Atomphysik 2003/04 Johannes-Gutenberg Universität Prof. Immanuel Bloch www.uni-mainz.de/FB/Physik/IPH/Atomphysik03 Übungszettel 1 Abgabe: 3.11.2003 Eine kleine Auffrischung der Quantenmechanik zu Beginn der Übungen ! Probieren Sie zunächst so weit wie möglich zu kommen, ohne in Ihre Skripten oder Bücher zu schauen und notieren Sie bitte, wo Sie Schwierigkeiten hatten. Versuchen Sie dann die Aufgaben unter Zuhilfenahme Ihrer Skripten und Bücher zu lösen. Aufgabe 1 – Magnetische Momente Punkte: 1 Das magnetische Dipolmoment µ einer Stromschleife ist durch µ=I A definiert. Hierbei ist I der durch die Schleife fließende Strom und Α ist die Fläche der Leiterschleife und der Flächenvektor A steht senkrecht zur Ebene der Stromschleife. Eine solche stromdurchflossene Leiterschleife kann durch einen Ladung e beschrieben werden, die mit einer konstanten Geschwindigkeit eine Kreisbahn beschreibt. a) Argumentieren Sie mit Hilfe der klassischen Elektrodynamik, daß das magnetische Dipolmoment µ mit dem Drehimpuls L des geladenen Teilchens mit Masse m verknüpft ist und das gilt: e µ= L. 2m b) Wenn die Länge des Drehimpulsvektors durch L = = gegeben ist, berechnen Sie das magnetische Moment für i) ein Elektron und ii) ein Proton. Aufgabe 2 - Wellenpakete Punkte: 3 Die Ortswellenfunktion eines Teilchens in einer Dimension sei gegeben durch: 1 ψ ( x) = exp(− x 2 / 4∆ 2 ) . 2 1/ 4 ( 2π ∆ ) Hierbei gibt ∆ die Breite der Ortswellenfunktion an. Zeigen Sie, daß a) der Zustand des Teilchens normiert ist. b) die Impulsverteilung des Teilchens P(p) durch 1/ 2 2 P( p) = π ∆ exp(−2 p 2 ∆ 2 / = 2 ) gegeben ist.. = c) das Produkt aus den Unschärfen der Impuls und Ortskoordinaten den minimalen Wert hat, der durch die Heisenberg’sche Unschärferelation vorgegeben ist. Atomphysik WS2003/04 Seite 1 von 2 Punkte: 2 Aufgabe 3 – Superpositionsprinzip Der Operator A einer physikalischen Observablen soll nicht mit dem Hamiltonoperator H des zugehörigen Systems kommutieren. Zu den Eigenwerten a1 und a2 des Operators A sollen die Eigenfunktionen φ1 = (u1 + u2 ) / 2; φ2 = (u1 − u2 ) / 2 gehören. Hierbei sind u1 und u2 Eigenfunktionen des Hamiltonoperators H mit Energie Eigenwerten E1 und E2. Zum Zeitpunkt t=0 soll sich das System im Zustand φ1 befinden. Zeigen Sie, daß für den Erwartungswert des Operators A zu einem beliebigen späteren Zeitpunkt t gilt: A = a1 + a2 a1 − a2 ( E − E2 )t + cos 1 2 2 = Aufgabe 4 – Drehimpulse in der QM Punkte: 2 Ein quantenmechanisches System im Zustand ψ = φlm ist ein Eigenzustand der Drehimpulsoperatoren L2 und Lz. Berechnen Sie die Erwartungswerte Lx und L2x . Aufgabe 5 – Leiteroperatoren des harmonischen Oszillators Punkte: 3 Erinnern Sie sich noch an die Erzeugungs- und Vernichtungsoperatoren beim harmonischen Oszillator ? Diese werden für uns bei der Quantisierung des elektromagnetischen Feldes eine wichtige Rolle spielen. Hier eine kleine Übung zur Wiederholung der wesentlichen Eigenschaften: Gegeben sei ein eindimensionaler harmonischer Oszillator mit Masse m und Resonanzfrequenz ω. Zum Zeitpunkt t=0 soll der zeitabhängige Zustand ψ ( x, t ) eine Eigenzustand des Vernichtungsoperators â mit Eigenwert α sein. Es gilt also: aˆψ ( x, t ) = αψ ( x, t ) Zeigen Sie, daß: αn u n , wobei un die normierte Eigenfunktion mit Quantenzahl n des a) ψ ( x, 0 ) = c0 ∑ n! n=0 harmonischen Oszillators ist und c0 eine Normierungskonstante ist. ∞ b) Zu einem späteren Zeitpunkt t, ist ψ ( x, t ) Eigenfunktion von â mit dem Eigenwert α exp(−iωt ) . Atomphysik WS2003/04 Seite 2 von 2