Gender in Science and IT in Austria

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Redaktion: Teresa Pointner, Anja Lerch
Gender in Science und IT in Österreich – vorläufige
Fassung
Inhaltsverzeichnis
1.Grunddaten des österreichischen Schulwesens
2.Gender im öffentlichen Bereich
2.1 BM:UKK – Virtuelle Schule
2.2 weitere öffentlich geförderte Projekte
3. Gender im Schulwesen
4. Universitäten
5. Fachhochschulen
6. Erwachsenenbildung
7. politische Initiativen
8. Privatinitiativen
9. Gender in den Medien
1. Grunddaten des österreichischen Schulwesens:
Schulstatistik:
Schule: 5877
Lehrerinnen: 83.832
Schülerinnen: 571.775
Lehrer: 37.924
Schüler: 616.162
Hochschulen:
Studierende öffentliche Universitäten gesamt: 233.046
Studentinnen: 124.651
Professorinnen 349
Studenten: 108.395
Professoren 1.861
Studierende an Fachhochschulen gesamt: 31.064
Studentinnen: 13.822
Studenten:17.242
http://www.statistik.at/web_de/statistiken/bildung_und_kultur/formales_bildungswesen/universitaeten_studium/index.html
2. Gender im öffentlichen Bereich:
Die Abteilung V/7 des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur ist zuständig für
den Bereich Gender Mainstreaming und geschlechtsspezifische Bildungsfragen. Das
Unterrichtsprinzip „Erziehung zur Gleichstellung von Frauen und Männern“ soll mittels
verschiedener Initiativen effektiv umgesetzt werden. Dazu gehört die Förderung von
geschlechtssensibler Berufsorientierung und Technikförderung für Mädchen sowie die
Unterstützung von Projekten zur Bubenförderung.
Zusätzlich gibt es in jeder Sektion des BM:UKK zwei Genderbeauftragte: einen Mann, eine
Frau. Eine interministerielle Arbeitsgruppe zum Thema besteht aus Vertreterinnen und
Vertretern jedes Ministeriums.
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Redaktion: Teresa Pointner, Anja Lerch
2.1. BM:UKK – Virtuelle Schule:
Die Virtuelle Schule ist ein aktives Diskussions- Entwicklungs- und Evaluierungsprojekt für
den IT-Einsatz im Bildungsbereich auf nationaler und internationaler Ebene.
Die Abteilung „IT-Systeme für Unterrichtszwecke“ (V/3) gründete im Oktober 2008 die
projektübergreifende Plattform IT & Gender. Ziel ist es den Aspekt Gender in alle Projekte zu
integrieren. Unsere Zielvorstellungen richten sich nach dem Konzept des österreichischen
Gender-Mainstreamings.
In unseren Projekten legen wir Wert auf die gendergerechte Ausarbeitung und Durchführung
der Konzepte. Dabei werden sowohl formale, als auch inhaltliche Kriterien herangezogen.
Folgende Maßnahmen sollen umgesetzt werden:

Bewusstseinsbildung
–
Das
Wissen
um
die
Auswirkungen
der
geschlechtsspezifischen Sozialisation auf Verhalten und Einstellung von Frauen und
Männern wird unseren Projektpartner/innen, durch intensive Thematisierung bewusst
gemacht.

Projektförderung – Projekte, die den Kontakt von Informationstechnologie,
Naturwissenschaften und Frauen fördert, sollen forciert werden.

Überprüfung der e-Contents: - Analyse der Darstellungen von Verhaltensweisen
der Mädchen und Burschen in unseren e-Contents

Geschlechtergerechte Sprache – in unseren Projekten wird auf gendergerechte
Formulierung geachtet - Qualitätssicherung der e-Contents und Websites durch
sprachliche Richtigkeit
Einige Beispiele dafür sind:
 LegoLeague Österreich ist ein Förderprogramm, das Kinder und Jugendliche an
Wissenschaft und Technologie heranführt und sie dafür begeistern möchte.
 Gender Screening
Um eine fundierte Basis für unsere Gender-Maßnahmen zu gewinnen, ließ die Abteilung V/3
IT- Systeme für Unterrichtszwecke in Kooperation mit der Abt. V/7 Gender
Mainstreaming/geschlechtsspezifische Bildungsfragen eine Evaluation einiger ausgewählter
Projekte auf Geschlechtersensibilität durchführen.
 Das Webportal Gender und Bildung auf www.gender.schule.at ist für Lehrkräfte,
Schüler/innen und Interessierte zugänglich für Informationen und Materialien zu den Themen
Chancengleichheit, Gleichstellung, Gender Manstreaming sowie zu Gender Aspekten in den
Bereichen Berufsorientierung und Lebensplanung, geschlechtersensible Pädagogik, Gewalt,
Migration, etc.
 Im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit veranstaltet die Abteilung BM:UKK Sektion V/Abt.3
jährlich eine FutureLearning Konferenz. Im Jahr 2008 war Ziel dieses Events ein
Bewusstsein für Genderstrategien in der IT zu schaffen. Außerdem beteiligte sich die
virtuelle Schule mit ihren EU-Projekten an den von der Abteilung V/7 veranstalteten Gender
Days.
2.2 Weitere öffentlich geförderte Projekte:
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Redaktion: Teresa Pointner, Anja Lerch
In den folgenden Projekten sollen verschiedene Ausbildungsmöglichkeiten von technischen
und naturwissenschaftlichen Berufen und Studien aufgezeigt werden. Junge Frauen sollen
dazu motiviert werden, sich mit Technik und Naturwissenschaft auseinanderzusetzen.
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


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
MUT – Mädchen und Technik
FIT – Frauen in der Technik
IMST – Innovationen machen Schulen top
Power Girls (gefördert durch das Land Oberösterreich)
Mehr Akademikerinnen in Forschung und Lehre
Frauen am Brennpunkt von Wirtschaft und Forschung
Mädchen entdecken Technik und Naturwissenschaft
Innovative Unternehmen durch Frauenpower
Sparkling Science
3. Schulwesen
In zahlreichen Schulen gibt es Genderbeauftrage (Männer und Frauen). Einige Schulen
haben sich zu Genderkompetenzschulen entwickelt und legen mit genderbezogenen
Projekten einen besonderen Schwerpunkt ihrer Schule.
4. Universitäten
fFORTE - „Frauen in Forschung und Technologie" ist ein übergreifendes MinisteriumsProjekt und zeigt seit 2002, wie man weibliches Potenzial in männerdominierten
Wissenschaftsbereichen erfolgreich nutzen kann. fFORTE ist ein, von vier Ministerien
getragenes Förderprogramm für Frauen in Naturwissenschaft, Technik und Technologie.
5. Fachhochschulen
Im Bereich des Fachhochschulensektors, sei die FH Campus Wien und die FH Joanneum zu
nennen. Beide Bildungsinstitutionen richten verstärkt ihr Augenmerk auf die Förderung von
„Frauen in der Technik“
6. Erwachsenenbildung
BFI- Berufsförderungsinstitut Österreich
BFI Wien bietet Orientierung und Facharbeiter/innen-Intensivausbildungen. Ein Großteil der
Mädchen lässt sich bei der Berufsentscheidung immer noch von den traditionellen
Rollenmustern leiten. Das Berufsförderungsinstitut unterstützt Frauen ab 18 Jahren bei der
Berufsorientierung in nicht-traditionellen Berufen und zeigt Berufschancen in technischen
Bereichen auf. In Zusammenarbeit mit dem AMS-Wien können Frauen im Rahmen des
Programms FIT (Frauen in Handwerk und Technik) eine14-wöchige Vorbereitung auf die
Facharbeiterinnen-Intensivausbildung in Metall-, Elektro- und EDV-Berufen absolvieren.
OCG – Österreichische Computergesellschaft:
„IT-Salon Pour Elle“ ist Trägerinitiative der Kampagne „Forscherinnen Empowerment“ zur
Förderung der Chancengleichheit weiblicher Forscherinnen in Österreich und zur
Veränderung der Rahmenbedingungen für den Verbleib von Frauen in einem erfolgreichen
Karriere-Life-Cycle.
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http://www.it-salon.org/
7. Politischen Initiativen
„Ziel muss es sein, Mädchen in technische Berufe zu bringen, Frauen in der Forschung zu
fördern und mehr Uniprofessorinnen zu beschäftigen“, so die Frauenministerin Gabriele
Heinisch-Hosek im Gespräch mit den Salzburger Nachrichten vom 19.1. 2009
Die gezielte und spezifische Förderung von Mädchen und Buben in der Schule und ein
besonderes Augenmerk auf geschlechtersensiblen Unterricht sind Forderungen der SPÖBildungspolitik. Durch Projekte und Schulversuche, wie etwa die zeitweise Aufhebung der
Koedukation, soll gezielte Buben -und Mädchenförderung möglich sein. Verbesserungen
wünschen sich die SPÖ-Politiker/innen auch bei der Didaktik: Hier gelte es, auf die
unterschiedlichen Motivationen von Mädchen und Burschen beim Lernen einzugehen.
http://www.frauen.spoe.at/ireds3/page.php?P=19402
Die ÖVP-Frauen betonen in ihrem Programm, dass networking zwischen Frauen verstärkt
werden müsse. Vor allem in der Karriereplanung sollten Frauen Netzwerke - wie sie bei
Männern schon seit Jahrhunderten funktionieren - nützen, um sich wichtige und aktuelle
Informationen zu beschaffen.
http://www.frauenoffensive.at/index.aspx?pageid=24016
Die Grünen fördern im Bereich der Bildung Programme zur Unterstützung von
Nachwuchswissenschaftlerinnen. Dabei sollen Mentoringprogramme und Forschungsstipendien intensiviert werden. Außerdem ist spezifische Mädchenförderung in den Schulen
sowie phasenweise geschlechtergetrennter Unterricht und frühe geschlechtersensible
Berufsberatung für Mädchen notwendig. Beratungsprojekte, die Mädchen in
nichttraditionellen Berufen einen Einblick gewähren, sollen unterstützt werden.
http://www.gruene.at/uploads/media/NRWK_08_frauenprogramm_01.pdf
8. Privatinitiativen
„alpha. Frauen für die Zukunft“* ist ein Mentoring Programm für Frauen aus der
Privatwirtschaft. Zielsetzung ist, ein effektives Netzwerk für Frauen zu knüpfen, ohne Männer
auszuschließen.
9. Medien im Überblick
Frauennetzwerk Medien - stellt ein überparteiliches Netzwerk dar und bietet Frauen, die in
und mit Medien arbeiten, eine Plattform für persönliche Kontakte und Informationen.
http://www.frauennetzwerk.at/web/dev/index.php
DieStandard - entstand aus einer Initiativen von Frauen aus dem Print- und Online-Standard
im Jahr 2000. Die tagesaktuelle Onlinezeitung wird von engagierten Journalist/innen geleitet,
die mit den verschiedensten Themengebieten (Politik, Kultur, Bildung und Wissenschaft)
bewandert sind.
http://diestandard.at/
Welt der Frau – Die österreichische Frauenzeitschrift Welt der Frau ist eine Initiative der
katholischen Frauenbewegung.
http://www.kfb.at/
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Cyberweiber - ist ein österreichisches Frauen Online-Magazin mit News aus Politik und
Gesellschaft. Spezielle Seiten über Frauenprojekte und vielen weiterführenden Links
befinden sich auf ihrer Homepage.
http://www.ceiberweiber.at/
An.schläge - sind ein österreichisches Monatsmagazin und leisten seit fast 25 Jahren
feministische Analysen und Berichterstattungen in den Bereichen Kultur, Gesellschaft und
Politik.
http://www.anschlaege.at/
AUF Aktion unabhängiger Frauen – ist eine regelmäßig erscheinende Frauenzeitschrift und
breit gefächert in ihrem inhaltlichen Themenspektrum.
http://auf-einefrauenzeitschrift.at/
Beurteilung der österreichischen Medienwelt im Bereich Gender
In den letzten Jahren hat sich vieles zum Positiven entwickelt. Inhalte, die in unserer
Gesellschaft zumeist
als „Frauenthemen“ bezeichnet werden, werden häufiger
angesprochen. So waren Fragen wie Kinderbetreuung oder Gewalt in der Familie vor einigen
Jahren noch marginalisierte Themen.
Diese Veränderung der Wahrnehmung basiert nicht allein auf politischen Aspekten, sondern
wird auch von den neuen Medien im IT-Bereich forciert. Interessensgruppen können sich
über Internetplattformen artikulieren und austauschen. Die Unausgewogenheit zwischen den
Inhalten sowie eine wenig gendersensible mediale Aufbereitung der Inhalte erfordern ein
kontinuierliches Weiterarbeiten in diesem Gebiet. Die Darstellung von Frauen in Form ihrer
traditionellen Rollen wird durch stereotypisierte Darstellungen von Frauen in einem Grossteil
der österreichschen Medien praktiziert.
Leider werden gesellschaftliche Themen noch immer als „Frauenthemen“ klassifiziert und
nicht für jedermann /frau als gemeingültig erachtet.
(nach einem Gespräch mit Ina Freudenschuss)
Projekt ____________:
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