methode Ø Entscheidend für zukunftsorientierte Absichten ist, dass Freud die klinisch – deskriptive Methode, später Syndromanalyse in die Psychoanalyse übernahm 7/13 IL, Psychologie des Bewusstseins, aktuelle Forschungsergebnisse Neuropsychologie und Psychoanalyse, Konflikt, oder Integration? Gregor FRANK (0208063) & Riccardo KRAMPL (9960959) Ø Hat keinen Zweck Psychoanalyse und Neurowissenschaft zu verbinden wenn das was die Psychoanalyse repräsentiert aufgeben muss ENTWICKLUNGEN IM ZWEIG DER NEUROWISSENSCHAFT Ø Entwicklungen im Zweig der Neurowissenschaft aus dem die Psychoanalyse hervorgegangen ist Ø Alexandr Romanowich Lurija betrieb in Moskau unterschiedliche psychoanalytische Forschungen Ø Durch die politische Entwicklung der Sowjetunion Anfang der 30er → gg. Psychoanalyse Front → russ. Gesellschaft stellte ihre Aktivitäten ein und gestand ideologische Irrtümer ein Ø Lurijas hat Interesse an Psychoanalyse nie verloren Ø Lurija schrieb sich nach Austritt als Medizinstudent ein → spezialisierte sich auf die Neurologie Ø Lurijas erste Forschungsarbeit mit der Methode der klinischen – anatomischen Korrelation (Dissertation) war die Aphasie = Freud Ø Seine Theorie ähnlich mit der von Freud 1891 Ø Ging aber weiter und zeigt, dass man neurologische Repräsentationen des gesamten psychischen Apparates entdecken konnte → nur oberflächlichsten und elementarsten Bestandteile zu lokalisieren Ø Der nächste Schritt Lurijas war die sogenannte „Syndromanalyse“. D.h., man untersucht in jedem klinischen Fall, welche anderen Funktionen außer derjenigen, die man primär erforscht, gestört sind. Dies ist genau das, was in der Psychoanalyse gemacht wird FUNKTIONEN WÄHREND DES SCHLAFS M.KOUKKOU/D.LEHMANN Ø während aller Schlafstadien (NREM und REM) ist der Zustand dem wachen zustand ähnlich Ø wichtige Informationen führen zu Veränderungen des funktionellen Hirnzustandes in Richtung auf Wachheit auslösend, die zum Wechsel der Schlafstadien oder bis zum Erwachen gehen kann 8/13 IL, Psychologie des Bewusstseins, aktuelle Forschungsergebnisse Neuropsychologie und Psychoanalyse, Konflikt, oder Integration? Gregor FRANK (0208063) & Riccardo KRAMPL (9960959) Ø EEG (Skalp) → systemische EEG-Veränderungen die die versch. Schlafstadien repräsentieren zeigen eine gewisse Ähnlichkeit mit den systemischen EEGVeränderungen während der Entwicklung Ø Diese EEG-Ähnlichkeiten des funktionellen Hirnzustandes und die bekannte Ähnlichkeiten des kognitiv-emotionalen Stils der Kindheitsphantasien und des Träumens Ø Hinweise auf Regression während des Schlafs auf die Niveaus früherer Entwicklungsphasen NÄHERE ERKLÄRUNG DES PROZESSES DER REGRESSION WÄHREND DES SCHLAFS Ø Regression auf eine frühere Entwicklungsphase → auch unsere Phantasie und Verarbeitung auf kindlicher Ebene → deshalb sind Kindheitserinnerungen latent im Traum Ø Kindliche Ebene → das Traumgeschehen wird mit kindlichen Entwicklungsstand bearbeitet → würde es mit dem erwachsen Entwicklungsstand bearbeitet werden → würde aufwachen weil wir als Erwachsene anders handeln als Kinder Ø Während des Schlafes führt der Aufruf der – Paß auf Antwort – zu einem Wechsel des funktionellen Hirnzustandes Dieser Wechsel bedeutet: a) ermöglicht die Benutzung von komplexeren Repräsentationen für die weiter kognitiv – (erwachsenen) emotionale mnemonischen Interpretation der Signalinformation b) führt zum Transfer relevanter Informationen von niedrigen zu höherem Komplexitätsniveau → Ergebnis diese Wechsels ist die Reorganisation des Wissens und die Assimilation von früheren mnemonischen Repräsentationen und kognitiv-emotionale Strategien mit neueren 9/13 IL, Psychologie des Bewusstseins, aktuelle Forschungsergebnisse Neuropsychologie und Psychoanalyse, Konflikt, oder Integration? Gregor FRANK (0208063) & Riccardo KRAMPL (9960959) Ø früher erworbenes Wissen hat Bedeutung beim Umgang mit den jetzigen Realitäten und kann als Trauminhalt ins Bewusstsein gebracht werden → wissen das während der Entwicklung kreiert worden ist für die Organisation des Verhaltens kann so in den Gedächtnisspeicher des Erwachsenenlebens inkorpiert werden das ist der Mechanismus durch den die Arbeit mit Träumen ihre therapeutischen Effekte erreichen Traumforschung auf Grundlagen der Aphasieforschung Ø um neurolog. Organisation des Traums zu darzustellen, müssen verschieden Störungen diese Fähigkeit identifiziert werden → die durch Läisonen in unterschiedlichen Gehirnbereichen hervorgerufen werden Ø man muss wissen wie Läisionen die psychische Struktur des Gehhirns verändern Ø alle psychischen Fähigkeiten die durch Läisonen zerstört wurden müssen etwas gemeinsames haben → um zugrundeliegenden Faktor zu identifizieren → also die basale Funktion jenes Gehirnbereichs repräsentieren → somit können die Grundbestandteile des funktionellen Systems, auf dem das Träumen beruht abklären Ø Traum durch Läison in sechs Bereichen des Gehirns beeinträchtigt Ø gemeinsam konstituieren diese sechs Faktoren das funktionelle System des Träumens Ø der Prozess des Träumens geht aus einer dynamischen Interaktionen zwischen diesen sechs Faktoren hervor Ø um optimale Erklärung der neurolog. Organisation des Träumens zu gelangen → müssen Hirnregionen untersucht werden die offenbar nicht an Prozess des Träumens beteiligt sind 10/13 IL, Psychologie des Bewusstseins, aktuelle Forschungsergebnisse Neuropsychologie und Psychoanalyse, Konflikt, oder Integration? Gregor FRANK (0208063) & Riccardo KRAMPL (9960959) 1) zentrale Hirnstammregion I → durch Verletzung zwar Rem-Schlaf Prozess beeinträchtigt aber das bewusste Traumerleben bleibt erhalten 2) D dorsolaterale frontale Konvexität → für die Steuerung des psychischen Wachlebens und der willkürlichen motorischen Aktivitäten eine wichtige Rolle → bei Schädigung überhaupt keine Auswirkung auf das bewusste Erleben von Träumen ABSTRACT Immer mehr Wissenschaftler aus den verschiedensten Richtungen versuchen das Rätsel des Bewusstseins mit ihren eigenen Definitionen und eigenen Methoden zu lösen. Die Grundvoraussetzung für Bewusstsein, egal bei welchem Ansatz ist das Gehirn, welches biologisch gesehen nichts weiter als ein Organ ist, das wie alles im menschlichen Körper aus organischen Bausteinen, besteht. Natürlich nimmt das Gehirn unter den Organen eine Sonderstellung ein. Dessen Funktionsweise ist noch nicht ganz aufgeklärt, aber man weiß dass die Neuronen (Nervenzellen), die aus Zellkern, Zellkörper; Dendriten (bringen Informationen zum Zellkörper), Axon (gibt Information an andere Neuronen weiter) und Synapsen (sind Verbindungsstellen zw. Axon und Dendriten) bestehen, elektrisch, chemisch und auch mittels Schwingungen miteinander korrelieren. Im Gehirn gibt es Spezialisierungen der verschiedenen Bereiche, wie das Broca Areal (für grammatikalische Analyse), das Wernicke Areal (für Analyse von Wortbedeutung), oder die regionalfixierte Struktur-Funktions-Beziehungen (Landkarte der Körperoberfläche) am Somatosensorischen Kortex. Es gibt aber keinen Bereich im Gehirn, der direkt für das Bewusstsein, bzw. das Selbstbewusstsein, zuständig ist. Erst die Zusammenarbeit der diversen Bereiche des Gehirns, wie Nachhirn, Kleinhirn (Cerebellum), Brücke, Mittelhirn, Zwischenhirn und Großhirn (Kortex) ermöglichen dieses Phänomen, dass uns als Bewusstsein bekannt ist. In der neurowissenschaftlichen Forschung wird schon seit einiger Zeit versucht den geistigen Apparat und das Hirngewebe in einen validen Zusammenhang zu bringen. Doch dafür fehlt bis heute die geeignete Forschungsmethode. Dieses Problem hatte auch schon Sigmund Freud, der aber mit seinen Studien über die Aphasien (Zur Auffassung der Aphasien - Eine kritische Studie), die er 1891 publizierte, eine Basis schaffte, die zur Integration von Psychoanalyse und Neurowissenschaften führen könnte. Erst durch Freud und mit dem von ihm entworfenem Topographischen Modell (Einteilung der psychischen Aktivität in Unbewusst, Vorbewusst, Bewusst) und der Strukturtheorie (Es, Ich, Über-Ich) hat die Psychoanalyse den Tribut an das Bewusstsein zollen müssen. Jedoch durch die Erkenntnis dass das Bewusstsein eigentlich nicht bewusst geschieht, taten sich neue therapeutische Wege zur Behandlung von psychischen Störungen auf. Obwohl Freud maßgeblich an der neuen Behandlungsmethode von Neurosen und anderen psychischen Störungen durch rein psychologische Arbeit beteiligt war, die wir heute unter dem Begriff Tiefenpsychologie, respektive Psychoanalyse kennen, verlor er dabei nie den Bezug zum physischen. Freud bediente sich in seinen neurowissenschaftlichen Forschungen der klinischanatomischen Korrelation, die von Alexandr Romanowich Lurija weitergeführt wurde und dazu führte, dass neurologische Repräsentationen des gesamten psychischen Apparats lokalisiert werden konnten. Der nächste Schritt Lurijas war die sogenannte „Syndromanalyse“. D.h., man untersucht in jedem klinischen Fall, welche anderen 11/13 IL, Psychologie des Bewusstseins, aktuelle Forschungsergebnisse Neuropsychologie und Psychoanalyse, Konflikt, oder Integration? Gregor FRANK (0208063) & Riccardo KRAMPL (9960959) Funktionen außer derjenigen, die man primär erforscht, gestört sind. Dies ist genau das, was in der Psychoanalyse gemacht wird. Man versucht, die Tiefenstruktur einer ganzen Skala von Symptommanifestationen zu verstehen, indem sie analytisch auf die ihnen gemeinsamen, zugrundeliegenden Faktoren zurückgeführt werden. Sigmund Freud prophezeite eine Wiedervereinigung der Psychoanalyse mit der Neurowissenschaft, aber er war der Auffassung das es keinen Zweck hat, wenn es bedeuten sollte, dass alles, was die Psychoanalyse repräsentiert, aufgegeben werden müsste. Literaturverzeichnis: Solms, M.: Zur Integration von Psychoanalyse und Neurowissenschaften. Teil 1: Die neurowissenschaftliche Wurzel der Psychoanalyse. In: Forum der Psychoanalyse 14 (1998), 193-202 Solms, M.: Zur Integration von Psychoanalyse und Neurowissenschaften. Teil 2: Die Syndromanalyse psychischer Funktionen. In: Forum der Psychoanalyse 15 (1998), 58-70 Mayet, A./Waldeyer, A.: Anatomie des Menschen für Studierende und Ärzte, dargestellt nach systematischen, topographischen und praktischen Gehsichtspunkten. Band 2. Kopf und Hals, Auge, Ohr, Gehirn, Arm Brust. Walter de Gruyter, New York, Berlin 1993 Koukkou, M./Lehmann, D.: Ein systemtheoretisch orientiertes Modell der Funktionen des menschlichen Gehirns und die Ontogenese des Verhaltens. Eine Synthese von Theorien und Daten. In: Koukkou, M./Leunzinger-Bohleber, M./Mertens, W. (Hg): Erinnerung von Wirklichkeiten. Psychoanalyse und Neurowissenschaften im Dialog. Band 1: Bestandsaufnahme. Stuttgart (1998) 287-416 Koukkou, M./Lehmann, D.: Die Pathogenese der Neurose und der Wirkungsweg der psychoanalytischen Behandlung aus der Sicht des >Zustandwechsel-Modells< der Hirnfunktionen. In: Koukkou, M./Leunzinger-Bohleber, M./Mertens, W. (Hg): Erinnerung von Wirklichkeiten. Psychoanalyse und Neurowissenschaften im Dialog. Band 2: Bestandsaufnahme. Stuttgart (1998) 162-196 Freud, S.: Die Traumdeutung. Frankfurt am Main 2000 Freud, S.: Schriften über Träume und Traumdeutungen. Frankfurt am Main 2000 Freud, S.: Zur Auffassung der Aphasien. Eine kritische Studie. Frankfurt am Main 1992 Häcker, H./Stampf K.H.(Hg: Dorsch Psychologisches Wörterbuch. Bern, Göttingen, Toronto, Seattle 1998 Stumm, G./Pritz, A.: Wörterbuch der Psychotherapie. Wien, New York 2000 assc.caltech.edu/ 12/13 IL, Psychologie des Bewusstseins, aktuelle Forschungsergebnisse Neuropsychologie und Psychoanalyse, Konflikt, oder Integration? Gregor FRANK (0208063) & Riccardo KRAMPL (9960959) www.klab.caltech.edu/~koch/ Schnabel U., Sentker A.: Wie kommt die Welt in den Kopf? Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH, 1997 Schuster P., Springer-Kremser M.: Bausteine der Psychoanalyse. WUV Universitätsverlag Wien, 1997 Baier W. R. (Hg.): Bewusstsein. Leykam, 1999 Müsseler J., Prinz W. (Hg.): Allgemeine Psychologie. Spektrum, Akademischer Verlag 2002 Birbaumer, Schmidt: Biologische Psychologie. Springer Verlag Berlin Heidelberg 2003 Meier-Koll A.: Wie groß ist Platons Höhle? Rowohlt Verlag GmbH 2002 13/13