Vorlesung 1

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Vorlesung 5
22.11.2005
Skript S.20 bis 25
Stress & Schlaf
Zusammenhang Tod und Schlaf:
- Am Meisten Todesfälle in der Nacht
Funktionen des Schlafes:
- Ruhe und Entspannung
- Energieeinsparung
- Regeneration und Erholung des Körpers / insbes. des Gehirns
- Gedächtnisschutz („Datensicherung“)
- Träume zur Ordnung der Tagesabläufe und „Blitzableiter der Seel“
- Re-Organisation von Hormon- und Immun-System
Fakten aus der Schlafforschung:
- meist ausreichend lange, aber nicht ausreichend gut
- 5 Stunden Tiefschlaf reichen zur Erholung
- Durchschnittliche Einschlafzeit 5 Minuten
- 90-Minutzen Rhythmus
Der durchschnittliche Deutsche schläft von 23:04 bis 6.18 Uhr
Meilensteine aus der schlafphysiologischen Forschung:
- Schlaftiefenkurven (1863)
- Encephalitis Lethargica (1929)
- Beschreibung des EEG (Elektro-Enzephalogramm) im Schlaf (1936)
- Entdeckung des REM (raphide eye movement) Schlafes 1953
Messung:
- EEG - Electroencephalogramm
- EOG - Electrooculogramm (Augenbewegung)
- EMG – Electromyogramm (Muskeln)
Schlafstadien:
- Non-REM:
1. Leichtschlaf
2. mitteltiefer Schlaf
3. + 4. Tiefschlaf
- REM-Schlaf
Verläuft während der Nacht wechselnd von Stadium 1 bis nach 4 hinunter und wider hoch,
jedoch jeweils nach REM anstelle von 1. Stadium 4 wird normalerweise nur in den ersten 3-4
Stunden erreicht.
Der Anteil der REM-Phase ist bei Kindern höher als bei Erwachsenen.
Schlafarameter: ? und Schlafarchitektur
Schlaf wird hormonell gesteuert
(Neurotransmitter, Neuropeptide und andere)
Schlaf von depressiven Patienten ganz anders (unter anderem mehrere Wach-Phasen)
-
Infektionen  gesteigertes Schlafbedürftnis
Zytokine beeinflussen Schlafdauer und -architektur
Die Zytokinproduktion wird im Schlaf reguliert
Schlafdeprivation führt zu nachhaltiger Beeinträchtigung von Immunfunktionen
Klinische Beobachtungen (z.B. Depression; Narcolepsie: schlafen immer ein, auch am
Tag)
Schlaf und Lernen:
Experiment mit Studenten: müssen Zahlenfolgen auswendig lernen
3 Gruppen: Schlaf in der Nacht, Schlaf am Tag, Schlafentzug
Resultat: Gelerntes viel besser behalten bei normalem Schlaf
 Schlaf beeinflusst die Interaktion zweischen Hypocampus und Neocortex
Schlafstörungen:
- Jeder zweite schläft schlecht
- Jeder dritte sehr schlecht
- Nur jeder siebte hat eine behandlungsbedürftige Schlafstörung
Anhaltspunkte:
- Einschlafzeit über 45 Minuten
- Mehr als 3 Mal aufwachen pro Nacht
- Aufwachen 60-90 Minuten vor Weckzeit
- Ungewollt Schlafdauer unter 5 oder über 12h und zusätzlich am folgenden Tag
Leistungsminderung, Tagesmüdigkeit, Sekundenschlaf und Konzentrationsstörungen.
Fragebogen:
A: 0-1 (wie müde)
B: 0 (wie lange bis zum einschlafen)
C: 0 (druchschlafen)
D: 1 (schnarchen)
E: 2 (aufwachen)
F: 2 (munter nach aufwachen)
G: 0 (tagsüber müde)
 Summe kleiner als 10: guter bis durchschnittlicher Schlaf
Teufelskreis
Dysfunktionale Schlafgewohnheiten (alles im Bett machen: Essen, Arbeiten, etc.)
Stress & Depression
Epidemiologie:
- Mehr als 8 Mio. Deutsche mit psychischer Störung
- Depression an 2. Stelle nach Angststörungen
- Ca. 5% der Weltbevölkerung leiden an Depression, mind. 20% erkranken im Leben
einmal
Psychische Leitsymptome der Depression
- Freudlosigkeit
- Bedrücktheit
- Antriebslosigkeit
- Interesselosigkeit
Patienten oft entscheidungsunfähig, grüblerisch und unruhig.
Sie empfinden unbestimmte Angst.
Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen oft vermindert.
Unbegründete Selbstvorwürfe und Schuldgefühle.
Suizidgedanken nicht selben.
Konzentrations- und Denkstörungen.
Körperliche Leitsymptome:
- Verminderter Antrieb, gesteigerte Ermüdigkeit
- Schlafstörungen mit morgendlichem Früherwachen
- Morgendliches Stimmungstief
- Appetit- und Gewichtsverlust
- Abnahme sexueller Interessen
- Beschwerden wie Kopfschmerzen, Verdauungsprobleme, etc., die nicht auf die
Behandlung ansprechen
Erhöhte Morbidität und Mortalität aufgrund körperlicher Erkrankungen:
- Diabetes mellitus
- Infektionskrankheiten
- Krebs Erkrankungen
- Arteriosklerotische Herzerkrankungen
Suizidrate etwa 15%
Ursachen:
- biologisch: Hirn Funktion, genetisch, etc.
- psychologisch
- …
Modelle zur Erklärung:
- Soziale Trennungsmodelle
- Genetische Verhaltensmodelle
- Gelernte Hilflosigkeit
Beobachtung gelernte Hilflosigkeit:
Hund, die unkontrollierbaren Elektroschocks ausgesetzt wurden, werden später dieser
Situation nicht mehr ausweichen, obwohl sie die Möglichkeit hätten.
Gelernte Hilflosigkeit:
- kognitives Defizit
- Motivationales
- Emotionales Defizit
Heimtückischer Attributionsstil:
- Globalität („alles geht schief“)
- Stabilität („ist sowieso meine Schuld“
- Internalität
Auslösefaktoren einer depressiven Störung
- soziale Belastungssituation (z.B. berufliche Schwierigkeiten)
- emotionale Mangelzustände (z.B. unzufriedene Ehebeziehungen)
- Verluste (z.B. des Ehegatten)
Psychologische Einstellung  Stress, Enttäuschung  biosoziales Muster  Wahrnehmung
der Handlungserschwehrung  Psychologische Einstellung
Neurobiologie:
Neurotransmitter (Noradrenalin, Serotonin, Dopamin, …) Auswirkung auf Antrieb,
Energie, Interesse, Impuls, …
Cortisol: CRF  Hypophyse  ACTH  Nebennierenrinde  Cortisol: hemmende
Rückkopplung
Stress ist häufig Auslöser von Depressionen
Depression ist ein sehr stresshafter Zustand
60% haben CRH-, ACTH-, oder Cortisolproduktonsstörungen
Erhöhte Cortisol-Werte, bei Personen die sich häufig einsam fühlen.
Verändertes Immunsystem: Weniger Killerzellen bei depressiven Personen
Neuroplastizität:
1. chronischer Stress oder Cortisolgabe führt zu Hippocampusatrophie
2. Akuter Stress oder Cortisolgabe hemmt die Neubildung von Neuronen im Nucleus
dentatus des Hippcoampus
3. Eine Serotoninerhöhung durch Antidepressiva führt zu erhöhter Proliferationsrate an
Granulazellvorstufen
4. …
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