Herbst 2008 Religionsphilosophie und –wissenschaft - Gymnasium Thema Nr. l Säkularisierung oder Rückkehr der Religionen? Stellen Sie die insbesondere religions-soziologischen Theorien hinter diesen Schlagworten dar! Wie hat sich Religion im Zuge des 20. Jh. verändert? Thema Nr. 2 Erläutern Sie den Argumentationsgang des ontologischen Gottesbeweises bei Anselm von Canterbury, Rene Descartes und Immanuel Kant! Frühjahr 2008 Religionsphilosophie und –wissenschaft - Gymnasium Thema Nr. l Präsentieren und diskutieren Sie kritisch das Verhältnis von Wissen und Glauben im Hinblick auf Gegenstände der Religion! Thema Nr. 2 Religionen bedienen sich verschiedener Medien (Bild, Ritual, Körper, Text, Gesang, Musik, Kultmähler usw.). Entfalten Sie diesen religionsästhetischen Aspekt an einigen religionsgeschichtlichen Beispielen, z. B. einer Fronleichnamsprozession! Verwenden Sie dabei entsprechende religionswissenschaftliche Fachterminologie und charakterisieren Sie die Vorteile dieser Perspektive auf Medien und materielle Kultur! Herbst 2007 Religionsphilosophie und –wissenschaft - Gymnasium Thema Nr. l Die Medien beschreiben häufig Terror und Selbstmordattentate als religiöse Gewalt und Folge eines Fundamentalismus. Beschreiben Sie religionswissenschaftlich z.B. anhand der Ereignisse in Palästina und Israel oder in Zusammenhang mit den Ereignissen am 11. September in New York wie hier Politik, Religion, Gewalt, christliche wie muslimische Vorstellungen, soziale Faktoren und Medien interagieren! Thema Nr. 2 Bewerten Sie das Reformationsjahrhundert unter religionsgeschichtlichen Kriterien! Denken Sie auch an mediale Veränderungen! Thema Nr. 3 „Demgegenüber hat der kirchliche Glaube immer daran festgehalten, dass es zwischen Gott und uns, zwischen seinem ewigen Schöpfergeist und unserer geschaffenen Vernunft eine wirkliche Analogie gibt, in der zwar - wie das Vierte Laterankonzil 1215 sagt, - die Unähnlichkeiten unendlich größer sind als die Ähnlichkeiten, aber eben doch die Analogie und ihre Sprache nicht aufgehoben werden. Gott wird nicht göttlicher dadurch, dass wir ihn in einen reinen und undurchschaubaren Voluntarismus entrücken, sondern der •wahrhaft göttliche Gott ist der Gott, der sich als Lagos gezeigt und als Logos liebend für uns gehandelt hat, " Papst Benedikt XVI.: Glaube, Vernunft und Universität, Erinnerungen und Reflexionen (Universität Regensburg, 12. September 2006; Text nach der Internetseite des Vatikan) Kommentieren Sie diesen Text (etwa wie Sie ihn einer Oberstufenklasse erklären würden): Erläutern Sie, was es bedeutet, Gott analog zu erkennen; machen Sie deutlich, worin die Analogie von „ Schöpfergeisf und „ unserer geschaffenen Vernunft" liegt; zeigen Sie, welche Konsequenzen in Bezug auf Sittlichkeit und Wahrheit (bzw. wissenschaftliche Erkenntnis) es hätte, wenn Gott in einen „ undurchschaubaren Voluntarismus " entrückt wäre; legen Sie in Grundzügen dar, was „ Logos" bedeutet und versuchen Sie, darzulegen, inwiefern Gott sich als Logos „gezeigt" hat. Frühjahr 2007 Religionsphilosophie und –wissenschaft - Gymnasium Thema Nr. l Religionswissenschaft versteht sich als Kulturwissenschaft. Beschreiben Sie wichtige Elemente dieses Selbstverständnisses! Gehen Sie auch darauf ein, wie Religion in einer allgemeinen Theorie von Kultur beschrieben werden kann! In welche kulturellen Bereiche erstreckt sich Religion und welche Funktion hat sie dort! Thema Nr. 2 Stellen Sie sich folgende Situation vor: Islamische Schüler behaupten in einer Diskussion während des Ethikunterrichts, ihre Religion sei wahr. Von Mitschülern wird ihnen entgegengehalten: Religion ist nicht wirklich wahr, so wie es die Wissenschaft ist, sondern Religion ist eher so etwas wie ein Märchen und daher darf man sie nicht so wichtig nehmen". Erörtern Sie, von welcher Art der Wahrheitsansprach der Religion deren eigenem Selbstverständnis nach ist und vergleichen Sie ihn mit dem Wahrheitsanspruch der Wissenschaft! Thema Nr. 3 Grundzüge von Kants Kritik des ontologischen Gottesbeweises Herbst 2006 Religionsphilosophie und –wissenschaft - Gymnasium Thema Nr. l Vergleichen Sie das erste Jahrhundert der Formierung des Christentums mit dem ersten Jahrhundert des Islam! Gehen Sie auf Schriften, bedeutende Personen, geografische, politische, religionsgeschichtliche und soziale Umstände etc. ein! Thema Nr. 2 Weshalb ist für Kant eine theoretische Erkenntnis Gottes dem menschlichen Bewusststein unmöglich? Was heißt es, dass stattdessen Gott als Voraussetzung einer sittlichen Praxis postuliert werden muss? Herbst 2008 Religionsphilosophie- und -wissenschaft - Realschule Thema Nr. l Eine funktionale Rechtfertigung religiösen Glaubens weist daraufhin, dass gläubige Menschen sowohl persönliche Vorteile (durch Orientierung, Teilnahme am Gemeindeleben und Hilfe in Grenzsituationen) haben, als auch Religion durchschnittlich eine ethisch bessere Qualität des Handelns in einer Gesellschaft erzeugt. Stellen Sie diese funktionale Strategie der Religionsbegründung näher dar und vergleichen Sie damit das Selbstverständnis der christlichen oder islamischen oder jüdischen Religion! Thema Nr. 2 Geben Sie im Blick auf die Bedeutungen des lateinischen Wortes religio = Bedenken, Scheu, Gewissenhaftigkeit, Gottesfurcht, Frömmigkeit, Gottesdienst, Kultus, Heiligkeit, Eid eine begriffliche Bestimmung von Religion! Versuchen Sie dabei, die Vielheit der Erscheinung von Religion auf einen einheitlichen, verbindenden Begriff zu bringen! Arbeiten Sie mit Beispielen, die Ihnen vertraut und bekannt sind! Überlegen Sie die - z. B. ethische - Bedeutung, die Religion in einer modernen, säkularisierten Gesellschaft besitzt bzw. besitzen könnte! Thema Nr. 3 Vergleichen Sie unter religionswissenschaftlicher Perspektive den Umgang mit Sterben, Tod und Nachtod im Christentum mit einer weiteren Religion! Frühjahr 2008 Religionsphilosophie- und -wissenschaft - Realschule Thema Nr. l Der britische Schriftsteller G. K. Chesterton (gest. 1936) legt dem Hauptcharakter seiner Kriminal- romane, einem katholischen Priester, diese Worte in den Mund: „Ich weiß sehr wohl, dass man der Kirche vorwirft, dass sie die Vernunft verachte. In Wahrheit ist es aber umgekehrt: allein auf dieser Erde erhebt die Erde die Vernunft zum wirklich Höchsten; allein auf dieser Erde behauptet die Kirche, dass Gott von der Vernunft gebunden sei". Diskutieren Sie die Gültigkeit der Textaussagen hinsichtlich unterschiedlicher Religionen, Gottesauffassungen und Vernunftbegriffe! Thema Nr. 2 „Wenn es keinen Gott gibt, ist alles erlaubt", hat Dostojewski geschrieben. Versuchen Sie darzustellen, was er damit gemeint haben könnte und diskutieren Sie diese Auffassung! Thema Nr. 3 Stellen Sie eine asiatische religiöse Tradition unter religionsgeschichtlicher und religionswissenschaftlicher (d. h. religionssoziologischer, religionsökonomischer, religionsgeografischer, religionsethnologischer) Hinsicht mit der entsprechenden Fachterminologie dar! Herbst 2007 Religionsphilosophie- und -wissenschaft - Realschule Thema Nr. l Der moderne Verfassungsstaat trennt Staat und Kirche bzw. Ausübung von Religion. Er bestimmt den Bürger als Staatsbürger. Gleichwohl heißt es in der Präambel des Grundgesetzes: „Im Bewusstsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen ... hat das Deutsche Volk ... dieses Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland beschlossen". Diskutieren Sie den Begriff der „Verantwortung vor Gott und den Menschen" im Blick auf den Artikel l Absatz l des Grundgesetzes: „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen, ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt" sowie im Blick auf aktuelle Probleme wie z. B. der Terrorismusabwehr, der Stammzellenforschung oder der Sterbehilfe. Thema Nr. 2 Analysieren Sie anhand eines Beispiels (z. B. Giftgasanschlag der AUM, Falun Gong in China oder religiöser Selbstmordattentäter) das Verhältnis von religiöser Tradition zu Politik/Gesellschaft/Öffentlichkeit/Medien! Gehen Sie dabei auf Konflikte, Lösungen und soziologische Hintergründe ein! Thema Nr. 3 „Um Gott zu bereichern, muss der Mensch arm werden, damit Gott alles sei", schrieb 1841 Ludwig Feuerbach. Was meinen Sie zu diesem Wechselspiel? MUSS Gott das gewinnen, was der Mensch verliert, und umgekehrt: MUSS man zwischen Gott und dem Menschen wählen? Frühjahr 2007 Religionsphilosophie- und -wissenschaft - Realschule Thema Nr. l Vergleichen Sie christliche Vorstellungen zu Sterben, Tod und Jenseits mit den Vorstellungen zu diesen Themen in einer anderen Religion! Thema Nr. 2 Geben Sie eine begründete Antwort auf folgenden Problem- und Fragezusammenhang: ede Religion stellt normative Ansprüche. Jede Ethik tut das auch. Wie verstehen Sie das Verhältnis von Religion und Ethik? Ist Religion nur eine besondere Art von Ethik? Ist Religion im Kern Ethik? Oder ist sie im Kern etwas anderes? Wenn Sie die letzte Antwort bejahen, wie schätzen Sie dieses andere gegenüber der Ethik dann ein? Ist es ein historisches Relikt oder etwas, dem auch im Zeitalter einer Ethik, die sich gegenüber der Religion verselbständigt hat, eine Bedeutung zukommt? Es sollte klar sein, dass Sie bei Ihrer Antwort den Begriff „Ethik", so wie Sie ihn verwenden wollen, genau definieren müssen! Thema Nr. 3 Können Religionen „wahr" sein? Dürfen sie Anspruch auf „Wahrheit" erheben? Wie sind Religionen beschaffen, die „wahr" sein wollen? Herbst 2006 Religionsphilosophie- und -wissenschaft - Realschule Thema Nr. l Schildern Sie wichtige Etappen und Inhalte der Hundu-Tradion! Ws haben Yogazentren im heutigen Deutschland mit dieser indischen Tradition gemeinsam und wie sind sie im religiösen Kontext unseres Landes religionswissenschaftlich zu beschreiben? Thema Nr. 2 Die Welt nach dem 11. September habe sich verändert, heißt es in den öffentlichen Debatten über Gewalt und Terror. Beschreiben Sie wiederkehrende Motive dieser Diskussionen! Erläutern Sie religionswissenschaftlich den Begriff „islamischer Fundamentalismus"! Würde ein Religionswissenschaftler diese Konflikte als „religiöse Konflikte" bewerten? Begründen Sie! Thema Nr. 3 Woraus ergibt sich das Theodizeeproblem? Stellen Sie einige Grundtypen möglicher Lösungen dar!