Lektion 3

Werbung
KON-TAKT 4 Arbeitsbuch
A hanganyag szövegkönyve
Lektion 1
Hörverstehen (HVS) 1
Text 1
Wir lernten uns während der Fußballweltmeisterschaft in Berlin kennen. Er war auf Einladung
einer deutschen Schule dort. In einem Park haben wir Händchen gehalten. Plötzlich fing es an
zu regnen. Wir wurden klatschnass. Ich habe total gefroren. Da hat er mich in den Arm
genommen und ganz zärtlich geküsst.
Doch schon nach wenigen Tagen musste Erol zurück in die Türkei. Ich bin jeden Tag ins
Internetcafé gegangen, um ihm zu schreiben. Ich habe niemandem etwas davon erzählt. Und
da habe ich angefangen, jeden Tag ein Kopftuch zu tragen. Da gab es Stress. Meine Umwelt
war geschockt. Ich verstand das nicht. Ich bin doch der gleiche Mensch geblieben.
Ich hab meine teure Lederjacke und mein Handy verkauft, um mir das Flugticket leisten zu
können. Meinem Vater hab ich erzählt, dass ich zu einem Schulseminar fahre.
Text 2
Nach meiner Ankuft in der Türkei wurde ich acht Stunden von der türkischen Polizei verhört.
Ich musste erklären, dass Erol mich nicht entführt hat. Sie haben mich trotzdem in ein
Kinderheim gesteckt. Drei Tage war ich dort. Ich habe nur geheult, nichts gegessen. Dann
hielt ich es nicht mehr aus. Ich bin über den Zaun geklettert. Ich hatte nur Socken an, bin
einfach gerannt. Auf der Straße habe ich bei einem Auto die Tür aufgerissen, bin
reingesprungen und habe Erols Adresse gezeigt. Der Fahrer hatte wohl Mitleid mit mir, denn
er hat mich mitgenommen. Erols Familie hat mich versteckt.
In der Türkei ist es eine Sünde, wenn unverheiratete Männer und Frauen sich berühren.
Darum haben wir geheiratet. Der Imam las auf Arabisch aus dem Koran vor. Dann sagten wir
beide dreimal Ja.
Text 3
Seine Eltern waren so lieb zu mir. Welche deutsche Familie hätte einen Flüchtling
aufgenommen, damit riskiert, ins Gefängnis zu kommen? Für sie war ich eine Tochter.
Mein Vater hat mich als vermisst gemeldet. Interpol suchte nach mir. Dann hat Papa mir ein
Ticket geschickt. Erols Onkel hat mich zum Flughafen gebracht und ich bin nach Deutschland
geflogen. Ich habe nur geweint.
Ich will, dass Erol zu mir kommt und wir uns gemeinsam eine Zukunft aufbauen. Vielleicht
können wir auch ein halbes Jahr in der Türkei, ein halbes Jahr hier leben. Für Erol würde ich
alles tun.“
1
HV2
Text 4
Tom und ich, wir kannten uns schon seit der Grundschule und gingen in dieselbe Klasse.
Manchmal gingen wir zusammen zur Schule oder spielten am Nachmittag zusammen. Doch
dann wechselte ich die Schule und wir verloren uns für mehr als zehn Jahre aus den Augen.
Nach dem Abitur ging ich zum Studium in eine andere Stadt und war nur an den
Wochenenden und in den Ferien zu Hause. Ich hatte gerade das 1. Studienjahr hinter mir und
genoss meine Ferien, als es an einem warmen Augusttag bei uns an der Tür klingelte.
Draußen stand Tom. Ich erkannte ihn sofort. Er erzählte, dass er mich vor ein paar Tagen
gesehen hatte und dadurch auf die Idee gekommen sei, mich einmal zu besuchen, um zu
erfahren, was aus mir geworden sei. Wir verabredeten uns für den Abend. Er holte mich ab
und wir gingen in einen Weinkeller. Wir redeten stundenlang, erst früh um vier kam ich nach
Hause. Am nächsten Abend besuchte er mich wieder. Da haben wir uns das erste Mal geküsst.
Und ich war glücklich, denn ich wusste, dass ich den Mann gefunden hatte, der für mein
ganzes weiteres Leben eine wichtige Rolle für mich spielen würde.
HV 3
Text 5
Hallo, liebe Hörerinnen und Hörer. Wieder haben wir ein paar jungen Leuten unsere Frage der
Woche gestellt: „Was bewegt Jugendliche in Deutschland?“ Hier sind ihre Antworten.
Ich bin Otávio aus Brasilien. Mich bewegt, wenn die Kinder in meinem Land und auch
in anderen Entwicklungsländern aus Armut oder weil sie ihre Eltern verloren haben,
auf der Straße leben müssen und häufig auch dort sterben.
Text 6
Mein Name ist Leonhard. Mich bewegt die Energie von Menschen an einem Ort - wie zum
Beispiel bei Konzerten. Dort sind alle gut gelaunt und stecken mich mit ihrer positiven
Energie an. Aber am meisten berührt mich Musik, weil sie einfach die beste Möglichkeit ist,
Gefühle auszudrücken. Auf der anderen Seite bewegt es mich, wenn ich Leute sehe, die sich
gut verstehen - ob es ältere Menschen sind, die einen Spaziergang machen oder Händchen
halten, oder es die jungen Menschen sind, die ins Kino gehen.
Text 7
Ich heiße Philipp. Hm… schwere Frage. Es bewegt mich, in den Medien zu sehen, dass
überall im Nahen Osten fast jeden Tag unschuldige Menschen sterben müssen - wegen einer
Handvoll Menschen, die Andersgläubige bekämpfen. Mich berührt noch, wenn ich in
Fußballstadien oder bei Wettkämpfen bin, wenn sich wildfremde Menschen in die Arme
fallen, weil ein Tor geschossen wird, oder wenn ein Weltrekord aufgestellt wird.
Text 8
2
Ich bin Antje. Oft bin ich erschüttert, wenn ich schlimme Beispiele der Umweltgefährdung
durch den Menschen sehe. Am schlimmsten sind die Unfälle von Atomkraftwerken. Aber ich
bin auch sehr bewegt, wenn Menschen im Kampf für die Umwelt Erfolg haben, z. B. wenn
Tiere nach einer Tankerkatastrophe gerettet werden.
Mich berührt es aber auch, wenn Menschen kein Dach über dem Kopf haben, während andere
gleich drei Häuser haben.
Text 9
Mein Name ist Nina. Mich berührt, wenn ich sehe, dass es jemand von ganz unten nach oben
schafft. Für mich sind das Helden. Wenn ich von solch einem Schicksal erfahre – das bewegt
mich.
Auch echte Kunstwerke geben mir ein starkes Gefühl. Durch ihre Schönheit oder weil sie mir
den Blick für etwas öffnen, das ich noch nicht kannte oder nicht bewusst wahrgenommen
habe.
Vielen Dank für die Meinungen. Wir machen jetzt ein bisschen Musik und kommen
bald zurück.
Lektion 2
HV1
Text 10
Hallo Leute! Endlich ist die Mittagspause da und wir sind auch wieder da. Wir stellen nun
fünf Schülerinnen und Schülern der Klasse 11/2 die Frage: Was ist dein liebstes
Kleidungsstück und warum?
Ich bin Hannah. Das ist mein Jeansrock, den ich vor vier Jahren spontan gekauft
habe. Seither ist er mein ständiger Reisebegleiter. Er hat dabei schon viele Länder
der Welt gesehen wie z. B. Neuseeland, Italien, England, ... . Ich habe ihn also
IMMER dabei, weil er extrem bequem und strapazierfähig ist. Er gefällt mir nicht nur,
weil er mir gut steht, sondern auch oder vor allem, weil ich ihn mit einem geliebten
Menschen verbinde. Das ist vermutlich auch der Hauptgrund, weswegen dieser Rock
mir immer wieder so viel positive Energie schenkt.
Text 11
Mein Name ist Leo. Meine Lieblingsklamotte habe ich schon seit meiner Kindheit: Als ich
14 Jahre alt war, ging ich in unseren Keller und stöberte in alten Kartons und Erinnerungen.
In einer der Kisten fand ich Kleidung von meinem Großvater und ich begann, die Kiste
systematisch zu durchsuchen. Dabei habe ich wirklich coole Teile gefunden – unter anderem
eine schwarze Lederjacke. Ich fand heraus, dass vor meinem Vater schon mein Großvater und
mein Urgroßvater diese Lederjacke getragen hatten. Ich finde es super, ein Kleidungsstück zu
haben, das eine solche Tradition verkörpert. Seitdem trage ich die Jacke, die mittlerweile
immer mehr auseinanderfällt.
3
Text 12
Ich heiße Eric und mein Lieblingsteil, einen schwarzen Pullover, habe ich bei einem
Schottland-Urlaub gekauft, den ich sehr schön fand, so erinnert er mich an diesen schönen,
entspannenden Urlaub. Ein anderer und für mich persönlich entscheidender Grund ist
allerdings sein Sitz. Er ist interessant geschnitten, liegt gut an und betont meinen Oberkörper,
vor allem meine Brustmuskulatur.
Text 13
Ich bin Doris. Ich trage am liebsten eine lila Hose mit einem extrem tiefen Schritt. Das
Besondere an dieser Hose besteht darin, dass ich in ihr meinen Freund kennengelernt habe.
Sie ist der Grund, warum er mich damals angesprochen hat, denn so eine auffällige Hose hatte
er wohl noch nie gesehen. Wir kamen ins Gespräch und daraus entstand unsere Beziehung.
Text 14
Lány 1 Ich heiße Julia und … ich muss sagen: ich steh auf Rot! Im wahrsten Sinne des Wortes, denn
meine Lieblingsschuhe sind knallrot. Sie sind meine Lieblingsteile, da sie bequem und ökologisch fair
produziert sind. Ihre Qualität ist für mich unübertroffen, denn sie sind auch nach vier Jahren fast
täglichen Tragens immer noch bequem und nicht ausgelatscht und sehen immer noch gut aus.
Danke an alle. In der nächsten Pause kommen wir darauf noch zurück!
HV 2
Text 15
Hallo, ich bin Max Rabe von Radio FM 89,6. Wir machen eine kleine Umfrage zum Thema:
Wie kaufen Frauen und Männer ein? Ist das Einkaufsverhalten von Männern und Frauen
unterschiedlich? Was ist typisch Frau, typisch Mann? Dazu fragen wir Paare. Zuerst Gina und
Markus:
Ich bin keine typische Frau, was das Einkaufen angeht. Ich versuche, das zu
vermeiden - die lebensnotwendigen Lebensmittel kaufe ich einmal in der Woche.
Was ich kann, kaufe ich online - Bücher, alles, übers Internet, oder bestelle Sachen
per Katalog. Ich hasse auch, Klamotten zu kaufen - die kaufe ich maximal zweimal im
Jahr. Aber mein Freund Markus kauft furchtbar gern ein, und wir gehen auch nicht
zusammen einkaufen, weil das nicht funktioneren könnte. Er guckt gern herum, …
"Oh, das ist ja ein Angebot, das könnte ich ja…" oder "Lass uns doch noch mal in ein
anderes Geschäft gehen, sollen wir nicht noch mal gucken…"
Ja, das stimmt, was du sagst.. Vielleicht bin ich nicht „typisch Mann”, aber für mich ist es
schon ein Genuss, shoppen zu gehen oder mich auf Flohmärkten umzusehen, das finde ich
4
alles toll. Mir macht es auch Spaß, Schaufenster von Designerläden anzugucken. Ich muss die
Sachen nicht unbedingt kaufen – die Art der Präsentation, das macht mir auch Spaß.
Danke für die Antwort. Das war interresant.
Text 16
Jetzt fragen wir unser nächstes Paar, Mona und Tom.
Von mir selber kann ich sagen, dass es mir Spaß macht, etwas einzukaufen oder zu
konsumieren - dazu gehört ja auch, in Gaststätten oder ins Kino zu gehen – für mich hat das
immer auch eine soziale Komponente. Was mich mit anderen Menschen zusammenbringt, ist
für mich ein Erlebnis. Wenn ich aber mit meinem Mann einkaufe, kriegen wir Streit; er mag
nichts und er braucht nichts, und wenn ich dann für ihn einkaufe, ist er zufrieden, und er ist so
dankbar, dass er nicht vor die Wahl gestellt wird, sich irgendwas aussuchen zu müssen.
Ich stimme nicht ganz zu: Denn es kommt auf die Sachen an, ob ich gern einkaufe. Kleidung
oder Schuhe kaufe ich überhaupt nicht gern. Dieses Anprobieren: Ist der richtig? Passt der
mir jetzt? … Also, ich sage mal, Bücher oder CDs gucken oder so was, das mach' ich auch
gerne. Beim Kauf vergleiche ich niemals die Preise, sondern ich kaufe einfach, was ich
brauche und ich halte mich auch niemals länger in einem Kaufhaus auf, als es unbedingt sein
muss.
Danke für die Meinungen. Und was meinen Sie, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer?
Wir warten auf Ihren Anruf: Unsere Nummer lautet 0931/ 621…
HV 3
Text 17
Andrea (16) stammt aus dem Stuttgarter Raum und ist Gastschülerin im US-Bundesstaat
Washington. Sie wohnt für elf Monate bei einer amerikanischen Familie, in der sie außer
Eltern auch Geschwister im Alter von 12 und 18 Jahren hinzugewonnen hat. Wir haben mit
Andrea über ihre Erfahrungen gesprochen:
Du bist inzwischen ein halbes Jahr in den Vereinigten Staaten. Hast du Heimweh?
Nein, Heimweh habe ich kaum, denn im Großen und Ganzen gefällt es mir hier sehr gut.
Vieles ist anders als in Deutschland und es braucht seine Zeit, bis man sich an alles gewöhnt.
Zum Beispiel gibt es hier keine öffentlichen Verkehrsmittel, auch das ungesunde Essen ist
sehr gewöhnungsbedürftig. Es gibt aber auch positive Umstellungen, die mir das Einleben
erleichtert haben: Da wäre die Offenheit der Amerikaner, dass sie wesentlich weniger
Vorurteile haben und dass Autofahren bereits ab 16 Jahren erlaubt ist.
Text 18
5
Férfi 1 Wie oft hast du Kontakt zu deiner Familie und zu deinen Freunden?
Lány 1 VAGY Lány 2 Mit meinen Eltern telefoniere ich drei- bis viermal im Monat;
außerdem schreibe ich ihnen E-Mails. Zu meinen Großeltern und meinen Freunden habe ich
ebenfalls ab und zu Telefonkontakt; auch ihnen schreibe ich regelmäßig Mails.
Férfi 1 Wie kam es dazu, dass du an einem Austauschprogramm teilgenommen hast?
Lány 1 VAGY Lány 2 Mein Auslandsaufenthalt war eine Spontanentscheidung, die ich
innerhalb einer Woche getroffen habe. Ich hielt das für eine gute Idee, da Sprachen sehr
nützlich für die Karriere sind und ein Jahr im Ausland für mich nach jeder Menge Spaß klang.
Text 19
Wie lange vor Programmbeginn hast du dich angemeldet?
Ungefähr zehn Monate vorher. Nachdem ich meine Eltern überzeugt und mich über
verschiedene Organisationen informiert hatte, bewarb ich mich. Nach einem
Auswahlinterview und einigen Stunden, die ich mit dem Ausfüllen von
Bewerbungsunterlagen verbracht hatte, war ich offiziell eine zukünftige Austauschschülerin.
Welche Kosten sind auf dich zugekommen?
An die Organisation bezahlt man zwischen 4500 und 7500 Euro. Darin sind allerdings weder
Versicherungen noch Visagebühren enthalten. Dazu kommt ein monatliches Taschengeld von
ungefähr 250 Euro, Tendenz aufwärts. Weitere Kosten fallen für Telefon und ein eigenes
Konto an.
6
Lektion 3
HV 1
Text 20
Hallo, hier alle! Hier ist das Schulradio PausenLos. Heute berichten wir über eine ganz
besondere Studienfahrt der Klasse 12. Sie hat eine ganze Woche im Nationalpark Bayerischer
Wald verbracht. Dort wurden mitten in den Wald hinein Originalbehausungen aus Chile,
Brasilien, Venezuela, Vietnam, Sibirien und der Mongolei gebaut. In diesen Hütten wohnten
die Schülerinnen und die Schüler und lebten wie die Menschen vor Ort.
Hören wir nun Sebastian, der eine Woche in einem vietnamesischen Haus gewohnt hat.
Ja, wir haben die Woche über in einem vietnamesischen Langhaus gewohnt. Wie ein solches
Haus aussieht? Die Hütte steht auf Stelzen – so sind die Menschen in den Sumpfgebieten vor
Hochwasser und wilden Tieren geschützt. Das Dach des Hauses ist mit Palmen bedeckt, so dass
es im Sommer nicht so heiß darin wird. Im Winter hingegen können die Bewohner im Inneren
der Hütte Feuer machen; durch ein Loch im Dach zieht der Rauch ab.
Die Holzhütte besitzt einen Eingang und einen Ausgang, damit die Leute beim Rein- und
Rausgehen nicht zusammenstoßen. Geschlafen wird auf dünnen Reismatten auf dem Boden. Die
Einrichtung ist sehr karg; viele Familienmitglieder müssen auf engem Raum miteinander
auskommen. Traditionell tragen die Vietnamesen lange schwarze Kleider und große runde Hüte
– so wie auf dem Bild oben. Zur Begrüßung prostet man sich mit beiden Händen zu. Übrigens
gibt es bei den Vietnamesen einen interessanten Brauch: Die erste Einladung darf man nicht
annehmen, denn das gilt als unhöflich. Erst eine zweite Einladung kommt von Herzen und man
kann ihr folgen.
Text 21
Hören wir jetzt den zweiten Bericht. Diesmal von Annika, die eine Reise nach Chile
gemacht hat.
Ja, wir haben uns eine Woche lang in Mapuches verwandelt. Das ist eine Gruppe der
Ureinwohner Chiles, die in Rukas leben. Die ovalen Holzhütten sind dick mit Stroh bedeckt und
sehen von außen sehr gemütlich und schön aus. Doch drinnen war es recht dunkel und kalt! Auf
dem Steinboden gab es eine Feuerstelle, um die herum Hocker standen. Oft sitzen die Chilenen
aber einfach auf dem Boden. Geschlafen haben wir auf einer etwas erhöhten Plattform aus Holz
– und auf vielen, vielen Decken.
Die Mapuches tragen Ponchos aus Wolle. Sie machen sehr viel Musik und haben eine besondere
Trommel für Feste. Bei den Festen trinken die Leute einen ganz besonderen Tee, den Mate-Tee.
Er ist sehr stark und schmeckt recht bitter, doch man darf ihn nicht ablehnen, wenn man
eingeladen ist. Der Tee wird immer wieder herumgereicht, bis der Gast wirklich nichts mehr
möchte.
Wenn bei den Mapuches jemand krank ist, wird eine Heilerin geholt. Die übrigen Leute tanzen in
einem Kreis außen herum. Jeder Mapuche-Stamm wird von einer Frau angeführt. Sie heißt Machi
(gesprochen Matschi) und gibt das Kommando. Um als Machi ernannt zu werden, muss man
eine Prüfung bestehen.
7
Vielen Dank für die Berichte, die waren echt spannend. Über diese tolle Studienfahrt könnt
ihr auch noch in unserer Schulzeitung lesen!
HV 2.
Text 22
„Hätte ich Kühe, müsste ich viel früher aufstehen. Denn die wollen pünktlich um sechs
gemolken werden. Doch so beginnt mein Tag ziemlich gemütlich. Ich lasse mich vom Handy
wecken, stehe zwischen sieben und acht auf, mache mir erst mal einen starken Kaffe und gehe
dann in den Stall. Nachdem ich die Schweine gefüttert und bei den Puten vorbei-geschaut
habe, kann ich frühstücken und die Zeitung lesen. Dann beginnt die Arbeit auf dem Feld,
säen, pflügen oder Maschinen reparieren. Meistens habe ich dann gegen 18 Uhr Feierabend.
40 Prozent meiner Arbeit mache ich im Büro, der Rest ist schon körperlich anstrengend.
Ich bin auch nicht nur auf dem Hof. Alle zwei oder drei Tage gehe ich in Osnabrück ins Kino
oder Theater und treffe mich mit Freunden. Man kann schon von der Landwirtschaft leben,
aber man wird nicht reich damit. Ein Auto und Urlaub sind schon drin, aber Porsche und
Swimmingpool hinterm Haus eher nicht.
Früher habe ich überlegt, Ökobauer zu werden. Aber davon kann man nicht leben, wenn man
seine Produkte nicht selbst verkauft. Die großen Ketten verdienen daran viel mehr als der
Bauer. Damals wurde ich für meine Entscheidung, Landwirt zu werden, schief angeguckt.
Mittlerweile beneiden mich viele, weil ich selbstständig arbeiten kann. Landwirt ist für mich
ein Traumberuf. Ich kann den ganzen Tag draußen sein und niemand schaut mir ständig auf
die Finger.
HV 3
Text 23
Als ich mit meiner Mutter und meiner Oma nach Köln gezogen bin, brach für mich eine Welt
zusammen. Ich musste meine Freunde mehr als 600 Kilometer entfernt zurücklassen. Ein
Neuanfang in einem völlig ungewohnten Umfeld. Da wir in Köln etwas außerhalb wohnen,
gibt es schon Grünflächen, aber es war nicht das Gleiche. Plötzlich war alles so groß und
anonym: Du bist nur noch ein winziger Teil von etwas ganz Großem. Außerdem gibt es
Straßen, die ich nachts allein nicht betreten würde, denn Gewalt und Beschaffungskriminalität
gibt es hier leider an vielen Ecken. Die Großstadt ist entgegen den Klischees kein Urwald –
aber sie kann einer werden, wenn man sie dazu macht.
Wenn ich später eine Familie habe, werde ich das Land bevorzugen, aber als Jugendliche ist
es für mich keine Option. Ich bin ein freiheitsliebender Mensch und möchte auf die Chancen
hier - die Uni, die Mobilität und die Vielfalt, in der jeder seine Individualität ausleben kann nicht verzichten.
Trotz aller Vorteile vermisse ich das Idyllische: Manchmal möchte ich weg von all dem Lärm
und all den Leuten, selbst wenn sie mir viel bedeuten. Bei meinem Ex-Freund, der ganz
8
außerhalb der Stadt wohnt, habe ich wieder gemerkt, wie schön es ist, in der Natur zu sein
und einfach mit dem Hund spazieren zu gehen.
HV 4
Text 24
Tipp 1.
Alle paar Wochen ein neues T-Shirt kaufen müssen, weil das alte schon wieder aus der Mode
ist oder einfach nur ein Loch hat? Lieber mal etwas mehr investieren. Dann hat man etwas,
das lange hält. Das spart nicht nur eine Menge Geld, sondern man lebt auch
umweltfreundlicher, ohne die Lebensgewohnheiten umstellen zu müssen. Außerdem werden
oft nur für solche Produkte faire Löhne bezahlt, die etwas mehr kosten.
Text 25
Tipp 2.
Egal, ob zum Geburtstag, Valentinstag oder mal zwischendurch als Zeichen der Zuneigung: Für
kleine Überraschungen muss man nicht gleich in den Laden rennen. Wie wäre es stattdessen mit
etwas Selbstgebasteltem oder damit, gemeinsam einen Baum zu pflanzen?
Text 26
Tipp 3.
Egal ob iPod, Laptop oder einfach nur das Handy. Viele elektronische Geräte besitzen einen
Energiesparmodus, den leider kaum jemand benutzt. Das Umstellen dauert keine 5 Sekunden und
schon haben Sie nicht nur etwas für Ihren Geldbeutel, sondern auch für die Umwelt getan. Auch beim
Kauf von neuen Bildschirmen für den PC sollte man auf die Energieeffizienz achten. Das vermeidet
unnötig hohen Stromverbrauch
Text 27
Lány 1 Tipp 4.
Fast täglich gibt es neue Kosmetikprodukte auf dem Markt. Frau sollte sich fragen: Muss ich
wirklich alles haben? Wer häufig zum Schminkkasten greift, läuft Gefahr, an einer Allergie zu
erkranken und verbraucht eine Menge Ressourcen
Text 28
Tipp 5.
Auf dem Markt einzukaufen ist nicht nur nachhaltig, es macht auch mehr Spaß. Saisonale
Produkte aus der Region sind nicht nur günstiger, sondern auch umweltschonender.
Herkunftsländer vergleichen, lautet die Devise: Deutsche und argentinische Äpfel schmecken
nämlich ziemlich gleich. Aber einen Apfel aus Argentinien einzufliegen, belastet die Umwelt
um ein Vielfaches.
9
Text 29
Tipp 6.
Wenn Getränke, dann aus Mehrwegflaschen. Diese Flaschen werden, nachdem sie zurückgebracht worden sind, gereinigt und bis zu 25-mal wieder befüllt. 20 Mehrwegflaschen
ersetzen im Alltag 10.000 Einwegflaschen. Durch Mehrweg werden also deutlich weniger
Ressourcen verbraucht.
Text 30
Tipp 7.
Egal, ob Schreibblöcke, Umschläge oder Geschenkpapier. Heute ist fast alles auch aus
wiederverwertbaren Materialien zu haben. Wer also etwas gegen das Waldsterben tun
möchte, kann einfach wiederverwertetes Papier kaufen.
Text 31
Tipp 8.
Die Weltmeere werden langsam leergefischt. Es wird so viel gefangen, dass sich die Bestände nicht
erholen können. Achten Sie also darauf, nur solchen Fisch zu kaufen, der auch unter Bedingungen
gefangen wurde, die es ermöglichen, die Bestände aufrecht zu erhalten oder gar zu vergrößern.
Vermeiden Sie Arten, die schon kurz vor dem Aussterben stehen.
Lektion 4
HV 1
Text 32
Ich mache einen 2-Fach-Bachelor in Politikwissenschaft und Öffentlichem Recht. Wie ist dein
Studium aufgebaut?
Im ersten Jahr hatte ich vier Fächer und zwar kreatives Schreiben, Deutsch, Spanisch und
Psychologie. Doch im 2. und 3. Studienjahr habe ich nur noch drei der Fächer.
Wie ist es bei euch, wie lange dauern eure Vorlesungen?
Die meisten dauern 90 Minuten. Wir beginnen immer fünfzehn Minuten nach der vollen Stunde.
Also zum Beispiel um 8.15 Uhr.
8.15 Uhr? Das ist verdammt früh! Gibt’s das bei euch wirklich?
Klar gibt’s das wirklich. Ich musste jeden Freitag um acht Uhr in der Uni sein. Wann fängt die
Uni denn bei euch an?
10
Ich habe nie vor 9 Uhr Uni. Und außerdem beginnen unsere Vorlesungen immer um 10 nach
und gehen bis zur vollen Stunde. Also dauern sie nur 50 Minuten.
Krass! Müsst ihr in der Vorlesung viel mitschreiben?
Nein. Bei uns stellen die Professoren ihre Präsentationen ins Internet. Allerdings sind das nur
Orientierungshilfen. Darin stehen Stichwörter. Die musst du alle in der Bibliothek
nachschlagen und dir selbst Notizen dazu machen.
Hm, komisch. Bei uns stellen die Professoren auch alles online. Aber darin kann ich meistens
schon die wichtigsten Inhalte nachlesen.
Das ist gut. Ich wünschte, ich hätte das auch.
Text 33
Hoffentlich hast du es wenigstens nicht so weit zur Bibliothek. Wohnst du in der Nähe
der Uni?
Im ersten Jahr habe ich bei meinen Eltern gewohnt. Das ist eine halbe Stunde von der Uni
weg. Aber das Problem ist, dass bei uns die öffentlichen Verkehrsmittel schrecklich sind.
Schrecklicher als bei uns?
Hier ist das doch ein Traum! Nicht zu vergleichen mit Irland. Von mir daheim bis zur Uni
fahren jeden Tag nur vier Busse. Der letzte zurück geht um halb sechs Uhr abends. Aber
wenn ich bis sechs Uhr in der Uni sitze, dann erwisch’ ich den nie. Dann müssen mich meine
Eltern abholen, oder ich übernachte bei Freunden.
Aber willst du nicht näher zur Uni ziehen? Das wäre doch praktischer.
Ja, im nächsten Jahr ziehe ich in eine WG. Ich freue mich auch schon auf’s Ausziehen. Aber
es war gut, im ersten Studienjahr noch daheim zu sein. Immerhin war ich erst 16.
Text 34
Sechzehn? Ich war mit 19 im 2. Semester ständig eine der Jüngsten. Wie früh macht ihr
denn in Irland Abitur?
11
Als Kind habe anderthalb Klassen übersprungen, deshalb war es bei mir anders. Aber normal
ist es, mit 17 oder zumindest 18 Abi zu machen.
Ich hatte auch mit 18 mein Abi. Aber die meisten sind 19 oder 20. Daher sind einige im
Semester schon 22.
Ganz schön alt! Ich bin froh, dass ich mit 20 schon meinen Bachelor habe. Danach will ich
ein Jahr ins Ausland, nach Australien oder Südamerika.
Könnt ihr von der Uni aus auch leicht ins Ausland gehen?
Wir müssen ins Ausland! Ich studiere Spanisch, und da ist es vorgeschrieben, dass ich drei
Monate im Ausland verbringe. Ich finde es wichtig, dass man ins Ausland geht. Du weißt,
was für dich normal ist, aber nicht, wie es woanders ist. Du kannst dann einen Vergleich
machen! In Deutschland beschweren sich viele über 500 Euro Studiengebühren, während ich
in Irland 2224 Euro im Jahr zahle.
Das könnten sich viele bei uns gar nicht leisten!
Genau. Das ist nicht so einfach für uns. Und viele Studenten haben Nebenjobs, um es den
Eltern leichter zu machen. Ich jobbe nebenbei als Schwimmlehrerin.
Du bringst Kindern das Schwimmen bei? Das finde ich toll.
HV 2
Text 35
Wenn mich früher jemand nach meinem größten Wunsch gefragt hat, habe ich ihm gesagt,
dass ich einmal Meeresbiologin werden möchte. Das Tauchen und das Leben unter Wasser
fand ich immer sehr faszinierend. Und das ist auch heute so. Als Meeresbiologin benötigt man
jedoch ein sehr gutes Abitur, und mit meinem Notendurchschnitt habe ich da wenig Chancen.
Stattdessen peile ich jetzt eine Ausbildung als Hotelmanagerin an. Außerdem möchte ich
heiraten und eine glückliche Familie haben. Kinder gehören zur Wunschvorstellung von
meinem späteren Leben.
12
Text 36
Niklas:
Als Kind wollte ich immer Tierarzt werden. Ich habe gern mit Katzen und Kaninchen gespielt
und wollte, dass es allen Tieren gut geht. Als mir mein Arzt nach einer Schnupfenattacke
gesagt hat, dass ich eine Allergie gegen sämtliche Tierfelle habe, ist mein Traum als Tierarzt
natürlich zerplatzt. Helfen will ich aber trotzdem noch. Deswegen möchte ich jetzt gern etwas
Soziales im Kommunikationsbereich machen.
Text 37
Christian:
Als Kind wollte ich immer Schriftsteller werden. Ich habe viele Geschichten geschrieben, vor
allem sehr fantasievolle. Es hat mir einfach Spaß gemacht. Aber später musste ich leider
feststellen, dass es eben nur Kindergeschichten sind und ich im Schreiben gar nicht so gut bin.
Ausdrucksvermögen? Fehlanzeige! Mittlerweile interessiere ich mich sehr für den Menschen.
Ein Medizinstudium erfolgreich zu absolvieren, ist mein momentanes Ziel.
Text 38
Daria:
Ich hatte als Kind die typischen Jungenträume: Polizist, Pilot oder Feuerwehrmann standen
ganz oben auf meiner Wunschliste. Natürlich hat sich meine Meinung inzwischen geändert.
Mit der Zeit habe ich einfach gemerkt, dass ich mich mehr für andere Sachen interessiere.
Jetzt möchte ich erst mal mein Abitur schaffen, eine gute Ausbildung oder ein Studium hinter
mich bringen. Ich möchte berufstätig sein und stolz zurückblicken können auf das, was ich
geschafft habe.
HV3
Text 39
Der Lärm der Autos ist betäubend, die Luft stickig. Tag für Tag schlängelt sich Hannes mit
seinem Fahrrad im dichtesten Verkehr durch die Hauptstadt, um an sein Ziel zu kommen.
Seine Aufgabe ist es, Ware von einem Ort zum anderen zu transportieren in möglichst kurzer
Zeit - dabei ist die Konkurrenz mindestens so groß wie das Risiko, verletzt zu werden. Der
junge, schlanke, von der Sonne gezeichnete Mann mit dunklem Haar packt die ersten Kartons
zusammen und verstaut sie in seiner riesigen blauen Umhängetasche. Er trägt ein ärmelloses
Shirt, kurze Shorts und Sportschuhe.
Vor drei Jahren hat er sich seine eigene Fahrradkurierfirma "Von A nach B" aufgebaut und
finanziert damit sein Physikstudium. Die meisten seiner Mitarbeiter sind Freunde und
Bekannte von der Universität. Im Schnitt legt er an einem Arbeitstag 150 bis 200 Kilometer
zurück.
13
HV4
Text 40
Zu meiner täglichen Aufgabe gehört es, bei den kleinen Patienten Puls und Blutdruck zu
messen, ihnen Medikamente zu verabreichen. Wenn Untersuchungen anstehen, bringe ich
die Kinder dorthin und assistiere dem Arzt. Alle meine Aufgaben dokumentiere ich danach
am Computer. Außerdem teile ich Essen aus, wasche die Kinder oder unterstütze ihre Eltern
dabei.
An der Berufsfachschule habe ich Fächer wie Anatomie, Biologie und Pharmakologie. Ich
lerne die Grundlagen der Pflege kennen, zum Beispiel, wie man Babys badet und wickelt.
Nach etwa einem Monat Unterricht an der Berufsfachschule arbeite ich jeweils mehrere
Wochen lang auf einer Station im Krankenhaus mit.
In meinem Beruf sollte man verantwortungsbewusst sein und sorgfältig arbeiten. Denn wenn
man Medikamente falsch dosiert, kann das schlimme Folgen haben. Außerdem sollte man
Einfühlungsvermögen besitzen und kommunikativ sein, weil man viel mit Kindern und Eltern
redet.
Ich habe kein Problem damit, dass ich einen „Frauenberuf“ ausübe. Als Mann bin ich
manchmal sogar im Vorteil. Ab und zu lassen sich die kleinen Patienten von mir lieber
betreuen als von meinen Kolleginnen.
Ich reise gerne in andere Städte und Länder. Außerdem bin ich ein Auto- und Mofa-Fan.
Privat beschäftige ich mich häufig mit diesen Themen. Ich tausche mich darüber auch
innerhalb meines Freundeskreises gerne aus.
Lektion 5
HV 1
Text 41
„Ich bin Zahnärztin. In meiner Praxis behandelte ich ein Kind. Sein kleiner Bruder saß gut
einen Meter entfernt auf dem Arm der Mutter; er hatte zwei rote Punkte auf der Stirn. Ich
tippte auf Windpocken, dachte aber nicht, dass ich mich anstecken könnte. Drei Wochen
später zeigten sich auf meiner Stirn Bläschen, die sich massiv vermehrten. Wie von Schrot
getroffen sah meine Haut aus: sicher hundert Stellen im Gesicht und am Rücken. Sie juckten
wie irre, an Schlaf war nicht zu denken. Die Krankheit musste von selbst ausheilen. Um
Narben zu vermeiden, wurde eine Juckreiz lindernde Lösung eingesetzt, zudem Akupunktur.“
Text 42
Johannes
„Alles begann mit einem Druckgefühl in der linken Wange, das immer stärker wurde, dann
kamen Schluckbeschwerden dazu. Schließlich schwoll mein Hals so stark an, er wurde so
dick, dass ich kaum noch Luft bekam. Durch eine Blutprobe wurde Mumps diagnostiziert.
Ich vermute, dass ich mich angesteckt habe, als ich meinen Sohn zum Kindergarten brachte.
14
Weil ich kaum noch atmen konnte, bekam ich Medikamente zum Abschwellen der Drüsen
und eine Kortisonspritze. Zwei Wochen war ich außer Gefecht gesetzt.“
Text 43
Leon
„Nach ein paar Tagen Husten dachte ich noch, der wird schon wieder weggehen – aber er
wurde immer schlimmer: Es war ein quälender, trockener Husten, der im Brustkorb
schmerzte. Manchmal hustete ich nachts stundenlang, bekam sogar Atemnot. Als selbst die
Nachbarn fragten, was los sei, ging ich endlich zum Arzt. Der Arzt stellte Keuchhusten fest
und verschrieb Sprays zum Erweitern der Bronchien und gegen die Schleimhautentzündung.
Text 44
Iris
„Im vergangenen Juli fing es wie bei einer Grippe an: mit Husten, Schnupfen und 40 Grad
Fieber. Dann kamen die roten Pünktchen. Am ganzen Körper war ich rot wie ein Hummer,
ich fühlte mich extrem schwach, wurde sehr lichtempfindlich. Der Arzt diagnostizierte
Masern. Vermutlich habe ich die Masern über eine Freundin, die im Kindergarten arbeitet,
bekommen. Ich nahm keine Medikamente, ich musste eine Woche im abgedunkelten Zimmer
Bettruhe halten und sehr viel trinken. Wegen der Ansteckungsgefahr durfte ich nicht unter
Menschen.“
HV 2
Text 45
Dieser Esstyp hat den ganzen Tag keine Zeit, etwas Vernünftiges zu essen. Nach der Arbeit
isst er mit Heißhunger so ziemlich alles, was ihm seine Küche bietet. Der Nachteil: Später
wird er noch eine Mahlzeit zu sich nehmen, da er ja den ganzen Tag nichts Richtiges gegessen
hat. Das kann zu Übergewicht führen.
Dieser Esstyp kann das Essen in vollen Zügen genießen und sich voll und ganz dem Genuss
hingeben. Genießer können sowohl schlank als auch übergewichtig sein. Ihr Nachteil:
Nährwertangaben sind ihnen egal. Das falsche Essen kann zu Gewichtsproblemen führen.
In der Regel gehören zu diesem Esstyp Mütter, die alles aufessen, was auf dem Teller ihrer
Kinder übrig bleibt, da Essen zu kostbar ist, um weggeworfen zu werden.
Der Nachteil: Der Genuss bleibt oft auf der Strecke. Und man weiß nie, wie viel für einen
übrig bleibt. Häufig isst man zu viel von hoch kalorischen Lebensmitteln.
Dieser Esstyp ist immer als Erster mit dem Essen fertig, denn er hat in der Regel beim Essen
ein hohes Tempo! Der Nachteil: Da das Signal "Ich bin satt" erst nach ca. 15 bis 20
Minuten gegeben wird, isst man meistens auch zu viel.
Ärger und Stress führen diesen Esstyp direkt zum Kühlschrank, verführen ihn zu Schokolade
oder sonstigen Süßigkeiten. Der Nachteil: Stressbekämpfung über Nahrungsaufnahme führt
oft zu Übergewicht und Unzufriedenheit.
15
HV 3
Text 46
Liebe geht durch den Magen. Das haben sich auch die Leute gedacht, die den neuesten Trend
beim Flirt erfunden haben: «Blind-Date-Cooking». Es geht um Verabredungen mit
Unbekannten zum Kochen. Ähnlich wie in mancher Fernsehshow werden Gruppen
zusammengewürfelt, die sich kennenlernen, indem sie zusammen einkaufen, kochen und
gemeinsam essen.
Das Prinzip der Erfinder ist einfach: Erst füllen die Liebeshungrigen im Internet einen
Fragebogen aus, dann suchen die Organisatoren nach einem passenden Kochpartner. Jeweils
sechs Flirter. Die Teilnehmer können sich dann ungezwungen kennenlernen. Es nehmen
Leute im Alter von 20 bis 65 Jahren teil. Es melden sich auch immer mehr Paare an. Man
kann hier nicht nur die große Liebe finden, sondern auch Freundschaften knüpfen.
HV 4
Text 47
Wie ist das eigentlich, sich ausschließlich von Bio-Produkten zu ernähren? Bist du ganz auf
Bio eingestellt?
Ja, jede Woche liefern die Bauern vom Kattendorfer Hof frische Bio-Lebensmittel - Gemüse,
Joghurt, Käse, Eier, Wurst und was man sonst noch zum Leben braucht. Meine Eltern
bezahlen im Monat einen festen Preis, dafür kann sich die Familie aus den Regalen bedienen.
Die Produkte werden von einem Bauern in unsere "Bio-Speisekammer" geliefert. Zum
Einkaufen muss ich nur die Straße überqueren und in die Tiefgarage laufen: Dort liegt in
einem versteckten Hinterraum unsere Speisekammer.
Alle Lebensmittel, die in der Speisekammer liegen, sind nach ökologischen Regeln hergestellt.
Was heißt das?
Dass die Sachen nicht so derb gespritzt sind. Und dass die Tiere genug Auslauf haben und
gutes Futter bekommen.
"Bio" bedeutet ja auch, dass es nur das gibt, was in der Jahreszeit auf den heimischen
Feldern wächst. Hattest du irgendwann einmal Lust auf etwas, das gerade nicht im Angebot
war?
Nicht wirklich. Es gibt eigentlich kein Essen, das mir nicht schmeckt, selbst Sauerkraut oder
Rosenkohl finde ich lecker. Zur Weihnachtszeit kauft meine Mutter Orangen und Mandarinen
dazu, darum vermisse ich auch im Winter nichts.
16
Text 48
Schmeckt Bio-Essen denn anders?
Darauf achte ich eigentlich gar nicht. Ich esse meistens zu Hause und kenne es deshalb nicht
anders. Äpfel aus dem Supermarkt schmecken aber nicht richtig - so mehlig!
Die Lebensmittel aus der Speisekammer stammen vom Kattendorfer Hof. Warst du schon
einmal dort?
Vor ein paar Jahren war ich auf dem Hof und habe bei der Möhrenernte geholfen. Beim
Melken habe ich auch zugeguckt, danach gab es dann frische Milch. Die hat ganz anders
geschmeckt als die Milch aus dem Kühlschrank. Warm und süß. Aber total lecker!
Einmal pro Woche liefern die Bauern von dort ihre Lebensmittel nach Hamburg. Was gefällt
dir an dem Speisekammer-Prinzip?
Dass man sich auch am Sonntag oder spät abends noch was holen kann. Das geht im
Supermarkt nicht, weil der dann geschlossen ist ... Bloß im Winter ist es manchmal ziemlich
kalt da unten.
Und zum Schluss: Was ist dein Lieblingsgericht?
Nudeln mit Tomatensoße, die mein Vater macht.
HV5
Text 49
Teil 1.
Die "Tafel" ist eine Hilfsorganisation, die in Deutschland Nahrung an bedürftige Menschen
verteilt. Ein Bericht über einen Tag:
Freitag 12.15 Uhr, hinter der Kirche St. Anton in München. Menschen stellen sich in einer
Schlange an, 150 sind es schließlich. Pünktlich um 13 Uhr beginnt sie dann, die kostenlose
Essensausgabe der Münchner Tafel. Die Menschen, die zu dieser Essensausgabe kommen,
sind arm. Sie haben nicht genug Geld, sich jeden Tag eine Mahlzeit zu kochen. Die Münchner
Tafel hilft, indem sie an Bedürftige Lebensmittel verteilt – in der ganzen Stadt derzeit an etwa
18.000. Einmal pro Woche können sie sich an einer der 24 Essensausgabestationen kostenlos
Lebensmittel abholen. Die Tafel liefert ihre kostenlosen Speisen auch an Obdachlosenküchen,
Aufenthaltsräume für Drogenkranke oder Mutter-und-Kind-Häuser. Und auch an einige
Schulen, für Kinder aus ärmeren Familien, die zu Hause oft kein warmes Mittagessen
bekommen..
17
Text 50
Teil 2.
An den Ausgabestellen bekommt nicht jeder Lebensmittel, man muss nachweisen, dass man
wirklich nicht genug Geld hat. Dann bekommt man einen "Berechtigungsschein", auf dem
auch steht, wie viele Personen im Haushalt versorgt werden müssen. An eine vierköpfige
Familie wird natürlich mehr Essen ausgegeben als an eine alleinstehende Person. Auf das
Essen der Tafel angewiesen sind viele alleinerziehende Elternteile, kinderreiche oder
ausländische Familien, arbeitslose oder alte Menschen.
Das Motto der Tafel ist "Verteilen statt vernichten!" Bei Geschäften und Herstellern sammelt
die Tafel gute, aber nicht verkaufte Lebensmittel ein, die sonst auf dem Müll landen würden.
Oft haben sie nur "Schönheitsfehler" wie zerknickte Packungen oder tragen ein falsches
Etikett. .
Die Tafel ist auf Geldspenden angewiesen, mit deren Hilfe Lebensmittel zugekauft und die
Lieferwagen und Organisationskosten bezahlt werden können. Dann gibt es Sponsoren, die
Lebensmittel spenden: zum Beispiel Molkereien, Babykosthersteller, Gemüsehändler am
Großmarkt, Supermärkte oder Bäckereien. Beim Einsammeln der Lebensmittel und an den
Verteilstationen packen über 400 ehrenamtliche Helfer mit an. Ehrenamtlich zu arbeiten heißt,
dass man sich für etwas einsetzt, für die Tätigkeit aber kein Geld bekommt.
Text 51
Teil 3
" Ich leite die Station bei der Kirche St. Anton schon seit 11 Jahren. Jeden Morgen um 7.00
Uhr fahren unsere Mitarbeiter mit Transportern zu den Sponsoren und sammeln
Lebensmittel ein. Um 8 Uhr werden in unserer Zentrale die Spenden sortiert und auf die
Stationen aufgeteilt. Dann werden sie zu den Ausgabestellen gefahren. Wir sammeln pro
Woche etwa 100 Tonnen Lebensmittel ein.
Ab neun Uhr richten meine Helfer und ich unsere Station hinter der Kirche St.Anton her. Das
bedeutet: Tische und Bänke aufbauen, Schirme aufstellen oder auch Schnee räumen.
Zwischen 10 und 11 kommen dann die Transporter an. Wir packen die Kisten aus und
verteilen die Lebensmittel auf die Tische.
Pünktlich um 13 Uhr startet dann die Ausgabe. An unserer Station versorgen wir etwa 400
Gäste. Wir müssen also immer gut rechnen, wie viel wir an jede Person ausgeben – um zu
vermeiden, dass es am Ende nicht für alle reicht oder etwas übrig bleibt.
Nach der Ausgabe gegen 15 Uhr räumen wir dann wieder auf: Die leeren Kisten müssen
weggeräumt und die Tische abgebaut werden."
18
LEKTION 6
HV 1
Text 52
Hallo, wie in jeder großen Pause ist hier wieder euer Schulradio. Diese Woche hatten wir
jeden Tag das Thema Sport. Heute lautet unsere Frage: Was war deine größte Niederlage?
Darüber spricht man nicht so gern, aber einige aus der Klasse 11c wollen was dazu sagen.
Ich bin Marina. Meine größte Niederlage ist schon etwas länger her. Das war mal bei einem
Volleyballturnier in der Schule. Die Punkte flogen uns von Beginn an nur so zu, alles sah
super aus und kurz vor Ende stand es 22:6 für uns. Natürlich freuten wir uns schon alle riesig
und glaubten fest an unseren Sieg. Doch dann: Die Gegner holten auf und das Spiel endete
22:25 für die anderen. Mit 14 war das echt demütigend.
Text 53
Fiú 2 Ich heiße Philipp. Meine größte Niederlage erlebte ich beim Basketball. Beim
Basketball wird man nach fünf Fouls herausgestellt – ein Foul ist eine Regelverletzung - also,
diese Sache mit den fünf Fouls ist mir in einem wichtigen Spiel passiert. Das war echt hart für
mich und meine größte Niederlage. Ich war immer wieder ermahnt worden, aber ich wollte
einfach gewinnen. Und dabei habe ich mich leider kaum an die Regeln gehalten.
Text 54
Mein Name ist Karl und meine größte Niederlage passierte mir bei meinem größten Hobby.
Ich habe mal Fußball gespielt. Kurz vor einem sehr wichtigen Spiel habe ich mich am
Knöchel verletzt. Dazu erwischte mich noch die Grippe. Auf dem Feld konnte ich an diesem
Tag leider nicht stehen. Aber meine Mannschaft habe ich trotzdem nicht im Stich gelassen:
Ich stand 90 Minuten neben dem Feld und habe sie weltmeisterlich angefeuert.
Text 55
Ich bin Maike. Ich bin Leistungsschwimmerin und meine größte Niederlage war bei den
Landesmeisterschaften in Hessen. Ich hatte mich für sie zum dritten Mal qualifiziert und
trainierte sehr viel, um eine Medaille zu gewinnen. 200 m Rücken – das war meine Strecke.
Der Wettkampf lief gut und ich wurde Erste, zumindest dachte ich das. Doch dann wurde ich
disqualifiziert, weil ich mich vor der Wende zu früh in Bauchlage gedreht haben soll.
19
HV 2
Text 56
Taubenschießen
Bei den Olympischen Spielen 1900 in Paris schossen die Teilnehmer eines
Schießwettbewerbs auf echte Tauben, die „Ratten der Lüfte“. Ungefähr 300 Exemplare
wurden vom Pariser Himmel geholt. Dieses Gemetzel wurde aber schnell wieder abgeschafft,
Tierschützer und Fußgänger konnten aufatmen. Der erste und letzte Titelträger war ein
belgischer Schütze mit 21 Treffern bei nur zwei Fehlschüssen.
Text 57
Unterwasserschwimmen
Einfach nur von einem Beckenrand zum anderen schwimmen? Nicht mit den Organisatoren
der Olympischen Spiele von 1900 in Paris: Beim 200-Meter-Unterwasserschwimmen ging es
nicht nur darum, möglichst weit zu tauchen, sondern auch so lange wie möglich unter Wasser
zu bleiben. Jede Sekunde unter Wasser brachte einen, jeder getauchte Meter zwei Punkte. Der
Sieger aus Frankreich hielt insgesamt 68,4 Sekunden die Luft an und legte 60 Meter unter
Wasser zurück.
Text 58
Pferdeweitsprung
Wenn Pferde heutzutage bei Olympia auftauchen, dann tänzeln sie beim Dressurreiten herum
oder überwinden beim Springreiten bemalte Balken. 1900 galt es dagegen für Pferd und
Reiter, möglichst weit zu springen. In Paris siegte ein belgischer Reiter mit seinem Pferd
"Extra Dry". Gemeinsam überwanden sie einen 6,10 Meter langen Wassergraben.
Text 59
Tonnenspringen
1904 bei den Olympischen Spielen in St. Louis/USA gab es noch das Tonnenspringen. Bei
einem 400-Meter-Hindernislauf mussten die Teilnehmer alle 50 Meter mit dem Kopf voran
durch ein an Seilen aufgehängtes Fass springen. In Deutschland und den Niederlanden gibt es
einige Sportvereine, die das Tonnenspringen noch heute betreiben und sich für seine
Wiedereinführung als olympische Disziplin einsetzen.
Text 60
Motorbootrennen
Für die olympischen Motorbootrennen 1908 in London gab es drei Bootsklassen, darunter
eine offene, d.h. ohne Begrenzung der Bootslänge oder der Motorleistung. Die Fahrer legten
jeweils 40 Seemeilen (ungefähr 74,1 km) zurück. An den zwei Wettkampftagen regnete und
20
stürmte es so stark und der Wellengang war so hoch, dass es bei den drei Rennen nur je ein
Boot über die Ziellinie schaffte.
HV3
Text 61
Während die digitale Musik immer mehr an Bedeutung gewinnt, sind elektronische Bücher
noch kaum verbreitet und das aus gutem Grund: Bücher sind mit Emotionen verbunden, man
kann sie überall anfassen, die Seiten umblättern und das Papier fühlen. Das alles funktioniert
bei einem Ebook Reader nicht. Seiten mit Pfeiltasten umzublättern, ist einfach nicht dasselbe.
Außerdem ist der Kontrast zwischen Schrift und Hintergrund noch nicht so deutlich wie bei
normalem Papier. Ebook Reader haben aber auch echte Vorteile. Die meisten unterstützen
eine Volltextsuche und das ist gerade bei Fachbüchern sehr nützlich. So muss nicht lange
manuell nach einer Textstelle oder einer Quellenangabe gesucht werden, man gibt den
Suchbegriff ein und hat sofort ein Ergebnis. Das geht nicht nur schneller, sondern ist auch viel
komfortabler. Daher werden heute bereits knapp 30% aller Fachbücher als Ebook verkauft,
während der Anteil bei der Belletristik weniger als gering ist.
Außerdem haben die Ebook Reader einen ganz entscheidenden Vorteil: Sie sind deutlich
leichter als normale Bücher. Wer einmal mehrere Bücher auf eine längere Reise
mitgenommen hat, wird davon ein Lied singen können. Auf einem Ebook Reader lassen sich
ganz bequem mehrere Publikationen speichern, die nacheinander gelesen werden können. Bei
ausreichender Kapazität ersetzt ein Ebook Reader sogar eine ganze Bibliothek und ist ständig
komfortabel erweiterbar.
LEKTION 7
HV1
Text 62
Letztes Jahr wollten meine Familie und ich von Frankfurt nach Indonesien fliegen – endlich
wieder Urlaub! Doch bis zu der erhofften Entspannung sollte es noch eine Weile dauern: Kurz
nach unserer Ankunft am Airport und dem Check-In gab es eine Lautsprecherdurchsage:
„Bitte, verlassen sie die Boarding-Zone. Es wird nach einem Passagier gesucht, der den
Sicherheitscheck umgangen hat.“ Wie sich herausstellte, hatte man einen Koffer gefunden,
dessen Besitzer bereits weitergegangen war. Nun mussten mehr als 10.000 Menschen unter
dem Kommando der Polizei wieder nach draußen gehen. Nach einer Weile gab es allerdings
Entwarnung: Der Mann hatte schlichtweg den Koffer vergessen und war sicherlich kein
Terrorist.
Text 63
Dieses Jahr auf dem Rückflug von Mallorca nach Frankfurt. Das Flugzeug steht auf der
Startbahn, der Motor springt an. Alle denken: „Juhu, jetzt geht’s los!“ Doch falsch gedacht!
Das Flugzeug bremst abrupt ab, bleibt stehen und kehrt um. Alle Passagiere sind total
aufgeregt, reden durcheinander und haben die wildesten Fantasien. Es folgt die Durchsage:
„Wir entschuldigen uns vielmals für die Unannehmlichkeiten, der Tower hatte versehentlich
zwei Flugzeugen gleichzeitig die Starterlaubnis gegeben.“ Also ging’s zurück auf die
21
Startbahn. Dort standen wir dann geschlagene anderthalb Stunden im Staub bis wir endlich
abfliegen konnten. Wie sich später herausstellte, gab es Probleme im Tower.
Text 64
Ich war auf dem Flug von München nach Frankfurt. Es geht los, ab zur Startbahn. Doch
dann... Stopp! Das Flugzeug hält an. Der Pilot meldet sich: „Entschuldigen Sie, liebe Gäste,
wir müssen zurück zum Terminal. Wir haben Gäste vergessen.“ Das Flugzeug wendet, in
meinem Kopf erscheint die Frage: Kann das Flugzeug tatsächlich gefahrlos auf der
Landebahn wenden? Doch alles geht gut. Also, wir rollen wieder zurück, das
Auto schiebt die Treppe ans Flugzeug. Und wirklich: Unten stehen etwa 20 Leute! Sie steigen
ein. Wir fahren erneut, wir starten, wir fliegen.
Text 65
Ein elfjähriger Junge aus Manchester hat die britischen Sicherheitsbehörden in arge
Verlegenheit gebracht: Wie der Flughafen der nordwestenglischen Stadt mitteilte, bestieg der
Minderjährige dort am Vortag ohne Pass und Ticket ein Flugzeug und reiste nach Rom.
Medienberichten zufolge war er nach einem Streit mit seiner Mutter im Kaufhaus
weggelaufen, allein zum Flughafen gefahren und einfach einer fremden Familie in die
Maschine gefolgt.
Sollte der blinde Passagier vorgehabt haben, in der italienischen Hauptstadt das Kolosseum
anzusehen oder den Vatikan zu besuchen, wurde er aber enttäuscht. Mitreisende auf dem Flug
der Billig-Airline Jet2.com bemerkten während des Flugs, dass der Halbwüchsige allein
reiste, und informierten die Besatzung. Diese sorgte dafür, dass der Junge nach der Landung
im Flugzeug blieb und direkt zurück nach Manchester gebracht wurde. Dort erwartete ihn
bereits seine Mutter.
HV 2
Text 66
Cluburlaub ist bei den Deutschen beliebt. Ob Kindertanzen oder Theateraufführung –
zuständig für die Unterhaltung der Gäste sind Animateure. Sie sind im Urlaub rund um die
Uhr für die Gäste da und ihr Job ist es, den Leuten einen tollen Urlaub und Spaß zu bereiten.
Meist beginnt der Arbeitstag mit dem Frühstück und endet erst nach Mitternacht mit dem
Gästekontakt im Restaurant oder an der Bar. Und dazwischen stehen – je nach Zielgruppe –
die verschiedensten Veranstaltungen auf dem Programm.
Der Job fordert den Animateuren einiges ab. Menschenkenntnis, Teamfähigkeit,
Kontaktfreude, Geduld sind für die Arbeit Grundvoraussetzung. Es ist wichtig, auch in
hektischen Situationen immer freundlich zu sein. Außerdem müssen Animateure gut
organisieren können Für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen sind pädagogische
Kenntnisse wichtig.
So schön der Job als Animateur auf den ersten Blick erscheint, die Arbeit ist mitunter sehr
stressig. Arbeitstage mit bis zu 13 Stunden gehören dazu, oft müssen die Betreuer an
mindestens sechs Tagen in der Woche ran. Bei Vertragszeiten von bis zu sechs Monaten ist
22
man oft lange von Familie, Freunden und Partnern getrennt. Viele Animateure beklagen nach
einer Weile auch die Eintönigkeit ihrer Arbeit.
Besonders junge Leute profitieren allerdings von ihrer Zeit als Animateur. Der Job macht es
möglich, längere Zeit im Ausland zu verbringen und erste Arbeitserfahrungen in
verschiedenen Bereichen zu sammeln: Tourismus, Eventorganisation, Gastronomie und Sport.
Zudem ist die Arbeit eine gute Grundlage für eine spätere Karriere in der Tourismusbranche.
Der Verdienst ist mit 500 bis 600 Euro pro Monat eher gering. Da allerdings auch An- und
Abreise vom Arbeitgeber gezahlt und Unterkunft und Verpflegung gestellt werden, bleibt von
dem monatlichen Entgelt etwas übrig.
HV 3
Text 67
Das Bauwerk in der nordindischen Stadt Agra wird zu den 7 Weltwundern gezählt und gilt
als einzigartiges Symbol der Liebe. Denn es wurde aus Liebe gebaut! Der Großmogul Shah
Jahan ließ das Mausoleum zum Gedenken an seine Hauptfrau erbauen, die bei der Geburt des
14. Kindes gestorben war. Das Bauwerk aus weißem Marmor wurde in 23 Jahren errichtet von insgesamt 20.000 Arbeitern. Es kann täglich außer freitags von sechs bis 19 Uhr
besichtigt werden. Der Eintritt liegt umgerechnet bei etwa 11 Euro. In den Nächten vor und
nach Vollmond kann man es von halb 9 bis halb 1 im Mondschein erleben.
Text 68
Das wohl bekannteste Wahrzeichen von New York soll die Freiheit symbolisieren. Die
riesige Statue wurde 1886 als Geschenk Frankreichs auf einer kleinen Insel im New Yorker
Hafen errichtet. In der linken Hand hält sie eine Steintafel, in die das Datum der
amerikanischen Unabhängigkeitserklärung (1776) gemeißelt ist. Die rechte Hand von "Miss
Liberty" hält eine Fackel mit goldener Flamme in die Höhe. Mit knapp 93 Metern ist sie eine
der höchsten Statuen der Welt.
Text 69
Die antike Gladiatoren-Arena wurde 70 nach Christus erbaut und ist das größte Amphitheater
des alten Roms. In Erinnerung an die vielen Menschen, die bei den Gladiatorenkämpfen und
noch grausameren Veranstaltungen den Tod fanden, wurde es 1990 von
Menschenrechtsorganisationen zum Monument gegen die Todesstrafe erklärt. Das Bauwerk
kann für 15,50 Euro im Sommer täglich von 9 bis 18.30 Uhr besichtigt werden.
Text 70
Gustave Eiffel erbaute den Turm für die Weltausstellung 1889 und wurde für sein Werk
anfangs heftig kritisiert. Bei der Pariser Bevölkerung war damals der über 300 Meter hohe
eiserne Fachwerkturm alles andere als beliebt. Gegen das Bauwerk wurde sogar eine Petition
eingereicht. Heute ist der Eiffelturm das Symbol der französischen Hauptstadt, gehört zu den
23
beliebtesten Fotomotiven und zu den gefragtesten Souvenirs. Auf die Spitze kommt man per
Fahrstuhl für 14 Euro und das im Sommer von 9 Uhr morgens bis Mitternacht.
Text 71
Wer an London denkt, denkt an die 13,5 Tonnen schwere Glocke, die im nicht minder
berühmten Glockenturm des Westminster-Palastes hängt. Sie ist die zweite Glocke – die erste
ging bei der Generalprobe kaputt. Sie erlitt einen 2 Meter langen Riss. Man schmolz sie
wieder ein, goss sie nach neuen Berechnungen und hängte sie wieder im Glockenturm auf.
Die Glocke schlägt jede Stunde. Die Melodie des Glockenspiels ist weltberühmt. Sie wurde
einer Arie aus dem "Messiah" von Georg Friedrich Händel entnommen.
Text 72
Dieses Meisterwerk der russischen Architektur wurde im 17. Jahrhundert zum Sieg Russlands
über die Mongolen gebaut. Der Legende nach ließ Zar Iwan der Schreckliche die Baumeister
blenden, damit sie niemals mehr vergleichbar Schönes bauen konnten. Die Kathedrale kann
von Juni bis August montags bis freitags von 10 bis 19 Uhr besichtigt werden. Die Kasse
schließt um 18.15 Uhr. Für den Eintritt werden 250 Rubel, das sind etwa 6 Euro, verlangt.
HV4
Text 73
Bitte schön, kann ich Ihnen helfen?
Ich bin eine Rentnerin, ich habe jetzt Zeit zum Verreisen. Nun wollte ich mal hören, wo man
so hinfahren kann.
Soll es eine In- oder Auslandsreise sein?
Das weiß ich noch nicht, preiswert und gut muss es sein. Am liebsten wäre mir ein
Sonderangebot.
Na, dann wollen wir mal in Deutschland anfangen. Wie wäre es denn mit der Nordsee? Dort
ist die Landschaft so schön. Ruhe und …..
Nordsee! Ach, nee. Wer fährt denn heute noch an die Nordsee. Da ist es doch so dreckig, dort
badet man ja im Öl. Nee, nee, da will ich nicht hin.
Nun, dann hätten wir hier ein schönes Angebot aus Österreich. Man kann dort wunderschön
wandern, von den Bergen die Aussicht genießen oder auch mal in der Sonne liegen. Also
packen Sie Ihre Wanderschuhe ein, Österreich erwartet Sie!
Na, soll ich da die Berge hochsteigen? Sieht ja echt so aus. Das Klettern auf die Berge, da
kriege ich ja überhaupt keine Luft. Nee, Österreich ist nix für mich!
24
Dann wäre da ein Prospekt aus Italien. Sie können Rom, Florenz und Venedig besichtigen.
Wunderschöne alte Städte mit herrlichen Museen. Wie wäre das?
Auch nicht das Richtige. Man erzählt doch, da wird so viel geklaut! Die Autos werden
geklaut. Die Tasche wird vom Arm gerissen. Da soll es ganz schlimm sein mit den Räubern.
Nee, nee, da will ich nicht hin.
Warum fahren Sie nicht einfach in die Schweiz? Dort hört man nichts von Räubern und
desgleichen. Eines der schönsten Länder Europas.
Aber sagen Sie doch mal, wofür halten Sie mich denn? Bin ich ein Rockefeller? Habe ich im
Lotto gewonnen? Nee, dass ist nichts mehr für mich. Da ist der Euro nichts mehr wert. Das
kann ich mir als Rentnerin nicht leisten.
Text 74
Hier habe ich auch noch ein paar Plätze für eine Reise nach Frankreich. Wie wäre das? Ein
sehr günstiges und preiswertes Angebot.
Ach du liebe Zeit! Mit meiner Figur in ein Land, wo sie den ganzen Tag nur essen.
Stundenlang sitzen die da und essen. Nee, nee, das ist nix für mich.
Dann fahren Sie doch nach London. Besichtigen Sie die königliche Parade, den Tower und
was sonst noch sehenswert ist.
Die Parade, die könnte mich ja reizen. Aber wie ist es denn mit dem Nebel, so eine dicke
Suppe. Können Sie mir denn garantieren, dass es dort kein Nebel gibt?
Nun, das kann ich leider nicht.
Das habe ich mir schon gedacht. Also kommt England auch nicht in Frage.
Kenia hätte ich auch noch anzubieten.
Kenia? Können Sie mir das mit guten Gewissen empfehlen? Ich habe gehört, da soll es mit
der Sauberkeit nicht so stimmen. Da kriege ich ja Durchfall. Nee,nee, da muss ich dann noch
länger bleiben. Und es gibt da so viele Tiere! Da werde ich am Ende noch von wilden Tieren
gefressen.
Dann fliegen Sie doch nach Mallorca. Das ist ein Paradies für ältere Leute. Wir haben dort
ein wunderschönes Angebot.
So alt bin ich aber auch noch nicht, und das Fliegen. Nee, das wäre nichts für mich. Und ich
kann nicht im Meer schwimmen.
25
Ja, meine liebe Dame, Ihnen kann man ja gar nichts recht machen.
Was, mir nichts recht machen? Ich sehe nur, dass Sie Ihr Handwerk nicht verstehen. Mir
brauchen Sie nichts mehr anzubieten. Ich gehe jetzt heim, rufe die Krankenkasse an und lasse
mir eine Kur verschreiben.
HV 5
Text 75
Markus, was war deine längste Reise als Beifahrer?
Einmal bin ich nach Russland getrampt. Erst über Polen nach St. Petersburg, dann einmal um
die Ostsee nach Finnland, Schweden und zurück. Das waren so um die 70 Autos. Ich habe
aufgepasst, dass ich nicht so viel Gepäck mitnehme.. Ein kleiner Rucksack, ein Schlafsack,
das war’s. Keine Isomatte, es war ja eh Sommer.
Wie lange hast du gebraucht?
Zwei Monate. Ohne Ziel, einfach los. In Deutschland ging alles ziemlich schnell, in Polen und
Finnland musste ich lange warten. Da stand ich manchmal zusammen mit zig anderen
Trampern an derselben Stelle. Sonst ging alles relativ fix.
Was sind das für Leute, bei denen du einsteigst?
Krasse Typen. In Finnland dachte ich, der Weihnachtsmann steht vor mir. Der Typ hatte
einen langen weißen Bart, einen Kugelbauch und hat die ganze Fahrt Weihnachtslieder
gesungen. Er hat mich auf seine Schwitzhütte mitgenommen und wir haben zusammen Sauna
gemacht
Text 76
Worüber reden fremde Menschen auf der Autobahn?
Man unterhält sich sehr viel über Jobs. Ich hatte überhaupt keine Vorstellung, wie viele
unterschiedliche Jobs es gibt. Ab und zu führt man auch philosophische Gespräche, Was
eben gerade so anliegt: Wenn Windmühlen am Straßenrand stehen, redet man über
regenerative Energien. Ich bin sehr darauf bedacht, mit dem Menschen zu harmonieren, mit
dem ich trampe.
Warum trampst du?
Weil es billig ist. Sonst könnte ich es mir nicht leisten, andere Länder zu sehen. Ich sehe da
auch einen idealistischen Punkt: Wir bekommen in Deutschland mehr und mehr ein CO²Problem. Man erschrickt, wenn man im Stau aus dem Fenster schaut und sieht, wie viele
Autos allein besetzt fahren. Der wichtigste Grund ist aber: Es steckt eine andere Reisekultur
26
dahinter. Man lernt die Menschen besser kennen. Ich wollte immer nomadenhaft reisen und
nicht als Tourist auffallen. Dabei kommt man besser mit den Leuten in Kontakt
HV 6
Text 77
Trotz schwieriger wirtschaftlicher Lage geben die Deutschen viel Geld für Urlaub aus. Der
Urlaubsanspruch ist in Deutschland relativ hoch. Er beträgt durchschnittlich 30 Tage pro Jahr.
Da ist es nicht verwunderlich, dass die meisten Deutschen einen längeren oder mehrere
kürzere Urlaube machen. Das Top-Urlaubsziel ist Deutschland selbst. Gerade Familien
bevorzugen mittlerweile den Urlaub im eigenen Land, um Reisekosten zu sparen und
trotzdem Erholung zu finden. Kurze Anreisezeiten sind besonders praktisch, wenn man seinen
Urlaubsanspruch voll ausschöpfen möchte. Viele benutzen im Urlaub das eigene Auto.
Beliebte Reiseziele in Deutschland sind Regionen wie der Bodensee, der Bayerische Wald,
die Sächsische Schweiz und allem die Nord- und die Ostseeküste.
Wer in Europa Spaß haben will, Sonne und Meer sucht, für den ist nach wie vor Mallorca ein
beliebtes Reiseziel. Das Mittelmeerklima und die wunderschöne Landschaft der Insel locken
nach wie vor viele Deutsche auf die Baleareninsel. Im Vergleich mit vielen anderen Zielen in
Europa sind die Preise für Unterkunft und Verpflegung erträglich. Wer seine volle Urlaubzeit
in Anspruch nehmen will und kann und vielleicht noch zusätzlich über ein paar “Gleittage”
verfügt, der entscheidet sich immer häufiger für Fernreiseziele wie Australien, Neuseeland
oder die USA.
LEKTION 8
HV 1
Text 78
Guten Tag! Wir machen eine Umfrage zum Thema „Ist die ganze Welt online” ? Hättet ihr
einen Moment Zeit für uns?
Aber ja, gern. / Ja / ja
Unsere Frage wäre, was für euch das Internet bedeutet. Was sind eure positiven bzw.
negativen Erfahrungen. Könntest vielleicht du anfangen? Stell dich bitte kurz vor.
Ja, ich bin Sophie. Ja… Also… Letztes Jahr hab ich einen Schüleraustausch in
Australien gemacht und war ein halbes Jahr weg. Trotzdem hab ich es immer
mitbekommen, wenn etwas an meiner deutschen Schule passiert ist: Irgendjemand
hat es immer gepostet. Und da hatte man viel weniger Heimweh. Das finde ich
positiv, aber auf der anderen Seite weiß einfach jeder alles über jeden. Man verrät im
27
Internet viel zu viel von sich – ich versuche das zwar zu vermeiden, aber immer
klappt es nicht.
Danke, Sophie. Und was meinst du? Dein Name, bitte?
Ich bin Pascal und ich finde vor allem super, dass ich mich über Studiengänge informieren
und für Praktika bewerben kann. Außerdem kann man sogar eine Beziehung über das
Internet führen, weil man super leicht in Kontakt bleibt. Soziale Netzwerke nutze ich
allerdings nicht. Auch gebe ich im Internet nie persönliche Daten an, ich bin nicht auf
Facebook und habe keinerlei Bilder im Netz. Die werden ja für immer gespeichert, das will
ich einfach nicht.
Text 79
Tja, danke. Und du?
Ich bin Mara. Ich habe ein internetfähiges Handy und bin eigentlich ständig online. Egal ob
bei Facebook oder ICQ oder Skype, irgendwie ist man immer in Kontakt mit seinen Freunden.
Übers Internet kann man sogar kostenfreie SMS verschicken. Die werden dann zwar alle
gespeichert, aber ganz ehrlich: Warum soll ich 12 Cent bezahlen, wenn es auch kostenlos
geht? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das Internet zwar nützlich ist, man sich aber nie
sicher fühlen kann. Es gibt so viele Seiten, die voller Viren sind, oder Hacker, die deine
gesamten Dokumente löschen können.
Hm… danke, Mara. Darf ich zuletzt dich fragen?
Ja… Ich bin Erik. Über’s Netz schaffe ich es, mit Freunden in Kontakt zu bleiben, die
ich schon über zwei Jahre nicht mehr gesehen habe. Ohne Facebook und Co.
würden Freundschaften manchmal schneller zerbrechen, meine ich. Auf der anderen
Seite hat es auch negative Seiten. Ich hab mal bei ebay einen Artikel gekauft und nie
erhalten. Man kann eben nicht allen trauen und muss vorsichtig sein. Ich bin zwar
auch auf Facebook, aber ehrlich gesagt, poste ich nur Sachen gegen dieses soziale
Netzwerk. Es ist unglaublich, dass der Datenschutz so oft mit Füßen getreten wird
und sich trotzdem Millionen Menschen über diese Netzwerke austauschen.
HV 2
Text 80
Auf dem Meer sieht man nur Wasser, Himmel und Horizont. Es fehlen Bezugspunkte zur
Orientierung. Deshalb mussten die Seefahrer etwas zur Orientierung erfinden, um nicht in
eine völlig falsche Richtung zu fahren.
Wahrscheinlich wurde dieses Beförderungsmittel schon im antiken Griechenland und China
28
verwendet. Dank dieser Erfindung konnten schwerere Lasten von nur einer Person an einen
anderen Ort transportiert werden, was die Zeiten verkürzte und den Menschen nicht so
sehr ermüdete wie das Tragen mit der Hand.
Mit diesem technischen Hilfsmittel kann man hauchdünne Fasern zu einem Faden
zusammendrehen. Die Fäden, die auf diese Weise hergestellt wurden, waren oft von
schlechterer Qualität als die von Hand hergestellten. Dennoch verbreitete sich die
Erfindung im europäischen Raum, weil einfach viel mehr Faden in kürzerer Zeit
erzeugt werden konnte.
Text 81
Früher dachte man, die Erde sei der Mittelpunkt der Welt und alle Sterne, die Sonne und der
Mond kreisten um die Erde. Nach dem neuen Weltbild stand aber die Sonne im Mittelpunkt
der Planeten und alles drehte sich um die Sonne. Wie wir wissen, ist das die richtige
Anschauung.
Diese Erfindung hieß zuerst Nürnberger Ei. Das war ein Zeitmesser, der um den
Hals getragen wurde. Diese kleinen Wunderwerke der Technik liefen zuverlässig 48
Stunden lang. Weil sie einen Federantrieb hatten, funktionierten sie ohne Gewichte.
Die Lichtsignale weisen Schiffen den Weg, ermöglichen die Navigation und das Umfahren
gefährlicher Stellen. Für diesen Zweck wurden im Mittelalter an der Nord- und der
Ostseeküste erhöhte Kerzenlaternen aufgestellt.
HV 3.
Text 82
Am schlimmsten ist bei mir das Aufstehen ... Morgens kämpfe ich echt um jede Minute. Da
wäre es doch schlau, einen Wecker zu erfinden, der zum Beispiel eine halbe Stunde früher ein
warmes, leichtes Licht in den Raum wirft, wovon man schon ein bisschen wach wird. Dann
kommt, so eine Viertelstunde bevor der Wecker klingelt, ein leichter Kaffeeduft aus dem
Wecker oder was man sonst noch gerne trinkt. Und dann, wenn der Wecker angeht, soll das
Bett leicht vibrieren und langsam ein Stück der Bettdecke weggezogen werden. Dann wird es
gleich ungemütlich und man steht gerne auf und ist auch schon ein bisschen fitt. Das nenne
ich mal eine super Idee!
29
30
Herunterladen