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EUROPÄISCHE KOMMISSION
PRESSEMITTEILUNG
Paris, den 10. Juni 2013
Forschung: Neue Partnerschaft zur Bekämpfung
armutsbedingter Krankheiten
Die Europäische Union und die Bill & Melinda Gates Foundation haben heute angekündigt,
bei der Bekämpfung von HIV/AIDS, Tuberkulose, Malaria und anderen armutsbedingten
Krankheiten zusammenzuarbeiten, von denen weltweit insgesamt über eine Milliarde
Menschen betroffen sind. Die heute vom Ko-Vorsitzenden der Stiftung, Bill Gates, und der
EU-Kommissarin für Forschung, Innovation und Wissenschaft, Máire Geoghegan-Quinn, in
Paris unterzeichnete Vereinbarung legt den Grundstein für eine neue strategische
Partnerschaft für Forschungsarbeiten auf diesem Gebiet. Von 2007 bis 2011 haben die
Stiftung und die Europäische Kommission bereits etwa 2,4 Mrd. EUR (3,1 Mrd. USD) in
Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet armutsbedingter Infektionskrankheiten
investiert und damit die Entwicklung von über 20 neuen und verbesserten Produkten
gefördert.
Die Partnerschaft unterstützt die Erforschung und Entwicklung lebensrettender
Maßnahmen,
mit
denen
Gesundheit
und
Wohlergehen
von
Menschen
in
Entwicklungsländern verbessert werden sollen. So soll nicht nur die Entwicklung dringend
benötigter Arzneimittel, Impfstoffe und Diagnoseverfahren forciert werden, sondern
beiden Organisationen ist auch daran gelegen, dass diese Produkte schnell zu den
Menschen gelangen, die sie am dringendsten brauchen – auch durch erschwingliche Preise
und nachhaltige Verfahren.
Kommissarin Geoghegan-Quinn hierzu: „Unser Ziel in dieser neuen Partnerschaft ist es
zusammenzuarbeiten, um mindestens ein neues, besseres Gesundheitsprodukt pro Jahr
zu entwickeln. Für die Millionen von Menschen, die unter armutsbedingten Krankheiten
leiden, wäre dies ein riesiger Schritt nach vorn.“
„Mit den nötigen Ressourcen und politischem Engagement können wir bis zum Ende dieses
Jahrzehnts gemeinsam das Leben von Millionen von Menschen verbessern“, so Bill Gates.
„Die Stiftung unterstützt voll und ganz die Entwicklung lebensrettender Produkte, um so
dazu beizutragen, einige der schlimmsten weltweiten Probleme zu lösen. Die Partnerschaft
mit der Kommission und anderen Geldgebern ist für den Erfolg unserer gemeinsamen
Mission unerlässlich.”
Die Stiftung und die Europäische Kommission planen die Auslobung eines gemeinsamen
Innovationspreises auf dem Innovationskonvent 2014, um Innovationen zu würdigen und
auszuzeichnen, die zur Bewältigung von Problemen beitragen, mit denen bisherige
Ansätze zur Lösung globaler Gesundheitsfragen konfrontiert sind.
IP/13/517
Die Kommission und die Stiftung werden auch gemeinsam die klinische Entwicklung neuer
Werkzeuge zur Behandlung und Prävention von HIV, Tuberkulose, Malaria und anderen
wenig beachteten Infektionskrankheiten finanziell unterstützen – beispielsweise
Durchfallerkrankungen, Buruli ulcer, Trachom, Elephantiasis und Schlafkrankheit. Ein
Großteil der Arbeiten wird im Rahmen der Partnerschaft Europas und der
Entwicklungsländer im Bereich klinischer Studien (EDCTP), einer Leitinitiative der
Europäischen Union, durchgeführt, in die derzeit 16 europäische und 30 subsaharische
afrikanische Partnerländer einbezogen sind.
Hintergrund
Die EDCTP wird bald in ihre zweite Phase eintreten, die es ihr gestattet, klinische Versuche
auch zu einem späteren Zeitpunkt und weitere Krankheitsfelder abzudecken. Die EDCTP
ist darauf vorbereitet, Produktentwicklung und Kapazitätsaufbau in Ländern mit
endemischen Krankheiten massiv zu unterstützen. Die Europäische Kommission hat
vorgeschlagen, bis zu 1 Milliarde EUR aus dem EU-Haushalt bereitzustellen – und damit
genauso viel wie die europäischen Partnerländer. Die im Rahmen dieser Partnerschaft
bereitgestellten Fördermittel können entscheidende Impulse für klinische Versuche in
späteren Phasen geben, mit denen dann die Sicherheit und Wirksamkeit bahnbrechender
Arzneimittel und Impfstoffe nachgewiesen werden kann. Versuche in einer späteren Phase
mit einer neuartigen Maßnahme können in der Regel bis zu 15 Jahre dauern und
Entwicklungskosten zwischen 500 und 800 Millionen EUR je neuem Arzneimittel oder
Impfstoff verursachen.
Es fehlen allerdings immer noch sichere, wirksame und erschwingliche Arzneimittel für
viele armutsbedingte Krankheiten, und die sozioökonomischen Kosten dieser Krankheiten
behindern vor allem in Afrika südlich der Sahara die Entwicklung.
Beide Seiten prüfen derzeit, inwieweit vielversprechende Produkte und neue
wissenschaftliche Ansätze Möglichkeiten für Investitionen und den Einsatz effizienter
Investitionsstrategien und flexibler Fördermechanismen bieten. Ein zentraler Bereich ist
die Tuberkulose, zu deren Bekämpfung neue Arzneimittel, Impfstoffe und
wissenschaftliche Ansätze benötigt werden, die das Auftreten arzneimittelresistenter TBStämme eindämmen.
Armutsbedingte Krankheiten wirken sich in vielen Ländern verheerend auf Gesundheit,
Gesellschaft und Wirtschaftswachstum aus. Sie treffen vor allem die Ärmsten und
marginalisierte Gruppen. Über eine Milliarde Menschen, darunter 400 Millionen Kinder,
leiden unter mindestens einer der größten armutsbedingten Krankheiten – HIV/AIDS,
Malaria und Tuberkulose – oder unter vernachlässigten Infektionskrankheiten, wie Buruli
ulcer, Trachom, Elephantiasis und Schlafkrankheit. Allein HIV/AIDS fallen jährlich
2 Millionen Menschen zum Opfer, während Malaria und Tuberkulose zusammengenommen
2,2 Millionen Menschen das Leben kostet.
Der Kampf gegen die größten armutsbedingten Krankheiten wird auch zunehmend gegen
ein weltweites Gesundheitsproblem geführt. Die wachsende globale Mobilität, etwa infolge
des Tourismus und der Migration, führt dazu, dass in jedem Land der Welt neue
Infektionskrankheiten auftreten können oder alte Krankheiten zurückkehren. Die globale
Erwärmung und zunehmende Arzneimittelresistenzen tragen zusätzlich dazu bei, dass sich
Auftreten und Verteilung dieser Krankheiten weltweit verändern.
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Links
Link zur Absichtserklärung:
http://ec.europa.eu/research/press/2013/pdf/Gates_Foundation_MoU.pdf
European and Developing Countries Clinical Trials Partnerships – EDCTP (Partnerschaft
zwischen Europa und den Entwicklungsländern im Bereich der klinischen Versuche).
http://www.edctp.org/
http://www.gatesfoundation.org/What-We-Do
Europäische Kommission – Medizinische Forschung:
http://ec.europa.eu/research/health/index_en.html
Kontakt:
Michael Jennings (+32 2 296 33 88)
Monika Wcislo (+32 2 298 65 95)
[email protected] (+1 206 709-3400)
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