verschwinden meist nach kurzer Zeit wieder. Auch Herotilapia multispi

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HtrROTILAPIA MULTISPINOSA (Günther 1869)
Von Uwe Schüttke (6910)
Durch den verstärkten Import von afrikanischen Buntbarschen werden
die Südamerikaner (außer Diskus) immer mehr vernachlässigt. Südamerikanische Erstimporte, irn Gegensatz zn afrikanischen Erstimporten,
verschwinden meist nach kurzer Zeit wieder. Auch Herotilapia multispi-
nur noch selten.
Deshalb lrrar ich sehr erfreut, in Heidelberg ein Paar dieser Art erwerben zu können. Die beiden Fische wanderten in ein 300 Liter Becken,
welches sie mit 16 Panzerwelsen, vier Aequidens curviceps, vier grossen Pterophyllum scalare und drei Nannacara anomala teilen mußten.
Das Becken bot rnit drei riesigen Echinodorus und einigen Cryptocorynen, sowie mit vielen Steingrotten, genug Versteckmöglichkeiten. Sie
nosa findet man, nach seiner Einführung 1969, heute
gewöhnten sich sehr schnell ein und nahmen alles angebotene Futter.
Herotilapia multispinosa ist die einzige Art ihrer Gattung. Sie ähneln
im Körperbau sehr stark den Cichlasoma, vor allem Cichlasorna nigrofasciaturn, unterscheiden sich aber von diesen durch ihre für arnerikanische Cichliden einrnalige Bezahnung: Beide Kiefer haben neben den einfa-
chen, glattrandigen Schneidezähnen mehrere Reihen flache, dreispitzige
Schneidezähne sitzen, die
in der äußersten Reihe etwas vergrößert sind.
Herotilapia multispinosa stammt aus den Süßgewässern Mittelamerikas
(Nicaragua, Costa Rica, Panama).
Die Färbung ist, je nach Stimmung, sehr wechselhaft. Als Grundton
herrscht ein Graugelb vor, das von einem grauen bis schwarzen Laings-
wird. Aus dem Längsband hebt sich ein fast immer
sichtbarer schwarzer Seitenfleck ab. Manchmal wird auch eine Querstreifung sichtbar. Die Flossen sind kupferfarben bi.s schmutziggelb. Während
der Laichzeit legen beide Geschlechter eine prachtvolle Färbung an, Rükken- und Afterflosse, sowie der vordere Rand der Bauchflossen sind hellblau gesäurnt, Stirn- und Schnauzenpartie, sowie die untere KörperhäIfte si.nd rußig gefärbt. Das Seitenband erscheint tief schwarz, die übrigen
Körperteile nehmen eine zitronengelbe Färbung an.
band unterbrochen
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Die Geschlechtsunterschiede sind bei großen Tieren sehr deutlich. Die
bis zu etwa 13 cm groß, die Weibchen bleiben
Mäanchen werden
dagegen
wesentlich kleiner.
Außerdern ist die Rücken- und Afterflosse der Männchen spitzer ausgezogen. Nach ungefähr zwei Monaten, sie waren inzwischen auf 10 crn
bzw. 8 cm herangewachsen, trafen die Herotilapia Laichvorbereitungen,
Dafür suchten sie sich einen großen, schräq liegenden Schieferstein
aus, den sie gemeinsam putzten. Zwischendurch rüttelte das Weibchen
immer wieder vor dem Männchen, um so seine Laichbereitschaft zu zei,gen. Der Laichvorgang dauerte etwa 4 Stunden, wobei ca. 500 orangefarbene Eier abgelegt wurden. Das Weibchen legte jedesmal etwa 10 bis 20
Eier, die das Männchen sofort besarnte,
In der Brutpflege wechselte sich das Paar ständig ab. Einer befächelte
das Gelege, der andere hielt Wache. Zwischendurch grub das Männchen
an einer Amazonasschwertpflanze eine Mulde, in der die geschlüpften
Jungen nach drei Tagen gebracht wurden, Zu dieser Zeit beanspruchten
die Herotilapia ein Drittel des Beckens. Zweimal wurden die Jungen in andere Mulden umgebettet. Nach weiteren drei Tagen schwammen die Jungfische frei und wurden von den Eltern durch das Becken geführt. Sie frassen sofort Artemia. Durch die nächtlichen Aktivitäten der Panzerwelse
schmolz die Jungfischschar jedoch von Tag zu Tag, so daß ich nach zwei
Wochen die restlichen 50 Jungfische herausfing und
im Extrabecken auf-
zog. Die Jungfische wuchsen bei entsprechender Fütterung und regelmässigem Wasserwechsel schnell. Nach einem halben Jahr laichten sie mit
einer Größe von 7 cm selbst ab.
Literaturhinw eise
:
Heros multispinosus Günther, Trans. Zoo1. Soc., VI
1869, Seite 453, Tafel LXXIV
Fig. 2. Cichlasorna multispinosum Jordan & Everrnann,
BuIl. U. A. Nat. Mus. , 47, 1898, Seite 1525
Herotilapia multispinosa Pellegrin, Mem. Soc. Zool. France,
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