3. Heilige Schriften

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0
Hinduismus
[ Mitte: Brahma, Links: Vishnu, Rechts: Shiva ]
MAIERSTÄTTER MARIKA
5b 2004
MMag. Wilfinger
Marika Maierstätter 5b 2004
1
1. ALLGEMEINES .......................................................................................... 2
1.1. ENTWICKLUNG ......................................................................................... 2
1.2. VERBREITUNG .......................................................................................... 2
1.3. ANHÄNGER ............................................................................................... 2
2. DER BEGRIFF HINDUISMUS .................................................................. 2
3. HEILIGE SCHRIFTEN .............................................................................. 3
3.1. VEDEN ...................................................................................................... 3
3.2. UPANISHADEN .......................................................................................... 3
3.3. BHAGAVADGITA ....................................................................................... 3
4. GOTTHEITEN ............................................................................................. 4
4.1. BRAHMA ................................................................................................... 4
4.2. VISHNU ..................................................................................................... 4
4.3. SHIVA ....................................................................................................... 5
5. VIER KASTEN, VIER LEBENSABSCHNITTE, VIER LEBENSZIELE
............................................................................................................................ 5
5.1. DIE VIER KASTEN ..................................................................................... 6
5.2. DIE VIER LEBENSABSCHNITTE .................................................................. 6
5.3. DIE VIER LEBENSZIELE ............................................................................. 7
6. SAMSARA – DER KREISLAUF DER WIEDERGEBURTEN .............. 8
7. HEILIGE TIERE ......................................................................................... 8
8. GANGES ....................................................................................................... 9
8.1. WASCHUNGEN .......................................................................................... 9
8.2. VARANASI – ZIEL DER PILGER .................................................................. 9
8.2.1. Totenritual ...................................................................................... 10
9. HEILIGE PFLANZEN .............................................................................. 10
10. FESTE ....................................................................................................... 10
10.1.
TEMPELFESTE ................................................................................ 10
10.2. GEBURTSTAGE DER GOTTHEITEN ......................................................... 11
10.3. PURANEN-FESTE ................................................................................... 11
11. HOCHZEIT .............................................................................................. 11
12. FRAUEN IN DER HINDUISTISCHEN GESELLSCHAFT ............... 12
Marika Maierstätter 5b 2004
2
Hindus
bezeichnet
entspricht
1. ALLGEMEINES
werden.
13.5%
Das
der
Weltbevölkerung. 85% aller Hindus
1.1. Entwicklung
leben in Indien und machen somit
Beim Hinduismus spricht man von
78,8% der indischen Bevölkerung
einer Erfahrungsreligion, da sie
aus.2
keinen Stifter hat. Diese Religion
entwickelte sich ca. um 1800 v.
2.
Chr. In Indien. Sie basiert auf der
HINDUISMUS
DER
BEGRIFF
Grundlage alter Überlieferungen,
die in den Heiligen Schriften
Das
gesammelt wurden.
europäischer
Man kann den Hinduismus auf
Ursprünglich
Grund
„Hindu“
seines
Formen-
und
nicht
als
Ideenreichtums
Wort
Hinduismus
und
Bedeutung.
ist
eine
Bezeichnung.
hatten
die
„Inder“
Sie
Begriffe
die
selbe
stammen
vom
persischen Wort „Hindu“ ab, das im
einheitliche Religion darstellen.1
Singular den Fluss Indus, und im
1.2. Verbreitung
Plural die Leute die an diesem Fluss
Der Hinduismus ist in 84 Ländern
leben, bezeichnet.
verbreitet.
in
Im 8. Jh. n. Chr. fielen die ersten
Nepal,
arabischen Muslime im Industal ein.
Sri
Sie verwendeten das Wort „Hindu“
Indien,
Hauptsächlich
aber
Bangladesh,
auch
in
Indonesien,
Lanka, Pakistan, Malaysia u.a.
als
Bezeichnung für
alle
Nicht-
Muslime.
1.3. Anhänger
Erst später, im 16. Jh. n. Chr., erlangte
Nach dem Christentum und dem
der Begriff die jetzige Bedeutung, da
Islam ist der Hinduismus die
europäische Kaufleute und christliche
drittgrößte Weltreligion. Er hat ca.
Missionare
fälschlicher
Weise
647.567.000 Anhänger, die als
1
Vgl. BADER, Günther: HINDUISMUS.
Online in Internet: URL:
http://www.bildungsservice.at/rpi/Materia
lien/Hinduismus.doc [Stand: 2004-03-02]
2
Vgl. WEINZINGER, Monika: Hinduismus.
Online in Internet: URL:
http://www.hinduismus.org/ [Stand: 2004-0227]
Marika Maierstätter 5b 2004
3
 Zählte ursprünglich nicht zu den
dachten, es sei eine Bezeichnung
für Angehörige einer Religion.3
vier Veden5
3. HEILIGE SCHRIFTEN
3.2. Upanishaden
3.1. Veden
Die Upanishaden sind philosophische
Die vier Veden, oft auch die vier
Bücher die sich mit atman und
Wahrheiten
die
Brahman beschäftigen. Atman stellt
ältesten Heiligen Schriften des
das unsterbliche Selbst im Menschen,
Hinduismus. Man schätzt, dass
die „Eigenseele“ dar. Brahman ist der
ihre Entstehung bis ins 2. Jt. v.
Begriff
Chr. zurückreicht.4
Unveränderliche, das Unentstandene,
Die Veden bestehen aus vier
die „Weltseele“. Der Grundgedanke
Sammlungen:
der Upanishaden ist, dass atman eins
1.Rigveda „Wissen in Versen“
mit Brahman ist.6
genannt,
sind
für
das
Ewige,
das
 Enthält Schöpfungsmythen
 Älteste und umfassendste Veda
2.Samaveda „Wissen in Liedern“
 Großteil der Lieder stammen
Die Bhagavadgita ist das 6. Buch von
insgesamt 18 aus dem Mahabharata.
In der Bhagavadgita enthalten ist das
aus Rigveda
„Wissen
3.Yajurveda
der
Gespräch in dem Gott Krishna einem
Kämpfer kurz vor einer Schlacht
Opfersprüche“
Rigveda
erklärt, dass es seine Pflicht sei zu
entnommen und mit rituellen
kämpfen, da nur der Leib, nicht aber
Neuerungen ergänzt
die Seele sterblich sei.
 Vieles
der
4.Atharveda
3
3.3. Bhagavadgita
„Wissen
der
Zusammengefasst
enthält
die
Zaubersprüche“
Bhagavadgita die wichtigsten Lehren
 Jüngster Veda
des Hinduismus und ist deshalb auch
Vgl. BECKE, Andreas: Hinduismus zur
Einführung. Hamburg: Junius, 1996, S.
11 f.
4
Vgl. HERRMAN, Uwe: Heilige
Schriften der Weltreligionen. BASIS
WISSEN. Gütersloh: Gütersloher
Verlaghaus, 2000, S. 70f.
5
Vgl. SCHOLZ, Werner: HINDUISMUS.
DuMont Schnellkurs. Köln: DuMont
Buchverlag, 2000, S. 23 ff.
6
Vgl. METZ, Wulf, Dr. theol.: Handbuch
Weltreligionen. Tring, Herts, England u.a.: R.
Brockhaus Verlag Wuppertal u.a., 1982, S.
179 f.
Marika Maierstätter 5b 2004
4
die bekannteste und bedeutendste
Hingabe,
über
den
es
für
den
Heilige Schrift der Hindus.7
Menschen möglich ist, seine Ziele zu
erreichen.9
4. GOTTHEITEN
4.2. Vishnu
Im Hinduismus gibt es nicht nur
einen, sondern schätzungsweise
Unter den zahlreichen Gottheiten
gibt es drei Hauptgötter, Brahma,
und
Shiva,
Gemahlinnen,
als
der
Welterhalter.
Seine
Gefährtin ist Lakshmi, die Göttin des
Reichtums. Er wird entweder auf
330 Millionen Götter.
Vishnu
gilt
und
die
ihre
drei
einem Lotus (Zeichen der Reinheit)
stehend, auf dem Vogel Garuda
fliegend oder auf einer Schlange
liegend dargestellt.
Um das Dharma (Gesetz, Ordnung)
Hauptgöttinnen.
auf der Erde zu erhalten, erschien er
von Zeit zu Zeit als Inkarnation
4.1. Brahma
ist der Weltenschöpfer. Er ist mit
Saraswati vermählt. Sein Reittier
(Herablassung.)10
Es gibt zehn Inkarnationen:
1. Matsya – der Fisch
ist die Wildgans oder Schwan
2. Kuma – die Schildkröte
Hamsa. Er wird mit vier Köpfen
3. Varaha – der Rieseneber
dargestellt, mit denen er in alle
4. Narasimha – der Mann-Löwe
Himmelsrichtungen blickt und die
seinen
vollständigen
symbolisieren.8
Saraswati
ist
(Mann mit Löwenkopf)
Überblick
5. Vamana – der Zwerg
Seine Gemahlin
die
Göttin
6. Parashurama – Rama mit der
des
Axt
Lernens und der Weisheit und als
7. Rama mit dem bogen, Prinz
Brahmas Gefährtin gleichzeitig die
von Aydhya
Mutter der Gesamten Schöpfung.
8. Krishna - der Schwarze
Sie versinnbildlicht unter anderem
den Pfad des Wissens und der
9
7
Vgl. BECKE, Andreas: A. a. O., S. 62 f.
8
Vgl. Online in Internet: URL:
http://destinationasien.de/indien/brahma.htm
[Stand 2004-02-27]
Vgl. Online in Internet: URL:
http://www.amma.de/hinduismus/hinduismus.
html [Stand: 2004-03-02]
10
Vgl. Online in Internet: URL:
http://destination-asien.de/indien/vishnu.htm
[Stand: 2004-03-02]
Marika Maierstätter 5b 2004
5
9. Buddha
4.3. Shiva
–
10. Kalkin
Vishnus
zukünftige Verkörperung
ist
der
Zerstörer
und
Erneuerer
zugleich und kann viele verschiedene
Formen annehmen. Für ihn typisch ist
Unter all diesen Inkarnationen ist
sein Dreizack, und sein Reittier, der
Krishna die Wichtigste. Vishnu
Bulle Nandi. Seine Gemahlin ist
nahm die Gestalt von Krishna an
Parvati,
um eine Religion der Liebe zu
lebensspendenden, lebenserhaltenden
stiften.
Mutter.13
Buddha ist die letzte Inkarnation
Hindu-Frau angesehen. Der Grund
Vishnus. Kalkin lässt sich erst auf
dafür
die Erde herab, wenn das Böse
Hingabe zu Shiva.14 Sie verkörpert
überhand genommen hat. Seine
zwei Aspekte. Als Verkörperung der
Aufgabe wird sein, die Bösen zu
Zerstörung wird sie Kali oder Durga
richten
genannt.15 Ihre sanfte Gestalt der
und
die
Guten
zu
belohnen.11
das
Parvati
liegt
in
Sinnbild
der
wird als ideale
ihrer
vollendeten
Erhaltung heißt Sati oder Uma.16
Lakshmi ist die Glücksgöttin, die
über allen Reichtum verfügt. Sie
5.
segnet jene, die sie aufrichtig
LEBENSABSCHNITTE,
verehren,
mit
Wohlstand.
VIER
KASTEN,
VIER
VIER LEBENSZIELE
Wohlstand bedeutet viel weniger
materiellen
Reichtum,
als
moralische und ethische Werte, die
nobleren
Aspekte
des
Lebens
sowie Kraft und intellektuelle
Die vier Kasten (varna), die vier
Lebensstadien (ashrama) und die vier
Lebensziele (dharma) werden als
Stärke.12
13
11
Vgl. SCHOLZ, Werner: A. a. O., S. 77
ff.
12
Vgl. Online in Internet: URL:
http://www.amma.de/hinduismus/hinduis
mus.html [Stand: 2004-03-02]
Vgl. Online in Internet: URL:
http://destination-asien.de/indien/shiva.htm
14
Vgl. Online in Internet: URL:
http://www.amma.de/hinduismus/hinduismus.
html [Stand: 2004-03-02]
15
Vgl. Online in Internet: URL:
http://destination-asien.de/indien/shiva.htm
[Stand: 2004-03-02]
16
Vgl. Online in Internet: URL:
http://www.amma.de/hinduismus/hinduismus.
html [Stand: 2004-03-02]
Marika Maierstätter 5b 2004
6
zusammengehörig angesehen und
als
5.Parias / Harijands- Kastenlose
"varnashramadharma“
bezeichnet17.
Die Parias, die Kastenlosen, sind
5.1. Die vier Kasten
keine offizielle Kaste. Sie bilden eher
Schon bevor arische Stämme in
eine
Indien
vierten Kaste, die nur mehr niedrige
einfielen,
war
die
Gemeinschaft
Berufe
verschiedene Stände unterteilt. Für
Wäscher erlernen und ausüben dürfen.
jede Kaste gibt es festgeschriebene
Ihnen ist es verboten einen Tempel zu
Aufgaben und Verhaltensregeln.
betreten oder einen Hindu einer
So werden zum Beispiel Ehen nur
höheren Kaste zu berühren, da sich
innerhalb
Kaste
dieser unrein fühlen würde. Man zählt
geduldet und man darf nur mit
zu den Kastenlosen, wenn man aus
Kastenangehörigen
seiner Kaste, durch das verstoßen
einnehmen.
selben
Mahlzeiten
Man
kann
auch
Straßenkehrer
der
hinduistische Gesellschaft in vier
der
wie
unterhalb
oder
gegen Regeln, ausgeschlossen wird.
beobachten, dass innerhalb einer
Die großen Vier Kasten unterteilen
Kaste nur bestimmte Arten von
sich noch mal in bis zu 3000 kleinere
Berufen vorherrschen. Das sind
Unterkasten, die sogenannten „Jati“.18
die vier Kasten und ihre Pflichten:
Offiziell ist das Kastensystem in
1.Brahmanen- Priester: Weisheit,
Selbstbeherrschung,
Friedfertigkeit,
Indien abgeschafft worden, aber in
den meisten Regionen Indiens findet
Reinheit,
dies keine Beachtung.
Aufrichtigkeit, Wissen
2.Kshatriyas - Krieger, Adel:
Heldenhaftigkeit,
Ausdauer,
5.2. Die vier Lebensabschnitte
Kraft,
Das Leben der Hindus wird in vier
Großzügigkeit,
Stadien (Ashramas) unterteilt, wobei
Führungsqualitäten
3.Vaishyas - Kaufleute, Bauern:
die
ersten
zwei
von
größerer
Bedeutung sind. In jeder Phase hat der
Ackerbau, Viehzucht, Handel
4.Shudras - Handwerker, Diener,
18
Knechte
17
BECKE, Andreas: A. a. O., S. 55.
Vgl. DÖRING, Patricia, E., B. (2000-0526): Online in Internet: URL: http://www.fhtrier.de/~blankenf/aktim/philo/SeinNichtsein/hinduismus.htm
[Stand: 2004-03-04]
Marika Maierstätter 5b 2004
7
Hindu bestimmte Pflichten zu
besucht heilige Stätten und hält sich
erfüllen:
im Ashram auf. [...]
1. Brahmacharya- Schüler
4. Sannyasin- Entsager
[...] Traditionell sucht er sich jetzt
Der Hindu verzichtet jetzt auf die
einen Guru (Lehrmeister), mit dem
weltlichen Bedürfnisse und führt ein
er
Ashram
mönchisches Leben. Er hat nun keine
wohnt. Seine Aufgabe ist zu lernen,
sozialen Verpflichtungen mehr, und
sich Bildung anzueignen, kurz: den
sein einziges Ziel ist Moksha.
zurückgezogen
im
Veda zu studieren. Während dieser
Zeit hat er keusch und enthaltsam
5.3. Die vier Lebensziele
zu sein.
Kama, Artha, Dharma und Moksha
2. Grihastha- Familienvater
sind die vier Lebensziele der Hindus.
Durch die Heirat erreicht der
Als Kama wird jeglicher Sinngenuss,
Hindu das zweite Lebensstadium.
Sexualität
Seine
nun,
bezeichnet. Genauer definiert ist es
Nachkommen zu zeugen, seinen
das Streben nach dem Angenehmen
Beruf auszuüben und für die
und
Familie zu sorgen, nach Reichtum
Neigung, der Begierde nachzugeben.
und Besitz zu streben, materielle
Artha ist das Streben nach dem
Sicherheit und Wohlergehen zu
Nützlichen. In anderen Worten der
erreichen. In diesem Stadium muss
Erwerb von Besitz, Macht, Vermögen,
er seine Pflichten gegenüber der
Wohlstand,
Gesellschaft erfüllen.
Erfolg und Wissen. Das Streben nach
Aufgabe
ist
3. Vanaprashta- Einsiedler
eingeschlossen,
dem
Verlangen
Ansehen,
Dharma.
Moksha
wurde, ist die Zeit für den Rückzug
Streben
nach
gekommen.
Erlösung.19
und
der
Freunden,
dem Guten und die Pflichterfüllung ist
Wenn der erste Enkelsohn geboren
Meditation
sowie
beinhaltet
Befreiung
das
und
Studium der Heiligen Schriften,
[...] stehen hier im Vordergrund.
Er zieht sich vom Weltlichen an
einen ruhigen Ort (Wald) zurück,
19
Vgl. BECKE, Andreas: A. a. O., S. 52 ff.
Marika Maierstätter 5b 2004
8
6.
SAMSARA
–
KREISLAUF
DER
Karma durch Opfer und Riten und
DER
Befolgen der Gesetzte anzuhäufen,
um eine bessere Wiedergeburt zu
WIEDERGEBURTEN
erlangen. Das ist eine gute Basis um
Die Hindus glauben daran, dass
der Mensch wiedergeboren wird,
bis er Moksha, die Erlösung aus
dem
ewigen
Geburtenkreislauf
erreicht hat. Die Seele eines
Gestorbenen
verlässt
dessen
Körper und verbringt mindestens
drei Menschenalter auf dem Mond,
bis sie wieder in einen neuen
Körper zurückfindet. Das Karma
bestimmt
Rang
und
Art
der
Wiedergeburt. So ist es zum
Beispiel
möglich
als
Tier
wiedergeboren zu werden, wenn
man zu viel schlechtes Karma
gesammelt
hat.20
Dies
ist
vergleichbar mit dem Christentum,
in dem man je nach guten oder
bösen Taten, in den Himmel oder
in die Hölle kommt.
Moksha zu erreichen. Vorraussetzung
dafür
ist
aber,
dass
man
ein
entsagungsreiches Leben führt und,
dass
die
Verstorbenen
Nachkommen
das
des
Totenritual
vollziehen.
 Janamarga – Weg der Erkenntnis:
Wenn der Mensch erkennt, dass
Atman (Eigenseele) Teil von Brahman
(Ursprung alles Seins) ist, kann
Atman in Brahman aufgehen und wird
somit erlöst. So sieht derjenige, der
diese Erkenntnis erlangt hat nur in
göttlichen Dingen das Wesentliche
und das wirkliche Sein.
 Bhaktimarga – Weg der liebenden
Hingabe: Durch die liebende Hingabe
an einen Gott, hofft der Hindu darauf
von diesem erlöst zu werden. Jener
Weg ist der gebräuchlichste.21
Es gibt drei Wege (Marga) zur
Erlösung:
7. HEILIGE TIERE
 Karmamarga – Weg der Opfer
Da
Götter
auch
Tiergestalten
und Riten: Diejenigen, die diesen
annehmen, werden auch Tiere,
vor
Weg verfolgen, versuchen gutes
21
20
Vgl. WEINZINGER, Monika:
Hinduismus. Online in Internet: URL:
http://www.hinduismus.org/
[Stand: 2004-02-27]
Vgl. DÖRING, Patricia, E., B. (2000-0526): Online in Internet: URL: http://www.fhtrier.de/~blankenf/aktim/philo/SeinNichtsein/hinduismus.htm
[Stand: 2004-03-04]
Marika Maierstätter 5b 2004
9
allem
Kühe,
Schlangen
und
Ratten, verehrt.
Heilige Kühe
Am
bekanntesten
und
am
wichtigsten ist die Heilige Kuh.
8.1. Waschungen
Sie hat in Indien den Status einer
Tausende von Pilgern kommen zum
Mutter und sie dürfen weder
Ganges
geschlachtet
Waschungen von Sünden zu reinigen
noch
verspeist
um
sich
durch
rituelle
werden.
oder aber auch mit persönlichen
Kühe liefern fünf heilige Produkte:
Anliegen, wie zum Beispiel der Bitte
 Mist wird als Brennmaterial,
um einen Sohn oder um eine gute
Dünger
für
Felder,
und
Ernte
oder
Heilung
von
einer
Bindemittel zwischen Lehm uns
Krankheit. Frauen beten vor allem für
Stroh beim Hausbau verwendet.
das Heil ihrer Männer, da Frauen ohne
 Urin
hat
antiseptische
und
heilende Wirkungen und sakrale
ihren Mann kaum überlebensfähig
sind.
Bedeutung.
8.2. Varanasi – Ziel der Pilger
 Milch
 Ghee,
Butterschmalz.
In der mittleren Gangesebene liegt
Verwendung für die Zubereitung
Varanasi, die heiligste Stätte der
von Speisen und für sakrale
Hindus und Ziel von Pilgern. In
Zeremonien.
Varanasi liegen am Südufer des
ein
 Lasshi, ein Joghurt-Getränk.
Ganges
47
hundertstufige
Steintreppen, die zum Fluss führen,
8. GANGES
die
sogenannten
Ghats.
Dort
vollziehen Hindus ihre Waschungen
Der Ganges ist der heilige Fluss
und lassen sich danach vom dort
der Hindus. Er wird als Göttin
befindlichen Priester die Namen der
Ganga verehrt. Das Wasser des
Götter auf die Stirn malen.
Flusses soll die Menschen von
Sünden reinigen.
Marika Maierstätter 5b 2004
10
8.2.1. Totenritual
Wohlstand,
Nach hinduistischem Glauben ist
aphrodisische Kraft.
es besonders verdienstvoll einmal
Einer der am meisten verehrten
im Leben in Varanasi gewesen zu
Bäume ist der heilige Banyan - Baum
sein. Man glaubt auch, dass sich
oder Vata Vriksha. Er steht für den
die Anzahl der Wiedergeburten
Hinduismus:
verringert, wenn man in dieser
unzähligen Wurzeln, schießt in viele
Stadt stirbt. In Varanasi, der Stadt
Richtungen und stammt doch von
der Erlösung, hat der Totengott
einem großen Stamm.
Yama keine Macht und kann die
Weitere
Toten
Bananenbaum oder Kela (Kühle und
nicht
zu
einer
neuen
langes
Leben
er
schöpft
Bäume
der
Beherrschung),
der Grund für viele Gläubige in
(symbolisiert
diese Stadt zu kommen und auf
Gottheiten)
den Tod zu warten.
(Verkörperung von Gott Shiva.) Die
Ganges
hat
eine
Pipal
aus
Wiedergeburt führen. Das ist auch
Der
der
sind
und
-Baum
verschiedene
und
der
Bilvabaum
große
Lotusknospe (Padma) wird meist als
Bedeutung für das Totenritual. Die
Symbol des Universums, der Reinheit
Leichen
oder der Entfaltung des Bewusstseins
werden
auf
Scheiterhaufen eingeäschert und
verwendet.
die Asche in den Fluss gestreut.
Kampfer ist eine heilige Pflanze die
Die Toten werden somit ein Teil
den Mond symbolisiert. Sie wird in
des
vielen Zeremonien benutzt. 22
ewigen
Kreislaufs
des
Wassers.
10. FESTE
9. HEILIGE PFLANZEN
10.1. Tempelfeste
Für Hindus haben viele Pflanzen
Bei
spirituelle
Energie zu den Gemeinden und ihren
und
zeremonielle
Tempelfesten
soll
spirituelle
Bedeutungen.
Umgebungen fließen bzw. der Gott in
Eine der Wichtigsten ist die Tulsi-
alle Heime einkehren und jeden
Staude. Sie symbolisiert Schutz,
Gesundheit,
Fruchtbarkeit,
22
Vgl. RAJAWAT, Bahadur Singh: Online in
Internet: URL: http://www.rajasthan-indienreise.de/indien/
Marika Maierstätter 5b 2004
11
grüßen und segnen. Zu dieser
11. HOCHZEIT
Kategorie gehören z.B. Shivarati,
ein Fest zu Ehren des Gottes
Im Hinduismus ist es üblich, dass die
Shiva, und Ratha Yatra, ein Fest
Ehen
zu Ehren des Gottes Jagannath,
Ehepartner werden von den Eltern
dem Gott des Universums.
nach Kaste, Bevölkerungsschicht und
arrangiert
werden.
Die
Horoskop ausgewählt.
10.2. Geburtstage der Gottheiten
Stimmen beide Familien der Heirat
Die Hindus feiern Feste um die
zu, beginnen die Verhandlungen und
Geburt einer göttlichen Inkanation
Vorbereitungen
zu würdigen. Krishna Jayanti ehrt
Eheschließung.
z.B. die Geburt des Gottes Krishna
Die Brautleute selbst sehen sich meist
und Ganesh Chaturti die Geburt
erst bei der Trauung zum ersten mal
Ganesh,
gegenseitig.
dem
Elefantengott.
für
die
Weitere Feste dieser Art sind
Die Familie der Braut finanziert die
Rama
Hochzeit und muss der Familie des
Navami
oder
Human
Bräutigams eine Mitgift in der Form
Jayanti.
von Geld oder einem wertvollen
10.3. Puranen - Feste
Geschenk geben, um ihre Tochter zu
Puranen - Feste sind Feste, die
verheiraten. Das kann wohlhabende
Geschehnissen
Legenden
Eltern umgerechnet bis zu 25000 Euro
gedenken, bei denen das Gute über
kosten und zu Verschuldungen führen.
das Böse siegt. Zu ihnen zählen
Hindus müssen die drei Ehe-Gebote
Divali
beachten:
(„Fest
und
der
Lichter“,
religiösen Gehorsam, das
hinduistisches Neujahrsfest), Holi
Zeugen vieler Söhne und Spaß am
(„Fest
Sex.
der
Farben,
zum
Frühlingsanfang), Navaratri und
Nach
der
Hochzeit
verlässt
die
Skanda Shasti.23
Tochter ihre Familie um im Haus
ihres Ehemannes zu leben und zu
arbeiten.24
23
Vgl. Online in Internet: URL:
http://www.amma.de/hinduismus/hinduis
mus.html [Stand: 2004-03-0]
24
Vgl. Hochzeit in Indien. Online in Internet:
URL:
Marika Maierstätter 5b 2004
12
12.
FRAUEN
IN
DER
HINDUISTISCHEN
GESELLSCHAFT
Mädchen bzw. Frauen gelten in
Indien als finanzielle Last.
Obwohl es eigentlich gesetzlich
verboten ist, werden immer noch
jährlich
Zehntausende
Kinder
zwangsverheiratet. So verringern
sich die Kosten für die Mitgift für
die Familie der Braut und die
Familie des Bräutigams erhält eine
neue Arbeitskraft. 25
Die
Sterberate
Säuglinge
weiblicher
vergleichsweise
sehr
hoch, weil diese oft schon nach der
Geburt umgebracht werden.
http://www.kirchenweb.at/hochzeit/auslan
d/indien.htm [Stand: 2004-03-07]
25
MAURISCHAT, Nina: Beten für ein
besseres Leben. In: Mädchen. 22.Oktober
2003, S.18 f.
Marika Maierstätter 5b 2004
13
Literaturverzeichnis
Autor unbekannt. Hochzeit in Indien. Online in Internet: URL:
http://www.kirchenweb.at/hochzeit/ausland/indien.htm [Stand: 2004-03-07]
Autor unbekannt. Online in Internet: URL:
http://www.amma.de/hinduismus/hinduismus.html [Stand: 2004-03-0]
Autor unbekannt: Online in Internet: URL:
http://destination-asien.de/indien/shiva.htm [Stand: 2004-03-02]
Autor unbekannt: Online in Internet: URL:
http://destination-asien.de/indien/brahma.htm [Stand 2004-02-27]
Autor unbekannt: Online in Internet: URL:
http://destination-asien.de/indien/vishnu.htm [Stand: 2004-03-02]
BADER, Günther: HINDUISMUS. Online in Internet: URL:
http://www.bildungsservice.at/rpi/Materialien/Hinduismus.doc [Stand: 200403-02]
BECKE, Andreas: Hinduismus zur Einführung.
Hamburg: Junius, 1996, S. 11 f.
DÖRING, Patricia, E., B. (2000-05-26): Online in Internet: URL:
http://www.fh-trier.de/~blankenf/aktim/philo/Sein-Nichtsein/hinduismus.htm
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Marika Maierstätter 5b 2004
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