Untersuchungen zur Ubiquitinylierung des PTS1

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Aus dem
Institut für Physiologische Chemie
Abteilung Systembiochemie
der Fakultät für Medizin
der Ruhr-Universität Bochum
Leiter: Prof. Dr. rer. nat. R. Erdmann
Untersuchungen zur Ubiquitinylierung des
PTS1-Rezeptors Pex5p
im Rahmen des peroxisomalen Matrixproteinimports
in der Hefe Saccharomyces cerevisiae
Inaugural-Dissertation
zur
Erlangung des Doktorgrades der Medizin
einer
Hohen medizinischen Fakultät
der Ruhr-Universität Bochum
vorgelegt von
Christoph Denter
aus Castrop-Rauxel
2009
Dekan:
Prof. Dr. med. Gerd Muhr
Referent:
Prof. Dr. rer. nat. Ralf Erdmann
Koreferent:
Prof. Dr. rer. nat. Joachim Rassow
Tag der mündlichen Prüfung: 8. Juni 2010
meinen geliebten Eltern
Inhaltsverzeichnis
1
1. Einleitung
1.1
Peroxisomen
1
1.2
Peroxisomale Erkrankungen
2
1.3
Modellsysteme und Identifizierung peroxisomaler Proteine
4
1.4
Biogenese von Peroxisomen
5
1.5
Import peroxisomaler Matrixproteine
5
1.6
Signalsequenzen für peroxisomale Matrixproteine und PTS-Rezeptoren
6
1.7
PTS-Rezeptoren Pex5p und Pex7p
6
1.8
Schritte des Proteintransport über die peroxisomale Membran
7
1.9
Das Ubiquitin-Proteasom-System
10
1.10 Bedeutung der Ubiquitinylierung für die peroxisomale Funktion
12
1.11 Zielsetzung der Arbeit
13
2. Materialien und Methoden
14
2.1
Materialien
14
2.1.1
Geräte
14
2.1.2
Feinchemikalien
15
2.1.3
Verbrauchsmaterialien und „Kits“
17
2.1.4
Mikroorganismen
17
2.1.4.1 Escherichia coli
17
2.1.4.2 Saccharomyces cerevisiae
18
2.1.5
Plasmide
18
2.1.6
Oligonukleotide
19
2.1.7
Enzyme
21
2.1.8
Antiseren
22
2.1.9
Medien
22
2.1.10 Lösungen und Puffer
23
I
2.2
Methoden
24
2.2.1
Kultivierung von Escherichia coli
24
2.2.2
Kultivierung von Saccharomyces cerevisiae
25
2.2.2.1 Wachstum auf Festagarplatten
25
2.2.2.2 Wachstum in Flüssigkulturen
25
2.2.2.3 Oleatwachstumstest
25
2.2.2.4 Anzucht zur fluoreszenzmikroskopischen Analyse
25
2.2.3
Aufschluss von Saccharomyces cerevisiae
26
2.2.3.1 TCA-Aufschluss
26
2.2.3.2 Mechanischer Aufschluss mittels Glasperlen
26
2.2.4
Quantitativ analytische Methoden
26
2.2.4.1 Bestimmung der Zelldichte
26
2.2.4.2 Bestimmung der Proteinkonzentration
27
2.2.4.3 Bestimmung der Nukleinsäurenkonzentration
27
2.2.4.4 Bestimmung der molekularen Masse denaturierter Proteine
27
2.2.5
Molekularbiologische Methoden
2.2.5.1 Herstellung und Transformation von Calcium-Chlorid-
27
27
kompetenten Escherichia coli-Zellen
2.2.5.2 Isolierung von Plasmid-DNA aus E. coli-Zellen
28
2.2.5.3 Fällung von DNA
28
2.2.5.4 Spaltung von DNA durch Restriktionsendonukleasen
28
2.2.5.5 Amplifikation von DNA-Fragmenten mittels PCR
28
2.2.5.6 Agarose-Gelelektrophorese
28
2.2.5.7 Isolierung von DNA-Fragmenten aus Agarose-Gelen
29
2.2.5.8 Ligation von DNA-Fragmenten
29
2.2.5.9 Transformation von Saccharomyces cerevisiae-Zellen
29
2.2.6
Proteinanalytische Methoden
29
2.2.6.1 SDS-Polyacrylamidgelelektrophorese (SDS-PAGE)
29
2.2.6.2 Western-Blotting und Immundetektion
30
2.2.7
Zellbiologische Methoden
2.2.7.1 Direkte immunfluoreszenzmikroskopische Analyse von
30
30
S. cerevisiae-Hefezellen
II
2.2.7.2 Membransedimentation eines Proteins in S. cerevisiae-
30
Hefezellen
2.2.7.3 Komplexisolierung membrangebundener Proteinkomplexe
31
mittels IgG-Sepharose Affinitätschromatographie aus S.
cerevisiae-Hefezellen
3. Ergebnisse
32
3.1
Ubiquitinylierung des PTS1-Rezeptors Pex5p
32
3.2
Pex5p-Verkürzungen
34
3.3
Expressionskontrolle verschiedener Pex5p-Verkürzungen
36
3.4
Überprüfung der Funktionalität der Pex5p-Verkürzungskonstrukte und
37
der Pex1p-TEV-ProtA-Integration
3.5
Fluoreszenzmikroskopische Untersuchungen zum Einfluss der
40
Konstrukte auf den PTS1-Importweg
3.6
Analyse der Membranassoziation der Verkürzungskonstrukte
42
3.7
Analyse von Pex5p enthaltenden Membrankomplexen
44
3.8
Polyubiquitinylierung von Pex5p
47
3.9
Analysen der Punktmutanten
49
3.10 Expressionskontrolle der Punktmutanten
52
3.11 Überprüfung der Funktionalität der Punktmutanten
53
3.12 Fluoreszenzmikroskopische Untersuchungen zum Einfluss der
55
Punktmutation auf den PTS1-Importweg
3.13 Mono- und Poly-Ubiquitinylierung der Punktmutanten
56
3.14 Fluoreszenzmikroskopische Untersuchungen zum Einfluss der
58
Punktmutaion zweier benachbarter Aminosäuren auf den PTS1Importweg
3.15 Polyubiquitinylierung der Doppelpunktmutante
60
III
4. Diskussion
4.1
62
Funktionelle Analyse von N- und C-terminalen Verkürzungen des PTS1- 62
Rezeptors
4.2
Subzelluläre Lokalisation der Pex5p-Fragmente
64
4.3
Interaktion von Pex5p mit verschiedenen anderen Peroxinen
65
4.4
Polyubiquitinylierung von Pex5p
66
4.5
Gerichtete Mutagenese zur Identifizierung der Zielaminosäure der
67
Ubiquitinylierung von Pex5p
4.6
Ubiquitinylierungen der Punktmutanten
68
4.7
Polyubiquitinylierung der Doppelpunktmutante Pex5p [K18/24R]
69
5. Zusammenfassung
71
6. Literaturverzeichnis
73
Danksagung
Lebenslauf
IV
Abkürzungen
(w/v)
(weight/volume)
AAA
ATPases associated with diverse cellular activities
Abb.
Abbildung
APS
Ammoniumpersulfat
BSA
Bovine Serum Albumin (Rinderserumalbumin)
cMRI
cerebral magnetic resonance imaging
DMSO
Dimethylsulfoxid
DNA
Didesoxyribonukleinsäure
DTT
Dithiothreitol
EDTA
Ethylendiamintetraessigsäure
HEPES
[4-(2-Hydroxyethyl)-piperazino]-ethanolsulfonsäure
Hs
Homo sapiens
IgG
Immunglobulin G
MRT
Magnetresonanztomographie
O.D.
Optische Dichte
PAGE
Polyacrylamidgelelektrophorese
PCR
Polymerase-Kettenreaktion
PMSF
Phenylmethylsulfonylfluorid
rpm
revolutions per minute (Umdrehung pro Minute)
SDS
sodium dodecyl sulfate (Natriumdodecylsulfat)
TCA
Trichloressigsäure
TEMED
Tetramethylethylendiamin
TEV
tobacco etch virus (Tabak Mosaik Virus)
Tris
Tris-(hydroxymethyl)-aminomethan
UV
Ultra-Violett
UZ
Ultrazentrifuge
ü. N.
über Nacht
V
1.
Einleitung
„Omnis cellula e cellula“, so beschrieb der Zellularpathologe Rudolf Virchow sein in
den 50er Jahren des 19. Jahrhunderts entwickeltes iatromorphologisches Konzept,
welches
den
Ursprung der Krankheiten
in
den
kleinsten
morphologischen
selbstständigen Einheiten des Organismus, den Zellen, sieht. Heute bilden Physiologie
und Biochemie das methodische Repertoire für die molekulare Analyse von
Krankheiten. Besonders in der medizinischen Biochemie ist die Kenntnis über den
genauen
Aufbau
der
eukaryonten
Zelle
einschließlich
der
Funktion
und
Wechselwirkungen mit anderen Zellen elementar, um funktionelle Veränderungen auf
zellulärem Niveau verstehen zu können.
Eukaryonte Zellen sind durch eine Plasmamembran, welche aus Proteinen, Lipiden und
einem geringen Anteil kovalent gebundener Kohlenhyrate besteht, nach außen hin
abgegrenzt. Ein charakteristisches Merkmal gegenüber prokaryonten Zellen ist das
Vorhandensein eines komplexen Systems membranumschlossener Reaktionsräume. Zu
diesen als Organellen bezeichneten Kompartimenten zählen der Zellkern, das
Endoplasmatische Retikulum, Mitochondrien, Golgi-Apparat, Vakuolen, Chloroplasten
und die Microbodies. Da innerhalb einer Zelle die Organellen jeweils spezifische
Funktionen übernehmen, sind diese für die komplexen Stoffwechselleistungen der Zelle
essentiell.
1.1
Peroxisomen
Peroxisomen sind 0,2 - 1 µm große Organellen, die durch eine einfache Membran vom
Zytosol abgegrenzt sind, keine Nukleinsäuren enthalten und ubiquitär in eukaryonten
Zellen vorkommen (zur Übersicht (Schrader 2008)). Ihre Entdeckung geht auf Rhodin
zurück, welcher diese 1954
bei elektronenmikroskopischen Untersuchungen von
Nierentubuluszellen fand (Rhodin 1954). Die zunächst von Rhodin als Microbodies
bezeichneten Organellen erhielten ihren heutigen Namen Peroxisomen durch De Duve
(DeDuve and Baudhuin 1966). Anhand von biochemischen Untersuchungen konnten
De Duve und Baudhuin zeigen, dass Peroxisomen das Enzym Katalase besitzen,
welches
zum
Abbau
des
durch
eine
Oxidase
enzymatisch
gebildeten
Wasserstoffperoxids und somit zur Detoxifikation fähig sind (DeDuve and Baudhuin
1
1966). Weiterhin enthalten Peroxisomen Enzyme des β-Oxidationsweges. Dieser
unterscheidet sich jedoch deutlich von dem der Mitochondrien (Hashimoto 1982)
(Kunau, Bühne et al. 1988). Werden in menschlichen Zellen nur langkettige Fettsäuren
in Peroxisomen metabolisiert, um nachher durch die Mitochondrien weiter
verstoffwechselt zu werden, so sind Pilze und Hefen, wie z.B. die Bäckerhefe
Saccharomyces cerevisiae auf die peroxisomale β-Oxidation angewiesen, da
ausschließlich hier ein Fettsäureabbau stattfinden kann. Weitere Funktionen in
Säugerzellen übernehmen die Peroxisomen beim Purin- und Prostaglandinstoffwechsel,
der Alkoholoxidation (Schepers, Casteels et al. 1988) (van den Bosch, Schutgens et al.
1992) sowie bei der Biogenese von Cholesterin, Plasmalogen und Gallensäuren (Hajara
and Bishop 1982) (Krisans 1992) (Biardi and Krisans 1996).
Ebenfalls zu der Familie der Microbodies werden die Glyoxisomen der höheren
Pflanzen (Breidenbach and Beevers 1967) und die Glykosomen der Trypanosomen
(Opperdoes and Borst 1977) gezählt.
1.2
Peroxisomale Erkrankungen
Dass Peroxisomen für den menschlichen Organismus essentiell sind, erkennt man
daran, dass ein Funktionsverlust peroxisomaler Proteine beim Menschen zu
schwerwiegenden Erkrankungen führt. Bei diesen handelt es sich um autosomalrezessiv und x-chromosomal vererbte Erkrankungen, die in zwei Gruppen eingeteilt
werden: 1. peroxisomale Biogenesestörungen (PBDs = peroxisome biogenesis
disorders) (Steinberg 2006), 2. peroxisomale Einzelenzymdefekte (Weller, Gould et al.
2003) (Wanders 2006) (Schrader 2008).
Bei der Gruppe der peroxisomalen Biogenesestörung werden Peroxisomen gar nicht
oder nur unvollständig gebildet. Dies führt zu einem Funktionsverlust und einem stark
ausgeprägten Krankheitsbild. Hingegen sind bei Erkrankungen der zweiten Gruppe
isolierte Enzymdefekte vorzufinden. Einen Überblick über die Erkrankungen gibt
Tabelle 1.1.
Ein Beispiel für die Gruppe der peroxisomalen Biogenesestörungen stellt das
zerebrohepatorenale Syndrom dar, das nach seinem Erstbeschreiber auch ZellwegerSyndrom genannt wird. Dieser Erkrankung liegt ein Gen-Defekt zu Grunde, welcher zu
2
Markscheidenbildungsstörungen und ZNS-Fehlbildungen führt (Riede 2004). Das
klinische Bild ist durch Muskelhypotonie, fehlende Muskeleigenreflexe, renale und
hepatische Dysfunktionen, Krampfanfälle, psychomotorische Retardierung sowie
Gesichtsanomalien geprägt. Zu diesen gehören eine leicht mongoloide Lidachse,
dysplastische Ohrmuscheln, Epikanthus und Hyperthelorismus. Säuglinge weisen
häufig einen Turmschädel und weite Fontanellen auf (Weller, Gould et al. 2003).
Histologisch findet sich oft das Bild einer Leberzirrhose. Radiologisch erkennt man oft
epiphyseale Kalzifizierungen. Außerdem zeigen sich im T1-gewichteten MRT-Bild
Zysten im kaudothalamischen Bereich (Barkovich 1997) (van der Knaap 1991).
Radiologisch wird das cMRI als ein diagnostisches Instrument genutzt (Weller 2008).
Tab. 1.1: Aufstellung von Erkrankungen basierend auf einer peroxisomalen Dysfunktion
Gruppe I: Peroxisomenbiogenesedefekte
Gruppe II: peroxisomale Einzelenzymdefekte
-
Zellweger-Syndrom
-
Atypisches Zellweger-Syndrom
-
Neonatale Adrenoleukodystrophie
-
β-Oxidationsdefekte
-
Infantiler Morbus Refsum
-
Morbus Refsum
-
Rhizomelia chondrodysplasia punctata
-
Hyperoxalurie Typ I
-
Glutaraidurie Typ III
-
Andere
-
x-chromosomale
Adrenoleukodystrophie
Für die Gruppe der peroxisomalen Enzymdefekte stellt die Adrenoleukodystrophie ein
Beispiel dar. Diese X-chromosomal oder autosomal-rezessiv vererbte Krankheit besitzt
eine Prävalenz von 1:20.000 bis 1:100 (Riede 2004). Ursache ist die Mutation eines
Gens, das für einen ABC-Transporter kodiert. Da dieser am Transport langkettiger
Acyl-Coenzym A-Derivate beteiligt ist, führt ein Ausfall zur Anreicherung langkettiger
Fettsäuren besonders im Gehirn, welche dort die Myelinisierung stören (Löffler 2003).
Außerdem beeinträchtigt ist die Funktion der Nebennierenrinde. Erste Symptome
können im Säuglings-, Jugend- oder Erwachsenenalter auftreten.
Das zerebrohepatorenale Syndrom und die Adrenoleukodystrophie haben eine Mutation
des für den PTS1-Rezeptor kodierenden PEX5-Gens gemeinsam (Dodt, Braverman et
al. 1995) (Engelen 2008).
Eine weitere Erkrankung, der im Gegensatz zu den oben genannten eine Mutation des
für den PTS2-Weg kodierenden PEX7-Gens zu Grunde liegt, ist die rhizomelische
Chondrodysplasia punctata Typ 1 (RCDP). Hier stehen skelettale Veränderungen im
3
Vordergrund,
woraus
ein
eingeschränktes
Bewegungsausmaß
resultiert.
Charakteristisch sind gestörte Ossifikationen, besonders der proximalen Extremität,
Kalksprenkelungen an Knie, Hüfte, Ellbogen und Schulter sowie ringförmige Risse in
den Wirbelkörpern. Faziale Dysmorphien und Hirnsubstanzveränderungen wie Hypooder Demyelinisierung bestimmen ebenfalls das Bild dieser Erkrankung (van der Knaap
1991) (Viola 2002) (Williams 1991).
Die Prognose dieser Erkrankungen ist zumeist infaust. Therapeutisch stehen rein
symptomatische Maßnahmen im Vordergrund. Versuche mit Plasmapherese oder
phytansäurearmer Diät zeigten im Falle der Rhizomelia chondrodysplasia punctata
teilweise
eine
Besserung
der
Symptomatik.
Dennoch
überleben
Betroffene
peroxisomaler Erkrankungen selten das erste Lebensjahr.
1.3
Modellsysteme und Identifizierung peroxisomaler Proteine
Anfang der 90er Jahre fand man heraus, dass sich die Hefe Saccharomyces cerevisiae
als geeigneter Modellorganismus zur genaueren Erforschung der peroxisomalen
Biogenese erwies. Dies liegt zum einen daran, dass die β-Oxidation in diesem
einzelligen Organismus ausschließlich in den Peroxisomen stattfindet (Kunau, Bühne et
al. 1988) und zum anderen daran, dass die Proliferation der Peroxisomen durch Ölsäure
induzierbar ist (Veenhuis, Mateblowski et al. 1987). Ein Wachstumsdefekt auf Ölsäure
weist also auf eine Störung der peroxisomalen Funktion hin. Auf Grund dieser
Erkenntnisse wurde eine Methode entwickelt, die eine Isolierung von Mutanten mit
dysfunktionellen Peroxisomen ermöglichte. Diese als onu-Phänotyp (oleat non utilizer)
bezeichneten Mutanten wurden weiter in zwei Gruppen unterteilt. Zum einen
differenzierte man eine Gruppe von Mutanten, die einen Defekt in denen für die
Peroxisomenbiogenese essentiellen Genen aufwiesen (pex-Mutanten = peroxisome
assembly) und zum anderen eine Gruppe mit einem Defekt in der peroxisomalen βOxidation (fox-Mutanten = fatty acid oxidation). Durch diesen methodischen Ansatz
konnten zunächst 12 pex- und drei fox-Mutanten identifiziert werden (zur Übersicht
(Kunau and Hartig 1992)). Heute sind 32 Proteine, so genannte Peroxine bekannt, die
für die Biogenese der Peroxisomen essentiell sind (Schrader 2008). Anhand des
computergestützten Abgleichs von Sequenzen der Hefe-Peroxine mit menschlichen
4
EST-Datenbanken (expressed sequence tags) konnten zahlreiche Orthologen gefunden
werden, die bestätigen, dass die Mechanismen der Peroxisomenbiogenese von Hefen
auch auf höhere Eukaryonten übertragbar zu sein scheint (Dodt and Gould 1996)
(Gould and Valle 2000) (Schrader 2008).
1.4
Biogenese von Peroxisomen
Erst im Jahre 2005 konnten Richtung weisende Daten zur Klärung der lang
andauernden Frage nach dem Ursprung der Peroxisomen beitragen. Höpfner et al.
konnten in Studien zeigen, dass Peroxisomen de novo durch Abschnürung vom
Endoplasmatischen Retikulum (ER) entstehen (Hoepfner, Schildknegt et al. 2005)
(Motley 2007).
Bis zu diesem Zeitpunkt existierten zwei unterschiedliche Vorstellungen der Biogenese.
Während DeDuve und Baudhuin schon das Modell der Abknospung der Peroxisomen
vom Endoplasmatischen Retikulum vertraten (DeDuve and Baudhuin 1966),
beschrieben Lazarow und Fujiki Mitte der 80er Jahre des 20. Jahrhunderts ein anderes
Modell. Hiernach sollten Peroxisomen nach Aufnahme von an freien Ribosomen
synthetisierten peroxisomalen Proteinen wachsen und sich nach Erreichen einer
gewissen Größe teilen (‚growth and division’-Modell) (Lazarow and Fujiki 1985). Die
derzeitigen Daten legen nahe, dass in vivo eine Mischung aus beiden Modellen existent
ist (Tabak 2006).
1.5
Import peroxisomaler Matrixproteine
Da Peroxisomen eine Gruppe von Zellorganellen darstellt, die weder eigene DNA noch
Ribosomen enthalten, müssen peroxisomale Proteine im Zellkern kodiert sein. Die
peroxisomalen Matrixproteine werden an freien Ribosomen der Zelle synthetisiert
(Lazarow and Fujiki 1985) und anschließend posttranslational in die Peroxisomen
importiert. Eine Besonderheit der peroxisomalen Importmaschinerie ist die Tatsache,
dass sie in der Lage ist, selbst gefaltete und zum Teil oligomerisierte Proteine zu
translozieren (Lazarow 2003). Dieser Proteinimport wird mit Hilfe von speziellen
5
Signalsequenzen ermöglicht, die als PTS-Sequenzen (PTS = peroxisomal targeting
signal) bezeichnet werden (Leon 2006).
1.6
Signalsequenzen für peroxisomale Matrixproteine und PTS-
Rezeptoren
Bis heute sind für den Import peroxisomaler Matrixproteine zwei unterschiedliche
Signalsequenzen bekannt. Neben einem so genannten PTS1-Signal, welches die meisten
Matrixproteine für den Import in die Peroxisomen nutzen, existiert ein PTS2-Signal,
welches von deutlich weniger Proteinen genutzt wird.
Das PTS1-Signal besteht aus einer am extremen C-Terminus lokalisierten konservierten
Abfolge von drei Aminosäuren und liegt bei den meisten peroxisomalen Proteinen vor.
Dieses Tripeptid besitzt die Konsensussequenz (S/A/C)-(K/H/R)-(L/M), welche jedoch
gering variieren kann (Gould, Keller et al. 1989). Bei der zweiten Signalsequenz, dem
PTS2-Signal, liegt ein charakteristisches N-terminales Nonapeptid vor, welches die
Konsensussequenz (R/K)-(L/V/I)-XXXXX-(H/Q)-(L/A) aufweist (Swinkels, Gould et
al. 1991). Im Gegensatz zum PTS1 ist das PTS2 nur bei einer geringeren Anzahl an
Proteinen zu beobachten. So ist in der Bäckerhefe die 3-Ketoacyl-Thiolase das einzige
Matrixprotein mit dieser Signalsequenz (Grunau 2009). Darüber hinaus wird noch die
Existenz eines dritten Targetingsignals diskutiert, welches als PTS3 oder als non-PTS
bezeichnet wird (Schäfer, Kerssen et al. 2004).
1.7
PTS-Rezeptoren Pex5p und Pex7p
Die PTS-Signale der Cargo-Proteine werden im Cytosol von löslichen Rezeptoren
erkannt und gebunden. Als Rezeptor für PTS1-Proteine wurde Pex5p identifiziert.
McCollum entdeckte bei der Analyse einer pex5∆-Mutante, dass diese einen Defekt für
den PTS1-Weg aufwies (McCollum, Monosov et al. 1993). Der PTS1-Rezeptor Pex5p
besteht aus einer N-terminalen und einer C-terminalen Hälfte. Während die N-Domäne
scheinbar unstrukturiert ist, liegen in der C-terminalen Hälfte des Pex5p
charakteristischerweise in sechsfacher Wiederholung so genannte TPR-Domänen (TPR
6
= tetratricopeptidrepeat) vor. Über diese Domänen interagiert Pex5p spezifisch mit dem
PTS1-Signal (Brocard, Kragler et al. 1994) (Fransen, Brees et al. 1995) (Gatto,
Geisbrecht et al. 2000). Der N-terminale Teil des Pex5p weist WxxxF-Motive auf.
Diese Bereiche sind im menschlichen Organismus essentiell für die Bindung mit dem
peroxisomalen Membranprotein Pex14p und dienen somit der Interaktion mit dem
Organell (Schliebs, Saidowsky et al. 1999) (Saidowsky, Dodt et al. 2001). Eine weitere
Besonderheit im menschlichen Organismus ist die Beobachtung, dass Pex5p in einer
kurzen (Pex5pS) und in einer langen (Pex5pL) Isoform vorliegen kann. Sie
unterscheiden sich durch eine Insertion von 37 Aminosäuren, welche durch alternatives
Splicing entsteht (Dodt, Braverman et al. 1995). Braverman machte die Beobachtung,
dass die lange Isoform vom Pex5p neben der eigentlichen Funktion als PTS1-Rezeptor
eine wichtige Funktion bei dem PTS2-Signalweg übernimmt (Braverman, Dodt et al.
1998).
Als der eigentliche Rezeptor für den PTS2-Signalweg wurde Pex7p identifiziert. Ebenso
wie bei Pex5p ging diese Erkenntnis daraus hervor, dass bei pex7∆-Mutanten
Importdefekte von PTS2-Proteinen beobachtet wurden. Dieses Protein gehört zur
Familie der WD40-Proteine, bei denen Wiederholungen von 40 Aminosäuren vorliegen
(Marzioch, Erdmann et al. 1994).
1.8
Schritte des Proteintransports über die peroxisomale Membran
Der Import peroxisomaler Matrixproteine über die Membran des Peroxisoms lässt sich
in mehrere Schritte unterteilen. Als erster Schritt steht die Erkennung der Zielproteine
durch die Rezeptoren im Cytosol. Hieran folgt der gerichtete Transport des RezeptorCargo-Komplexes zur peroxisomalen Membran, welches auch als ‚targeting’ bezeichnet
wird. Auf diesen Schritt folgt das ‚docking’, die Interaktion mit membranständigen
Proteinen. Das Cargo wird über die Membran transloziert, und als letzter Schritt erfolgt
der Rücktransport des Rezeptors ins Cytosol. Da der Rezeptor diesen Zyklus wiederholt
durchlaufen kann, spricht man bei dem letzten Schritt auch vom Rezeptor-‚recycling’.
7
Abb.1.1. Transient pore model (aus (Erdmann and Schliebs 2005)) Nach Bildung eines RezeptorCargo-Komplexes im Cytosol assoziiert dieser über die Dockingproteine mit der peroxisomalen
Membran. Nach Freisetzung der Cargoproteine in die Matrix kann die Markierung des Rezeptors mit
Monoubiquitin erfolgen, wodurch der Rezeptor nach einem ATP-abhängigen Export erneut dem
Cargoimport zur Verfügung steht. Findet eine Polyubiquitinylierung statt, so fungiert dies als Markierung
des Rezeptors für die Degradation durch das Proteasom.
Das ‚targeting’ der Cargo-Proteine erfolgt, wie oben bereits beschrieben, über die
Proteine Pex5p und Pex7p. Diese überwiegend cytosolisch lokalisierten Proteine
erkennen spezifisch Cargo-Proteine und führen diese zur peroxisomale Membran. Ist
Pex5p, welches PTS1-Signalsequenzen erkennt, ohne weitere Proteine in der Lage, die
Cargo-Proteine gerichtet zu transportieren, so kann Pex7p nicht allein agieren, sondern
benötigt die Hilfe von Ko-Rezeptoren. In S. cerevisae wurden Pex18p und Pex21p als
diese Ko-Rezeptoren identifiziert, welche für den Transport und die Interaktion mit der
Membran essentiell sind (Purdue, Yang et al. 1998) (Stein, Schell-Steven et al. 2002).
In der Hefe P. pastoris wird diese Funktion von Pex20p und im Menschen von der
langen Spliceform des PTS1-Rezeptors Pex5p übernommen (Lazarow 2006).
Die als ‚docking’ bezeichnete Anbindung der mit Matrixproteinen beladenen
Rezeptoren Pex5p und Pex7p erfolgt über einen Proteinkomplex, dem drei Peroxine
zugeordnet werden. Pex13p, Pex14p und Pex17p wurden in der Hefe als diese drei
Proteine identifiziert und werden als ‚docking’-Komplex bezeichnet (Erdmann and
Blobel 1996) (Elgersma, Kwast et al. 1996) (Albertini, Rehling et al. 1997) (Hettema,
Distel et al. 1999) (Agne, Meindl et al. 2003). Sowohl Pex13p als auch Pex14p ist in der
Lage mit beiden PTS-Rezeptoren zu interagieren. Pex13p interagiert über eine C-
8
terminale SH3-Sequenz direkt mit Pex14p und Pex5p (Girzalsky, Rehling et al. 1999)
(Bottger, Barnett et al. 2000). Der PTS2-Rezeptor Pex7p wird am N-terminalen Bereich
gebunden. Auch Pex14p, welches als Strukturmerkmal eine konservierte ‚coiled-coil’Region aufweist, interagiert mit beiden PTS-Rezeptoren Pex5p und Pex7p (Albertini,
Rehling et al. 1997) (Girzalsky, Rehling et al. 1999). Wissen über die genaue Funktion
von Pex17p existiert zurzeit nicht. Dieses periphere peroxisomale Matrixprotein wurde
über seine Bindung an Pex14p identifiziert (Huhse, Rehling et al. 1998).
Nachdem die Verbindung mit der Membran eingegangen wurde, muss die
Translokation der Proteine über die Membran stattfinden. Gegenstand aktueller
Forschung ist die Frage, wie diese Translokation erfolgt. Schliebs und Erdmann
postulierten 2005 die „Transient-Pore-Hypothese“ (Abb. 1.1). Dieses Model basiert auf
zwei grundlegenden Beobachtungen. Pex5p kann seine Topologie im Rahmen des
Importzyklusses ändern und zum Teil als integrales Membranprotein vorliegen
(Gouveia, Reguenga et al. 2000). Des Weiteren liegt der Rezeptor sowohl als Monomer
als auch als Oligomer vor (Schliebs, Saidowsky et al. 1999) (Moscicka 2007). Die
Funktionsweise von Pex5p soll nach dem Modell ähnlich der bakterieller Toxine sein.
Diese Toxine liegen als Monomere vor, die sich an der Membran als oligomere Pore
formieren (Erdmann and Schliebs 2005).
Nach der Translokation erfolgt die Freisetzung des Cargo-Proteins in das Lumen der
Peroxisomen. Der Mechanismus dieses Prozesses ist derzeit noch unklar. Es wird
spekuliert, dass Pex8p, ein intraperoxisomales peripheres Membranprotein, hieran
beteiligt ist. Pex8p besitzt sowohl eine PTS1- als auch PTS2-Sequenz, welche
vermutlich für die Zielsteuerung dieses Proteins nötig sind (Zhang, Leon et al. 2006).
Zudem gibt es auch Hinweise, dass Pex8p die Auflösung des PTS1-Cargo-RezeptorKomplexes stimuliert (Wang, Visser et al. 2003).
Abschließend erfolgt die Rezeptor-Freisetzung aus dem Peroxisom zurück in das
Cytosol. Detaillierte in vitro Studien zeigten, dass die Bindung und Translokation von
Pex5p ATP-unabhängig erfolgt, jedoch für die Rezeptor Freisetzung ATP essentiell ist
(Oliveira, Gouveia et al. 2003). Die Identität der entsprechenden ATPasen konnte in der
Hefe S. cerevisiae (Platta, Grunau et al. 2005) und in humanen Fibroblastenzellen
aufgeklärt werden (Miyata and Fujiki 2005). Es handelt sich hierbei um die
peroxisomalen AAA ATPasen Pex1p und Pex6p, die als Motorproteine für den Pex5pExport dienen. Interessant ist die Beobachtung, dass ca. zwei Drittel der peroxisomalen
9
Erkrankungen auf einen Defekt der Peroxine Pex1p und Pex6p basieren (Weller, Gould
et al. 2003).
1.9
Das Ubiquitin-Proteasom-System
Das Auftreten nicht benötigter oder beschädigter Proteine im Organismus erfordert ein
System zum Erkennen und Abbauen solcher Produkte. Generell existieren in
eukaryotischen Zellen zwei Systeme der Proteindegradation. Die Vakuolen, oder im
Menschen die Lysosomen, enthalten Proteasen, die diese Funktionen übernehmen. Die
zweite Möglichkeit des Abbaus von zelleigenen Proteinen ist das Ubiquitin-ProteasomSystem. Dieses stellte einen selektiven und fein regulierten Prozess dar. Die Markierung
der Proteine erfolgt hierbei durch Ubiquitin. Diese so modifizierten Proteine werden
dann zum Proteasom transportiert, wo der Abbau durch die dort enthaltenen Proteasen
erfolgt (Hicke 2005).
In den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts erforschten Aaron Ciechanover, Avram
Hershko und Irwin Rose die grundlegenden Funktionen des Ubiquitins. 2004 wurde
ihnen für diese Arbeit der Nobel-Preis für Chemie verliehen.
Abb. 1.2: Die Ubiquitinylierungskaskade (Weissman 2001)
Gezeigt ist die ATP-abhängige Aktivierung des Ubiquitins über eine Thioesterbindung am Ubiquitin
aktivierenden Enzym (E1). Im nächsten Schritt wird das aktivierte Ubiquitin auf ein Cystein des
Ubiquitin konjugierenden Enzyms (E2) übertragen. Eine Protein-spezifische Ubiquitin-Ligase (E3)
katalysiert die finale Übertragung des Ubiquitins auf das Zielprotein.
Ubiquitin ist ein aus 76 Aminosäuren bestehendes Polypeptid mit einer Molekülmasse
von 8,5 kDa und kommt ubiquitär in allen kernhaltigen Zellen vor. Es ist ein hoch
konserviertes Protein mit einer im nativen Zustand meist globulären Konformation.
10
Ubiquitin besitzt am extremen C-Terminus ein Glycin als funktionellen Rest. Dieses
Glycin bindet über die ε–NH2-Gruppe kovalent an Lysinreste des Substratproteins. Als
weiterer funktioneller Rest tritt das Lysin an Stelle 48 hervor. Über dieses Lysin können
mehrere Ubiquitinmoleküle zu einer Polyubiquitinkette verknüpft werden (Ravid 2008)
(Pickart 2004).
Der Ablauf der Ubiquitinylierung eines Proteins erfolgt in mehreren Schritten. Drei
wichtige Enzyme sind an diesem Prozess beteiligt. (1) das Ubiquitin aktivierende
Enzym E1, (2) das Ubiquitin konjugierende Enzym E2 und (3) die Ubiquitin-Ligase E3
(Hershko, Ciechanover et al. 2000).
In einem ersten Schritt muss zunächst das sich am C-Terminus befindende Glycin des
Ubiquitin aktiviert werden. Dieser Vorgang ist ATP-abhängig. Das Enzym, welches
diesen Vorgang katalysiert, ist das Enzym E1. In dieser Reaktion wird das Enzym E1
als Thioester gebunden. Das aktivierte Ubiquitin wird nun in einem nächsten Schritt auf
eine Thiolgruppe des Ubiquitin-konjugierenden Enzyms E2 transferiert. In einem
letzten Schritt wird nun das aktivierte Ubiquitin auf das Zielprotein übertragen. Diese
Funktion übernimmt das Enzym E3, welches das Zielprotein spezifisch erkennt. Die
Verknüpfung, eine Isopeptidbindung, erfolgt in der Regel auf die ε–Aminogruppe der
Lysinreste des Substrates.
Es existieren grundlegend zwei unterschiedliche Formen der Ubiquitinylierung. So ist
die Monoubiquitinylierung von einer Polyubiquitinylierung zu unterscheiden. Werden
mehrere Ubiquitinmoleküle über das Lysin 48 des Ubiquitin verknüpft, so entstehen
Polyubiquitinketten, welche vom Proteasom erkannt werden (Pickart 2004) (Vembar
2008). Das 26S-Proteasom, in dem der Abbau Ubiquitin markierter Proteine stattfindet,
ist ein Proteinkomplex mit einer Molekülmasse von 1700 kDa. Es besteht bei
Eukaryonten aus drei Untereinheiten, einer 20S- und zwei 19S-Untereinheiten. Dem
sich in der Mitte befindenden 20S-Partikel sitzt beidseits jeweils kappenförmig ein 19SPartikel auf. Dabei fungieren die 19S-Partikel als regulatorische Komplexe. Sie
erkennen die mit Polyubiquitin markierten Substrate. Das Ubiquitin wird in den 19SPartikel vom abzubauenden Protein abgespalten und in einzelne Moleküle zerlegt. Diese
können dann vom Organismus erneut verwendet werden. Des Weiteren entfalten die
19S-Partikel die Proteine, da sie nur im entfalteten Zustand dem 20S-Partikel zugeführt
werden können. Der 20S-Partikel dient als katalytischer Teil des Proteasoms, welcher
11
letztendlich die Proteine durch bestimmte β–Proteine an der Innenwand proteolytisch
zerlegt (Baumeister 1998) (Finley 1998) (Glickman 2002) (Pickart 2004).
Die Monoubiquitinylierung stellt im Gegensatz zur Polyubiquitinylierung einen Prozess
dar, der das Substrat nicht dem Proteasom zuführt. Die Markierung mit Monoubiquitin
ist eine Modifikation von Proteinen, die als Endozytose-Signal fungiert (Pickart 2004).
Sie kann aber auch in Transportprozessen zu anderen zellulären Strukturen involviert
sein (Hicke 2005) (Ravid 2008).
1.10 Bedeutung der Ubiquitinylierung für die peroxisomale Funktion
In den vergangenen Jahren konnte gezeigt werden, dass sowohl der PTS2-Co-Rezeptor
Pex18p bzw. Pex20p als auch das Pex5p sowohl aus der Hefe als auch aus dem
Menschen ubiquitinyliert wird (Carvalho 2007) (Williams 2008). Diese Beobachtung
stellt die Verbindung zu einigen der peroxisomalen Proteine dar, die die Funktion von
Ubiquitin konjugierenden Enzymen oder vermutlich von Ubiquitin-Ligasen besitzen.
Das integrale Membranprotein Pex22p interagiert mit dem an der Außenseite der
Membran lokalisierten Pex4p, welches der Familie der Ubiquitin-konjugierenden
Enzyme zugeordnet wird (van der Klei, Hilbrands et al. 1998). Tatsächlich konnte
gezeigt werden, dass Pex4p für die Monoubiquitinylierung von Pex5p essentiell ist
(Platta 2007). Diese Modifikation ist wiederum Voraussetzung für die Freisetzung des
Rezeptors von der peroxisomalen Membran hin ins Cytosol und damit wichtig für das
Recycling des Rezeptors. Die Polyubiquitinylierung wird von dem E2-Enzym Ubc4p
zusammen mit Ubc5p bewerkstelligt. Diese Modifikation dient der Zuführung des
Pex5p zum Proteasom. Kandidatenproteine für die involvierten E3-Enzyme spiegeln die
drei peroxisomalen RING-Finger Proteine Pex2p, Pex10p und Pex12p dar. Alle drei
besitzen typische Strukturmerkmale von E3-Enzymen und besitzen daher vermutlich
eine Ubiquitin-Ligase Funktion (Xie and Varshavsky 1999) (Joazeiro and Weissman
2000) (Platta, Girzalsky et al. 2004).
12
1.11 Zielsetzung der Arbeit
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem ‚targeting’ und der Ubiquitinylierung
des PTS1-Rezeptors Pex5p aus der Hefe S. cerevisiae.
1. Es sollte untersucht werden, welcher Bereich von Pex5p in der Lage ist, die
peroxisomale Membran zu erreichen.
2. Ferner sollten Interaktionen des kleinsten noch peroxisomalen Pex5p-Fragmentes mit
Hilfe der Protein A Technik untersucht werden.
3. Da bereits bekannt war, dass die Pex5p-Ubiquitinylierung an der peroxisomalen
Membran stattfindet, sollten Pex5p-Fragmente daraufhin untersucht werden, ob sie noch
durch Mono- oder Polyubiquitinylierung modifiziert werden können.
4. Abschließend sollten durch gerichtete Mutagenese Lysinreste des Pex5p substituiert
werden, um so die Zielaminosäuren des Ubiquitinkaskade zu identifizieren.
13
2.
Material und Methoden
2.1
Materialen
2.1.1 Geräte
In Rahmen dieser Arbeit wurden die in Tabelle 2.1 aufgeführten Geräte verwendet. Alle
nicht angegebenen Geräte entsprachen dem Laborstandard.
Tab. 2.1.: Auflistung der verwendeten Geräte
Gerät
Modell
Hersteller
Agarose-Geldokumentation
Gel Doc 2000
BioRad, München
Agarose-Gelsystem
---
Ruhr-Universität Bochum
Blockthermostat
Thermomixer Compact
Eppendorf, Hamburg
SRX-101 A Medical Film
Konica Minolta,
Processor
Unterföhring
Dampfsterilisator
Varioclav
H+P Labortechnik
Drehrad
neoLab-Rotator 2-1175
neoLab, Heidelberg
EmulsiFlex
EmulsiFlex-C5
Avestin, Canada
Filmentwickler
---
Konica
Gelelektrophorese-System
Mini-Protean III
BioRad, München
Mikroliterpipette
Research variable 3111
Eppendorf, Hamburg
Mikroskop
Axiophot
Zeiss, Oberkochen
pH- Meter
PHM220
Radiometer, Kopenhagen
Photometer
Ultrospec3000pro
GE Healthcare, Freiburg
Proteintransfer-System
Mini Trans-Blot Cell
BioRad, München
SMART-FPLC-Anlage
---
Spannungsquelle
Power Pac 300, 3000
BioRad, München
Thermoblock
T 3 Thermocycler
Biometra, Göttingen
Videodokumentationsanlage
Gel Jet Imager
Intras, Göttingen
Wasseraufbereitungsanlage
Seralpur Pro 90 CN
Blotdokumentation
Amersham Pharmacia B.,
Freiburg
USF, RansbachBaumbach
14
Tab. 2.1.: (Fortsetzung)
Gerät
Modell
Hersteller
Zentrifuge 5810R
Rotor: F-45-30-11,
Eppendorf, Hamburg
F-34-6-38, A-4-81
Zentrifuge 5415R
himac CP100α
Eppendorf, Hamburg
Rotor: P90AT, P40ST
Hitachi, Düsseldorf
Sorvall Ultra Pro 80
Du Pont Instr., Bad
Rotor: TV860, T647,5
Nauheim
Sorvall RC-5B
Du Pont Instr., Bad
Rotor: SLA-3000, SS-34
Nauheim
Zentrifugen
2.1.2 Feinchemikalien
Die in der vorliegenden Arbeit verwendeten Feinchemikalien sind in Tabelle 2.2
aufgeführt. Nicht genannte Chemikalien wurden in Analyse-Qualität von in
Deutschland vertretenen Firmen bezogen.
Tab. 2.2: Auflistung der verwendeten Chemikalien
Bezugsquelle
Chemikalien
Acrylamid/Bisacrylamid (30%, 37,5:1),
Applichem, Darmstadt
Agar, Ampicillin, DTT, Glukose, Glycin,
HEPES, Natriumchlorid, PMSF, Tris
BD Biosciences, Heidelberg
Agar, Bacto-, Hefeextrakt, Trypton,
15
Tab. 2.2: (Fortsetzung)
Bezugsquelle
Chemikalien
Hefe-Stickstoffbasis YNB (ohne
BD Biosciences, Heidelberg
Aminosäuren, (NH4)2SO4)
Biomol, Hamburg
SDS
Eurogentec
Oligonukleotide
Fluka, Buchs (CH)
Wasserstoffperoxid (30%ig)
Glücksklee, Nestlé, Frankfurt
Milchpulver
Invitrogen, Groningen (NL)
Agar, Select-, Hefeextrakt, SelectPepton, Select-
J.T. Baker, Deventer (NL)
Natriumfluorid, Saccharose, TCA
Merck, Darmstadt
APS, EDTA, Ölsäure, Digitonin
MP Biomedicals, Eschwege
Qiagen, Hilden (BRD)
Riedel-de Haën, Seelze
Antipain, Aprotinin, Bestatin,
Chymostatin, Leupeptin, Pepstatin A
Ni- NTA Agarose
Glycerin, Natriumcarbonat,
Natriumthiosulfat
Roche Diagnostics, Mannheim
PMSF
Roth, Karlsruhe
Lithiumacetat
Serva, Heidelberg
Coomassie Brilliant Blau G250
Adenin, Bromphenolblau, Heringssperma
Sigma, München
DNA, β- Mercaptoethanol, L-Histidin, LLeucin, L-Lysin, Ponceau S, TEMED,
Triton X-100, Tween 40, Uracil
Tetenal Photowerk GmbH, Norderstedt
Röntgenentwickler LX24, -fixierer AL4
Alle weiteren Chemikalien wurden in Analyse-Qualität von in Deutschland vertretenen
Firmen bezogen.
16
2.1.3 Verbrauchsmaterialien und „Kits“
Tab. 2.3: Auflistung der verwendeten Verbrauchsmaterialien und „Kits“
Bezugsquelle
Artikel
Amersham Biosciences, Freiburg
Glutathion Sepharose 4B
Diagonal
Objektträger, benetzbar
Eppendorf, Hamburg
DNA-Gelextraktions-Kit, DNA-MinipräpKit
GE Healthcare, Freiburg
ECL™- Hyperfilm, ECL™- Western
blotting detection reagents
Interchim, Montlucon cedex
Uptima Bradford Reagenz
MoBiTec, Göttingen
Spin- Column, 1 ml (Mobicols)
Omnilab, Münster
Glasperlen (∅ 0,5 mm)
Sarstedt, Nümbrecht
Halbmikroküvetten
Schleicher & Schuell, Dassel
Nitrocellulosemembran (0,45 µm)
Sigma, München
Markerproteine für SDS-Elektrophorese
Stratagene, Amsterdam (NL)
QuikChange® II-Mutagenese PCR Kit
Whatman, Maidstone (GB)
Whatman 3MM Papier
IgG-Sepharose wurde nach Niederhoff (Niederhoff, 2002) präpariert.
2.1.4 Mikroorganismen
2.1.4.1
Escherichia coli
Tab. 2.4: Auflistung des verwendeten E. coli-Stamms
Stamm
Genotyp
Quelle
F- φ80dlaclacZ ∆M15 recA1 endA1 gyrA96 thi-1
DH5α
hsdR17 (rK- mK -) supE44 relA1 deoR
(Hanahan 1983)
∆(lacIZYA-argF)U169
17
2.1.4.2
Saccharomyces cerevisiae
Tab. 2.5: Auflistung des verwendeten S.cerevisiae-Stämme
Stamm
Genotyp
Quelle
UTL-7A
MATa, ura3-52, trp1, leu2-3/ 112
AG Duntze
UTL-7A Pex1pTEV-ProtA
(Rosenkranz et
-%- PEX1::PEX1-TEV-ProtA
al., 2006)
UTL-7A
pex5∆ Pex1p-TEV-
(Platta et al.,
-%- PEX1::PEX1-TEV-ProtA
2005)
ProtA
UTL-7A pex1∆
-%- pex1::loxP
UTL-7A pex4∆
-%- pex4::loxP
UTL-7A pex5∆
-%- pex5::loxP
(Birschmann et
al., 2003)
(Platta et al,
2007)
(Girzalsky,
1996)
UTL-7A
pex1∆/pex5∆
(Platta et al.,
-%- pex1::loxP; pex5::kanMX4
2007)
UTL-7A
pex4∆/pex5∆
(Platta et al.,
-%- pex4::loxP; pex5::kanMX4
2007)
2.1.5 Plamide
Tab. 2.6: Auflistung der verwendeten Plasmide
Bezeichnung
Quelle
pWK13-PEX5 [1-245]
(Klaas, 2005)
pWK15-PEX5 [1-313]
(Klaas, 2005)
pWK16-PEX5 [1-574]
(Klaas, 2005)
pWK18-PEX5 [17-612]
(Klaas, 2005)
PTS2-GFP
(Girzalsky, 1996)
Pex5p [K18R]
diese Arbeit
Pex5p [K24R]
diese Arbeit
Pex5p [K31R]
diese Arbeit
Pex5p [K46R]
diese Arbeit
18
Tab. 2.6: (Fortsetzung)
Bezeichnung
Quelle
Pex5p [K81R]
diese Arbeit
Pex5p [K112R]
diese Arbeit
Pex5p [K142R]
diese Arbeit
Pex5p [K194R]
diese Arbeit
Pex5p [K210R]
diese Arbeit
Pex5p [K213R]
diese Arbeit
Pex5p [K227R]
diese Arbeit
Pex5p [K238R]
diese Arbeit
Pex5p [K244R]
diese Arbeit
Pex5p [K266R]
diese Arbeit
Pex5p [K289R]
diese Arbeit
Pex5p [K18/24R]
(Platta et al., 2007)
2.1.6 Oligonukleotide
Zur Genierung der in dieser Arbeit erstellten Punktmutanten wurden die in Tabelle 2.6
aufgeführten Oligonukleotide, die von der Firma Eurogentec (Seraing/Belgien)
synthetisiert wurden, verwendet.
Tab. 2.7: Auflistung der verwendeten Oligonukleotide. Fett und unterstrichen sind die modifizierten
Basentripplets.
Name
RE 1168
RE 1169
RE 1285
RE 1286
Nukleotidsequenz
5’-GTCAGTGTCGACCATGGACGTAGGAAGTTGC
TCA-3’
5’-GCAGAGATCTTCAAAACGAAAATTCTCCTTTAA
ATC-3’
5’-AAACATACTCAGCAGAACAGATCGCTTCAGTTT
AATCAG-3’
5’-CTGATTAAACTGAAGCGATCTGTTCTGCTGAGT
AGTTTT-3’
Orientierung
senseAußenprimer
antisenseAußenprimer
sense
antisense
19
Tab. 2.7: (Fortsetzung)
RE 1287
RE 1288
RE 1289
RE 1290
RE 1291
RE 1292
RE 1293
RE 1294
RE 1295
RE 1296
RE 1297
RE 1298
RE 1299
RE 1300
RE 1301
RE 1302
5’-TCGCTTCAGTTTAATCAGAGAAATAATGGGCGT
CTTAAT-3’
5’-ATTAAGACGCCCATTATTTCTCTGATTAAACTG
AAGCGA-3’
5’-CCTCTACAGGGTACCAACAGACCAGGTATTAGT
GAGGCT-3’
5’-AGCCTGACTAATACCTGGTCTGGTGGTACCCTG
TAGAGG-3’
5’-GAACCACTGATCGATGATAGAAGAAGAATG
GAAATAGGG-3’
5’-CCCTATTTCCATTCTTCTTCTATCATCGATCAG
TGGTTC-3’
5’-GCAAACCCAACCCAAATTAGAGGAGTGAACG
ATATATCT-3’
5’-AGATATATCGTTCACTCCTCTAATTTGGGTTGG
GGTTGC-3’
5’-GATACAGGAAATTCAGAAAGAGCATGGCAG
CGTGGCTCA-3’
5’-TGAGCCACGCTGCCATGCTCTTTCTGAATTTCC
TGTATC-3’
5’-CAACAGTCTGGTCGTTCTAGAGAAGGAGTCAAT
GAGCAA-3’
5’-TTGCTCATTGACTCCTTCTCTAGAACGACCAGA
CTGTTG-3’
5’-TGGACAGATCAGTTTGAAAGACTGGAAAAA
GAAGTCTCA-3’
5’-TGAGACTTCTTTTTCCAGTCTTTCAAACTGATC
TGTCCA-3’
5’-CAGTTTGAAAAGCTGGAAAGAGAAGTCTCAGAA
AACTTG-3’
5’-CAAGTTTTCTGAGACTTCTCTTTCCAGCTTTTC
AAACTG-3’
sense
antisense
sense
antisense
sense
antisense
sense
antisense
sense
antisense
sense
antisense
sense
antisense
sense
antisense
20
Tab. 2.7: (Fortsetzung)
RE 1303
RE 1304
RE 1305
RE 1306
RE 1307
RE 1308
RE 1309
RE 1310
RE 1311
RE 1312
5’-ATAAATGATGAAATAGAGAGAGAGGAAAAT
GTGAGTGAA-3’
5’-TTCACTCACATTTTCCTCTCTCTCTATTTCATC
ATTTAT-3’
5’-AGTGAAGTAGAACAAAACAGACCAGAAACT
GGTGAGAAG-3’
5’-CTTCTCAACAGTTTCTGGTCTGTTTTGTTCTAC
TTCACT-3’
5’-AAACCAGAAACTGTTGAGAGAGAAGAAGGA
GTATATGGA-3’
5’-TCCATATACTCCTTCTTCTCTCTCAACAGTTTC
TGGTTT-3’
5’-GTGTGGGATAGCATACACAGAGACGCTGAA
GAAGTCTTG-3’
5’-CAAGACTTCTTCAGCGTCTCTGTGTATGCTATC
CCACAC-3’
5’-CTAGGAGAAGACTACTTGAGATATCTCGGCGGT
AGAGTA-3’
5’-TACTCTACCGCCGAGATATCTCAAGTAGTC
TTCTCCTAG-3’
sense
antisense
sense
antisense
sense
antisense
sense
antisense
sense
antisense
2.1.7 Enzyme
Tab. 2.8: Aufführung der verwendeten Enzyme
Enzym
Bezugsquelle
RNaseA
Sigma, München
TEV-Protease
Invitrogen, Groningen (NL)
21
2.1.8 Antiseren
Tab. 2.9: Auflistung der verwendeten polyclonalen Antiseren
Antikörper/-serum
Verdünnung
Bezugsquelle
1. Antikörper
αScPex1p
1:10.000
(Birschmann et al., 2005)
αScPex5p
1:10.000
(Albertini et al., 1997)
αScPex6p
1:10.000
(Birschmann et al., 2003)
αScPex13p
1:10.000
(Girzalsky et al., 1999)
αScPex14p
1:5.000
(Albertini et al., 1997)
αScPex15p
1:10.000
(Platta et al., 2005)
αScFructose-1,6-Bisphosphatase
1:10.000
(Bigl and Escherich, 1994)
αPorin
1:10.000
AG Kunau
2. Antikörper
Anti-Kaninchen-IgG Peroxidase-
1:15.000
Sigma-Aldrich (D)
Konjugat
2.1.9 Medien
Die Anzucht von Bakterien und Hefen erfolgte auf Festagarplatten oder in
Submerskulturen. Hierzu wurden nachfolgende Medien verwendet. Bei Verwendung
von Festagarplatten wurde dem Medium 2% (w/v) Select-Agar hinzugeführt. Alle
Medien wurden für 20 Minuten bei 120°C autoklaviert.
LB-Medium
NBG-Medium
0,5% (w/v) Hefeextrakt
0,17% (w/v) YNB (Yeast Nitrogen Base)
1% (w/v) Trypton
0,5% (w/v) Ammoniumsulfat
1% (w/v) NaCl
2% (w/v) Glukose
ggf. 100µg/ml Ampicillin
ggf. 1% Aminosäuren
pH = 7,5
pH = 6,0
22
SD-Medium
YNBG-Medium
0,1% (w/v) Hefeextrakt
SD
0,17% (w/v) YNB
0,3% (w/v) Glukose
0,5% (w/v) Ammoniumsulfat
ggf. 1% Aminosäuren
YNBO-Medium
pH = 6,0
SD
0,1% (v/v) Ölsäure
YNBGO-Medium
0,05% (v/v) Tween
SD
0,1% (w/v) Glukose
Aminosäuren
0,1% (v/v) Ölsäure
2 mg/ml Adenin
0,05% (v/v) Tween 40
2 mg/ml Histidin
3 mg/ml Leucin
YPD-Medium
3 mg/ml Lysin
1% (w/v) Hefeextrakt
2 mg/ml Tryptophan
2% (w/v) Glukose
2 mg/ml Uracil
2% (w/v) Pepton
2.1.10 Lösungen und Puffer
Carbonat-Blotting-Puffer
Proteaseinhibitoren
10 mM NaHCO3
1 µl/ml Antipain (8 µM)
3 mM Na2CO3
1 µl/ml Aprotinin (0,3 µM)
20% (v/v) Methanol
0,16 mg/ml Benzamidin (1 mM)
0,01% SDS
1 µl/ml Bestatin (1 mM)
1 µl/ml Chymostatin (10 mM)
Coomassie-Färbelösung
1 µl/ml Leupeptin (5 µM)
0,025% (w/v) Coomassie Brilliant
1 µl/ml Pepstatin (1,5 µM)
Blue R250
10 µl/ml PMSF (1 mM)
10% (v/v) Essigsäure
0,21 mg/ml NaF (5 mM)
23
DNA-Probenpuffer (5x)
Sammelgelpuffer
50% (w/v) Glycerin
0,5 M Tris/HCl
0,1% (w/v) Bromphenolblau
pH = 6,8
Kaliumphosphatpuffer (pH = 7,4)
SDS-Probenpuffer (4x)
1M K2HPO4
250 mM Tris/HCl pH 6,8
1M KH2PO4
8% (w/v) SDS
40% (v/v) Glycerin
Lysispuffer
20% (v/v) β-Mercaptoethanol
0,02 M HEPES
0,2% (w/v) Bromphenolblau
0,1 M Kaliumacetat
5 mM Magnesiumacetat
Solubilisierungspuffer
pH = 7,5
0,02 M HEPES
0,1 M Kaliumacetat
PBS-ST
5 mM Magnesiumacetat
17,56 mM Na2HPO4
10% (w/v) Glycerin
2,46 mM NaH2PO4
pH = 7,5
150 mM NaCl
0,02% (w/v) SDS
TBE-Puffer
0,1% (w/v) Triton X-100
90 mM Tris/HCl, pH = 8,0
90 mM Borsäure
Ponceau S-Lösung
2,5 mM EDTA
2% (w/v) Ponceau S
10% (v/v) Essigsäure
Trenngelpuffer
1,5 M Tris/HCl
pH = 8,8
2.2 Methoden
2.2.1 Kultivierung von Escherichia coli
E. coli-Stämme und Transformanten wurden in LB-Medium in Reagenzgläsern oder
Erlenmeyerkolben
(Kulturvolumen
1/5
bis
1/10
des
Gefäßvolumens)
als
24
Submerskulturen auf einem Rundschüttler 14 Stunden bei 37°C angezogen.
Gegebenenfalls wurden zur Kultivierung unter selektiven Bedingungen Antibiotika
hinzugesetzt.
2.2.2 Kultivierung von Saccharomyces cerevisiae
2.2.2.1 Wachstum auf Festagarplatten
Auxotrophien wurden nach Ausstrich von Zellmaterial bzw. nach dessen Transfer durch
Replikaplattierung auf Selektivagarplatten (NBG-Festagarplatten) durch 2 bis 3 tägige
Inkubation bei 30 °C überprüft.
2.2.2.2 Wachstum in Flüssigkulturen
Die Hefezellen wurden in Flüssigkulturen in Erlenmeyerkolben (Kulturvolumen 1/5 bis
1/10 des Gefäßvolumens) bei 30°C auf Rund- oder Horizontalschüttlern kultiviert.
Hierzu wurden die unter 2.1.9 aufgeführten Medien verwendet. Zum Erreichen von
optimalen Zellzahlen wurden die Hefezellen in drei 0,3% (w/v) YNBG-Vorkulturen für
10 bis 12 Stunden angezogen. Die YNBGO-Hauptkultur wurde auf eine OD600nm von
0,1 angeimpft und für weitere die 14 bis 16 Stunden kultiviert.
Die Zellausbeute betrug 3-4 g Feuchtgewicht pro Liter YNBGO-Medium. Das
Kulturvolumen variierte je nach Bedarf.
2.2.2.3 Oleatwachstumstest
Nach 24-stündiger Kultivierung der Zellen in YNBG-Medium bei 30°C wurden die
Hefen geerntet. Anschließend erfolgte eine Waschung mit sterilem Wasser. Die Zellen
wurden auf eine OD600nm von 0,1 eingestellt. In verschiedenen Verdünnungen (relative
Zellzahlen 1*107, 1*106, 1*105, 1*104) wurden die Hefezellen auf YNBOFestagarplatten aufgetragen und im Dunkeln bei 30°C kultiviert. Nach 2 bis 8 Tagen
wurde die Ölsäureverwertung überprüft.
2.2.2.4 Anzucht zur fluoreszenzmikroskopischen Analyse
Zur fluoreszenzmikroskopischen Analyse wurden die Hefezellen auf OleatFestagarplatten ausgestrichen. Die Kultivierung erfolgte im Dunkeln für 48 Stunden bei
25
30°C. Wenige Zellen wurden anschließend zur Analyse auf einen Objektträger gegeben
und nach Angaben von Rehling (Rehling et al., 1996) untersucht.
2.2.3 Aufschluss von Saccharomyces cerevisiae
2.2.3.1 TCA-Aufschluss
Die Anzucht der Hefezellen erfolgte wie unter 2.2.2.2 beschrieben. Es wurden 30 mg
Ölsäure-induzierte Hefezellen in 300 µl A. dest. resuspendiert und mit 15 µl 1 M KPiPuffer pH 7,4 versetzt. Nach Zugabe von 100 µl 50% TCA erfolgte die Fällung der
Proteine bei -80 °C für mindestens 30 min. Danach wurden die Proteine sedimentiert
(13000 pm, 10 min, Tischzentrifuge) und zweimal mit 500 µl eiskaltem 80%igem
Aceton gewaschen und getrocknet. Nach Resuspendierung des Sediments in 80 µl 1%
SDS/0,1 M NaOH und 20 µl 5× SDS- Probenpuffer folgte eine Denaturierung der
Proteine für 5 min bei 95 °C.
2.2.3.2 Mechanischer Aufschluss mittels Glasperlen
Die geernteten und mit sterilem Wasser gewaschenen Hefezellen wurden in dem
dreifachen Volumen Lysispuffer mit Protease-Inhibitoren resuspendiert. Anschließend
wurde das vierfache Volumen an Glasperlen (ø 0,5 mm) hinzugegeben. Der
mechanische Aufschluss erfolgte durch 12maliges Vortexen für 1 Minute auf einem
Wirbelmischer. Nach jedem Vortexen wurden die Proben 1 Minute auf Eis gekühlt. Die
Glasperlen und nicht aufgeschlossenen Zellen wurden sedimentiert (1500 × g, 10 min,
4 °C, Zentrifuge 5810) und die Überstände jeweils in frische Gefäße überführt.
2.2.4 Quantitativ analytische Methoden
2.2.4.1 Bestimmung der Zelldichte
Die Bestimmung der Zelldichte erfolgte in einem Spektralphotometer bei einer
Wellenlänge von 600 nm, bei dieser Wellenlänge entspricht eine OD von 1 einer
Zelldichte von 1-3x107 Zellen pro ml Kultur.
26
2.2.4.2 Bestimmung der Proteinkonzentration
Proteinkonzentrationen wurden mit dem Coomassie Protein Assay Reagent (Pierce)
nach Angaben des Herstellers ermittelt. Zur Erstellung der Eichgeraden wurde ein BSAStandard verwendet.
2.2.4.3 Bestimmung der Nukleinsäurenkonzentration
Nukleinsäurekonzentrationen wurden mit einem Spektralphotometer bei 260 nm
bestimmt, bei dieser Wellenlänge entspricht eine OD von 1 einer Konzentration von
etwa 50 µg/ml doppelsträngiger bzw. 33 µg/ml einzelsträngiger DNA.
2.2.4.4 Bestimmung der molekularen Masse denaturierter Proteine
Zur Bestimmung der molekularen Masse denaturierter Proteine bei der SDS-PAGE
wurden folgende Markerproteine der Firma Sigma (Taufkirchen, BRD) eingesetzt:
Tab. 2.10: Auflistung der verwendeten SDS-Markerproteine
Markerprotein
molekulare Masse in kDa
Albumin (Rind)
66
Ovalbumin (Hähnchen)
45
Glycerinaldehyd-3-Phosphat-Dehydrogenase (Kaninchen)
36
Carbonatanhydrase (Rind)
29
Trypsinogen (Rind)
24
Trypsin Inhibitor (Sojabohne)
20
Lactalbumin (Rind)
14,2
2.2.5 Molekularbiologische Methoden
2.2.5.1 Herstellung
und
Transformation
von
Calciumchlorid-kompetenten
Escherichia coli-Zellen
Calciumchlorid-kompetente E. coli DH5α-Zellen wurden nach der Methode von
Hanahan erstellt und transformiert (Hanahan, 1983).
27
2.2.5.2 Isolierung von Plasmid-DNA aus E. coli-Zellen
Die Isolierung von Plasmid DNA wurde nach der Methode von Birnboim und Doly
durchgeführt (Birnboim and Doly 1979). Teilweise wurde hierbei jedoch ein verkürztes
Protokoll angewandt, bei dem auf die Phenol-Chloroform-Extraktion verzichtet wurde.
Stattdessen wurde der Plasmid-DNA-haltige Überstand nach alkalischer Lyse der Zellen
einmal mit 100 µl Chloroform extrahiert und dann mit 100%-igem Ethanol gefällt.
2.2.5.3 Fällung von DNA
Es wurden zu Fällung von DNA 0,1 Volumen 5M Ammoniumacetat 5,2 und 2,5
Volumen Ethanol der Lösung zugesetzt. Bei 13.000 rpm wurde das Präzipitat
abzentrifugiert
und
mit
70%igem
Ethanol
gewaschen.
Das
Pellet
wurde
vakuumgetrocknet, in TE-Puffer gelöst und bei -20°C gelagert.
2.2.5.4 Spaltung von DNA durch Restriktionsendonukleasen
Nach Herstellerangaben der Restriktionsendonukleasen wurden die empfohlenen
Puffersysteme (New England Biolabs) zur Restriktion von DNA verwendet. Die
Restriktionbedingungen richteten sich je nach verwendeter Endonuklease nach den
Herstellerangaben.
2.2.5.5 Amplifikation von DNA-Fragmenten mittels PCR
Die Protokolle der Polymerase-Kettenreaktion (PCR) wurden in Abhängigkeit der
Oligonukleotidsequenzen und der Länge des zu amplifizierenden DNA-Fragmentes
nach Angaben des „PCR Applications Manual“ (Roche) optimiert. Als Template wurde
Plasmid-DNA oder genomische DNA aus S. cerevisiae eingesetzt. Es wurde entweder
eine Pwo-DNA-Polymerase (Peqlab) mit 3’-5’-Exonuklease-Aktivität oder eine TaqDNA-Polymerase (Peqlab) nach Herstellerangaben verwendet. Alle PCR-Reaktionen
wurden in dem T3-Thermocycler der Firma Biometra durchgeführt.
2.2.5.6 Agarose-Gelelektrophorese
Die Plasmid-DNA oder Mutagenese-PCR wurde mit DNA-Probenpuffer versetzt und je
nach Fragmentgröße in 0,5 – 1,5%igen horizontalen Agarose-Gelen aufgetrennt. Die
Agarose wurde in 1x TBE-Puffer aufgelöst und mit 0,5 µg/ml Ethiumbromid versetzt,
28
um die doppelsträngigen Nukleinsäuren unter UV-Licht sichtbar zu machen. Die
Elektrophorese erfolgte bei 100 Volt für 1-2 Stunden bei Raumtemperatur.
2.2.5.7 Isolierung von DNA-Fragmenten aus Agarose-Gelen
Nach der elektrophoretischen Auftrennung und dem Ausschneiden der DNA unter UVLicht wurde die DNA mittels Agarose Gel Extraktions Kit (Eppendorf) nach
Herstellerangaben isoliert. Die Elution erfolgte mit 30µl Probenpuffer, anschließend
wurden die Eluate bei -20°C gelagert.
2.2.5.8 Ligation von DNA-Fragmenten
Die Ligation von Fragment und Vektor erfolgte mit 1U T4-DNA-Ligase und 10x
Ligasepuffer über Nacht bei 16°C in einem Volumen von 20 µl. Anschließend wurde ¼
des Ligationsansatzes in CaCl2–kompetente E. coli-Zellen transformiert (2.2.5.1).
2.2.5.9 Transformation von S. cerevisiae-Hefezellen
Die Transformation von Hefezellen erfolgte nach von Gietz und Woods mit der
Lithium-Acetat-Methode (Gietz and Woods 1994). Die Hefezellen wurden in YPDFlüssigmedium kultiviert und bei einer OD600 von 0,6 sedimentiert, mit A. dest.
gewaschen, in LiAc-Lösung aufgenommen und 20 min bei 30 °C inkubiert. Nachdem
dem Ansatz Plasmid-DNA sowie Heringssperma-DNA (100 mg/ ml) hinzugefügt
wurden, folgte eine 20-minütige Inkubation bei 30 °C. Nach Zugabe von LiAcPEG-Lösung und einer erneuten 20-minütigen Inkubation bei 30 °C erfolgte der 1minütige Hitzeschock bei 42 °C. Nach Zugabe von DMSO und erneuter Inkubation bei
30 °C für 20 min wurden die Zellen sedimentiert (1 min, 5000 rpm), in 100 µl Sorbitol
aufgenommen und auf Selektivagarplatten ausplattiert.
2.2.6 Proteinanalytische Methoden
2.2.6.1 SDS-Polyacrylamidgelelektrophorese (SDS-PAGE)
Zur elektrophoretischen Auftrennung von Proteinen unter denaturierenden Bedingungen
wurden diskontinuierliche SDS-Polyacrylamid-Gele nach Laemmli (Laemmli 1970)
verwendet. Die Elektrophorese erfolgte in einer Mini-Protean III Zelle (Biorad,
29
München) nach Herstellerangaben. Zur Anfärbung der Proteinbanden wurde Coomassie
Brilliant Blue R250 nach Lloyd (Lloyd 1996) verwendet.
2.2.6.2 Western-Blotting und Immunodetektion
Der Transfer von Proteinen aus SDS-Polyacrylamidgelen auf Nitrozellulosemembran
(∅ = 0,45 µm) nach Laemmli (Laemmli, 1970) erfolgte in einer Mini-Trans-Blot-Zelle.
Unter Verwendung von Carbonat-Transferpuffer wurden die Proteine 1 h bei einer
konstant angelegten Stromstärke von 300 mA auf die Membran transferiert. Die
Proteine wurden auf der Nitrozellulosemembran mit Ponceau S angefärbt.
Freie Bindestellen auf der Membran wurden mit 5% Milchpulver in PBS-ST
abgeblockt, bevor die Membran mit Verdünnungen verschiedener Antiseren in PBS-ST
behandelt
wurde
(2.1.8).
Die Protein-Antikörper-Komplexe wurden
auf der
Nitrozellulosemembran mit den unter 2.1.8 aufgeführten, mit Meerrettich-Peroxidase
gekoppelten Zweitantikörpern sowie dem ECL-System nachgewiesen.
2.2.7 Zellbiologische Methoden
2.2.7.1 Direkte fluoreszenzmikroskopische Analyse von S. cerevisiae-Hefezellen
Die fluoreszenzmikroskopische Analyse der wie unter 2.2.2.4 angezogenen Hefezellen
erfolgte nach den Angaben von Rehling (Rehling et al., 1996).
2.2.7.2 Membransedimentation eines Proteins in S. cerevisiae-Hefezellen
Die Lokalisation eines Proteins erfolgte ausgehend von Anzucht der Hefezellen in einer
YNBGO-Hauptkultur (2.2.2.2). Die Zellen wurden nach der Ernte mechanisch wie
unter (2.2.3.2) beschrieben in Lysispuffer mit Proteaseinhibitoren aufgeschlossen. Bei
dem so erhaltenen Heferohextrakt erfolgte ein Angleichen der Proteinkonzentrationen.
Durch Zentrifugation (1 Stunde, 100.000xg, 4°C) wurden die Membranen und
Proteinaggregate sedimentiert, im Überstand befanden sich lösliche Proteine. Das
Sediment wurde in einem dem Überstand äquivalenten Volumen in Lysispuffer mit
Proteaseinhibitoren resuspendiert. Von jeder Fraktion wurde ein 300 µl-Aliquot mit 2x
SDS-Probenpuffer versetzt, 50 µl wurden für eine immunologische Analyse nach SDSPAGE (2.2.6.1) und Westernblotting (2.2.6.2) eingesetzt.
30
2.2.7.3 Komplexisolierung membrangebundener Proteinkomplexe mittels IgGSepharose Affinitätschromoatographie aus S. cerevisiae-Hefezellen
Die Aufreinigung peroxisomaler Membranproteinkomplexe unter Verwendung des
TEV-ProteinA-Fusionsanteils erfolgte nach einem Protokoll von Agne et al mit
folgenden Änderungen (Agne et al., 2003). Pro Reinigung wurden ca. 3 g Zellen aus
einer YNBGO-Hauptkultur wie unter (2.2.3.2) beschrieben in Lysispuffer mit
Inhibitoren aufgeschlossen. Aus dem erhaltenen Heferohextrakt (ca. 9 ml) wurden
durch Zentrifugation für eine Stunde bei 100.000 × g und 4 °C die Membranen
sedimentiert. Zur Proteinbestimmung (2.2.4.2) wurden diese in einem geringen
Volumen (4,5 ml) Solubilisierungspuffer mit Inhibitoren resuspendiert und unter
Verwendung
eines
Potter-Elvejham-Homogenisators
homogenisiert.
Nach
der
Proteinbestimmung wurde ein Aliquot des Membranhomogenats entsprechend 28,5 mg
Protein ad 4,5 ml mit Solubilisierungspuffer mit Proteaseinhibitoren versetzt und mit
4,25 ml 2% (w/v) Digitonin in Solubilisierungspuffer versetzt. Die Proben wurden für
eine Stunde auf dem Überkopfschüttler bei 4 °C inkubiert. Es folgte eine weitere
Zentrifugation für eine Stunde bei 100.000 × g zur Abtrennung von unlöslichen, nicht
solubilisierten Proteinen. Der Überstand wurde mit einem Bettvolumen von 20 µl
HsIgG-Sepharose / 28,5 mg Protein (vor Solubilisierung) versetzt und ü. N. auf dem
Überkopfschüttler inkubiert (4 °C). Nach Zentrifugation wurde der Überstand bis auf
0,5 ml abgenommen und 5 × mit 1 ml Aufschlusspuffer mit Inhibitorenauswahl
gewaschen. Das Säulenmaterial wurde in dem Restvolumen resuspendiert, in
zentrifugierbare
Plastikminisäulchen
überführt
und
20
×
mit
je
250
µl
Solubilisierungspuffer (0,1% (w/v) Digitonin, mit Inhibitorenauswahl) gewaschen.
Nach dem letzten Waschschritt wurde das Säulchen verschlossen, und 5 U/g Zellen
rekombinante TEV-Protease in einem Gesamtvolumen von 75 µl Solubilisierungspuffer
(0,1% (w/v) Digitonin, mit Inhibitorenauswahl) wurden auf das Säulenmaterial
gegeben. Nach zweistündiger Inkubation bei 16 °C wurde das gespaltene Protein durch
Zentrifugation von der Säule eluiert. Das Säulenmaterial wurde zweimal mit je 37,5 µl
Solubilisierungspuffer (0,1% (w/v) Digitonin, mit Inhibitorenauswahl) gewaschen und
die drei Eluate vereinigt. Das erhaltene TEV-Eluat wurde in flüssigem Stickstoff
eingefroren und bei -80 °C gelagert. Das Sediment wurde in dem 1fachen Bettvolumen
in SDS-Probenpuffer (1x) aufgenommen und zur immunologischen Analyse nach SDSPAGE (2.2.6.1) und Western-Blotting (2.2.6.2) eingesetzt.
31
3.
Ergebnisse
3.1
Ubiquitinylierung des PTS1-Rezeptors Pex5p
Liegen Proteine innerhalb eines Organismus in fehlgefaltener oder defekter Form vor,
so erfordert dies im jeweiligen Organismus ein System, welches diese Proteine erkennt
und eleminiert. Ein solches sogenanntes „Quality-control“-System, welches diesen
Vorgang katalysiert, ist das Proteasom/Ubiquitin-System. Die Ubiquitinylierung erfolgt
dabei über eine fein regulierte und in drei Schritten ablaufende Kaskade. Das durch eine
oder
mehrere
Ubiquitin-Ketten
markierte
Protein,
man
spricht
auch
von
polyubiquitinyliertem Protein, wird vom Proteasom erkannt und proteolytisch
degradiert. Anders als die Polyubiquitinylierung dient die Anheftung einzelner
Ubiquitinreste (Monoubiquitinylierung) nicht der Degradation des Zielproteins, sondern
vielmehr der Zielsteuerung von Proteinen zu unterschiedlichen zellulären Bereichen
(Pickart, 2001).
Zu Beginn dieser Arbeit war bekannt, dass der PTS1-Rezeptor Pex5p sowohl mono- als
auch polyubiquitinyliert wird (Platta et al., 2004) (Kiel et al., 2005) (Kragt et al., 2005).
Zur detaillierten Analyse dieser Modifikationen sollte im Rahmen dieser Arbeit
zunächst die monoubiquitinylierte Form des Pex5p detektiert werden. Da die
Modifikation von Proteinen mit Ubiquitin einen dynamischen Prozess darstellt, der
durch Ubiquitinylierung und Deubiquitinylierung reguliert wird, musste die Entfernung
des Ubiquitinrestes unterbunden werden. Diese ist durch Zugabe von NEM (N-EthylMalemid) zu den Reaktionen möglich. NEM alkyliert Thiolgruppen, in diesem Fall das
Cystein des aktiven Zentrums der deubiquitinylierenden Enzyme innerhalb der
Hefezellen und stabilisiert auf diese Weise die monoubiquitinylierte Pex5p-Form (Kragt
et al., 2005). Daher ist es nach erfolgter NEM-Behandlung möglich, die MonoubiquitinBande immunologisch nachzuweisen (Kragt et al., 2005).
Zu diesem Zweck wurde die Proliferation der Peroxisomen des Wildtyp-Stammes UTL7A durch Wachstum auf Ölsäure als alleinige Kohlenstoffquelle induziert. Nach
erfolgter Induktion über 16 Stunden wurden die Zellen sedimentiert und in An- und
Abwesenheit von NEM mechanisch aufgeschlossen. Die in der Probe enthaltenen
Proteine wurden extrahiert und anschließend mittels SDS-PAGE aufgetrennt. Nach dem
32
Transfer auf Nitrozellulose-Folie erfolgte der immunologische Nachweis unter
Verwendung eines spezifischen Pex5p-Antiserums.
Wie in Abbildung 3.1 zu erkennen ist, konnte in beiden Proben das Pex5p spezifisch
detektiert werden. Wurde NEM der Probe zugesetzt, so konnte im Einklang mit Daten
von Kargt (Kragt et al., 2005) eine weitere, höhermolekulare Bande detektiert werden,
bei der es sich um die monoubiquitinylierte Pex5p-Form (mono-Ub-Pex5p) handelt.
Abb. 3.1: Immunologischer Nachweis von mono-Ub-Pex5p aus Gesamtzelllysaten Ölsäure
induzierter Hefezellen
Zum Nachweis der Monoubiquitinylierung wurden Hefezellen unter Ölsäure induzierten Bedingungen
angezogen. Die Zellen wurden mit und ohne Zugabe von NEM aufgeschlossen. Äquivalenten Mengen
der erhaltenen Proben wurden mittels SDS-PAGE in einem 12,5%igen Gel aufgetrennt. Nach dem
Transfer der Proteine auf Nitrocellulose erfolgte die immunologische Detektion des Pex5p mittels eines
Pex5p-spezifischen Antiserums.
Im Gegensatz zu der Monoubiquitinylierung von Pex5p dient die Polyubiquitinylierung
des Rezeptors als Markierung zur proteasomalen Degradation (Platta, Girzalsky et al.
2004) (Kiel et al., 2005). Diese Form der Pex5p-Ubiquitinylierung akkumuliert in
Gendeletionsstämmen der AAA-Gruppe (PEX1, PEX6, PEX15) sowie der Pex4pGruppe (PEX4, PEX22) und unterliegt nicht der Deubiquitinylierung durch spezifische
Ubiquitin-Hydrolasen.
Zur
Darstellung
dieser
Pex5p-Modifikation
wurden
Gesamtzelllysate des Wildtypenstammes UTL-7A und der beiden Mutanten-Stämme
pex1∆ und pex4∆ erstellt. Diese wurden unter Ölsäure induzierten Bedingungen
angezogen. Die Zellen wurden anschließend aufgeschlossen, die Proteine aufgetrennt
und wie oben nach Übertragung auf Nitrozellulose-Folie immunologisch nachgewiesen.
In der Abbildung 3.2 ist zu erkennen, dass sowohl im Wildtyp als auch in den
Deletionsmutanten Pex5p quantitativ nahezu in gleicher Menge nachweisbar war. In der
Deletionsmutante von pex1∆ sind im Einklang mit Platta (Platta et al., 2004) und Kiel
33
(Kiel et al., 2005) eine Di- und Tri-Ubiquitinbande zu erkennen, wohingegen sich bei
pex4∆ die Mono- und Di- Ubiquitinbande zeigen. Somit kann festgestellt werden, dass
bei Vorliegen defekter Proteine, in diesem Fall zum einen ein pex1∆-Stamm und zum
anderen ein pex4∆-Stamm, eine Polyubiquitinylierung von Pex5p stattfindet.
Abb. 3.2: Immunologischer Nachweis von poly-Ub-Pex5p
Aus Ölsäure induzierten Hefezellen der angegebenen Stämme wurden Gesamtzelllysate gewonnen,
welche nach Auftrennung mittels SDS-PAGE auf Nitrocellulose transferiert wurden. Der Nachweis
erfolgte mit Pex5p-spezifischen Antiseren. Pex5p zeigt sich in allen Stämmen als deutliche Bande bei ca.
70 kDa. Im Wildtypen ließ sich keine höhermolekulare Pex5p-Bande nachweisen. Hingegen konnten im
pex1∆-und pex4∆-Stamm ubiquitinylierte Pex5p-Spezies detektiert werden.
3.2
Pex5p-Verkürzungen
Die Modifikation von Proteinen mit Hilfe des Ubiquitins erfolgt in der Regel durch
Bildung von Isopeptidbindungen mit Aminosäuren des Zielproteins. Die Beobachtung,
dass Pex5p sowohl mono- als auch polyubiquitinyliert wird, warf die Frage auf, an
welcher Stelle des PTS1-Rezeptors Pex5p die Interaktion mit dem Ubiquitin lokalisiert
ist. Da Ubiquitin Bindungen mit anderen Proteinen in der Regel über Lysine eingeht,
wird vermutet, dass auch ein Lysin des Pex5p als Interaktionspartner in Betracht
kommt. Aus diesem Grund wurde zunächst ermittelt, an welchen Stellen des Pex5p
Lysine vorkommen. Insgesamt konnten innerhalb des PTS1-Rezeptors 36 Lysine
identifiziert werden. Durch die Erkenntnis, dass die Ubiquitinylierung an der Membran
erfolgt (Platta et al., 2004), wurde zunächst überlegt, welcher Teil des Pex5p ausreicht,
um die peroxismale Membran zu erreichen und ob diese Pex5p-Verkürzung noch
34
modifiziert wird. Hierzu sollten im Folgenden verschiedene Konstrukte des Pex5p
genauer untersucht werden.
Abb. 3.3: Graphische Darstellung verschiedener Pex5p-Konstrukte
Ausgehend von dem Gesamtprotein Pex5p [1-612] wurden verschieden Konstrukte untersucht.
Charakteristische Bereiche des Proteins sind besonders hervorgehoben. Die Zahlen geben die jeweiligen
Aminosäurereste an.
Die untersuchten Pex5p-Varianten umfassten neben dem gesamten Protein die NTerminale Hälfte, bei dem die TPR-Domänen fehlen (Pex5p [1-313]), die für die CargoBindung essentiell sind. Hinzu kam eine weitere C-terminale Verkürzung (Pex5p [1245]) der neben der TPR-Domäne zusätzlich der größte Teil des Acyl-CoA-OxidaseBindebereichs fehlt (Brocard et al., 1994) (Fransen et al., 1995). Bei zwei weiteren
Konstrukten fehlten lediglich die letzten C-terminalen 38 Aminosäuren (Pex5p [1-574])
oder die ersten N-terminalen 16 Aminosäuren (Pex5p [17-612]), von denen gezeigt
wurde, dass sie zumindest für die Pex5p Ablösung von der peroxisomalen Membran
eine Rolle spielen (Costa-Rodrigues et al., 2004). In den folgenden Versuchen sollte das
Interaktionsverhalten dieser Mutanten mit der peroxisomalen Membran genauer
untersucht werden.
35
3.3
Expressionskontrolle verschiedener Pex5p-Verkürzungen
Initial war es notwendig zu überprüfen, ob die gewählten Pex5p-Verkürzungen stabil
expremiert
werden.
Dazu
wurden
der
Wildtyp
UTL-7A
und
ausgewählte
Transformanten (pex5∆ + Pex5p [1-245], pex5∆ + Pex5p [1-313], pex5∆ + Pex5p [1574], pex5∆ + Pex5p [17-612]) unter Ölsäure induzierten Bedingungen angezogen. Als
zusätzliche Kontrolle diente der Wildtype Stamm mit integrierter Pex1p-TEV-ProtA
Fusion. Da dieser Stamm im Folgenden Verwendung fand, soll an anderer Stelle
genauer darauf eingegangen werden. Nach erfolgter Anzucht, Zellsedimentation und
Zellaufschluss wurden die enthaltenen Proteine extrahiert. Diese wurden dann über
SDS-PAGE aufgetrennt und anschließend auf Nitrocellulose-Folie transferiert. Hier
erfolgte der immunologische Nachweis der Proteine durch spezifische Antiseren.
Abb. 3.4: Expressionskontrolle verschiedener Pex5p-Verkürzungen
Nach Proliferation der Zellen in Ölsäure wurden Gesamtzelllysate der Stämme erstellt. Anschließend
Auftrennung der Proteine über SDS-PAGE und Transfer auf Nitrocellulose. Der immunologische
Nachweis erfolgte mittels Pex5p-spezifischer Antiseren. Die Expression der Stämme ist mit Ausnahme
des pex5∆ (Negativkontrolle) erkennbar. * entstand vermutlich durch Degradation.
36
Wie aus der Abbildung 3.4 erkennbar ist, wurde das Pex5p in allen Stämmen mit
Ausnahme des pex5∆-Pex1p-TEV-ProtA-Stammes, welcher als Negativkontrolle
diente, expremiert. Zwischen der Expression des Wildtyp-Stammes und des WildtypStammes mit dem intergrierten TEV-ProtA war keine Unterschied festzustellen. Bei
allen Stämmen zeigte sich eine quantitativ nahezu identische Konzentration von Pex5p.
Lediglich bei pex5∆ + Pex5p [1-313] zeigt sich eine vermehrte Anreicherung von
Protein. Die Bande auf Höhe von 31 kDa bei pex5∆ + Pex5p [17-612] entstand
vermutlich durch Degradation. Dennoch ist auch bei diesem Stamm Pex5p klar
nachzuweisen.
Alle Konstrukte zeigten eine Expression.
3.4.
Überprüfung
der
Funktionalität
der
Pex5p-Verkürzungs-
konstrukte und der Pex1p-TEV-ProtA-Integration
Im Folgenden sollte untersucht werden, in wie weit die ausgewählten Pex5pVerkürzungen in der Lage sind, die pex5∆-Mutante funktionell zu komplementieren.
Hierzu wurde die für die Verkürzungsproteine codierenden Plasmide in die pex5∆Mutante transformiert. Die erhaltenen Transformanten, der Wildtyp UTL-7A sowie die
pex5∆-Mutante wurden nachfolgend hinsichtlich des Wachstums auf Ölsäure als
alleinige Kohlenstoffquelle untersucht.
Das Wachstum der Hefezellen hängt unter Verwendung von Oleat als Kohlenstoffquelle
von einer funktionierenden β-Oxidation ab. Da die β-Oxidation in S. cerevisiaeHefezellen ausschließlich im peroxisomalen Lumen stattfindet, kann ein Wachstumstest
in einem Medium mit Ölsäure als alleiniger Kohlenstoffquelle Auskunft über die
Funktionalität der Peroxisomen geben (Kunau et al., 1995). Da diese auch von der
Funktion des Pex5p abhängt, kann mit diesem Test analysiert werden, ob die
Teilfragmente des PTS1-Rezeptors bereits in der Lage sind, diese Funktion des Proteins
auszuführen.
Die entsprechenden Zellen wurden zunächst in einem 0,3%igen Glukosemedium für
eine Dauer von 24 Stunden angezogen. Anschließend wurden zur Analyse 10fache
Verdünnungen der jeweiligen Stämme und der Kontrollen, ausgehend von einer
37
Zellzahl von 1*107 Zellen/ml, auf Ölsäureplatten aufgetragen. Diese wurden 5 Tage bei
30°C inkubiert. Wie in Abbildung 3.5 zu sehen ist, konnte der Wildtyp die Ölsäure
nutzen, wie aus der Bildung eine Hofes sowie die Erhöhung der Zellzahl zu erkennen
ist. Im Gegensatz hierzu war im Einklang mit van der Leij (van der Leij et al., 1993) der
pex5∆-Stamm nicht zur Verstoffwechselung von Ölsäure in der Lage, ein typisches
Charakteristikum von pex-Mutanten (Distel et al., 1996). Die Expression des
plasmidkodierten Pex5p rekonstituierte diesen Defekt, und die entsprechende
Transformante zeigte ein dem Wildtyp ähnliches Wachstumsverhalten (Abb 3.5).
Sowohl die N- als auch C-terminalen Verkürzungen des PTS1-Rezeptors führten in
allen Fällen zu einem Funktionsverlust des Proteins, angezeigt durch das fehlende
Wachstum (Abb. 3.5). Dies zeigt, dass alle Bereiche von Pex5p essentiell sind. Es muss
aber auch in Betracht gezogen werden, dass die Deletion auch nur einzelner
Aminosäuren die strukturelle Integrität von Pex5p beeinträchtigen und so zu einer
funktionslosen Struktur des Proteins führen.
Abb. 3.5: Überprüfung der Funktionalität der Pex5p-Verkürzungen durch Wachstumstest
Die Stämme UTL-7A, pex5∆, pex5∆ + Pex5p, pex5∆ + Pex5p [1-245], pex5∆ + Pex5p [1-313], pex5∆ +
Pex5p [1-574], pex5∆ + Pex5p [17-612] wurden ausgehend von einer relativen Zellzahl von 1*107 in
einer 10fachen Verdünnungsreihe auf einer Festagarplatte aufgetragen. Nach 5 Tagen bei 30°C waren ein
deutliches Wachstum und eine Hofbildung erkennbar. Die Pex5p-Verkürzungen wiesen keine
ausreichende Funktionalität auf.
38
Um beide Möglichkeiten zu diskriminieren, sollten in nachfolgenden Versuchen im
Rahmen dieser Arbeit Isolierungen von Proteinkomplexen erfolgen. Als Köderprotein
wurde das Pex1p gewählt, welches eine direkte Funktion in der Extraktion des Pex5p
aus der peroxisomalen Membran besitzt (Miyata and Fujiki, 2005) (Platta et al., 2005).
Untersucht werden sollte, inwieweit die verschiedenen Pex5p-Varianten Bestandteil
dieses Pex1p-haltigen Komplexes sind. Liegt dieses vor, kann die Zielsteuerung des
PTS1-Rezeptors nicht betroffen sein und damit dessen Struktur durch die Deletion
einzelner Aminosäuren nicht dramatisch verändert worden sein.
Abb. 3.6: Wachstumstest zur Überprüfung der Funktionalität nach Integration des TEV-ProtA an
Pex1p
Wachstumsverhalten der Stämme UTL-7A, pex5∆, und UTL7A Pex1p-TEV-ProtA auf eine Ölsäure
haltigen Festagarplatte nach 5 Tagen bei 30°C. Das Wachstum der Kolonien und die Bildung eines Hofes
um die Kolonien herum zeigen eine Verwertung der Ölsäure. Aufgetragen wurde eine 10fache
Verdünnungsreihe. Die Integration des TEV-Prot-A hat keinen negativen Einfluss auf das
Wachstumsverhalten des Wildtypen.
Durch heterologe Rekombination wurde das Pex1p mit einem Protein-A-Tag (ProtA)
versehen, das zur Bindung an IgG-Sepharose herangezogen werden kann. Zwischen
Protein A und Köderprotein liegt eine TEV-(tabacco etch virus)-Proteaseschnittstelle,
welche später die Entfernung des Tags ermöglich und zudem die Isolierung nativer
Proteinkomplexe erlaubt. Um zu untersuchen, ob der TEV-ProtA-Anteil Auswirkungen
auf die Funktion des Pex1p hat, wurde initial das Wachstum des Integrationsstammes
auf Ölsäure als alleinige Kohlenstoffquelle untersucht. Analog zur oben beschriebenen
Vorgehensweise wurden das Wachstum des Wildtyps, der pex5∆-Mutante sowie des
Wildtyps mit Expression des Pex1p-TEV-ProtA auf Oleat als Kohlenstoffquelle
untersucht. Wie in Abbildung 3.6. zu sehen ist, zeigte der Integrationsstamm ein dem
39
Wildtypen vergleichbares Wachstum. Diese zeigt, dass der ProtA-Anteil nicht die
Funktion des Pex1p beeinträchtigt.
Die mit den Pex5p-Verkürzungskonstrukten transformierten pex5∆Stämme
zeigen keine Funktionalität.
Der Wildtyp und der Wildtyp mit dem Pex1p-TEV-ProtA zeigten das gleiche
Wachstumsverhalten.
3.5
Fluoreszenzmikroskopische Untersuchungen zum Einfluss der
Konstrukte auf den PTS1-Importweg
Obwohl die Pex5p-Verkürzungen nicht in der Lage sind, die pex5∆-Mutante funktionell
hinsichtlich des Wachstums auf Ölsäure zu komplementieren, ist nicht ausgeschlossen,
dass eine Restfunktion des Rezeptors ausgeführt wird. Um dieses zu analysieren wurden
fluoreszensmikroskopische Untersuchungen der Stämme durchgeführt. Da das Pex5p
als cytosolischer Rezeptor für den PTS1-Importweg der Proteine über peroxisomale
Membranen essentiell ist, stellte sich die Frage, inwieweit nun solche Defekte bzw.
Veränderungen des Pex5p Auswirkungen auf den effizienten Import von Proteinen
haben. Zur Analyse der Lokalisation von PTS1-Matrixproteinen wurde das
Reporterprotein GFP (green fluorescent protein) aus Aequorea victoria mit einer PTS1Sequenz fusioniert. Dieses artifizielle peroxisomale Matrixprotein wurde bereits in
vorangegangenen Arbeiten eingesetzt und stellte sich als hinreichend für die
vorliegende Fragestellung heraus. Das kodierende Plasmid wurde in die entsprechenden
Stämme transformiert. Selektionspositive Transformanten-Zellen wurden zwei Tage auf
Ölsäureagarplatten bei 30°C inkubiert und anschließend fluoreszenzmikroskopisch
untersucht.
40
Abb. 3.7: Untersuchung des Einflusses der Pex5p-Verkürzungen auf die Lokalisation des
artifiziellen peroxisomalen Matrixproteins GFP-SKL mittels in vivo-Fluoreszenzmikroskopie
Die angegebenen Stämme wurden nach erfolgter Anzucht unter Ölsäure induzierten Bedingungen mit
Hilfe der Fluoreszenzmikroskopie untersucht. Ein punktiertes Fluoreszenzmuster zeigt eine peroxisomale
Lokalisation des Markerproteins, wo hingegen Zellen mit einem cytosolisches Leuchten ein PTS1Importdefekt aufweisen. (Balken: 5µm)
In der Normarski-Aufnahme ist in allen Stämmen eine normale Struktur der Zellen zu
erkennen. Betrachtet man das Fluoreszenzmuster der einzelnen Zellen, so lässt sich
sowohl in den Wildtyp-Zellen als auch in den Wildtyp-Zellen mit der Expression des
Pex1p-TEV-ProtA eine punktierte Verteilung des GFP erkennen. Daraus kann man
schließen, dass hier ein effizienter Import des Marker-Proteins über die peroxisomalen
Membranen stattgefunden hat. Im Gegensatz dazu ist bei dem Stamm mit der pex5∆Deletion und bei den pex5∆-Stämmen mit Expression der Pex5p-Verkürzungen eine
cytosolische Verteilung des GFP zu sehen. Aus dieser cytosolischen Verteilung des
41
GFP-SKL lässt sich schließen, dass ein funktioneller Transport in die Peroxisomen
nicht erfolgt ist. Dies bestätigt das Ergebnis der Funktionalitätsuntersuchung, wonach
durch einen Defekt am PTS1-Rezeptor Pex5p kein effizienter Proteintransport über die
peroxisomalen Membranen stattfinden kann.
Die Wildtypzellen zeigen ein punktiertes Muster des GFP mit Lokalisation in
den Peroxisomen.
Die pex5∆-Stämme mit Pex5p-Verkürzungskonstrukten zeigen keinen
effizienten Import des GFP in die Peroxisomen.
3.6
Analyse der Membranassoziation der Verkürzungskonstrukte
Da sich in den fluoreszenzmikroskopischen Untersuchungen zeigte, dass die Pex5pVerkürzungen nicht in der Lage sind, wie das Wildtypprotein PTS1-Proteine effizient in
die Peroxisomen zu transportieren, stellte sich die Frage, inwieweit diese Konstrukte
generell zur peroxisomalen Membran gelangen und somit eine Interaktion mit dieser
eingehen können. Dies ist auch im Hinblick darauf interessant, da die Ubiquitinylierung
von Pex5p an der Membran der Peroxisomen stattfindet.
Zur genaueren Untersuchung der Fragestellung wurde eine Membransedimentation
durchgeführt. Hierbei wurden lösliche und membranassoziierte Proteine voneinander
getrennt.
Die Anzucht der Hefezellen des Wildtypen und der modifizierten Pex5p-Konstrukte
pex5∆ + Pex5p [1-245], pex5∆ + Pex5p [1-313], pex5∆ + Pex5p [1-574] und pex5∆ +
Pex5p [17-612] erfolgte zunächst in 0,3%iger Glukoselösung über 36 Stunden.
Anschließend wurden die Zellen in eine Rytka-Hauptkultur überimpft. Hierbei handelt
es sich um eine Mischung von Ölsäure- und Glukosemedium. Die Zellen wurden
mechanisch aufgeschlossen (2.2.3.2) und das erhaltene Homogenat nach vorheriger
Abtrennung von Zelldebris und nicht aufgeschlossener Zellen durch Zentrifugation in
einen Überstand mit löslichen und ein Sediment mit membrangebundenen und
partikülären Proteinen aufgetrennt. Äquivalente Anteile der erhaltenen Fraktionen
wurden anschließend einer immunologischen Untersuchung mittels spezifischer
Antiseren unterzogen.
42
Pex13p
ist
ein
integrales
Membranprotein,
welches
über
hydrophobe
Wechselwirkungen mit der Membran verbunden ist (Erdmann and Blobel, 1996) (Gould
et al., 1996) (Elgersma et al., 1996). Der Nachweis von Pex13p sollte nur im
Homogenat und in den Membranen möglich sein. Im Einklang mit dieser Aussage
konnte tatsächlich nur im Homogenat und im Sediment der einzelnen Stämme Pex13p
nachgewiesen werden, welches eine saubere Trennung der Fraktionen widerspiegelt.
Als weitere Kontrolle dieses Sachverhalts wurde das ausschließlich cytoplasmatisch
lokalisierte Protein Fructose-1,6-Bisphosphatase analysiert. Dieses Protein war
immunologisch nur im Homogenat und den Überständen der verschiedenen Konstrukte
nachzuweisen, was wiederum ein Nachweis für eine saubere Trennung der Fraktionen
darstellt.
Abb. 3.8: Versuch zur immunologischen Analyse der Membransedimentation
Analyse des Wildtypen und der verschiedenen Pex5p-Modifikationen im Hinblick auf lösliche und
membranassoziierte Verteilung. Nach Glasperlenaufschluss und Zentrifugation des Homogenates bei
100.000 x g wurden äquivalente Mengen der erhaltenen Proben mittels SDS-PAGE aufgetrennt und auf
Nitrocellulose transferiert. Der Nachweis von Pex5p, Pex13p und Fruktose-1,6-Bisphohsphatase (F-1,6BP) erfolgte mittels spezifischer Antiseren. Dabei dienten Pex13p und die Fruktose-1,6-Bisphohsphatase
als Nachweis einer sauberen Trennung in membranassoziierte bzw. lösliche Proteine.
Die Untersuchung der Membranassoziation zeigt, dass beim Wildtyp in allen Fraktionen
Pex5p vorzufinden ist, also es sowohl löslich als auch partikulär lokalisiert ist. Dies
steht im Einklang mit der Beobachtung einer dualen Verteilung des Rezeptors, welche
im Folgenden zum Modell des zyklisierenden Rezeptors führten (Dodt and Gould,
1996). Alle Pex5p-Verkürzungen konnten sowohl in der Überstandsfraktion als auch im
Sediment detektiert werden und zeigten somit eine dem Wildtypprotein ähnliche
Verteilung auf (Abb. 3.8). Eine Ausnahme stellt das Pex5p [1-245] dar, welches
ausschließlich im löslichen Überstand vorliegt. Diese Beobachtung lässt darauf
43
schließen, dass Pex5p [1-245] nicht mehr eine Interaktion mit der peroxisomalen
Membran eingehen kann, wohingegen die anderen Proteine noch dazu in der Lage sind.
Aus diesen Untersuchungen kann man nun schließen, dass das Konstrukt Pex5p [1-313]
das kleinste Pex5p-Fragment ist, welches in diesen Experimenten noch die Membran
erreicht.
Das kleinste Konstrukt, welches die Membran noch erreicht, ist Pex5p [1-313].
3.7
Analyse von Pex5p enthaltenen Membrankomplexen
Die bisher durchgeführten Analysen zeigen, dass die Fusion des Pex1p mit dem TEVProtA am C-Terminus keine Auswirkung auf seine Funktion hat. Deshalb war es
möglich, den TEV-ProtA-Fusionsanteil zu einer Isolierung von Pex1p zu nutzen. Es
konnte gezeigt werden, das Pex5p Bestandteil des Pex1p Komplexes ist (Rosenkranz et
al., 2006). Die Sedimentationsanalysen zeigten die teilweise partikuläre Lokalisation
der Pex5p Fragmente. Um zu analysieren, ob es sich hierbei um Proteinaggregate
handelt oder ob die Fragmente mit der peroxisomalen Membran assoziiert vorliegen,
wurde eine Isolierung von Proteinkomplexen mit Pex1p als Köderprotein durchgeführt.
Hierzu wurden aus den Wildtypen und den mit den Verkürzungskonstrukten
transformierten
pex5∆-Pex1p-TEV-ProtA-Stämmen
Proteinkomplexe
aus
den
Membranen schonend solubilisiert und über Affinitätschromatographie isoliert
(Niederhoff, 2002) (Agne et al., 2003). Zunächst wurden die Zellen wie im Schema
dargestellt aufgearbeitet. Zu den mit Digitonin solubilisierten Proteinen wurde IgGSepharose gegeben und über Nacht inkubiert. Das Fusionsprotein mit dem TEV-ProtA
bindet dabei über den ProteinA-Anteil an die Sepharose-Matrix mit kovalent
gebundenen HsIgG-Molekülen, welche als feste Phase dient. Nicht gebundene Proteine
werden anschließend über mehrere Waschschritte entfernt. Mit Hilfe einer TEVProtease gelingt dann die spezifische Elution der Proteinkomplexe. Ein Anteil von 14
Aminosäuren des TEV verbleibt an dem Fusionsprotein (Abb. 3.9).
44
Abb. 3.9: Schematische Darstellung zur Isolierung von Proteinkomplexen unter Verwendung des
TEV-ProtA-Fusionsanteils
Aus dem Überstand oder dem solubilisierten Membranen erfolgte eine Isolierung der Proteinkomplexe
mittels Affinitätschromatographie. Die Trennung erfolgte mit Hilfe des fusionierten TEV-ProtA-Anteils
und IgG-gekoppelter Sepharose.
Zur Analyse der Affinitätsisolierung wurden äquivalente Mengen der erhaltenen
Fraktionen
mittels
SDS-Gelelektrophorese
aufgetrennt
und
im
Western-Blot
immunologisch analysiert. Repräsentativ ist in Abb. 3.10 der Verlauf der Isolierung des
Pex1p aus dem Stamm UTL-7A-Pex1p-TEV-ProtA dargestellt. Hier zeigte sich ein
Vorkommen von Pex1p-TEV-ProtA im Homogenat, im Überstand und im Sediment.
Mit Digitonin konnte ein Teil des sedimentierten Fusionsproteins solubilisiert und
anschließend mit der Säulenmatrix inkubiert werden. Es zeigte sich, dass das Pex1pTEV-ProtA nahezu vollständig an die IgG-Sepharose gekoppelt werden konnte. So
konnten im Durchlauf nur geringe Mengen dieses Proteins detektiert werden. Jedoch
konnte nicht das vollständig gespaltene Pex1p von der Säule eluiert werden (Abb. 3.10).
45
Abb. 3.10: Isolation membranassoziierter Proteinkomplexe mittels Affinitätschromatographie
unter der Verwendung von TEV-ProtA und HsIgG-Sepharose
(A) Schematische Darstellung des Versuchsablaufs. (B) Membrangebundene Komplexisolierung und
Analyse der Verteilung von Pex1p-TEV-ProtA.
Für die Analyse wurden äquivalente Mengen der Proben mittels SDS-PAGE aufgetrennt, und es folgte
ein Transfer auf Nitrocellulose mit Darstellung der Proteine unter Verwendung eines spezifischen
Antiserums.
In weiteren Analysen sollte nun untersucht werden, welche anderen peroxisomalen
Proteine als Interaktionspartner mit Pex1p nachzuweisen sind. Hierzu wurden die TEVEluate aus der Membrankomplexisolierung wiederum mittels SDS-Gelelektrophorese
aufgetrennt und in der Western-Blot-Analyse immunologisch untersucht. Die Analyse
der TEV-Eluate zeigte, dass im Einklang mit Rosenkranz et al. mit Pex1p das zweite
AAA-Protein Pex6p und der Membrananker Pex15p koisoliert werden konnte
(Rosenkranz, 2002). Dabei zeigte der Wildtyp mit fusioniertem TEV-Protein allerdings
nur eine schwache Bande bei der Reaktion mit Pex15p. Dieses Phänomen ist nicht
genauer erklärbar, komme allerdings häufiger vor (Rosenkranz, persönliche Mitteilung).
Weiterhin konnten Komponenten die des Dockingkomplexes Pex13p und Pex14p
identifiziert werden.
In Bezug auf Pex5p zeigte sich, wie zu erwarten war, dass in der Wildtyp-Kontrolle
ohne Expression der Pex1p-Fusion keine Bande zu detektieren war. Diese zeigt die
Spezifität der durchgeführten Affinitätsisolierung. Im Wildtyp mit fusioniertem TEVProtein konnte hingegen das endogene Pex5p mit Pex1p koisoliert werden. Bei den
46
getesteten Pex5p-Fragmenten ist zu sehen, dass Pex5p [1-313], Pex5p [1-574] und
Pex5p [17-612] mit Pex1p koisoliert werden konnten. Einzig Pex5p [1-245] konnte
nicht detektiert werden. Dies ist im Einklang mit den vorherigen Ergebnissen, die
zeigten, dass dieses Fragment ausschließlich cytosolisch lokalisiert ist, nicht aber zur
peroxisomalen Membran gelangt.
Abb. 3.11: Proteinzusammensetzung des TEV-Eluats nach Komplexisolierung mit Pex1p-TEVProt-A
Immunologischer Nachweis der mit Pex1p-TEV-ProtA koisolierten Proteine. Äquivalente Volumina der
einzelnen Eluatfraktionen wurden in einem 12,5%igen SDS-Gel aufgetrennt. Anschließend erfolgten der
Transfer auf Nitrocellulose und der Nachweis mittels spezifischer Antiseren.
3.8
Poly-Ubiquitinylierung von Pex5p
Nachdem sich gezeigt hatte, dass Pex5p [1-313] das kleinste Verkürzungskonstrukt war,
welches noch die Membranen erreicht, stellte sich die Frage, ob es weitere Unterschiede
47
zwischen dem nicht die Membranen erreichenden Pex5p [1-245] und den anderen
Verkürzungskonstrukten gibt. Hierzu wurden nun das Konstrukt Pex5p [1-245] und als
noch die Membranen erreichendes Konstrukt das Pex5p [1-313] miteinander verglichen.
Es wurde untersucht, ob die Pex5p-Fragmente noch durch das Ubiquitin-System erkannt
und
dem
weiteren
Weg
zugeführt
werden.
Hierzu
wurden
die
beiden
Verkürzungskonstrukte zunächst sowohl in einen pex1∆/pex5∆-Stamm als auch in
einen pex4∆/pex5∆-Stamm transformiert. Die Zellen wurden nach Anzucht in 0,3%iger
Glukoselösung über 12 Stunden und anschließender Peroxisomenproliferation, welche
mit Ölsäure induziert wurde, schonend mit Glasperlen mechanisch aufgeschlossen.
Durch Zentrifugation wurden die membranassoziierten Proteine von den löslichen
Proteinen
getrennt.
Es
folgte
eine
immunologische
Untersuchung
der
Membranenfraktion mittels spezifischer Antiseren.
Abb. 3.12: Immunologischer Nachweis von mono-Ub-Pex5p, di-Ub-Pex5p und tri-Ub-Pex5p
Ölsäure induzierter Hefezellen aus Gesamtzelllysaten
Aus Ölsäure induzierten Hefezellen wurden Gesamtzelllysate gewonnen, welche nach Auftrennung
mittels SDS-PAGE auf Nitrocellulose transferiert wurden. Der Nachweis erfolgte mit spezifischen
Antiseren. (A) Nachweis der Ubiquitinylierung im pex1∆ und pex4∆. (B) Analyse der Ubiquitinylierung
bei den Konstrukten Pex5p [1-245] und Pex5p [1-313]. Eine Ubiquitinylierung des Pex5p [1-245] kann
nicht erfolgen.
Wie bereits zu Anfang dieser Arbeit beschrieben, zeigt die Analyse im Wildtypen keine
Ubiquitinylierung. Hingegen lässt sich im pex1∆-Stamm sowohl die di- als auch die triUbiquitinbande und im pex4∆-Stamm die mono- und die di-Ubiquitinbande detektieren.
48
Bei den Verkürzungskonstrukten zeigt sich, dass das Konstrukt Pex5p [1-245] weder im
pex1∆/pex5∆-Stamm noch im pex4∆/pex5∆-Stamm ubiquitinyliert wird (Abb. 3.12).
Hingegen kann man bei dem Verkürzungskonstrukt Pex5p [1-313] im Zusammenhang
mit dem pex1∆/pex5∆-Stamm sowohl die di- und tri-Ubiquitinbanden erkennen und im
Zusammenhang mit dem pex4∆/pex5∆-Stamm die mono- und tri-Ubiquitinbanden. Also
ist dieses Konstrukt das kleinste, welches noch ubiquitinyliert wird. Dies lässt sich
dadurch erklären, dass die Ubiquitinylierung an der Membran stattfindet. Da das
Konstrukt Pex5p [1-245], wie in oben durchgeführten Analysen gezeigt, die Membran
nicht erreicht und keine Interaktion mit dieser eingehen kann, kann eine
Ubiquitinylierung hier nicht erfolgen (Abb. 3.12).
Pex5p [1-313] ist das kleinste noch ubiquitinylierte Verkürzungskonstrukt.
3.9
Analysen von Punktmutanten
Die Ubiquitinylierung peroxisomaler Proteine erfolgt in der typischen 3-SchrittReaktion mit Aktivierung des Ubiquitin, Konjugation und Ligation. Hierbei übernimmt
das peroxisomale Pex4p, welches auch als Ubc10 bekannt ist, die Funktion des
Ubiquitin konjugierenden Enzyms. Als Membrananker für das Pex4p dient hier Pex22p
(Rosenkranz, 2002). Es ist bekannt, dass Ubiquitin über sein Glycin 76 eine Interaktion
mit einem Lysin des Substrates eingeht. Dieses erfolgt kovalent über die ε-NH2-Gruppe
(Chau et al., 1989).
Da Pex5p [1-313] das kleinste Verkürzungskonstrukt darstellt, welches noch
ubiquitinyliert wird, stellte sich die Frage, ob es möglich war ein Lysin zu
identifizieren, welches für die Polyubiquitinylierung verantwortlich ist und somit den
Abbau des Proteins im Proteasom einleitet. Hierzu wurde zunächst anhand der
Gensequenz des Pex5p geschaut, an welchen Stellen die Aminosäure Lysin zu finden
ist. Es wurden in den ersten 313 Aminosäuren 15 Lysine identifiziert (Abb. 3.13).
49
Abb. 3.13: Schematische Darstellung von Pex5p [1-313] mit Veranschaulichung der enthaltenen
Lysine
Anhand der Gensequenz des Pex5p wurden 15 Lysine detektiert, die als Interaktionpartner für das
Ubiquitin in Frage kommen. Charakteristische Bereiche des Proteins sind besonders hervorgehoben. Die
Zahlen geben die jeweiligen Aminosäuren an.
Zur Analyse des Sachverhaltes wurden Punktmutationen von jedem einzelnen Lysin
erstellt. Dies erfolgte mittels überlappender Polymerase-Ketten-Reaktion (PCR =
polymerase chain reaction). Hierbei wurde das jeweilige Lysin durch ein Arginin
substituiert. Das modifizierte Protein wurde dann wieder in Hefezellen expremiert
(Abb. 3.14). Falls ein Lysin für die Polyubiquitinylierung verantwortlich ist, sollte sich
dies durch die Mutation zeigen.
Zur Kontrolle der einzelnen Schritte bei der Polymerase-Ketten-Reaktion wurden
zunächst die bei der PCR-Reaktion entstehenden Teilfragmente (s. Schema der Abb.
3.14 A) mittels Agarose-Gelelektrophorese aufgetrennt. Die Abbildung 3.15 A zeigt
exemplarisch die Gelelektrophorese für die sechs ersten Punktmutationen. Eine weitere
elektrophoretische Auftrennung zeigt die Abbildung 3.15 B. Hier ist exemplarisch von
den ersten drei Punktmutanten jeweils der Vektor, das Fragment und der Klon
dargestellt. Hierin erkennt man, dass im Klon sowohl der Vektor als auch das DNAFragment nachweisbar ist. Die korrekte Substitution der jeweiligen Basen wurde
anschließend durch DNA-Sequenzierungen der erhaltenen Plasmide verifiziert. Zudem
konnten hierdurch weitere Mutationen durch die PCR-Reaktion ausgeschlossen werden.
50
Abb. 3.14: Schematische Darstellung der Einführung von Punktmutationen in das Pex5p
(modifiziert nach Daubert)
Zur Identifizierung der Ziellysine wurden zunächst Punktmutationen des PEX5 mittels überlappender
Polymerase-Ketten-Reaktion erstellt. Hierbei wurde das jeweilige Lysin durch ein Arginin ersetzt.
Anschließend wurde das modifizierte Protein wieder in Hefezellen transferiert.
51
Abb. 3.15: Exemplarische Darstellung einer Polymerase-Ketten-Reaktion zum Einbringen der
Punktmutation in das Pex5p
(A) PCR-Analyse der entstehenden Fragmente bei der Ligation des PEX5 zum Einbringen einer
Punktmutation. Die Abbildung zeigt exemplarisch die bei den ersten sechs Ligationen entstehenden
Teilfragmente des Proteins.
(B) Kontrolle des korrekten Einbringens der Punktmutation in das Pex5p. Beispielhaft ist hier für die
ersten drei Punktmutanten die Anwesenheit von Vektor und Fragment im Klon nachgewiesen.
3.10 Expressionskontrolle der Punktmutanten
Wie auch bei den Verkürzungskonstrukten wurden vergleichbar Punktmutanten
immunologisch im Hinblick darauf untersucht, ob sie expremiert werden. Hierbei
wurden als Kontrollen wieder der Wildtyp-Stamm UTL-7A, ein pex5∆ und ein pex5∆ +
Pex5p verwendet.
Nach Ölsäure induzierter Proliferation der Peroxisomen wurden die Proteine nach
Zellaufschluss extrahiert und über SDS-PAGE aufgetrennt. Anschließend wurden die
Proteine auf Nitrocellulose-Folie transferiert und hier der immunologische Nachweis
durch spezifische Antiseren erbracht.
Es konnte bei allen Punktmutanten Pex5p mit zum Wildtyp-Pex5p vergleichbarer
Konzentration nachgewiesen werden. Die eingefügten Mutationen haben damit keine
Auswirkung auf die Expression oder Stabilität der Mutanten-Proteine. Zur Kontrolle,
dass von allen Proben äquivalente Mengen über SDS-PAGE aufgetrennt wurden, diente
das mitochondriale Porin. Hier zeigten sich keine Differenzen bezüglich der
Proteinmengen (Abb. 3.16).
52
Abb 3.16: Expressionskontrolle verschiedener Pex5p-Punktmutanten
Ausgehend von in Ölsäure proliferierten Zellen wurden Gesamtzelllysate der einzelnen Mutanten erstellt.
Die Auftrennung der Proteine erfolgte über SDS-Page, anschließend Transfer auf Nitrocellulose. Der
immunologische Nachweis erfolgte mittels spezifischer Antiseren. Als Äquivalenzkontrolle gleicher
Proteinmengen diente Porin.
3.11 Überprüfung der Funktionalität der Punktmutanten
Ein Wachstumstest in einem Medium mit Ölsäure als alleiniger Kohlenstoffquelle soll
auch hier wieder Auskunft über die Funktionalität der Punktmutanten geben. Bei
ausreichender Funktionalität sollten sich zum einen ein Wachstum der Kolonien und
zum anderen eine Hofbildung um die Kolonien herum zeigen. Aus einem ausbleibenden
oder abgeschwächten Wachstum ließe sich schließen, dass das betroffene Lysin eine
essentielle Rolle bei der Ubiquitinylierung des Pex5p einnehme.
Nach Anzucht der Zellen in einem 0,3%igen Glukosemedium über 24 Stunden wurden
zur Analyse 10fache Verdünnungen der jeweiligen Stämme und der Kontrollen,
ausgehend von einer Zellzahl von 1*107 Zellen/ml, auf Ölsäureplatten aufgetragen und
anschließend fünf Tage bei 30°C inkubiert.
53
Abb. 3.17: Wachstumstest zur Analyse der Funktionalität der Pex5p-Mutanten
Die angegebenen Stämme wurden ausgehend von einer relativen Zellzahl von 1*107 in einer 10fachen
Verdünnungsreihe auf einer Festagarplatte aufgetragen. Ein deutliches Wachstum war in allen Mutanten
nach 5 Tagen bei 30°C erkennbar.
Es zeigte sich zunächst, dass der Wildtyp-Stamm normal auf den Agarplatten wuchs.
Wie zu erwarten, konnte man pex5∆-Stamm kein Wachstum beobachten. Nach
Transformation von Pex5p in den pex5∆-Stamm ist die Funktionalität wiederhergestellt.
54
Bei allen Stämmen mit einer Punktmutation konnte man ebenfalls ein normales
Wachstum erkennen, das sich nicht vom Wachstum des Wildtyps unterschied. Dies
zeigte sich auch durch die Hofbildung um die Kolonien herum. Sie sind also in der
Lage, Ölsäure zu verstoffwechseln und zeigen somit eine normale Funktionalität. Aus
der Überprüfung der Funktionalität lässt sich also keine Aussage darüber treffen, ob ein
spezielles Lysin eine Rolle bei der Ubiquitinylierung von Pex5p spielt (Abb. 3.17).
Alle Punktmutanten zeigen eine normale Funktionalität.
3.12 Fluoreszenzmikroskopische Untersuchungen zum Einfluss der
Punktmutationen auf den PTS1-Importweg
Die oben genannten Analysen ergeben, dass alle Punktmutationen eine normale
Expression und auch eine normale Funktionalität hinsichtlich des Wachstums auf
Ölsäure besitzen. Da ein solches Wachstum jedoch auch möglich ist, wenn die Funktion
der Peroxisomen deutlich reduziert ist, sollte in der immunfluoreszenzmikroskopischen
Untersuchung noch geklärt werden, inwieweit eine Punktmutation Auswirkungen auf
den effizienten Import von Proteinen in die Peroxisomen hat.
Zur Analyse der Lokalisation diente erneut das GFP (green fluorescent protein) aus
Aequorea victoria. Dies wurde als ein mit einer PTS1-Sequenz fusioniertes GFP in die
Stämme transformiert. Nach zwei Tage langer Anzucht in Ölsäure auf Agarplatten bei
30°C wurden die Zellen fluoreszenzmikroskopisch untersucht.
In der Normarski-Aufnahme war in allen Stämmen eine normale Struktur der Zellen zu
erkennen. In den Wildtyp-Zellen und auch in den Stämmen mit den Punktmutationen
ließ sich ein punktiertes Leuchten des GFP erkennen. Somit kann man die Aussage
treffen, dass hier ein effizienter Import der Proteine über die peroxisomalen Membranen
stattgefunden hat und der Austausch eines Lysins durch eine Arginin keine
Auswirkungen auf den peroxisomalen Proteinimport hat. Dieses Ergebnis bekräftigt die
Analysen der Funktionalität (Abb. 3.18).
55
Abb. 3.18: In vivo-Fluoreszenzmikroskopie zur Untersuchung der Auswirkungen nach Einbringen
von Punktmutationen in das Pex5p
Nach Anzucht unter Ölsäure induzierten Bedingungen wurden die Zellen mit Hilfe der
Fluoreszenzmikroskopie untersucht. In den Mutanten ist eine peroxisomale Lokalisation des PTS1Rezeptors Pex5p erkennbar. (Balken = 5 µm)
Die Wildtypzellen zeigen ein punktiertes Muster des GFP mit Lokalisation in
den Peroxisomen.
Alle Stämme mit Punktmutationen zeigen einen effizienten Import des GFP in
die Peroxisomen.
3.13 Mono- und Poly-Ubiquitinylierung der Punktmutanten
Die oben beschriebenen Untersuchungen zeigten keinerlei Abweichungen der
Expression, der Funktionalität und der Immunfluoreszenzanalysen der Punktmutanten
vom Wildtypen. Deswegen sollte eine weitere Analyse zeigen, ob die Punktmutanten
56
noch ubiquitinyliert werden und somit durch das Ubiquitin-Proteasom-System erkannt
und abgebaut werden.
Abb. 3.19: Untersuchung von Ubiquitinylierungen der Pex5p-Mutanten Ölsäure induzierter
Hefezellen aus Gesamtzelllysaten
Gesammtzelllysate wurden aus Ölsäure induzierten Hefezellen gewonnen und nach Auftrennung mittels
SDS-PAGE auf Nitrocellulose transferiert. Anschließend erfolgte der Nachweis mit spezifischen
Antiseren. Porin diente zum Nachweis des Auftragens äquivalenter Probenmengen.
Immunologischer Nachweis von (A) mono-Ub-Pex5p, (B) di-Ub-Pex5p und tri-Ub-Pex5p in allen
Mutanten.
Hierzu wurden die Punktmutanten jeweils in einen pex1∆/pex5∆-Stamm und in einen
pex4∆/pex5∆-Stamm transferiert. Die Zellen wurden nach Anzucht in einem 0,3%igen
Glukosemedium
über
12
Stunden
und
anschließender
Ölsäure
induzierter
57
Peroxisomenproliferation
mit
Glasperlen
mechanisch
aufgeschlossen.
Durch
Zentrifugation wurden die partikulären von den löslichen Proteinen getrennt.
Anschließend folgte eine immunologische Untersuchung der Membranenfraktion
mittels spezifischer Antiseren.
Wie in Abbildung 3.19 zu sehen, zeigte die Analyse im Wildtypen (Platta et al., 2004)
und in der Negativkontrolle pex5∆ keine Ubiquitinylierung. Hingegen ließen sich im
pex1∆/pex5∆-Stamm nach erfolgter Expression des Wildtyp-Pex5p sowohl die di- als
auch die tri-Ubiquitinbande und im pex4∆/pex5∆-Stamm die mono- und die diUbiquitinbande bei allen Punktmutanten detektieren. Zur Kontrolle, dass äquivalente
Mengen Protein auf das Gel aufgetragen wurden, diente auch hier wieder das Porin. Bei
der Analyse der Substitutionsmutanten des Pex5p zeigten sich kaum Unterschiede zum
Wildtypen. Zwar konnten quantitative Unterschiede in den Modifikationsbanden
beobachtet werden, jedoch sind diese eher auf unterschiedliche Pex5p-Konzentrationen
zurückzuführen. Modifikationen des Pex5p konnten für alle Mutantenproteinen
dargestellt werden, so dass nicht ein bestimmtes Lysin für die Polyubiquitinylierung in
betracht kommt. Entweder sind mehrere Lysine verantwortlich oder der Ausfall eines
Restes wird durch das benachbarte Lysin kompensiert.
Es ist kein bestimmtes einzelnes Lysin detektierbar, welches für die
Polyubiquitinylierung von Pex5p verantwortlich ist.
3.14 Fluoreszenzmikroskopische Untersuchungen zum Einfluss der
Punktmutation zweier benachbarter Aminosäuren auf den PTS1Importweg
Nachdem die oben genannten Analysen gezeigt haben, dass nicht ein bestimmtes Lysin
lokalisiert werden kann, an dem die Polyubiquitinylierung des PTS1-Rezeptors Pex5p
stattfindet, sollte in weiteren Analysen untersucht werden, ob die Punktmutation zweier
benachbarter Aminosäuren eine Auswirkung auf die Polyubiquitinylierung des Pex5p
zeigt. Zum Ende dieser Arbeit konnte für das Pex5p aus H. polymorpha gezeigt werden,
das Lysin 21 eine Rolle für die Modifikation spielt (Kiel et al., 2005). Da die
Substitution dieser Aminosäure, es handelt sich im S. cerevisiae Protein um Lys24,
58
jedoch im Rahmen dieser Arbeit keine Auswirkung hatte, wurde wie unter 3.9
beschrieben eine weitere Punktmutation des Lysins 18 mittels überlappender
Polymerase-Ketten-Reaktion (PCR = polymerase chain reaction) eingefügt. Das
jeweilige Lysin wurde durch ein Arginin ersetzt. Anschließend wurde das mutierte
Protein wieder in Hefezellen transferiert (Abb. 3.14).
Zur Analyse der Lokalisation von PTS1-Matrixproteinen wurde das GFP (green
fluorescent protein) aus Aequorea victoria genutzt. Hierzu wurde ein mit einer PTS1Sequenz fusioniertes GFP in die Stämme transformiert. Die Zellen wurden nach
Anzucht in Ölsäure zwei Tage auf Ölsäureagarplatten bei 30°C inkubiert und
anschließend fluoreszenzmikroskopisch untersucht.
Abb. 3.20: In vivo-Fluoreszenzmikroskopie zur Untersuchung der Auswirkungen nach Einbringen
von Punktmutationen der Aminosäuren K18 und K24 in das Pex5p
Unter Ölsäure induzierten Bedingungen wurden die Zellen angezüchtet und mit Hilfe der
Fluoreszenzmikroskopie untersucht. In der Doppelmutante ist eine peroxisomale Lokalisation des PTS1Rezeptors Pex5p erkennbar. (Balken = 5µm)
Die Zellen zeigten in der Normarski-Aufnahme eine normale Struktur. In den WildtypZellen und auch in dem Stamm mit den Punktmutationen ließ sich ein punktiertes
Leuchten des GFP erkennen. Somit findet hier ein effizienter Import der Proteine über
die peroxisomalen Membranen statt. Die Mutation zweier benachbarter Lysine mit dem
59
Austausch der Lysine durch Arginin hat keine Auswirkungen auf den peroxisomalen
Proteinimport (Abb. 3.20).
Auch die Doppelpunktmutation Pex5p [K18/24R] zeigt eine punktförmige und
somit peroxisomale Verteilung des GFP. Ein gezielter Import in die Peroxisomen findet somit statt.
3.15 Polyubiquitinylierung der Doppelpunktmutante
Die Immunfluoreszenzanalyse der Kombination von zwei Punktmutationen zeigte
keinerlei
Abweichungen
vom
Wildtypen.
Um
zu
untersuchen,
ob
die
Doppelpunktmutante dennoch ubiquitinyliert und durch das Ubiquitin-ProteasomSystem erkannt und abgebaut werden kann, erfolgte eine weitere Untersuchung.
Wie bei den einzelnen Punktmutationen wurde hier die Doppelpunktmutante jeweils in
einen pex1∆/pex5∆-Stamm und in einen pex4∆/pex5∆-Stamm transferiert. Nach
Anzucht in einem 0,3%igen Glukosemedium über 12 Stunden und anschließender
Ölsäure induzierter Peroxisomenproliferation wurden die Zellen schonend mit
Glasperlen aufgeschlossen. Die Trennung der partikulären von den löslichen Proteinen
erfolgte durch Zentrifugation. Anschließend wurden die Membranenfraktionen mittels
spezifischer Antiseren immunologisch analysiert.
Die Abbildung 3.21 zeigt, dass in der Negativkontrolle pex5∆ keine Ubiquitinylierung
nachweisbar ist. Im pex1∆/pex5∆-Stamm ist analog zu den oben durchgeführten
Untersuchungen sowohl die di- als auch die tri-Ubiquitinbande erkennbar. Ebenfalls
zeigt sich eine mono- und eine di-Ubiquitinbande im pex4∆/pex5∆-Stamm. Hingegen
ist weder im pex1∆/pex5∆-Stamm noch im pex4∆/pex5∆-Stamm eine Ubiquitinbande
in der Doppelpunktmutante Pex5p [K18/24R] detektierbar.
60
Abb. 3.21: Untersuchung der Polybiquitinylierung der Pex5p-Doppelpunktmutante in Ölsäure
induzierten Hefezellen aus Gesamtzelllysaten
Nach Anzucht in Ölsäure induzierten Hefezellen wurden Gesammtzelllysate gewonnen und nach
Auftrennung mittels SDS-PAGE auf Nitrocellulose transferiert. Der Nachweis erfolgte mit spezifischen
Antiseren.
Im Gegensatz zu dem Wildtypen findet in der Doppelpunktmutante Pex5p [K18/24R] kein
immunologischer Nachweis von mono-Ub-Pex5p, di-Ub-Pex5p oder tri-Ub-Pex5p statt.
Anhand dieser Analysen kann gezeigt werden, dass tatsächlich die Kombination der
Punktmutation der Aminosäure Lysin an Position 18 und 24 essentiell für die
Polyubiquitinylierung
des
PTS1-Rezeptors
Pex5p
ist.
Somit
erfolgt
die
Polyubiquitinylierung an den Lysinen 18 und 24.
Die Kombination der Mutation der Lysin 18 und 24 des Pex5p zeigt keine
Ubiquitinbanden. Somit sind diese Lysine die Zielaminosäuren der
Polyubiquitinylierung.
61
4.
Diskussion
Pathogenetisch
liegen
bei
peroxisomalen
Stoffwechselerkrankungen
entweder
peroxisomale Einzelenzymdefekte oder peroxisomale Biogenesestörungen vor (Weller
et al., 2003). Ein entscheidender Aspekt der Biogenese ist der Import von Proteinen in
die peroxisomale Matrix. Hierbei handelt es sich um einen Rezeptor vermittelten
Transport, der für den überwiegenden Anteil der peroxisomalen Matrixproteine durch
den PTS1-Rezeptor Pex5p gewährleistet wird. Pex5p durchläuft einen Zyklus, an
dessen Ende die Modifikation mittels Ubiquitin erfolgt (Thoms and Erdmann, 2006)
(Platta et al., 2008). Das Ubiquitin dient als Signalsequenz zum Export des Rezeptors
von der peroxisomalen Membran zurück in das Cytosol. Zu unterscheiden sind hierbei
die Mono- und die Polyubiquitinylierung des PTS1-Rezeptors. Während die
monoubiquitinylierte Form recycled wird und so einem neuen Importzyklus zur
Verfügung steht, dient die Polyubiquitinkette dem proteasomalen Abbau des
fehlgefalteten oder in defekter Form vorliegenden Rezeptors
(Platta et al., 2004)
(Brown and Baker, 2008).
Im Rahmen dieser Arbeit wurde die Ubiquitinylierung des PTS1-Rezeptors Pex5p in
der Bäckerhefe S. cerevisiae untersucht. Ein Schwerpunkt lag in der Analyse von
Pex5p-Teilfragmenten hinsichtlich ihrer peroxisomalen Lokalisation und ihrer
Assoziation
mit
membrangebundenen
Komponenten
der
peroxisomalen
Translokationsmaschinerie. Des Weiteren wurden Lysine innerhalb des N-Terminus
von Pex5p gegen Arginin substituiert. Analysen zum genaueren Verständnis und Suche
nach möglichen Interaktionsstellen des Proteins Pex5p mit dem Ubiquitin, bzw. die
Aufklärung der biologischen Zusammenhänge dieses Kontrollsystems, sind von
Bedeutung
im
Hinblick
auf
eine
spätere
Therapie
der
peroxisomalen
Stoffwechselerkrankungen.
4.1
Funktionelle Analyse von N- und C-terminalen Verkürzungen
des PTS1-Rezeptors
Vor dem Hintergrund, dass die Ubiquitinylierung der peroxisomalen Proteine an der
Membran der Peroxisomen stattfindet (Kiel et al., 2005) (Platta et al., 2004) und somit
62
zunächst ein Erreichen des PTS1-Rezeptors Pex5p essentiell für die Ubiquitinylierung
ist, wurde im Rahmen dieser Arbeit untersucht, welche Auswirkungen N- oder Cterminale Veränderungen des Pex5p auf diesen Vorgang haben. Das Pex5p besteht
grundsätzlich aus der C-terminalen TPR-Domäne und einer N-terminalen Domäne.
Während der C-Terminus der Bindung von PTS1-Proteinen dient (Klein et al., 2001), ist
im N-Terminus die Bindungsstelle für die non-PTS-Proteine lokalisiert, dessen bislang
einziger bekannter Vertreter in S. cerevisiae die Acyl-CoA-Oxidase ist (Klein et al.,
2002). Des Weiteren sind im Pex5p-N-Terminus Interaktionsbereiche für die beiden
docking-Proteine Pex13p und Pex14p lokalisiert (Azevedo and Schliebs, 2006)
(Williams et al., 2005). Die in dieser Arbeit analysierten Konstrukte unterscheiden sich
im Vorhandensein oder Fehlen definierter Bereiche des Proteins (Abb. 3.3). Analysen
dieser Pex5p-Fragmente zeigen, dass die Konzentration dieser vergleichbar mit der des
gesamten Pex5p ist (Abb. 3.4). Eine erhöhte oder erniedrigte Expression der
plasmidkodierten Proteine ist daher ebenso unwahrscheinlich wie die dem Pex5p
gegenüber veränderte Proteolyse. Trotz der beobachteten Expression der Teilfragmente
waren diese nicht in der Lage, die Funktion des Pex5p auszuführen. Sowohl das
Wachstum auf Ölsäure (Abb. 3.5) als alleinige Kohlenstoffquelle als auch der Import
von Markerproteinen fusioniert mit einer PTS1-Sequenz (Abb. 3.7) konnte in den
entsprechenden Transformanten nicht beobachtet werden. Es ist zu diskutieren, aus
welchem Grund ein Funktionsverlust der veränderten Proteine erfolgt. Zunächst könnte
jede Verkürzung des Proteins, auch nur um einige Aminosäuren, dazu führen, dass eine
Entfaltung des Proteins nicht mehr möglich ist und dadurch eine Fehlfunktion resultiert.
Eine zweite Möglichkeit wäre, dass durch das Fehlen essentieller Bereiche des Proteins
eine Bindung der Interaktionspartner nicht mehr möglich ist. Hier sei besonders das
Fehlen der bereits erwähnten N-terminalen Regionen wie der Acyl-CoA-Oxidase- und
die Pex13p/Pex14p-Bindungsdomänen oder der C-terminalen TPR-Domänen für die
Bindung der PTS1-Cargo-Proteine erwähnt. Während in zwei der gewählten Pex5pFragmente (Pex5p [1-245], Pex5p [1-313]) offensichtlich mindestens eine dieser
Interaktionstelle deletiert wurde, liegt bei den Verkürzungen der extremen Termini
(Pex5p [1-574], Pex5p [17-612]) lediglich eine Deletion von nur wenigen Aminosäuren
vor, wohingegen alle bekannten Bindebereiche weiterhin vorhanden sind.
63
4.2
Subzelluläre Lokalisation der Pex5p-Fragmente
Eine mögliche Ursache für den beobachteten Funktionsverlust der Pex5p-Fragente wäre
das Fehlen von Interaktionen mit den Proteinen der peroxisomalen Importmaschinerie
(Pex13p, Pex14p). In diesem Fall würde das Anbinden des PTS1-Rezeptors
unterbunden werden und so ursächlich für den beobachteten Defekt sein. Um diesen
Sachverhalt zu klären wurden im Rahmen dieser Arbeit subzelluläre Fraktionierungen
durchgeführt. Durch differentielle Zentrifugation wurden Zellhomogenate zum einen in
lösliche Überstande und zum anderen in ein partikuläres Sediment getrennt, welches die
peroxisomalen Membranen enthält. Die Untersuchungen im Hinblick auf die
Assoziation der unterschiedlichen Pex5p-Konstrukte zu der peroxisomalen Membran
zeigen, dass bis auf das Konstrukt Pex5p [1-245], welches das kleinste in den Analysen
verwendete Protein darstellte und bei dem sowohl der Bindebereich der Acyl-CoAOxidase als auch die für die PTS1-Cargo-Anbindung wichtigen C-terminalen TPRDomänen des Proteins fehlten, alle anderen eine partikulär, vermutlich mit der
peroxisomalen Membran assoziiert vorliegen. Diese Ergebnisse warfen zwei Fragen
auf. Zum einen können diese Ergebnisse zu der Annahme führen, dass der Bereich oder
ein Teilbereich der Aminosäuren 245-313 essentiell für das Erreichen der
peroxisomalen Membran ist. Es stellt sich die Frage, ob dieser Bereich des Proteins
vielleicht sogar die Interaktion mit dem ,docking’-Komplex, also den Peroxinen
Pex13p, Pex14p und Pex17p über das Pex8p eingeht. Eine mögliche Erklärung für
diesen Sachverhalt ist jedoch durch Arbeiten von Gouveia et al gegeben (Gouveia et al.,
2002) (Gouveia et al., 2003). Diese zeigten, dass die Anbindung des PTS1-Rezeptors
Pex5p an die peroxisomale Membran nur möglich ist, wenn das Protein mit Cargo
beladen ist (Gouveia et al., 2002). Die Deletion der TPR-Domäne führt zwar zur
Unterbindung der Pex5p/PTS1 Interaktion, erlaubt aber immer noch die Anbindung des
non-PTS1 Proteins, der Acyl-CoA-Oxidase (Klein et al., 2002) (Schäfer et al., 2004).
Im Einklang mit diesen Daten sollte nun Pex5p [1-245] beide Formen von CargoProteinen nicht mehr binden können. Die zunächst zu vermutende Konsequenz, eine
fehlende peroxisomale Lokalisation, wurde experimentell im Rahmen dieser Arbeit
belegt. Da alle bisher publizierten Daten zur möglichen Cargo-Abhängigkeit der Pex5p
Anbindung auf semi in vitro Experimente beruhen, stellen die im Rahmen dieser Arbeit
erzielten Resultate die ersten in vivo Hinweise auf diesen Mechanismus dar.
64
Weiterhin konnte die Untersuchung zeigen, dass das Konstrukt Pex5p [17-612], bei dem
die ersten N-terminalen 16 Aminosäuren fehlten, die peroxisomale Membran erreichen
konnte. Dieser Bereich scheint also nicht von Bedeutung für die Assoziation an die
Membran zu sein. Die Ergebnisse stehen im Einklang mit Untersuchungen von CostaRodrigues. Hier wurde gezeigt, dass der N-Terminus des Pex5p lediglich essentiell für
den Export und somit das Recycling des PTS1-Rezeptors ist, ein Fehlen jedoch auch zu
einem suffizienten Import führt (Costa-Rodrigues et al., 2004). Interessanterweise
konnte auch das Pex5p [1-574] trotz der fehlenden Funktionalität im Membransediment
lokalisiert werden. Da weitere Ergebnisse dieser Arbeit zeigen, dass es sich hierbei
nicht um ein unlösliches Proteinaggregat handelt, sondern dieses Protein vielmehr mit
seinen Interaktionspartnern assoziiert vorliegt (Abb. 3.11), ist anzunehmen, dass der
Defekt in späteren Schritten des Importzyklus zu suchen ist.
4.3
Interaktion
von
Pex5p-Verkürzungen
mit
verschiedenen
Peroxinen
Untersuchungen im Rahmen dieser Arbeit zeigten, dass der überwiegende Anteil der
analysierten Pex5p-Fragemente in Sedimentfraktionen lokalisiert ist. Es stellte sich die
Frage, inwieweit diese Lokalisation auch mit der Assoziation von Pex5p mit
Komponenten der peroxisomalen Importmaschinerie einhergeht, da auch die
Möglichkeit besteht, dass es sich bei dem immunologisch nachgewiesenen Pex5p um
Proteinaggregate handeln könnte.
Um über diesen Sachverhalt genaueren Aufschluss zu bekommen, wurden in der
vorliegenden Arbeit Untersuchungen zur Isolierung von membrangebundenen
Proteinkomplexen durchgeführt. Hierbei wurde zur Identifikation von eventuellen
Interaktionspartnern des Pex5p die Tatsache genutzt, dass die Fusion des Pex1p mit
dem TEV-ProtA keine Auswirkung auf seine Funktion hat (Abb. 3.5) (Rosenkranz et
al.,
2006). Die Isolierung der membranassoziierten Proteinkomplexe geschah
affinitätschromatographisch mit IgG-Sepharose. Diese Methode wurde bereits zahlreich
zur Darstellung peroxisomaler Proteinkomplexe genutzt (Agne et al., 2003)
(Rosenkranz et al., 2006) (Albertini et al., 2001). Die Analyse der Eluatfraktionen
wurde immunologisch durchgeführt. Im Einklang mit Daten von Rosenkranz et al.
65
konnte Pex1p assoziiert mit dem zweiten peroxisomalen AAA Protein Pex6p und
Pex15p koisoliert werden (Rosenkranz et al., 2006). Letzteres fungiert als
Bindungsprotein von Pex1p und Pex6p mit der Membran und stellt ein integrales
Membranprotein dar (Elgersma et al., 1997) (Birschmann et al., 2003) (Birschmann et
al., 2005). Assoziiert lag dieser auch als AAA-Komplex bezeichnete peroxisomale
Subkomplex (Rosenkranz et al., 2006) mit Komponenten des ,docking’-Komplexes,
Pex13p und Pex14p, vor. Da beide Komplexe in der Lage sind mit Pex5p zu
interagieren, konnte der PTS1-Rezeptor in den entsprechenden Eluatfraktionen
detektiert werden (Abb. 3.11).
Die im Rahmen dieser Arbeit gewonnenen Daten belegen, dass auch die Pex5pVerkürzungen Pex5p [1-313], Pex5p [1-574] und Pex5p [17-612] nicht nur zumindest
partiell partikulär lokalisiert sind, sondern auch eindeutig mit der peroxisomalen
Importmaschinerie assoziiert vorliegen (Abb. 3.8). Mit der Ausnahme des Pex5p [1245], welches ausschließlich löslich vorliegt, konnten alle Fragmente funktionell an die
peroxisomale
,docking’-Maschinerie
anbinden.
Aus
diesen
Daten
ist
daher
auszuschließen, dass die Verkürzung von Pex5p zu keiner deutlich strukturellen
Veränderung führte, mit der Konsequenz unlöslicher Proteinaggregate.
4.4
Polyubiquitinylierung von Pex5p
Im Rahmen des Rezeptorzyklusses wird der PTS1-Rezeptor in den späten Schritten an
der peroxisomalen Membran ubiquitinyliert (Brown and Baker, 2008) (Platta et al.,
2008).
Die
Monoubiquitinylierung
dient
dem
Recycling,
wohingegen
die
Polyubiquitinylierung dem proteasomalen Abbau falsch gefalteter Proteine dient und
somit
Bestandteil
eines
„quality
control“-Systems
ist.
Die
Ergebnisse
der
vorhergehenden Versuche zeigten, dass Pex5p [1-313] das kleinste Konstrukt darstellt,
welches noch die peroxisomale Membran erreicht. Diese Daten ließen die Frage
aufkommen, inwieweit dieses Fragment auch den späten peroxisomalen Schritten der
Ubiquitinylierung zugeführt wird.
In verschiedenen Arbeiten konnte bereits gezeigt werden, dass Pex4p, auch bekannt als
Ubc10p, ein Ubiquitin-konjugierendes Enzym darstellt (Platta et al., 2007) (Williams et
al., 2007). Das Fehlen von Pex4p oder Pex22p, welches ein integrales Membranprotein
66
und den Interaktionspartner des Pex4p darstellt, führt zu einer verstärkten
Polyubiquitinylierung
oder
der
Akkumulation
dieser
Pex5p-Spezies.
Diese
Modifikation wird von den beiden Ubiquitin konjugierenden Enzymen Ubc4p und
Ubc5p ermöglicht und erfolgt nur an der peroxisomalen Membran nach dem ,docking’
des Rezeptors (Kiel et al., 2005) (Platta et al., 2004). Im Einklang mit diesen
Ergebnissen kann man aus den Analysen dieser Arbeit die Erkenntnis gewinnen, dass
ein Erreichen der Membran im Hinblick auf eine Ubiquitinylierung von essentieller
Bedeutung ist. Die vergleichenden Untersuchungen der beiden Konstrukte Pex5p [1245] und Pex5p [1-313] konnten diese Vermutung eindeutig belegen, da das
Nichterreichen der peroxisomalen Membran des Pex5p [1-245] eine fehlende
Polyubiquitinylierung zur Folge hatte (Abb. 3.12). Hingegen war eine Detektierung der
Polyubiquitinylierung des Pex5p [1-313] eindeutig erkennbar. Dieses stellte das kleinste
Konstrukt dar, welches noch in der Lage war, eine Interaktion mit der peroxisomalen
Membran einzugehen. Zudem wurde nach erfolgtem ,docking’ Pex5p [1-313] der
Ubiquitinylierungsmaschinerie zugeführt. Dies bedeutet, dass Pex5p [1-313] den
,docking’-Komplex sowie Pex8p passiert haben muss, da die Ubiquitinylierung an oder
nach dem RING-Finger Komplex erfolgt. Daher müssen alle für diesen Prozess
notwendigen Interaktionsstellen in diesem Fragment vorliegen.
4.5
Gerichtete Mutagenese zur Identifizierung der Zielaminosäure
der Ubiquitinylierung von Pex5p
Nachdem sich in dieser Arbeit gezeigt hatte, dass sich bei dem Konstrukt Pex5p [1-313]
noch eine Polyubiquitinylierung detektieren ließ, sollte der Frage nachgegangen
werden, ob man nun die spezifische Aminosäure für die Modifikation mit Ubiquitin
identifizieren konnte. Vor dem Hintergrund des Wissens, dass Ubiquitin über sein
Glycin 76 Interaktionen mit Lysinen des Substrates eingeht, wurde hier ein besonderes
Augenmerk auf die Lysine des Pex5p [1-313] gelegt, da dieses Fragment noch
ubiquitinyliert werden kann. Im Rahmen dieser Arbeit wurden durch gerichtete
Mutagenese alle 15 Lysine der N-terminalen Hälfte von Pex5p durch die Aminosäure
Arginin substituiert (Abb. 3.13-3.15). Die durchgeführten Funktionsanalysen zeigen,
dass keines dieser Pex5p-Mutantenproteine hinsichtlich der Funktionalität beeinträchtigt
67
ist (Abb. 3.17-3.18). Strukturelle Veränderungen durch die Aminosäuresubstitution
können daher, wenn überhaupt, nur als geringfügig und ohne Bedeutung für die Pex5pFunktion erachtet werden. Vorangegangene Untersuchungen zeigten, dass die Deletion
der für die Polyubiquitinylierung verantwortlichen UBC`s UBC4/UBC5 zu einem nur
geringen peroxisomalen Importdefekt für PTS1-Proteine führt (Platta et al., 2004). Im
Hinblick auf diese Daten war nicht zu erwarten, dass die Substitution zu einem
Funktionsverlust des Pex5p führt, selbst wenn die Zielaminosäure für die
Ubiquitinylierung identifiziert wurde.
4.6
Ubiquitinylierungen der Punktmutanten
Die Analysen der Ubiquitinylierung der verschiedenen Mutanten ließen zu dem Schluss
kommen, dass der Austausch eines Lysins durch ein Arginin keine Auswirkungen in
Bezug auf die Ubiquitinylierung hat. In allen Mutanten konnten beide Formen der
Ubiquitinylierung nachgewiesen werden, so dass diese Schlussfolgerung nahe liegt
(Abb. 3.19 A/B).
Dies führte zu Überlegungen, welche weiteren Möglichkeiten es geben könnte, da
anscheinend nicht nur ein einziges Lysin Ort der Polyubiquitinylierung sein kann. Es
bestehen mehrere Möglichkeiten, die in Frage kommen könnten. Zunächst könnte die
Möglichkeit bestehen, dass für die Ubiquitinylierung parallel mehrere Lysine
erforderlich sind, an denen die Konjugation stattfinden kann. In manchen Fällen
übernimmt auch das der Zielaminosäure benachbarte Lysin die Funktion. In beiden
Fällen
müssten
zwei
Lysine
gleichzeitig
substituiert
werden,
um
eine
Polyubiquitinylierung zu unterbinden.
Eine andere Möglichkeit könnte auch noch bestehen. Zwar konjugiert das Ubiquitin in
der Mehrheit der Fälle an die ε–NH2-Gruppe interner Lysin-Reste, aber auch die
Modifikation der α–NH2-Gruppe der N-terminalen Aminosäure von Zielproteinen
(Ciechanover and Ben-Saadon, 2004) sowie die Konjugation an Serin, Threonin (Wang
et al., 2007) und eine Interaktion mit SH-Gruppen von Cystein sind in der Literatur
beschrieben (Cadwell and Coscoy, 2005).
68
4.7
Untersuchung der Polyubiquitinylierung der Doppelpunkt-
mutante Pex5p [K18/24R]
Basierend auf den oben genannten Ergebnissen und Daten anderer Arbeiten, bei denen
gezeigt werden konnte, dass sowohl in Hansenula polymorpha für Pex5p (Kiel et al.,
2005) als auch in Pichia pastoris für Pex20p (Leon and Subramani, 2007) das jeweils
erste konservierte Lysin die Zielaminosäure der Polyubiquitinylierung darstellt, wurde
im Rahmen dieser Arbeit eine ähnliche Versuchsreihe vorgenommen. Da bei
verschiedenen anderen Proteinen der Ausfall durch eine Mutation von benachbarten
Aminosäuren kompensiert werden kann (Baldi et al., 1996), liegt die Vermutung nahe,
dass auch in diesem Fall das benachbarte Lysin eine entscheidende Rolle übernimmt.
Hierzu wurde zusätzlich zu der Mutation des Lysins 18 das Lysin 24 durch ein Arginin
ausgetauscht. Dabei stellte sich heraus, dass im Gegensatz zu einer Mutation eines
einzelnen Lysins, wie sie unter anderem in dieser Arbeit untersucht wurde und bei der
eine Polyubiquitinylierung weiterhin nachzuweisen war, bei einer Mutation der ersten
beiden N-terminalen Lysine die Polyubiquitinylierung nicht mehr stattfand.
Die
funktionelle Analyse der Doppelpunktmutante ergab, dass diese noch GFP-PTS1-Cargo
importieren
kann
(Abb.
3.20),
was
den
Rückschluss
zulässt,
dass
die
Polyubiquitinylierung unter Wildtyp-Bedingungen nicht essentiell für die peroxisomale
Biogenese
ist.
Dies
steht
im
Einklang
mit
der
Vorstellung,
dass
die
Polyubiquitinylierung von Pex5p einen ‚qualitiy control’-Mechanismus darstellt.
Weitere Untersuchungen dieser und anderer Arbeitsgruppen weisen darauf hin, dass es
neben der oben beschriebenen Form der Ubc4p-abhängigen Polyubiquitinylierung an
den
beiden
N-terminalen
Lysinen
eine
weitere,
Pex4p-abhängige,
Mono-
ubiquitinylierung existiert (Kragt et al., 2005) (Platta et al., 2007) (Carvalho et al.,
2007). In diesem Fall wurde ein konserviertes Cystein, welches ebenfalls N-terminal
lokalisiert ist, als essentiell für diesen Prozess identifiziert (Williams et al., 2007)
(Carvalho et al., 2007). Die Pex4p-abhängige Monoubiquitinylierung des Cysteins ist
essentiell für den Export von Pex5p und somit auch für die Biogenese als ganzes (Platta
et al., 2007) (Williams et al., 2007) (Carvalho et al., 2007) (Grou et al., 2008). Ähnlich
wie Pex5p verhält sich nach neuen Daten auch Pex20p, der PTS2-Co-Rezeptor aus P.
pastoris (Leon and Subramani, 2007). Pex20p wird poly- und monoubiquitinyliert. Wird
durch gerichtete Mutagenese eine dieser beiden Modifikationen unterbunden, so ist der
69
peroxisomale Import von PTS2-Proteinen weiterhin funktionell. Erst die gleichzeitige
Unterbindung beider Modifikationen resultiert in einem funktionslosen Co-Rezeptor. In
Ergänzung zu den in der vorliegenden Arbeit gewonnenen Daten und im Einklang zu
(Leon and Subramani, 2007) konnte in dieser Arbeitsgruppe gezeigt werden, dass
Pex5p(K18/24R) in einem Wildtyp-Hintergrund normal exportiert wird. Wird aber
gleichzeitig das PEX4-Gen deletiert, wird auch der Export des Rezeptors von der
peroxisomalen Membran hin zum Cytosol unterbunden (Platta et al., 2007). Die
Autoren haben daraus geschlossen, das sowohl das Mono- als auch das Polyubiquitin
als Exportsignal des PTS1-Rezeptors fungieren kann.
70
5.
Zusammenfassung
Im Rahmen dieser Arbeit erfolgte eine nähere Charakterisierung des Peroxins Pex5p aus
der Hefe S. cerevisiae, das als Cargo-Protein und PTS1-Rezeptor eine essentielle
Funktion im Rahmen des Imports und Exports anderer peroxisomaler Proteine besitzt.
Weiter erfolgte in diesem Zusammenhang eine Analyse der Interaktion des Pex5p mit
dem Ubiquitin, welches ein wichtiges Kontrollsystem der Funktion des PTS1-Rezeptors
darstellt.
Bei der Analyse verschiedener Pex5p-Verkürzungskonstrukte konnte keine
Funktionalität der Proteine nachgewiesen werden. Weder konnte die pex5∆Mutante durch Expression dieser Stämme die Fähigkeit zum Wachstum auf
Ölsäure als alleinige Kohlenstoffquelle wiedererlangen, noch konnte in der
Immunfluoreszenzmikroskopie gezeigt werden, dass ein effizienter Import des
GFP in die Peroxisomen erfolgte.
In der Analyse zur Membransedimentation wurde das Konstrukt Pex5p [1-313]
als kleinstes, noch die peroxisomale Membran erreichende Protein identifiziert.
Da die Ubiquitinylierung des Pex5p an der peroxisomalen Membran stattfindet,
ist eine Interaktion des jeweiligen Proteins mit der Membran essentiell. In
dieser Arbeit konnte gezeigt werden, dass Pex5p [1-313] das kleinste noch
ubiquitinylierte Fragment darstellt.
Durch
Isolierung
von
Pex1p-TEV-ProteinA
mittels
IgG-Sepharose-
Affinitätschromatographie konnte gezeigt werden, dass Pex1p mit den
Peroxinen Pex5p, Pex6p, Pex13p, Pex14p, Pex15p in Proteinkomplexen
assoziiert vorliegt.
Nach Einbringen von Punktmutationen in das Pex5p mit dem Austausch von
einzelnen Lysinen gegen Arginin zeigten alle Mutanten eine normale
Funktionalität und in der Immunfluoreszenzmikroskopie keine Beeinflussung
des PTS1-Importweges.
71
Untersuchungen der Mono- und Polyubiquitinylierung zeigen, dass nicht ein
bestimmtes Lysin für die Polyubiquitinylierung verantwortlich ist, bzw. ein
bestimmtes Lysin lokalisiert werden kann, an dem eben diese Form der
Ubiquitinylierung erfolgt.
Die Kombination der Mutation der Lysine 18 und 24 zeigt keine
Polyubiquitinylierung. Daher stellen diese Aminosäuren die Ziele der
Ubiquitinylierung dar.
72
6.
Literaturverzeichnis
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Danksagung
Für die Überlassung des interessanten Themas danke ich dem Leiter der Abteilung für
Systembiochemie des Institutes für Physiologische Chemie der Ruhr-Universität
Bochum Prof. Dr. Ralf Erdmann.
Des Weiteren danke ich ihm und meinen Betreuern Dr. Silke Grunau und Dr. Wolfgang
Girzalsky
für
die
wertvollen
Hinweise
und
Anregungen
sowie
die
mir
entgegengebrachte Unterstützung bei der Anfertigung dieser Arbeit.
Ein besonderer Dank gilt meiner Familie, welche mich zu jeder Zeit in hervorragender
Weise unterstützt hat.
Lebenslauf
zur Person
Name:
Denter
Vorname:
Christoph
Geburtsdatum:
23.06.1982
Geburtsort:
Castrop-Rauxel
Religion:
römisch-katholisch
Schulbildung
1988-1992
Grundschule an der Wilhelmstraße Castrop-Rauxel
1992-2001
Ernst-Barlach-Gymnasium Castrop-Rauxel
2001
Erlangung der allgemeinen Hochschulreife
Zivildienst
2001-2002
Zivildienst auf der Intensivstation des St.Rochus-Hospitals
Castrop-Rauxel
Studium
2002-2008
Studium der Humanmedizin an der Ruhr-Universität Bochum
2004
Ärztliche Vorprüfung
2007-2008
Praktisches Jahr im Knappschaftskrankenhaus Recklinghausen
2008
Ärztliche Prüfung
2008
Erlangung der Approbation
Beruflicher Werdegang
seit 2009
Assistenzarzt in der Klinik für Anästhesiologie und
Intensivmedizin, Knappschaftskrankenhaus Recklinghausen,
Akademisches Lehrkrankenhaus der Ruhr-Universität Bochum
Chefarzt: Prof. Dr. Hans-Georg Bone
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