Projekt

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Stärkung der Strukturen für Jugendförderung und -beteiligung
Projektkurzbeschreibung
Bezeichnung: Stärkung der Strukturen für Jugendförderung und -beteiligung
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Republik Serbien
Politischer Träger: Ministerium für Jugend und Sport der Republik Serbien
Gesamtlaufzeit: 2005 bis 2014
Ausgangssituation
Jugendliche zwischen 15 und 30 Jahren machen in Serbien mehr als 20% der Bevölkerung aus. Durch
Armut, fehlende Freizeitangebote und fehlende Strukturen für Beteiligung haben Jugendliche dort wenig
Möglichkeiten, sich politisch und sozial zu engagieren und aktiv ihre Lebensbedingungen zu verbessern.
Benachteiligte Gruppen, wie ethnische Minderheiten, Menschen mit Behinderungen oder Jugendliche mit
Lernschwierigkeiten werden kaum in die allgemeine Jugendförderung integriert. Durch Isolation und
Perspektivlosigkeit versuchen einige nationalistische Gruppen gezielt Jugendliche für ihre Zwecke zu
gewinnen und gefährden so die demokratische Entwicklung des Landes. Unzureichende
Beteiligungsmöglichkeiten und die oft gewalttätige Austragung von Konflikten gehören zu den
Kernproblemen im Jugendsektor. Das Politikfeld Jugendförderung ist in Serbien noch neu. Einen eigenen
Jugendsektor gibt es erst seit der Gründung des Ministeriums für Jugend und Sport im Jahr 2007.
Ziel
Auf nationaler, regionaler und kommunaler Ebene existieren Strukturen der Jugendförderung,
Jugendbeteiligung und Konflikttransformation, die die soziale und politische Teilhabe der Jugend in
Serbien unterstützen.
Vorgehensweise
Das Vorhaben engagiert sich seit 2005 landesweit vor allem in den Bereichen Konflikttransformation und
Jugendpolitik. Es berät das Ministerium für Jugend und Sport und dessen regionale Außenstellen bei der
Entwicklung serbischer Jugendpolitik und ihrer dezentralen Umsetzung. Dazu gehören die Entwicklung
und Überarbeitung lokaler Jugendaktionspläne, gemeinsam mit den Jugendkoordinatoren/innen und
relevanten Akteuren in den Kommunen; die Entwicklung und Umsetzung nationaler Standards für
Jugendbüros und Kompetenzen für Koordinator/-innen; und Fortbildungen zur Verbesserung fachlicher
und Managementkompetenzen. Das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Technologie, Schulen
und Berufsverbände sind wichtige Akteure zur Umsetzung von Programmen für Konflikttransformation,
wie zum Beispiel Mediation. Auch zivilgesellschaftliche Organisationen stellen ein immer größeres
Potenzial für die Jugendförderung dar und werden vom Vorhaben unterstützt; eine steigende Anzahl an
Organisationen setzt sich für die Beteiligung Jugendlicher ein, bietet Dienstleistungen für sie an und
professionalisiert sich. Ein Beispiel hierfür ist die Sensibilisierung zu den Rechten von Schwulen, Lesben,
Bisexuellen und Transsexuellen, die in Serbien stark diskriminiert und verfolgt werden. Durch all diese
Maßnahmen sollen sich die Möglichkeiten für Jugendliche, sich sozial und politisch zu beteiligen,
verbessern, sowie demokratisches Handeln und Toleranz gefördert werden.
Wirkung – Was bisher erreicht wurde
Die Mediationsprogramme wie ein Programm zu Schulparlamenten sind akkreditiert und wurden bisher
an etwa 200 Schulen eingeführt. Die Schulen führen die Mediationsprogramme über den serbischen
Pädagogenverband nun unabhängig vom Vorhaben durch. Die Einrichtung von Schulparlamenten ist
inzwischen obligatorisch. Die mitwirkenden Schülerinnen und Schüler sagen laut einer Umfrage (aus dem
Jahr 2012), dass sie besser befähigt sind, Konflikte gemeinsam mit Gleichaltrigen konstruktiv zu lösen.
Laut der Umfrage erhalten die Parlamentarier eine wichtige Unterstützung von Pädagogen und
Psychologen und fühlen sich, dank Teilnahme am Parlament, kompetenter, freier und bereiter sich neuen
Herausforderungen zu stellen. Auch andere nationale und internationale Organisationen nutzen diese
Programme. Im Bereich der Jugendpolitik ist der normative und strukturelle Rahmen geschaffen. Von den
133 eingerichteten lokalen Jugendbüros haben 108 lokale Aktionspläne entwickelt die vom
Kommunalparlament verabschiedet und mit einem Budget versehen wurden. Davon wurden 91 vom
Vorhaben direkt unterstützt; nach Überarbeitung der Aktionspläne wird die Mehrzahl der geplanten
Aktivitäten auch umgesetzt. In der erwähnten Umfrage bestätigten Jugendkoordinatoren/-innen die
Nützlichkeit der Methode zur Erarbeitung der Aktionspläne. Sie erkennen diese als zentrales
strategisches Dokument an, mit dem Lobbyarbeit bei anderen Gebern und innerhalb der Gemeinde
betrieben werden kann. Sie garantieren außerdem Orientierung und Transparenz im Jugendsektor und
ermöglichen die Beteiligung unterschiedlicher Akteure, einschließlich Jugendlicher selbst.
Sämtliche Akteure/-innen im Jugendsektor sehen die Notwendigkeit eines Dachverbands für
Jugendbüros, der das Capacity-Building der Koordinatoren/-innen übernimmt, Vernetzung und Austausch
unter ihnen fördert und ihre Interessen auf nationaler und internationaler Ebene vertritt. Das Vorhaben
unterstützt den Aufbau eines solchen Verbandes; die Motivation zur Mitarbeit daran ist hoch. Dabei
besteht die Herausforderung, eine passende Struktur aufzubauen, die von unterschiedlichen
Stakeholdern unterstützt und anerkannt wird und die sich eigenständig tragen kann.
Weiterführende Informationen
Ministerium für Jugend und Sport der Republik Serbien
http://www.mos.gov.rs
Ansprechpartner
Frau Britta Lambertz
E-Mail: [email protected]
W: http://www.mos.gov.rs/giz
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