Charakterisierung von MKW-Schäden

Werbung
Isotopenmethoden an Organischen Schadstoffen
Charakterisierung von MKW-Schäden
Merkmale eines
MKW-Schadens
Bei
einem Mineralölkohlenwasserstoff (MKW)-
Schaden handelt es sich um ein Gemisch
unterschiedlichster Kohlenwasserstoffe, die in
erster Linie aus der Erdölraffination stammen. Die
jeweilige Zusammensetzung und Isotopensignatur
ist charakteristisch für einen Schaden und wird
daher
als
Fingerprint
bezeichnet.
Man
unterscheidet u.a. folgende Produkte:
Diesel
Motoröl
Benzin
¾ Petroleum/Kerosin
¾ Heizöl/Diesel
¾ Spindelöl
¾ Motoröl
¾
Nebenstehendes GC-Spektrum zeigt z.B. wie ein
Heizöl/Diesel-Schaden von einem Motoröl
/Schweröl-Schaden unterschieden werden kann.
Was sind
Biomarker ?
C
H3
C
H3
Als Biomarker
werden organische Moleküle bezeichnet,
C
H3
welche charakteristisch für die jeweiligen Erdölprodukte
sind. Da sie nur sehr schwer abgebaut werden, geben sie
wichtige Hinweise auf die Herkunft und das Alter eines
MKW-Schadens. Gebräuchliche Biomarker sind:
H
C
H3
H
Polycyclische Aromatische Kohlenwasserstoffe PAK
¾ Diasterane
¾ Triterpene
¾ Pristan
¾ Phytan
¾
C
Pristan
H
3
C
H
3
Woran unterscheidet man MKWSchäden ? - Isotopenverhältnisse
Mineralölkohlenwasserstoffe gleicher Herkunft weisen in der Regel ein charakteristisches KohlenstoffIsotopenverhältnis-(13C/12C) auf. Somit lassen sich Kontaminationen einem gemeinsamen Verursacher
zuordnen bzw. auf verschiedene Verursacher zurückführen.
HYDROISOTOP GmbH
1
Isotopenmethoden an Organischen Schadstoffen
Altersabschätzung von MKW-Schäden
Bei der
Freisetzung in die Umwelt sind die
Alterungsprozesse
MKW’s vielfältigsten Einflüssen ausgesetzt.
Die Geschwindigkeit der Alterungsprozesse
ist für die unterschiedlichen Komponenten des
Vielkomponenten-Gemisches MKW sehr
unterschiedlich. Die Prozesse sind zudem
standortabhängig und von einer Reihe von
Umweltparametern abhängig:
Verdunstung
Ausgasung
Mikrobieller Abbau
Lösung im GW
und Abtransport
Zusammensetzung der Ausgangsprodukte
¾ Hydrogeologie
¾ Geologie
¾ Temperatur
¾ Sauerstoffgehalt
¾ Wassergehalt
¾
1
n-Alkane unverändert
2
Leichtflüchtige Alkane wurden entfernt
3
Alkane im mittleren Bereich, Olefine, Benzol und Toluol
wurden entfernt
4
Mehr als 90% der n -Alkane wurden entfernt
5
6
7
8
9
Alkylcyclohexane und Alkylbenzole wurden entfernt;
Isoprenoide und Naphthalin teilweise entfernt
Isoprenoide, C 1-Naphthaline, Benzothiophen und
Alkylbenzothiophene wurden entfernt ;
C 2-Naphthaline selektiv teilweise entfernt
Dibenzothiophene, Phenanthren und
andere PAK selektiv teilweise entfernt
Zunahme der Biodegradierung
Abbauzustand und Alter des Schadens
Tricyclische Terpane angereichert; ausgewählte reguläre Sterane
wurden entfernt; C 31-C 35 Homohopane teilweise entfernt
Tricycliche Terpane, Diasterane und
aromatische Sterane sind angereichert
Die charakteristischen Änderungen der Zusammensetzung eines Mineralölprodukts werden anhand
des in obiger Tabelle dargestellten schematischen Ablaufs des mikrobiellen Abbaus von MKW als
Maßstab zur Altersabschätzung eines Schadensfalls eingesetzt.
HYDROISOTOP GmbH
2
Isotopenmethoden an Organischen Schadstoffen
Wie kann das Alter
quantifiziert werden ?
Die
Altersabschätzung von
MKW-Schäden kann z.B.
über
das
n-C17/PristanVerhältnis erfolgen.
Bei
Mitteldestillaten
in
Böden nimmt das Verhältnis
unter
guten
Abbaubedingungen über einen
Zeitraum von 18-25 Jahren
auf Null ab.
Altersabschätzung mit Hilfe des n-C17/Pristan-Verhältnisses
Beispiel 1
Zuordnung zu einem Verursacher über Alterseinschätzung
Frage: Welcher der beiden Pächter hat
den MKW-Schaden verursacht?
Pächter Heinz
Pächter Jürgen
vor 1999
nach 1999
Antwort: Aus dem n-C17/Pristan- Wert
lässt sich ein Alter zwischen 15-17
Jahren ableiten. Dies passt auch zu den
weiteren analytischen Ergebnissen, bei
denen das Fehlen der leichtflüchtigen
Alkane und eines Großteils der
n-Alkane festgestellt wurde. Somit kann
dem Schaden anhand der Tabelle auf
Seite 2 ein Abbaugrad 4 zugeordnet
werden.
Bei
dem
MKWSchaden
MKW-Schaden
handelt es sich um eine
Kontamination aus der Zeit
Ende der 1980er Jahre.
Verursacher der
Kontamination ist der
Pächter Heinz
HYDROISOTOP GmbH
3
Isotopenmethoden an Organischen Schadstoffen
Abgrenzung
unterschiedlicher Schäden
Beispiel 2
Zuordnung zu einem Verursacher über die Isotopensignatur
Brunnen 1
Frage:
Wird
die
Dieselkontamination im Brunnen
1 durch die Tankstelle bei GWM 1
oder den undichten Heizöltank bei
GWM 2 verursacht ?
MKW
δ13C-‰
-26,6
GWM 2
MKW
-28,1
GWFließrichtung
Antwort:
Aufgrund der im
Rahmen der Messgenauigkeit
identischen
δ13C-Isotopensignaturen, ist im Bereich von
Brunnen 1 auf einen durch die
Tankstelle
bei
GWM
1
zurückgehenden
Schaden
zu
schließen. Die Kontamination aus
dem Heizöltank weist eine
signifikant andere δ13C-Isotopensignatur auf.
δ13C-‰
Undichter
Heizöltank
GWM 1
MKW
δ13C-‰
-26,5
bekannte
Diesel/HeizölKontaminationen
Tankstelle
HYDROISOTOP GmbH
4
Herunterladen