Wurzelrassen

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Wurzelrassen
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Ehe die eigentliche Erdenentwicklung beginnen konnte, wurden der alte Satur-, der alt Sonneund der alte Mondenzustand (siehe -> Weltentwicklungsstufen) in abgekürzter Form wiederholt.
Die Erdenentwicklung im engeren Sinn begann erst danach und gliedert sich in 7 Wurzelrassen,
wobei der Begriff "Rasse" hier nur im übertragenen Sinne aufgefaßt werden darf. Denn, wenn
"Rasse" eine spezifische Gestaltung des physischen Leibes bezeichnet, so kann frühestens seit
der späteren Lemuria von alleranfänglichsten Rassen gesprochen werden, denn erst seit dieser
Zeit war der Mensch überhaupt auf Erden verkörpert. Besondere Bedeutung erlangt der
Rassebegriff erst auf der alten Atlantis, die vorwiegend der geregelten Rassebildung diente. Die
dort erreichte Teilung der Menschheit in einzelne Rassen wirkt bis in die Gegenwart fort, wird
aber künftig immer unbedeutender werden. Statt von Wurzelrassen sollte man daher besser von
großen menschheitlichen und erdgeschichtlichen Entwicklungsepochen sprechen. Tatsächlich hat
Rudolf Steiner diese noch aus der Theosophischen Gesellschaft stammende Terminologie später
kaum mehr benutzt. In seiner Geheimwissenschaft im Umriß und in den Berichten Aus der
Akasha-Chronik hat Rudolf Steiner diese Erdzustände ausführlich besprochen, so daß hier eine
kurze Übersicht genügen mag:
Polarier
Hyperboräer (Austritt der Erde aus der Sonne)
Lemurier (Mondenaustritt)
Atlantier (mit der Sündflut geht die Atlantis unter)
Arier (die 7 "Gemeinden" der nachatlantischen Zeit)
Sechste Wurzelrasse (Zeit der 7 Siegel; Wiedereintritt des Mondes)
Siebente Wurzelrasse (Zeit der 7 Posaunen; Wiedervereinigung mit der Sonne)
In der polarischen Zeit waren Erde und Mond noch mit der Sonne vereinigt, es ist also die
eigentliche Sternenzeit der Erde. Erst in der darauffolgenden hyperboräischen Entwicklungsstufe
löste sich die Erde aus dem Sonnenkörper heraus, und seit der lemurische Epoche, in der auch der
Mond aus der Erde ausgestoßen wurde, begann sich die Erde zu verfestigen und der Grundstein zu
den späteren Kontinenten wurde gebildet, die geologische Entwicklung der Erde konnte beginnen.
Jetzt waren auch erst die Bedingungen gegeben, daß der Mensch den festen Boden betreten
konnte.
Erst seit der lemurischen Zeit können wir von der irdischen Verkörperung des Menschen sprechen.
Allerdings war der physische Menschenleib anfangs noch so weich bildsam, daß keine Rassen
entstehen konnten; vielmehr paßte sich der Mensch körperlich den wechselnden
Erdenbedingungen sehr schnell an. Dieser Zustand hielt sich bis in die atlantische Zeit hinein, aber
nach und nach verhärtete sich der Menschenleib immer mehr. Er blieb zwar noch bildsam genug,
um von den regionalen rassebildenden Kräften durchformt zu werden, war aber auch bereits
genügend versteift, um diese Formen längerfristig beizubehalten. Die Vererbungskräfte Jahves
haben dabei die wesentliche Rolle gespielt.
Seit der beginnenden nachatlantischen Zeit war der physische Leib des Menschen bereits so
ungefügig geworden, daß er von den rassebildenden Kräften unmittelbar kaum mehr erreicht
werden konnte. Die gegenwärtigen fünf Hauptrassen entstanden vielmehr durch geeignete
Mischung der ursprünglichen 7 atlantischen Rassen, woran allerdings die Rassegeister, die auf der
Atlantis noch unmittelbar formend gewirkt hatten, entscheidend beteiligt waren. Mittlerweile
haben sich aber auch diese Kräfte erschöpft, und die Vermischung der heutigen Rassen führt nicht
mehr zu neuen Rassen, sondern löst allmählich die bestehenden auf. Die künftige Menschheit wird
nicht mehr von den Naturkräften, sondern von den individuellen Geisteskräften geprägt sein.
Die Scheidung der Geister in eine gute und eine böse Rasse, wie sie Johannes in der Apokalypse
schildert, hat bereits begonnen. Im Krieg aller gegen alle wird unsere nachatlantische Epoche
zugrunde gehen und die Zeit der 7 Siegel wird beginnen. Wenn das 6. Siegel geöffnet werden
wird, so berichtet Johannes, wird sich die Erde wieder mit dem Mond vereinigen und die
Menschheit wird in den ätherischen Zustand übergehen:
"Da erhob sich ein großes Erdbeben. Und die Sonne wurde schwarz wie ein härenes
Trauergewand, und der volle Mond wurde blutrot, und die Sterne des Himmels fielen auf die Erde,
wie wenn ein Feigenbaum im heftigen Wehen des Windes seine unreifen Früchte abschüttelt. Und
der Himmel wich zurück wie eine sich zusammenrollende Buchrolle.“
Auf der alten Lemuria, als der Mond die Erde verließ, betrat der Mensch die physische Erde, zur
Zeit der 6. Wurzelrasse, wenn sich der Mond wieder mit dem Erdenkörper verbinden wird, darf er
sie wieder verlassen. Dann werden die versiegelten Hundervierundvierzigtausend auferstehen, die
das Siegel der Lebensbilderkräfte auf ihrer Stirn tragen, und die große Schar in den weißen
Gewändern, die ätherische Menschheit, wird erscheinen:
"Danach sah ich: Siehe, eine große Schar, die niemand zählen konnte, aus allen Völkern und
Stämmen und Rassen und Sprachen." (Apo 7,9)
Dann wird sich, was den regelmäßig fortgeschrittenen Teil der Menschheit betrifft, die einige
Menschheit jenseits aller Rassen, Völker und Einzelegoismen verwirklicht haben, eine ätherische
Menschheit von engelgleicher Reinheit.
In der darauf folgenden Erdentwicklungsperiode, die Johannes durch die 7 Posaunen kennzeichnet,
wird sich die Erde wieder mit der Sonne vereinigen. Den Keim zu dieser Entwicklung hatte der
große Sonnengeist, Christus, mit dem Mysterium von Golgatha gelegt. Mit der Ausgießung der 7
Zornesschalen wird die Erde wieder in den astralen Zustand übergehen und die künftige
Erdenverkörperung, der neue Jupiter wird vorbereitet werden
Polarische Zeit
Die polarische Zeit, auch als erste Wurzelrasse bezeichnet, ist das erste der sieben Hauptzeitalter,
in die sich die eigentliche Erdentwicklung, die 4. Runde der gesamten Erdentwicklung, gliedert.
Der Name dieser Entwicklungsepoche leitet sich davon ab, dass sich diese ursprünglichen
Erdenverhältnisse der polarischen Zeit am längsten um den Nordpol herum bewahrt haben.
Am Ende der dritten Runde der Erdentwicklung war die ganze Erde in ein rein geistiges Dasein, in
ein sog. kleines Pralaya übergetreten. Jetzt, am Beginn der vierten Runde, stieg sie zunächst
wieder zum astralen Formzustand herab. Der Mensch hatte sich damals aus den früheren
Entwicklungszuständen den physischen Leib, den Ätherleib und den Astralleib mitgebracht. All
das erschien nun zuerst in astraler Form. Der Mensch war also ein Wesen mit physischen,
ätherischen und astralischen Gesetzmäßigkeiten, die aber in rein seelischer Form vorlagen, und die
ganze, im Astrallicht leuchtende Weltkugel, die sich nun formte, bestand ausschließlich aus diesen
astralen Menschengebilden.
Dann verdichtete sich inmitten dieses Seelengebildes eine physisch-ätherische Feuerform, wie es
sie ähnlich auf dem alten Saturn in seinem dichtesten Zustand gegeben hatte. Die aus den
Menschengebilden bestehende Erde trat damit allmählich in den physischen Formzustand über.
Diese Feuerform wurde durchwoben und differenziert von den Wirkungen verschiedenster
geistiger Wesenheiten, wobei sich die Menschenwesenheiten noch fast ganz im unverdichteten
astralischen Umkreis der Erde aufhielten. Nur in einem Punkt berührten sie die physisch-ätherische
Feuererde mit ihrer eiförmigen Seelenform, die dadurch wie von Lebenswärme umspielt erschien.
Wie die Eichelfrucht in ihrem Becher ruhte die menschliche Seelenform in diesem Feuergebilde.
Und die äußere Wärme erregte inneres Leben im Menschen, indem sich die astrale Form, in der
der Ätherleib bislang vorlag, zum Lebensäther verdichtete. Dem Astralleib gliederte sich dadurch
die Anlage zur Empfindungsseele ein. Und im Feuer und in der Empfindungsseele wirkten die
Archai. Die Menschenwesenheit bestand damals also aus der Empfindungsseele, dem Astralleib,
einem aus Lebensäther gewobenen Ätherleib und einem physischen Leib aus Feuer.
Sonne, Mond, Erde und alle anderen Planeten bildeten noch einen gemeinsamen ätherischen
Himmelskörper, der sinnlich noch nicht wahrgenommen werden konnte. Die Feuererde verdichtete
sich nun weiter zum Luftzustand. Sie glich einem Nebel aus lauter feinen ätherischen
Keimpunkten, von denen jeder das geistige Urbild der Menschengestalt in sich trug, das dem Seher
als prächtige Lichtgestalt erscheint. Umgeben war das ganze Gebilde von der Geistatmosphäre, die
die künftigen Menschenseelen in sich trug. Es gab noch keine physische Fortpflanzung und
Vermehrung der ätherischen Menschenkeime, doch wurden sie von den aus dem Umkreis
wirkenden geistigen Kräften immer stärker durchformt.
Der Menschenleib bestand nun aus einem feinen von Licht durchstrahlten Gasleib in Gestalt einer
Art Blütenkrone. Geistig wurzelte der Mensch noch ganz in den höheren geistigen Wesenheiten;
sein eigenes Bewusstsein glich dem einer Pflanze, es war noch ein reines Schlafbewusstsein.
Äußerlich waren diese Menschengebilde noch immer nicht sichtbar und es gab damals auch noch
kein äußeres Licht. So wie die Wärme im Menschen das innere Leben entzündet hatte, so erregte
die ihn umspielende Luft nun in ihm den geistigen Ton. Der Lebensäther verdichtete sich zum
Klangäther. Die Gebilde waren nun tönend in ihrem Ätherleib und gliederten sich nach ihrem
Grundton in sieben Arten auf. Gleichzeitig wurde dem Astralleib die erste Anlage zur Verstandesoder Gemütsseele eingegliedert. In der Luft und in der Verstandesseele wirkten die Erzengel.
Nicht alle Menschenseelen konnten diese Verdichtung zum Luftelement ertragen. Darum wurde
der Saturn als eigenständiger Himmelskörper aus dem gemeinsamen Gebilde herausgelöst, um für
sie einen geeigneten Wohnplatz zu schaffen.
Nun gab es aber als Überbleibsel der alten Mondenentwicklung auch solche Astralwesen, die
weiter zurückgeblieben waren als die niedersten Menschenseelen. Sie sind die Vorfahren des
Tierreichs. Die so entstandenen Tiere hatten allerdings Seelen, die nicht in dem einzelnen Tier
wohnen konnten, sondern als Gruppenseele wirken mussten.
So gestaltete sich allmählich aus dem Uräthernebel ein physisch sichtbarer, von Wärme, Luft und
Licht durchdrungener Dunstball heraus, der wie eine Sonne sein Licht in den Kosmos
hinausstrahlte. In diesem Licht lebten die noch alle Hierarchien bis hinauf zu den Seraphim
gemeinsam mit der Erde und das Licht, das die Erde durchdrang, war die Kraft der Liebe. Damit
wurde aber bereits zur nächsten Epoche, zur hyperboräischen Zeit übergeleitet.
Paläozoikum
Das Paläozoikum, auch Erdaltertum oder Erdaltzeit, ist das älteste der drei Erdzeitalter (Ären),
in die das Äon Phanerozoikum innerhalb der geologischen Zeitskala geteilt wird. Es umfasst den
Zeitraum von ca. 541 Millionen Jahre bis ca. 252,2 Millionen Jahre vor heute. Auf das
Paläozoikum folgte das Mesozoikum (Erdmittelalter).
Hyperboräische Zeit
Die hyperboräische Zeit, auch zweite Wurzelrasse genannt, ist das zweite der sieben
Hauptzeitalter, in die sich die eigentliche Erdentwicklung gliedert. Nach Rudolf Steiner entspricht
die Hyperboräa auf der geologischen Zeitskala annähernd dem Paläozoikum
In dieser Entwicklungsepoche trennte sich die Sonne von der Erde, die damals noch den Mond in
sich trug. Die Schilderungen der biblischen Schöpfungsgeschichte setzen zu dieser Zeit ein. Das
äußere Licht entstand und wirkte von der Sonne auf die Erde und gestaltete den ätherischen
Menschengebilden die Sehorgane ein. Der von der Sonne getrennte und an die Erde gefesselte
Mensch konnte die Wirkung der hohen Sonnenwesen, die mit der Sonne hinausgegangen waren,
nun nicht mehr in sich verspüren. Daher entrissen die Sonnenwesen die Seele des Menschen zu
gewissen Zeiten dem physisch-ätherischen Leib. Indem zugleich die Erde in Drehung geriet,
enstanden Tag und Nacht, nur waren die Tage und Nächte damals noch viel länger als heute. Mit
dem rhythmischen Tageswechsel führte der Mensch von nun an abwechselnd ein mehr irdisches
oder mehr geistiges Dasein.
Nachdem die Sonne herausgetreten war, verdichtete sich die Erde bzw. der physische Leib des
Menschen zum wässrigen Zustand. Zugleich verdichtete sich der Ätherleib. Der Lichtäther trat
hervor, den der Mensch als feinen Lichtleib wahrnahm, und dem Astralleib wurde die Anlage zur
Bewusstseinsseele eingegliedert. Und im Wasser, im Licht und in der Bewusstseinsseele wirkten
die Engel.
Nicht alle Menschenseelen ertrugen diese Verdichtung zum Wasserelement. Für sie wurde der
Jupiter als Wohnplatz geschaffen.
Aus dem wässrigen Element traten nun auch Gestalten heraus, die in ihrer Entwicklung nicht
weiter waren als der Mensch vor der alten Mondenzeit. Jedes Mal, wenn die Sonnenzeit, der Tag,
auf der Erde eintrat, regte das Astralische der Sonne von außen her diese Gestalten so an, dass sie
sich aus dem Ätherischen der Erde ihren Ätherleib bildeten. In der Nacht löste sich dieser
Lebensleib wieder auf. Durch dieses Zusammenwirken der solaren Astralkräfte mit den
terrestrischen Ätherkräften tauchten aus dem wässrigen Element gerade jene physischen Gestalten
auf, die die Vorfahren des heutigen Pflanzenreichs waren.
Der aus Erde und Mond bestehende gemeinsame Himmelskörper war nun in seinem Kern eine
feurige Masse, umgeben von flüssigen Schichten, die von den gestaltenden Kräften des
Klangäthers durchdrungen waren, die die Menschengestalt formten, die nach unten zu ein dichter
Wasserleib und nach oben ein feiner Dampfleib war, den das äußere Licht berührte. In den KlangKräften wirkte Jahve, einer der sieben Elohim, die als Schöpfergötter die Erdentwicklung leiten.
Die Erde selbst erschien nach außen als wäßrige Kugel, das aber nicht das Wasser war, das wir
heute kennen, sondern in dem Luftiges und Flüssiges innig vermischt waren. Die Luft als solche
war zunächst nicht vorhanden, sie differenzierten sich erst nach und nach voneinander.
Die Erde war vielmehr von einer astralischen Atmosphäre umgeben, in der die Menschenseelen
lebten, und die eine befruchtende Wirkung auf die irdischen ätherischen Menschenkeime hatte. Es
entstand eine erste ungeschlechtliche Fortpflanzung dieser sich metamorphosierenden
Menschengebilde. Sie hatten ein gemeinsames, kontinuierliches Bewusstsein, das den Tod noch
nicht kannte. Außer diesen Menschengebilden gab es bereits ersten ätherischen Tier- und
Pflanzenformen.
Damals, als die Sonne aus der Erde heraustrat, glich die Gestalt des Menschen urbildhaft der des
Fisches. Da die Erde zu dieser Zeit noch mit den finsteren Mondenkräften verbunden war, lebte
der Mensch unter immer schlimmeren Daseinsbedingungen, die sich erst milderten, als in der
lemurischen Zeit der Mond aus der Erde ausgestoßen wurde. Durch die schlechten Mondenkräfte
wurde aus der pflanzenartigen Menschengestalt, die aus der polarischen Zeit herübergekommen
war, in ihren unteren Teilen ein Wesen vom Wert eines molchartigen Amphibiums - der Drache
oder Lindwurm der Sagen. Der höhere, feinere, vom Licht berührte Teil der Menschengestalt
hingegen degenerierte nicht und bekämpfte die niedere drachenartige Natur. Das ist eine der
Wahrheiten, die hinter dem Bild stehen, in dem Michael oder Georg den Drachen bekämpft.
Während der Nachtzeit wurden die wässrigen und luftartigen Menschenleiber leichnamartig,
verfielen und lösten sich in der allgemeinen Erdenmasse auf. Nur jener feine Teil, der sich aus dem
Zusammenwirken des Feuers und der Menschenseele schon in der polarischen Zeit gebildet hatte,
blieb dann als unansehnlicher Keim bestehen. Erst mit der beginnenden Tageszeit verbanden sich
die herunterdrängenden Menschenseelen wieder intensiver mit diesem Menschenkeim, der
dadurch lebendig aufsproß und als äußeres Abbild der menschlichen Seelenwesenheit erschien.
Nun wurden auch wieder Luft- und Wassermassen herangezogen und in den Leib eingegliedert.
Das war die erste zarte Form der Befruchtung, auf die oben bereits hingewiesen wurde. Damit
verbunden war eine erste Art äußerer Wahrnehmung; die Menschenseele empfand dumpf
gegenüber dem ihr entgegengehaltenen Menschenkeim: Das ist meine Gestalt. Die Luft wurde von
dem sich so bildenden Leib eingesogen und wieder ausgestoßen, damit entstand die erste Anlage
zum späteren Atmungsprozess. Auch das Wasser wurde aufgenommen und wieder ausgeschieden:
ein allererster Ernährungsprozess begann. Die Luftaufnahme wurde als innerliches seelisches
Tönen empfunden, die Wasseraufnahme als seelische Kraftzufuhr und Stärkung. Atmung und
Ernährung waren aber damals noch sehr innig miteinander verbunden und keine voneinander
gesonderten Tätigkeiten. So trat der Mensch in die nächste Epoche, in die lemurische Zeit hinüber.
Anmerkungen
Die eigentliche Erdentwicklung beginnt in der vierten und mittleren der sieben sog. Runden,
während der sich das Erdendasein entfaltet. In den ersten drei Runden wurden frühere
Verkörperungszustände der Erde in abgekürzter Form wiederholt, um die Früchte dieser früheren
Daseinsformen für die eigentliche Erdentwicklung reif zu machen. Auf die eigentliche
Erdentwicklung, die vierte Runde, werden noch drei weitere Runden folgen, in denen künftige
neue Verkörperungen der Erde in gewissem Sinn andeutungsweise vorweggenommen werden.
Lemuria
Der Name Lemuria oder Lemurien wurde von dem Geologen Philip Sclater geprägt, gegründet auf
der schon vorher von Ernst Haeckel, Melchior Neumayr und anderen Geologen postulierten
ehemmaligen Landbrücke zwischen Südafrika und Indien, die die merkwürdigen Verbreitung der
Lemuren (Halbaffen), die nur in Madagaskar und Vorderindien leben, erklären sollte. Mit der von
Alfred Wegener entwickelten Theorie der Kontinentalverschiebung und der darauf gründenden
modernen Theorie der Plattentektonik wurde die ursprüngliche These einer urzeitlichen
Landbrücke zwischen Afrika und Asien verworfen.
Rudolf Steiner bestätigte jedoch aus seiner geistigen Forschung die Existenz der alten Lemuria, die
sich nach seiner Ansicht tatsächlich in dem Gebiet zwischen Afrika, Asien und Australien
erstreckte. Sie war jenes Kontinentalgebiet, auf dem sich der Mensch während der lemurischen
Zeit entwickelte. Lemurien ging durch Erdbeben- und Vulkankatastrophen zugrunde.
Die Entwicklung der Erde und des Menschen in der lemurischen Zeit
Zu Beginn der lemurischen Zeit herrschten noch ähnliche Bedingungen wie am Ende der
vorangegangenen hyperboräischen Zeit. Die Verdichtung durch die noch in der Erde wirksamen
Mondenkräfte schritt weiter voran. Tiere und Pflanzen waren dadurch bereits bis zu einem
geleeartigen Zustand verfestigt. Tier und Mensch ernährten sich damals von der umgebenden
Pflanzenwelt, die eine milchartige Substanz absonderte (abgewandelte Überreste davon finden wir
heute etwa beim Löwenzahn), die zugleich die Befruchtungssubstanz lieferte. Damals war der
Mensch noch ein doppelgeschlechtliches Wesen; die Geschlechtertrennung hatte noch nicht
stattgefunden.
Der Mensch hatte damals eine Art Fisch-Vogel-Tierform und bewegte sich schwimmend und
schwebend in der flüssigen Erdensubstanz. Die Menschengestalt metamorphosierte sich beständig
und war stets der äußere Ausdruck dessen, was den Menschen innerlich seelisch beherrschte. Die
menschliche Gestalt ging dabei durch alle Tierformen durch, weil er innerlich alle Eigenschaften
durchlebte, die diesen Formen entsprachen. Am höchsten entwickelt erschienen dabei jene
Menschen, bei denen sich die gröbsten tierischen Begierden nicht mehr in der äußeren
Erscheinung abbildeten, sondern sich nur seelisch auslebten. Neben dem Menschen war die Erde
damals von einer Fülle niederer Tiere bevölkert; höhere Tierarten gäbe es noch kaum. Unsere
heutigen Tiere sind großteils aus solchen niederen Menschenwesen entstanden, die sich zu tief in
die Leidenschaften verstrickt hatten, diese in der äußeren Gestalt sichtbar ausdrückten und in
dieser Form verhärteten und erstarrten, wodurch eine weitere menschliche Entwicklung dieser
Leiber nicht mehr möglich war.
Atmung und Ernährung waren damals noch nicht voneinander geschieden. Ein Organ, aus dem
sich heute die Schleimdrüse im Gehirn gebildet hat, regulierte diese Lebensfunktionen unter dem
Einfluss der Mondenkräfte. Hingegen wurde das Organ, das heute zur Zirbeldrüse geworden ist,
angeregt durch die Sonnenkräfte. Es war zugleich ein Wärmeorgan, mit dem die sinnliche
Wahrnehmung der äußeren Wärme begann, und ein Befruchtungsorgan, das bei einer bestimmten
Sonnenstellung aufleuchtete, wenn die allgemeine Befruchtungsphase eintrat. Heute erinnern noch
gewisse Meerestiere, die zu Zeiten aufleuchten, an diesen urweltlichen Zustand.
Ein Bewusstsein für den Tod hatte der Mensch damals noch nicht. Wenn er aus dem physischen
Leib heraustrat, egal ob im Schlaf oder durch den Tod, so wurde sein Bewusstsein kontinuierlich
im Schoß der Götter erhalten und er fühlte sich dadurch unsterblich.
Durch die Mondenkräfte drohte eine immer stärkere Verhornung der Menschenleiber, wodurch
sich immer weniger Menschenseelen mit diesen verhärteten Leibern verbinden konnten. Nur die
reifsten Seelen konnten diesen Leib während seiner Wachstumsphase so umformen, dass die
Menschengestalt zum rechten äußeren Ausdruck der Menschenseele erblühte. Viele
Menschenseelen mussten daher zeitweilig auf andere Planeten abwandern, wo für sie günstigere
Daseinsbedingungen gegeben waren. Diese Abwanderung hatte schon in der polarischen Zeit
begonnen, als sich die Erde zum Luftzustand verdichtet hatte. Jene Menschenseelen, die das nicht
mitmachen konnten, fanden auf dem Saturn vorübergehend einen neuen Wohnplatz. Andere
Seelen wanderten auf den Jupiter ab, als sich die Erde bis zum Wasserelement verdichtet hatte.
Wäre die Verhornung der Erde noch weiter vorangeschritten, hätte die Erde schließlich ganz
veröden müssen. Darum wurde durch die höheren geistigen Hierarchien der Mond etwa in der
Mitte der lemurischen Zeit aus der Erde herausgelöst. Die formbildenden höheren Wesen, allen
voran Jahve, wirkten nun nicht mehr aus dem Innern der Erde, sondern in abgeschwächter Weise
vom Mond aus. Indem nun sowohl Sonnen- als auch Mondenkräfte von außen auf die menschliche
Gestalt einwirkten, differenzierte sich die menschliche Leibesform in eine Gruppe mit mehr
geistig-seelischer Keimkraft und eine andere mit mehr ätherisch-belebender Keimkraft. Es kam
damit zur Geschlechtertrennung. Die beiden Kräfte konnten dadurch zarter als vorher aufeinander
wirken, als sie noch unmittelbar in einem Leib tätig waren. Entsprechend waren auch die
Nachkommen, die aus der Verbindung der Geschlechter entstanden, wesentlich zarter, wesentlich
feiner gestaltet. Was die Geschlechter aneinander band und zueinander hinzog, war, als Gabe der
Elohim, die Liebe - allerdings noch in ihrer niedersten sinnlichen Form. Die untere menschliche
Gestalt wurde damals unter dem Einfluss der Skorpion-Kräfte des Tierkreises bis herauf zu den
Geschlechtsorganen in dichter Stofflichkeit ausgebildet.
Trotz des Mondenaustritts nahm die Verfestigung weiter zu, aber sie war nun von anderer Qualität.
Wären die Mondenkräfte in der Erde geblieben, hätte die Erde zu einer extrem zähflüssigen
glasartigen amorphen Masse erstarren müssen. Im Zuge des Mondaustritts bildete sich aber nun
erstmals das feste kristalline Erdelement und wurde auch dem Menschenleib eingegliedert, und
dadurch das Knochensystem veranlagt. Das Mineralreich (das gläserne Meer, von dem Johannes in
der Apokalypse spricht) entstand als eigenständiges Naturreich, zu dem sich jene seelenhaften
Wesen hingezogen fühlten, die in ihrer Entwicklung noch auf der alten Saturnstufe
stehengeblieben waren.
Die Verfestigung zum Erdelement hatte allerdings zur Folge, dass sich die Menschenseele immer
weniger an der Gliederung des Leibes beteiligen konnte. Menschenseelen, die mit dieser
Entwicklung zunächst nicht mitgehen konnten, fanden auf dem Mars einen neuen zeitweiligen
Wohnplatz. Es blieben nur mehr sehr wenige Menschenseelen auf Erden zurück und zuletzt war im
Wesentlichen nur mehr ein Hauptpaar vorhanden, das in der Bibel als Adam und Eva bezeichnet
wird. Zu dieser Zeit trat auch die luziferische Versuchung an den Menschen heran. Sie soll an
anderer Stelle ausführlicher behandelt werden -> Sündenfall. Als Folge des Sündenfalls öffneten
sich die Sinne des Menschen nach außen und es traten Krankheit und Tod in das Menschenleben
hinein.
Erst nach und nach kehrten die anderen Menschenseelen, die auf Saturn, Jupiter, Mars,
Venus und Merkur zwischenzeitlich ihre Heimat gefunden hatten, zur Erde zurück und
wurden zu Nachkommen des Hauptpaares Adam und Eva. Von ihrem planetarischen
Aufenthalt brachten sie sich einen Einschlag mit, der später zur Differenzierung der Menschheit in
einzelne Rassen führte.
Der von der Menschenseele verlassene irdische Menschenkeim war dem Verfall preisgegeben,
wenn die Seele, wie das seit der hyperboräischen Zeit üblich war, im rhythmischen Wechsel vom
irdischen zu einem rein geistig-seelischen Dasein aufstieg, und das irdische Menschengeschlecht
wäre sehr bald erloschen, wenn nicht noch anderes geschehen wäre. Damit sich die irdischen
Menschenkeime weiter fortpflanzen konnten, mussten Jahve und die anderen Elohim in die weitere
Gestaltung des Leibes eingreifen. Sie sorgten dafür, dass der Menschenkeim genügend belebende
Kräfte erhielt, um sich weiter reproduzieren zu können. Die Lebensäther-Kräfte wirkten nun im
festen Erdelement und Jahve war von jetzt an der Herr der Fortpflanzungskräfte. Verließ nun die
Menschenseele den Leib, so blieb ihr lebendiges Abbild durch die Kraft der Elohim auf Erden
erhalten, und das von ihnen verliehene Leben wurde auch auf die Nachkommen übertragen.
Dadurch entstand die Vererbung. Und wenn die Menschenseele nun wieder auf Erden in einem
Leib erschien, so empfand sie sehr deutlich, dass sie nun in einem Leib war, der aus dieser
Vererbungsreihe hervorgegangen war. Es leuchtete dem Menschen die Erinnerung an die
Vorfahren auf, mit denen sich die Menschenseele innig verbunden fühlte.
Der feste Boden bildete sich erst nach und nach heraus, und es entstand zwischen dem heutigen
Afrika, Asien und Australien das erste wirkliche Kontinentalgebiet, die Lemuria, denn in der
Äquatorgegend wirkten die gestaltenden Einflüsse von Sonne und Mond am stärksten. Noch aber
waren weite Teile der Erde flüssig, die Temperaturen sehr hoch und die Luft kaum gesondert vom
Wasserdampf. Um den Nordpol herum war alles sogar noch sehr ähnlich den ursprünglichsten
Erdenverhältnissen, als Sonne und Mond noch mit der Erde vereint waren. Erst allmählich trat das
reine Luftelement - und damit die Möglichkeit der Lungenatmung - hervor, aber der Mensch
konnte die Luft damals nicht aus eigener Kraft seinem verhärteten irdenen Leib zuführen. Daher
hauchten ihm die hohen Sonnenwesen den lebendigen Odem ein. Die Schwimmblase wandelte
sich zur Lungen um und die Gehörorgane entstanden. Zusammen mit den anderen Elohim gab
Jahve dem Menschen zugleich das Ich, indem er das, was als Geistiges in der Luft lebte, in ihn
einströmen ließ:
"Da machte Gott der HERR den Menschen aus Erde vom Acker und blies ihm den Odem des
Lebens in seine Nase. Und so ward der Mensch ein lebendiges Wesen."
Das Luftelement hängt eng zusammen mit dem Astralleib des Menschen. Indem höhere geistige
Wesen in der Atemluft wirkten, wurde der Mensch nun auch fähig, das Geistselbst in sich
aufzunehmen, denn dieses ist letztlich ein verwandelter und vergeistigter Astralleib. Als
wesentliches Werkzeug des Astralleibs wurde jetzt auch das Nervensystem veranlagt.
All das war von größter Bedeutung für das Seelenleben des Menschen. Im Schoß der Elohim ruhte
bis dahin noch das Ich und der Mensch konnte ihm nur im rein geistigen Dasein begegnen, denn
nur da war er mit den Elohim vereinigt. Jetzt konnte erstmals die Ich-Empfindung auch im
physischen Leib aufleuchten. Allerdings war das noch keine individuelle Ich-Empfindung, sondern
man fühlte ein gemeinsames Gruppen-Ich als Gabe Jahves, das durch die Generationen
herunterströmte. Als selbstständiges Wesen fühlte sich der Mensch nur im Wärmeelement und in
der Willenskraft, die er dadurch entfalten konnte.
Als sich das Erdelement gebildet hatte, war auch der Ätherleib bis zum Wärmeäther verdichtet
worden, wodurch er sich unmittelbar mit der bis zum Feuerzustand verdichteten irdischen Materie
verbinden konnte. Damit war die Kluft zwischen dem irdischen Menschenkeim und der
Menschenseele erstmals lückenlos geschlossen. Jetzt betrat der Mensch zum ersten Mal voll und
ganz die feste Erde. Jetzt erst darf man von einer wirklichen Inkarnation der Menschenseele im
irdischen Leib sprechen. Die menschliche Gestalt richtete sich auf, die Hände wurden frei für die
menschliche Tätigkeit. Jetzt begann der Kreislauf der Wiedergeburten, und von nun an galten die
Gesetze von Reinkarnation und Karma.
Nicht nur Menschen inkarnierten sich zu dieser Zeit in menschlichen Leibern, sondern auch höhere
geistige Wesen aus der dritten Hierarchie. Venuswesen (Geister der Persönlichkeit) lenkten die
Geschicke der ganzen Menschheit. Sie genossen unter den Menschen unbegrenzte Verehrung und
hatten ausgeprägte suggestive Fähigkeiten und führten die Wanderzüge der Menschheit im Dienste
der Gesamtentwicklung. Merkurwesen (Erzengel) leiteten einzelne größere Menschengruppen.
Das sinnliche Wahrnehmungsvermögen des lemurischen Menschen
Infolge der luziferischen Versuchung hatten sich die Sinne des Menschen nach außen geöffnet.
Der Mensch unterschied zuallererst die innere von der äußeren Wärme, in der sich die Archai
offenbarten. In seiner inneren Wärme fühlte er sich als Ich und aus der Wärme schöpfte er seine
Willenskraft, durch die er unmittelbar auf die äußere Wärme einzuwirken vermochte.
Äußere Lichtbilder, in denen sich die Taten der Erzengel offenbarten, empfand der Mensch nur
während seiner Wachstumsperiode. In der zweiten Lebenshälfte verblassten sie und wurden zu
inneren Erinnerungsvorstellung. Der Mensch fühlte sich mit diesen Erinnerungskräften so
verbunden, dass er dadurch auf den umliegenden Luftkreis einwirken und diesen zum Leuchten
bringen konnte. Naturkräfte und Menschenkräfte waren damals noch eng verbunden und der
lemurische Mensch war dadurch der geborene Magier.
Äußere Töne, in denen sich die Engel offenbarten, konnten hingegen noch weit über die
Lebensmitte hinaus gehört werden. Erst gegen das Lebensende zu blieben von ihnen nur mehr
Erinnerungsvorstellungen, durch die der Mensch gewaltige Wirkungen in den Wasserelementen
der Erde hervorrufen konnte.
Geschmacksvorstellungen hatte der Mensch damals nur im ersten Lebensviertel, solange die
Verfestigung des Leibes durch die Aufnahme der wässrigen äußeren Substanzen andauerte.
"Der Mensch empfand sich auf dieser Entwickelungsstufe während seiner Erdenzeit als ein
selbständiges Wesen. Er fühlte das innere Feuer seines Lebensleibes verbunden mit dem äußeren
Feuer der Erde. Er konnte die ihn durchströmende Wärme als sein «Ich» fühlen. In diesen
Wärmeströmungen, die von Leben durchwoben sind, ist die Anlage der Blutzirkulation zu finden.
In dem aber, was als Luft in ihn hineinströmte, fühlte der Mensch nicht ganz sein eigenes Wesen.
In dieser Luft waren ja die Kräfte der charakterisierten höheren Wesen tätig. Aber es war ihm doch
derjenige Teil der Wirkenskräfte innerhalb der ihn durchströmenden Luft geblieben, welcher ihm
schon durch seine früher gebildeten Ätherkräfte eigen war. Er war Herrscher in einem Teil dieser
Luftströmungen. Und insofern wirkten in seiner Gestaltung nicht nur die höheren Wesen, sondern
auch er selbst. Nach den Bildern seines Astralleibes gestaltete er in sich die Luftteile. Während so
von außen Luft einströmte in seinen Leib, was zur Grundlage seiner Atmung wurde, gliederte sich
ein Teil der Luft im Innern zu einem dem Menschen eingeprägten Organismus, welcher die
Grundlage wurde des späteren Nervensystems. Durch Wärme und Luft stand also der Mensch
damals in Verbindung mit der Außenwelt der Erde. — Dagegen empfand er nichts von der
Einführung des festen Elementes der Erde; dieses wirkte mit bei seiner Verkörperung auf der Erde,
aber er konnte die Zuführung nicht unmittelbar wahrnehmen, sondern nur in einem dumpfen
Bewußtsein im Bilde der höheren Wesenheiten, welche darin wirksam waren. In solcher Bildform
als Ausdruck von Wesen, die über ihm stehen, hatte der Mensch auch früher die Zuführung der
flüssigen Erdenelemente wahrgenommen. Durch die Verdichtung der Erdengestalt des Menschen
haben nun diese Bilder in seinem Bewußtsein eine Veränderung erfahren. Dem flüssigen Elemente
ist das feste beigemischt. So muß also auch diese Zuführung als von den höheren, von außen
wirkenden Wesen empfunden werden. Der Mensch kann in seiner Seele nicht mehr die Kraft
haben, selbst die Zuführung zu lenken, denn dieselbe muß jetzt seinem von außen aufgebauten
Leibe dienen. Er würde dessen Gestalt verderben, wenn er die Zuführung selbst lenken wollte. So
erscheint ihm denn dasjenige, was er sich von außen zuführt, durch die Machtgebote gelenkt,
welche ausgehen von den höheren Wesen, die an seiner Leibesgestaltung wirken. Der Mensch
fühlt sich als ein Ich; er hat in sich seine Verstandesseele als einen Teil seines Astralleibes, durch
die er innerlich als Bilder erlebt, was außen vorgeht, und durch die er sein feines Nervensystem
durchdringt. Er fühlt sich als Abkömmling von Vorfahren vermöge des durch die Generationen
strömenden Lebens. Er atmet und empfindet das als Wirkung der gekennzeichneten höheren
Wesen, welche die «Geister der Form» sind. Und er fügt sich diesen auch in dem, was ihm durch
ihre Impulse von außen (zu seiner Nahrung) zugeführt wird. Am dunkelsten ist ihm seine Herkunft
als Individuum. Er fühlt davon nur, daß er von den in Erdenkräften sich ausdrückenden «Geistern
der Form» einen Einfluß erlebt hat. Der Mensch war gelenkt und geleitet in seinem Verhältnis zur
Außenwelt. Zum Ausdruck kommt dies dadurch, daß er von den hinter seiner physischen Welt sich
abspielenden geistig-seelischen Tätigkeiten ein Bewußtsein hat. Er nimmt zwar nicht die geistigen
Wesen in deren eigener Gestalt wahr, aber er erlebt in seiner Seele Töne, Farben usw. Und er weiß,
daß in dieser Vorstellungswelt die Taten der geistigen Wesen leben. Es tönt zu ihm, was diese
Wesen ihm mitteilen; es erscheinen ihm deren Offenbarungen in Lichtbildern. Am innerlichsten
fühlt sich der Erdenmensch durch die Vorstellungen, welche er durch das Element des Feuers oder
der Wärme empfängt. Er unterscheidet bereits seine innere Wärme und die Wärmeströmungen des
irdischen Umkreises. In den letzteren offenbaren sich die «Geister der Persönlichkeit». Aber der
Mensch hat nur ein dunkles Bewußtsein von dem, was hinter den Strömungen der äußeren Wärme
steht. Er empfindet gerade in diesen Strömungen den Einfluß der «Geister der Form». Wenn
mächtige Wärmewirkungen in der Umgebung des Menschen auftauchen, dann fühlt die Seele: jetzt
durchglühen die geistigen Wesen den Umkreis der Erde, von denen ein Funke sich losgelöst hat
und mein Inneres durchwärmt. — In den Lichtwirkungen unterscheidet der Mensch noch nicht
ganz in derselben Art Äußeres und Inneres. Wenn Lichtbilder in der Umgebung auftauchen, dann
erzeugen diese in der Seele des Erdenmenschen nicht immer das gleiche Gefühl. Es gab Zeiten, in
welchen der Mensch diese Lichtbilder als äußere empfand. Es war in der Zeit, nachdem er eben
aus dem leibfreien Zustande in die Verkörperung herabgestiegen war. Es war die Periode seines
Wachstums auf der Erde. Wenn dann die Zeit heranrückte, wo der Keim zum neuen
Erdenmenschen sich bildete, dann verblaßten diese Bilder. Und der Mensch behielt nur etwas wie
innere Erinnerungsvorstellungen an sie zurück. In diesen Lichtbildern waren die Taten der
«Feuergeister» (Erzengel) enthalten. Sie erschienen dem Menschen wie die Diener der
Wärmewesen, welche einen Funken in sein Inneres senkten. Wenn ihre äußeren Offenbarungen
verlöschten, dann erlebte sie der Mensch als Vorstellungen (Erinnerungen) in seinem Innern. Er
fühlte sich mit ihren Kräften verbunden. Und das war er auch. Denn er konnte durch dasjenige,
was er von ihnen empfangen hatte, auf den umgebenden Luftkreis wirken. Dieser begann unter
seinem Einfluß zu leuchten. Es war damals eine Zeit, in welcher Naturkräfte und Menschenkräfte
noch nicht in der Art voneinander geschieden waren wie später. Was auf der Erde geschah, ging in
hohem Maße noch von den Kräften der Menschen aus. Wer damals von außerhalb der Erde die
Naturvorgänge auf derselben beobachtet hätte, der hätte in diesen nicht nur etwas gesehen, was
von dem Menschen unabhängig ist, sondern er hätte in ihnen die Wirkungen der Menschen
wahrgenommen. Noch anders gestalteten sich für den Erdenmenschen die Tonwahrnehmungen.
Sie wurden als äußere Töne vom Beginn des Erdenlebens an wahrgenommen. Während die
Luftbilder von außen bis in die mittlere Zeit des menschlichen Erdendaseins wahrgenommen
wurden, konnten die äußeren Töne noch nach dieser Mittelzeit gehört werden. Erst gegen Ende des
Lebens wurde der Erdenmensch für sie unempfindlich. Und es blieben ihm die
Erinnerungsvorstellungen an diese Töne. In ihnen waren die Offenbarungen der «Söhne des
Lebens» (der Engel) enthalten. Wenn der Mensch gegen sein Lebensende sich innerlich mit diesen
Kräften verbunden fühlte, dann konnte er durch Nachahmung derselben mächtige Wirkungen in
dem Wasserelemente der Erde hervorbringen. Es wogten die Wasser in und über der Erde unter
seinem Einfluß. Geschmacksvorstellungen hatte der Mensch nur im ersten Viertel seines
Erdenlebens. Und auch da erschienen sie der Seele wie eine Erinnerung an die Erlebnisse im
leibfreien Zustand. Solange sie der Mensch hatte, dauerte die Verfestigung seines Leibes durch
Aufnahme äußerer Substanzen. Im zweiten Viertel des Erdenlebens dauerte wohl noch das
Wachstum fort, doch war die Gestalt schon eine fertig ausgebildete. Andere lebendige Wesen
neben sich konnte der Mensch in dieser Zeit nur durch deren Wärme, Licht und Tonwirkungen
wahrnehmen. Denn er war noch nicht fähig, das feste Element sich vorzustellen. Nur vom
Wässerigen bekam er im ersten Viertel seines Lebens die geschilderten Geschmackswirkungen."
Das Leben des Menschen in der lemurischen Zeit
Rudolf Steiner hat das Leben der lemurischen Menschheit sehr ausführlich beschrieben:
"Im Großen und Ganzen war bei dieser Rasse das Gedächtnis noch nicht ausgebildet. Die
Menschen konnten sich zwar Vorstellungen machen von den Dingen und Ereignissen; aber diese
Vorstellungen blieben nicht in der Erinnerung haften. Daher hatten sie auch noch keine Sprache im
eigentlichen Sinne. Was sie in dieser Beziehung hervorbringen konnten, waren mehr Naturlaute,
die ihre Empfindungen, Lust, Freude, Schmerz und so weiter ausdrückten, die aber nicht
äußerliche Dinge bezeichneten. - Aber ihre Vorstellungen hatten eine ganz andere Kraft als die der
späteren Menschen. Sie wirkten durch diese Kraft auf ihre Umgebung. Andere Menschen, Tiere,
Pflanzen und selbst leblose Gegenstände konnten diese Wirkung empfinden und durch bloße
Vorstellungen beeinflußt werden. So konnte der Lemurier seinen Nebenmenschen Mitteilungen
machen, ohne daß er eine Sprache nötig gehabt hätte. Diese Mitteilung bestand in einer Art
«Gedankenlesen». Die Kraft seiner Vorstellungen schöpfte der Lemurier unmittelbar aus den
Dingen, die ihn umgaben. Sie floß ihm zu aus der Wachstumskraft der Pflanzen, aus der
Lebenskraft der Tiere. So verstand er Pflanzen und Tiere in ihrem inneren Weben und Leben. Ja,
er verstand so auch die physischen und chemischen Kräfte der leblosen Dinge. Wenn er etwas
baute, brauchte er nicht erst die Tragkraft eines Holzstammes, die Schwere eines Bausteines zu
berechnen, er sah dem Holzstamme an, wieviel er tragen kann, dem Baustein, wo er durch seine
Schwere angebracht ist, wo nicht. So baute der Lemurier ohne Ingenieurkunst aus seiner mit der
Sicherheit einer Art Instinktes wirkenden Vorstellungskraft heraus. Und er hatte dabei seinen
Körper in hohem Maße in seiner Gewalt. Er konnte seinen Arm stählen, wenn es nötig war, durch
bloße Anstrengung des Willens. Ungeheure Lasten konnte er zum Beispiel heben durch bloße
Willensentwickelung. Diente später dem Atlantier die Herrschaft über die Lebenskraft, so diente
dem Lemurier die Bemeisterung des Willens. Er war - der Ausdruck soll nicht mißverstanden
werden - auf allen Gebieten niederer menschlicher Verrichtungen der geborene Magier.
Auf die Ausbildung des Willens, der vorstellenden Kraft war es bei den Lemuriern abgesehen. Die
Kindererziehung war ganz darauf angelegt. Die Knaben wurden in der kräftigsten Art abgehärtet.
Sie mußten lernen, Gefahren bestehen, Schmerzen überwinden, kühne Handlungen vollziehen.
Diejenigen, welche Martern nicht ertragen, Gefahren nicht bestehen konnten, wurden als keine
nützlichen Mitglieder der Menschheit angesehen. Man ließ sie unter den Strapazen zugrunde
gehen. Was die Akasha-Chronik in bezug auf diese Kinderzucht zeigt, übersteigt alles, was sich
der gegenwärtige Mensch in der kühnsten Phantasie auszumalen vermag. Das Ertragen von Hitze
bis zur versengenden Glut, das Durchstechen des Körpers mit spitzen Gegenständen waren ganz
gewöhnliche Prozeduren. - anders war die Mädchenzucht. Zwar wurde auch das weibliche Kind
abgehärtet; aber es war alles übrige darauf angelegt, daß es eine kräftige Phantasie entwickele. Es
wurde zum Beispiel dem Sturm ausgesetzt, um seine grausige Schönheit ruhig zu empfinden; es
mußte den Kämpfen der Männer zusehen, angstlos, nur durchdrungen von dem Gefühle für die
Stärke und Kraft, die es vor sich sah. Die Anlagen zur Träumerei, zum Phantasieren entwickelten
sich dadurch bei dem Mädchen; aber diese schätzte man besonders hoch. Und da ein Gedächtnis
nicht vorhanden war, so konnten diese Anlagen auch nicht ausarten. Die betreffenden Traum- oder
Phantasievorstellungen hielten nur solange an, als die entsprechende äußere Veranlassung vorlag.
Sie hatten also insofern ihren guten Grund in den äußeren Dingen. Sie verloren sich nicht ins
Bodenlose. Es war sozusagen die Phantastik und Träumerei der Natur selbst, die in das weibliche
Gemüt gesenkt wurde.
Wohnungen in unserem Sinne hatten die Lemurier, ausgenommen in ihrer letzten Zeit, nicht. Sie
hielten sich da auf, wo die Natur selbst dazu Gelegenheit gab. Erdhöhlen zum Beispiel, die sie
benutzten, gestalteten sie nur so um, statteten sie mit solchen Zutaten aus, wie sie dies brauchten.
Später bauten sie sich auch aus Erdreich solche Höhlen; und dann entwickelten sie bei solchen
Bauten eine große Geschicklichkeit. Man darf sich aber nicht vorstellen, daß sie nicht auch
künstliche Bauten aufführten. Nur dienten diese nicht zur Wohnung. Sie entsprangen in der ersten
Zeit dem Bedürfnis, den Naturdingen eine durch den Menschen herbeigeführte Form zu geben.
Hügel wurden so umgeformt, daß der Mensch seine Freude, sein Behagen an der Form hatte.
Steine wurden aus demselben Grunde zusammengefügt, oder auch darum, bei gewissen
Verrichtungen zu dienen. Die Orte, an denen man die Kinder abhärtete, wurden mit Mauern dieser
Art umgeben. - immer gewaltiger und kunstvoller wurden aber gegen das Ende dieses Zeitalters
die Bauten, welche der Pflege der «göttlichen Weisheit und göttlichen Kunst» dienten. Diese
Anstalten waren in jeder Art verschieden von dem, was der späteren Menschheit die Tempel
waren, denn sie waren zugleich Unterrichtsanstalten und Wissenschaftsstätten. Wer dazu geeignet
befunden wurde, durfte hier eingeweiht werden in die Wissenschaft von den Weltgesetzen und in
der Handhabung dieser Gesetze. War der Lemurier ein geborener Magier, so wurde hier diese
Anlage zur Kunst und zur Einsicht ausgebildet. Nur diejenigen, welche im höchsten Maße durch
jegliche Abhärtung die Fähigkeit erworben hatten, zu überwinden, konnten zugelassen werden. Für
alle anderen war das, was in diesen Anstalten vorging, das tiefste Geheimnis. Man lernte hier die
Naturkräfte in unmittelbarer Anschauung kennen und auch beherrschen. Aber das Lernen war so,
daß die Naturkräfte beim Menschen sich in Willenskräfte umsetzten. Er konnte dadurch selbst
ausführen, was die Natur vollbringt. Was die spätere Menschheit durch Überlegung, durch
Kombination vollbrachte, das hatte damals den Charakter einer instinktiven Tätigkeit. Doch darf
man das Wort «Instinkt» hier nicht in demselben Sinne gebrauchen, wie man gewohnt ist, es auf
die Tierwelt anzuwenden. Denn die Verrichtungen der lemurischen Menschheit standen turmhoch
über allem, was die Tierwelt durch den Instinkt hervorzubringen vermag. Sie standen sogar weit
über dem, was sich seither die Menschheit durch Gedächtnis, Verstand und Phantasie an Künsten
und Wissenschaften angeeignet hat. Wollte man einen Ausdruck für diese Anstalten gebrauchen,
der das Verständnis erleichtert, so könnte man sie «Hochschulen der Willenskräfte und der
hellsehenden Vorstellungsgewalt» nennen. - Aus ihnen gingen die Menschen hervor, welche zu
Herrschern der andern in jeder Beziehung wurden. Eine richtige Vorstellung von all diesen
Verhältnissen ist heute in Worten schwer zu geben. Denn alles hat sich seither auf der Erde
geändert. Die Natur selbst und alles menschliche Leben waren anders; daher waren ganz
verschieden von dem heute üblichen die menschliche Arbeit und das Verhältnis von Mensch zu
Mensch.
Noch viel dichter als später in atlantischen Zeiten war die Luft, noch viel dünner das Wasser. Und
auch das, was heute unsere feste Erdkruste bildet, war noch nicht so verhärtet wie später. Die
Pflanzen- und die Tierwelt waren erst vorgeschritten bis zur Amphibien-, Vogelwelt und den
niederen Säugetieren, ferner bis zu Gewächsen, die Ähnlichkeit haben mit unseren Palmen und
ähnlichen Bäumen. Doch waren alle Formen anders als heute. Was jetzt nur in kleinen Gestalten
vorkommt, war damals riesig entwickelt. Unsere kleinen Farne waren damals Bäume und bildeten
mächtige Wälder. Die gegenwärtigen höheren Säugetiere gab es nicht. Dagegen war ein großer
Teil der Menschheit auf so niedriger Entwickelung, daß man ihn durchaus als tierisch bezeichnen
muß. Überhaupt gilt nur von einem kleinen Teil der Menschen das, was hier von ihnen beschrieben
ist. Der andere Teil lebte ein Leben in Tierheit. Ja, diese Tiermenschen waren in dem äußeren Bau
und in der Lebensweise durchaus verschieden von jenem kleinen Teil. Sie unterschieden sich gar
nicht besonders von den niederen Säugetieren, die ihnen in gewisser Beziehung auch in der Gestalt
ähnlich waren.
Es müssen noch einige Worte gesagt werden über die Bedeutung der erwähnten Tempelstätten. Es
war nicht eigentlich Religion, was da gepflegt wurde. Es war «göttliche Weisheit und Kunst». Der
Mensch empfand, was ihm da gegeben wurde, unmittelbar als ein Geschenk der geistigen
Weltkräfte. Und wenn er dieses Geschenkes teilhaftig wurde, so sah er sich selbst als einen
«Diener» dieser Weltkräfte an. Er fühlte sich «geheiligt» vor allem Ungeistigen. Will man von
Religion auf dieser Stufe der Menschheitsentwickelung sprechen, so könnte man sie
«Willensreligion» nennen. Die religiöse Stimmung und Weihe lag darinnen, daß der Mensch die
ihm verliehenen Kräfte als strenges, göttliches "Geheimnis" hütete, daß er ein Leben führte, durch
das er seine Macht heiligte. Die Scheu und Verehrung, mit der man Personen von seiten der andern
begegnete, die solche Kräfte hatten, waren groß. Und sie waren nicht irgendwie durch Gesetze
oder dergleichen bewirkt, sondern durch die unmittelbare Macht, die von ihnen ausgeübt wurde.
Wer uneingeweiht war, stand ganz selbstverständlich unter dem magischen Einfluß der
Eingeweihten. Und selbstverständlich war es ja auch, daß diese sich als geheiligte Personen
betrachteten. Denn sie wurden ja in ihren Tempelstätten in voller Anschauung teilhaftig der
wirkenden Naturkräfte. Sie blickten hinein in die schaffende Werkstatt der Natur. Was sie erlebten,
war ein Verkehr mit den Wesenheiten, die an der Welt selbst bauen. Man darf diesen Verkehr
einen Umgang mit den Göttern nennen. Und was sich später als «Einweihung», als «Mysterium»
entwickelt hat, ist aus dieser ursprünglichen Art des Verkehrs der Menschen mit den Göttern
hervorgegangen. In folgenden Zeiten mußte dieser Verkehr sich anders gestalten, weil das
menschliche Vorstellen, der menschliche Geist andere Formen annahmen.
Von besonderer Wichtigkeit ist etwas, was mit dem Fortschritte der lemurischen Entwickelung
dadurch geschah, daß die Frauen in der geschilderten Art lebten. Sie bildeten dadurch besondere
menschliche Kräfte aus. Ihre mit der Natur im Bunde befindliche Einbildungskraft wurde die
Grundlage für eine höhere Entwickelung des Vorstellungslebens. Sie nahmen sinnig die Kräfte der
Natur in sich auf und ließen sie in der Seele nachwirken. Damit bildeten sich die Keime des
Gedächtnisses. Und mit dem Gedächtnis trat auch die Fähigkeit in die Welt, die ersten
allereinfachsten moralischen Begriffe zu bilden. - die Willensausbildung des männlichen
Elementes kannte derartiges zunächst nicht. Der Mann folgte instinktiv entweder den Antrieben
der Natur oder den Einflüssen, die von den Eingeweihten ausgingen. - Aus der Frauenart heraus
entstanden die ersten Vorstellungen von «gut und böse». Da fing man an, das eine, das auf das
Vorstellungsleben einen besonderen Eindruck gemacht hat, zu lieben, anderes zu verabscheuen.
War die Herrschaft, welche das männliche Element ausübte, mehr auf die äußere Wirkung der
Willenskräfte, auf die Handhabung der Naturmächte gerichtet, so entstand daneben in dem
weiblichen Element eine Wirkung durch das Gemüt, durch die inneren, persönlichen Kräfte des
Menschen. Nur derjenige kann die Entwickelung der Menschheit richtig verstehen, der
berücksichtigt, daß die ersten Fortschritte im Vorstellungsleben von den Frauen gemacht worden
sind. Die mit dem sinnigen Vorstellungsleben, mit der Ausbildung des Gedächtnisses
zusammenhängende Entwickelung von Gewohnheiten, welche die Keime zu einem Rechtsleben,
zu einer Art von Sitte bildeten, kam von dieser Seite. Hatte der Mann die Naturkräfte geschaut und
ausgeübt: die Frau wurde die erste Deuterin derselben. Es war eine besondere neue Art, durch das
Nachdenken zu leben, die hier entstand. Diese Art hatte etwas viel Perönlicheres als diejenige der
Männer. Nun muß man sich vorstellen, daß diese Art der Frauen doch auch eine Art von Hellsehen
war, wenn sie sich auch von der Willensmagie der Männer unterschied. Die Frau war in ihrer Seele
einer anderen Art von geistigen Mächten zugänglich. Solchen, die mehr zu dem Gefühlselement
der Seele sprachen, weniger zu dem geistigen, dem der Mann unterworfen war. So ging von den
Männern eine Wirkung aus, die mehr natürlich-göttlich, von den Frauen eine solche, die mehr
seelisch-göttlich war.
Die Entwickelung, welche die Frau während der lemurischen Zeit durchgemacht hatte, brachte es
mit sich, daß ihr beim Auftreten der nächsten - der atlantischen - Wurzelrasse auf der Erde eine
wichtige Rolle zufiel. Dieses Auftreten fand statt unter dem Einflusse hochentwickelter
Wesenheiten, die bekannt waren mit den Gesetzen der Rassenbildung und die imstande waren, die
vorhandenen Kräfte der Menschennatur in solche Bahnen zu leiten, daß eine neue Rasse entstehen
konnte. Über diese Wesen soll noch besonders gesprochen werden. Vorläufig mag es genügen, zu
sagen, daß ihnen übermenschliche Weisheit und Macht innewohnte. Sie sonderten nun eine kleine
Schar aus der lemurischen Menschheit ab und bestimmten diese zu Stammeltern der kommenden
atlantischen Rasse. Der Ort, an dem sie das taten, lag in der heißen Zone. Die Männer dieses
Häufleins hatten unter ihrer Anleitung sich in der Beherrschung der Naturkräfte ausgebildet. Sie
waren kraftvoll und verstanden es, der Erde die mannigfaltigsten Schätze abzugewinnen. Sie
konnten den Acker bebauen und seine Früchte ihrem Leben nutzbar machen. Sie waren starke
Willensnaturen geworden durch die Zucht, die man ihnen hatte angedeihen lassen. In geringem
Maße war bei ihnen Seele und Gemüt ausgebildet. Diese waren dafür bei den Frauen zur
Entfaltung gelangt. Gedächtnis und Phantasie und alles, was mit diesem verbunden ist, fanden sich
bei ihnen.
Die genannten Führer bewirkten, daß sich das Häuflein in kleine Gruppen ordnete. Und sie
übertrugen den Frauen die Ordnung und Einrichtung dieser Gruppen. Durch ihr Gedächtnis hatte
die Frau die Fähigkeit erworben, die Erfahrungen und Erlebnisse, die einmal gemacht worden
waren, für die Zukunft nutzbar zu machen. Was gestern sich als zweckmäßig erwies, das
verwertete sie heute und war sich klar darüber, daß es auch morgen nutzbringend sein werde. Die
Einrichtungen für das Zusammenleben gingen dadurch von ihr aus. Unter ihrem Einflusse bildeten
sich die Begriffe von «gut und böse» aus. Durch ihr sinnendes Leben hatte sie sich Verständnis für
die Natur erworben. Aus der Beobachtung der Natur erwuchsen ihr die Vorstellungen, nach denen
sie das Treiben der Menschen leitete. Die Führer hatten es so eingerichtet, daß durch die Seele der
Frau die Willensnatur, das Kraftstrotzende der Männer veredelt und geläutert wurde. Natürlich
muß man sich das alles in kindlichen Anfängen denken. Die Worte unserer Sprache rufen nur zu
leicht sogleich Vorstellungen hervor, die dem Leben der Gegenwart entnommen sind.
Auf dem Umwege durch das erwachte Seelenleben der Frauen entwickelten die Führer erst
dasjenige der Männer. In der gekennzeichneten Kolonie war der Einfluß der Frauen daher ein sehr
großer. Bei ihnen mußte man Rat holen, wenn man die Zeichen der Natur deuten wollte. Die ganze
Art ihres Seelenlebens war aber noch eine solche, die beherrscht war von den «geheimen»
Seelenkräften des Menschen. Man trifft die Sache nicht ganz, aber annähernd, wenn man von
einem somnambulen Anschauen dieser Frauen spricht. In einem gewissen höheren Träumen
enthüllten sich ihnen die Geheimnisse der Natur und erflossen ihnen die Antriebe zu ihrem
Handeln. Alles war für sie beseelt und zeigte sich ihnen in seelischen Kräften und Erscheinungen.
Sie überließen sich dem geheimnisvollen Weben ihrer seelischen Kräfte. Das, was sie zu ihren
Handlungen trieb, waren «innere Stimmen» oder das, was Pflanzen, Tiere, Steine, Wind und
Wolken, das Säuseln der Bäume und so weiter ihnen sagten.
Aus solcher Seelenverfassung erstand das, was man menschliche Religion nennen kann. Das
Seelenhafte in der Natur und im Menschenleben wurde allmählich verehrt und angebetet. Einzelne
Frauen gelangten zu besonderer Vorherrschaft, weil sie aus besonderen geheimnisvollen Tiefen
heraus zu deuten wußten, was in der Welt enthalten ist.
So konnte es kommen, daß bei solchen Frauen das, was in ihrem Innern lebte, sich in eine Art
Natursprache umsetzte. Denn der Anfang der Sprache liegt in etwas, was dem Gesange ähnlich ist.
Die Kraft des Gedankens setzte sich in die hörbare des Lautes um. Der innere Rhythmus der Natur
erklang von den Lippen «weiser» Frauen. Man versammelte sich um solche Frauen und empfand
in ihren gesangartigen Sätzen die Äußerungen höherer Mächte. Der menschliche Gottesdienst hat
mit solchen Dingen seinen Anfang genommen. - von einem «Sinn» in dem Gesprochenen kann für
die damalige Zeit nicht die Rede sein. Man empfand Klang, Ton und Rhythmus. Man stellte sich
dabei nichts weiter vor, sondern sog die Kraft des Gehörten in die Seele. Der ganze Vorgang stand
unter der Leitung der höheren Führer. Sie hatten in einer Art, über welche jetzt nicht weiter
gesprochen werden kann, Töne und Rhythmen den «weisen» Priesterinnen eingeflößt. So konnten
sie veredelnd auf die Seelen der Menschen wirken. Man kann sagen, daß in dieser Art überhaupt
erst das eigentliche Seelenleben erwachte.
Die Akasha-Chronik zeigt auf diesem Gebiete schöne Szenen. Es soll eine solche beschrieben
werden. Wir sind in einem Walde, bei einem mächtigen Baum. Die Sonne ist eben im Osten
aufgegangen. Mächtige Schatten wirft der palmenartige Baum, um den ringsherum die anderen
Bäume entfernt worden sind. Das Antlitz nach Osten gewendet, verzückt, sitzt auf einem aus
seltenen Naturgegenständen und Pflanzen zurechtgemachten Sitz die Priesterin. Langsam, in
rhythmischer Folge strömen von ihren Lippen wundersame, wenige Laute, die sich immer
wiederholen. In Kreisen herum sitzt eine Anzahl Männer und Frauen mit traumverlorenen
Gesichtern, inneres Leben aus dem Gehörten saugend. - noch andere Szenen können gesehen
werden. An einem ähnlich eingerichteten Platze «singt» eine Priesterin ähnlich, aber ihre Töne
haben etwas Mächtigeres, Kräftigeres. Und die Menschen um sie herum bewegen sich in
rhythmischen Tänzen. Denn dies war die andere Art, wie «Seele» in die Menschheit kam. Die
geheimnisvollen Rhythmen, die man der Natur abgelauscht hatte, wurden in den Bewegungen der
eigenen Glieder nachgeahmt. Man fühlte sich dadurch eins mit der Natur und den in ihr waltenden
Mächten.
Der Platz der Erde, an dem dieser Stamm einer kommenden Menschenrasse herangebildet wurde,
war dazu besonders geeignet. Er war ein solcher, in dem die damals noch sturmbewegte Erde
einigermaßen zur Ruhe gekommen war. Denn Lemurien war sturmbewegt. Die Erde hatte ja
damals noch nicht ihre spätere Dichte. Überall war der dünne Boden von vulkanischen Kräften
unterwühlt, die in kleineren oder größeren Strömen hervorbrachen. Mächtige Vulkane waren fast
allerorten vorhanden und entwickelten fortdauernd eine zerstörende Tätigkeit. Die Menschen
waren gewöhnt, bei allen ihren Verrichtungen mit dieser Feuertätigkeit zu rechnen. Sie benutzten
auch dieses Feuer bei ihren Arbeiten und Einrichtungen. Die Verrichtungen waren vielfach so, daß
das Feuer der Natur so als Grundlage diente wie heute das künstliche Feuer bei der menschlichen
Arbeit.
Durch die Tätigkeit dieses vulkanischen Feuers ist auch der Untergang des lemurischen Landes
herbeigeführt worden. Der Teil von Lemurien, aus dem sich die Stammrasse der Atlantier
entwickeln sollte, hatte zwar heißes Klima, doch war er im Großen und Ganzen von der
vulkanischen Tätigkeit ausgenommen. - Stiller und friedlicher als in den übrigen Erdgebieten
konnte sich hier die Menschennatur entfalten. Das mehr herumschweifende Leben der früheren
Zeiten wurde aufgegeben, und die festen Ansiedlungen wurden immer zahlreicher.
Man muß sich vorstellen, daß der Menschenleib zu dieser Zeit noch etwas sehr Bildsames und
Geschmeidiges hatte. Er bildete sich noch fortwährend um, wenn das innere Leben sich
veränderte. Nicht lange vorher waren nämlich die Menschen in bezug auf den äußeren Bau noch
recht verschieden. Der äußere Einfluß der Gegend, des Klimas waren da noch für den Bau
entscheidend. Erst in der bezeichneten Kolonie wurde der Leib des Menschen immer mehr ein
Ausdruck seines inneren seelischen Lebens. Diese Kolonie hatte zugleich eine vorgeschrittene
äußerlich edler gebildete Menschenart. Man muß sagen, durch das, was die Führer getan hatten,
haben sie eigentlich erst das geschaffen, was die richtige menschliche Gestalt ist. Das ging
allerdings ganz langsam und allmählich. Aber es ist so vor sich gegangen, daß zuerst das
Seelenleben in dem Menschen entfaltet wurde, und diesem paßte sich der noch weiche und
schmiegsame Leib an. Es ist ein Gesetz in der Menschheitsentwickelung, daß der Mensch mit dem
Fortschritte immer weniger und weniger umgestaltenden Einfluß auf seinen physischen Leib hat.
Eine ziemlich feste Form hat dieser physische Menschenleib eigentlich erst mit der Entwickelung
der Verstandeskraft erhalten und mit der damit zusammenhängenden Verfestigung der Gesteins-,
Mineral- und Metallbildungen der Erde. Denn in der lemurischen und noch in der atlantischen Zeit
waren Steine und Metalle viel weicher als später. - (Dem widerspricht nicht, daß noch
Nachkommen der letzten Lemurier und Atlantier vorhanden sind, die heute ebenso feste Formen
aufweisen wie die später gebildeten Menschenrassen. Diese Überbleibsel mußten sich den
geänderten Umgebungsverhältnissen der Erde anpassen und wurden so auch starrer. Gerade darin
liegt der Grund, warum sie im Niedergang begriffen sind. Sie bildeten sich nicht von innen heraus
um, sondern es wurde ihr weniger entwickeltes Innere von außen in die Starrheit gezwängt und
dadurch zum Stillstande gezwungen. Und dieser Stillstand ist wirklich Rückgang, denn auch das
Innenleben ist verkommen, weil es sich in der verfestigten äußeren Leiblichkeit nicht ausleben
konnte.)
Einer noch größeren Verwandlungsfähigkeit war das Tierleben unterworfen. Über die zur Zeit der
Menschen-Entstehung vorhandenen Tierarten und ihr Herkommen, sowie über die Entstehung
neuer Tierformen, nachdem der Mensch schon da war, wird noch zu sprechen sein. Hier soll nur
gesagt werden, daß die vorhandenen Tierarten sich fortwährend umbildeten und neue entstanden.
Diese Umwandlung war natürlich eine allmähliche. Die Gründe zur Umwandlung lagen zum Teil
in der Veränderung des Aufenthaltes, der Lebensweise. Die Tiere hatten eine außerordentlich
schnelle Anpassungsfähigkeit an neue Verhältnisse. Der bildsame Körper änderte verhältnismäßig
schnell die Organe, so daß nach mehr oder weniger kurzer Zeit die Nachkommen einer gewissen
Tierart ihren Vorfahren nur mehr wenig ähnlich sahen. Dasselbe, ja in einem noch größeren Maße,
war für die Pflanzen der Fall. Den größten Einfluß auf die Umgestaltung von Menschen und
Tieren hatte der Mensch selbst. Sei es, daß er instinktiv die Lebewesen in eine solche Umgebung
brachte, daß sie bestimmte Formen annahmen, sei es, daß er durch Züchtungsversuche solches
bewirkte. Der umgestaltende Einfluß des Menschen auf die Natur war, verglichen mit heutigen
Verhältnissen, damals unermeßlich groß. Insbesondere war das in der beschriebenen Kolonie der
Fall. Denn da leiteten die Führer in einer den Menschen unbewußten Art diese Umgestaltung. Es
war das in einem Maße der Fall, daß die Menschen dann, als sie auszogen, die verschiedenen
atlantischen Rassen zu begründen, sich hochentwickelte Kenntnisse über Züchtung von Tieren und
Pflanzen mitnehmen konnten. Die Kulturarbeit in Atlantis war dann im Wesentlichen eine Folge
dieser mitgebrachten Kenntnisse. Doch muß auch hier betont werden, daß diese Kenntnisse einen
instinktiven Charakter hatten. So blieb es auch im Wesentlichen bei den ersten atlantischen
Rassen.
Die gekennzeichnete Vorherrschaft der Frauenseele ist besonders stark in der letzten lemurischen
Zeit und dauert bis in die atlantischen Zeiten, in denen sich die vierte Unterrasse vorbereitete. Aber
man darf sich nicht vorstellen, daß dies etwa bei der ganzen Menschheit der Fall war. Wohl aber
gilt es für denjenigen Teil der Erdenbevölkerung, aus welchem später die eigentlichen
fortgeschrittenen Rassen hervorgegangen sind. Und dieser Einfluß war auf alles das im Menschen
am stärksten, was «unbewußt» in und an ihm ist. Die Bildung gewisser ständiger Gebärden, die
Feinheiten der sinnlichen Anschauung, die Schönheitsempfindungen, ein guter Teil des den
Menschen gemeinsamen Empfindungs- und Gefühlslebens überhaupt ging ursprünglich aus von
dem seelischen Einfluß der Frau. Es ist nicht zuviel gesagt, wenn man die Berichte der AkashaChronik so auslegt, daß man behauptet: «Die Kulturnationen haben eine Leibesbildung und einen
Leibesausdruck, sowie gewisse Grundlagen des leiblich-seelischen Lebens, die ihnen von der Frau
aufgeprägt worden sind.»"
Der Untergang der Lemuria
Die niedrig stehenden Menschenarten waren besonders anfällig für die luziferischen
Einwirkungen. Sie konnten die Willenskräfte, die durch das Ich in ihrem inneren Feuerfunken
lebten, weit über die Grenzen ihres Leibes hinaus ausdehnen und mächtige und gefährliche
Feuererscheinungen und Vulkanausbrüche in ihrer Umgebung hervorrufen. Dadurch wurde die
Lemuria zerstört und der allergrößte Teil der Menschheit ging zugrunde. Nur jene, die der
luziferischen Versuchung verhältnismäßig wenig verfallen waren, konnten sich auf die Atlantis
retten, die als neuer Kontinent dort aufstieg, wo sich heute der atlantische Ozean erstreckt.
Anmerkungen
Die eigentliche Erdentwicklung beginnt in der vierten und mittleren der sieben sog. Runden,
während der sich das Erdendasein entfaltet. In den ersten drei Runden wurden frühere
Verkörperungszustände der Erde in abgekürzter Form wiederholt, um die Früchte dieser früheren
Daseinsformen für die eigentliche Erdentwicklung reif zu machen. Auf die eigentliche
Erdentwicklung, die vierte Runde, werden noch drei weitere Runden folgen, in denen künftige
neue Verkörperungen der Erde in gewissem Sinn andeutungsweise vorweggenommen werden
Atlantis
In der atlantischen Zeit, nach theosophischer Tradition auch als vierte Wurzelrasse bezeichnet,
lebte die Menschheit vorwiegend auf dem atlantischen Festland, der Atlantis (Ἀτλαντὶς νῆσος
Atlantìs nēsos „Insel des Atlas“), die nach den Angaben Rudolf Steiners zwischen dem heutigen
Europa und Amerika lag. Ganz anders als heute war damals das Klima. Die kühle eiszeitliche Luft
war mit Wasserdampf gesättigt und erfüllt von Nebeldünsten. Nach Rudolf Steiner begann die
atlantische Zeit auf der geologischen Zeitskala annähernd mit dem Känozoikum, dessen Beginn
vor etwa 66 Millionen Jahren angesetzt wird. Vor etwa 10.000 Jahren ging das atlantische Zeitalter
zu Ende. Erst am Ende der atlantischen Zeit begannen sich die Nebelmassen niederzuschlagen und
der Meeresspiegel stieg sehr schnell infolge der raschen Erwärmung, sodass die Atlantis
schließlich in einer gewaltigen Flutkatastrophe unterging. Der Boden dieses Landes bildet heute
den Grund des Atlantischen Ozeans. Plato erzählt noch von dem letzten Rest dieses Landes, der
Insel Poseidonis, die westwärts von Europa und Afrika lag.
In der Frühzeit der Atlantis war die Menschengestalt noch weich beweglich, wässrig-knorpelig.
Noch war die Arbeit der regelmäßigen Geister der Form (-> Hierarchien) nicht abgeschlossen, das
Knochensystem noch nicht verhärtet. Der Ätherleib ragte noch weit über den physischen Leib
hinaus, namentlich im Kopfbereich. Unser alltäglich gewohntes, gegenständliches
Sinnesbewusstsein war noch kaum entfaltet, und ein natürliches Hellsehen war den Menschen
eigen.
Bereits auf der alten Lemuria, wo der Mensch die feste Erde betrat, erwarb er sich - als Folge des
Mondenaustrittes - die aufrechte Haltung. Zu dieser Zeit trat auch die Geschlechtertrennung ein.
Die Sprache wurde dann vornehmlich auf der alten Atlantis ausgebildet, wenngleich die Anfänge
bereits in der spätlemurischen Zeit liegen. Die dafür nötige Ausbildung des Kehlkopfes setzt
einerseits bereits die aufrechte Haltung voraus, hängt aber anderseits eng mit der West-Wanderung
der Menschheit von der Lemuria auf die Atlantis zusammen.
Die regelmäßigen Geister der Form wirkten von der Sonne bzw. vom Mond (Jahve) aus. Diese
Kräfte, entweder mehr sonnenhaft männlich, oder stärker mondenhaft weiblich, liegen auch der
Geschlechtertrennung zugrunde, und sie prägten dem Menschenleib die allseitige ichhafte Form
auf.
Einseitig und frühzeitig verhärtend wirkten nun aber die abnormen Geister der Form von den
restlichen fünf Planeten herein. Weil sie zurückgebliebene Geister sind, wirkten sie, wie es noch
auf dem alten Mond üblich war, auf den Astralleib und nicht Ich-bildend wie die Elohim. Dadurch
entstanden zunächst die 7 atlantischen Rassen, wobei allerdings die Rassemerkmale anfangs noch
nicht physisch verhärtet, sondern erst ätherisch vorgebildet waren. Entsprechend konnte sich der
physische Menschenleib zunächst noch leicht an wechselnde Bedingungen anpassen, wie bereits
oben erwähnt wurde. Erst mit dem fortschreitenden Untergang der Atlantis entstanden die heutigen
Rassen, und zwar dadurch, dass die atlantischen ätherisch beweglichen Rassen geeignet
durchmischt wurden, teilweise auch noch mit Resten der ehemals lemurischen Bevölkerung,
namentlich in den südlichen und südöstlichen Erdgebieten. Diese sekundär gebildeten Rassen
wurden dann auf bestimmten Territorien, die im wesentlichen unseren heutigen Kontinenten
entsprechen und die ihre heutige Form erst im Zuge des Untergangs der Atlantis erhalten haben,
festgehalten und zu ihrer jetzigen Gestalt verhärtet. 7 ist, wie auch die Zahl der
Erdentwicklungsperioden zeigt, die Zahl der zeitlichen, d.h. aber zugleich der ätherischen
Entwicklung. Daher gab es auch 7 sich auf der Atlantis entfaltende Rassen, von denen Rudolf
Steiner in seinen Berichten Aus der Akasha-Chronik ausführlich spricht, so dass hier eine kurze
Übersicht genügen mag:
Rmoahals (Gefühle, Sinnesgedächnis, Sprache)
Tlavatli (Erinnerung, Ahnenkult)
Ur-Tolteken (persönliche Erfahrung)
Ur-Turanier (persönliche Machtfülle)
Ur-Semiten (Urteilskraft, Rechnen)
Ur-Akkadier (Anwendung der Urteilskraft, "Gesetze")
Ur-Mongolen (verlieren die Macht über die Lebenskräfte, behalten aber den Glauben daran)
Sieben ist die Zahl der ätherischen Entwicklung; in der Fünfzahl vollendet sich die physische
Gestaltung des Menschenwesens, die frei beweglichen Bildekräfte gerinnen zur festen, der
Außenwelt angepaßten Form. Nicht zufällig ist die heutige feste Erde in fünf für die
Menschheitsentwicklung wesentliche Kontinente geteilt, nicht zufällig zeigt die menschliche
Gestalt mit Kopf und vier Gliedmaßen einen fünfstrahligen Bau, und nicht zufällig sind Hände und
Füße, mit denen wir am stärksten der äußeren Welt begegnen, fünfzählig. Und so entstanden auch
durch Durchmischung und Erstarrung aus den 7 ätherischen atlantischen Rassen unsere heutigen 5
physischen Hauptrassen. Sie sind ebenso entwicklungsnotwendig wie die fünf Finger für die
Gebrauchsfähigkeit der Hand unerläßlich sind.
Auf der alten Atlantis waren die Menschen noch wenig für die Sinneswelt erwacht, verfügten dafür
aber, wie erwähnt, über ein natürliches Hellsehen, das wesentlich von der körperlichen
Konstitution abhängig war, die sich in den verschiedenen Rassen ausdrückt. Es war zugleich ein
Naturhellsehen, das jene geistigen Kräfte zu schauen vermochte, die die Natur gestalten und auch
bei der Rassebildung mitwirkten. In den atlantischen Orakelstätten befaßte man sich mit diesen
Kräften ganz besonders. In den Orakelstätten wurden gewissenhaft jene Gleichgewichtspunkte auf
der Erde gesucht, die für die Bildung der verschiedenen Rassen in Betracht kamen, und danach
wurden gezielt die Auswanderungs- und Kolonisationsströme gelenkt.
Alle Atlantier hatten großen Einfluss auf die Lebenskräfte, sowohl auf die ihres eigenen Leibes, als
auch auf die ihrer natürlichen Umgebung. Die gewaltige Flutkatastrophe, durch die die Atlantis
schließlich unterging, wurde durch den Mißbrauch dieser Ätherkräfte hervorgerufen.
Fähigkeiten, die sehr stark auf diesen ätherischen Bildekräften beruhen, konnten von den
Atlantiern ausgebildet werden, insbesondere das Gedächtnis, die Sprache und eine anfängliche,
aber noch keineswegs ichbewusste, sondern vielmehr instinktive Urteilskraft. Diese letztere
Fähigkeit bildete sich vor allem bei den unter dem Einfluss der Sonnenkräfte stehenden UrSemiten aus, von denen ein kleines Häuflein die nachatlantische Zeit nach den Eiszeitkatastrophen
vorbereitete. Die hier bereits vorbereitete Urteilskraft in das wache Ich-Bewusstsein zu heben ist
die hauptsächliche Aufgabe unserer nachatlantischen Kulturepochen. Dieser geradezu instinktive,
treffsichere Intellekt ist auch heute noch gerade bei den semitischen Völkern sehr rege und hat das
abendländische Geistesleben vielfältig befruchtet und erst zu dem gemacht, was es heute ist. Mit
der erwachenden Urteilskraft verdämmerte aber zugleich das natürliche ätherische Hellsehen und
das sinnliche Gegenstandsbewusstsein wurde immer klarer.
Eine äußere Kultur gab es auf der alten Atlantis, abgesehen von einigen primitiven Werkzeugen,
noch kaum.
"Eine atlantische Ansiedlung - das geht wohl schon aus allem Beschriebenen hervor - trug einen
Charakter, der in nichts dem einer modernen Stadt glich. In einer solchen Ansiedlung war vielmehr
noch alles mit der Natur im Bunde. Nur ein schwach ähnliches Bild gibt es, wenn man etwa sagt:
In den ersten atlantischen Zeiten - etwa bis zur Mitte der dritten Unterrasse - glich eine Ansiedlung
einem Garten, in dem die Häuser sich aufbauen aus Bäumen, die in künstlicher Art mit ihren
Zweigen ineinandergeschlungen sind. Was Menschenhand damals erarbeitete, wuchs gleichsam
aus der Natur heraus. Und der Mensch selbst fühlte sich ganz und gar mit der Natur verwandt.
Daher kam es, daß auch sein gesellschaftlicher Sinn noch ein ganz anderer war als heute. Die
Natur ist ja allen Menschen gemeinsam. Und was der Atlantier auf der Naturgrundlage aufbaute,
das betrachtete er ebenso als Gemeingut, wie der heutige Mensch nur natürlich denkt, wenn er das,
was sein Scharfsinn, sein Verstand erarbeitet, als sein Privatgut betrachtet." (Lit.: GA 011)
In allgemeinen Umrissen schildert Rudolf Steiner den atlantischen Menschen und seine
Umwelt so:
"Wenn wir einige tausend Jahre in Europa selbst zurückgehen, so finden wir Europa vereist. Die
Gletscher der Alpen ragten damals tief herunter bis in die norddeutsche Tiefebene hinein. Die
Gegenden, in denen wir jetzt leben, waren damals kalt und rauh. Darin lebte ein
Menschengeschlecht, welches sich noch höchst einfacher und primitiver Werkzeuge bediente.
Gehen wir etwa eine Million Jahre zurück, so finden wir aut demselben Boden ein tropisches
Klima, wie es heute nur in den heißesten Gegenden Afrikas zu finden ist; in einzelnen Teilen
mächtige Urwälder, darin Papageien, Affen, besonders der Gibbon, und Elefanten lebten. Kaum
aber würden wir, wenn wir diese Wälder durchschweiften, etwas von dem jetzigen Menschen und
auch nicht von dem der späteren Perioden vor einigen tausend Jahren antreffen. Die
Naturwissenschaft kann aus gewissen Erdschichten, die entstanden sind zwischen jenen beiden
Zeitaltern, einen Menschen nachweisen, bei dem sich das Vorderhirn noch nicht so ausgebildet
hatte wie jetzt, und bei dem die Stirne weit zurückliegend war. Nur der hintere Teil des Gehirns
war ausgebildet. Wir kommen da zurück in Zeiten, in denen die Menschen noch nicht das Feuer
gekannt haben und sich Waffen durch Abschleifen von Steinen herstellten. Der Naturforscher
vergleicht diesen Zustand des Menschen gerne mit dem Entwickelungszustand der Wilden oder
demjenigen des unbeholfenen Kindes. Überreste von solchen Menschen hat man im Neandertal
und in Kroatien gefunden. Sie haben einen affenähnlichen Schädel, und an den Funden in Kroatien
ist zu erkennen, daß sie, ehe sie gestorben sind, gebraten worden sind, daß also damals dort
Kannibalen gewohnt haben.
Nun sagt sich der materialistische Denker: Wir verfolgen so den Menschen bis in die Zeiten, in
denen er noch unentwickelt und unbeholfen war, und nehmen an, daß sich der Mensch von dieser
kindlichen Stufe des Daseins bis zur heutigen Kulturstufe der Menschheit entwickelt hat, und daß
sich dieser primitive Mensch herausentwickelt hat aus menschenähnlichen Tieren. - Er macht also
da einfach einen Sprung in dieser Entwickelungstheorie vom primitiven Menschen zu den
menschenähnlichen Tieren. Der Naturforscher nimmt an, daß sich immer das Vollkommenere aus
dem Unvollkommeneren entwickelt hat. Dies ist aber nicht immer der Fall. Verfolgen wir zum
Beispiel den einzelnen Menschen zurück bis zur Kindheit, so kommt dann nichts
Unvollkommeneres mehr, denn das Kind stammt ja von Vater und Mutter ab. Das heißt, wir
kommen also zu einem primitiven Zustand, der wieder von einem höheren Zustand kommt. Das ist
wichtig, denn das hängt damit zusammen, daß das Kind schon bei der Geburt die Anlage zu einem
späteren Vollkommenheitsgrad hat, während das Tier auf der unteren Stufe zurückbleibt.
Wenn der Naturforscher bis zu der Stufe zurückgegangen ist, auf der der Mensch noch kein
Vorderhirn und noch keinen Verstand hatte, dann sollte er sich sagen: Ich muß voraussetzen, daß
der Ursprung des Menschen anderswo zu suchen ist.
Geradeso wie ein Kind von einem Elternpaar abstammt, so stammen alle jene primitiven
Menschen von anderen Menschen ab, die schon einen gewissen Vollkommenheitsgrad erreicht
hatten. Diese Menschen nennen wir die Atlantier. Sie haben gelebt auf dem Boden, der jetzt
bedeckt ist mit den Fluten des Atlantischen Ozeans. Die Atlantier hatten noch weniger Vorderhirn
und eine noch weiter zurückliegende Stirne. Aber sie hatten noch etwas anderes als die späteren
Menschen. Sie hatten noch einen viel stärkeren, kräftigeren Ätherkörper. Der Ätherkörper der
Atlantier hatte gewisse Verbindungen mit dem Gehirn noch nicht ausgebildet gehabt; sie
entstanden erst später. So war noch über dem Kopf ein mächtig großer Ätherkopf entwickelt; der
physische Kopf war verhältnismäßig klein und in einen mächtigen Ätherkopf eingebettet. Die
Funktionen, die die Menschen jetzt mit Hilfe des Vorderhirns ausführen, wurden bei den
Atlantiern mit Hilfe von Organen im Ätherkörper ausgeführt. Dadurch konnten sie mit
Wesenheiten in Verbindung treten, zu denen uns der Zugang heute versperrt ist, weil eben der
Mensch das Vorderhirn entwickelt hat. Bei den Atlantiern war sichtbar eine Art feuriger farbiger
Bildung, die ausströmte aus der Öffnung des physischen Kopfes zu dem Ätherkopf hin. Er war
zugänglich für eine Menge psychischer Einflüsse. Ein solcher Kopf, der als Ätherkopf denkt, hat
Gewalt über das Ätherische, während ein Kopf, der im physischen Gehirn denkt, allein über das
Physische Gewalt hat, über das Zusammenfügen rein mechanischer Dinge. Er kann sich physische
Werkzeuge machen. Dagegen kann ein Mensch, der noch im Äther denkt, ein Samenkorn zum
Aufblühen bringen, so daß es wirklich wächst. Die atlantische Kultur hing wirklich noch mit dem
Wachstum des Natürlichen, Vegetabilischen zusammen, über das der heutige Mensch die Macht
verloren hat. Der Atlantier hat zum Beispiel nicht die Dampfkraft zur Bewegung von Fahrzeugen
gebraucht, sondern die Samenkraft der Pflanzen, mit der er seine Fahrzeuge vorwärtsgetrieben hat.
Erst vom letzten Drittel der atlantischen Zeit, von der Zeit der Ursemiten an bis zu der Zeit, als
Atlantis von den Fluten des Atlantischen Ozeans bedeckt wurde, hat das ätherische Vorderhaupt
das Vorderhirn ausgebildet. Dadurch verlor der Mensch die Macht, das Pflanzenwachstum zu
beeinflussen und bekam nun die Fähigkeit des physischen Gehirns, den Verstand. Mit vielen
Dingen mußte er nun neu anfangen. Er mußte anfangen mechanische Verrichtungen zu erlernen.
Da war er noch wie ein Kind, unbeholfen und ungeschickt, während er es in der Entfaltung des
Vegetabilischen vorher schon zu einer großen Geschicklichkeit gebracht hatte. Der Mensch muß
durch die Intelligenz hindurchgehen und dann das wiedergewinnen, was er früher schon konnte.
Höhere geistige Mächte hatten damals einen Einfluß auf den unfreien Willen; durch das offen
gelassene ätherische Haupt wirkten sie durch ihren Verstand.
Über das Bewusstsein der (späteren) atlantischen Menschheit heißt es:
"Da müssen wir uns in Seelen der letzten atlantischen Bevölkerung versetzen. Wir müssen uns
erinnern, dass in der atlantischen Zeit der Mensch in der Nacht nicht bewusstlos war, sondern dass
er dann ebenso wahrnahm, wie er bei Tage wahrnahm, wenn man überhaupt in dieser Zeit von Tag
und Nacht sprechen darf. Bei Tage nahm er die erste Spur dessen wahr, was wir heute so klar
sehen als die Welt der Sinneswahrnehmungen. Bei Nacht war er ein Genosse der göttlich-geistigen
Wesenheiten. Er brauchte keinen Beweis dafür, dass es Götter gab, ebensowenig wie wir heute
einen Beweis dafür brauchen, dass es Mineralien gibt. Die Götter waren seine Genossen, er selbst
war in der Nacht eine geistige Wesenheit. In seinem Astralleib und seinem Ich wandelte er in der
geistigen Welt umher. [...] In diesem Zustande, der allgemein menschlich war, nahm man, auch
wenn man während des Tages bewusst war, die umliegenden Gegenstände anders wahr als heute,
auch das Tagesbewusstsein war anders, und wir müssen versuchen zu verstehen, wie dieses letzte
Bewusstsein der Atlantier war. Es ist beschrieben worden, wie dem Menschen sich die göttlichen
Wesenheiten entzogen, wenn er morgens hinuntertauchte in seinen physischen Leib. Er sah die
Gegenstände wie mit einem Nebel umhüllt. So waren die Bilder des damaligen Tagwachens. Diese
Bilder hatten aber eine andere eigentümliche Eigenschaft, die wir ganz genau erfassen müssen.
Denken wir uns, eine solche Seele näherte sich einem Teiche. Das Wasser in dem Teiche sah diese
Seele nicht so scharf begrenzt wie heute; aber wenn die Seele ihre Aufmerksamkeit darauf richtete,
dann erlebte sie etwas noch ganz anderes, als wenn sich heute jemand einem Teiche nähert. Beim
Annähern an den Teich, schon durch die bloße Anschauung, stieg in ihr ein Gefühl auf, wie wenn
sie einen Geschmack bekäme von dem, was da physisch vor ihr lag, ohne dass sie das Wasser des
Teiches zu trinken brauchte. Durch das bloße Anschauen würde sie gefühlt haben: das Wasser ist
süß oder salzig. überhaupt war es nicht so, wie wenn wir heute Wasser sehen. Wir sehen heute nur
die Oberfläche, aber ins Innere kommen wir nicht hinein. Derjenige, der früher, als es noch
dämmerhaftes Hellsehen gab, sich dem Teiche näherte, der hatte nicht das Gefühl der Fremdheit
diesem gegenüber, er fühlte sich darinnen in den Eigenschaften des Wassers; er stand dem
Gegenstande gar nicht so gegenüber wie heute, es war so, als wenn er in das Wasser hätte
eindringen können. Nehmen wir an, wir wären einem Salzklotz entgegengetreten, wir hätten,
indem wir uns annäherten, den Geschmack gemerkt. Heute müssen wir das Salz erst kosten,
damals wäre das durch die Anschauung gegeben worden. Der Mensch war wie darinnen in dem
ganzen, und er nahm die Dinge wie beseelt wahr. Er nahm sozusagen die Wesenheiten wahr, die
zum Beispiel dem Dinge den salzigen Geschmack verliehen. So beseelte sich ihm alles. Luft, Erde,
Wasser, Feuer, alles, alles verriet ihm etwas. Das was heute dem Bewusstsein als seelenlose
Gegenstände erscheint, gab es damals nicht. Daher empfand der Mensch auch alles mit Sympathie
und Antipathie, weil er das Innere sah. Er fühlte, er erlebte das innere Wesen der Gegenstände.
Der Mensch nimmt damals wahr, wie das Wasser schmeckt, indem er sich dem Teiche nähert. Da
sieht er eine geistige Wesenheit, die dem Wasser den Geschmack gibt. Diese geistige Wesenheit
kann er in der Nacht treffen, wenn er sich neben das Wasser legt und einschläft. Bei Tage sieht er
das Materielle, bei Nacht sieht er das, was alles durchlebt. Bei Tage sieht er die Gegenstände,
Steine, Pflanzen, Tiere, er hört den Wind wehen, das Wasser rauschen; bei Nacht sieht er in
seinem Inneren das, was er bei Tage empfindet, in seiner wirklichen Gestalt, da sieht er die
Geister, die in allem leben. Wenn er sagte: In den Mineralien, in den Pflanzen, im Wasser, in den
Wolken, im Winde, da leben Geister, überall leben Geister – so waren das für ihn ganz und gar
keine Dichtungen, das war ihm keine Phantasie, das war etwas, das er wahrnehmen konnte."
Arier
Die Arier oder Airya (Sanskrit, persisch: ‫آریا‬, ārya- „edel“, abgeleitet vom Proto-Indogermanischen
*ar-yo-, etwa „wohlgefügt“) waren ein prähistorisches Nomadenvolk, das nach den Angaben
Rudolf Steiners von der höchstentwickelten Unterrasse der Atlantis, den Ursemiten, abstammte.
Zu der Zeit, als die Atlantis unterging, lebten sie in einem Gebiet westlich des heutigen Irland, von
wo sie der große Sonnen-Eingeweihte, der Manu, nach dem Osten in die Gegend des TarimBeckens führte. Von hier ausgehend wurden sie die eigentlichen Begründer der nachatlantischen
Kultur, wobei sie sich in einen indischen (Indo-Arier) und iranischen (Irano-Arier) Zweig
spalteten.
"Unsere Wurzelrasse, die arische, stammt von der höchstentwickelten Unterrasse der Atlantier, der
ur semitischen, ab, die zuletzt ungefähr in der Gegend des heutigen Irland wohnte. Als letzter Rest
der untergehenden Atlantis kann die von Plato erwähnte Insel Poseidonis angesehen werden.
Manu, eine Führergestalt der Atlantier, führte die reifsten Menschen nach dem Osten.
Durch die eingehende Analyse heiliger Texte wie der Veden und des Avesta gilt die Existenz eines
zentralasiatischen Hirtenvolkes, das sich selbst den Namen Aryas (Arier) gab, auch für die äußere
Forschung als gesichert. Soweit sich darüber hinaus aus archäologischen Funden und aus der
Rekonstruktion der indogermanischen Ursprache erkennen lässt, waren die Arier ein kriegerisches,
streng hierarchisch-patriarchalisch organisiertes Nomadenvolk, das bereits die Kunst des Töpferns,
Webens und des Bronzegusses beherrschte. Etwa seit dem 4. Jahrtausend v. Chr. domestizierten
sie das Pferd (ek'wos) und die Kuh (gwous). Vermutlich hielten sie auch Schafe, Hunde, Ziegen
und Schweine. Die Erfindung des Streitwagens mit Speichenrädern trug wesentlich zu ihrer
militärischen Überlegenheit bei.
Nach dem Untergang der Atlantis begann eine neue Phase der Menschheitsentwicklung Während
in der atlantischen Zeit die geistige Entwicklung noch eng mit dem Bau des physischen Leibes und
damit auch mit rassemäßigen Kriterien zusammenhing, so wurde sie nun zunehmend von den
seelischen Eigenschaften der Völker bestimmt . In der urindischen Zeit wurde der menschliche
Ätherleib zur Reife gebracht, in der urpersischen Zeit, in der auch die Domestizierung der Tiere
begann, der Astralleib; mit der ägyptisch-chaldäischen Kultur begann schließlich die eigentlichen
Seelenentwicklung.
"Was wir heute Rassen nennen, das sind nur noch Überbleibsel jener bedeutsamen Unterschiede
der Menschen, wie sie in der alten Atlantis üblich waren. So recht anwendbar ist der Rassenbegriff
nur auf die alte Atlantis. Daher haben wir, da wir rechnen mit einer wirklichen Entwickelung der
Menschheit, für die nachatlantische Zeit gar nicht den Begriff der Rasse im eminentesten Sinne
gebraucht. Wir sprechen nicht von einer indischen Rasse, persischen Rasse und so weiter, weil das
nicht mehr richtig ist. Wir sprechen von einem altindischen Kulturzeitraum, von einem
altpersischen Kulturzeitraum und so weiter.
Und vollends würde es jeden Sinn verlieren, wenn wir davon sprechen wollten, daß sich in unserer
Zeit vorbereite eine sechste Rasse. Wenn noch in unserer Zeit Reste der alten atlantischen
Unterschiede, der alten atlantischen Gruppenseelenhaftigkeit vorhanden sind, so daß man noch
sprechen kann davon, daß die Rasseneinteilung noch nachwirkt - was sich vorbereitet für den
sechsten Zeitraum, das besteht gerade darinnen, daß der Rassencharakter abgestreift wird. Das ist
das Wesentliche. Deshalb ist es notwendig, daß diejenige Bewegung, welche die
anthroposophische genannt wird, welche vorbereiten soll den sechsten Zeitraum, gerade in ihrem
Grundcharakter dieses Abstreifen des Rassencharakters aufnimmt, daß sie nämlich zu vereinigen
sucht Menschen aus allen Rassen, aus allen Nationen und auf diese Weise überbrückt diese
Differenzierung, diese Unterschiede, diese Abgründe, die zwischen den einzelnen
Menschengruppen vorhanden sind. Denn es hat in gewisser Beziehung physischen Charakter, was
alter Rassenstandpunkt ist, und es wird einen viel geistigeren Charakter haben, was sich in die
Zukunft hinein vollzieht.
Die besonderen geistigen Fähigkeiten der Arier waren laut Rudolf Steiner darin begründet, dass sie
die letzten Reste des alten Hellsehens mit einer ersten Anlage zum verstandesmäßigen Denken
verbinden konnten.
"In den Sagen und Mythen und wohl auch in der Geschichte wird das so erzählt, daß herabstiegen
aus den Hochländern Asiens gewisse Menschen, die in sehr alten Zeiten nach dem Süden und
Südwesten hin eine gewisse Kultur brachten. Geisteswissenschaft muß ergründen, welcher Art
diese Menschen waren, die da herabstiegen zu jenen Menschen, die nur aus ihrem Innern heraus,
aus ihren Eingebungen heraus die Richtkraft für das Leben empfingen. Da finden wir,
geisteswissenschaftlich untersucht, daß diese Menschen, die wie ein neues Bevölkerungselement
hereinkamen in die damalige Zivilisation, zwei Dinge miteinander vereinigten, die die anderen
nicht hatten. Die anderen Menschen hatten die atavistische Hellseherkraft ohne den Verstand, ohne
die Intelligenz; die da herabstiegen, hatten auch noch etwas von der Hellseherkraft, aber sie hatten
zugleich in ihrer Seele die erste Anlage zur Intelligenz, zum Verstand empfangen. Und so brachten
sie über die damalige Zivilisation ein verstandes durchtränktes Hellsehertum. Das waren die ersten
Arier, von denen die Geschichte erzählt. Und aus der Gegensätzlichkeit der alten atavistischseelenhaft lebenden Menschen und diesen die alte Seelenkraft mit dem Verstand durchdringenden
Menschen entstand der erste Kastenunterschied äußerlich-physisch-empirisch, der jetzt noch
nachwirkt in Asien, von dem zum Beispiel Tagore spricht. Die her vorragendsten dieser
Menschen, die zu gleicher Zeit alte Seelenschau und den eben in der Menschheit aufgehenden
Verstand, Intelligenz hatten, die wurden die Vorsteher jener Mysterien, von denen ich eben
gesprochen habe, den Mysterien des orientalischen Lichts, und von denen ging aus, was dann
später nach Griechenland herüber kam. So daß ich Ihnen, wenn ich es schematisch zeichnen soll,
sagen kann: Von den Mysterien des Orients ging aus die Strömung des Geistes."
Sechste Wurzelrasse
Die sechste Wurzelrasse wird unserem nachatlantischen Zeitalter folgen, das um 7893 n. Chr.
enden wird. Die Scheidung der Geister in eine gute und eine böse Rasse, wie sie Johannes in der
Apokalypse schildert, wird dann vollendet sein. Der Begriff "Rasse" bzw. Wurzelrasse ist hier
allerdings nur im uneigentlichen Sinn zu gebrauchen. Im Krieg aller gegen alle wird unsere
nachatlantische Epoche zugrunde gehen und die Zeit der 7 Siegel wird beginnen. Wenn das 6.
Siegel geöffnet werden wird, so berichtet Johannes, wird sich die Erde wieder mit dem Mond
vereinigen und die Menschheit wird in den ätherischen Zustand übergehen:
„Da erhob sich ein großes Erdbeben. Und die Sonne wurde schwarz wie ein härenes
Trauergewand, und der volle Mond wurde blutrot, und die Sterne des Himmels fielen auf die Erde,
wie wenn ein Feigenbaum im heftigen Wehen des Windes seine unreifen Früchte abschüttelt. Und
der Himmel wich zurück wie eine sich zusammenrollende Buchrolle.“
Auf der alten Lemuria, als der Mond die Erde verließ, betrat der Mensch die physische Erde, zur
Zeit der 6. Wurzelrasse, wenn sich der Mond wieder mit dem Erdenkörper verbinden wird, darf er
sie wieder verlassen. Dann werden die versiegelten Hundervierundvierzigtausend auferstehen, die
das Siegel der Lebensbildekräfte auf ihrer Stirn tragen, und die große Schar in den weißen
Gewändern, die ätherische Menschheit, wird erscheinen:
„Danach sah ich: Siehe, eine große Schar, die niemand zählen konnte, aus allen Völkern und
Stämmen und Rassen und Sprachen.“
Dann wird sich, was den regelmäßig fortgeschrittenen Teil der Menschheit betrifft, die einige
Menschheit jenseits aller Rassen, Völker und Einzelegoismen verwirklicht haben, eine ätherische
Menschheit von engelgleicher Reinheit.
Die Vergeistigung des Menschen ist dann so weit fortgeschritten, daß es keinen Wechsel zwischen
Verkörperung auf der Erde und Leben im Geisterland mehr geben wird:
„Die Reinkarnation hat in der lemurischen Zeit angefangen und wird im Beginne der sechsten
Rasse auch wiederum aufhören. Es ist nur eine gewisse Zeitspanne in der irdischen Entwickelung,
innerhalb welcher der Mensch sich wiederverkörpert. Vorausgegangen war ein überaus geistiger
Zustand, der keine Wiederverkörperung nötig machte, und folgen wird wiederum ein geistiger
Zustand, der auch keine Wieder-verkörperung bedingt.
„... und die Wurzelrasse, die der unsrigen folgen wird, wird wesentlich andere Eigenschaften
haben. In der Mitte derselben wird sie ein Menschengeschlecht hervorbringen, welches nicht so
tief in die physische Welt hineinsteigen wird wie das unsrige und welches die
Eingeschlechtlichkeit abgestreift haben und zweigeschlechtlich geworden sein wird.
Erst in dieser Zeit kommt das Christentum zu seiner Vollendung, zu seiner eigentlichen
Verwirklichung, sie wird durch die Strömung des Mani vorbereitet:
„Nichts anderes bedeutet das, als dass er vorbereiten will diejenige Zeit, in welcher in der sechsten
Wurzelrasse die Menschheit durch sich selbst, durch das eigene Seelenlicht geführt werden wird
und überwinden wird die äußeren Formen, sie umwandeln wird zu Geist. Eine über das
Rosenkreuzertum hinübergreifende Strömung des Geistes will Mani schaffen, eine Strömung, die
weitergeht als die Strömung der Rosenkreuzer. Diese Strömung des Mani strebt hinüber bis zur
sechsten Wurzelrasse, die seit der Begründung des Christentums vorbereitet wird. Gerade in der
sechsten Wurzeltasse wird das Christentum erst in seiner vollen Gestalt zum Ausdruck kommen.
Dann erst wird es wirklich da sein. Das innere christliche Leben als solches überwindet jegliche
Form, es pflanzt sich durch das äußere Christentum fort und lebt in allen Formen der
verschiedenen Bekenntnisse. Wer christliches Leben sucht, wird es immer finden. Es schafft
Formen und zerbricht Formen in den verschiedenen Religionssystemen. Nicht darauf kommt es an,
die Gleichheit überall zu suchen in den äußeren Ausdrucksformen, sondern den inneren
Lebensstrom zu empfinden, der überall unter der Oberfläche da ist. Was aber noch geschaffen
werden muss, das ist eine Form für das Leben der sechsten Wurzelrasse. Die muss früher
geschaffen werden, denn sie muss da sein, damit sich das christliche Leben hineingießen kann.
Diese Form muss vorbereitet werden durch Menschen, die eine solche Organisation, eine solche
Form schaffen werden, damit das wahre christliche Leben der sechsten Wurzelrasse darin Platz
greifen kann. Und diese äußere Gesellschaftsform muss entspringen aus der Mani-Intention, aus
dem Häuflein, das der Mani vorbereitet. Das muss die äußere Organisationsform sein, die
Gemeinde, in der zuerst der christliche Funke wird so recht Platz greifen können.
Neben dem verwirklichten Christentum wird es allerdings auch weiterhin das Leben der Menschen
geben, die zum Bösen neigen:
„Was in der fünften Runde für die ganze Menschheit eintreten wird, dass die äußere
Physiognomie, die sich jeder schafft, ein unmittelbarer Ausdruck dessen sein wird, was Karma bis
dahin aus dem Menschen geschaffen hat, das wird, wie ein Vorklang zu diesem Zustand, in der
sechsten Wurzelrasse innerhalb des Geistigen eintreten. Bei denjenigen, bei denen das Karma
einen Überschuss an Bösem ergibt, wird innerhalb des Geistigen das Böse ganz besonders
hervortreten. Auf der einen Seite werden dann Menschen da sein von einer gewaltigen inneren
Güte, von Genialität an Liebe und Güte; aber auf der anderen Seite wird auch das Gegenteil da
sein. Das Böse wird als Gesinnung ohne Deckmantel bei einer großen Anzahl von Menschen
vorhanden sein, nicht mehr bemäntelt, nicht mehr verborgen. Die Bösen werden sich des Bösen
rühmen als etwas besonders Wertvollem.
„Die Wiedervereinigung mit dem Mond wird dann mit dem Höhepunkt des Bösen auf der Erde
zusammenfallen.
Die Aufgabe der guten Menschen wird es in der sechsten Wurzelrasse sein, diese bösen Menschen
möglichst wieder in den Fortgang der Entwicklung einzubeziehen:
„Die sechste Wurzelrasse wird die Aufgabe haben, das Böse durch Milde so weit als möglich
wieder einzubeziehen in den fortlaufenden Strom der Entwickelung. Es wird dann eine
Geistesströmung entstanden sein, welche dem Bösen nicht widerstrebt, trotzdem es in seiner
dämonischsten Gestalt in der Welt auftreten wird. Verfestigt wird sich haben in denen, die die
Nachfolger der Söhne der Witwe sein werden, das Bewusstsein, dass das Böse wieder einbezogen
werden muss in die Entwickelung, dass es aber nicht durch Kampf, sondern nur durch Milde zu
überwinden ist. Dieses kräftig vorzubereiten, das ist die Aufgabe der manichäischen
Geistesströmung.“
Siebente Wurzelrasse
Die siebente Wurzelrasse wird in der Apokalypse des Johannes durch die 7 Posaunen
kennzeichnet. In diesem Zeitalter wird sich die Erde wieder mit der Sonne vereinigen. Den Keim
zu dieser Entwicklung hat der große Sonnengeist, der Christus, mit dem Mysterium von Golgatha
gelegt. Mit der Ausgießung der 7 Zornesschalen wird die Erde wieder in den astralen Zustand
übergehen und die künftige Erdenverkörperung, der neue Jupiter wird vorbereitet werden
Neuer Jupiter
Der neue Jupiter wird die künftige fünfte Verkörperung unseres Planetensystems sein. Sie folgt
unmittelbar der gegenwärtigen Verkörperung unserer Erde, nachdem diese durch eine geistige
Weltennacht (Pralaya) hindurchgegangen sein wird.
Pralaya
Als Pralaya (skrt.) oder Weltennacht wird jener Zwischenzustand bezeichnet, während dem sich
ein in Entwicklung begriffenes Weltensystem vollständig aus der äußeren räumlichen
Offenbarung, dem sog. Manvantara oder Weltentag, in ein rein geistiges Dasein zurückzieht.
Unser Planetensystem macht im Zug seiner Entwicklung sieben Verkörperungen durch, die als die
sog. 7 okkulten Planeten bezeichnet werden, und zwischen jeder dieser äußeren Verkörperungen
liegt ein großes Pralaya. Unser heutiges Planetensystem, dem auch unsere Erde (Planet) angehört,
ist die vierte und mittlere dieser äußeren Wiederverkörperungen.
Jeder einzelne der okkulten Planeten entwickelt sich wiederum in einer Abfolgen von sieben
Lebenszuständen oder Runden. Zwischen jeder Runde liegt ein kleines Pralaya.
Okkulte Planeten
Als Okkulte Planeten werden die einzelnen äußeren Inkarnationen eines sich entwickelnden
Planetensystems bezeichnet. Sie dürfen nicht mit den gleich benannten heutigen Planeten
verwechselt werden!
Die okkulte Forschung zeigt, dass sich jedes Planetensystem durch eine Reihe von sieben
aufeinanderfolgenden, ursächlich miteinander verbundenen, äußerlich erscheinenden
Wiedergeburten, durch sieben Weltentwicklungsstufen, entwickelt, zwischen denen jeweils ein
rein geistiges Dasein liegt. Was die aufeinanderfolgenden okkulten Planeten miteinander
verbindet, ist das Weltenkarma, das Weltenschicksal, das mit der ersten Inkarnation des
Planetensystems geschaffen wurde, und das am Ende der planetarischen Entwicklungsreihe wieder
erlöschen wird.
Unser gegenwärtiges Planetensystem hat bereits drei Inkarnationen hinter sich und steht nun auf
der vierten Entwicklungsstufe. Drei weitere Wiederverkörperungen werden noch folgen, ehe eine
völlig neue Entwicklung beginnt, die in keiner Weise mehr karmisch ursächlich mit der
gegenwärtigen verbunden ist.
Die sieben okkulten Planeten unseres Sonnensystems sind nach okkulter Terminologie:
Saturn
Sonne
Mond
Erde
Jupiter
Venus
Vulkan
Diese Anordnung der okkulten Planeten, die auch als die sogenannte Chaldäische Reihe bekannt
ist und der Reihenfolge unserer Wochentage entspricht, wenn man die Zählung beim Samstag,
dem Saturntag, beginnt, wurde erstmals von den Chaldäern festgehalten.
Erst einer tieferen okkulten Betrachtung zeigen sich gewisse Zusammenhänge, die die gleiche
Namensgebung für die okkulten und für gewisse heutige Planeten rechtfertigt. So war etwa der alte
Saturn so groß, dass er bis dorthin reichte, wo der heutige Saturn seine Bahn durch den
Himmelsraum zieht. Genauer schildert Rudolf Steiner diese Zusammenhänge in seiner
"Geheimwissenschaft":
"Es ist in einzelnen Kapiteln dieses Buches dargestellt worden, wie die Welt des Menschen und er
selbst hindurchschreiten durch die Zustände, welche mit den Namen Saturn, Sonne, Mond, Erde,
Jupiter, Venus, Vulkan bezeichnet worden sind. Es ist auch angedeutet worden, in welchem
Verhältnisse die menschliche Entwickelung zu Himmelskörpern steht, welche neben der Erde
vorhanden sind und welche als Saturn, Jupiter, Mars usw. angegeben worden sind. Diese letzteren
Himmelskörper machen naturgemäß auch ihre Entwickelung durch. Im gegenwärtigen Zeitraum
sind sie auf einer solchen Stufe angekommen, daß sich ihre physischen Teile der Wahrnehmung
als dasjenige zeigen, was in der physischen Astronomie Saturn, Jupiter, Mars usw. genannt wird.
Wenn nun im geisteswissenschaftlichen Sinne der gegenwärtige Saturn betrachtet wird, so ist er
gewissermaßen eine Wiederverkörperung dessen, was der alte Saturn war. Er ist entstanden, weil
vor der Trennung der Sonne von der Erde gewisse Wesenheiten vorhanden waren, welche die
Trennung nicht mitmachen konnten, weil sie sich so viel von jenen Eigenschaften eingegliedert
hatten, welche dem Saturndasein angemessen sind, daß ihr Platz nicht da sein konnte, wo
vorzüglich die Sonneneigenschaften entfaltet werden. Der gegenwärtige Jupiter ist aber dadurch
entstanden, daß Wesen vorhanden waren, welche Eigenschaften hatten, die erst auf dem künftigen
Jupiter der Gesamtentwickelung sich entfalten können. Für sie entstand ein Wohnplatz, in dem sie
diese spätere Entwickelung schon vorausnehmen können. So ist der Mars ein Himmelskörper, in
dem Wesenheiten wohnen, welche die Mondenentwickelung so durchgemacht haben, daß ihnen
ein weiterer Fortschritt auf der Erde nichts geben könnte. Der Mars ist eine Wiederverkörperung
des alten Mondes auf einer höheren Stufe. Der gegenwärtige Merkur ist ein Wohnplatz für Wesen,
welche der Erdenentwickelung voraus sind, aber gerade dadurch, daß sie gewisse
Erdeneigenschaften in einer höheren Art ausgebildet haben, als dies auf der Erde geschehen kann.
Die gegenwärtige Venus ist eine prophetische Vorausnahme des künftigen Venuszustandes in
einer ähnlichen Art. Aus alledem rechtfertigt sich, wenn die Benennungen der Zustände, welche
der Erde vorausgegangen sind und ihr nachfolgen, nach ihren gegenwärtigen Repräsentanten im
Weltall gewählt werden
Lebenszustände
Sieben Lebenszustände, auch als Runden, Reiche oder Elementarreiche bezeichnet, müssen
durchlaufen werden, um im Zuge der planetarischen Weltentwicklungsstufen einen neuen
Bewusstseinszustand auszubilden. Jeder Lebenszustand durchläuft dabei wiederum 7
Formzustände, um vollkommen auszureifen. Die 7 Lebenszustände sind:
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
Erstes Elementarreich (Elementarreich der strahlenden Farben)
Zweites Elementarreich (Elementarreich der freien Töne)
Drittes Elementarreich (Elementarreich der farbigen Formen)
Mineralreich (Mineralreich der farbigen Körper)
Pflanzenreich
Tierreich
Menschenreich
Die gesamte Erdentwicklung befindet sich gegenwärtig im 4. Lebenszustand, der als Mineralreich
bezeichnet wird. Man sieht schon daraus, dass das, was an Mineralien, Pflanzen, Tieren und
Menschen heute um uns lebt, nicht einfach mit diesen Lebenszuständen gleichgesetzt werden darf,
denn die ganze Natur - Mineralien, Pflanzen, Tiere und auch der Mensch, insoferne zwar nicht nur,
aber auch ein Naturwesen ist - lebt heute im Zustand des Mineralreiches, wird später zum
Pflanzenreich aufsteigen usw. Der Mensch ist von Anfang an in diese Entwicklung eingebunden;
er ist es, der sich durch die verschieden Lebenszustände und Bewusstseinszustände hindurch
entwickelt, und was sonst als Natur um den Menschen herum erscheint, ist etwas, das aus gewissen
Entwicklungsnotwendigkeiten nur zeitweilig aus seinem Wesen herausgesetzt wird, sich später
aber wieder mit ihm vereinigt. Wenn wir also von den Lebenszuständen sprechen, so sprechen wir
von etwas, das wir schon wiederholte Male auf jeweils neuer Ebene durchlebt haben. Wie kann das
verstanden werden?
"Den Menschen selbst stellt die Geheimwissenschaft als die «kleine Welt» dieser «großen Welt»
gegenüber. Er hat in seinen Anlagen gegenwärtig schon das als Seele in sich, was die «große
Welt» physisch werden soll. Er ist also auf dem Wege, seine innere «kleine Welt» zur «großen
Welt» zu erweitern. In ihm ist der schöpferische Mutterschoß der letzteren. In diesem Sinne sieht
die Geheimwissenschaft in der Seele eine schöpferische Keimanlage für die Zukunft, ein
«Inneres», das darnach strebt, sich in einem Äußeren zu verwirklichen.
Um aber im Äußeren schöpferisch sein zu können, muß diese Seele selbst erst reif werden. Sie
muß zuerst innerlich erleben, was sie später im Äußerlichen ausgestalten soll. Bis die Seele zum
Beispiel die Fähigkeit besaß, dem physischen Leibe Organe für das wache Tagesbewußtsein
einzuprägen, mußte sie selbst erst durch eine Reihe von Entwickelungsstufen hindurchgehen, auf
denen sie sich diese Fähigkeit allmählich erwarb. So mußte die Seele erst in sich den ersten
Bewußtseinszustand erleben, bevor sie ihn schaffen konnte; und so entsprechend für die anderen
Bewußtseinsformen. Diese Entwickelungsstufen der Seele, die in ihr der Schöpfung der
Bewußtseinsarten vorangehen, führen in der Geheimwissenschaft den Namen Lebensstufen. Es
gibt demnach ebenso sieben Lebensstufen, wie es sieben Bewußtseinsstufen gibt. Leben
unterscheidet sich von Bewußtsein dadurch, daß das erstere einen innerlichen Charakter trägt, das
letztere auf einem Verhältnisse zur Außenwelt beruht.
Auf die Erde angewendet kann man sagen: bevor der helle Tagesbewußtseinszustand des
Menschenleibes auf ihr auftrat, mußte dieser Weltkörper durch vier Zustände hindurchgehen, die
als vier Lebenszustände aufzufassen sind.
***
Die Stufen des Seelenerlebens ergeben sich, wenn man das verinnerlicht denkt, was in den
Bewußtseinszuständen als Außenwelt wahrgenommen wird. Da hat man zunächst jenen
dumpfesten Bewußtseinszustand, welcher dem traumlosen Schlafe vorangeht. In diesem letzteren
schafft die Seele harmonisierend am Leibe; ihr entsprechender Lebenszustand ist die
Harmonisierung des eigenen Innern. Sie durchdringt sich also mit einer Welt tönender Bewegung.
Vorher, in dem dumpfesten Erlebenszustand, war sie in einem eigenen, bewegungslosen Innern.
Sie fühlte dieses Innere in unterschiedloser Gleichgültigkeit allseitig durch. Man bezeichnet diesen
niedersten Lebenszustand als das erste Elementarreich. Es ist ein Erleben des Stoffes in seiner
ursprünglichen Eigenschaft. Der Stoff kommt nach den verschiedensten Richtungen hin in
Erregung und Bewegung. Und sein Selbsterleben dieser Beweglichkeit ist als erste Lebensstufe das
erste Elementarreich. - Die zweite Stufe wird erreicht, wenn Rhythmus und Harmonie aus diesen
Bewegungen wird. Die entsprechende Lebensstufe ist das innerliche Gewahrwerden des Rhythmus
als Klang. Das ist das zweite Elementarreich. - Die dritte Stufe bildet sich aus, indem die
Bewegungen sich zu Bildern umformen. Dann lebt die Seele in sich als in einer Welt sich
gestaltender und sich wieder auflösender Bilder. Das ist das dritte Elementarreich. - Auf der
vierten Stufe nehmen die Bilder feste Formen an; es tritt Einzelnes aus dem Wandelpanorama
heraus. Dadurch kann es nicht mehr bloß innerlich erlebt, sondern äußerlich wahrgenommen
werden. Dieses Reich ist das Reich der äußeren Leiber.
Man muß in diesem Reiche unterscheiden zwischen der Gestalt, die es hat für das helle
Tagesbewußtsein des Menschen, und der Gestalt, die es in sich selbst erlebt. Der Leib erlebt
tatsächlich in sich seine Form, also den in regelmäßige Gestalten sich formenden Stoff. - Auf der
nächsten Stufe wird dieses bloße Formerleben überwunden; es tritt dafür das Erleben des
Formwandels ein. Die Gestalt bildet sich selbst und bildet sich um. Man kann sagen, daß auf dieser
Stufe das dritte Elementarreich in einer höheren Gestalt erscheint. Im dritten Elementarreich kann
die Bewegung von Gestalt zu Gestalt nur als Bild erlebt werden; in diesem fünften Reich geht das
Bild bis zur Verfestigung im äußeren Gegenstande über, aber dieser äußere Gegenstand erstirbt
nicht in der Form, sondern er behält seine Wandelfähigkeit. Dies Reich ist das [der] wachsenden
und sich fortpflanzenden Leiber. Und seine Umwandlungsfähigkeit kommt eben in Wachstum und
Fortpflanzung zum Vorschein. - Im nächsten Reiche tritt die Fähigkeit hinzu, daß Äußere in seiner
Wirkung auf das Innere zu erleben. Es ist das Reich der empfindenden Wesen. - Das letzte Reich,
das in Betracht kommt, ist dasjenige, welches nicht nur die Wirkung der äußeren Dinge in sich
erlebt, sondern deren Inneres miterlebt. Es ist dies das Reich der mitfühlenden Wesen. Somit
gliedert sich die Stufenfolge des Lebens in der folgenden Art:
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
dumpfes Stofferleben
Erleben innerer Bewegung
Erleben innerer Gestaltung
Erleben einer festen Umgrenzung
Erleben des Umgestaltens
Erleben der Wirkungen der Außenwelt als Empfindung
Miterleben der Außenwelt.
Auf dem alten Saturn hat der Mensch diese 7 Lebensstufen durchlebt, um das Trancebewusstsein
(siehe auch -> Bewusstseinszustände) zu entwickeln. Der alte Saturn war ein reiner Wärmekörper;
eine dichtere Stofflichkeit gab es damals noch nicht. Und auch der physische Menschenleib, der
sich damals herauszubilden begann, bestand nur aus Wärme. Als der Mensch die erste Runde des
Saturndaseins durchlebte, begann er die innere Wärme seines Leibes dumpf und unspezifisch zu
erleben. In der zweiten Runde empfand er bereits seine eigenen inneren Wärmebewegungen, in der
vierten Runde fühlte er die Berührung durch die Wärme-Außenwelt usw., bis er schließlich in der
letzten Runde, also ganz am Ende der Saturnentwicklung, das Innerliche der gesamten äußeren
physische Wärmewelt innerlich miterlebte. Damit war das Trancebewusstsein ausgereift.
Einen vergleichbaren Zustand haben wir mit unserem Erdenbewusstsein noch nicht erreicht. Hier
stehen wir erst auf der 4. Lebensstufe. Wir fühlen uns berührt durch die physische Außenwelt,
stehen ihr sogar bewusst gegenüber - aber ihr Inneres können wir noch nicht miterleben. Das wird
erst am Ende der Erdenentwicklung der Fall sein.
Die Wesenheiten der verschiedenen Elementarreiche gestalten die äußere Natur - die Mineral-,
Pflanzen- und Tierwelt - und sie weben auch an den Wesensgliedern des Menschen:
"In den verschiedenen Regionen des Geisterlandes zeigen sich die geistigen Urbilder der
sinnlichen Welt. In der fünften, sechsten und siebenten Region finden sich diese Urbilder noch als
lebendige Keimpunkte, in den vier unteren Regionen gestalten sie sich zu geistigen Gebilden.
Diese geistigen Gebilde nimmt in einem schattenhaften Abglanz der Menschengeist wahr, wenn er
durch sein Denken sich das Verständnis der sinnlichen Dinge verschaffen will. Wie diese Gebilde
sich zur sinnlichen Welt verdichtet haben, das ist für denjenigen eine Frage, der ein geistiges
Verständnis seiner Umwelt anstrebt. – Zunächst gliedert sich für die menschliche
Sinnesanschauung diese Umwelt in die vier deutlich voneinander geschiedenen Stufen: die
mineralische, die pflanzliche, die tierische und die menschliche. Das Mineralreich wird durch die
Sinne wahrgenommen und durch das Denken begriffen. Macht man sich über einen mineralischen
Körper einen Gedanken, so hat man es somit mit einem Zweifachen zu tun: mit dem Sinnendinge
und mit dem Gedanken. Demgemäß hat man sich vorzustellen, daß dieses Sinnending ein
verdichtetes Gedankenwesen ist. Nun wirkt ein mineralisches Wesen auf ein anderes in äußerlicher
Weise. Es stößt an dasselbe und bewegt es; es erwärmt es, beleuchtet es, löst es aüf und so weiter.
Diese äußerliche Wirkungsart ist durch Gedanken auszudrücken. Der Mensch macht sich
Gedanken darüber, wie die mineralischen Dinge äußerlich gesetzmäßig aufeinander wirken.
Dadurch erweitern sich seine einzelnen Gedanken zu einem Gedankenbilde der gesamten
mineralischen Welt. Und dieses Gedankenbild ist ein Abglanz des Urbildes der ganzen
mineralischen Sinnenwelt. Es ist als ein Ganzes in der geistigen Welt zu finden. – Im
Pflanzenreiche treten zu der äußeren Wirkung eines Dinges auf das andere noch die Erscheinungen
des Wachstums und der Fortpflanzung hinzu. Die Pflanze vergrößert sich und bringt aus sich
Wesen ihresgleichen hervor. Zu dem, was dem Menschen im Mineralreiche entgegentritt, kommt
hier noch das Leben. Die einfache Besinnung auf diese Tatsache gibt einen Ausblick, der hier
lichtbringend ist. Die Pflanze hat in sich die Kraft, sich selbst ihre lebendige Gestalt zu geben und
diese Gestalt an einem Wesen ihresgleichen hervorzubringen. Und zwischen der gestaltlosen Art
der mineralischen Stoffe, wie sie uns in den Gasen, in den Flüssigkeiten und so weiter
gegenübertreten, und der lebendigen Gestalt der Pflanzenwelt stehen die Formen der Kristalle
mitten drinnen. In den Kristallen haben wir den Übergang von der gestaltlosen Mineralwelt zu der
lebendigen Gestaltungsfähigkeit des Pflanzenreiches zu suchen. – In diesem äußerlich sinnlichen
Vorgang der Gestaltung – in den beiden Reichen, dem mineralischen und dem pflanzlichen – hat
man die sinnliche Verdichtung des rein geistigen Vorganges zu sehen, der sich abspielt, wenn die
geistigen Keime der drei oberen Regionen des Geisterlandes sich zu den Geistgestalten der unteren
Regionen bilden. Dem Prozeß der Kristallisation entspricht in der geistigen Welt als sein Urbild
der Übergang von dem formlosen Geistkeim zu dem gestalteten Gebilde. Verdichtet sich dieser
Übergang so, daß ihn die Sinne in seinem Ergebnis wahrnehmen können, so stellt er sich in der
Sinnenwelt als mineralischer Kristallisationsprozeß dar. – Nun ist aber auch in dem Pflanzenleben
ein gestalteter Geistkeim vorhanden. Aber hier ist dem gestalteten Wesen noch die lebendige
Gestaltungsfähigkeit erhalten geblieben. In dem Kristall hat der Geistkeim bei seiner Gestaltung
die Bildungsfähigkeit verloren. Er hat sich in der zustande gebrachten Gestalt ausgelebt. Die
Pflanze hat Gestalt und dazu auch noch Gestaltungsfähigkeit. Die Eigenschaft der Geistkeime in
den oberen Regionen des Geisterlandes ist dem Pflanzenleben bewahrt geblieben. Die Pflanze ist
also Gestalt wie der Kristall, und dazu noch Gestaltungskraft. Außer der Form, welche die
Urwesen in der Pflanzengestalt angenommen haben, arbeitet an dieser noch eine andere Form, die
das Gepräge der Geistwesen aus den oberen Regionen trägt. Sinnlich wahrnehmbar ist an der
Pflanze aber nur, was sich in der fertigen Gestalt auslebt; die bildenden Wesenheiten, welche
dieser Gestalt die Lebendigkeit geben, sind im Pflanzenreiche auf sinnlich-unwahrnehmbare Art
vorhanden. Das sinnliche Auge sieht die kleine Lilie von heute und die größer gewordene nach
einiger Zeit. Die Bildungskraft, welche die letztere aus der ersten herausarbeitet, sieht dieses Auge
nicht. Diese bildende Kraftwesenheit ist der sinnlich-unsichtbar webende Teil in der Pflanzenwelt.
Die Geistkeime sind um eine Stufe herabgestiegen, um im Gestaltenreich zu wirken. In der
Geisteswissenschaft kann von Elementarreichen gesprochen werden. Bezeichnet man die
Urformen, die noch keine Gestalt haben, als erstes Elementarreich, so sind die sinnlich
unsichtbaren Kraftwesenheiten, die als die Werkmeister des Pflanzenwachstums wirken,
Angehörige des zweiten Elementarreiches. – In der tierischen Welt kommt zu den Fähigkeiten des
Wachstums und der Fortpflanzung noch Empfindung und Trieb hinzu. Das sind Äußerungen der
seelischen Welt. Ein Wesen, das mit ihnen begabt ist, gehört dieser Welt an, empfängt von ihr
Eindrücke und übt auf sie Wirkungen. Nun ist jede Empfindung, jeder Trieb, die in einem
tierischen Wesen entstehen, aus dem Untergrunde der Tierseele hervorgeholt. Die Gestalt ist
bleibender als die Empfindung oder der Trieb. Man kann sagen, so wie sich die sich verändernde
Pflanzengestalt zur starren Kristallform verhält, so das Empfindungsleben zur bleibenderen
lebendigen Gestalt. Die Pflanze geht in der gestaltbildenden Kraft gewissermaßen auf; sie gliedert
immer neue Gestalten während ihres Lebens an. Erst setzt sie die Wurzel, dann die Blattgebilde,
dann die Blüten und so weiter an. Das Tier schließt mit einer in sich vollendeten Gestalt ab und
entwickelt innerhalb derselben das wechselvolle Empfindungs- und Triebleben. Und dieses Leben
hat sein Dasein in der seelischen Welt. So wie nun die Pflanze das ist, was wächst und sich
fortpflanzt, so ist das Tier dasjenige, was empfindet und seine Triebe entwickelt. Diese sind für das
Tier das Formlose, das sich in immer neuen Formen entwickelt. Sie haben letzten Endes ihre
urbildlichen Vorgänge in den höchsten Regionen des Geisterlandes. Aber sie betätigen sich in der
seelischen Welt. So kommen in der Tierwelt zu den Kraftwesenheiten, die als sinnlich-unsichtbare
das Wachstum und die Fortpflanzung lenken, andere hinzu, die noch eine Stufe tiefer gestiegen
sind in die seelische Welt. Im tierischen Reich sind als die Werkmeister, welche die Empfindungen
und Triebe bewirken, formlose Wesenheiten vorhanden, die sich in seelische Hüllen kleiden. Sie
sind die eigentlichen Baumeister der tierischen Formen. Man kann das Gebiet, dem sie angehören,
in der Geisteswissenschaft als das dritte Elementarreich bezeichnen. – Der Mensch ist außer mit
den bei Pflanzen und Tieren genannten Fähigkeiten noch mit derjenigen ausgestattet, die
Empfindungen zu Vorstellungen und Gedanken zu verarbeiten und seine Triebe denkend zu
regeln. Der Gedanke, der in der Pflanze als Gestalt, im Tiere als seelische Kraft erscheint, tritt bei
ihm als Gedanke selbst, in seiner eigenen Form, auf. Das Tier ist Seele; der Mensch ist Geist. Die
Geistwesenheit ist noch um eine Stufe tiefer herabgestiegen. Beim Tiere ist sie seelenbildend.
Beim Menschen ist sie in die sinnliche Stoffwelt selbst eingezogen. Der Geist ist innerhalb des
menschlichen Sinnenleibes anwesend. Und weil er im sinnlichen Kleide erscheint, kann er nur als
jener schattenhafte Abglanz erscheinen, welchen der Gedanke vom Geistwesen darstellt. Durch die
Bedingungen des physischen Gehirnorganismus erscheint im Menschen der Geist. – Aber der
Geist ist dafür auch des Menschen innerliche Wesenheit geworden. Der Gedanke ist die Form,
welche die formlose Geistwesenheit im Menschen annimmt, wie sie in der Pflanze Gestalt, im
Tiere Seele annimmt. Dadurch hat der Mensch kein ihn aufbauendes Elementarreich außer sich,
insofern er denkendes Wesen ist. Sein Elementarreich arbeitet in seinem sinnlichen Leibe. Nur
insofern der Mensch Gestalt und Empfindungswesen ist, arbeiten an ihm die Elementarwesen
derselben Art, die an den Pflanzen und Tieren arbeiten. Der Gedankenorganismus aber wird im
Menschen ganz vom Inneren seines physischen Leibes herausgearbeitet. Im Geistorganismus des
Menschen, in seinem zum vollkommenen Gehirn ausgebildeten Nervensystem, hat man sinnlichsichtbar vor sich, was an den Pflanzen und Tieren als unsinnliche Kraftwesenheit arbeitet. Dies
macht, daß das Tier Selbstgefühl, der Mensch aber Selbstbewußtsein zeigt. Im Tiere fühlt sich der
Geist als Seele; er erfaßt sich noch nicht als Geist. Im Menschen erkennt der Geist sich als Geist,
wenn auch – durch die physischen Bedingungen – als schattenhaften Abglanz des Geistes, als
Gedanke. – In diesem Sinne gliedert sich die dreifache Welt in der folgenden Art: 1. Das Reich der
urbildlichen formlosen Wesen (erstes Elementarreich); 2. das Reich der gestaltenschaffenden
Wesen (zweites Elementarreich); 3. das Reich der seelischen Wesen (drittes Elementarreich); 4.
das Reich der geschaffenen Gestalten (Kristallgestalten); 5 das Reich, das in Gestalten sinnlich
wahrnehmbar wird, an dem aber die gestaltenschaffenden Wesen wirken (Pflanzenreich); 6. das
Reich, das in Gestalten sinnlich wahrnehmbar wird, an dem aber außerdem noch die
gestaltenschaffenden und die sich seelisch auslebenden Wesenheiten wirken (Tierreich); und 7. das
Reich, in dem die Gestalten sinnlich wahrnehmbar sind, an dem aber noch die
gestaltenschaffenden und seelisch sich auslebenden Wesenheiten wirken und in dem sich der Geist
selbst in Form des Gedankens innerhalb der Sinnenwelt gestaltet (Menschenreich).
Hieraus ergibt sich, wie die Grundbestandteile des im Leibe lebenden Menschen mit der geistigen
Welt zusammenhängen. Den physischen Körper, den Ätherleib, den empfindenden Seelenleib und
die Verstandesseele hat man als in der Sinnenwelt verdichtete Urbilder des Geisterlandes
anzusehen. Der physische Körper kommt dadurch zustande, daß des Menschen Urbild bis zur
sinnlichen Erscheinung verdichtet wird. Man kann deshalb auch diesen physischen Leib eine zur
sinnlichen Anschaulichkeit verdichtete Wesenheit des ersten Elementarreiches nennen. Der
Ätherleib entsteht dadurch, daß die auf diese Art entstandene Gestalt beweglich erhalten wird
durch eine Wesenheit, die ihre Tätigkeit in das sinnliche Reich herein erstreckt, selbst aber nicht
sinnlich anschaubar wird. Will man diese Wesenheit vollständig charakterisieren, so muß man
sagen, sie hat zunächst ihren Ursprung in den höchsten Regionen des Geisterlandes und gestaltet
sich dann in der zweiten Region zu einem Urbild des Lebens. Als solches Urbild des Lebens wirkt
sie in der sinnlichen Welt. In ähnlicher Art hat die Wesenheit, welche den empfindenden
Seelenleib aufbaut, ihren Ursprung in den höchsten Gebieten des Geisterlandes, gestaltet sich in
der dritten Region desselben zum Urbilde der Seelenwelt und wirkt als solches in der sinnlichen
Welt. Die Verstandesseele aber wird dadurch gebildet, daß des denkenden Menschen Urbild sich
in der vierten Region des Geisterlandes zum Gedanken gestaltet und als solcher unmittelbar als
denkende Menschenwesenheit in der Sinneswelt wirkt. – So steht der Mensch innerhalb der
Sinneswelt; so arbeitet der Geist an seinem physischen Körper, an seinem Ätherleib und an seinem
empfindenden Seelenleib. So kommt dieser Geist in der Verstandesseele zur Erscheinung. – An
den drei unteren Gliedern des Menschen arbeiten also die Urbilder in Form von Wesenheiten mit,
die ihm in einer gewissen Art äußerlich gegenüberstehen; in seiner Verstandesseele wird er selbst
zum (bewußten) Arbeiter an sich. – Und die Wesenheiten, die an seinem physischen Körper
arbeiten, sind dieselben, welche die mineralische Natur bilden. An seinem Ätherleib wirken
Wesenheiten von der Art, die im Pflanzenreich, an seinem empfindenden Seelenleib solche, die im
Tierreich auf sinnlich-unwahrnehmbare Art leben, die aber ihre Wirksamkeit in diese Reiche
herein erstrecken.
In seinen Vorträgen über Die Apokalypse des Johannes und über Die Elementarreiche, ihre
Wesensarten und ihre Wirkungen hat Rudolf Steiner die Elementarreiche und ihre künftige
Entwicklung noch detailierter charakterisiert:
"Jeder Bewußtseinszustand nun muß seinerseits in sieben Stufen erreicht werden. Diese sieben
Stufen, die jedesmal durchgemacht werden müssen, nennen wir Lebensstufen, so daß wir
unterscheiden sieben Bewußtseinsstufen und in jeder Bewußtseinsstufe sieben Lebensstufen. Es ist
schwer, aus unserer Sprache heraus Worte zu finden für diese sieben Lebensstufen. Wenn wir bloß
auf unsere Erde Rücksicht nehmen, so können wir die Lebensstufen dadurch bezeichnen, daß wir
reden von den sieben Reichen, denn es fallen die Lebensstufen auf der Erde zusammen mit den
sieben Reichen. Da bezeichnen wir die erste Lebensstufe als das erste Elementarreich, die zweite
als das zweite, die dritte als das dritte Elementarreich, die vierte als das Mineralreich, die fünfte als
das Pflanzenreich, die sechste als das Tierreich und die siebente als das Menschenreich. Nun
könnten wir ja sagen: Auf jeder dieser Bewußtseinsstufen werden sieben solche Lebensstufen
durchgemacht oder sieben Reiche absolviert. — Aber wenn wir die sieben Lebensstufen des
Saturn ebenso bezeichnen würden, als erstes, zweites, drittes Elementarreich, als Mineral-,
Pflanzen-, Tier- und Menschenreich, so würde das nur falsche Vorstellungen wachrufen, denn die
Ausdrücke für diese Reiche sind geprägt nach unseren Erdenerfahrungen und es waren eben die
Reiche ganz anders gestaltet in dieser uralten Zeit, als das heute bei den Erdreichen der Fall ist.
Wir können nur sagen: Analog diesen Reichen gab es sieben Reiche auf dem Saturn, sieben auf der
Sonne. Schon näher kamen die sieben Reiche des Mondes, und was die sieben Lebensstufen der
Erde sind, das sind eben die sieben Reiche auf der Erde geworden. Und auf der Erde können wir
sie schon leichter beschreiben, obwohl es heute außerordentlich schwer ist, dem Menschen eine
Vorstellung von den drei Elementarreichen zu geben. Von Mineral-, Pflanzen-, Tier- und
Menschenreich glaubt ja der Mensch eine gesunde Vorstellung zu haben, obwohl das auch nicht
der Fall ist.
Vielleicht wird es Ihnen gelingen, sich eine Art Vorstellung von den drei Elementarreichen zu
bilden, wenn Sie sich folgendes sagen. Also Sie denken sich Steine, Metalle und so weiter, und
diese Glieder des Mineralreiches immer feiner und feiner werdend, so daß Sie immer weniger und
weniger sehen, daß sie sich sozusagen auflösen in immer feinere Substantialität. Nehmen wir an,
Sie lassen sie alle verdunsten, so daß sie eigentlich nur noch ganz feine Substantialität hätten,
durch die Sie hindurchschauen könnten, die Ihnen nicht mehr sichtbar wäre. Aus solchen Gebilden
würde, wenn man sie zu noch immer größerer Verfeinerung brächte, etwas hervorgehen, was
schließlich nicht mehr ein mineralisches Reich ist, sondern das dritte Elementarreich. Dann
würden wir zum zweiten, zum ersten Elementarreich aufsteigen. Es ist für die heutigen
Empfindungsqualitäten schwer, sich Vorstellungen zu machen von diesen Reichen, die
hineingeheimnißt, verdichtet sind in unsere Welt. So ist es nämlich, wie wenn diese
Elementarreiche verdichtet in unsere Welt hinein, sagen wir, verschwunden wären. Sie gehen
unserem Mineralreich voran. Wir haben ja gesehen, wann dieses Mineralreich selber sich gebildet
hat. In früheren Perioden der Erdenentwickelung war dieses Mineralreich eben im Zustande der
Elementarreiche vorhanden.
Nun die anderen vier Reiche. Das mineralische Reich sehen Sie um sich herum und ebenso das
pflanzliche, das tierische und das menschliche. Aber wir werden uns klar sein müssen, daß diese
Benennungen im eigentlichen geheimwissenschaftlichen Sinn doch nicht ganz richtig sind. Der
Laie nennt die heutigen Mineralien als dem Mineralreich angehörig, die Pflanzen als dem
Pflanzenreich angehörig, die Tiere als dem Tierreich und die Menschen als dem Menschenreich
angehörig. Das ist zwar laienhaft gesprochen richtig, das ist für alle trivialen Dinge des Lebens
durchaus ausreichend, aber im okkultistischen Sinn ist es unrichtig. Denn es ist heute der Mensch
erst im Mineralreich vollendet. Er wird erst aufsteigen in künftigen Entwickelungsperioden zum
Pflanzen-, Tier- und Menschenreich. Wir können den Menschen heute, weil er ein Ich-Bewußtsein
hat, durchaus Mensch nennen, aber wir dürfen noch nicht sagen, er sei im Sinne der
Geheimwissenschaft im Menschenreich verkörpert, denn dazu ist etwas anderes notwendig. Das
müssen wir besprechen. Was kann der Mensch heute begreifen? Darauf kommt es an. Er kann
heute bloß das mineralische Reich verstehen. Sowie er an das Pflanzenreich kommt, versteht er es
nicht mehr. Das Mineralreich kann er verstehen, aus den Kräften des Mineralreichs kann er
Maschinen, Häuser und so weiter zusammensetzen. Daß er ebenso durchschauen lernt, was in
einer Pflanze die Kräfte sind, die diese Pflanze groß werden lassen, das erst wird ihn mit seinem
Bewußtsein ins Pflanzenreich erheben. Und daß er begreifen lernt, wie ein Tier empfinden kann —
jetzt kann er nur eine äußerliche Anschauung davon bekommen —, das macht ihn zum
Angehörigen des Tierreichs. Und wenn er nicht nur sein eigenes Ich begreift, sondern ein anderes,
wenn er einen Menschen innerlich ganz begreift, dann erst gehört er dem Menschenreich an.
Sie werden am besten verstehen, daß der Mensch heute erst das mineralische Reich begreifen
kann, wenn Sie folgende Betrachtung machen. Denken Sie einmal, daß eine große Anzahl von
Gelehrten sagt: Ja, die Pflanzen und die Tiere sind nichts anderes als komplizierte Mineralien. —
Und diese Gelehrten warten darauf, daß sie die Stoffe so zusammenfügen können, daß sie Pflanzen
und Tiere werden. Sie geben sich der Illusion hin, man könne die Pflanzen als mineralische Wesen
begreifen, weil sie keine Vorstellung davon haben, daß es außer dem Mineralreich noch etwas
anderes gibt. Es sagen ja viele: Ihr Anthroposophen träumt davon, daß es einen Ätherleib gibt,
etwas, was über das bloß Mineralische hinausgeht, aber ihr sollt nicht mehr träumen, wenn es uns
gelingen wird, im Laboratorium so, wie man heute Schwefelsäure zusammensetzt, aus den
einzelnen Stoffen, aus Kohlenstoff, Stickstoff, Sauerstoff, Wasserstoff und so weiter, ein
lebendiges Wesen aufzubauen. — Man glaubt, das Lebendige läßt sich ebenso aufbauen, wie sich
etwa Schwefelsäure zusammensetzen läßt; man glaubt, die rein materialistische Wissenschaft wird
das einmal können. Man glaubt, die Anthroposophen wären so töricht, daran zu zweifeln, daß
einstmals die Zeit kommen wird, wo tatsächlich in der Retorte die Pflanzen erzeugt werden. Diese
Zeit wird kommen. Das haben aber diejenigen, die auf okkultem Boden stehen, schon immer
gesagt. Sie wissen, daß die Zeit kommen wird, wo der Mensch die Pflanzenheit so in die eigene
Natur aufnehmen wird, wie er heute das Mineralreich aufgenommen hat. Und wie er aus
Mineralien Häuser aufbaut, wie er die Kräfte des Mineralreiches heute benutzt, so wird er
einstmals aus den ihm dann wohlbekannten Kräften des Pflanzenreiches, ohne zum Samen zu
greifen, ohne die Naturkräfte in ihrer unbegriffenen Weise zu Hilfe rufen zu müssen, das
Pflanzengebilde und Höheres noch im Laboratorium erzeugen. Aber würde diese Möglichkeit, im
Laboratorium ein lebendiges Wesen zu erzeugen, vorzeitig eintreten, so wäre sie für den auf dem
wahren Boden der Geheimwissenschaft Stehenden das, was man schwarze Magie nennt. Die
Menschen müssen für jeden Schritt der Entwickelung erst reif werden. Es gibt einen okkulten Satz,
der lautet: Erst dann werden die Menschen auf dem Experimentiertisch lebende Wesen erzeugen,
wie sie heute mineralische Produkte herstellen, wenn der Laboratoriumstisch zum Altar und die
chemische Verrichtung zu einer sakramentalen Handlung geworden ist. — Das ist ein okkulter
Satz, der immer ausgesprochen worden ist. Wahrlich, solange man ins Laboratorium geht und
glaubt, daß man mit uriheiligen Gefühlen dasselbe tun kann wie mit heiligen, so lange wird man
mit dem Willen derjenigen, die in rechter Weise die Entwickelung leiten, niemals im Laboratorium
ein lebendiges Wesen erzeugen können. Erst dann wird das möglich sein, wenn man wissen wird,
daß ein mineralisches Produkt zwar erzeugt werden kann, wenn auch am Laboratoriumstisch ein
Schurke steht, daß aber niemals ein lebendiges Wesen hervorgebracht werden kann, wenn dies der
Fall ist. Denn in das lebendige Wesen fließt, wenn es zusammengebaut wird, etwas, was in dem
Menschen selbst drinnen ist. Würde der Mensch ein Schurke sein, so würde das Schurkische
hinüberfließen und das entstandene Wesen wäre ein Abdruck der Schurkerei. Erst wenn man
begreifen wird, was es heißt, daß der Mensch als ganze Wesenheit mit seinem ganzen Innern wirkt
in dem, was er erzeugt, erst dann wird die Welt reif sein, das Lebendige, das Pflanzliche, Tierische
und Menschliche, in freier Tätigkeit zu erzeugen. Dann wird der Mensch aufgestiegen sein in das
Pflanzenreich, wenn er das Pflanzliche ebensogut durchschauen wird, wie er heute das
Mineralische durchschaut. Zum Tierreich wird er aufgestiegen sein dann, wenn er die Empfindung
so durchschaut, daß er ebenso ein empfindendes Wesen machen kann durch seine eigene
Geisteskraft, wie er heute einen Gegenstand herstellt. Und zum Menschenreich wird er
aufgestiegen sein, wenn er den Menschen in freier Tätigkeit neu gestalten kann.
So ist der Mensch heute in dem mineralischen Reich vorhanden, und dieses Wesen als Mensch,
das wir sind, ist im Grunde genommen das einzige Wesen, welches schon ganz im mineralischen
Reich sich ausgebildet hat, während die anderen Reiche in vieler Beziehung auf viel niedrigerer
Stufe stehen als diejenige ist, die man im Okkultismus mit dem Mineralreich bezeichnet. So zeigen
uns die Pflanzen eine Art Vorstufe dessen, was der Mensch erleben wird, wenn er einmal selbst im
Pflanzenreich sein wird. Aber die Pflanzen sind nicht im Pflanzenreich, sondern höchstens
Vorbilder, nicht Urbilder, sondern Hinweise auf ein künftiges Reich, in dem der Mensch sein wird,
in dem er die Pflanzennatur innerlich durchleben wird wie heute die mineralische Natur. Dieses
Pflanzenreich, in dem der Mensch sein wird, das wird noch durch andere Dinge sich auszeichnen.
Es wird vor allen Dingen durch einen heute zwar manchmal mit dem Verstand gesagten, aber noch
lange nicht begriffenen moralischen Satz ausgezeichnet sein. Heute lebt der Mensch so, daß man
sagen kann: Der einzelne, wenn er sich es auch nicht gesteht, ist überzeugt davon, daß das Glück
des einzelnen möglich ist, wenn daneben auch das Unglück eines anderen herrscht. — Es ist
durchaus möglich, daß heute sich einer glücklich fühlt, trotzdem andere Menschen unglücklich
sind. Wenn es auch dem Verstande nach zugestanden wird, daß die höchste Moral diejenige sei,
die alle Menschen beglückt, in der Praxis ist der Mensch überzeugt, daß das Glück des einzelnen
ganz gut möglich ist, ohne daß der andere ebenso glücklich sei wie er. Der Mensch wird, wenn er
im Pflanzenreich sein wird, eine Entwickelungsstufe in moralischer Beziehung erreicht haben, wo
es ihm unmöglich sein wird, sich als Einzelner glücklich zu fühlen, wenn andere seinesgleichen
unglücklich sind. «Das Glück des einzelnen ist untrennbar mit dem Glück aller verbunden»: dieser
Satz wird herrschen, wenn der Mensch in das Pflanzenreich aufgenommen sein wird. Es könnte
sich kein Mensch irgend glücklich fühlen, wenn sein Glück herausfallen würde aus dem Glücke
aller. So sehen Sie, daß für so feine Begriffe, wie wir sie im Okkultismus haben müssen, wenn wir
alles verstehen wollen, heute sehr wenig Empfindungsmöglichkeiten bestehen. Aber Sie sehen
auch, daß der Mensch lange Entwickelungsreihen noch vor sich hat. Das alles muß er erreichen,
und es ist noch sehr wenig davon vorhanden.
Wir sprechen also von sieben Reichen, durch die der Mensch selber hindurchgeht. Auf dem Jupiter
wird es wieder sieben Reiche geben, die noch etwas ähnlich sind den sieben Erdenreichen, aber
sich doch schon sehr von diesen unterscheiden. Auf der Venus werden es wieder sieben sein und
auf dem Vulkan wieder. Hier kann man sie gar nicht mehr Reiche nennen, der Begriff Reich paßt
hier nicht mehr.
Planetensystem
Ein Planetensystem oder Sonnensystem, das sich aus einer Reihe sehr unterschiedlicher
Himmelskörper (Fixstern, Planeten, Monde und Kometen) aufbaut, entsteht nach
anthroposophischer Ansicht nicht alleine durch physikalische Kräfte, sondern ist das Ergebnis der
gemeinsamen Tätigkeit höherer geistiger Hierarchien. Es gibt viele Planetensysteme im Kosmos,
von denen unser Sonnensystem ein spezielles Beispiel ist. In ihrer Gesamtheit schafft sich die
höchste Trinität gleichsam eine äußere Hülle. Die Verständigung zwischen den einzelnen
Planetensystemen wird von der höchsten Hierarchie, den Seraphim, geleitet. Jedes Planetensystem
entwickelt sich in sieben aufeinanderfolgenden Weltentwicklungsstufen weiter, die jeweils durch
ein rein geistiges, äußerlich nicht fassbares Dasein voneinander getrennt sind. Im Zuge dieser
Entwicklungsreihe steigt es vom planetarischen Zustand zum Fixsternsystem und, gegen Ende der
siebengliedrigen Reihe, weiter zum Tierkreis auf:
"Ein Fixstern ist ein vorgerückter Planet, der die Dinge, die nicht mitkommen konnten, abgestoßen
hat. Die höheren Wesenheiten haben sich auf dem Fixstern ein Dasein gegründet. Jeder Fixstern ist
entstanden aus einem Planeten. Auch im Kosmos findet ein Avancement, ein Aufrücken statt...
Was wird aus einer Sonne? - Aus einer Sonne wird dasjenige, was wir heute vom Himmel herunter
glitzern sehen als den Tierkreis. Die höhere Entwickelungsstufe einer Sonne ist, daß sie sich zum
Tierkreis entfaltet. Der Tierkreis besteht aus den zwölf Sternbildern: Widder, Stier, Zwillinge,
Krebs, Löwe, Jungfrau, Waage, Skorpion, Schütze, Steinbock, Wassermann, Fische. Für den
materialistischen Astronomen sind es einfach Gruppenbilder. Der Seher aber weiß, daß sie nicht
einfach in den Raum gesetzt sind, sondern daß sie in ihrer Konstellation geistigen Wesenheiten
entsprechen, die herumgruppiert sind in diesem Gürtel am Himmel. Wenn Wesenheiten das
Sonnendasein absolviert haben, dann wird aus ihnen ein solcher Tierkreis. Auch dieser hat eine Art
von Entwickelung.
Entstehung
Der Raum ist eine Schöpfung der Trinität, und geht der schaffenden Tätigkeit der Hierarchien
voran. Die Bildung eines neuen Planetensystems beginnt damit, dass die erste Hierarchie einen
geeigneten Kugelraum im Weltenall sucht und von außen her schaffend in diesen hineinwirkt. Die
Seraphim nehmen dazu von der Trinität die Pläne für das neue Weltensystem entgegen. Die
Cherubim, die sich in ihrer Gesamtheit als Tierkreiswesenheiten um dieses Zentrum ihrer
schöpferischen Tätigkeit herumlagern, arbeiten diese Pläne weiter aus, und die Throne
ermöglichen durch das Ausfließenlassen ihrer Willenssubstanz, die äußerlich zuerst nur als Wärme
erscheint, für eine erste Verwirklichung.
Die Wesen der zweiten Hierarchie wirken im Inneren des so entstandenen planetarischen Gebildes.
Die Kyriotetes sorgen als Geister der Weisheit für die richtige Zusammenordnung des ganzen
Weltensystems, die Dynameis oder Geister der Bewegung sorgen für die richtige Ausführung und
die Exusiai oder Geister der Form sichern den geschlossenen Bestand des ganzen Planeten.
Weitere Entwicklung
Es entsteht dadurch ein erster planetarischer Zustand, der sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht in
einzelne Himmelskörper gliedert, sondern noch ein verhältnismäßig einheitlich gestaltetes
Weltengebilde ist. Es ist das ein sogenannter okkulter Planet, der sich, wie schon angedeutet, im
Laufe von sieben aufeinanderfolgenden Weltentwicklungsstufen weiterentwickelt. Konkret
bedeutet das, dass der Planetenzustand zunächst nach und nach in die äußere Erscheinung tritt, die
in Anlehnung an die indische Terminologie auch als Manvantara bezeichnet wird, und dabei einen
bestimmten Entwicklungsprozess durchmacht, der darauf ausgerichtet ist, dass jene Wesen, für
deren geistige Entwicklung diese siebengliedrige Reihe planetarischer Zustände geschaffen wird,
sich hier eine ganz bestimmte Bewusstseinsstufe erringen kann. Ist dieses Ziel erreicht, zieht sich
der Planet zunächst wieder aus der äußeren Erscheinung zurück und tritt in einen rein geistigen
Zwischenzustand über, nach der indischen Ausdrucksweise auch als Pralaya bezeichnet. Nach
einiger Zeit wird das ganze Weltensystem für die äußere Erscheinung wiedergeboren und dadurch
die Entwicklung des nächsthöheren Bewusstseinszustandes ermöglicht. In diesem Sinn kann man
also auch von sieben aufeinanderfolgenden Wiederverkörperungen des Planetensystems sprechen.
Auch der Tierkreis, der das Planetensystem umgibt, macht dabei eine Entwicklung durch. Er
beginnt als undifferenzierte Nebelmasse und gruppiert sich erst nach und nach zu solchen
Sternkonstellationen, wie sie uns in der gegenwärtigen Erdentwicklung als die bekannten zwölf
Sternbilder erscheinen.
Unsere Erdenentwicklung stellt die vierte und mittlere Stufe von sieben Planetenzuständen dar, auf
die man mit dem geöffneten geistigen Blick zurückblicken bzw. prophetisch vorausschauen kann,
wobei die zukünftige Entwicklung natürlich noch offen ist und nur in ihren zuvor veranlagten
Grundlinien fassbar ist. Die sieben Stufen, durch die sich unser Weltensystem entwickelt, werden
von Rudolf Steiner bezeichnet als:
Saturn, Sonne, Mond, Erde, Jupiter, Venus und Vulkan.
Sie dürfen nicht verwechselt werden mit den gleichnamigen Planeten unseres gegenwärtigen
Sonnensystems, das ja nur die mittlere Stufe dieser Entwicklungsreihe ist. Es gibt allerdings
geistige Beziehung zwischen diesen okkulten Planetenzuständen und unseren gegenwärtig
äußerlich erscheinenden Planeten, die diese Namensgebung rechtfertigt.
Jede der 7 planetarischen Weltentwicklungsstufen untergliedert sich weiter in 7 Lebenszustände,
von denen jeder wiederum 7 Formzustände durchläuft, so dass bis zur Vollendung der gesamten
planetarischen Entwicklung insgesamt 7*7*7 = 343 Entwicklungsschritte durchgemacht werden.
Esoterisch gilt daher die Zahl 7-7-7 als Zahl der Vollendung; sie wird gelegentlich auch als Zahl
der Logoi bezeichnet, weil die höchste Trinität, die Dreieinigkeit der drei Logoi Vater, Sohn und
Heiliger Geist, die Gesamtentwicklung leitet. In eine besonders kritische Phase tritt die
planetarische Entwicklung auf dem sechsten okkulten Planeten im sechsten Formzustand des
sechsten Lebenszustandes ein. Darauf weist die Zahl des Tieres 6-6-6, von der auch in der
Apokalypse des Johannes gesprochen wird, sich dort allerdings nicht auf die kritische
Entwicklungsphase der ganzen Planetenkette bezieht, sondern nur auf den kritischen Punkt unserer
unmittelbaren Erdenentwicklung (siehe dazu auch -> Diskussion).
Die Entwicklung unseres gegenwärtigen Planetensystems
Die derzeit naturwissenschaftlich anerkannten Theorien zur Entstehung unseres Sonnensystems
basieren letzlich auf der Kant-Laplaceschen Nebularhypothese, die Kant im Jahr 1755 in seinem
Werk Allgemeine Naturgeschichte und Theorie des Himmels formuliert hatte und nach der die
einzelnen Planeten etwa zeitgleich aus einer rotierenden Wolke aus Gas und Staub entstanden sein
sollen. Diese Theorie vermittelt aber nur ein äußeres Bild des kosmischen Geschehens, hinter dem
in Wahrheit erhabene geistige Wesenheiten als die eigentlich treibenden Kräfte stehen.
"Als unsere Erde aus dem rein geistigen, devachanischen Zustand hervortrat, als sie zum erstenmal
eine Art von äußerlich wahrnehmbarem Dasein erhielt, war sie nicht so, wie sie heute ist; sondern
da war sie so, daß sie, äußerlich angesehen, wirklich etwa wie ein großer Urnebel aufgefaßt
werden könnte, wie ihn die äußere, physische Wissenschaft schildert. Nur müssen wir uns diesen
Urnebel groß, weit größer als die heutige Erde denken, und daß er weit über die äußersten Planeten
hinausreichte, die heute zu unserem Sonnensystem gehören, bis weit über den Uranus hinaus.
Geisteswissenschaftlich stellen wir uns die Sache so vor, daß das, was wir hervorkommen sehen
aus einem geistigen Zustand, nicht lediglich eine Art physischer Urnebel ist. Wer das, was da
hervorkommt, als eine Art physischen Urnebel und als sonst nichts weiter schildert, ist etwa
ebenso weise wie ein Mensch, der einen anderen Menschen gesehen hat und nun, wenn er gefragt
wird, was er gesehen hat, sagt: Muskeln, die an Knochen hängen, und Blut habe ich gesehen! - der
also nur das Physische beschreibt. Denn in dem Urnebel sind eine Fülle von geistigen Kräften und
geistigen Wesenheiten enthalten. Die gehören dazu, und was in dem Urnebel geschieht, ist eine
Folge der Taten der geistigen Wesenheiten. Alles, was der Physiker beschreibt, ist so, wie wenn er
sich einen Stuhl in den Weltenraum hinausstellt und die ganze Geschichte sich anschaut. Er
beschreibt wirklich so wie jener Beobachter, der den Zorn und die Leidenschaft, die eine Ohrfeige
hervorrufen, leugnet und nur die sich bewegende Hand sieht. In Wahrheit ist das, was da geschieht,
das Heraustreten von Weltkörpern und Weltkugeln, Tat von geistigen Wesenheiten; so daß wir in
dem Urnebel das Kleid, die äußere Offenbarung einer Fülle von geistigen Wesenheiten sehen.
Die Entwicklung unseres heutigen Planetensystems begann nach Ansicht Rudolf Steiners damit,
dass zuerst die alten Weltentwicklungsstufen in abgekürzter Form wiederholt wurden:
"Aus diesem Weltenschlaf tritt dann die vierte Metamorphose unserer Erde zutage: unser Planet,
die Erde selbst. Diese erste Gestalt der Erde ist allerdings ganz verschieden von dem, was unsere
Erde jetzt als Gestalt zeigt. Als sie zuerst aufleuchtete, diese Erde, aus der kosmischen Nacht, dem
Dämmerdunkel, da war sie groß, ungeheuer groß, denn sie hatte ja wieder in sich die Sonne und
den Mond; alle Abspaltung geschah erst später. Sie war so groß, daß sie bis zum heutigen Saturn
reichte. Die Differenzierung unseres Systems geschah erst später. Die Kant-Laplacesche Theorie
gibt, soweit es dem physikalischen Denken möglich ist, dieses erste Hervorgehen unserer Erde in
ganz verständlicher Weise. Sie spricht von einem Nebel, einer Art Urnebel, in dem alles aufgelöst
ist, und aus dem daher das ganze Sonnensystem hervorgeht. Durch die Rotation dieses Nebels
haben sich Ringe gebildet, diese Ringe verdichten sich, und durch die Rotation bilden sich dann
die Planeten. In der Schule wird das an einem Experiment häufig dargestellt: man bringt eine
Ölkugel in einer gleich schweren Flüssigkeit mittels einer einfachen mechanischen Vorrichtung
zum Rotieren. Man kann alsdann beobachten, wie sich diese Kugel abplattet, wie sich von ihr
Tropfen losreißen, die sich wiederum zu Kugeln formen und die Hauptkugel umkreisen, und auf
diese Weise sieht man im Kleinen eine Art Planetensystem durch das Rotieren entstehen. Das
wirkt ungeheuer suggestiv. Warum sollte man sich das nicht in der Welt ebenso vorstellen? Man
sieht es ja hier förmlich, wie durch die Rotation ein Planetensystem entsteht, man hat es ja vor
sich! Man vergißt dabei nur eines - sich selbst oder den Herrn Lehrer, der die Drehung vornimmt.
Mit dieser äußeren Tatsache ist nichts erklärt. So etwas wie dieses Weltensystem entsteht nicht aus
dem Nichts, entsteht nicht aus dem Nebel von selbst, sondern weil viele geistige Wesenheiten
daran gearbeitet haben und an einem bestimmten Punkte ihrer Entwickelung aus der chaotischen
Substanz die feinsten Substanzen herauszogen und die gröberen, den Mond, hinausschleuderten.
In der ersten Zeit nach dem Pralaya wiederholte die Erde, die nun wieder alle die Substanzen und
Wesenheiten in sich vereinigt hatte, den Saturnzustand. Sie war im Anfang dieser Entwickelung
keine Gaskugel, wie vielfach falsch angenommen wird, sondern eine Wärmekugel. Denn sie
wiederholte eben den Saturnzustand und reichte so weit wie bis zum heutigen Saturn. Die geistigen
Wesenheiten sind es, die sich auf einer gewissen Stufe ihre Substanzen mitnehmen. Allem liegt
eben der Geist zugrunde, sowohl bei der Trennung der Sonne wie bei der alten
Mondenentwickelung. Nichts Äußeres war daran schuld, sondern innere Notwendigkeit war es für
einen Teil der Wesenheiten. Die höheren Wesenheiten sondern aus der chaotischen Substanz das
heraus, was sie brauchen. Der Geist ist es überall, der das Äußere lenkt. Als die Erde zuerst
aufleuchtete, war alles in ihr darinnen; da waren diese Wesenheiten auf verschiedenen Stufen ihrer
Entwickelung darinnen.
Die Abspaltung der Planeten von der Sonne
Um den verschiedenen geistigen Hierarchien geeignete, ihrer Entwicklungsstufe angemessene
Wirkungsgebiete zu geben, wurden nach und nach die einzelnen Planeten von der Sonne
abgespalten.
"Die Sonne hatte hoch erhabene Wesenheiten, die schöpferisch so weit waren, daß sie Licht in den
Weltenraum senden konnten. Nun habe ich schon oft erwähnt, daß man nicht nur in der Schule
sitzenbleiben kann, sondern auch in der kosmischen Entwickelung. Der Mensch war so weit
gekommen, daß er die Erde ertragen konnte, die hohen Wesenheiten so weit, daß sie die Sonne
ertrugen. Nun haben diese Wesenheiten, die heute die Sonne bewohnen, früher das
Menschendasein gehabt, aber es sind in dieser Entwickelung Wesenheiten zurückgeblieben, denen
es unmöglich war, ihr Pensum zu absolvieren, sie konnten die Sonne nicht ohne weiteres
bewohnen. Wären sie hineingekommen, dann wäre es ihnen schlecht ergangen; auch der Mensch
hätte es nicht ertragen können. Diese Wesenheiten aber standen zwischen den Sonnengöttern und
den Menschen. So mußten sie sozusagen einen anderen Weltenkörper erhalten, auf dem die
Bedingungen ihrem Dasein gemäß waren. Da wurde tatsächlich auch in der kosmischen
Entwickelung für diese Wesenheiten gesorgt. Noch ehe unsere Sonne die Erde aus sich
herausgesetzt hatte, etwa gleichzeitig damit, trennte sich aus der Sonne heraus unser Jupiter.
Später, nachdem die Sonne schon die Erde herausgesetzt hatte, trennte sich von der Sonne ab
unsere heutige Venus; und noch später, wiederum durch Abtrennung von der Sonne, der heutige
Merkur.
"So waren Wesenheiten da, die im Anfange, als unsere Erdentwickelung begann, kaum geeignet
waren, die weitere Entwickelung mitzumachen, die noch so jung waren in ihrer ganzen
Entwickelung, daß jeder weitere Schritt ihnen Verderben gebracht hätte. Sie mußten sozusagen
einen Schauplatz erhalten, auf dem sie sich ihre vollständige Jugendlichkeit bewahren konnten.
Alle anderen Schauplätze sind dazu da, denen Wohnstätten zu geben, die schon weiter sind. Für
die Wesenheiten, die zuallerletzt während des Monddaseins entstanden, und die deshalb auf einer
sehr frühen Entwickelungsstufe stehengeblieben waren, mußte ein Schauplatz abgeballt werden,
der deshalb auch nur geringen Zusammenhang mit unserem Erdendasein hat: es ballte sich
derjenige Weltkörper ab, den wir als den Uranus bezeichnen. Das ist ein Schauplatz geworden für
solche Wesenheiten, die auf einer sehr weit zurückgebliebenen Stufe stehenbleiben mußten.
Dann ging die Entwickelung weiter. Alles, was, abgesehen vom Uranos, in unserem Weltensystem
ist, ist jetzt in einer urbreiigen Masse enthalten. Die griechische Mythologie nennt das, was da war,
bevor sich dieser Uranos herausgestaltet hat, das «Chaos». Jetzt ist der Uranus herausgestaltet; das
andere ist sozusagen noch im Chaos zurückgeblieben. Damit sind jetzt noch Wesenheiten
verbunden, die in ihrer damaligen Entwickelung gerade auf der Stufe standen, auf der wir
Menschen gestanden haben, als unsere Erde durch den Saturnzustand durchgegangen war. Und für
diejenigen, die eben deshalb, weil sie auf dieser Stufe standen, weil sie ihr Dasein erst begonnen
hatten, alles spätere nicht mitmachen konnten, für sie wurde ein besonderer Schauplatz «Saturn»
geschaffen. Es spaltete sich also ein zweiter Weltkörper ab, der Saturn, den Sie heute im
Himmelsraum noch sehen. Er entstand dadurch, daß Wesenheiten da waren auf der Stufe, auf der
die Menschen gestanden haben zur Zeit des Saturndaseins der Erde. Während also dieser Saturn
als ein besonderer Weltkörper entstand, war außer ihm alles andere, was zu unserem heutigen
Planetensystem gehört, vorhanden. Auch die Erde mit allen ihren Wesen war in dieser urbreiigen
Masse noch darinnen. Nur Uranus und Saturn waren schon draußen.
Das nächste, was geschah, war, daß sich wieder ein Planet abspaltete, der der Schauplatz für eine
gewisse Entwickelungsstufe werden mußte. Das ist jetzt der «Jupiter», der dritte Planet, der sich
herausspaltet aus der Nebelmasse, die für uns eigentlich die Erde ist. Während der Jupiter und die
anderen Planeten, die wir schon kennen, draußen sind, sind Sonne und Mond mit der Erde immer
noch vereint. Diese Planeten waren in der Tat abgespalten aus dem Chaos, als in der Erde noch das
vorhanden war, was heute auch in unserer Sonne ist, als unsere Erde noch ganz mit der Sonne und
dem Mond eins war. Damals, als der Jupiter sich abgespalten hat, entstanden nach und nach die
Vorläufer der heutigen Menschheit, das heißt, es kamen die heutigen Menschen wieder heraus, so
wie eine neue Pflanze aus dem Samen herauskommt. Diese Menschensamen hatten sich nach und
nach während des alten Saturnzustandes, während des alten Sonnenzustandes und während des
alten Mondzustandes gebildet. Jetzt - noch war die Sonne mit der Erde verbunden - kamen diese
Menschensamen wieder heraus.
Nun hätten sich aber die Menschen so nicht weiter entwickeln können; sie konnten dieses Tempo
nicht vertragen, als die Erde noch mit der Sonne zusammen war. Und jetzt geschieht etwas, was
wir dann gut verstehen, wenn wir uns darüber klar sind, daß diejenigen Wesenheiten, welche wir
angesprochen haben als «Feuergeister», sich ihren Schauplatz aus der Erde herausnehmen. Die
Sonne drängt sich aus der Erde heraus, und wir haben nun Sonne und dann Erde und Mond
zusammen. Während dieser Zeit ist auf irgendeine Art, die jetzt nicht genauer beschrieben werden
soll, weil das zu weit führen würde, wiederum als ein Schauplatz für besondere Wesenheiten der
«Mars» übriggeblieben, der dann tatsächlich in dem weiteren Fortgang durch Erde und Mond
durchgeht, und, während er durchgeht, in der Erde mit dem Mond das zurückläßt, was wir heute
als Eisen kennen. Daher ist er auch der Veranlasser alles dessen, was als Eisenteile in den
lebendigen Wesen abgelagert ist, also im Blut. Nun könnte jemand sagen: Eisen ist überall, auch in
der Sonne und so weiter. - Das ist ja nicht weiter verwunderlich, denn geradeso wie andere Körper
in dem Urnebel waren, so war auch der Mars überall darin mit seinem Eisen, das er zurückgelassen
hat; das ist auch in allen anderen Planeten! Auch hier liegt wieder die Tatsache vor, daß die
Wissenschafter heute schon wunderbare Belege dafür bringen, daß die Sache sich so verhält, wie
es hier von der geisteswissenschaftlichen Lehre dargestellt wird. Sie erinnern sich wohl, daß ich
Ihnen einmal dargestellt habe, wie man symbolisch übergeht von dem grünen Pflanzensaft, dem
Chlorophyll, zum Blut des Menschen. Die Pflanzen sind als solche entstanden, bevor dieser
Marsdurchgang stattgefunden hat, und haben ihre Eigenschaft bewahrt. Dann hat sich in die
Wesen, die heute höher organisiert sind als die Pflanzen, das Eisen eingelagert, das das rote Blut
erfüllt. Es ist durchaus übereinstimmend mit diesen geisteswissenschaftlichen Tatsachen, wenn
kürzlich in einem Berner Laboratorium gefunden worden ist, daß das Blut nicht verglichen werden
kann mit dem Chlorophyll. Das ist eben, weil es später eingelagert ist. Wir dürfen uns nicht
vorstellen, daß das Blut etwa von der Substantialität des chemischen Elementes «Eisen» abhängt.
Ich sage das ganz besonders deshalb, weil jemand sagen könnte, daß man gar nicht von einem
Zusammenhange des Chlorophyll mit dem Blute reden könne. Heute macht die Wissenschaft die
Entdeckung, daß das Blut auf das Element «Eisen» zurückzuführen ist, während das Chlorophyll
gar kein Eisen enthält. Es ist aber doch im vollsten Einklänge mit dem, was die
Geisteswissenschaft zu sagen hat; es handelt sich nur darum, daß man die Dinge in dem richtigen
Lichte betrachten muß.
Nun sondert sich, aus Gründen, die wir schon erwähnt haben, der «Mond» ab, so daß wir die Erde
für sich haben und den heutigen Mond als ihren Nebenplaneten. Zur Sonne sind alle Wesenheiten
hingezogen, die im Wesentlichen höherer Art sind als der Mensch und die wir die Feuergeister
genannt haben. Nun sind aber gewisse Wesenheiten da, die nicht so hoch gestiegen sind, daß sie
das Sonnendasein wirklich ertragen können. Machen Sie sich klar, was das für Wesenheiten sind:
es sind Wesenheiten, die sehr erhaben über den Menschen sind, die aber doch nicht so weit
gekommen sind, daß sie, wie die Feuergeister, auf der Sonne leben können. Für diese Wesenheiten
mußten Schau- plätze geschaffen werden. Alle die anderen Schauplätze hätten ihnen nicht gedient;
denn die sind für andersgeartete Wesenheiten, die durchaus nicht das immerhin hohe Alter
derjenigen Wesenheiten erreicht haben, die zwar zu den Feuergeistern zu zählen sind, jedoch den
kosmischen Kursus nicht ganz absolviert haben. In der Hauptsache waren es zwei Gattungen von
Wesenheiten, die zurückgeblieben waren; für diese wurden dadurch zwei besondere Schauplätze
geschaffen, daß sich zwei andere Planeten von der Sonne abspalteten, «Merkur» und «Venus».
Merkur und Venus sind zwei Planeten, die von der Sonne sich abgespalten haben als die
Schauplätze für diejenigen Feuergeister, die weit erhaben sind über menschliches Dasein, die aber
das Sonnendasein nicht hätten ertragen können. So haben Sie den Merkur in der Nähe der Sonne
als Schauplatz für diejenigen Wesenheiten, die nicht auf der Sonne mit den Feuergeistern hätten
leben können, und die Venus als Schauplatz für Wesenheiten, die in gewisser Beziehung hinter
den Merkurwesenheiten zurückgeblieben waren, die aber noch weit über dem Menschen standen.
So haben Sie aus inneren Gründen, aus geistig wirkenden Tätigkeiten diese verschiedenen
Weltenkörper aus dem Urnebel heraus entstehen sehen.
"Und jetzt will ich Ihnen etwas als Ergänzung sagen zu dem, was wir schon gestern berühren
konnten, zu der Tatsache, daß sich die Sonne von Erde plus Mond trennte, und daß sich dann
wiederum der Mond von der Erde lostrennte. Das ist im Hauptverhältnis richtig, aber dieses Bild
muß ergänzt werden.
Bevor sich die Sonne trennen konnte, erwies sich schon die Notwendigkeit für gewisse
Wesenheiten, sich besondere Schauplätze abzutrennen. Das, was sie abtrennten, figuriert heute als
die äußeren Planeten Saturn, Jupiter und Mars. Wir können also sagen: In der allgemeinen Materie,
wo Sonne und Mond drinnen waren, waren auch Saturn, Jupiter und so weiter drinnen, und
gewisse Wesenheiten trennten sich zuerst mit diesen Weltenkörpern heraus. Das waren
Wesenheiten, die solche Lebensbedürfnisse hatten, wie sie gerade durch ein Leben auf diesen
Planeten befriedigt werden konnten. Dann trennte sich mit den höchsten Wesenheiten die Sonne
los, und es war zurückgeblieben Erde plus Mond. Das entwickelte sich weiter, bis der Mond in der
geschilderten Weise herausgeworfen wurde. Aber nicht alle Wesenheiten, die mit der Sonne
gegangen waren, waren fähig, auch die Sonnenentwickelung mitzumachen. Wenn wir etwa
bildlich sprechen dürfen - es ist schwer, Worte aus der prosaischen Sprache dafür zu finden; daher
ist es manchmal notwendig, vergleichsweise zu sprechen -, dann können wir sagen: Als sich die
Sonne losspaltete, glaubten gewisse Wesenheiten, sie könnten es ertragen, die Reise der Sonne
mitzumachen. In Wirklichkeit konnten es nur die höchsten Wesenheiten, die anderen mußten sich
später herausspalten. Und dadurch, daß sich diese Wesenheiten besondere Schauplätze schufen,
entstanden Venus und Merkur. So sehen wir die Abspaltung von Saturn, Jupiter, Mars vor der
Trennung der Sonne von der Erde. Nachher spalten sich von der Sonne ab Venus und Merkur, und
dann trennt sich der Mond von der Erde.
So entstanden die Planetensphären als Herrschaftsgebiete der Hierarchien. Die eigentliche Realität
der Planetensphären liegt aber nicht auf dem äußeren Physischen Plan, sondern auf dem
Astralplan.
"Während der Wiederholung des Saturnzustandes lösen sich von der Erde ab: Uranus und Saturn.
Während der Wiederholung des Sonnenzustandes löst sich von der Erde ab: Jupiter. Nach der
Trennung von der Erde spaltete die Sonne ab: Merkur und Venus. Nach der Trennung von der
Sonne spaltete die Erde ab: Mond. Neptun gehört nicht eigentlich zu unserem Sonnensystem.
"Es gibt alle möglichen Grade, auch bei den reiferen Wesenheiten. Es gab solche, die das rasche
Sonnentempo und auch wieder das langsame Tempo der Erde nicht brauchen konnten. Diese nun
sonderten sich schon ab vor der Trennung, als Sonne, Erde und Mond noch beisammen waren, und
bildeten besondere Schauplätze für ihr Wirken, hatten dort die ihnen gemäßen Herrschaftsgebiete.
Dadurch eben bildeten sich die äußeren Planeten Saturn, Jupiter und Mars.
Während der Wiederholung des Saturnzustandes lösen sich von der Erde ab Uranus, Vulkan und
Saturn. Während der Wiederholung des Sonnenzustandes lösen sich ab Jupiter und Mars.
Nachdem die Sonne sich von der Erde getrennt hat, spaltete sie von sich ab Merkur und Venus,
nach der Sonnentrennung spaltete die Erde ab den Mond. Das Auseinanderzerren des alten
Mondes geschah durch die Kräfte der fortgeschrittenen Mächte, welche den Sonnenkörper
herauszogen, während die normalen und zurückgebliebenen den ihn umkreisenden Mond bildeten.
In allen Mysterien nennt man dies den Streit am Himmel. Die versprengten Planetoiden sind die
Trümmer jenes Schlachtfeldes, in welchem auch das Urgeheimnis über die Entstehung des Bösen
gesucht werden muß.
Planetenwesen und seelische Entwicklung
Dadurch, dass die verschiedenen Planetenwesenheiten ihre Sphäre in der Seelenwelt (Astralwelt)
bezogen, wurde erst die Entwicklung der höheren seelischen und geistigen Wesensglieder des
Menschen möglich. Durch die Mars-Wesenheiten wurde durch Umwandlung des Astralleibes die
Entwicklung der Empfindungsseele angeregt, später durch die Merkur-Wesenheiten die
Verstandesseele, die aus dem Ätherleib herausgearbeitet wurde, und durch die Jupiterwesen die
dem physischen Leib abgerungene Bewusstseinsseele. Schließlich gaben die Venus-Wesenheiten
im letzten Drittel der atlantischen Zeit den Anstoß zur Entfaltung des Geistselbst.
"So wurden planetarische Daseinsstufen geschaffen für diese nicht mitgekommenen Wesenheiten;
sie bewohnen diese Planeten jetzt. In der Zeit, als nun noch der Mond sich von der Erde loslöste,
da vollzog sich ein sehr geheimnisvoller Vorgang in unserer kosmischen Entwickelung, der sehr
schwer zu erklären ist und den man bezeichnet als den «Durchgang des Mars durch unsere Erde».
Er ist, wie gesagt, außerordentlich schwer zu erklären, denn als die Erde noch mit der Sonne
verbunden war, war diese Marsmasse darin; dann trennte sich die Sonne von der Erde und dann
ging der Mars heraus und ließ zurück auf der Erde die Substanz, die man als das Eisen bezeichnet.
Auch der Mars wurde ein Schauplatz für solche nicht mitgekommenen Wesenheiten. Diese
Marswesen sind die Anreger für die Entwickelung der Empfindungsseele. Hätten sie ihren Einfluß
nicht auf unseren Planeten ausgeübt, die Empfindungsseele hätte sich nicht gestalten können. Das
zeigt Ihnen, welche Bedeutung jene Wesenheiten haben, auf die wir am Anfang hingewiesen
haben, die geistig zu den physischen Substanzen des Sonnensystems gehören und die in
Wechselbeziehung stehen zu dem, was wir in uns selbst haben.
Ebenso wie die Empfindungsseele angeregt worden ist durch die Marswesenheiten, so die
Verstandesseele durch die Merkurwesenheiten und die Bewußtseinsseele durch die Jupiterwesen.
Und damals, als schon die Empfindungsseele, die Verstandesseele und die Bewußtseinsseele
angeregt waren, da wurde der Anstoß gegeben, Manas in Fluß zu bringen. Denn dazu mußte zuerst
auch noch eine Anregung gegeben werden. War es einmal in Fluß gebracht, dann konnte der
Mensch sozusagen seine Entwickelung selbst in die Hand nehmen. Das war im letzten Drittel der
atlantischen Zeit. Die Anreger waren die Wesenheiten, die auf der Venus waren. So können Sie
sich eine Vorstellung machen von der Wechselwirkung der verschiedenen Glieder unseres
Planetensystems. Wir müssen uns denken, daß der Mensch mitgebracht hatte seinen physischen
Leib, seinen Ätherleib und seinen Astralleib. Dann entwickeln sich drei Glieder: die
Empfindungsseele, Verstandesseele und Bewußtseinsseele und endlich Manas. Die
Bewußtseinsseele hat ihre Kraft vom Jupiter, die Verstandesseele vom Merkur, die
Empfindungsseele vom Mars und das Geistselbst empfing seinen Anstoß von der Venus. So
müssen Sie, wenn Sie an sich selbst die Kräfte aufspüren wollen, die in Ihnen sind, zu den
betreffenden Sternen aufschauen. Der Mensch ist ein kompliziertes Wesen; er ist dadurch
geworden, daß die Kräfte des Kosmos in ihm zusammengeflossen sind." (Lit.: GA 98, S 197f)
Den Merkurwesen kommt dabei eine doppelte Aufgabe zu; sie haben nicht nur die Verstandesseele
des Menschen zu entwickeln, sondern sie sind such die großen Lehrmeister der Eingeweihten:
"Sie erinnern sich aus meiner «Theosophie», daß es nur eine grobe Einteilung ist, wenn wir sagen,
der Mensch besteht aus physischem Leib, Ätherleib, astralischem Leib, Ich, Geistselbst,
Lebensgeist und Geistesmensch. Sie wissen, daß die richtigere Einteilung diese ist: Physischer
Leib, Ätherleib, astralischer Leib, und daß wir dann das, worin das Ich aufgeht, unterscheiden als
Empfindungsseele, Verstandes- oder Gemütsseele und Bewußtseinsseele, und daß wir darin erst
das Geistselbst oder Manas haben, dann den Lebensgeist oder Buddhi, und zuletzt den
Geistesmenschen oder Atman. Das Seelenhafte des Menschen erscheint also eingeschaltet als
Empfindungsseele, Verstandesseele und Bewußtseinsseele. Wenn wir die Entwickelung des
Menschen auf der Erde verfolgen, so können wir auch sagen: Es entwickelt sich zuerst zu den drei
Bestandteilen, die vom Monde herübergebracht werden, die Empfindungsseele hinzu, dann
entsteht die Verstandesseele, und die Bewußtseinsseele entsteht im Grunde genommen erst gegen
das Ende der atlantischen Zeit, als der Mensch zum erstenmal lernte, «Ich» zu sich zu sagen. Da
erst kann der Mensch lernen, bewußt von innen heraus an den Gliedern seiner Wesenheit zu
arbeiten. Wenn wir also den Menschen einteilen in Leib, Seele und Geist, so haben wir die Seele
wiederum einzuteilen in Empfindungs-, Verstandes- und Bewußtseinsseele. Die entwickeln sich
erst nach und nach; die Bewußtseinsseele kann noch keinen Einfluß haben, denn sie entsteht erst
als das letzte. So müssen diese Glieder auch wieder von außen angefacht werden. Dabei sind nun
wieder Wesenheiten von außen tätig, und zwar ist es so, daß der Mars mit seinen Wesenheiten auf
die Empfindungsseele wirkt. Als die Verstandesseele entstehen soll, ist der Merkur schon
abgespalten und wirkt mit seinen Wesenheiten auf die Entstehung der Verstandesseele, und der
längst vorhandene Jupiter wirkt auf die Entstehung der Bewußtseinsseele.
So haben Sie also in dem Seelischen des Menschen die Tätigkeit der drei Weltkörper: das Walten
des Mars in der Empfindungsseele, des Merkur in der Verstandesseele, des Jupiter in der
Bewußtseinsseele; und indem das Geistselbst in die Bewußtseinsseele hineingedrängt wird, ist die
Venus mit ihren Wesenheiten tätig. Für die ersten Eingeweihten ist auch wieder der Merkur tätig,
so daß also die Merkurwesen eine zweifache Tätigkeit ausüben: zunächst eine dem Menschen ganz
unbewußte, indem sie seine Verstandesseele entwickeln; sodann sind sie die ersten Lehrer der
Eingeweihten, wobei sie auf eine ganz bewußte Art wirken. Die Merkurwesen haben also stets
eine doppelte Tätigkeit, etwa so wie manche Landlehrer die Kinder unterrichten und außerdem den
ihnen zugeteilten Acker bebauen müssen. So haben die Merkurwesen die Verstandesseele zu
entwickeln und außerdem noch die großen Schullehrer der großen Eingeweihten zu sein. Alle
diese Dinge können Sie auch rein logisch begreifen.
Nun können Sie vielleicht fragen, warum denn gerade Jupiter auf die Bewußtseinsseele wirkt, da
er doch ein so weit rückständiger Planet ist. Aber erforscht werden diese Dinge eben nicht durch
logische Gründe, sondern so, daß man die Tatsachen der geistigen Welten erforscht. Da würden
Sie in der Tat sehen, daß die Bewußtseinsseele angefacht wird von den Jupiterwesen, denen auf
der anderen Seite zurückgebliebene Venuswesenheiten zu Hilfe kommen. Im kosmischen Wirken
ist es so, daß die Dinge nicht äußerlich-schematisch genommen werden dürfen, sondern man muß
sich klar sein, daß wenn ein Planet einmal schon eine Aufgabe erfüllt hat, seine Wesenheiten
später noch eine andere Aufgabe erfüllen können. Während der Menschheit der zweiten
Menschenrasse haben die Jupiterwesenheiten mitgewirkt an der Ausbildung des Ätherleibes; dann
gingen sie selbst ein Stück Wegs weiter, und als der Mensch so weit war, daß sich seine
Bewußtseinsseele entwickeln konnte, mußten sie wiederum eingreifen und seine Bewußtseinsseele
mitentwickeln. So wirkt dasjenige, was im Raum wirkt, in der mannigfaltigsten Weise ineinander,
und man kann durchaus nicht schematisch von dem einen auf das andere übergehen.
Einfluss der Planeten auf das Seelenleben des Menschen im Wachen und Schlafen
Beim Einschlafen und Aufwachen wirkt Mars auf die Empfindungsseele. Jupiter wirkt auf die
Verstandesseele und ruft die Träume hervor. Saturn wirkt im tiefsten Schlaf auf die
Bewusstseinsseele und kann auch automatische Handlungen im Schlaf, wie Sprechen oder
Nachtwandeln, hervorrufen. Die Jupiter- und Saturnkräfte sind es auch, die den Menschen im
Schlaf erquicken. Im wachen Zustand wirkt Venus auf die Empfindungsseele, Merkur auf die
Verstandesseele und der Mond auf die Bewusstseinsseele. Es sind dieselben Kräfte, die die
Planeten "umtreiben". Die Stärke ihrer Wirkung hängt dabei von ihrer räumlichen Entfernung ab.
"Diejenige Kraft, die auf die Empfindungsseele beim Einschlafen und Aufwachen wirkt,
bezeichnete man mit einem Namen, welcher in alten Sprachen sich decken würde mit dem Worte
Mars. Mars ist nichts anderes als ein Name für diejenige Kraft, die auf die Empfindungsseele
wirkt, welche des Abends den Menschen heraustreibt aus seinen Leibeshüllen und des Morgens
wiederum hineinschickt. Diejenige Kraft, welche wirkt auf die Verstandes- oder Gemütsseele,
nach dem Einschlafen und vor dem Aufwachen, sie ist jene Kraft, welche die Welt der Träume
hineintreibt in die Verstandes- oder Gemütsseele -, diese Kraft führt den Namen, der sich decken
würde mit dem Worte Jupiter. Und diejenige Kraft, welche in besonderen Verhältnissen den
Menschen zum Nachtwandler machen würde, die also während des Schlafzustandes auf des
Menschen Bewußtseinsseele wirkt, die trägt im Sinne der alten Geisteswissenschaft den Namen
Saturn. So daß man also im Sinne der Geisteswissenschaft redet, wenn man sagen würde, Mars hat
den Menschen eingeschläfert, Jupiter hat dem Menschen Träume in seinen Schlaf geschickt, und
der dunkle finstere Saturn ist die Ursache, die den Menschen, der seinem Einflüsse nicht
widerstehen kann, in seinem Schlafe aufrüttelt und zu unbewußten Handlungen treibt. Bei diesen
Namen dürfen Sie also nicht an das denken, was sie im Sinne der gewöhnlichen Astronomie
bedeuten. Vorläufig wollen wir ihre ursprünglichen Bedeutungen nehmen, welche Kräfte
bezeichnen, die durchaus geistiger Art sind und die auf den Menschen wirken, wenn er außerhalb
seines physischen Leibes und seines Äther- oder Lebensleibes in der geistigen Welt sich befindet,
während er schläft.
Nun, wenn der Mensch am Morgen aufgewacht ist - ich habe einen Punkt hingezeichnet zu diesem
Aufwachen aus dem Grunde, weil ja der Mensch mit dem Aufwachen in der Tat in eine ganz andere Welt tritt -, was geschieht denn, wenn der Mensch aufwacht? Da wird er in eine Welt versetzt,
die eigentlich der heutige normale Mensch allein als die seinige ansieht, in welcher ihm von außen
entgegentreten die Eindrücke auf seine Sinne. Diese Eindrücke auf seine Sinne, die werden so
bewirkt, daß er nicht hinter die sinnlichen Eindrücke hinschauen kann. Sie sind einfach da, sie
treten, wenn er des Morgens aufwacht, vor seine Seele hin. Wenn der Mensch aufwacht, ist der
ganze Teppich der Sinneswelt vor ihm ausgebreitet. Aber noch etwas anderes ist für den Menschen
da, nämlich, daß er nicht nur mit seinen Sinnen wahrnimmt diese äußere Welt, sondern daß er
dann, wenn er dieses oder jenes von dieser äußeren Welt wahrnimmt, immer etwas dabei
empfindet. Wenn auch die freudige Empfindung bei der Wahrnehmung irgendeiner Farbe noch so
gering ist, es ist ein innerer seelischer Vorgang, eine gewisse Empfindung da. Denn jeder wird sich
klar sein, daß auf ihn die violette Farbe anders wirkt als die rote, und die blaue anders als die
grüne. Alle äußeren Sinneseindrücke wirken so, daß sie innerliche Zustände hervorrufen. Alles
dasjenige, was so die äußeren Sinneseindrücke an Empfindungen hervorrufen, das gehört der
Empfindungsseele an, während wir die Ursache im Menschen, warum er die Sinneseindrücke
empfangen kann, den Empfindungsleib nennen. Der Empfindungsleib verursacht, daß der Mensch
Gelb oder Rot sieht. Die Empfindungsseele ist schuld daran, daß er über dieses Gelb oder Rot
dieses oder jenes empfindet. Wir müssen haarscharf unterscheiden: Dasjenige, was uns von außen
vor die Seele gezaubert wird, das verursacht der Empfindungsleib; dasjenige, was wir innerlich
dabei erleben, Lust und Leid oder irgendeine Nuance von jenem Eindruck, den die Farbe auf uns
macht, das gehört zur Empfindungsseele. Am Morgen beginnt die Empfindungsseele hingegeben
zu sein an die Eindrücke des Empfindungsleibes, wir könnten auch sagen, an die Eindrücke der
Außenwelt, die sie durch die Kräfte des Empfindungsleibes aufnimmt. Dasselbe also, was in der
Nacht während des Schlafes dem Marseinfluß ausgesetzt war, die Empfindungsseele, das wird am
Morgen beim Erwachen den Eindrücken der äußeren Welt ausgesetzt, das wird hingegeben der
sinnlichen Welt. Nun bezeichnen wir die gesamte Sinneswelt, insofern sie in unserer Seele gewisse
Empfindungen von Lust und Leid, Freude und Schmerz hervorruft, im Sinne der
Geisteswissenschaft wiederum mit einem besonderen Namen, mit dem Namen Venus. Ich bitte
wiederum, nichts anderes sich darunter zu denken als das, was eben charakterisiert wurde, also
dasjenige, was auf unsere Empfindungsseele als Einfluß sich geltend macht aus dem äußeren
Teppiche der Sinneswelt heraus, der uns nicht gleichgültig und kalt läßt, sondern uns mit gewissen
Empfindungen erfüllt. Diesen Einfluß auf unsere Empfindungsseele, der sich vom Morgen an
geltend macht, den bezeichnet man als die Kraft der Venus. So daß wir, ebenso wie wir den
Einfluß auf die Empfindungsseele nach dem Einschlafen als Mars bezeichnet haben, diesen
Einfluß nach dem Aufwachen als Venuskraft bezeichnen.
Ebenso findet aber aus der physischen Welt heraus ein Einfluß statt auf unsere Verstandes- oder
Gemütsseele, während sie während des Tages untergetaucht ist in den leiblichen Hüllen, das ist
derjenige Einfluß, durch den wir uns den äußeren Eindrücken der Sinneswelt entziehen und diese
verarbeiten können. Merken Sie, daß ein Unterschied ist zwischen dem Erleben in der
Empfindungsseele und dem Erleben in der Verstandes- oder Gemütsseele; die Empfindungsseele
erlebt nur so lange etwas, solange der Mensch der Außenwelt hingegeben ist; sie empfindet eben
die Eindrücke der Außenwelt. Wenn aber der Mensch während des Tagwachens einmal eine Weile
gar nicht achtgibt auf die Eindrücke der Außenwelt, sondern die äußeren Eindrücke nachklingen
läßt und sie verarbeitet in seiner Seele, dann ist der Mensch seiner Verstandesseele hingegeben.
Diese ist also etwas mehr selbständig gegenüber der Empfindungsseele. Diejenigen Einflüsse nun,
die es möglich machen, daß der Mensch während des Tageslebens nicht nur sozusagen immer
dasteht, seine Augen offen und anglotzt den äußeren Sinnesteppich, sondern daß er seine
Aufmerksamkeit abwenden kann von alle dem und Gedanken formen kann, durch die er die
Eindrücke der Außenwelt kombiniert und sich selbständig machen kann gegenüber der Außenwelt,
diese Einflüsse bezeichnen wir als die Kraft des Merkur. So daß wir also sagen können: Wie in der
Nacht auf unsere Verstandes- oder Gemütsseele die Jupitereinflüsse sich geltend machen, so
machen sich während des Tages die Merkureinflüsse geltend auf unsere Verstandes- oder
Gemütsseele. - Merken Sie, daß eine gewisse Korrespondenz besteht zwischen den Einflüssen des
Jupiter und des Merkur. Die Einflüsse des Jupiter sind beim heutigen normalen Menschen so, daß
sie als Traumbilder in sein Seelenleben hereindrängen, die entsprechenden Einflüsse während des
Tages, die Merkureinflüsse, wirken als seine Gedanken, als seine inneren Erlebnisse. Doch bei den
Jupitereinflüssen im Traume weiß der Mensch nicht, woher die Dinge eigentlich kommen,
während des Tagesbewußtseins, bei den Merkureinflüssen, weiß er es aber. Es sind auch innerliche
Vorgänge, die in der Seele ablaufen als innere Bilder. Das ist die Korrespondenz zwischen den
Einflüssen des Jupiter und des Merkur.
Nun gibt es aber auch solche Einflüsse, die während des Tages auf die Bewußtseinsseele wirken.
Was ist denn eigentlich für ein Unterschied zwischen Empfindungsseele und Verstandes- oder
Gemütsseele und Bewußtseinsseele? Nun, die Empfindungsseele macht sich geltend, wenn wir die
Dinge der Außenwelt einfach anglotzen. Entziehen wir uns für eine Weile den Eindrücken der
Außenwelt, geben wir nicht acht auf sie und verarbeiten wir sie, dann sind wir hingegeben unserer
Verstandes- oder Gemütsseele. Wenn wir jetzt das Verarbeitete nehmen und uns wiederum der
Außenwelt zuwenden und zu ihr in Beziehung setzen, indem wir übergehen zu Taten, dann sind
wir hingegeben unserer Bewußtseinsseele. Wenn Ihnen zum Beispiel hier der Blumenstrauß vor
Augen steht: Solange Sie ihn bloß anschauen und das Weiß der Rose in Ihnen Gefühle auslöst, so
lange sind Sie hingegeben Ihrer Empfindungsseele. Wenn ich nun aber das Auge abwende und gar
nicht mehr den Blumenstrauß sehe, sondern darüber nachdenke, dann bin ich hingegeben meiner
Verstandes- oder Gemütsseele; da verarbeite ich die Eindrücke, die ich erhalten habe, durch
Kombination. Wenn ich jetzt deshalb, weil mir der Blumenstrauß gefallen hat und ich die
Eindrücke, die er auf mich gemacht hat, verarbeitet habe, mir sage, ich möchte jemandem eine
Freude damit machen, wenn ich ihn dann nehme und also zur Tat übergehe, dann gehe ich aus der
Verstandes- oder Gemütsseele heraus, dann trete ich über in die Bewußtseinsseele, da trete ich
wiederum mit der Außenwelt in Beziehung. Und das ist eine dritte Kraft, die im Menschen sich
geltend macht, die ihn befähigt, nicht nur in sich zu verarbeiten die Eindrücke der Außenwelt,
sondern wieder mit der Außenwelt in Beziehung zu treten.
Merken Sie, daß wiederum eine Beziehung besteht zwischen dem Wirken der Bewußtseinsseele im
Wachen und dem Wirken der Bewußtseinsseele im Schlafen. Wir haben gesagt, wenn ein solcher
Einfluß im Schlafzustand vorhanden ist, dann geht der Mensch über in das Nachtwandeln, er
spricht und handelt im Schlafe. Nur, wenn er im Schlafe nachtwandelt, wird er durch die Kraft des
dunklen Saturn getrieben, bei Tage ist er mit seinem Ich dabei, er handelt bewußt. Dasjenige, was
während des Tageslebens auf die menschliche Bewußtseinsseele wirkt, damit sie aus dem
gewöhnlichen Leben her- aus zur Selbständigkeit kommen kann, bezeichnen wir als die Kraft des
Mondes. Vergessen Sie wiederum, was Sie bisher unter diesem Worte sich vorgestellt haben, Sie
werden schon noch verstehen, warum diese Dinge gerade so sind, vorläufig wollen wir diese
Namen als Benennungen behalten.
So haben wir also das menschliche Seelenleben verfolgt durch den Schlaf- und durch den
Wachzustand. Wir haben gefunden, daß es in drei voneinander getrennte Glieder zerfällt, daß es
dreierlei Einflüssen unterliegt. Wenn der Mensch in der Nacht hingegeben ist derjenigen Welt, die
wir bezeichnen müssen als die geistige Welt, dann ist er hingegeben den Kräften, die in der
Geisteswissenschaft bezeich- net werden als Mars-, Jupiter- und Saturnkräfte. Wenn er während
des Tagwachens sein Seelenleben entfaltet durch die Empfindungsseele, durch die Verstandesoder Gemütsseele und durch die Bewußtseinsseele, dann ist er hingegeben an diejenigen Kräfte,
die bezeichnet werden in der Geisteswissenschaft als Venus-, Merkur- und Mondkräfte."
Aufbau eines Planetensystems
Im geisteswissenschaftlichen Sinn ist ein Planetensystem ein lebendiges beseeltes Wesen, das,
ähnlich wie der Mensch, über verschiedene Wesensglieder verfügt, die allerdings etwas anders
geartet als die des Menschen sind.
Der volle Umfang eines Planetensystems offenbart sich erst in der materiell dichtesten
Entwicklungsstufe, die in der Mitte der siebengliedrigen Entwicklungsreihe, also mit der vierten
Wiederverkörperung des Planetensystems, erreicht wird. Unser Sonnensystem ist gegenwärtig in
diesem dichtesten Zustand und besteht aus:
den Monden, die in ihrer Gesamtheit den Leichnam des Planetensystems bilden. Ihnen gegenüber
hat der göffnete geistige Blick den gleichen Eindruck wie gegenüber einem menschlichen
Leichnam. Was in den Monden wirkt, ist abhängig von den geistigen Hierarchien bis herab zu den
Erzengeln (Archangeloi).
den sinnlich sichtbaren physischen Planeten, die den physischen Leib darstellen. Mit dem
hellsichtigen Blick hat man gegenüber den Planeten einen vergleichbaren Eindruck wie gegenüber
den lebendigen Leibern der Tiere und Menschen. Auf den Planeten wirken die geistigen
Hierarchien bis herab zu den Geistern der Form (Exusiai). Jeder Planet hat seine eigenen Geister
der Form und Geister der Bewegung (Dynameis), während sich die Tätigkeit der Seraphim,
Cherubim, Throne und Kyriotetes über alle Planeten des Systems erstreckt.
aus allem, dessen Dirigent der Fixstern ist und dadurch als Ätherleib des ganzen Systems wirkt.
Die Entwicklung des Fixsterns ist abhängig von den Hierarchien bis herab zu den Geistern der
Weisheit (Kyriotetes).
aus den Wesenheiten der höheren Hierarchien, die gemeinsam den Astralleib des Sonnensystems
bilden.
den Kometen, die alle schädlichen astralischen Substanzen, die innerhalb des Planetensystems
entstanden sind, aufsammeln und in die Weiten des Kosmos hinausbefördern. Nach dem
Durchgang durch das Planetensystem verschwinden Kometen für gewöhnlich aus dem Raum und
werden bei ihrer Rückkehr von der anderen Seite her neu gebildet. Kometen mit geschlossenen
elliptischen Bahnen sind die Ausnahme. Die Evolution innerhalb der Kometen ist abhängig von
den Wesenheiten der höheren Hierarchien bis herunter zu den Cherubim.
Richtet man den hellsichtigen Blick auf die physischen Himmelskörper, so dass diese für die
sinnliche Anschauung verschwinden, so steigen Impressionen früherer Planetenzustände auf. Der
heutige Mond wird so zum Erinnerungsbild des alten Mondenzustandes, die Sonne, am besten
wenn man sie rein geistig um Mitternacht schaut, wie es auch in den alten Mysterien geschah, zum
Bild des alten Sonnenzustandes und wird der geistige Blick schließlich auf die Kometen gelenkt,
so steigen Bilder des alten Saturn herauf.
Planetensphären
Sieben Planetensphären, die mit den klassischen sieben Planeten korrespondieren, umgeben aus
okkulter Sicht in konzentrischen Kreisen die Erde und konstituieren unser gegenwärtiges
Sonnensystem. Die eigentliche Realität der Planetensphären liegt nicht auf dem äußeren
Physischer Plan, sondern auf dem Astralplan. Hier begrenzen die einander teilweise
durchdingenden Planetensphären die Herrschaftsgebiete der höheren geistigen Hierarchien, die mit
der Erd- und Menschheitsentwicklung verbunden sind.
Im Leben zwischen Tod und neuer Geburt durchwandert der Mensch schrittweise die einzelnen
Planetensphären und hält sich dort jeweils für eine bestimmte Zeit auf:
"Auf der Erde leben wir zwischen Geburt und Tod. Zwischen Tod und neuer Geburt steht der
Mensch in einer gewissen Verbindung mit den anderen Planeten. Sie finden in meiner
«Theosophie» beschrieben das Kamaloka. Dieser Aufenthalt des Menschen in der Seelenwelt ist
eine Zeit, während welcher der Mensch ein Mondbewohner wird. Dann wird er ein
Merkurbewohner, dann ein Venusbewohner, dann ein Sonnen-, Mars-, Jupiter-, Saturnbewohner
und dann ein Bewohner des weiteren Himmels- oder Weltenraumes. Man redet nicht unrichtig,
wenn man sagt, daß zwischen zwei Inkarnationen auf der Erde Verkörperungen auf anderen
Planeten liegen, geistige Verleiblichungen. Der Mensch ist heute noch nicht so weit in seiner
Entwickelung, daß er sich in seiner Inkarnation erinnern kann an das, was er erlebt hat zwischen
Tod und neuer Geburt, aber in der Zukunft wird das möglich sein. Wenn er auch jetzt sich nicht
erinnern kann an das, was er zum Beispiel auf dem Mars erlebt hat, so hat er aber doch die Kräfte
des Mars in sich, wenn er auch nichts davon weiß. Man kann durchaus sagen: Jetzt bin ich ein
Erdenbewohner, aber die Kräfte in mir schließen in sich etwas, was ich mir auf dem Mars
angeeignet habe
Astralwelt
In der Astralwelt (auch Astralplan, Seelenwelt oder Astrallicht genannt; die unteren Regionen
der Astralwelt werden auch als elementarische Welt bezeichnet) sind Lust und Leid, Zuneigung
und Hass, Triebe und Begierden genau so wirklich vorhanden, wie in der physischen Welt die
äußeren materiellen Gegenstände. Zurecht kann man von einer eigenständigen Seelensubstanz
sprechen - nur darf der Begriff Substanz nicht im physisch-materiellen Sinn mißverstanden
werden. Den physischen Sinnen bleibt die Seelenwelt notwendig verborgen, sie eröffnet sich nur
dem imaginativen Seelenblick. Sympathie und Antipathie sind die beiden Pole, zwischen denen
sich die Seelenkräfte dynamisch entfalten.
Die Welt des Heiligen Geistes
In der christlichen Esoterik wird der Astralplan auch als die Welt des Heiligen Geistes bezeichnet.
In der jüdischen Kabbala nennt man sie Briah oder Briyah (hebr. ‫ עולם בריאה‬, Olam Briyah, die
Welt der Schöpfung) und sie umfasst die zweite Triade der Sephiroth, nämlich Chesed (Freiheit),
Geburah (Stärke) und Tifereth (Schönheit). Die Schilderungen im ersten Kapitel der Genesis
beziehen sich vornehmlich auf diese Welt.
Charakteristische Eigenschaften der Astralwelt
Auf dem Astralplan hat der chemische Äther sein wahres Leben:
"Der sechste ist der Astralplan. Auf dem lebt der chemische Äther. Wenn man somnambul ist,
nimmt man auf dem Astralplan die Eigenschaften der Chemikalien, die chemischen Eigenschaften
wahr, weil auf dem Astralplan der chemische Äther wirklich sein Leben hat.
Substanziell ist die Astralwelt aus den gleichen seelischen Kräften gewoben, die in unseren
Gefühlen, Emotionen und Empfindungen und namentlich auch in den von uns erlebten
Sinnesqualitäten walten. Nur erleben wir während unseres Erdenlebens in unseren Gefühlen und
Wahrnehmungen diese astralen Kräfte nicht unmittelbar so wie sie sind, sondern nur als
abgeblaßtes Spiegelbild. Der imaginativen Schau zeigt sich die Astralwelt daher vielfach wie ein
Spiegelbild der Erlebnisse in der physischen Welt. Die Zahl 563 müsste beispielsweise in der
Astralwelt als 365 gelesen werden. Ein Haßgefühl, das wir ausströmen, erscheint uns dort so, als
wenn es uns von dem Menschen zukäme, an den wir es gesandt haben. Unsere eigenen
ungebändigten tierhaften Triebe zeigen sich in der Imagination als wilde Tiere, die auf uns
losstürzen. Alle Farben erscheinen in der Astralwelt als Komplementärfarben, dem ruhigen Grün
der Pflanzenwelt entspricht etwa auf dem Astralplan die energiegeladene Purpurfarbe (von Goethe
auch als Pfirsichblüte bezeichnet). Was in der Seelenwelt sich als glühende Seelenwärme auslebt,
erscheint uns hier als eigentümliches Kältegefühl usw.
"Eine andere Erscheinung ist, daß die Zeit und die Ereignisse nach rückwärts gehen. Zum Beispiel
sehen wir im Physischen zuerst die Henne und dann das Ei. Im Astralischen sieht man umgekehrt
erst das Ei und dann die Henne, welche das Ei gelegt hat. Im Astralen bewegt sich die Zeit zurück;
erst sieht man die Wirkung und dann die Ursache. Daher der prophetische Geist; niemand könnte
künftige Ereignisse voraussehen ohne dieses Rückwärtsgehen von Zeitereignissen.
Es ist nicht wertlos, diese Eigentümlichkeiten der Astralwelt kennenzulernen. Viele Mythen und
Sagen aller Völker haben sich mit wunderbarer Weisheit damit beschäftigt, zum Beispiel die Sage
vom Herkules auf dem Scheidewege. Es wird gesagt, daß er sich einst hingestellt fühlte vor zwei
weibliche Gestalten, die eine schön und verlockend ; sie versprach ihm Lust, Glück und Seligkeit,
die zweite einfach und ernst, von Mühsal, schwerer Arbeit und Entsagung sprechend. Die beiden
Gestalten sind das Laster und die Tugend. Diese Sage sagt uns richtig, wie im Astralen des
Herkules eigene zwei Naturen vor ihn treten, die eine, die ihn zum Bösen, die andere Natur, die ihn
zum Guten drängt. Und diese erscheinen im Spiegelbilde als zwei Frauengestalten mit
entgegengesetzten Eigenschaften: das Laster schön, üppig, bestrickend, die Tugend häßlich und
abstoßend. Ein jedes Bild erscheint im Astralen umgekehrt.
Astralwelt und Sinnesqualitäten
Die Sinnesqualitäten, durch die uns die äußere physische Welt zum bewussten seelischen Erleben
gebracht wird, sind ihrer wahren Natur nach ebenfalls in der Astralwelt beheimatet. Sie bilden hier
einen von aller Gegenständlichkeit losgelösten Strom flutender Reizbarkeit von Farben, Formen,
Klängen, Geruchs- und Geschmacksempfindungen usw. Nur beseelten Wesen sind diese
Sinnesqualitäten zugänglich. Rein physikalische Apparate erfahren zwar die physikalischen
Wirkungen des Lichtes oder des Schalls, aber sie erleben dabei keine Farben oder Töne. Unsere
sinnliche Wahrnehmung beruht darauf, dass uns die rein seelischen Sinnesqualitäten durch die
physische Welt bzw. durch unsere physischen Sinnesorgane in das seelische Erleben
zurückgespiegelt werden (vgl. dazu -> Farbwahrnehmungsprozeß). Die physische Welt bzw.
unsere Sinne dienen uns gleichsam als Spiegelungsapparate, die uns die Farben, Töne, Gerüche
usw. erst zum Bewusstsein bringt. Die wahre seelische Natur der Sinnesqualitäten wird dadurch
aber abgeschattet und verzerrt. Ihre eigentliche unverfälschte Wirklichkeit eröffnet sich nur dem
imaginativen Blick. Tatsächlich sind gerade diese frei flutenden, rein seelischen Sinnesqualitäten
gleichsam das "Rohmaterial", aus dem die imaginativen seelischen Bilder gewoben sind. In diesem
Sinne sind beispielweise auch die Farben der menschlichen Aura zu verstehen, die sich dem
hellsichtigen imaginativen Blick zeigen.
"Die Astralwelt ist in der Hauptsache aus Formen und Farben zusammengesetzt. Solche gibt es
auch in der physischen Welt; wir sind aber gewohnt, auf dem physischen Plan die Farben immer
mit einem Gegenstand verbunden zu sehen. In der astralen Welt schwebt diese Farbe wie ein
Flammenbild frei in der Luft. Es gibt eine Erscheinung der physischen Welt, die an diese
schwebenden Farben erinnert, das ist der Regenbogen. Aber die astralischen Farbenbilder sind frei
im Raum beweglich, sie vibrieren wie eine Flut von Farben, ein Farbenmeer in immer
wechselnden, verschiedenartigen Linien und Formen.
Allmählich aber kommt der Schüler dazu, eine gewisse Ähnlichkeit zwischen der physischen und
astralen Welt zu erkennen. Zuerst erscheint ihm diese Glut, dieses Farbenmeer sozusagen als
herrenlos, es haftet nicht an Gegenständen. Dann aber treten die Farbenflocken zusammen und
heften sich, zwar nicht an Gegenstände, aber an Wesenheiten. Während vorher nur eine
schwebende Form gesehen wurde, offenbaren sich jetzt durch diese Farben geistige Wesenheiten,
die man Götter, Devas nennt. Es sprechen sich darin geistige Wesenheiten aus. Eine Welt von
Wesenheiten, die durch Farben zu uns spricht, ist die Astralwelt.
Astralwelt und Astralleib
Der menschliche Astralleib, von Rudolf Steiner auch als Trieb- und Empfindungsleib bezeichnet,
ist aus den Substanzen der astralischen Welt gewoben. Der Mensch umhüllt dadurch seinen
geistigen Wesenskern mit teilweise sehr niederen Astralkräften, was aber unumgänglich notwendig
für die physische Inkarnation ist. Nur durch diese auf das rein Irdische ausgerichteten Kräfte
können wir überhaupt als irdischer verkörperter Mensch leben. Ohne Nahrungstrieb,
Fortpflanzungstrieb usw. könnten wir auf Erden nicht existieren. Allerdings müssen wir spätestens
nach dem Tod, wenn wir wieder in die geistigen Weltbereiche aufsteigen sollen, diese triebhafte
Bindung an das irdische Dasein abstreifen. Der größte Teil unseres Astralleibes wird dadurch
wieder der astralen Welt übergeben und löst sich in ihr auf. Das geschieht während der
Läuterungszeit der menschlichen Seele im Kamaloka (in christlicher Terminologie als Fegefeuer
bezeichnet). Welche Seelenkräfte wir dabei in die Astralwelt übergehen lassen, bessere oder
schlechtere, hängt wesentlich von unserer irdischen Lebensführung ab. Wir schaffen dadurch
zugleich bessere oder schlechtere Bedingungen für jene menschlichen Individualitäten, die gerade
zu einer neuen irdischen Verkörperung herabsteigen - denn diese müssen die seelischen Kräfte, aus
denen sie ihren Trieb- und Empfindungsleib aufbauen, aus eben dieser Astralwelt schöpfen.
Die 7 Regionen der Astralwelt
Die Seelenwelt ist in sich mannigfaltig gestaltet und gliedert sich, beginnend mit der niedrigsten
Region, nach den Angaben Rudolf Steiners in folgende Bereiche, die zugleich bestimmten
Planetensphären entsprechen:
1. Region der Begierdenglut
2. Region der fließenden Reizbarkeit
3. Region der Wünsche
4. Region von Lust und Unlust
5. Region des Seelenlichtes
6. Region der tätigen Seelenkraft
7. Region des Seelenleben
Mondensphäre (Karmal)
Merkursphäre
Venussphäre
Sonnensphäre
mal))
Die niedersten 3 Regionen der Astralwelt (Begierdenglut, fließende Reizbarkeit und Region der
Wünsche) überlappen sich mit den 3 obersten Bereichen der physisch-ätherischen Welt
(Lichtäther, Klangäther und Lebensäther) und genau hier ist das Kamaloka zu finden:
"Wenn wir vom physischen Plan ausgehen, so haben wir hier (es wird gezeichnet) sieben
Unterabteilungen des physischen Planes; dann kämen sieben Unterabteilungen des Astralplanes.
Von diesen fallen die drei untersten mit den drei obersten des physischen Planes zusammen. Wir
müssen den Astralplan mit dem physischen Plan so zusammengeschoben betrachten, daß die drei
obersten Partien des physischen Planes zugleich die drei untersten Partien des Astralplanes sind.
Wir können von einer Randzone sprechen, das ist die, welche unsere Seelen nach dem Tode nicht
verlassen können, wenn sie durch Begierden noch an die Erde gefesselt sind. Man nennt sie
Kamaloka.
Die Wahrnehmung der astralen Welt
Die Art der Wahrnehmung der astralen Welt ist sehr ähnlich der Traumwahrnehmung:
"Zunächst können Sie sich eine Vorstellung bilden von dem, was um Sie herum ist in der
Astralwelt, wenn Sie sich den letzten Rest, den der Mensch noch von seinem früheren Hellsehen in
alten Zeiten hat, das ist das Traumleben, einmal vor die Seele rufen. Sie kennen ja alle dieses
Traumleben aus der Erfahrung, und Sie kennen es als eine Welt chaotischer Bilder. Woher kommt
es nun, daß der Mensch überhaupt träumt? Wir wissen ja, daß während dieses Traumlebens im
Bette der physische Leib und der Ätherleib liegt, während der Astralleib darüber schwebt. Beim
vollen, tiefen, traumlosen Schlafe ist der Astralleib ganz aus dem Ätherleibe herausgehoben; beim
Traumschlaf stecken noch Fühlfäden des Astralleibes im Ätherleib drinnen, und dadurch nimmt
der Mensch dann die mehr oder weniger verworrenen Bilder der Astralwelt wahr. Die astrale Welt
ist so durchlässig wie die Traumbilder, sie ist wie aus Träumen gewoben. Aber diese Träume
unterscheiden sich von den gewöhnlichen Träumen dadurch, daß diese Bilder eine Wirklichkeit
sind, genau so eine Wirklichkeit, wie die physische Welt. Die Art der Wahrnehmung ist sehr
ähnlich der Traumwahrnehmung: sie ist nämlich auch symbolisch. Sie wissen ja alle, daß die
Traumwelt symbolisch ist. Alles, was von der Außenwelt in den Schlaf aufgenommen wird, das
wird im Traum symbolisiert. Ich will Ihnen einige typische Beispiele von Träumen sagen, und
daran werden Sie ohne weiteres sehen können, wie sich der Traum auf Grund eines einfachen
äußeren Eindruckes symbolisiert. Sie sehen zum Beispiel im Traume, wie Sie einen Laubfrosch
fangen. Sie fühlen ganz genau den glitschigen Laubfrosch: beim Aufwachen fühlen Sie, daß Sie
den kalten Bettlakenzipfel in der Hand halten. Oder Sie träumen, Sie wären in einem dumpfen
Kellerloch voller Spinnweben; Sie wachen auf, und haben Kopfschmerzen. Oder Sie sehen im
Traum Schlangen, und merken beim Aufwachen, daß Sie Schmerzen in den Därmen haben. Oder
ein Akademiker träumt eine lange Geschichte von einem Duell vom Anfang der Anrempelung bis
zum Schluß des Austragens in der Pistolenforderung: der Schuß fällt — da wacht er auf und merkt,
daß der Stuhl umgefallen ist. Aus dem ganzen Ablauf dieses letzten Traumbildes ersehen Sie auch,
daß die Zeitverhältnisse ganz andere sind. Nicht nur, daß die Zeit sozusagen nach rückwärts
konstruiert wird, sondern auch, daß der ganze Zeitbegriff im Traumerlebnis seine Bedeutung
verliert. Man träumt im Bruchteil einer Sekunde ein ganzes Leben, wie ja auch im Augenblick
eines Absturzes oder des Ertrinkens unser ganzes Leben vor unserem Seelenauge vorüberzieht.
Worauf es aber jetzt in all den angeführten Traumbildern besonders ankommt, ist eben, daß sie
Bilder darstellen zu dem, was die Veranlassung dazu ist. So ist es überhaupt in der Astralwelt. Und
wir haben Veranlassung, diese Bilder zu deuten. Dasselbe astrale Erlebnis erscheint auch immer
als dasselbe Bild, darin ist durchaus Regelmäßigkeit und Harmonie, während die gewöhnlichen
Traumbilder chaotisch sind. Man kann sich schließlich in der Astralwelt genausogut wie in der
sinnlichen zurechtfinden.
Aus lauter solchen Bildern ist die Astralwelt gewoben, aber diese Bilder sind der Ausdruck für
seelische Wesenheiten. Alle Menschen sind nach dem Tode selbst in solche Bilder gehüllt, die
zum Teil sehr farben- und formenreich sind. So ist auch, wenn ein Mensch einschläft, dessen
Astralleib in flutenden und wechselnden Formen und Farben zu sehen. Alle astralen Wesenheiten
erscheinen in Farben. Kann der Mensch astral schauen, so nimmt er diese astralen Wesenheiten in
einem flutenden Farbenmeer wahr.
Nun hat diese astrale Welt eine Eigentümlichkeit, die dem, der das zum ersten Male hört,
eigenartig erscheint: Es ist in der Astralwelt alles wie im Spiegelbild vorhanden, und daher müssen
Sie als Schüler sich erst nach und nach daran gewöhnen, richtig zu sehen. Sie sehen zum Beispiel
die Zahl 365, die entspricht der Zahl 563. So ist es mit allem, was man in der Astralwelt
wahrnimmt. Alles, was zum Beispiel von mir selbst ausgeht, das scheint auf mich zuzukommen.
Das zu berücksichtigen, ist außerordentlich wichtig. Denn wenn zum Beispiel durch
Krankheitszustände solche astralen Bilder zustande kommen, muß man wissen, was man davon zu
halten hat. Im Delirium treten sehr häufig solche Bilder auf, und es können solche Menschen alle
möglichen Fratzen und Bildgestalten sehen, die auf sie zukommen, da in solch krankhaften
Zuständen die astrale Welt für den Menschen geöffnet ist. Diese Bilder sehen natürlich so aus, als
ob die Dinge auf den Menschen zustürzten, während sie doch in Wirklichkeit von ihm ausströmen.
Das müssen die Ärzte in Zukunft wissen, weil derartige Dinge durch die verdrängte religiöse
Sehnsucht in der Zukunft immer häufiger sein werden. Einem solchen Astralbilderlebnis liegt auch
zum Beispiel das Motiv zu dem bekannten Gemälde «Die Versuchung des heiligen Antonius»
zugrunde. Wenn Sie das alles bis zum letzten Ende durchdenken, so wird es Ihnen nicht mehr
drollig erscheinen, daß auch die Zeit sich in der Astralwelt umkehrt. Einen Anklang daran geben
Ihnen ja schon die Erfahrungen des Traumes. Erinnern Sie sich an das eben erwähnte Beispiel des
geträumten Duells. Alles läuft hier rückwärts, und so auch die Zeit. So kann man im astralen
Erleben am Baum zuerst die Frucht, dann die Blüte und zurück bis zum Keim verfolgen.
Und so verläuft auch nach dem Tode - das ist also die Zeit des Abgewöhnens - das ganze Leben
durch die Astralwelt rückwärts, und Sie durchleben Ihr Leben noch einmal von rückwärts nach
vorn und schließen es ab mit den ersten Eindrücken Ihrer Kindheit. Dieses geht aber wesentlich
schneller als hier in der physischen Welt und dauert etwa ein Drittel des Erdenlebens. Man erlebt
nun da auch noch manches andere bei diesem Rückwärtsdurchlaufen des Lebens. Nehmen wir an,
Sie sind mit achtzig Jahren gestorben und leben nun das Leben zurück bis zum vierzigsten
Lebensjahr. Da haben Sie zum Beispiel einmal einem eine Ohrfeige gegeben, wodurch seinerzeit
dieser Mensch von Ihnen einen Schmerz erfahren hat. Nun ist es so in der Astralwelt, daß auch
diese Schmerzempfindung sozusagen wie im Spiegelbild auftritt; das heißt: nun erleben Sie den
Schmerz, den damals der andere durch Ihre Ohrfeige erfahren hat. Und dasselbe ist natürlich auch
der Fall bei allen freudigen Ereignissen. — Und dann erst, wenn der Mensch sein ganzes Leben
durchlebt hat, tritt er ein in die himmlische Welt. Religiöse Urkunden sind immer wörtlich zu
nehmende Wahrheiten. Wenn Sie das soeben Gesagte sich vor Augen halten, werden Sie ohne
weiteres einsehen, daß der Mensch wirklich erst in die geistige Welt - und mit der geistigen Welt
ist das gemeint, was in der Bibel mit «Himmelreich» oder «das Reich der Himmel» bezeichnet
wird - eintreten kann, wenn er eben vorher sein ganzes Leben rückläufig durchlebt hat bis zur
Kindheit. Und dieses liegt in Wahrheit dem Worte Christi zugrunde: «So ihr nicht werdet wie die
Kindlein, werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen.» Dann nämlich, wenn der Mensch
rückläufig wieder an der Stufe seiner Kindheit angekommen ist, streift er den Astralleib ab und
tritt in die geistige Welt ein.
Die Wahrnehmung der physischen, astralen und devachanischen Welt
"Der physische Plan ist da, solange man sieht, hört, tastet, und wenn der Mensch innere
Fähigkeiten entwickelt, dann werden ihm zwischen und in dem Physischen die astralen Wesen
unterscheidbar. Dort, wo solche Wesen in unser Bewußtsein eintreten, die mit physischen Organen
nicht wahrzunehmen sind, da beginnt der astrale Plan. Aber wann beginnt dann der devachanische
Plan? Nun gibt es die Möglichkeit, Grenzen anzugeben zwischen dem astralen und devachanischen
Plan, obwohl sie ineinander verschwimmen; es gibt durchaus eine äußere und eine innere
Möglichkeit, den Aufstieg vom astralen zum devachanischen Plane zu erkennen. Die äußere
Möglichkeit ist folgende: Wenn der Mensch sein hellseherisches Bewußtsein entwickelt, muß er
zunächst Augenblicke im Leben haben, wo er die physische Welt in gewisser Beziehung verläßt.
Das ist schon ein höherer Grad menschlicher Entwickelung, wenn er sozusagen gleichzeitig die
physische und dann in ihr, diese durchsetzend, die astrale Welt erblickt, also zum Beispiel das
Physische eines Tieres und den astralen Leib eines Tieres sieht. Aber das kann nur erreicht werden
bei einem gewissen Grade von Entwickelung, nachdem man etwas anderes durchgemacht hat,
nämlich, daß man die physische Welt nicht sieht, wenn man die astrale Welt sieht.
Dieses Hineinleben des Menschen im Beginn der Entwickelung in die astrale Welt zeigt sich
dadurch, daß sich folgendes abspielt. Der Mensch ist an einem bestimmten Orte. Er hört allerlei
um sich, sieht die Gegenstände, er tastet sie, er schmeckt sie. Wenn nun der Mensch sich nach und
nach hellseherisch in die astrale Welt einlebt, dann ist es so, daß diese sinnlichen Eindrücke zuerst
anfangen, weiter und weiter vom Menschen abzuziehen, so daß der Ton wie in weiter, weiter
Ferne zu sein und dann ganz und gar zu verschwinden scheint. Ebenso ist es mit den
Tastwahrnehmungen: Der Mensch wird nach und nach dasjenige, was sonst getastet wird, nicht als
unmittelbar empfinden; er wird mit gewissen Gefühlen die Körper durchdringen, in sie
hineintasten. Ebenso die Farbenwelt, die Lichtwelt; der Mensch breitet sich aus, er lebt sich in
diese Lichtwelt hinein. So zieht dasjenige, was die sinnliche Welt ist, vom Menschen ab, und an
ihre Stelle treten die Erscheinungen, wie sie vorhin besprochen worden sind. Das erste nun
zunächst, was da beobachtet werden muß, ist das, daß da, wo die Astralwelt wirklich vom
Menschen beschritten wird, sozusagen vollständig die Tonwahrnehmungen, die
Gehörwahrnehmungen, die Schallwelt, die Tonwelt ausgelöscht sind. Das ist eine Zeitlang
überhaupt in der Astralwelt nicht vorhanden. Der Mensch muß sozusagen diesen Abgrund
durchmachen, in einer tonlosen Welt zu leben. Allerdings ist sie dadurch ausgezeichnet, daß sich
in ihr mannigfaltige Eindrücke finden, namentlich eine differenzierte Bilderwelt. Wenn er höher
steigt in der Entwickelung, lernt er etwas kennen, was ihm jetzt ganz neu ist, nämlich das, was wie
ein geistiges Gegenbild zur Tonwelt zu bezeichnen ist. Er lernt zuerst innerhalb der Astralwelt
kennen das, was neu auftritt als geistiges Hören. Das ist nun freilich schwer zu beschreiben.
Nehmen Sie nun folgendes an: Sie sehen eine leuchtende Gestalt. Eine andere kommt ihr entgegen;
sie nähern sich und durchdringen sich. Eine dritte kommt, kreuzt den Weg und so weiter. Nun, was
sich Ihnen darbietet, das sehen Sie nicht bloß an mit dem hellseherischen Bewußtsein, sondern das
gibt Ihnen in die Seele die mannigfaltigsten Gefühle. So kann es sein, daß in Ihnen die Gefühle
einer geistigen Lust entstehen, dann wieder Unlust, aber die verschiedenst differenzierten Gefühle,
wenn sich die Wesen durchdringen, oder wenn sie sich annähern oder entfernen. Und so lebt sich
die hellsehend werdende Seele ein, so daß das Zusammenwirken auf dem astralen Plan nach und
nach durchglüht und durchsetzt wird von erhabenen oder widersprechenden Gefühlen rein
geistiger Art. Das ist die geistige Musik, die wahrgenommen wird. Aber mit dem Momente, wo
dies auftritt, ist man schon im Gebiete des Devachan. Also das Devachan beginnt äußerlich, wo die
Tonlosigkeit beginnt aufzuhören, die zum Teile auf dem astralen Plane eine schauerliche
Tonlosigkeit ist. Denn der Mensch hat keine Ahnung, was es heißt, in einer unendlichen
Tonlosigkeit zu leben, die nicht nur keinen Ton darbietet, sondern die auch zeigt, daß sie keinen in
sich hat. Das Gefühl der Entbehrung auf der physischen Welt ist eine Kleinigkeit gegen die
Gefühle der Seele, wenn diese Unmöglichkeit empfunden wird, daß da etwas heraustönen kann aus
dem unendlich sich ausbreitenden Raum. Dann kommen eben die Möglichkeiten, das
Zusammenwirken der Wesenheiten, ihre Harmonie und Disharmonie wahrzunehmen, die Tonwelt
beginnt. Das ist das Devachan, äußerlich in den Formen betrachtet.
Übung zum Erleben des Astrallichts
"Für den Lernenden, für den sich zu höherer Schaukraft, zu Hellsichtigkeit Entwickelnden ist es
von großer Bedeutung, wenn er Übungen macht wie etwa die folgende: Er stellt sich den Raum
finster vor, ohne daß ein äußeres Licht auf ihn einwirkt - sei es bei nächtlichem Dunkel oder durch
Schließen der Augen - und sucht dann nach und nach vorzudringen durch eigene innere Kraft zu
der Vorstellung des Lichts. Wenn der Mensch sich diese Vorstellung intensiv genug bilden kann,
so wird es nach und nach heller, und er wird dann ein Licht sehen, das kein physisches Licht ist,
sondern ein Licht, das er nun sich selber schafft, das er durch innere Kraft in sich erzeugt. Und das
ist ein Licht, das durchstrahlt sein wird von der Weisheit, in dem ihm die schaffende Weisheit
erscheint. Das ist das, was man Astrallicht nennt. Durch Meditation kommt der Mensch dazu,
durch innere Kraft Licht zu erzeugen. Dieses Licht ist ein Vorbote dessen, was der Mensch
dereinst - nicht mit physischen Augen, sondern mit feineren Sinnesorganen - sehen wird. Es wird
das Kleid werden für wirklich vorhandene Geistwesen, wie es die Elohim sind. Wenn der Mensch
diese Übung in der richtigen Weise macht, ist sie ein Mittel, zu diesen höheren Wesen in
Beziehung zu kommen. So haben es diejenigen gemacht, die aus eigener Erfahrung etwas wissen
von der geistigen Welt.
Die gute und die böse Astralwelt
"Wenn wir die höheren Welten genauer, als wir das früher getan haben, beschreiben wollen, so
müssen wir uns klar werden, daß doch noch ein anderer Unterschied besteht zwischen der
astralischen Welt und der devachanischen Welt. Unsere astralische Welt nämlich, wie wir in ihr
leben und wie sie unseren physischen Raum durchdringt, ist in einer gewissen Beziehung eine
Doppelwelt, während die devachanische Welt in einer gewissen Weise eine einfache ist. Das ist
etwas, was wir als eine Vorbereitung heute schon erwähnen wollen. Es gibt gewissermaßen zwei
astrale Welten, und die beiden unterscheiden sich in der Weise, daß die eine sozusagen die
astralische Welt des Guten, die andere die astralische Welt des Bösen ist, während es bei der
devachanischen Welt noch unrichtig wäre, diesen Unterschied in so schroffer Weise hinzustellen.
Wir müssen also sagen, wenn wir die Welten von oben nach unten betrachten: zuerst das höhere
Devachan, dann die niedere devachanische Welt, dann die astralische Welt, und dann die
physische Welt. Dann betrachten wir noch nicht die Gesamtheit unserer Welten, sondern wir
müssen noch tiefere Welten betrachten als die physische. Es gibt noch eine unter unserer
physischen Welt liegende untere astralische Welt. Diejenige, die die gute ist, liegt über dem
physischen Plan, diejenige, die die böse ist, darunter, und auch diese durchdringt die physische
Welt praktisch. Nun gehen die verschiedensten Strömungen hinüber zu den Wesen der astralischen
Welt. Dabei müssen wir unterscheiden, daß Strömungen von guten und schlechten Eigenschaften
von den Menschen ausgehen zu den astralen Wesenheiten. Die, welche gute Strömungen sind,
gehen auch zu einer guten Wesenheit hin, und die schlechten Strömungen gehen zu einem
entsprechenden schlechten Wesen der astralischen Welt hin. Und wenn wir die Summe aller guten
und bösen Wesen der astralischen Welt nehmen, haben wir in einer gewissen Weise zwei
astralische Welten. Wenn wir die devachanische Welt betrachten, werden wir sehen, daß das bei
ihr in einem gleichen Maße nicht der Fall ist. Es stecken also in der astralischen Welt zwei Welten
drinnen, die sich gegenseitig durchdringen und die in gleicher Weise zum Menschen eine
Beziehung haben. Diese zwei Welten sind in Bezug auf ihre Entstehungsweise vor allen Dingen
voneinander zu unterscheiden
Alter Mond
Der alte Mond, nicht zu verwechseln mit unserem gegenwärtigen Mond, war die dritte
Verkörperung unserer Erde bzw. unseres ganzen Planetensystems. Er wird auch als Kosmos der
Weisheit bezeichnet. Der Name leitet sich davon ab, dass man zur Erforschung dieses alten
Mondenzustandes von der hellsichtigen Betrachtung des heutigen Mondes ausgehen muss.
Die Geister der Bewegung als Regenten der alten Mondentwicklung
Die Mondenentwicklung wurde von den Geistern der Bewegung geleitet. Der höchste
Mondenregent war der Heilige Geist. Die Mondenentwicklung wird in der okkulten Sprache auch
als dritter Schöpfungstag, Dies Lunae = Mondtag, bezeichnet.
Die Weltenmission des alten Mondes war es, den Astralleib des Menschen auszugestalten und die
Möglichkeit des Denkens zu begründen.
Die Mondentwicklung und die Entstehung des Bösen
Zu Beginn der Mondenentwicklung wiederholte sich auf höherer Stufe die Saturn- und
Sonnenentwicklung. Dann trennte sich der alte Mond von der Sonne ab und kreiste etwa dort, wo
der heutige Mars seine Bahnen zieht, um die Sonne, wobei er sich während eines Rundgangs nur
einmal um sich selbst drehte. Diese Sonne, die das Zentrum der alten Mondenwelt bildete, glich
weder der ursprünglichen alten Sonne, aus die Mondenwelt hervorgegangen war, noch unserer
heutigen Sonne.
Der alte Mond entwickelte sich aus der alten Sonne dadurch, dass die Geister der Bewegung die
Masse der alten Sonne bis zur Grenze der heutigen Marssphäre zusammendrängten. Dadurch
verdichtete sich die Luft teilweise zu Wasser. Zugleich verfeinerte sich aber der Lichtäther, der
während des alten Sonnendaseins entstanden war, teilweise zum Klangäther. Diese Ätherkräfte
trennten sich später mit der Sonne ab und wirkten nur mehr von außen auf den Mond herein. Die
fortgeschrittenen geistigen Kräfte gingen mit der Sonne, während die zurückgebliebenen Mächte
auf dem Mond verblieben. Letztere wurden zu luziferischen Wesenheiten und es entstand die erste
Anlage zum Egoismus, damit aber auch zur Selbstständigkeit. Diese Entwicklung war mit heftigen
Auseinandersetzungen verbunden, die in der Esoterik als Streit am Himmel bezeichnet werden,
und dessen Spuren wir heute in dem Trümmerfeld der Planetoiden zwischen der Mars- und
Jupiterbahn beobachten können. Es entstand so die Möglichkeit des Bösen auf dem alten Mond.
Das weibliche Gemeinschaftsbewusstsein des alten Mondes
Der alte Mond hatte in hohem Grade ein gemeinsames Bewusstsein, das als weiblich empfunden
wurde (Isis). Die von außen hereinstrahlende Sonne wurde als männlich empfunden (Osiris). Zu
gewissen Zeiten, wenn der alte Mond in einer bestimmten Stellung zur Sonne war, ertönte der
ganze Mond, wenn die einzelnen Wesen ihren Trieb, der eine Art Keim des Fortpflanzungstriebes
war, in den Kosmos hinausschrien, aber nicht aus ihrem einzelnen Erleben heraus, sondern als
kollektiver Ausdruck dieser kosmischen Konstellation.
Die Naturreiche des alten Mondes
Der alte Mond war ein flüssiger bis zähflüssiger Weltkörper, umgeben mit einer von Feuchtigkeit
durchzogenen Atmosphäre aus Feuerluft. Die Naturreiche waren sehr eigenartig gestaltet. Die
Grundsubstanz glich einer Art Pflanzenbrei, der ähnlich einer innerlich halblebendig wachsenden
Torfmoormasse war. Ein festes Mineralreich in unserem irdischen Sinn gabe es noch nicht,
sondern das unterste Naturreich war so etwas wie ein Mineralpflanzenreich, das auf einer
Entwicklungsstufe stand, die zwischen unseren heutigen Mineralien und unseren heutigen Pflanzen
lag. Darüber erhob sich ein innerlich empfindsames Pflanzentierreich, das entwicklungsmäßig
zwischen unseren heutigen Tieren und Pflanzen stand. Als drittes Naturreich folgte, zwischen Tier
und Mensch stehend, ein Tiermenschenreich, dem der Mensch in seinem damaligen
Entwicklungsgrad angehörte. Ursprünglich hatte es auf dem alten Mond ein Menschenreich, ein
Tierreich und ein Pflanzenreich gegeben. Durch den Austritt der Sonne wurden diese jeweils um
eine halbe Entwicklungsstufe gehoben, so dass die genannten Zwischenreiche entstanden.
"Nicht bloß während unserer Erdentwickelung, sondern vorbereitend schon während der
Mondentwickelung geht die Sonne einmal heraus aus dem gemeinsamen Weltenkörper; so daß wir
in der Mitte der Mondentwickelung zwei Körper haben, den Mondleib - Erde plus Mond - und die
Sonne, die mit den vorgeschrittensten Wesenheiten sich herausgetrennt hat, weil diese
Wesenheiten für ihre Weiterentwickelung einen erhabeneren Schauplatz brauchten. Dadurch nun,
daß die feineren Kräfte und Wesenheiten hinausgingen, blieben auf der Erde die gröberen zurück,
und dieser Weltkörper - Erde plus Mond - erfuhr dadurch sozusagen eine Verdichtung. Wir sehen
also, daß schon damals in der alten Mondzeit die Sonne mit ihren Wesenheiten von außen her
während einiger Zeit auf den zurückbleibenden Mondkörper gewirkt hat. Nun wird es nötig sein,
Ihnen diesen zurückbleibenden Körper ein wenig näher zu beschreiben, denn wir haben ja einen
Teil unserer Entwickelung auf ihm durchgemacht. Auf dem Saturn gab es nur den physischen
Leib; der Mensch hatte den Wert eines Minerals. Auf der Sonne erhob sich der Mensch zu dem
Werte einer Pflanze, denn er hatte physischen und Ätherleib. Nun waren aber gewisse
Wesenheiten zurückgeblieben, indem sie auf der alten Sonne nicht mit hinaufstiegen zum
Menschen-Pflanzendasein, sondern auf der Stufe des Saturn stehen blieben. Das sind die Vorläufer
gewisser heutiger Tiere. Sie sehen, der heutige Mensch reicht in bezug auf seine Vergangenheit
zurück bis zu dem alten Saturn, während erst auf der Sonne die Vorläufer eines Teiles unserer
heutigen Tiere auftreten als ein zweites Reich neben dem Menschen. Aus demselben Grunde, aus
einem Zurückbleiben gewisser Wesenheiten, war der Mensch, der sich auf dem Monde zu einem
dreigliedrigen Wesen emporgearbeitet hatte, von zwei anderen Reichen umgeben: von einem
Reiche, das auf dem Monde in der Stufe der Pflanze zurückgeblieben war - die Vorläufer unserer
heutigen Tiere -, und von dem, was sich jetzt auf dem Monde noch auf der Stufe des Minerals
befand, die Vorläufer unserer heutigen Pflanzen. Das, was heute Mineral ist, das gab es noch nicht
auf dem Monde, das ist erst am spätesten entstanden als eine Aussonderung der anderen Reiche.
Natürlich weiß derjenige, der solche Dinge behauptet, ganz genau, daß es Unsinn ist, im heutigen
Sinne davon zu reden, daß die Pflanzen ohne die Grundlage eines Mineralreichs entstehen
könnten; aber es waren eben früher ganz andere Verhältnisse. In der Tat entwickelte sich auf dem
alten Monde der Mensch sozusagen im Tierreich, das Tier im Pflanzenreich, die Pflanze im
Mineralreich, und als der Mond sich von der Sonne trennte, erfuhren alle Reiche eine
Verschiebung, die in folgender Weise geschah.
Wenn wir uns den alten Mond denken, dann sind zunächst die drei oben genannten Reiche
vorhanden:
1. das Menschenreich - eigentlich Tierreich, aus physischem, ätherischem und Astralleib
bestehend;
2. das Tierreich - eigentlich Pflanzenreich, aus physischem und ätherischem Leibe bestehend;
3. das Pflanzenreich - eigentlich Mineralreich, weil es nur physischen Leib hat.
Unser heutiges Mineralreich also besteht noch nicht. Als nun Mond und Sonne sich trennen, sind
die Wesenheiten und Kräfte der Sonne ganz befreit von den groben Stoffen des Mondes und
können um so stärker wirken. Dadurch werden nun alle drei Reiche um eine Stufe heraufgehoben.
Das, was menschlicher Astralleib ist, wird aus seiner innigen Verbindung mit physischem und
Ätherleib herausgehoben, so daß, wenn Sie sich den Menschen mit seinem physischen, seinem
Äther- und Astralleib im Beginn des Mondendaseins denken, Sie später eine wesentliche
Veränderung wahrnehmen: Dadurch, daß die Sonne heraustritt und von außen zu scheinen beginnt,
werden der Astralleib und der Ätherleib zum Teil befreit. Die Folge davon ist, daß etwas entsteht,
was Sie sich etwa so vorstellen müssen: Denken Sie sich einmal, der heutige Mensch bestünde aus
physischem Leib, Ätherleib und Astralleib, und nun käme eine äußere Kraft, die den Astralleib und
den Ätherleib heraustriebe; dann würden für den Hellseher Ihr Astralleib und Ihr Ätherleib
außerhalb Ihrer vorhanden sein. Sie selbst aber würden dadurch, daß diese beiden Leiber von der
Schwere des physischen Leibes befreit werden, um eine halbe Stufe hinaufgehoben werden. Und
so etwas geschah auch damals. Der Mensch wurde auch hinaufgehoben, er wurde ein Wesen,
welches zwischen dem heutigen Menschen und dem heutigen Tiere mitten drinnen steht, welches
aber in geistiger Beziehung gelenkt und geleitet wurde von den erhabenen Sonnenmächten. Ebenso
wurden die beiden anderen Reiche um ein Stück hinaufgehoben, so daß wir in der Mitte der
Mondentwickelung nicht unsere heutigen Reiche haben, sondern Zwischenreiche: ein
Tiermenschenreich, ein Reich zwischen Tier und Pflanze stehend, und ein Pflanzenmineralreich.
Und geradeso wie unsere Mineralien den festen Boden bilden, auf dem wir herumwandeln, so
gingen die Wesenheiten des alten Mondes herum auf dem, was das niedrigste Reich des Mondes
war, auf dem Pflanzenmineral. Diese Grundsubstanz des Mondes war nicht wie auf der Erde heute
eine mineralische Substanz, sondern eine Art halblebendigen Wesens. Wenn Sie sich heute denken
würden etwas wie Torfmoor oder wie Kochsalat oder gekochten Spinat, einen solchen Brei, aber
dabei lebendig, aufbrodelnd - dann ungefähr hätten Sie eine Vorstellung von dem, was damals die
Grundmasse war. Und nicht Felsen ragten aus dieser Masse heraus, sondern Gebilde wie etwa das
Holz, verdichtete Pflanzenmasse, Horngebilde, das war damals anstelle der heutigen Felsen. Und
für den hellseherischen Blick zeigt sich das so, daß man auf einer pflanzlich-mineralischen
Grundlage wandelte, die eine Verdichtung erfuhr, und das sind die Gesteine. Da wachsen nun
heraus, mehr oder weniger festgewurzelt, die Tierpflanzen, viel beweglicher als heute; aus dem
zähflüssigen Element wachsen sie heraus. Sie hatten eine Art von Empfindung, wenn man sie
anrührte. Und aus den feinsten Substanzen hob sich der Tiermensch heraus, der keineswegs bis in
die gröbsten Substanzen hinunterreichte, sondern seinen physischen Leib aus den feinsten
Substanzen hatte. Und dieser physische Leib, der in fortwährender Verwandlung sich befand, sah
recht merkwürdig aus; einen solchen Menschenkopf, wie ihn der Mensch heute hat, den kann der
Hellseher nicht entdecken auf dem alten Monde. Er entdeckt im physischen Leibe, wenn dieser
auch noch so weich und flüssig ist, nur tierähnliche Kopfformen, und was aus dieser tierähnlichen
Kopfform herausragt, das ist der Äther- und der Astralleib. Für den physischen Blick hatten alle
Tiermenschen also die verschiedensten Formen, die an Tiere erinnern, aber auch nur erinnern, und
erst wenn man vom physischen Sehen zum astralischen Schauen aufsteigt, dann erblickt man die
höhere Natur dieses Mondtiermenschen. So ist die Bevölkerung des alten Mondes.
"Die ganze Grundmasse des Mondes ist gebildet aus einer halblebendigen Substanz, die in einer
bald trägen, bald lebhaften Bewegung ist. Eine mineralische Masse im Sinne der Gesteine und der
Erdbestandteile, auf denen der gegenwärtige Mensch herumwandelt, ist das noch nicht. Man
könnte von einem Reiche von Pflanzenmineralien sprechen. Nur hat man sich vorzustellen, daß der
ganze Grundkörper des Mondes aus dieser Pflanzen- Mineralsubstanz besteht, wie heute die Erde
aus Gesteinen, Ackererde usw. besteht Wie gegenwärtig sich Felsenmassen auftürmen, so lagerten
sich der Mondenmasse härtere Teile ein, die sich mit harten Holzgebilden oder mit Formen aus
Horn vergleichen lassen. Und wie sich jetzt Pflanzen aus dem Mineralboden erheben, so war der
Mondengrund bedeckt und durchdrungen von dem zweiten Reich, bestehend aus einer Art von
Pflanzentieren. Ihre Substanz war weicher als die Grundmasse und in sich beweglicher. Wie ein
zähes Meer zog sich dieses Reich über das andere dahin. Und der Mensch selbst kann als
Tiermensch bezeichnet werden. Er hatte in seiner Natur die Bestandteile der andern beiden Reiche.
Aber seine Wesenheit war ganz durchdrungen von einem Lebensleib und astralischen Leib, auf
weiche die von der abgeschiedenen Sonne ausgehenden Kräfte der höheren Wesenheiten wirkten.
So wurde seine Gestalt veredelt. Während ihm die «Geister der Form» eine Gestalt gaben, durch
die er dem Mondenleben angepaßt war, machten ihn die Sonnengeister zu einer Wesenheit, die ihn
über dieses Leben hinaushob. Er hatte die Kraft, mit den ihm von diesen Geistern geschenkten
Fähigkeiten seine eigene Natur zu veredeln, ja dasjenige, das mit den niederen Reichen verwandt
war, auf eine höhere Stufe emporzuheben.
"Als die Erde noch in dem Zustande war, den wir den Mond nennen, da gab es auf der Erde noch
kein Mineralreich. Es war der ganze Mond damals wie eine Art Pflanze, ähnlich wie ein Torfmoor,
weich und lebendig. Auf dieser pflanzenmineralischen Erde lebten Pflanzen darinnen.
Mineralisches war noch nicht da. Nur zogen sich festere Bestandteile hindurch in der Art, wie
Baumstämme sind. Felsen hätte man damals nicht besteigen können; die waren nicht da. Das
Feste, was man damals angetroffen hätte, wäre nur so gewesen wie heute das Holzige der
Pflanzen. In dieser lebendigen Pflanzenerde lebten solche Pflanzen, die, wenn man sie angefaßt
hätte, geschrien haben würden; denn sie hatten Empfindung, waren Tierpflanzen. Ein Rest von
diesen Mondpflanzen ist die Mistel, die deshalb auch nur auf anderen Pflanzen, also auf
Lebendigem nur gedeihen kann, weil sie sich diese Natur noch vom Monde her bewahrt hat. Daher
ist sie auch ganz anders gestaltet und hat besondere okkulte Eigenschaften, die zur
Mondentwicklung in Beziehung stehen. Es waren also auf dem Monde:
1. ein Pflanzenmineralreich, das höher stand als das heutige Mineralreich;
2. ein Tierpflanzenreich von empfindenden Pflanzen;
3. ein Reich von Menschentieren, die höher standen als das jetzige Tierreich und tiefer als das
jetzige Menschenreich.
Auf dem Monde lebten die Wesen alle in hohem Maße von Stickstoff. Der Mond war von einer
Stickstoffatmosphäre umgeben. An einem Überfluß von Stickstoff ist der Mond zugrunde
gegangen. Die Pilze, die auch jetzt auf einem mehr pflanzlichen Boden leben, enthalten noch sehr
viel Stickstoff und sind deshalb ungünstig für die okkulte Entwicklung. Sie sind noch mehr eine
Art Tierpflanze wie die Tierpflanzen auf dem Monde.
Wie aus den Naturreichen des alten Mondes die irdischen Naturreiche entstanden
Aus den Tiermenschen des alten Mondes sind größtenteils, soweit sie sich nicht weiter
fortentwickeln konnten, unsere heutigen Tiere entstanden. Ebenso aus den Pflanzentieren unsere
heutigen Pflanzen und aus den Mineralpflanzen die Mineralien. In einzelnen Fällen lassen sich die
Spuren dieser Entwicklung noch deutlich an den heutigen Gestaltungen ablesen; ein simples, aber
vielsagendes Beispiel sind die Eisblumen an unseren winterlichen Fenstern. Die Spaltung der alten
Mondennaturreiche in die heutigen irdischen Naturreiche fand statt, als sich währen der
Erdentwicklung der Mond von der Erde trennte.
"Wollen wir nun die abgetrennte Erde noch einmal genauer ins Auge fassen. Sie ist noch
eingehüllt in einer Luftmasse, die aber ganz anders aussah als unsere heutige Luft. Sie müssen sich
nicht etwa denken, daß diese Luft so etwas war wie ein glühender Ofen in seinem Inneren, obwohl
die Temperatur eine viel höhere war als heute. Es waren auch viele der Stoffe, die heute fest sind,
flüssig in der Erde vorhanden. Eine Luft, dicht angefüllt mit Dünsten der verschiedensten
Substanzen, umhüllte die Erde, etwas, was man als Feuerluft etwa bezeichnen kann, ein
Wiederholungszustand des früheren Mondenzustandes. Als die Erde nach der Trennung vom
heutigen Mond selbständig geworden war, da war sie von einer merkwürdigen Atmosphäre
umgeben, die man als Feuerluft bezeichnen könnte. Dadurch, daß sich die Erde von der
Atmosphäre, die mit dem Mond fortgegangen war, befreit hatte, wurden die Wesen fähig, gewisse
höhere Stufen zu erreichen. Innerhalb dieser Atmosphäre hatten die vorgeschrittensten
Tiermenschen eine höhere Stufe erreicht, als sie auf dem Monde hatten, aber nur jene, welche
später zu Menschen geworden sind. Eine große Anzahl dieser Tiermenschen blieb auf der
Mondstufe stehen. Und die Folge davon war, daß sie nicht bloß stehenblieben, sondern, weil jetzt
ganz neue Verhältnisse eintraten — denn es konnte nur auf dem Monde noch Tiermenschen geben
-, sanken sie um eine halbe Stufe herunter und wurden Tiere, die es damals auf dem Monde noch
nicht gegeben hat. So haben wir zwei Reiche: Menschen, und das zurückgebliebene
Tiermenschenreich, das allmählich heruntersank zu Tieren.
Ebenso war es mit den Pflanzentieren. Eine gewisse Anzahl hatte sich höher entwickelt, zu Tieren;
andere sind stehengeblieben und wurden Pflanzen. Und das Pflanzenmineralreich hat sich eben so
verteilt, daß einige zu schweren Mineralien geworden sind, und andere sich zu Pflanzen
hinaufentwickelt haben. Es ist nicht alles nach einem Maßstabe entstanden; was wir heute als Tiere
kennen, ist zum Beispiel zum Teil so entstanden, daß die Menschentiere sich hinunterentwickelt,
und zum Teil so, daß die Pflanzentiere sich hinaufentwickelt haben. Ebenso haben wir im Pf
lanzenreich nebeneinander Pflanzenmineralien im Aufstieg und Pflanzentiere im Abstieg. Die
Pflanzen, die heute vorzugsweise unsere ästhetische Pflanzendecke bilden, sind jene, die
entstanden sind durch Hinaufentwickelung der Pflanzenmineralien des Mondes, das Veilchen zum
Beispiel. Dagegen ist alles, was uns wie moderig anklingt, in absteigender Entwickelung, während
unsere grünen Laubpflanzen in der Zukunft höhere Stufen erreichen werden.
Unsere Mineralien haben sich überhaupt auf der Erde entwickelt. Auf dem Monde gab es noch
nichts Mineralisches, wie es heute ist. Dies ist das heruntergesunkene Pflanzenmineralreich, das
als feste Kruste sich der Erde einlagerte. In der Zeit, in welcher die Erde den Mond hinauswarf,
war das, was zurückblieb und später Mineral, festes Metall und so weiter wurde, selbst noch ganz
und gar eine flüssige Masse. Was damals schon fest war, wurde eben in den Weltenraum
hinausgeschleudert, weil sich die Erde nicht hätte höherentwickeln können, wenn sie diese
Substanzen für sich behalten hätte. Dann entstanden Einschlüsse derjenigen Metalle, die am
ehesten fest wurden. Merkwürdige Formen hatten sie zum Teil. Was Ihnen heute als Granit, als
Gneis im Gebirge begegnet, zeigte damals noch ganz deutlich, daß es entstanden ist, indem sich
Pflanzenwesen heruntergebildet haben, Steine geworden sind.
Aus dem Menschentierreich entstanden auch die zwei Geschlechter:
"Auch das Reich der Menschentiere hat sich gespalten in zwei Reiche, und zwar in die zwei
Geschlechter.* Damit entstand bei den Menschen die physische Liebe, welche wieder das Band
zwischen den beiden Geschlechtern bildete und andererseits die Möglichkeit zur
Höherentwicklung, zur geistigen Erkenntnis. Dadurch, daß sich das Menschenreich spaltete und
die physische Liebe entstand, konnten die Götter sich höher entwickeln auf Kosten der Menschen,
da für die Götter die physische Liebe der Menschen ebenso Lebensluft war, wie für den Menschen
und das Tier der Sauerstoff der Pflanzen, wie für die Pflanze das vom Mineralreich
zurückgestrahlte Licht. Es wird in der griechischen Sage erzählt, daß die Götter von Nektar und
Ambrosia leben. Das ist die männliche und weibliche Liebe der Menschen. Zu gleicher Zeit
entwickelte sich in den Menschen das Herz, die Lungen und das warme Blut - vorher atmeten die
Menschen durch Kiemen. Sie lebten in einer Atmosphäre, die man nicht durch Lungen hätte
einatmen können. - Nun verwandelten sich die Atmungsorgane allmählich, um den Sauerstoff der
Luft einatmen zu können.
Der Aufstieg und die Fortentwicklung besteht nun darin, daß die Menschen die physische Liebe
überwinden. Die Trennung in die beiden Geschlechter war notwendig, damit sich im Menschen der
Intellekt entwickeln konnte. Er wurde dadurch in eine niedere und eine höhere Natur gespalten.
Nun muß aber das, was die beiden Geschlechter zusammen verbindet, auch wieder überwunden
werden. Es ist eine Stufe des Aufstiegs, wenn der Mensch die Kräfte der physischen Liebe opfert
und in höhere Kräfte umwandelt. Dadurch, daß er diese niederen Kräfte opfert, kann das Höhere in
ihm zutage treten.
Abtrennung der Sonne
Nachdem sich die Sonne von dem alten Mond abgetrennt hatte, gab es dort drei unterschiedliche
typische Gattungen der Tiermenschen: Stiermenschen, Löwenmenschen und Adlermenschen. Es
spiegelt sich darin die dreifache Entwicklung auf Saturn, Sonne und Mond wider. Ihre Urbilder
hatten sie in den engelartigen Gruppenseelen, die mit der Sonne hinausgegangen waren:
Stiergeister, Löwengeister und Adlergeister. Sie leiteten ihre verhärteten Abbilder auf dem Mond
von außen her und konnten diese am Ende der Mondenentwicklung, als sich der Mond wieder mit
der Sonne vereinigte, wieder in sich aufnehmen.
"Die Tier-Menschen auf dem Monde traten ganz wesentlich verschieden in drei Stufen auf, die
man in der Geisteswissenschaft bezeichnet als die Stufe des «Stieres», des «Löwen» und des
«Adlers». Das sind gleichsam typische Gestaltungen der Tierheit. Es waren also auf dem alten
Monde drei verschiedene Gruppierungen: Stier-Menschen, Löwen-Menschen und AdlerMenschen. Wenn wir auch mit diesen Namen durchaus nicht die heutigen Tiere Stier, Löwe und
Adler bezeichnen dürfen, so ist doch in einer gewissen Weise die herabgekommene Natur jener
Urmenschen, die man auf dem Monde als Löwen-Menschen bezeichnen muß, in den Katzenarten
ausgedrückt. Und in dem Charakter der Huftiere ist ausgedrückt die herabgekommene Natur
derjenigen Menschen, die man als Stier-Menschen bezeichnet, und so weiter. Das war die
vergröberte Natur nach einer dreistufigen Entwickelung. Auf der Sonne aber waren die geistigen
Gegenbilder davon vorhanden. Da waren auch drei Gruppen. Während die Entwickelung des
Astralischen auf dem Monde diese drei verschiedenen Tier-Menschen bildete, entstanden die
entsprechenden geistigen Menschen auf der Sonne, und zwar als engelartige Wesenheiten, geistige
Wesenheiten, die man auch bezeichnet - jetzt aber als geistige Gegenbilder - als Löwe, Adler und
Stier. Wenn Sie also nach der Sonne hinblicken, so haben Sie geistige Wesenheiten, von denen Sie
sich sagen: Sie stellen mir dar die schönen, weisheitgestalteten Urbilder! Und auf dem alten Mond
haben Sie etwas wie verhärtete Abbilder dessen, was da oben auf der Sonne ist. Aber es gibt noch
etwas, was dahinter als ein Geheimnis ruht.
Diese Abbilder unten auf dem Mond sind nicht ohne Zusammenhang mit ihren geistigen
Gegenbildern auf der Sonne. Da haben wir auf dem alten Mond eine Gruppe von Urmenschen, die
Stier-Menschen, oben auf der Sonne eine Gruppe von Geistwesen, die man als die Stier- Geister
bezeichnet, und es besteht ein geistiger Zusammenhang zwischen Urbild und Abbild. Denn die
Gruppenseele ist das Urbild und wirkt als Urbild auf die Abbilder. Die Kräfte gehen von der
Gruppenseele aus und dirigieren unten das Abbild: der Löwen-Geist dirigiert die Wesenheiten, die
als Löwen-Menschen sein Abbild sind, der Adler- Geist die Adler-Menschen und so weiter. Wären
diese Geister, die da oben sind, mit der Erde vereinigt geblieben, wären sie gebunden geblieben an
ihre Abbilder, hätten sie in ihren Abbildern wohnen müssen, so hätten sie sich nicht rühren
können, hätten die Kräfte nicht ausüben können, die sie ausüben mußten zum Heil und zur
Entwickelung der Abbilder. Sie mußten sich sagen: Wir müssen jetzt in einem höheren Stile
sorgen für das, was sich auf dem Monde entwickeln muß! Der Stier-Geist sagte sich: Ich muß
sorgen für die Stier-Menschen. Auf dem Monde unten kann ich für mein eigenes Fortkommen
nicht die Bedingungen finden. Dazu muß ich auf der Sonne wohnen und muß von der Sonne aus
meine Kräfte herunterschicken zu den Stier-Menschen. - Ebenso war es mit dem Löwen-Geist und
ebenso mit dem Adler-Geist. So ist der Sinn der Entwickelung. Gewisse Wesenheiten brauchten
einen höheren Schauplatz als die Wesenheiten, die sozusagen ihr physisches Abbild waren. Diese
physischen Abbilder brauchten einen niederen, minderen Schauplatz. Damit die geistigen
Wesenheiten wirken konnten, mußten sie sich die Sonne herausziehen und von außen her ihre
Kräfte niedersenden. So also sehen wir, wie auf der einen Seite eine Entwickelung sozusagen
heruntergeht, auf der anderen Seite eine Entwickelung hinaufsteigt.
Nun geht die Entwickelung des alten Mondes weiter. Dadurch, daß die geistigen Wesenheiten von
außen auf ihre Abbilder wirken, vergeistigen sie den Mond, so daß er sich später wieder mit der
Sonne vereinigen kann. Die Urbilder nehmen wieder die Abbilder auf, saugen sie gleichsam auf.
Es bildet sich wieder ein Welten-Devachan, eine Weltennacht. - Man nennt das auch ein
«Pralaya», während man jene Zustände, wie Saturn, Sonne, Mond, «Manvantaras» nennt. - Nach
dieser Weltennacht geht aus dem Dunkel des Weltenschoßes hervor unser Erdenzustand, der dazu
berufen ist, den Menschen so weit zu bringen, daß er zu dem physischen, Äther- und astralischen
Leib noch das Ich oder den Ichträger hinzufügen kann.
"Geistig gesehen können die hier in Betracht kommenden Vorgänge in der folgenden Art
geschildert werden. Der Menschenvorfahr war veredelt worden von Wesenheiten, die vom
Sonnenreiche abgefallen waren. Diese Veredelung erstreckte sich vor allem auf alles, was im
Wasserelemente erlebt werden konnte. Auf dieses Element hatten die Sonnenwesen, die Herrscher
im Wärme- und Luftelemente waren, den geringeren Einfluß. Für den Menschenvorfahren hatte
dies zur Folge, daß sich in seiner Organisation zweierlei Wesenheiten geltend machten: der eine
Teil dieser Organisation war ganz durchdrungen von den Wirkungen der Sonnenwesen. In dem
andern wirkten die abgefallenen Mondenwesen. Dadurch war der letzte Teil selbständiger als der
erste. Im ersten konnten nur Bewußtseinszustände entstehen, in denen die Sonnenwesen lebten; in
dem letzteren lebte eine Art Weltbewußtsein, wie es dem Saturnzustande eigen war, nur jetzt auf
einer höheren Stufe. Der Menschenvorfahr kam sich dadurch als «Abbild der Welt» vor, während
sich sein «Sonnenteil» nur als «Abbild der Sonne» fühlte. — Es traten nun in der Menschennatur
diese beiden Wesenheiten in eine Art Kampf. Und durch den Einfluß der Sonnenwesenheiten
wurde für diesen Kampf ein Ausgleich dadurch geschaffen, daß durch ihn die stoffliche
Organisation, welche das selbständige Weltbewußtsein ermöglichte, gebrechlich, vergänglich
gemacht wurde. Es mußte nun von Zeit zu Zeit dieser Teil der Organisation ausgeschieden werden.
Während und einige Zeit nach der Ausscheidung war der Menschenvorfahr ein bloß vom
Sonneneinfluß abhängiges Wesen. Sein Bewußtsein wurde unselbständiger; er lebte in demselben
ganz dem Sonnenleben hingegeben. Dann erneuerte sich der selbständige Mondenteil wieder.
Nach einiger Zeit wiederholte sich stets dieser Vorgang. So lebte der Menschenvorfahr auf dem
Monde in Wechselzuständen helleren und dumpferen Bewußtseins; und der Wechsel war begleitet
von einer Wandelung seines Wesens in stofflicher Beziehung. Er legte von Zeit zu Zeit seinen
Mondenkörper ab und nahm ihn später wieder an. Physisch gesehen zeigt sich in den angeführten
Reichen des Mondes eine große Mannigfaltigkeit Die Mineralpflanzen, Pflanzentiere und
Tiermenschen sind nach Gruppen verschieden. Man wird das verstehen, wenn man bedenkt, daß
durch das Zurückbleiben der Gebilde auf jeder der früheren Stufen der Entwickelung Formen in
den mannigfaltigsten Qualitäten verkörpert worden sind. Es sind Gebilde da, welche noch die
Anfangseigenschaften des Saturn zeigen, solche der mittleren Epoche dieses Weltkörpers, solche
vom Ende. Ein Gleiches gilt für alle Entwickelungsstufen der Sonne.
Das Menschenwesen auf dem alten Mond
Der Mensch bestand damals aus physischem Leib, Ätherleib und Astralleib. Was heute innere
Blutwärme ist, hatte der Mensch auf dem alten Mond als Atmungswärme. Er hatte eine
Feueratmung, mit der er die Feuernebel der Mondenatmosphäre aufnahm. Atmung und Ernährung
waren noch nicht gesondert voneinander. Einen geschlossenen Blutkreislauf hatte der Mensch
damals noch nicht, aber die Feuerluft-Strömungen waren rhythmisch wechselnd einmal von
dichterer, einmal von weniger dichter blutähnlicher Substanzialität durchzogen. Manchmal
erschienen diese Strömungen wie ein kosmischer Nabelstrang, der sich in die Atmosphäre streckte
und die Stoffe in den menschlichen Leib brachte. Es war die Arbeit der Engel, die diese Blutsäfte
in das Menschenwesen einfließen ließen. Sie absolvierten dabei ihre eigene
Menschheitsentwicklung und bildeten ihr Ich aus. Indem die Blutströme in den Menschen
einzogen, begann das Menschenwesen zum Ausdruck des kollektiven, noch nicht individuellen
seelischen Erlebens von innen her zu ertönen (s.o.).
Mit dem Keim des Egoismus, der Absonderung, der durch die notwendig gewordene Abtrennung
der Sonne in die Mondenwelt gelegt wurde, entstand auch die Sehnsucht, die Sehnsucht nach
Wiedervereinigung, das Heimweh nach der verlorenen Sonnenwelt. Diese Sehnsucht konnte von
den Geistern der Bewegung zunächst nicht der Wirklichkeit nach befriedigt werden, sondern nur
durch Bilder, die sie in das Bewusstsein der Mondmenschen legten. So entstand das BilderBewusstsein, der Menschenvorfahren auf dem alten Mond, bei denen erst der physische Leib, der
Ätherleib und der Astralleib veranlagt waren, die aber noch kein eigenständiges Ich hatten.
Indem dem Menschenwesen auf dem alten Mond der Astralleib eingegliedert wurde, ist zugleich
im physischen Leib das Nervensystem veranlagt worden. Der Astralleib ist der Erbauer des
Nervensystems.
Wechselnde Bewusstseinszustände
"Aber es gab schon, wie gesagt, auf dem Monde, während der Zeit, wo die Sonne draußen war,
einen Bewußtseinswechsel; es gab Zeiten, in denen das Bewußtsein lebhafter, und Zeiten, wo es
dumpfer war. Heute wechseln Tag- und Nachtzeiten ab. Der Mensch geht heute des Morgens in
seinen physischen und Ätherleib hinein; dadurch taucht die Welt der äußeren Gegenstände und
Wesenheiten vor ihm auf. Es wird licht und hell um ihn dadurch, daß er sich seiner Sinne bedient.
Dann aber, wenn er abends mit seinem Ich und dem Astralleib hinausgeht, dann hat er zunächst
kein Werkzeug, um wahrzunehmen; es wird dunkel um ihn. So wechselt das traumlose
Schlafbewußtsein, das dem Menschen zuerst auf der Sonne geschenkt worden ist, mit dem
Wachbewußtsein, mit dem Erdenbewußtsein ab. Vorbereitet hat sich das schon auf dem alten
Monde. Schon da waren der Ätherleib und der Astralleib nicht fortwährend herausgehoben,
sondern es gab Zeiten, wo sie sich in den physischen Leib hineinsenkten; denn der alte Mond
bewegte sich schon um die Sonne herum, und diese Umdrehung bewirkte, daß der Mensch zu
Zeiten von der Sonne beschienen wurde, zu Zeiten nicht. Dadurch geschah ein Aus- und Eintreten
des Ätherleibs und des Astralleibs in den physischen Leib. Freilich war der Wechsel nicht von
solchem Kontrast wie heute. Wenn der Mensch auf dem alten Monde herausrückte, wenn er von
den Kräften der Sonne beschienen wurde, dann war er in einem hellen Bewußtsein, in einem
geistigen Bewußtsein; er nahm intensiv das Geistige wahr. Und wenn sich sein Äther- und
Astralleib in den physischen Leib hineinsenkten, dann verdunkelte sich sein Bewußtsein - Sie
sehen, es war umgekehrt wie heute. So wechselten also auf dem Monde in viel, viel längeren
Zeiten helle und dunkle Bewußtseinszustände ab, und in den dunklen Bewußtseinszuständen war
es, daß, ohne daß der Mensch es wußte, dasjenige vor sich ging, was man die Befruchtung nennt.
Um die Fähigkeit der Fortpflanzung zu entwickeln, um die Befruchtung zu bewirken, um zu
gebären, senkte sich die höhere Wesenheit des Menschen nieder in seinen physischen Leib, und
wenn der Vorgang abgeschlossen war, dann ging sie wieder hinauf in die höhere Welt. Es hat sich
nach und nach vorbereitet, was sich auf der Erde vollständig entwickelt hat. Und dadurch, daß die
Sonne sich abgesondert hatte, dadurch, daß sie ihren Wesenheiten stärkere Kraft gegeben hatte,
konnte der Mensch, und alle anderen Wesenheiten, höher entwickelt werden. Wenn nämlich die
Sonnenkräfte die Hemmung durch den alten Mond weiter gehabt hätten, dann hätten sie nicht so
kräftig wirken können. Nun waren sie selbst befreit von dem Hemmnis der Mondsubstanzen, und
dadurch rückte der Mond mit allen seinen Wesenheiten so rasch vorwärts, daß er nach einer
bestimmten Zeit die Reife erlangt hatte, wieder von der Sonne aufgenommen zu werden. Es trat
ein Zustand ein, wo alle abgesonderten Weltkörper wieder aufgenommen werden konnten, wo sie
gemeinsam in einen geistigen, in einen Ruhestand traten, den wir Pralaya nennen. Und dann trat
nach dieser Pause das wieder hervor, was wir den ersten ätherischen Keim des Erdenkörpers
nennen können, und aus dem sich später wieder alles abgesondert hat.
Anmerkungen
In zwei anderen, sonst gleichlautenden handschriftlichen Mitschriften heißt es:
«Damit entstand bei den Menschen die physische Liebe. Dadurch konnte sich über das Reich der
Menschen noch erheben das Reich der Götter. Diese leben von der physischen Liebe der
Menschen, so wie Menschen und Tiere von dem Sauerstoff, den die Pflanzen ausströmen, und wie
die Pflanzen von dem aus der Mineralwelt zurückgestrahlten Lichte. Es wird in der griechischen
Sage erzählt, daß die Götter von Nektar und Ambrosia leben, das ist die männliche und weibliche
Liebe der Menschen.
Der Aufstieg des Menschen vollzieht sich zunächst durch die Überwindung der physischen Liebe;
zweitens durch die Regelung des Atmungsprozesses, das Verzichtleisten auf das Leben der
Pflanze, den Sauerstoff; drittens durch Entwicklung des Kundalinilichtes, das Zurückgeben des
vom Mineralreich zurückgestrahlten Lichtes.»
Löwenmenschen
Löwenmenschen gab es bereits auf der planetarischen Entwicklungsstufe des alten Mondes, der
unserer Erdentwicklung vorangegangen ist. Sie bildeten eine der drei Hauptgattungen der dort
beheimateten Tiermenschen, die sich als oberstes Naturreich auf dem alten Mond nach dessen
Abtrennung von der damaligen Sonne entwickelt hatten.
Auch während der Erdentwicklung traten wieder Löwenmenschen hervor. Sie gingen aus einer der
vier großen Gruppenseeleen der lemurischen und frühen atlantischen Zeit hervor, die durch die
vier Sphinxtiere repräsentiert werden. Sie hatten ein stark entwickeltes Rhythmisches System und
aus ihnen ist als Folge der Geschlechtertrennung der physische Leib der Frau hervorgegangen. Der
männliche Leib ist hingegen aus den Stiermenschen hervorgegangen.
Löwenmensch und Herz
Herz und Blutkreislauf waren bei den Löwenmenschen besonders gut entwickelt. Das physische
Herz ist als Verdichtung aus dem ätherischen Löwenkopf entstanden.
"Alles dasjenige, was im Menschen veranlagt wird durch den ätherischen Leib — bitte das zu
beachten —, das nennt man in der Mysteriensprache, der sich auch der Apokalyptiker bedient,
einen «Kopf» oder ein Haupt, weil es eine solche typische Hauptgestalt wie den Löwenkopf
hervorruft, wenn man es hellseherisch sieht. Daran müssen wirken die ätherischen Kräfte. Wenn
wir die atlantische Entwickelung verfolgen, so war da der Ätherleib noch außerhalb des Kopfes.
Das, was vom Ätherischen aus im Menschen veranlagt wird, nennt man in der Sprache der
apokalyptischen Mysterien «Kopf». Damit meint man also das, was dem hellseherischen Blick
vorzugsweise als Kopf erscheint. Dasjenige aber, was physisch im Menschen bewirkt wird durch
irgendein Glied des Ätherleibes, das nennt man ein «Horn». Ein «Horn» ist in der Sprache der
Mysterien also eine sehr geheimnisvolle Sache. Dasjenige, was zum Beispiel im Menschen
physisch bewirkt worden ist dadurch, daß er einmal durchgegangen ist durch diejenige Rasse der
atlantischen Zeit, in welcher typisch der Löwe als Gruppenseele da war, das nennt man ein Hörn.
Also das Physische, das von irgendeinem Glied des Ätherleibes herkommt, nennt man ein «Horn».
Ein Horn ist zum Beispiel das Organ, welches der äußere physische Ausdruck für irgend etwas
Ätherisches ist.
Alle physischen Organe des Menschen sind eigentlich verdichtete Ätherorgane, sind aus dem
verdichteten Ätherleib hervorgegangen. Betrachten wir das menschliche Herz. Es ist heute ein
physisches Organ, aber es ist aus einem Ätherorgan heraus verdichtet. Dieses heutige menschliche
Herz hat seine Anlage erhalten damals, als der Mensch durch die Gruppenseelenhaftigkeit
hindurchgegangen ist, die mit dem Löwen bezeichnet wird. Also ist das Herz das «Horn» des
Löwenkopfes, denn als der Ätherleib so weit war, daß der Mensch erschien mit der Gruppenseele,
die im Löwenkopf symbolisiert wird, da hat sich die Anlage gebildet, die später das physische
Herz wurde. Aus dieser Anlage des Löwenmenschen entstand die heutige menschliche physische
Herzanlage.
Löwenmensch und weibliches Geschlecht
Die Löwenmenschen hatten einen starken männlichen Ätherleib, der genügend Kraft hatte, den
physischen Leib selbst ohne äußere Anregung zu befruchten. Es war eine unmittelbare
Befruchtung aus dem Geistigen, ohne die Mithilfe eines anderen Wesens. Aus ihnen ging das
weibliche Geschlecht hervor.
"Wer noch mehr in die Dinge hinein hätte schauen können, der hätte die Erfahrung machen
können, daß diese Löwennaturen, die erinnerten an das, was wir heute in ganz anderer Weise an
dem Löwenleib sehen, eine besondere Anziehungskraft bildeten für die männlichen Gestalten der
Ätherleiber. Diese fühlten sich besonders hingezogen zu diesen Löwenmenschen, so daß dies
Wesen waren, die äußerlich einen Löwenleib hatten, innerlich aber einen männlichen Ätherleib. Es
war ein mächtiges Ätherwesen mit männlichem Charakter, und ein kleiner Teil dieses Ätherwesens
verdichtete sich zu dem physischen Löwenleib. Der physische Leib war förmlich der
Kometenkern, während der Ätherleib den Kometenschweif bildete, der der eigentliche Schöpfer
des Kernes war.
"Die Menschen, bei denen der Ätherleib am meisten ausgebildet ist, das sind die aggressiven
Menschen, die Kraftnaturen, die Löwenmenschen.
"Verfolgen Sie die Menschen immer weiter zurück, bis zu der Zeit, als noch keine [Anm.:
geschlechtliche] Fortpflanzung möglich war, so müssen wir also sagen: Es verwandelt sich der
äußere physische Frauenleib in etwas, was löwenartig war, während der Männerleib stierartig war.
Solche Dinge müssen nur in heiligem, ernstem Sinne genommen werden, wenn wir sie im
richtigen Sinne verstehen wollen. Es würde denjenigen, die die Anatomie des Menschen studiert
haben, leicht werden, die anatomischen Verschiedenheiten des physischen Leibes von Mann und
Weib abzuleiten von diesen Naturen des Löwen und des Stieres.
Der Löwenmensch und das Sternbild des Löwen
"Nun, der Löwe hat den Einfluß auf den Menschen fortwährend; nur dann nicht, wenn der Mond
ihn zudeckt - da fehlt der Einfluß. Wenn aber der Mond den Einfluß vom Löwen zudeckt, dann
muß der Mensch ihn aus sich selber heraus entwickeln. Also ein Mensch, der, während das
Sternbild vom Mond zugedeckt ist, diesen Einfluß des Löwen aus sich selber heraus stark
entwickeln kann, der ist sozusagen ein Löwenmensch.
Der Löwenmensch aus dem Hohlenstein-Stadel
Im Hohlenstein-Stadel bei Asselfingen im Lonetal wurde eine etwa 30cm hohe altsteinzeitliche
Skulptur aus Mammut-Elfenbein mit einem menschlichem Körper unbestimmten Geschlechts und
dem Kopf und den Gliedmaßen eines Löwen gefunden, die auf etwa 35 000 v. Chr. datiert wird
und damit zu den ältesten Kleinkunstwerken der Menschheit zählt Der ersten Bruchstücke wurden
schon 1939 gefunden; erst 1969 erkannte man, dass es sich um ein Mischwesen aus Mensch und
Löwe handelt. 1974–75 und 2010 wurden weitere Stücke gefunden und die rekonstruierte Figur
2011 erstmals öffentlich ausgestellt
Stiermenschen
Stiermenschen gab es bereits auf der planetarischen Entwicklungsstufe des alten Mondes, der
unserer Erdentwicklung vorangegangen ist. Sie bildeten eine der drei Hauptgattungen der dort
beheimateten Tiermenschen, die sich als oberstes Naturreich auf dem alten Mond nach dessen
Abtrennung von der damaligen Sonne entwickelt hatten.
Auch während der nachfolgenden Erdentwicklung traten wieder Stiermenschen auf. Sie gingen aus
einer der vier großen Gruppenseelen der lemurischen und frühen atlantischen Zeit hervor, die
durch die vier Sphinxtiere repräsentiert werden. Sie hatten ein stark entwickeltes StoffwechselSystem und aus ihnen ist als Folge der Geschlechtertrennung der physische Leib des Mannes
hervorgegangen. Der weibliche Leib entstand hingegen aus den Löwenmenschen. Diese sorgten
zunächst immer mehr für die Fortpflanzung des menschlichen Geschlechts, während die
Stiermenschen diese Fähigkeit verloren. Die Fortpflanzung war damals noch ungeschlechtlich, das
Löwengeschlecht wurde in gewisser Weise unmittelbar aus dem Geistigen befruchtet. Mit der Zeit
aber konnten die Stiermenschen das Gleiche bewirken. Sie konnten sich zwar nicht eigenständig
ungeschlechtlich fortpflanzen, aber sie konnten nun das Löwengeschlecht befruchten. Das war der
Beginn der geschlechtlichen Fortpflanzung.
Der Stiermensch und das Verdauungssystem
Bei den Stiermenschen war das Verdauungssystem besonders gut entwickelt. Es ist als
Verdichtung aus dem ätherischen Stierkopf entstanden. Eine Erinnerung daran ist in gewissem
Sinn im dem Mythos von dem Ungeheuer Minotaurus bewahrt.
"Alles dasjenige, was im Menschen veranlagt wird durch den ätherischen Leib — bitte das zu
beachten —, das nennt man in der Mysteriensprache, der sich auch der Apokalyptiker bedient,
einen «Kopf» oder ein Haupt, weil es eine solche typische Hauptgestalt wie den Löwenkopf
hervorruft, wenn man es hellseherisch sieht. Daran müssen wirken die ätherischen Kräfte. Wenn
wir die atlantische Entwickelung verfolgen, so war da der Ätherleib noch außerhalb des Kopfes.
Das, was vom Ätherischen aus im Menschen veranlagt wird, nennt man in der Sprache der
apokalyptischen Mysterien «Kopf». Damit meint man also das, was dem hellseherischen Blick
vorzugsweise als Kopf erscheint. Dasjenige aber, was physisch im Menschen bewirkt wird durch
irgendein Glied des Ätherleibes, das nennt man ein «Horn». Ein «Horn» ist in der Sprache der
Mysterien also eine sehr geheimnisvolle Sache. Dasjenige, was zum Beispiel im Menschen
physisch bewirkt worden ist dadurch, daß er einmal durchgegangen ist durch diejenige Rasse der
atlantischen Zeit, in welcher typisch der Löwe als Gruppenseele da war, das nennt man ein Horn.
Also das Physische, das von irgendeinem Glied des Ätherleibes herkommt, nennt man ein «Horn».
Ein Horn ist zum Beispiel das Organ, welches der äußere physische Ausdruck für irgend etwas
Ätherisches ist.
Stiermensch und männliches Geschlecht
"Wir versetzen uns einmal so recht anschaulich in frühe Zeiten des lemurischen Lebens zurück.
Die Seelen, die heute in menschlichen Leibern verkörpert sind, waren da noch nicht bis zu den
physischen Körpern heruntergestiegen; sie hatten noch gar nicht die Tendenz dazu, sich mit
physischer Materie zu verbinden. Auch die Körper, die später Menschenkörper werden sollten,
sind noch sehr, sehr tierähnlich. Auf Erden sind die groteskesten physischen Wesenheiten, die sich
selbst noch grotesk ausnehmen würden gegenüber dem, was wir heute die groteskestenTiere
nennen. Alles war noch in einer weichen, schlüpfrigen Materie, wässerig oder feurig siedend,
sowohl die Menschen wie auch die Umgebung. Es waren natürlich schon unter diesen grotesken
Gestalten die Vorfahren des physischen Menschenkörpers, aber diese waren nicht in Besitz
genommen von den Ichs. Tatsächlich lebten die vier Gruppenseelen, die wir charakterisiert haben,
schon als vier Gruppenseelen vor dem Einzug des Geistigen in die physische Organisation, so daß
vier Ichs warteten auf ihre Verkörperung, solche Ichs, die veranlagt waren zu ganz besonderen
Gestalten, die sich da unten befanden. Die einen waren veranlagt, zu den Organisationen sich
hinzuziehen, die schon in physischer Form in ganz bestimmten Gestalten vorhanden waren, die
anderen wieder zu anderen; die Gestalten, die unten waren, mußten in ihren Formen in gewisser
Weise entsprechen den Arten der Ichs, die da warteten. Es waren Formen vorhanden, die
besonders geeignet waren, die Löwen-Ichs zu empfangen, andere die Stier-Ichs und so weiter. Das
war in einer sehr frühen Zeit der Erdentwickelung. Nun denken Sie sich, die Gruppenseele, die wir
Stierseele genannt haben, zieht sich zu ganz bestimmten Formen, die da unten sind. Diese schauen
in einer bestimmten Weise aus; ebenso wurde die Löwenseele zu besonderen Formen hingezogen.
Also zeigt uns auch das Physische auf Erden ein vierfaches Bild. Die eine Gruppe entwickelt
besonders stark die Organe, deren Funktionen mehr mit den Funktionen des Herzens
übereinkamen; sie waren einseitig auf das Herz hin organisiert; ein besonders aggressives,
mutvolles, angreifendes Element war in ihnen. Sie sind mutvoll, wollen sich Geltung verschaffen,
wollen die anderen überwinden, sind sozusagen schon Eroberer, geborene Eroberernaturen, schon
in der Gestalt. Das sind solche, bei denen das Herz, der Sitz des Ichs, stark gemacht worden ist.
Bei anderen sind die Organe der Verdauung, der Ernährung, der Fortpflanzung besonders
entwickelt; bei der dritten Gruppe besonders die Bewegungsorgane; bei der vierten Gruppe aber
sind gleichmäßig die Sachen verteilt, sowohl das Mutvolle, Aggressive wie das Ruhige, das durch
die Ausbildung der Verdauungsorgane hineinkommt; beides wurde ausgebildet. Die Gruppe, bei
der das Aggressive, das zu der Organisation des Herzens gehört, ausgebildet wurde, das waren die
Menschen, deren Gruppenseelen zu den Löwen gehörten; die zweite Gruppe war die des Stieres,
die dritte Gruppe, die mit dem beweglichen Element, das nicht viel vom Irdischen wissen will,
gehört zur Gruppenseele des Adlers. Es sind die, die sich erheben können über das Irdische. Und
die, bei denen die Dinge sich im Gleichgewicht hielten, gehörten zur Gruppenseele des
«Menschen». So haben wir förmlich im Physischen die Projektion der vier Gruppenseelen.
Damals würde sich ein ganz eigenartiger Anblick für den Beschauer geboten haben. Man hätte
eine Art Rasse gefunden, von der man sich mit prophetischer Gabe hätte sagen können: Das sind
physische Wesen, die etwas an Löwen erinnern, die den Charakter des Löwen wiedergeben, wenn
sie auch anders aussahen als heute die Löwen. Es waren löwenmutige Menschen, aggressive
Menschenkeime. Dann wieder gab es eine Gruppe von stierähnlichen Menschen, alles auf dem
physischen Plan angesehen. Die dritte und vierte Rasse können Sie sich leicht ergänzen. Die dritte
Rasse war schon stark visionär. Während die erste kampfmutig war, während die zweite alles
pflegte, was mit dem physischen Plan, mit der Verarbeitung des physischen Planes
zusammenhängt, hätten Sie eine dritte Klasse von Menschen gefunden, die sehr visionär waren. In
der Regel hatten sie etwas, was im Verhältnis zu den anderen Leibern mißgestaltet war. Sie
würden Sie erinnert haben an solche Menschen, die viel Psychisches haben und an Visionen
glauben, die aber, weil sie sich um das Physische nicht viel kümmern, etwas Vertrocknetes haben,
etwas Verkümmertes gegenüber dem Kraftstrotzenden der beiden anderen Gruppen. Sie würden
Sie erinnert haben an die Vogelnatur. «Ich will zurückbehalten meinen Geist», das war die
Tendenz der Adlermenschen. Die anderen hatten etwas, was sozusagen aus allen Teilen gemischt
war.
Dazu kommt noch etwas: Wenn wir so weit zurückgehen, daß wir solche Verhältnisse auf Erden
antreffen, dann müssen wir auch den anderen Gedanken uns etwas nahelegen, daß ja alles, was
geschehen war im Verlaufe der Erdenevolution, geschehen war, um zu regeln die Angelegenheiten
der Erde aus dem Geistigen heraus. Es war alles nur ein Umweg, um zu dem heutigen Menschen
zu kommen. Wer noch mehr in die Dinge hinein hätte schauen können, der hätte die Erfahrung
machen können, daß diese Löwennaturen, die erinnerten an das, was wir heute in ganz anderer
Weise an dem Löwenleib sehen, eine besondere Anziehungskraft bildeten für die männlichen
Gestalten der Ätherleiber. Diese fühlten sich besonders hingezogen zu diesen Löwenmenschen, so
daß dies Wesen waren, die äußerlich einen Löwenleib hatten, innerlich aber einen männlichen
Ätherleib. Es war ein mächtiges Ätherwesen mit männlichem Charakter, und ein kleiner Teil
dieses Ätherwesens verdichtete sich zu dem physischen Löwenleib. Der physische Leib war
förmlich der Kometenkern, während der Ätherleib den Kometenschweif bildete, der der
eigentliche Schöpfer des Kernes war. Die Stierrasse aber hatte eine besondere Anziehungskraft für
den weiblichen Ätherleib. Also der Stierkörper hatte gerade die Kraft, den weiblichen Ätherleib
anzuziehen und sich mit ihm zu verbinden. Und nun denken Sie sich noch, daß das fortwährend
arbeitet, die Ätherleiber fortwährend eindringend, umgestaltend.
Das Verhältnis der löwenartigen Menschen zu den stierartigen ist besonders wichtig in den älteren
Zeiten. Die anderen kommen weniger in Betracht. Die männlichen Ätherleiber, die einen
physischen Löwenleib aus sich herauskristallisierten, hatten die Fähigkeit, den physischen
Löwenleib selbst zu befruchten, so daß also geradezu die Fortpflanzung der Menschheit besorgt
wurde durch die löwenartige Rasse. Es war eine Art Befruchtung aus dem Geistigen heraus, eine
ungeschlechtliche Fortpflanzung. Dasselbe konnte aber auch die stierartige Rasse bewirken. Das,
was physisch geworden war, wirkte hier zurück auf den weiblichen Ätherleib. Im Laufe der
Entwickelung gestalten sich die Sachen anders. Während die Löwennatur die Art der
Fortpflanzung behält, weil die befruchtende Kraft aus dem Geistigen heraus von oben kam,
während hier der Prozeß sich steigerte, wurde der andere Prozeß immer mehr und mehr
zurückgedrängt. Unfruchtbarer und unfruchtbarer wurde die Stiermenschheit. Die Folge war, daß
wir auf der einen Seite eine Menschheit hatten, die durch Befruchtung erhalten wurde, auf der
anderen Seite eine andere Hälfte, die immer unfruchtbarer wurde. Die eine Seite wurde zum
weiblichen, die andere zum männlichen Geschlecht, Die heutige weibliche physische Natur hat ja
einen männlichen Ätherleib, während der Ätherleib des Mannes weiblich ist. Der physische Leib
der Frau ist hervorgegangen aus der Löwennatur, während der physische Stierleib der Vorfahre des
männlichen Leibes ist
Äther
Das violette Südfenster des ersten Goetheanums, das die Einweihung in die kosmische Ätherwelt
zeigt.
Als Äther (von griech. αιτηρ (Aither) = der (blaue) Himmel) wurde von den Griechen ursprünglich
der vom Sonnen- und Sternenlicht durchhellte blaue Himmel bezeichnet und sie sahen darin den
Übergang zu einer höheren, nichtmateriellen Welt. In den orphischen Hymnen ist er die Seele der
Welt und das Urelement allen Lebens. Bis in die Archaik waren die Griechen überzeugt, dass die
Seele nach dem Tod in den Aither aufsteigt und nur der tote Körper in den Schoß der Gaia
hinabsinke.
Später wurde der Äther als 5. Element (Quintessenz) von Aristoteles der Vier-Elemente-Lehre
hinzugefügt. Er ist nicht zu verwechseln mit dem längst verworfenen hypothetischen Äther der
klassischen Physik, der ab dem späten 17. Jahrhundert als Medium für die Ausbreitung des Lichts
postuliert worden war.
Genauer betrachtet differenziert sich der Äther in verschiedene gröbere und feinere Ätherarten, die
im Zuge der Weltentwicklung entstanden sind. Rudolf Steiner unterscheidet folgende ätherische
Zustände:
Wärmeäther - die ätherische Seite des Wärmeelements, auf dem alten Saturn entstanden.
Lichtäther - auf der alten Sonne enstanden.
Klangäther - auf dem alten Mond gebildet.
Lebensäther - während der Erdenentwicklung entstanden.
Die Ätherwelt heißt in der jüdischen Kabbala Jetzira, auch Jetzirah oder Yetzirah (hebr. ,‫עולם יצירה‬
Olam Yetsirah, die Welt der Formgebung.
Streit am Himmel
Als Streit am Himmel wird der Kampf zwischen regelrecht fortgeschrittenen und
zurückgebliebenen geistigen Mächten bezeichnet, der zu Beginn der dritten planetarischen
Weltentwicklungsstufe (-> Alter Mond) stattgefunden hat und in dem das Urgeheimnis des Bösen
begründet liegt.
In der Übergangszeit von der alten Sonne zum alten Mond wurden Wesenheiten aus der Hierarchie
der Dynameis (Geister der Bewegung) gleichsam "abkommandiert", um als Widersacher die
fortschreitende Entwicklung zu hemmen, aber gerade dadurch einen neuen wesentlichen
Evolutionssprung zu bewirken. Diese Mächte waren an sich noch nicht böse und hätten auch nicht
aus eigenem Willen zu hemmenden Kräften werden können. Aber indem sie Sturm liefen gegen
die normale Entwicklung und der Evolution dadurch neue Wege eröffneten, wurde sie letzlich
auch zu Erzeugern des Bösen.
"In der Zwischenzeit zwischen der Jupiter- und Marsentwickelung[1] wurde, wenn ich mich trivial
ausdrücken darf, eine Anzahl von Wesenheiten aus der Sphäre der Mächte abkommandiert; sie
wurden so in den Entwickelungsgang hineingestellt, daß sie, statt die Entwickelung vorwärts zu
führen, ihr Hemmnisse in den Weg rückten. Das ist es, was wir als den Streit am Himmel
kennengelernt haben. Also es wurden hineingeworfen in die Entwickelung die Taten von, wenn
wir so sagen dürfen, abkommandierten Mächten, denn es mußten sich die regierenden
Weltenmächte der Hierarchien sagen: Niemals würde dasjenige entstehen können, was entstehen
soll, wenn der Weg gerade fortginge. Es muß Größeres entstehen.
Denken Sie einmal, Sie haben einen Karren zu schieben. Dadurch, daß Sie ihn vorwärts schieben,
entwickeln sich Ihre Kräfte in gewisser Weise. Wenn man den Karren nun belädt mit einem
schweren Ballast, dann müssen Sie schwerer schieben, aber dafür entwickeln sich Ihre Kräfte
stärker. Denken Sie sich, die Gottheit hätte die Weltenevolution gelassen, wie sie war, bis über den
Jupiter hinaus: gewiß, die Menschen hätten sich gut entwickeln können; aber noch stärker konnte
die Menschheit werden, wenn man ihr Entwickelungshemmnisse in den Weg legte. Zum Wohle
der Menschheit mußte man gewisse Mächte abkommandieren. Diese Mächte wurden zunächst
nicht böse, man braucht sie nicht als böse Mächte aufzufassen, sondern man kann sogar sagen, daß
sie sich geopfert haben, indem sie sich der Entwickelung hemmend in den Weg stellten. Diese
Mächte kann man daher nennen die Götter der Hindernisse, im umfassendsten Sinne des Wortes.
Sie sind die Götter der Hemmnisse, der Hindernisse, die der Entwickelungsbahn in den Weg gelegt
worden sind; und von jetzt ab war die Möglichkeit gegeben zu all dem, was in der Zukunft sich
vollzog. Diese Mächte, die abkommandiert waren, waren an sich noch nicht böse, waren im
Gegenteil die großen Förderer der Entwickelung, indem sie Sturm liefen gegen die normale
Entwickelung. Aber sie waren die Erzeuger des Bösen; denn dadurch, daß sie Sturm liefen,
dadurch entstand nach und nach das Böse.
Die Folgen des Streits am Himmel sind heute noch am Himmel sichtbar in Form des
Trümmerfeldes des Asteroidengürtels, der sich heute zwischen Jupiter und Mars ausbreitet.
"Während der Wiederholung des Saturnzustandes lösen sich von der Erde ab Uranus, Vulkan und
Saturn. Während der Wiederholung des Sonnenzustandes lösen sich ab Jupiter und Mars.
Nachdem die Sonne sich von der Erde getrennt hat, spaltete sie von sich ab Merkur und Venus,
nach der Sonnentrennung spaltete die Erde ab den Mond. Das Auseinanderzerren des alten
Mondes geschah durch die Kräfte der fortgeschrittenen Mächte, welche den Sonnenkörper
herauszogen, während die normalen und zurückgebliebenen den ihn umkreisenden Mond bildeten.
In allen Mysterien nennt man dies den Streit am Himmel. Die versprengten Planetoiden sind die
Trümmer jenes Schlachtfeldes, in welchem auch das Urgeheimnis über die Entstehung des Bösen
gesucht werden muß.
"Jetzt sind wir an demjenigen Punkt angelangt, wo wir uns erinnern wollen, daß, als aus Saturn
und Sonne der alte Mond entstand, etwas ganz Neues geschah. Es wurde jetzt ein Teil der dichten
Substanz hinausgeworfen, und es entstanden zwei Körper. Der eine Körper nahm die feinsten
Substanzen und Wesenheiten und wurde eine feinere Sonne, der zweite Körper wurde ein um so
dichterer Mond. Es entwickelt sich dieser dritte Zustand unseres Planetensystems also so, daß er
nur eine Zeitlang ein einheitlicher Planet ist; dann aber wirft er einen Planeten aus sich heraus, der
nun neben ihm ist. Zuerst reicht also der Mond, solange er ein einheitlicher Körper ist, bis zum
Mars. Dann aber zieht sich die Sonne zusammen, und sie wird umkreist von einem Körper, und
zwar ungefähr da, wo der heutige Mars sie umkreist, das heißt ungefähr in der Peripherie des
ursprünglichen einheitlichen Körpers.
Wodurch ist nun überhaupt diese Abspaltung zustandegekommen? Wodurch ist ein Weltenkörper
zu zweien geworden? Es ist das geschehen zur Zeit der Herrschaft der Mächte, Dynamis. Für
diejenigen, die mancherlei auf diesem Gebiet mit mir schon verfolgt haben, ist es nicht unbekannt,
daß im ganzen Weltenall etwas Ähnliches geschieht wie im gewöhnlichen Menschenleben. Wo
sich Wesen entwickeln, da gibt es solche, die vorschreiten, und andere, die zurückbleiben. Wie
mancher Vater hat es zu beklagen, daß sein Sohn sitzenbleibt im Gymnasium, während andere
rasch vorschreiten. Also wir haben es mit einem verschiedenen Tempo der Entwickelung zu tun.
So ist es auch im ganzen Kosmos. Und insbesondere tritt durch gewisse Gründe, die wir noch
kennenlernen werden, jetzt, wo die Mächte ihre Mission, ihre Funktion angetreten hatten, etwas
ein, was man in der ganzen Esoterik, in allen Mysterien nennt den Streit am Himmel. Und diese
Lehre vom Streit am Himmel bildet einen wesentlichen, einen integrierenden Teil in allen
Mysterien; sie enthält auch das Urgeheimnis über die Entstehung des Bösen. Die Virtutes, die
Mächte, waren nämlich in einem bestimmten Zeitpunkt der Mondenentwickelung von sehr
verschiedenen Reifegraden. Die einen sehnten sich danach, so hoch wie möglich geistig zu steigen,
andere wieder waren zurückgeblieben oder wenigstens in normaler Weise in ihrer Entwickelung
weitergeschritten. Also es gab Mächte, welche ihren Genossen auf dem alten Monde weit
vorangeschritten waren. Die Folge davon war, daß sich diese zwei Klassen von Mächten oder
Virtutes trennten. Die Fortgeschritteneren, die zogen den Sonnenkörper heraus, und die mehr
Zurückgebliebenen bildeten den ihn umkreisenden Mond. So also haben wir zunächst skizzenhaft
geschildert den Streit am Himmel, das Auseinanderzerren des alten Mondes, so daß der
Nebenplanet, der alte Mond, unter die Herrschaft der zurückgebliebenen Virtutes kommt und die
alte Sonne unter die Herrschaft der fortgeschritteneren Virtutes.
Etwas von diesem Streit am Himmel klingt hinein in die ersten Sätze der göttlichen Gita, die
symbolisch im Kampf am Anfang manches nachklingen läßt von diesem gewaltigen Streit am
Himmel. Oh, es war ein mächtiges Kampffeld, das da vorhanden war. Von der Zeit an, wo die
Herrschaften oder Dominationes oder Kyriotetes gewirkt haben zur Herstellung der alten Sonne
bis hinein in die Zeit der Herstellung des alten Mondes, wo angetreten haben die Mächte oder
Dynamis ihre Mission, da war ein mächtiges Kampffeld, ein gewaltiger Streit am Himmel.
Zusammengezogen haben unsere gesamte Sonnensystem-Masse die Herrschaften bis zum
Markstein des Jupiter, zusammengezogen haben die Virtutes oder Mächte dann das ganze System
bis zum Markstein des heutigen Mars. Zwischen diesen beiden planetarischen Marksteinen am
Himmel hegt das große Kampffeld des Streites am Himmel mitten drinnen. Sehen Sie sich an
dieses Schlachtfeld am Himmel! Erst das neunzehnte Jahrhundert hat mit physischen Augen
sozusagen wiederentdeckt die Verwüstungen, die angerichtet worden sind durch den Streit am
Himmel. Zwischen Mars und Jupiter haben Sie das Heer der kleinen Planetoiden hineingesprengt.
Das sind die Trümmer des Schlachtfeldes vom Streit am Himmel, der ausgefochten worden ist
zwischen den zwei kosmischen Zeitpunkten, da zusammengezogen wurde unser Sonnensystem bis
zum Jupiter und später bis zum Mars. Und wenn unsere Astronomen die Fernrohre hinausrichten
in den Himmelsraum und noch immer Planetoiden entdecken, so sind das Trümmer jenes großen
Schlachtfeldes des Streites zwischen den fortgeschritteneren Virtutes und den weniger
fortgeschrittenen Virtutes, die auch das Absprengen des Mondes von seiner Sonne zustande
gebracht haben.
Während der alten Mondenentwicklung wurden die zurückgebliebenen Dynameis zu Verführern
der damals die Menschheitsstufe durchlaufenden Angeloi (Engel). Ein Teil dieser
Engelwesenheiten blieb dadurch in seiner Entwicklung zurück, wodurch sie zu luziferischen
Wesenheiten wurden. Während der späteren Erdentwicklung impften diese luziferischen Engel in
der lemurischen Zeit die Folgen des Streits am Himmel in den Astralleib des Menschen und gaben
diesem dadurch die Möglichkeit zum Bösen, eröffneten ihm aber zugleich den Weg zur Freiheit
Jom
Als Jom (hebr. ‫יום‬, Tag) bzw. in der Mehrzahl Jamim oder Schöpfungstage werden in der
Genesis die regelrecht fortgeschrittenen Geister der Persönlichkeit bezeichnet, die als Diener der
Elohim im Licht weben und daher auch als Geister des Lichts aufgefasst werden können. Als
Zeitgeister regeln sie den Ablauf des Schöpfungsgeschehens. In der Gnosis werden sie als Äonen
bezeichnet. Ihnen stehen die vom alten Saturn herübergekommenen und in der Finsternis
webenden zurückgebliebenen Urengel entgegen, die Laj'lah (hebr. ‫לילה‬, Nacht) genannt werden.
"Was bedeutet dieses Wort jom, das gewöhnlich mit «Tag» übersetzt wird?
Was damit gemeint ist, können nur diejenigen ermessen, die imstande sind, mit ihrer ganzen
Empfindung sich zurückzuleiten in alte Bezeichnungsweisen, in alte Nomenklaturen. Man muß ein
ganz anderes Fühlen und Empfinden haben, als man es heute hat, wenn man sich in alte
Nomenklaturen zurückversetzen will. Aber ich möchte Sie, damit ich Sie nicht zu stark überrasche,
sozusagen Schritt für Schritt zurücklenken. Da möchte ich Sie zuerst hinlenken auf eine alte Lehre,
die im Sinne der Gnostiker vorhanden ist. Da hat man gesprochen vor Mächten, welche sich an der
Entwickelung unseres Daseins beteiligen, die nacheinander in diese Entwickelung unseres Daseins
eingreifen, und man nannte diese Mächte, diese Wesenheiten Äonen. Man sprach von den Äonen
im Sinne der Gnostiker. Mit diesen Äonen sind nicht Zeiträume gemeint, sondern Wesenheiten.
Das ist gemeint, daß ein erster Äon wirkt und das, was er zu wirken vermag, auswirkt, dann von
einem zweiten abgelöst wird und dieser, nachdem er mit seinen Kräften gewirkt hat, wiederum
abgelöst wird von einem dritten und so weiter. Solche die Entwickelung leitenden,
aufeinanderfolgenden, einander ablösenden Wesenheiten meinten die Gnostiker, wenn sie von
Äonen sprachen, und nur sehr spät ist der rein abstrakte Zeitbegriff mit dem verbunden worden,
was das Wort Äon ursprünglich bedeutet. Äon ist etwas Wesenhaftes, etwas lebendig Wesenhaftes.
Und in demselben Sinne lebendig Wesenhaftes, wie es Äon ist, ist auch das, was mit dem
hebräischen Worte jom bezeichnet wird. Da hat man es nicht zu tun mit einer bloßen abstrakten
Zeitbestimmung, sondern mit etwas Wesenhaftem. Jom ist eine Wesenheit. Und wenn man es mit
aufeinanderfolgenden sieben solcher jamim zu tun hat, dann hat man es mit sieben einander
ablösenden Wesenheiten oder meinetwillen Wesensgruppen zu tun.
Wir haben hier dasselbe, was sich hinter einer anderen Wortähnlichkeit verbirgt. Sie haben da in
den mehr arischen Sprachen die Wortverwandtschaft von deus und dies, «Gott» und «Tag». Das ist
innerlich wesensverwandt, und in älteren Zeiten hat man die Verwandtschaft von «Tag» und einer
Wesenheit durchaus gefühlt, und wenn man von Wochentagen gesprochen hat, wie wir von
Sonntag, Montag, Dienstag und so weiter sprechen, so hat man damit nicht nur Zeiträume gemeint,
sondern es waren mit den «dies» zugleich gemeint die in Sonne, Mond, Mars wirkenden
Wesensgruppen. Fassen Sie einmal das Wort jom, das da in der Genesis steht und das gewöhnlich
wiedergegeben wird mit «Tag», als geistige Wesenheit auf, dann haben Sie diejenigen
Wesenheiten, die in der Hierarchie um eine Stufe unter den Elohim stehen, deren die Elohim sich
bedienen als untergeordnete Geister. Da, wo die Elohim durch ihre höheren, ordnenden Kräfte
gewirkt hatten, daß Licht werde, da stellten sie an seinen Platz jom, die erste Wesenheit, den ersten
der Zeitgeister oder Archai im Sinne dieser Urworte. So sind diese geistigen Wesenheiten, die wir
Geister der Persönlichkeit oder Urbeginne nennen, dasselbe, was da als Zeiträume, als «Tag», als
jom genannt wird. Es sind die dienenden Geister der Elohim, diejenigen, die gleichsam ausführen,
was vom höheren Gesichtspunkte aus die Elohim anordnen. Diejenigen von Ihnen, welche meine
Vorträge gehört haben, die ich vor kurzem in Christiania gehalten habe, werden sich erinnern, daß
ich da die Archai auch als die Zeitgeister bezeichnet habe, daß ich da charakterisiert habe, wie
noch jetzt diese geistigen Wesenheiten als die Zeitgeister wirken. Das waren die dienenden
Wesenheiten der Elohim; die stellten die Elohim gleichsam an, damit sie ausführten, was sie selber
in großen Linien, dem Plane nach, ordneten
Elohim
Die sieben Elohim (hebr. ‫ )אלהים‬gehören zur Hierarchie der Geister der Form und sind die
Schöpfergötter der Erdentwicklung, von denen in der Genesis gesprochen wird. Nach der
althebräischen Grammatik ist Elohim die Pluralform zum Singular Eloah, das aber im Tanach nur
höchst selten verwendet wird, abgeleitet von der allgemeinen, in vielen semitischen Sprachen
gebräuchlichen Bezeichnung El für geistige Wesenheiten. Dem entspricht im Aramäischen Elah
oder Elaha (bzw. anders vokalisiert auch Alah oder Alaha) und im Arabischen Allah.
Die Existenz der Elohim, also einer Mehrzahl der Schöpfergötter bildet einen Widerspruch zum
strikten Monotheismus des Judentums und auch des Islam. Erst die Hierarchienlehre von den
Engelordnungen, die wir im Christentum vorfinden, löst diesen Widerspruch auf. Innerhalb der
Engelhierarchien gehören die Elohim zur zweiten Hierarchie (dem Christus-Logos zugeordnet).
"Und Elohim sprach: Lasset UNS Menschen machen, ein Bild, das UNS gleich sei ………
"ELOHIM ist tätig als Einer. Wie sehr muß es dann auffallen, wenn plötzlich und unvermittelt
dieser zu sich selbst als einer Mehrzahl spricht: <Und ELOHIM sprach: Lasset uns...>! (...) Ein
Hoher Rat ist versammelt und faßt den schwerwiegenden Entschluß. Seine Mitglieder entschließen
sich zum gemeinsamen Werk: <Lasset uns den Menschen schaffen...!>"
"Der Bildhauer steht unmittelbar an der Seite der Elohim, als sie den unförmlichen, widerwärtigen
Ton zu dem herrlichsten Gebilde umzuschaffen wussten."
Im physischen Sonnenlicht weben die Liebeskräfte von sechs der Elohim; der siebente, Jahve,
nahm den Mond zum Wohnsitz und sendet von dort der Erde die reife Weisheit zu, um dadurch die
Aufnahme der Liebe vorzubereiten. Jahve repräsentiert aber auch das gemeinsame
Einheitsbewusstsein der sieben Elohim, das diese dadurch erlangt haben, dass sie im Zuge des
Sechstagewerks den Menschen nach ihrem Ebenbild erschaffen hatten. Durch die Opfertat der
Elohim hat der Mensch sein Ich erhalten. Mit der Jordan-Taufe zogen die gemeinsamen Kräfte der
sechs Sonnen-Elohim durch den Christus in die Erd- und Menschheitsentwicklung ein.
Luzifer und Elohim
"Als die Elohim am Anfange der Erdenentwickelung beschlossen, Menschen zu schaffen, war es
ihr Vornehmen, die Menschen ganz nach ihrem Ebenbilde zu machen, so, daß jedes Glied der
Menschennatur einem der Elohim entsprechen würde. Sie wollten sich selber in der Menschheit
spiegeln. Das geschah aber nicht auf der Erde, so wir wir sie kennen, sondern in einer Sphäre, die
wir jetzt um die Erde herum zeichnen müßten, so wie der Saturnring um den Saturn herum ist. Aus
dem Weltenraum heraus wirkten die Elohim auf diese Sphäre und spiegelten sich in der
Menschheit, die sie geschaffen hatten. Und die Menschen wiederum schauten herab auf einen
Punkt in der Mitte der Sphäre und sahen sich dort gespiegelt. Das bist du - so konnten sie zu sich
selber sagen. Wäre nicht Luzifer aufgetreten, so wäre das immer so geblieben. Die Menschen
hätten eine ewige Jugend erlebt, und das Bewußtsein, das sie von sich selber gehabt hätten, wäre
das Bewußtsein dessen gewesen, was sie auf der Erde von sich schauten als das «Du bist».
Als aber Luzifer auftrat mit seiner Tätigkeit, wollte er sich auch in der Menschheit spiegeln, und
das tat er auch, indem er in das Innerste des Menschen eintrat und sich selbst von dort her
ausstrahlte. Statt des Schönen und Erhabenen, in dem der Mensch sich bis dahin geschaut hatte,
trat nun Häßliches und Unförmliches hervor. Wie die Schlange, die sich um den Baum windet in
der Paradiesesgeschichte, so zeigte sich die Spiegelung des Luzifer. Um zu verhüten, daß der
Mensch sich in der Häßlichkeit Luzifers schauen sollte, drückten die Elohim die Sphäre zusammen
und warfen die Menschen auf die Erde.
So wie der Mensch damals war, so wäre er immer ein Säugling geblieben, denn in dem Säugling
wirken auch jetzt noch die aufbauenden Kräfte der Elohim. Der Mensch hätte Nahrung zu sich
genommen, indem er die Substanz von Pflanzen und Tieren aufgesogen hätte - die ja damals auch
noch ganz anders waren als jetzt. Auch in seinem Bewußtsein wäre der Mensch eben nicht über
das Säuglingsbewußtsein hinausgekommen.
Um den Menschen das Selbstbewußtsein zu ermöglichen, haben die Elohim den Tod in alle
Erdenprozesse gelegt. Alles auf Erden ist dadurch dem Tode unterworfen worden, und jetzt wirken
diese Kräfte so, daß sie durch die Zerstörung, die sie in sich tragen, zugleich die Kraft geben, die
Zerstörung zu überwinden, und so zu einem höheren Zustand zu gelangen. Unser Begriff von dem
Tod ist, so wie fast alles auf dem physischen Plan, der Gegensatz von dem wahren Begriff. Nur
durch den Tod ist es uns möglich gemacht, wieder zurückzukehren zu jenem Verhältnis, in dem
wir früher zu den Göttern und der geistigen Welt standen. In uns muß etwas sterben, bevor wir den
richtigen Zusammenhang wieder finden können.
Schöpfung aus dem Nichts
Die Schöpfung aus dem Nichts (lat. Creatio ex nihilo) ist die Grundtätigkeit des Geistes, durch
die er sich selbst in fortlaufenden Akten unbedingten Entstehens verwirklicht. Der Geist lebt im
beständigen Schaffen und sich Selbsterschaffen aus sich selbst und dieses Selbst ist im höheren
Sinn ein Nichts, denn es in keiner Weise als ein definierbares, d.h. abgrenzbares Sein fassbar. Hier
gibt es nicht groß und klein, dick und dünn, oben und unten usw., sondern der Geist transzendiert
in seinem unaufhörlichen Werden, das aber äußerlich als absolute Ruhe erscheint, alles gewordene
Sein, das selbst erst ein abgeworfenes Produkt der Geistestätigkeit ist, das sich als abgrenzbare
äußere Schöpfung manifestiert.
"Der Orientale empfand, aber nicht, weil er irgendwie spekulierte, sondern weil ihn seine
Anschauung nötigte, so zu empfinden, er empfand: Da erlebe ich auf der einen Seite den Raum
und die Zeit, und auf der anderen Seite erlebe ich dasjenige, was nicht im Raum und in der Zeit
beobachtet werden kann, was für die Raum- und Zeitdinge und für das Raum- und Zeitgeschehen
ein Nichts ist, aber eine Realität ist, eben nur eine andere Realität. Nur durch ein Mißverständnis
ist dann dasjenige entstanden, dem sich die abendländische Zivilisation unter Roms Führung
hingegeben hat: die Schöpfung der Welt aus dem Nichts, wobei man unter dem Nichts nur die Null
gedacht hat. Im Oriente, wo diese Dinge ursprünglich konzipiert worden sind, entsteht die Welt
nicht aus dem Nichts, sondern aus jenem Realen, auf das ich Sie eben hingewiesen habe.
Im Buddhismus wird durch den Begriff der Leere (Shunyata) auf diese Wesensnatur des Geistes
hingewiesen, durch die die Fesseln des Bedingten Entstehens, d.h. des Karmas, endgültig
abgestreift werden.
Nach Augustinus kann die Schöpfung nur ex nihilo, aus dem Nichts erfolgt sein, wenn sie
wirkliche Schöpfung und nicht bloße Umwandlung sein soll. Tertullian ging diesbezüglich sogar
noch weiter und meinte, dass die Schöpfung eigentlich a nihilo, 'von nichts her', entstanden sei,
denn wäre sie ex nihilo enstanden, würde man das Nichts bereits als Substanz auffassen.
Evolution, Involution, Schöpfung aus dem Nichts
"Im Offenbaren wechseln die Dinge zwischen Evolution und Involution. Aber dahinter steht tief
verborgen das Dritte, das erst die Fülle gibt, eine Schöpfung, die eine völlige Neuschöpfung ist, die
aus dem Nichts hervorgegangen ist. Dreierlei gehört also zusammen: Die Schöpfung aus dem
Nichts, und dann, wenn diese offenbar wird und in der Zeit verläuft, nimmt sie die Formen des
Offenbaren an: Evolution und Involution.
"In allem Leben wirkt die Dreiheit von Evolution, Involution und Schöpfung aus dem Nichts.
Beim Menschen haben wir diese Schöpfung aus dem Nichts in der Arbeit seines Bewußtseins. Er
erlebt die Vorgänge in seiner Umwelt und verarbeitet sie zu Ideen, Gedanken und Begriffen.
Veranlagungen stammen aus früheren Verkörperungen, aber aller Fortschritt im Leben beruht
darauf, daß neue Gedanken und neue Ideen produziert werden.
Indem wir das Vorhandene, das aus früheren Entwicklungen herüber gekommen ist, umschaffen
und ihm dadurch Neues einbilden, schaffen wir durch den Heiligen Geist aus dem Nichts heraus.
Das ist aber erst dadurch möglich geworden, dass sich der Christus durch das Mysterium von
Golgatha unmittelbar mit der Erdentwicklung verbunden hat.
"Der Heilige Geist beseligt den Menschen, wenn er imstande ist, aus dem Nichts heraus das
Richtige oder Wahre, das Schöne und Gute zu schaffen. Damit aber der Mensch imstande
geworden ist, im Sinne dieses Heiligen Geistes zu schaffen, mußte ihm ja erst die Grundlage
gegeben werden, wie zu allem Schaffen aus dem Nichts. Diese Grundlage ist ihm gegeben worden
durch das Hereintreten des Christus in unsere Evolution. Indem der Mensch auf der Erde das
Christus-Ereignis erleben konnte, wurde er fähig, aufzusteigen zum Schaffen im Heiligen Geist. So
ist es Christus selbst, welcher die eminenteste, tiefste Grundlage schafft. Wird der Mensch so, daß
er feststeht auf dem Boden des Christus-Erlebnisses, daß das Christus-Erlebnis der Wagen ist, in
den er sich begibt, um sich weiterzuentwickeln, so sendet ihm der Christus den Heiligen Geist, und
der Mensch wird fähig, im Sinne der Weiterentwickelung das Richtige, Schöne und Gute zu
schaffen."
Die Schöpfung aus dem Nichts und die drei Logoi
"Versetzen wir uns an den Uranfang einer solchen planetarischen Entwickelung, ganz an den
Anfang der Saturnentwickelung. Was haben wir da zu beobachten? Es war noch kein physischer
Planet da, nicht einmal in der feinsten Arupaform war ein Planet vorhanden, sondern wir sind da
noch vor dem Augenblicke, wo der Saturn im ersten Anfange da ist. Da ist von unserer
Planetenkette noch gar nichts vorhanden; wohl aber die ganze Frucht der vorhergehenden
Planetenkette ist da, so ähnlich, wie wenn wir am Morgen aufwachen, noch nichts getan haben und
lediglich die Erinnerung an das, was wir am vorherigen Tage getan haben, in unserem Geiste
enthalten ist. So haben wir - wenn wir uns so ganz in den Anfang der Saturnentwickelung
versetzen - in den sich offenbarenden Geistern die Erinnerung an eine vorherige Planetenkette, an
das, was vorher gewesen ist. Nun versetzen wir uns an das Ende der Planetenkette, in die Zeit, da
die Vulkanstufe zu Ende geht. Während der Planetenkette ist nach und nach als Schöpfung zutage
getreten, was an Anlage am Anfange vorhanden war. Wir haben also zuerst einen Ausfluß des
Bewußtseins; aus dem Inhalt des Früheren heraus, aus der Erinnerung heraus schafft das
Bewußtsein das Neue. Es ist am Ende also etwas da, was am Anfange nicht da war: nämlich alle
Erfahrungen. Was am Anfange da war, ist herausgeflossen in lauter Dinge und Wesenheiten. Ein
neues Bewußtsein ist am Ende entstanden mit einem neuen Inhalt, ein neuer Bewußtseinsinhalt. Es
ist etwas, was aus dem Nichts hervorgegangen ist, aus Erfahrungen. Wenn wir das Erneuern im
Leben betrachten, müssen wir uns sagen, es muß ein Same da sein, der das möglich macht. Aber
der neue Bewußtseinsinhalt am Ende einer planetarischen Entwickelung ist tatsächlich aus dem
Nichts hervorgegangen, aus Erfahrungen; dazu braucht man keine Grundlagen, es schafft etwas,
was aus dem Nichts entsteht. Man kann nicht sagen, wenn eine Persönlichkeit die andere anschaut,
sie habe der anderen etwas entzogen, wenn sie in der Folge die Erinnerung an die andere
Persönlichkeit in sich trägt. Diese Erinnerung ist aus dem Nichts hervorgegangen. Das ist eine
dritte Art des Schaffens: aus dem Nichts heraus. Die drei Arten des Schaffens sind also folgende:
Kombinieren der vorhandenen Teile (Form)
Hervorgehenlassen neuer Gebilde mit neuem Lebensinhalt aus vorhandenen Grundlagen (Leben)
Schaffen aus dem Nichts heraus (Bewusstsein).
Es sind dies drei Definitionen von Wesenheiten, die eine Planetenkette hervorbringen, einer
planetarischen Kette zugrunde liegen. Man nennt sie die drei Logoi. Der dritte Logos bringt aus
der Kombination hervor. Wenn aus der einen Substanz etwas anderes hervorgeht mit neuem
Leben, so ist das der zweite Logos, der hervorbringt. Überall aber, wo wir ein Hervorgehen haben
aus dem Nichts, da haben wir den ersten Logos. Daher nennt man den ersten Logos oft auch das in
den Dingen selbst Verborgene, den zweiten Logos die in den Dingen ruhende Substanz, die
Lebendiges aus Lebendigem schafft, den dritten Logos den, der alles Vorhandene kombiniert, aus
den Dingen die Welt zusammensetzt
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