Physikalisches Praktikum für Studierende der Medizin Hinweise und Erläuterungen zum Physikalischen Praktikum Universität Hamburg Fachbereich Physik Name: Gruppe: SS 2006 Wissenschaftliche Leitung: Prof. Dr. C. Hagner Dr. Uwe Holm Dr. H. Salehi Technische Leitung: Dipl.-Ing. Jürgen Hauk Stand: 6. April 2006 Hinweise zum Physikalischen Praktikum Seite - 3 - Inhalt 1. INFORMATIONEN ZUM PRAKTIKUMSABLAUF ............................................................. 4 2. REGELN ZUM VERFASSEN EINES PHYSIKALISCHEN PROTOKOLLS .................... 6 3. BASISGRÖßEN UND BASISEINHEITEN DES SI - SYSTEMS........................................... 7 4. DEZIMALE VIELFACHE UND TEILE VON EINHEITEN (VORSÄTZE) ....................... 7 5. GRAFISCHE DATENAUSWERTUNG ................................................................................... 8 5.1. GRAFISCHE REGRESSION ....................................................................................................... 8 5.2. LOGARITHMISCHE DARSTELLUNGEN ..................................................................................... 9 6. STATISTIK UND FEHLERBEHANDLUNG ........................................................................ 10 6.1. MITTELWERT EINER MESSREIHE .......................................................................................... 10 6.2. STANDARDABWEICHUNG DER EINZELMESSUNG .................................................................. 11 6.3. STANDARDABWEICHUNG DES MITTELWERTES .................................................................... 12 6.4. FEHLERFORTPFLANZUNG BEI EINFACHEN BEISPIELEN ......................................................... 13 7. ERGÄNZUNGEN ZUM VERSUCH „RADIOAKTIVITÄT“ .............................................. 15 7.1. STRAHLENBELASTUNGEN .................................................................................................... 15 7.2. STRAHLENKRANKHEITEN .................................................................................................... 15 7.3. GRENZWERTE ...................................................................................................................... 16 7.4. ABSCHÄTZUNG DER ÄQUIVALENTDOSIS BEIM UMGANG MIT DER –QUELLE ...................... 16 8. ANHANG ................................................................................................................................... 17 8.1. PHYSIKALISCHE GRÖßEN UND DEREN EINHEITEN ................................................................ 17 8.2. AUSWAHL PHYSIKALISCHER KONSTANTEN ......................................................................... 18 8.3. GRIECHISCHE BUCHSTABEN ................................................................................................ 19 9. NETZE ....................................................................................................................................... 20 3 Seite - 4 Hinweise zum Physikalischen Praktikum 1. Informationen zum Praktikumsablauf (Medizin) Das Praktikum umfasst 5 Versuche, die Propädeutik-Klausur und die Abschlussklausur für das SS 2006. Die 5 Versuche sind in ihrem Schwierigkeitsgrad leicht gestaffelt. Fertigkeiten, die Sie in den ersten Versuchen bezüglich des Umganges mit Messgeräten und der Behandlung von Messwerten sowie im Umgang mit physikalischen Größen erworben haben, sind für spätere Versuche notwendige Voraussetzungen. Jeweils zwei Praktikumsteilnehmer/innen bearbeiten einen Versuch gemeinsam. Während der Versuchsdurchführung sind die Fragestellungen, Aufbau und Ablauf der Messungen, die Messwerte und die daraus abgeleiteten Messergebnisse sorgfältig zu protokollieren. Jede/r Studierende führt ein eigenes Protokoll. Nach Abschluss der Praktikumszeit wird für die unmittelbar während der Versuchsdurchführung protokollierten Messwerte von der/dem Assistentin/ten ein Vortestat erteilt, wenn alle Teilaufgaben des Versuchs vollständig bearbeitet wurden. Eine sachlich fachliche Gültigkeit der Messwerte ist damit noch nicht bestätigt und verbleibt in Ihrer Verantwortung. Nach der Versuchsdurchführung wird mit der Auswertung der Messergebnisse begonnen, sofern es die Praktikumszeit gestattet. Nach vollständiger Darstellung des Versuchs im Protokollheft und richtiger Lösung aller dazu gehörenden Aufgaben wird dafür das Haupttestat erteilt. Hierfür muss das Versuchsprotokoll spätestens am folgenden Praktikumstag unter Beigabe der vortestierten Messwerte vorgelegt werden. Spätere Abgaben sind nur in sachlich begründeten Fällen nach Absprache mit der Praktikumsleitung zulässig. Eine Abgabe ohne beigegebene Messwerte ist nicht zulässig. Ein Punktesystem dient zur Leistungsbewertung: Es werden für jeden der 5 durch Haupttestat abgeschlossenen Versuche maximal 8 Punkte vergeben. Jeder Versuch, der mit mindestens vier Punkten bewertet wurde, erhält das Endtestat. Der praktische Teil gilt als bestanden, wenn alle Versuche das Endtestat bekommen haben und insgesamt 28 Punkte erreicht wurden. Die Klausuren gelten als bestanden, wenn 50% der m insgesamt möglichen Punkte aus beiden Klausuren erreicht werden. Der Praktikumsschein wird erteilt, wenn der praktische Teil und die Klausuren bestanden wurden. Bei Versuchen, die wegen zu geringer Bewertung kein Endtestat erhalten haben, besteht die Möglichkeit, den Versuch nach Terminabsprache zu wiederholen. Für Protokolle, die mit nicht selbsttätig ermittelten Messwerten ausgewertet wurden, wird kein Endtestat erteilt; eine Versuchswiederholung ist ausgeschlossen. Wird das Praktikumsziel allein durch unzureichende Punktzahl der Klausuren nicht erreicht, so können Sie die Klausuren in den nächsten Semestern wiederholen. Physikalisches Praktikum für Studierende der Medizin Hinweise zum Physikalischen Praktikum Seite - 5 - Voraussetzungen Zur Durchführung des Praktikums benötigen Sie den Abiturstoff in Physik und Mathematik. Sie müssen sich auf jeden Versuch gründlich vorbereiten, da Ihre Teilnahme sonst nicht erlaubt ist. Die wichtigste Voraussetzung für die erfolgreiche Versuchsdurchführung ist die Vorbereitung: Jede/r Praktikumsteilnehmer/in hat sich mit den Grundlagen des zu bearbeitenden Versuches vor Beginn des Praktikums ausgiebig vertraut zu machen. Die AssistentInnen überprüfen das zu Beginn des Praktikums mit Hilfe von Testfragen. Mangelhafte Vorbereitung wird zu Punktabzug führen oder den Ausschluss vom Praktikumstag zur Folge haben. Diesen „Hinweisen und Erläuterungen “ ist das Skript „Grundlagen zu den Versuchen“ beigegeben. Es beinhaltet die physikalischen Inhalte und die durchzuführenden Versuche des Physikalischen Praktikums. Das Skript ersetzt allerdings kein Lehrbuch der Physik, sondern ist vielmehr als Einstieg in die Versuchsinhalte und als Leitfaden für das Literaturstudium vorgesehen. (Literaturvorschläge erhalten Sie in der Physikvorlesung oder bei Ihren PraktikumsassistentInnen.) Für die Protokollierung und Auswertung der Messwerte benötigen Sie fünf karierte DINA4 Hefte (keine Ringheftung wie bei College–Blöcken). In diesen Heften werden die von Ihnen protokollierten Messwerte vortestiert. Weiter benötigen Sie für die grafische Darstellung vom Messwerten zumindest einen Block mit linearen Netzen (sog. „Millimeterpapier“). Die für diese Art der Auswertung ebenfalls oft notwendigen logarithmischen Netze sind diesem Skript als Vorlagen beigegeben (ab Seite 20), so dass Sie sich diese bei Bedarf kopieren können. Die grafischen Darstellungen kleben Sie in die Hefte zu Ihren Auswertungen hinein. Der Umgang mit den Heften hat nach den Regeln für den Umgang mit Dokumenten zu geschehen, d.h. insbesondere werden keine Blätter herausgerissen und keine Messwerte mit Bleistift protokolliert. Die Hefte sind bis zur Scheinausstellung von Ihnen als Beleg für ihre Versuchsdurchführungen zu verwahren. Zur praktischen Arbeit sollten Sie u.a. einen wissenschaftlichen Taschenrechner und ein Geodreieck mitbringen. Ein Kittel ist nicht erforderlich. Unterstützung Neben dem Praktikum besteht die Physikausbildung aus der Vorlesungen „Experimentalphysik für Studierende der Medizin“. Zu Beginn eines jeden Praktikumstages geben Ihnen die AssistentInnen eine Einweisung über den Umgang mit den Geräten des Versuches und besprechen mit Ihnen kurz die theoretischen Grundlagen. Hier besteht für Sie die Möglichkeit, noch offen gebliebene Fragen im Gespräch zu klären. Schlussbemerkung In den Versuchsräumen darf nicht gegessen, getrunken und geraucht werden. Verlassen Sie nach Beendigung eines jeden Versuches den Praktikumsplatz aufgeräumt! Haben Sie einen Versuch versäumt oder einen Abgabetermin nicht eingehalten, so müssen Sie den Versuch nachholen. Vereinbaren Sie dazu einen besonderen Termin mit der Technischen Leitung des Praktikums. Physikalisches Praktikum für Studierende der Medizin Seite - 6 Hinweise zum Physikalischen Praktikum 2. Regeln zum Verfassen eines physikalischen Protokolls Für die Protokollierung und Auswertung der Messergebnisse benötigen Sie fünf Hefte im DIN A4-Format, von denen Sie eines für die Protokollierung der Messwerte zu jedem Praktikumstag verfügbar haben müssen. Nicht dokumentenecht erfasste Messwerte (Bleistift, lose Blätter) sind nicht testatfähig. Für die Erfassung von Messergebnissen ist es oft sinnvoll, eine Tabelle zu entwerfen, deren Spalten oder Zeilen den Messgrößen und ggf. Zwischenergebnissen zugeordnet werden. Sie sollten sich vor dem Versuch überlegen, welche physikalischen Größen Sie messen werden und mit welchen Zwischenergebnissen Sie Ihre Auswertung erleichtern können. Manchmal werden auch die Ergebnisse in die Tabelle mit aufgenommen, wenn diese in entsprechender Anzahl vorliegen. Bei der Protokollierung von Messwerten in Tabellen müssen Sie darauf achten, dass keine physikalischen Inhalte verloren gehen oder verändert werden. Üblich ist es, Einheiten und Vorsätze im Tabellenkopf zu notieren. Über die Nomenklatur geben Ihnen die Bemerkungen unter Punkt 8.1. Auskunft. Es dürfen nur selbständig ermittelte Messwerte protokolliert und bearbeitet werden. Sind besondere Netze zur grafischen Darstellung der Messwerte nötig, so werden diese von Ihnen in die Versuchshefte eingeklebt. Alle Eintragungen (Messwerte, Texte, Grafiken) müssen dokumentenecht vorgenommen werden, d. h. kein Bleistift, kein Radieren, „Killen“ oder überkleben! Die Verwendung von Textverarbeitungsprogrammen ist erlaubt. Ausdrucke werden ins Protokollheft eingeklebt. Computerausdrucke von Grafiken sind nicht gestattet! Das Protokoll ist in Form und Inhalt allgemeinverständlich zu verfassen. Eine beliebige (physikalisch gebildete) Person sollte nach Studium der Versuchsanleitung und des angefertigten Protokolls in der Lage sein, den Versuch auszuführen und zu verstehen. Kurze und knappe Beschreibungen und Kommentare zum Versuch sind auszuführen. Dazu geben die AssistentInnen genauere Informationen. Keine physikalische Größe ohne Einheit ! Die Aussage „Die Spannung U beträgt: U = 20“ ist ebenso wertlos wie die Aussage „Die Spannung U beträgt: U = V“. Wenn ein Endergebnis aus einem Mittelwert besteht, ist grundsätzlich auch die Standardabweichung des Mittelwertes (Mittlerer Fehler des Mittelwertes) erforderlich. Viele Dezimalstellen bei aus Messwerten berechneten Größen täuschen oft eine Messgenauigkeit vor, die durch die verwendete Messmethode nicht erreicht werden kann. Lösung: Sinnvoll auf– bzw. abrunden ! Grafiken sind mit Bildunter– bzw. Bildüberschrift zu versehen. Es genügt nicht: „Graph von Versuch 10“, richtig ist z. B. „Viskosität von Wasser als Funktion der Temperatur“ zu schreiben. Auch Tabellen bedürfen einer Untertitelung. Keine „Fieberkurven“ zeichnen. Richtig ist, eine ausgleichende Kurve zu zeichnen. Messpunkte werden durch dokumentenechte Kreuze gekennzeichnet. Am Schluss wird ein kurzes Resümee gezogen. Ist der Versuch gelungen? Wurden gute Ergebnisse erzielt? Verfälschten Fehlerquellen das Ergebnis? Fehlerquellen gibt es immer, z. B. Reibung, Temperaturschwankungen, idealisierte Zusammenhänge zwischen physikalischen Größen, die im Versuch nur näherungsweise erfüllt sind. Beachten Sie den Aushang zur Punktevergabe der Protokolle. Physikalisches Praktikum für Studierende der Medizin Seite - 7 - Hinweise zum Physikalischen Praktikum 3. Basisgrößen und Basiseinheiten des SI - Systems Eine physikalische Größe setzt sich immer zusammen aus dem Produkt von Zahlenwert und physikalischer Einheit: Beispiel: Brennweite f = 6,73 m Dabei ist „f “ das Formelzeichen für die physikalische Größe „Brennweite“; „6,73“ ist der Zahlenwert und „m“ ist das Einheitenzeichen für die Einheit „Meter“. Damit Werte physikalischer Größen vergleichbar werden, legt das internationale Einheitensystem SI (International System of Units; Système International d` Unités) sieben physikalische Basiseinheiten fest: Basisgröße Name Zeichen Länge Zeit Masse Stoffmenge Elektrische Stromstärke Thermodynamische Temperatur Lichtstärke Meter Sekunde Kilogramm Mol Ampere Kelvin Candela m s kg mol A K cd Tab. 1: Basiseinheiten im SI - System Alle anderen Größen werden aus Produkten und Quotienten der sieben Basisgrößen gebildet. Die Anzahl der physikalischen Größen ist grundsätzlich beliebig; sie wird durch messtechnische und didaktische Gesichtspunkte bestimmt. Es gibt auch Einheiten außerhalb des SISystems, die weit verbreitet sind (Minute, Stunde, Hektar, Tonne, Liter, Bar, Torr, Grad Celsius, Elektronenvolt, ). Einheiten aus dem CGSSystem (Zentimeter, Gramm, Sekunde) sollte man besser vermeiden! 4. Dezimale Vielfache und Teile von Einheiten (Vorsätze) Die untenstehende Tabelle 2 zeigt international eingeführte Vorsätze für Einheiten. Sie bezeichnen dezimale Vielfache oder Bruchteile einer Einheit und werden verwendet, um besonders große oder kleine Zahlen darzustellen. So wird der Wellenlängenbereich des sichtbaren Lichtes mit ca. 400nm–800nm angegeben, also 400 10 9 m 800 10 9 m . In Tabelle 2 wird die Exponentenschreibweise benutzt wie sie beim Taschenrechner Anwendung findet: es steht z. B. 1 E 12 für 11012 . Multiplikator 1E1 1E2 1E3 1E6 1E9 1 E 12 1 E 15 Vorsilbe Zeichen Multiplikator Vorsilbe Zeichen Deka Hekto Kilo Mega Giga Tera Peta Dezi Zenti Milli Mikro Nano Piko Femto da h k M G T P 1 E -1 1 E -2 1 E –3 1 E –6 1 E –9 1 E –12 1 E –15 d c m µ n p f Tab. 2: Dezimale Einheitenvorsätze Ein Beispiel zum Umgang mit physikalischen Größen (Kraft): F m a m s 3m 3m 3 1 kg 1 kg 10 6 N 0 ,19 MN 2 2 6 2 16 4 ms t 16 10 s Physikalisches Praktikum für Studierende der Medizin Seite - 8 Hinweise zum Physikalischen Praktikum 5. Grafische Datenauswertung Physikalische Zusammenhänge prägen sich in Form von Grafiken oft leichter ein als durch eine mathematische Formel. Diagramme sind oft ein wichtiger Bestandteil des Protokolls; sie werden immer mit einem dünnen, schwarzen Filzstift oder Kugelschreiber auf ein Netz (sogenanntes Millimeter- oder logarithmisches Papier) eingetragen. Vor der Erstellung eines Diagramms überlege man sich dessen Größe. Solange die Achsen ordentlich beschriftet sind, kann man durch kleine „Tricks“ die Übersichtlichkeit eines Graphen erhöhen; insbesondere brauchen die Achsen nicht immer bei Null (bzw. bei logarithmischen Achsen bei Eins) zu beginnen, die Achsen können verschiedene Skalierungen haben, wie z. B. linear, logarithmisch, reziprok oder hyperbolisch. Werden mehrere Kurven in das gleiche Diagramm eingetragen, werden die verschiedenen Kurven numeriert und in einer Legende bezeichnet. Zu jedem Diagramm gehört eine Bildunter– oder Bildüberschrift. Daraus soll in knappen Worten hervorgehen, wozu die Grafik gehört und was sie aussagt. 5.1. Grafische Regression Viele physikalische Gesetze beschreiben lineare Zusammenhänge von physikalischen Messgrößen, d. h. die durch Messungen gewonnenen Graphen im Diagramm sind Geraden. Die einzelnen Messpunkte weichen jedoch meistens durch unvermeidliche Ungenauigkeiten bei den Messungen und regelrechte Falschmessungen von der erwarteten Geradenform ab. Liegt solch ein Fall vor, verbindet man nicht etwa die einzelnen benachbarten Messpunkte durch Geraden miteinander (Fieberkurve), sondern zeichnet eine Gerade, welche die Abstände zwischen den Messpunkten und der Geraden minimiert (Ausgleichsgerade). In den meisten Fällen ist eine sogenannte grafische Regression ausreichend, d. h. man zeichnet die Ausgleichsgerade mit Hilfe eines Geodreiecks oder Lineals und etwas Augenmaß in das Diagramm ein. Falsch ist in jedem Falle, sich nur am oberen und unteren Messpunkt zu orientieren und diese Messpunkte durch eine Gerade zu verbinden. Abb. 1a 400 300 300 200 200 100 100 0 0 2 4 Abb. 1b 400 6 8 10 12 0 0 2 4 6 8 10 12 Abb. 1a: Dies ist keine Ausgleichsgerade, der Abb. 1b: Ausgleichende Gerade zwischen den lineare Zusammenhang zwischen den Messwerten repräsentiert den linearen Messgrößen geht nicht aus der Kurve hervor! Zusammenhang der Größen. Für anspruchsvollere Zwecke kann man mit Hilfe eines mathematischen Verfahrens (Lineare Regression) die Lage der Ausgleichsgeraden aus den einzelnen Messwerten berechnen. Physikalisches Praktikum für Studierende der Medizin Seite - 9 - Hinweise zum Physikalischen Praktikum 5.2. Logarithmische Darstellungen Oft können physikalische Zusammenhänge durch Differentialgleichungen beschrieben werden. Lösungen dieser mathematisch oft komplizierten Gleichungen sind gelegentlich Exponentialfunktionen, denn diese haben einige besondere Eigenschaften, z. B.: f ( x ) ex f ( x ) f ( x ) . Beispiele für solche exponentiellen Zusammenhänge physikalischer Größen, die Ihnen im Praktikum begegnen werden, sind: • Schwächung der Strahlungsintensität beim Durchgang durch Materie der Dicke d : I(d ) I 0 e d • (Schwächungsgesetz) Anzahl der noch nicht zerfallenen radioaktiven Kerne nach der Zeit t : N (t ) N 0 e t (Zerfallsgesetz) Im linearen Netz gezeichnet ergeben Exponentialfunktionen keine linearen Graphen mehr, sondern Kurven veränderlicher Steigung. Solche Ausgleichskurven zu zeichnen ist aber schwieriger als die Konstruktion von Ausgleichskurven konstanter Steigung. Um diese Probleme beim Zeichnen zu vermeiden, aber auch um einen bestimmten exponentiellen Zusammenhang nachzuweisen, bedient man sich des halblogarithmischen Netzes. Durch die logarithmische Skalierung einer Achse werden die Funktionswerte der betreffenden physikalischen Größe beim Zeichnen grafisch logarithmiert; man erhält so Messpunkte, die im Rahmen ihrer Fehler auf einer Geraden liegen. Die weitere Vorgehensweise ergibt sich dann aus Abschnitt 5.1. 1. Exponentiell steigende Kurve 6 2. Exponentiell fallende Kurve 1. Exponentiell steigende Kurve 2. Exponentiell fallende Kurve 10 1. 2. 1 4 1. 2. 0,1 2 0 2 4 6 0,01 8 Abb. 2a: Exponentialkurven auf linearem Netz. Ausgleichskurve ist schwer zu zeichnen. 2 4 6 8 Abb. 2b: Exponentialkurven auf halblogarithmischem Netz. Es ist nun einfach, eine Ausgleichsgerade zu zeichnen! Betrachten wir etwas näher, was mit einer Gleichung des Typs f ( x ) e x beim Auftragen auf ein halblogarithmisches Netz geschieht. Die dekadische (!) Logarithmierung der Funktion führt zu: f ( x) e x lg f x lg e x x lg e x 0,4343 Physikalisches Praktikum für Studierende der Medizin Seite - 10 Hinweise zum Physikalischen Praktikum Wir erhalten dadurch einen linearen Zusammenhang zwischen lg f x und x . Bei der Protokollierung von Messwerten, die einer solchen Funktionen genügen, werden wir also auf halblogarithmischem Netz eine Kurve konstanter Steigung erwarten, wenn wir f(x)–Werte der logarithmischen und x–Werte der linaren Koordinate zuordnen. In unseren Beispiel f ( x ) e x ist die Steigung negativ. Den Einfluß des Koeffizienten kann man gut an Abbildung 2a+b erkennen, in der Exponentialfunktionen mit positiven (Graph 1) und negativen (Graph 2) Koeffizienten zu Geraden mit positiver und negativer Steigung führen. Bei der Bestimmung von Halbwertszeiten und Halbwertsdicken sollte man etwas Vorsicht walten lassen, denn durch die logarithmische Skalierung ist der Achsenmaßstab gegenüber der linearen Skalierung extrem verzerrt, was zum Umdenken beim Ablesen einer Größe nötigt. Insbesondere hat das Zeichnen einer Ausgleichsgeraden durch die auf logarithmischem Netz aufgetragenen Messpunkte bei einer deutlichen Streuung naturgemäß nicht mehr durch die visuelle Mitte zu geschehen, sondern ist dem logarithmischen Verlauf der Achsenwerte anzugleichen; die Ausgleichsgerade scheint sich also zu etwas höheren Werten zu verschieben. Selbstverständlich ist dieser Aspekt ist auch zu berücksichtigen, wenn Fehlerbalken zu den Messpunkten gezeichnet werden; die obere Grenze des Fehlerbalkens scheint eine kleinere Differenz zum Meßpunkt aufzuweisen als die untere Grenze. 6. Statistik und Fehlerbehandlung Messungen physikalischer Größen sind immer fehlerbehaftet. Systematische Fehler können durch unvollkommene Messgeräte, vernachlässigte Einflüsse, Unachtsamkeit etc. entstehen. Systematische Fehler sind kein Thema der Fehlerrechnung. Zufällige Fehler von Messungen dagegen haben statistischen Charakter und besitzen beiderlei Vorzeichen. Die Messwerte streuen um einen Mittelwert. Bei einer einzigen Messung verbietet sich eine Fehlerrechnung, der Fehler ist dann zu schätzen. Für die Darstellung eines physikalischen Messergebnisses muss dessen Stellenzahl der des Fehlers angepaßt werden (gleiche Anzahl der Dezimalstellen bei gleicher Einheit). 6.1. Mittelwert einer Messreihe Wird eine physikalische Größe x unter messtechnisch gleichen Bedingungen n–fach gemessen (x1, x2, ..., xi, ..., xn), so streuen die Messwerte über einen gewissen Wertebereich. Große Abweichungen von der Mitte des Wertebereiches sind seltener als kleine. Der arithmetische Mittelwert x nähert sich dem wahren Wert mit zunehmender Anzahl der Messungen immer mehr an. Messreihe: ( x1 , x2 , x3 ,, x n 1 , x n ) n : Anzahl der Messwerte Arithmetischer Mittelwert: x x1 x2 xn 1 n xi n i 1 n Physikalisches Praktikum für Studierende der Medizin (1) Seite - 11 - Hinweise zum Physikalischen Praktikum Beispiel: Es wurde fünfmal (also n = 5) mit gleicher Genauigkeit und unverändertem Versuchsaufbau die Schwingungsdauer eines Pendels gemessen. Die Messreihe lautet: Messung i T/s 1 2 3 4 5 20,1 22,2 19,5 20,0 21,2 Der arithmetische Mittelwert berechnet sich dann aus Formel (1) zu: x 20,1s 22,2 s 19,5s 20,0s 21,2 s 20,6s also ist T = 20,6 s 5 6.2. Standardabweichung der Einzelmessung Die Standardabweichung der Einzelmessung (kurz: Fehler der Einzelmessung) ist ein Maß für die Zuverlässigkeit der einzelnen Messwerte innerhalb einer Messreihe, also ein Maß für den Vertrauensbereich einer Einzelmessung. Die Standardabweichung der Einzelmessung ist gegeben durch: ( x 1 x) 2 ( x 2 x) 2 ( x n x) 2 xi (n 1) 1 n ( x i x)2 n 1 i 1 (2) Eine Zunahme der Anzahl n von Messungen führt nicht zu einer spürbaren Verkleinerung der Standardabweichung; deshalb ist diese Definition günstig für die Charakterisierung von Einzelmessungen. Bei einer sehr großen Anzahl von Messungen fallen 68,3% der Messwerte in den Bereich x (statistische Sicherheit P=68,3%). Das Quadrat der Standardabweichung (2) wird als Streuung (Varianz) bezeichnet. Beispiel: T Berechnung der Standardabweichung der Einzelmessung für die oben angegebene Messreihe aus (2): 20 ,1 20 ,6 2 s 2 22 ,2 20 ,6 2 s 2 19 ,5 20 ,6 2 s 2 20 ,0 20 ,6 2 s 2 21,2 20 ,6 2 s 2 T 1,09 s 51 T i 1,09 s D. h. 68,3% aller Einzelmessungen liegen im Bereich zwischen 19,51s und 21,69s (wenn die Anzahl der Messungen deutlich größer wäre). Physikalisches Praktikum für Studierende der Medizin Seite - 12 Hinweise zum Physikalischen Praktikum Die Bestimmung der Standardabweichungen (Einzelmessung oder Mittelwert) ist bereits bei wenigen Messwerten einfacher und übersichtlicher mit einer Tabelle zu erledigen. Dabei wird neben den Messwerten auch für die Differenzen und deren Quadrate eine Spalte vorgesehen. Für unser Beispiel ergibt sich die folgende Tabelle: i 1 2 3 4 5 T/s 20,1 22,2 19,5 20,0 21,2 103,0 T T /s T T -0,5 1,6 -1,1 -0,6 0,6 0,0 0,25 2,56 1,21 0,36 0,36 4,74 2 /s 2 Die Kontrollgröße ergibt immer Null T 1 5 103 s T 20 ,6 s n i 1 i 5 T i 5 1 1 (T i T ) 2 4 ,74 s 2 1,09 s n 1 i 1 51 6.3. Standardabweichung des Mittelwertes Die Standardabweichung des Mittelwertes (kurz: Fehler des Mittelwertes) ist ein Maß für die Zuverlässigkeit des aus einer Messreihe berechneten Mittelwertes. Der Fehler des Mittelwertes ist eine für die Physik wichtige Größe, denn sie wird zusammen mit dem Mittelwert der Messgröße angegeben. Allein diese Standardabweichung werden Sie im Praktikum benötigen. x x n 1 (x i x)2 n(n 1) i 1 (3) Der Vertrauensbereich des Mittelwertes wird kleiner, wenn die Zahl der Messungen größer wird. Darin liegt der wesentliche Unterschied zur Standardabweichung der Einzelmessung. Viele Messungen gleicher Genauigkeit erhöhen also die statistische Sicherheit P des Mittelwertes weil die Standardabweichung des Mittelwertes mit steigendem n kleiner wird. Wie man leicht erkennt gilt: x und damit für unser Beispiel: T (4) n 1,09 s 5 0,5 s Insgesamt erhalten wir damit für unsere Messung: T = T T = 20,6 s 0,5 s Physikalisches Praktikum für Studierende der Medizin Seite - 13 - Hinweise zum Physikalischen Praktikum Die Aussage der Fehlerrechnung ist hier: Mit einer Wahrscheinlichkeit von 68,3% liegt der wahre Wert der Größe T innerhalb des Intervalls von 20,1 s bis 21,1 s. Die Fehlerrechnung macht also nur Wahrscheinlichkeitsaussagen. Damit kann der wahre Wert auch außerhalb der angegebenen Fehlergrenzen liegen. 6.4. Fehlerfortpflanzung bei einfachen Beispielen In vielen Fällen kann man die zu bestimmende physikalische Größe nicht direkt messen, sondern muss sie aus anderen gemessenen Größen berechnen. Beispiel: Bestimmung der gleichförmigen Geschwindigkeit eines Körpers durch Weg / Zeit - Messungen. Aus der in der Zeit t zurückgelegten Strecke s kann nach v s t (= Messgleichung) die Durchschnittsgeschwindigkeit des Körpers berechnet werden. Folgende Messreihen wurden protokolliert: Wegmessung 15,1 m 14,6 m 15,3 m 16,0 m 15,5 m s 15,3 m s 0,23 m 2,9 s 2,8 s 3,0 s t 2,96 s t 0,068 s Zeitmessung 3,2 s 2,9 s Das Problem besteht nun darin, die beiden Standardabweichungen des Mittelwertes ( s und t ) in das Ergebnis für v einfließen zu lassen. Eine Lösung liefert das Gaußsche Fehlerfortpflanzungsgesetz. Es lautet: Es sei z = z (x, y, ...) die Messgleichung (bei uns: v s t ). Dann ist der beste Mittelwert für z (also unser gesuchtes v ) gegeben durch: z z x , y, (also Einsetzen der Mittelwerte in die Messgleichung!) Die Standardabweichung der Gesamtmessung z (also unser gesuchtes v ) berechnet sich aus: z z z x y . x y 2 2 (5) Zurück zu unserem Beispiel: Die Berechnung des Mittelwertes v ist einfach. Man erhält ihn durch Einsetzen der beiden Mittelwerte s und t in die Messgleichung v s t . Also : v s 15 ,3 m m 5 ,17 t 2 ,96 s s Physikalisches Praktikum für Studierende der Medizin Seite - 14 Hinweise zum Physikalischen Praktikum Für den Fehler gilt dann nach (5): 2 s 2 m s v t 2 0 ,14 t t s Insgesamt gilt damit dann: v 5,17 0 ,14 m s Betrachten wir nun noch etwas näher, wie groß der Einfluß der Standardabweichungen der jeweiligen Mittelwerte der gemessenen Größen auf die Standardabweichung der Messgröße (also z) ist: Aus Formel (5) folgt sofort, dass Standardabweichungen der gemessenen Größen um so mehr die Standardabweichung der Messgröße vergrößern, je höher die Potenz ist, mit der die gemessene Größe in die Messgleichung eingeht. Liegt beispielsweise eine Messgleichung der Form P k A T 4 (Versuch 5b) vor, so sollte man bestrebt sein, die Größe T sehr genau zu messen, da sich die Standardabweichung von T wegen der großen Potenz (= 4) stark im Endergebnis von P niederschlägt. P k A T 4 2 P P P A T A T 2 k A T 4 2 4 k T A T 3 2 Für den relativen Fehler erhält man nach dividieren von P k A T 4 : A T P 4 P A T 2 2 Der Faktor 4 rührt aus dem Exponenten von T in der ursprünglichen Gleichung. Mit diesem Beispiel ist der Einfluß des Exponenten einer Messgröße auf die Standardabweichung deutlich geworden. In der Praxis genügen auch Näherungsverfahren: Mit der Werten s s und t t ergibt sich z. B. die Geschwindigkeit v v mit v s t und v v v s s . t t Den größten Wert von v v v v erhält man, wenn der größte Wert von s s s s und der kleinste Wert von t t t t eingesetzt werden: v v s s . t t Damit ist v bestimmt und man hat auf einfache Weise v v v . Physikalisches Praktikum für Studierende der Medizin Seite - 15 - Hinweise zum Physikalischen Praktikum 7. Ergänzungen zum Versuch „Radioaktivität“ 7.1. Strahlenbelastungen Man unterscheidet zwischen natürlichen und zivilisatorischen Strahlenbelastungen. (Über die zivilisatorischen Strahlenbelastungen siehe Radioaktivitätsseminar.) Natürliche Strahlenbelastung mittlere Ganzkörperdosis über die Bevölkerungszahl gemittelt 1. 1.1. 1.2. 2. 2.1. 2.2. Äußere Strahlungsquellen Kosmische Strahlung 1 Terrestrische Strahlung 2 Innere Strahlungsquellen Aufnahme mit Nahrung (14C, 40K, Radon, Radium) Aufnahme mit Atemluft 3 (Radon, Radium) SUMME 0,3 mSv/a 0,5 mSv/a 0,3 mSv/a 1,3 mSv/a 2,4 mSv/a Wegen möglicher genetischer Schäden hat die ICRP4 die höchstzulässige Ganzkörperdosis für Normalpersonen auf 5mSv/a festgelegt. 7.2. Strahlenkrankheiten Energiedosen bis 0,3 Gy heilen in fast allen Fällen wieder aus. Ab einer Ganzkörperdosis von 1 Gy (kritische Dosis) werden nachweisbare klinische Symptome beobachtet: Fieber, Infektionen, Blutungen, beginnender Haarausfall; Strahlenspätschäden. Bei 4,5 Gy führt die Hälfte aller Strahlungserkrankungen zum Tode. Symptome: Haarausfall, Blutbildveränderung (Lympho - und Leukopenie), Zeichen von Anämie, Entzündungen in Mund und Rachen; Strahlenspätschäden. Energiedosen über 6 Gy sind in allen Fällen tödlich. 100% Mortalität in der 3. Woche. Bei extrem hohen Dosen (>100 Gy) tritt der Tod in Minuten ein. 1 Mit zunehmender Höhe nimmt die Höhenstrahlung zu. Im Freien ca. 25 % niedriger als in Gebäuden. 3 In ungelüfteten Betonräumen sind die Werte ca. fünfmal höher. 4 International Commission on Radiological Protection (Internationale Kommission für Strahlenschutz) 2 Physikalisches Praktikum für Studierende der Medizin Seite - 16 Hinweise zum Physikalischen Praktikum 7.3. Grenzwerte Folgende Äquivalentdosisleistungen sind in der BRD von Gesetzes wegen zugelassen: (StrSchV von 1989, 3. Teil, §45.1) 1. Effektive Dosis, Teilkörperdosis für Keimdrüsen, Gebärmutter, rotes Knochenmark 0,3 mSv/a 2. Teilkörperdosis für alle Organe und Gewebe, soweit nicht unter 1. und 3. genannt 0,9 mSv/a 3. Teilkörperdosis für Knochenhautoberfläche, Haut 1,8 mSv/a 7.4. Abschätzung der Äquivalentdosis beim Umgang mit der –Quelle Wie gefährlich ist die Teilnahme am Versuch „Radioaktivität“ ? Annahmen: • 3 Stunden Praktikumszeit • 1 Meter mittlerer Abstand • Maximale Aktivität der verwendeten Quellen: 241Am 1,85.105 Bq • Gammaenergie der 60Co–Quelle: 1,3 MeV, daraus folgt eine spezielle Gammastrahlenkonstante: 2,54 10 18 C m2 . kg (Tabellenwert) • Der Bewertungsfaktor von –Strahlen ist 1: RBW ( ) = 1. • Für die Umrechnung der Ionendosis J in Energie-, bzw. Äquivalentdosis H gilt: 1 Gy 2,58.10-2 C/kg oder 1 C/kg 38,8 Gy bzw. für Muskelgewebe gilt: 1 C/kg 38,8 Sv Die Ionendosis pro Zeit J/t ist gleich der Gammastrahlenkonstante mal der Aktivität A, geteilt durch das Quadrat des Abstandes r. J A 2 , t r H 2 At 3h C 18 Cm J 2,54 10 1,85 105 Bq 2 50 10 10 2 kg kg r 1m 50 1010 2,58 10 2 Sv 0,2 Sv ( RBW = 1 ) Die maximale Dosis von der –Quelle während des Versuches beträgt also H=0,2µSv. Vergleichen Sie diesen Wert mit den natürlichen Strahlenbelastungen aus 7.1. ! Physikalisches Praktikum für Studierende der Medizin Hinweise zum Physikalischen Praktikum Seite - 17 - 8. Anhang 8.1. Physikalische Größen und deren Einheiten Zeichen Einheit v c a g F W P I p m/s m/s m / s2 m/s2 N (Newton) J (Joule) W (Watt) W/m2 Pa (Pascal) bar (Bar, Meteorologie) Torr (Torr, Vakuumtech.) N/m g/cm3 m (Meter) dpt (Dioptrie) (Eins) 1 m (Meter) Hz (Hertz) 1/s s (Sekunde) s (Sekunde) grd (Grad) rad (Radian) K (Kelvin) C (Grad Celsius) J (Joule) J/ K KJ/(kg.K) g/cm3 (Pascalsekunde) Pa.s (Eins) 1 A (Ampere) V (Volt) (Ohm) W (Watt) C (Coulomb) C (Coulomb) Geschwindigkeit konstante Geschwindigkeiten von z. B. Licht oder Schall Beschleunigung (a=dv / dt; Geschwindigkeitsänderung pro Zeit) Erdbeschleunigung ( Normwert: go=9,80665 m/s2 ) F H Gy Sv Sv/Gy C/kg Bq Kapazität 1F=1A.s/V (Ladung, die je ein Volt aufgenommen wird) Induktivität 1H=1V.s/A (Spannung je Stromänderungsgeschw. dI /dt ) Energiedosis 1Gy=1J/kg (in einem Körper deponierte Energie je kg) Äquivalentdosis 1Sv=1J/kg ( H = q.D ; früher: Dq ) Bewertungsfaktor ( q = H/D) Ionendosis ( erzeugte Ladung eines Vorzeichens je ein kg ) Aktivität 1Bq=1/s ( Anzahl der Zerfälle je eine Sekunde ) D f D n f T t T t Q C cm c I U R P Q e C L D H q I A (Farad) (Henry) (Gray) (Sievert) (Becquerel) Erklärung mit Umrechnung Kraft 1N=1kgm/s² ( F = m.a, Masse mal Beschleunigung ) Arbeit, Energie 1J=1N.1m=1W.1s Leistung 1W=1J/s ( P = W / t; Arbeit pro Zeit ) . Intensität ( I = E / (A t) Energie je Zeit- und Flächeneinheit ) Druck 1Pa = 1N/m² ( p = F / A; Kraft pro Fläche ) Umrechnung: 1bar = 1000 hPa = 100 kPa = 750 Torr Normluftdruck: po= 101,325kPa = 1013,25hPa = 1013,25mbar = 760Torr Federkonstante ( D = F / s; Kraft pro Auslenkung ) Dichte ( Masse pro Volumeneinheit ) Brennweite Brechwert(-kraft) 1dpt=1m-1 ( D = 1/ f ) {nicht Brechzahl !} Brechzahl ( n = co / c ) {nicht Brechwert od. Brechungsindex} Wellenlänge Frequenz 1Hz=1/s (Anzahl der Schwingungen pro Zeiteinheit) Kreisfrequenz ( = 2..) Periode ( T = 1/ ; Dauer einer Schwingung ) Zeit Winkel, (Null-)Phasenwinkel in Grad 360º=6,28rad=2 Winkel, (Null-)Phasenwinkel im Bogenmaß ( 2 360 ) Temperatur ( thermodynamische, absolute ) Temperatur ( relative ) Wärmeenergie, auch Wärmemenge Wärmekapazität ( Energie pro Kelvin ) spezifische Wärmekapazität (Energie pro Kelvin + Kilogramm) Konzentration einer Lösung ( oft in g/100cm3 angegeben ) dynamische Viskosität 1Pa.s = 1N.s/m² Wirkungsgrad (z. B. als Energieverhältnis: Enutz / Eaufgewendet) elektrische Stromstärke ( transportierte Ladung je Sekunde ) elektrische Spannung (Potentialdiffernz zwischen zwei Punkten) elektrischer Widerstand 1=1V/A ( R = U/I ) elektrische Leistung 1W =1V.A elektrische Ladung 1C=1A.s Elementarladung: eo= 1,602.10-19 C Tab. 3: Im Praktikum benutzte Größen und deren Einheiten Physikalisches Praktikum für Studierende der Medizin Seite - 18 Hinweise zum Physikalischen Praktikum 8.2. Auswahl physikalischer Konstanten 1 mol Avogadro Konstante N A = 6,022 10 23 Molare Gas konstante Rm 8,3145 Boltzmann Konstante k Elektrisch e Elementa rladung e0 = 1,6 10 19 C Faraday Konstante F Lichtgeschwindigkeit im Vakuum c0 = 2,99 792 458 10 8 Normfallbe schleunigu ng g = 9,80665 Planck Konstante h = 6,626 10 34 J s Schallgeschwindigkei t in Luft (bei t = 20 C) c = Stefan Boltzmann Konstante = 5,67 10 -8 Viskosität von Wasser (be i t = 20 C) Physikalisches Praktikum für Studierende der Medizin J mol K = 1,38 10 23 C mol = 96 485,3 344 J K m s2 m s W m K4 2 = 1,002 mPa s m s Seite - 19 - Hinweise zum Physikalischen Praktikum 8.3. Griechische Buchstaben Zur Darstellung physikalischer Größen und Einheiten werden oft Buchstaben des Griechischen Alphabetes herangezogen. a b g d e z e Alpha Beta Gamma Delta Epsilon Zeta Eta th j k l Theta Jota Kappa Lambda m n x o p My Ny Xi Omikron Pi r s t y ph ch ps o Rho Sigma Tau Ypsilon Phi Chi Psi Omega Tab. 4 Griechisches Alphabet Pi: In der Euklidischen Geometrie ist die Zahl Pi definiert als das Verhältnis des Umfanges zum Durchmesser eines Kreises: = U/d. Pi ist eine transzendente Zahl und heute auf mehr als 480 Millionen Stellen berechnet (David und Gregorny Chudnovsky, Columbia Univ. USA). Im Praktikum ist es nicht unbedingt nötig, mit so hoher Genauigkeit zu rechnen, = 3,14 tut´s auch. = 3,1415926535897932384626433832795028841971693993751058209749445923078164 0628620899862803482534211706798214808651328230664709384460955058223172 5359408128481117450284102701938521105559644622948954930381964422810975 6659334461284756482337867831652712019091456585669234603486104543266482 Letzte Änderung : 06.04.06 Physikalisches Praktikum für Studierende der Medizin & Seite - 20 - 9. Netze Die Netze auf den nachfolgenden Seiten sind für Sie eine Kopiervorlage. Bitte kopieren Sie die Blätter rechtzeitig und in ausreichender Menge vor den Versuchsauswertungen. Die Kopien dienen Ihnen dann der grafischen Protokollierung von Messwerten, wie sie in den verschiedenen Versuchen anfallen und werden in die Versuchshefte eingeklebt. Die Angaben in der Tabelle sind eine Abschätzung des zu erwartenden Bedarfes. Daneben benötigen Sie noch einen Block mit linearen Netzen (sogenanntes Millimeterpapier). Stück Seite etwa für Versuch 4 4 5 8 21 23 25 3, 5 5, 6 5, 9 3, 5, 8, 9 Koordinatenteilungen halblogarithmisch: 2 Dek./ linear halblogarithmisch: 3 Dek./ linear halblogarithmisch: 4 Dek./ linear linear / linear (selber kaufen) Tab. 5 Geschätzte Mengen der im Praktikum erforderlichen Netze Seite - 21 - & Seite - 22 - & Seite - 23 - & Seite - 24 - & Seite - 25 - &