Stundenbild zum Thema: Gedächtnis

Werbung
SE Didaktik des Psychologieunterrichts WS 09/10
Mag. Dr. Tamara Katschnig
Zoe Pulz, 0809200
Birgit Lasser, 0001753
Stundenbild zum Thema: Gedächtnis
Schulform/Klasse:
7. Klasse AHS
Lehr-/Lernziele:
-
Die Methode des psychologischen Experiments
kennen lernen.
-
Die Funktion(en) des Gedächtnisses entdecken.
-
Die Stufen des menschlichen Gedächtnisses erfassen.
-
Das Mehrspeichermodell kennen lernen.
-
Das Ultrakurzzeitgedächtnis, Kurzzeitgedächtnis und
Langzeitgedächtnis unterscheiden können.
-
Mögliche Beeinflussungen der Gedächtnisleistung,
positiven und negativen Transfer erfassen.
Bezug zum Lehrplan:
Kognitive Prozesse reflektieren: Gedächtnismodelle und
Lernstrategien, lerntheoretische Anwendungen
Vorhergehende Stunde(n):
Gehirnareale, Neuronen, Begriffsdefinitionen
Nachfolgende Stund(n):
Vertiefung: KZG (Das Erinnern und das Vergessen:
Ebbinghaus), wichtige Erkenntnisse aus der
Gedächtnisforschung, Lerntechniken
Quellen:
http://www.bmukk.gv.at/medienpool/11865/lp_neu_ahs_13.pdf
http://homepage.univie.ac.at/margarete.halmetschlager/LVX/inde
x.html
Konecny, Edith und Leitner, Maria-Luise: Psychologie. 8.
Auflage. Wien: Braumüller Universitäts-Verlagsbuchhandlung.
2005
SE Didaktik des Psychologieunterrichts WS 09/10
Mag. Dr. Tamara Katschnig
Zoe Pulz, 0809200
Birgit Lasser, 0001753
Strukturfolie
Phase
t´
Inhalt/ Aktivitäten
Methode/
Medien
Sozialform
Stundeneinstieg 2´ SuS werden begrüßt, der Inhalt der L-Vortrag
letzten Unterrichtsstunde wird
wiederholt, kommende Inhalte
werden angekündigt
Aktivierung
13´ Experiment zum Thema
Experiment
Beobachtungs-
Gedächtnis: Fünf freiwillige SuS
bogen
verlassen das Klassenzimmer,
Lesetext
einstweilen bekommt der Rest der
Klasse Instruktionen, Experiment
wird durchgeführt, Beobachtungen
werden ausgewertet, Lenkung auf
den Begriff Gedächtnis
Brainstorming
5´ SuS sollen in Einzel-/Partnerarbeit
Begriffe aufschreiben zu Terminus
Einzel-
Heft, Tafel
/Partnerarbeit
„Gedächtnis“, im Anschluss erfolgt L-S-Gespräch
eine Sammlung an der Tafel
Theorie
10´ SuS erhalten Informationen zu den Gelenktes L-S-
Arbeitsblatt
Themen Gedächtnis (Wissens- und Gespräch
Verarbeitungsgedächtnis),
Speicherung und Abrufen, UKZG,
KZG, LZG
Theorie II
15´ SuS erarbeiten eigenständig die
Thematik „Beeinflussung der
Einzel-
Arbeitsblatt
/Partnerarbeit
Gedächtnisleistung: positiver und
negativer Transfer“
Vergleich/
Wiederholung
5´ Ergebnisse werden verglichen und
etwaige Fragen im Plenum
diskutiert
Plenum
Arbeitsblatt
SE Didaktik des Psychologieunterrichts WS 09/10
Mag. Dr. Tamara Katschnig
Informationseinheiten
Ursprüngliche Information
Zoe Pulz, 0809200
Birgit Lasser, 0001753
Informationsübertragung
1
Freddie, Großbritanniens
zahmster Delfin,
wurde als Sex-Unhold entlarvt.
Die Touristenattraktion
des Hafens Amble in North
Carolina,
der im Sommer
vor der Küste
frei herumschwamm
und mit den Badegästen spielte,
beschäftigt nun die Gerichte.
Der Besitzer
wurde wegen sexueller
Belästigung
auf Schadensersatz verklagt.
Freddie hatte zahlreiche BikiniSchönheiten
„erotisch angeschwommen“
und versucht,
sich mit ihnen zu paaren.
Zusätzliche Information
Zeichenerklärung:
 ........Information zur Gänze übertragen

........Information z.T. übertragen
-
........keine Informationsübertragung
2
3
4
5
SE Didaktik des Psychologieunterrichts WS 09/10
Mag. Dr. Tamara Katschnig
Zoe Pulz, 0809200
Birgit Lasser, 0001753
Gedächtnis:
Grundlagen der Funktionsweise des Gedächtnis
Es lassen sich 2 Prozesse unterscheiden:
1. Das Speichern von Informationen
2. Das Abrufen von Informationen
 Erinnern
 Wiedererkennen
 Reproduzieren
Das Mehrspeichermodell des Gedächtnis:
Ultra-Kurzzeit-Gedächtnis (sensorisches Gedächtnis):
 Dauer: 0,25 – 2 Sekunden
 Ankommende Informationen werden fortlaufen registriert
 Es macht sich ein Bild aus dem Wahrgenommenen
 Relevant ist es beim kurzen Merken von Informationen, wie z.B. Telefonnummern
 Innerhalb weniger Sekunden, durch bekannte Kontrollprozesse im Gehirn, wird
darüber entschieden was in den nächsten Speicher durchgelassen wird;
Kurzzeit-Gedächtnis (Arbeitsgedächtnis):
 Dauer: vorläufig 15 Sek. – einige Minuten, jene Informationen, die uns gerade
bewusst präsent sind
 Arbeitet mit den Informationen die aus dem UKZG kommen
 Es ermöglicht uns einem Gespräch zu folgen, am Ende eines Satzes noch den Beginn
zu wissen, etc.
Langzeit-Gedächtnis (Wissensgedächtnis):
 Informationen können unbegrenzt gespeichert und abgerufen werden
 Es ist durch Passivität charakterisiert, d.h. die eingeschriebenen Gedächtnisspuren
werden durch das UKZG oder das KZG aktiviert
 Ob Inhalte, die im LZG gespeichert wurden, niemals verloren gehen ist umstritten
 Es gibt 2 Arten:
1. Episodisches Gedächtnis: Speicherung und Reproduktion von persönlich
erfahrenen Ereignissen.
2. Semantisches Gedächtnis: Informationen sind gruppiert nach
Bedeutungszusammenhängen z.B. Wissen über Regeln, Begriffe, Wissen zur
Allgemeinbildung usw.
Eine besondere Form des LZG ist das fotografische Gedächtnis, auch eidetische Gedächtnis
genannt. Die besondere Fähigkeit dabei ist, sich nur einmal Gesehenes für lange Zeit exakt
merken zu können.
SE Didaktik des Psychologieunterrichts WS 09/10
Mag. Dr. Tamara Katschnig
Zoe Pulz, 0809200
Birgit Lasser, 0001753
Arbeitsblatt
Ultra-Kurzzeit-Gedächtnis:
Das UKZG wird auch
Gedächtnis genannt.
Es registriert Reize und Informationen, es macht sich ein Bild aus dem
Wahrgenommenen. Derartige unverarbeitete Eindrücke dauern maximal 2
Sekunden, relevant ist das UKZG beim kurzen Merken von Telefonnummern.
Die
des Speichers ist nahezu unbegrenzt, beinahe
unbegrenzt ist aber auch die
. Innerhalb weniger Sekunden wird
durch nicht näher bekannt Kontrollprozesse im Gehirn darüber entschieden, was
in den nächsten Speicher durchgelassen wird.
Kurzzeit-Gedächtnis:
Das KZG wird auch
genannt.
Es arbeitet mit Informationen, die aus dem
kommen.
Das KZG ermöglicht uns, dass wir einem Gespräch folgen können, beim Lesen
eines Satzes am Ende noch den Beginn wissen etc. Im KZG können die
Informationen, die aus dem sensorischen
übernommen werden,
verarbeitet werden. Allerdings ist die Aufnahmekapazität sehr gering.
Die Informationsmenge wird durch so genannte
gefiltert.
Langzeit-Gedächtnis
Das LZG ist das
eines Menschen.
Dieses ist durch
charakterisiert, d.h., die eingeschriebenen
Gedächtnisspuren werden durch das UKZG – oder
aktiviert.
Die Leistungsfähigkeit des LZG ist in seiner Aufnahmekapazität wohl unbegrenzt.
Ob Inhalte, die im
gespeichert wurden, niemals verloren gehen ist umstritten.
Es gibt 2 Arten des LZG, zum einen das
Gedächtnis, wo es sich um
die Speicherung und Reproduktion von persönlich erfahrenen Ereignisse handelt
und das semantische Gedächtnis wo sich die Informationen nach
Bedeutungszusammenhängen gruppieren. Eine besondere Form des LZG ist
das
Gedächtnis.
Begriffe: Wissensgedächtnis, Vergessensquote, Speicher,
Arbeitsgedächtnis, UKZG, Passivität, eidetische, Kontrollprozesse,
sensorisches, episodische, Aufnahmekapazität, KZG, LZG
SE Didaktik des Psychologieunterrichts WS 09/10
Mag. Dr. Tamara Katschnig
Zoe Pulz, 0809200
Birgit Lasser, 0001753
Arbeitsblatt: Beeinflussung der Gedächtnisleistung: positiver und negativer Transfer
1. Was gehört zusammen? Verbinde die passenden Rechtecke!
Positiver Transfer
Gegenwärtiges Lernen wird (u.a. durch
vorangegangenes Lernen) behindert und es
kommt zu einer Gedächtnishemmung
Negativer Transfer
Gegenwärtiges Lernen wird durch
vorangegangenes Lernen gefördert
2. Positiver Transfer
Ein positiver Transfer findet nicht nur bei Wissensaufgaben, sondern vor allem bei
motorischen Fertigkeiten, wie beispielsweise sportlicher Betätigung statt. Der positive
Transfer ist dann zu erwarten, wenn eine neue Aufgabe die gleichen oder sehr ähnliche
Reaktionen erfordert, wie die bereits zuvor gelernte. beim mentalen Training, also wenn
eine Tätigkeit nur in der Vorstellung geübt wird, kann es so zu Fortschritten kommen, die
gleich groß sind, wie bei einem realen Training. Auch Denken und Problemlösen kann so
vereinfacht werden, denn hat jemand gelernt, bei einem Problem neuartige Gesichtspunkte
zu entwickeln, so wird er eher in der Lage sein, bestimmte Problemlösestrategien in
Verbindung mit anderen Problemen einzusetzen.
3. Negativer Transfer
a. Hemmung durch zeitliche Nähe zweier Lernvorgänge
a. Retroaktive (rückwirkende) Hemmung
Lernen und Behalten eines zuerst gelernten Stoffes wird durch Lernstoffe, die später
eingeübt werden, behindert. Dies lässt sich besonders dann beobachten, wenn der
zweite Lerninhalt mit dem ersten Lerninhalt Ähnlichkeiten aufweist
b. Proaktive (vorwirkende) Hemmung
Zuvor gelerntes Material erschwert das Lernen und Behalten eines nachfolgenden
Materials.
c. Ähnlichkeitshemmung (Rauchburg´sche Hemmung)
Je ähnlicher benachbarte Lernstoffe sind, desto schwieriger ist es sie zu Lernen und zu
Behalten.
b. Assoziative Hemmung
Die Assoziative Hemmung meint die Erschwerung der Stiftung einer Assoziation zwischen zwei
Inhalten, wenn einer von ihnen schon mit einem dritten Inhalt assoziiert ist. Auf der
assoziativen Hemmung beruht z. B. die Erfahrung, daß eine Tätigkeit schwerer zu erlernen ist,
wenn sie vorher auf falsche Weise zu erlernen versucht wurde.
c. Affektive Hemmung
Wirkt ein affektbetontes Geschehen (Angst) nach dem Erlernen eines Stoffes ein, so sinkt die
Reproduktionsleistung des gelernten Inhalts.
SE Didaktik des Psychologieunterrichts WS 09/10
Mag. Dr. Tamara Katschnig
Zoe Pulz, 0809200
Birgit Lasser, 0001753
4. Weitere Arbeitsaufgaben:
Beantworte folgende Fragen mit der Hilfe des obigen Textes!
(1) Bei welcher Form von Lernen findet ein positiver Transfer vor allem statt?
(2) Was ist mentales Training?
(3) Wie funktioniert der Transfer beim Denken und Problemlösen? Nenne ein
Beispiel aus deinem Alltag!
(4) Nenne Beispiele für einen positiven Transfer im schulischen Bereich und Alltag!
Um welche Hemmungen handelt es sich bei diesen Beispielen?
(5) Fritz sieht sich unmittelbar nach der Vorbereitung seines Chemietests einen
Horrorfilm an. Am nächsten Tag führt die Prüfung zu einem schlechten Ergebnis.
(6) Herr Müller trifft regelmäßig seinen Kollegen X und seine Frau. Dabei tritt er
regelmäßig ins Fettnäpfchen, weil er die frisch angetraute Frau X mit dem
Vornamen der geschiedenen Frau X anspricht.
(7) Sabine schafft es bis zum Vorabend der Prüfung nicht, den gesamten Stoff für
Biologie zu lernen. Das letzte Kapitel lernt sie noch rasch in der Früh vor
Unterrichtsbeginn. Der Test ist enttäuschend.
(8) Ilse lernt unmittelbar nacheinander Latein- und Französischvokabel. Die
Reproduktionsleistung beider Inhalte stellt sie nicht zufrieden.
Herunterladen