Der Graue Star - Kanarenexpress

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gesundheit
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Wenn die Linse trübe wird
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© Melanie Zimmermann/freeimages.com
Der Graue Star
Eingriffen immer ein Restrisiko
bestehen, weshalb in der Regel
auch nicht beide Augen gleichzeitig behandelt werden. Erst
wenn die Therapie des ersten
Auges erfolgreich war, wird sie
bei dem zweiten Auge fortgesetzt. Dadurch entstehen meist
ein bis zwei Wochen Pause. Eine
andere Therapie, als die Operation, gibt es zur Behandlung des
Grauen Star bisher nicht.
Altersbedingte
Augenkrankheiten
Auch Lesen fällt vielen Menschen irgendwann immer schwerer.
Erste altersbedingte Sehschwächen zeigen sich oft schon
um die 50 und werden langläufig
als Altersweitsichtigkeit bezeichnet. Anders zeigt sich der Graue
Star, der durch Eintrübung der
Linse eine Verringerung der Sehschärfe zur Folge hat. Er tritt
meistens ab einem Alter von 60
Jahren auf und kann – untherapiert – zur Erblindung führen.
Ursachen und Risiken
Auch wenn die Trübung
der Linse meist erst in einem
höheren Alter auftritt, ist sie
in jedem Lebensalter möglich.
Gründe dafür können sehr unterschiedlicher Art sein. Neben
erblicher Veranlagung wurden auch verschiedene andere
Risikofaktoren erkannt. Dazu
gehören sowohl das Rauchen
und ein ausgeprägter Alkoholkonsum als auch starke Strahlen, vor allem UV-Strahlung, die
auf den Kanarischen Inseln fast
ständig anzutreffen ist. Entsprechende Lebensweisen und
ein ausreichender Schutz der
Augen vor übermäßiger Sonneneinstrahlung können diese
Risikofaktoren minimieren. Aber
auch Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) kann genau so zur
Linsentrübung führen, wie die
Einnahme bestimmter Medika-
Was passiert im Alter?
Die Linse des Auges ist ein
glasklarer elastischer Körper,
der das durch die Pupille eintretende Licht bündelt und so
auf der rückwärtigen Netzhaut
des Auges ein scharfes Abbild
ermöglicht. Die anfangs sehr
elastische Linse wird im Alter
Grauer Star im menschlichen Auge
immer starrer. Das nimmt ihr
zunehmend die Möglichkeit,
sich auf Objekte in kurzer Entfernung einzustellen, was zu einer
Weitsichtigkeit führt, die aber
beispielsweise durch eine Lesebrille ausgeglichen werden kann.
Die in dieser Phase häufig ebenfalls auftretende Eintrübung der
Linse kann dagegen bisher nicht
durch medikamentöse Therapie
oder sonstige Hilfsmittel verhindert werden. Sie kann bei einem
Auge, aber auch zugleich bei
beiden Augen auftreten.
Symptome
Das Abbild auf der Netzhaut
wird immer unschärfer. Dieser
schleichende Prozess wird oft
wenig beachtet oder anfangs
durch angepasste Brillengläser
scheinbar ausgeglichen. Mit der
Eintrübung der Augenlinse verringert sich die Sehschärfe aber
weiter und es kann eine verzerrte
Sicht auftreten. Auch Farben
erscheinen oftmals weniger kräftig und leuchtend. Die Nachtsicht verschlechtert sich, dafür
steigt die Blendungsempfindlichkeit, was gerade bei nächtlichen
Autofahrten problematisch werden kann.
Welche Therapie gibt es?
In den Industrieländern hat
der Graue Star weitgehend sein
Schreckenspotenzial verloren.
Seit vielen Jahren kann die
Linse des Auges operativ durch
eine künstliche ersetzt werden.
Mithilfe moderner Operationsmethoden wird das heute meist
ambulant mit örtlicher Betäubung ausgeführt. Mit einem
kleinen Schnitt wird die Linsenkapsel geöffnet und der Linsenkern entnommen. Dann wird
ein Implantat eingesetzt. Danach
schützt ein Salbenverband das
Auge, der in der Regel bereits am
nächsten Tag abgenommen werden kann. Nach diesem Eingriff
kann der Patient in der Regel
besser sehen und benötigt in
vielen Fällen keine Brille mehr.
Allerdings bleibt bei operativen
© Maria Luisa Gutierrez/freeimages.com
mente, wie beispielsweise Kortison. Unterernährung trägt vor
allem in Entwicklungsländern
zur Herausbildung dieser Krankheit bei. Starke Kurzsichtigkeit
kann zu verschiedenen Augenkrankheiten führen, so auch zum
Grauen Star.
Creative Commons AttributionShare Alike 3.0 Unported license. Author: Rakesh Ahuja, MD.
Mit zunehmendem Alter haben
sich die meisten Menschen stärker mit gesundheitlichen Problemen auseinanderzusetzen. Da
machen die Augen keine Ausnahme.
n Makuladegeneration (MAD)
Bei dieser typischen Alterskrankheit wird der sogenannte gelbe
Fleck im Auge (Makula), der für
scharfes, zentrales und detailliertes Sehen verantwortlich ist,
zerstört. Das führt zu verschwommener Sicht und gerade Linien
können plötzlich als krumm
erscheinen. Auch hier stellen
genetische Veranlagungen und
Rauchen große Risiken dar. Eine
Besonderheit ist jedoch, dass
Menschen mit weißer Hautfarbe
mit höherer Wahrscheinlichkeit
ihr Augenlicht durch MAD verlieren können.
Die tägliche Arbeit am Computer strengt die Augen an.
© Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0
Unported license. Author: Mehlauge
Eine Brille gehört bei den meisten Menschen zum Alter – bei Grauem Star jedoch ist sie keine Lösung.
Neben dem Grauen Star gibt
es weitere Augenkrankheiten und
Augenbeschwerden, die vor allem
mit zunehmendem Alter auftreten. Hier eine kleine Auswahl:
Mit modernen OP-Techniken lassen sich viele Augenkrankheiten schnell und
unkompliziert heilen.
n Grüner Star (Glaukom)
Auch wenn die Bezeichnungen
ähnlich sind, so unterscheiden sich die Krankheitsbilder
von Grünem und Grauem Star
völlig. Beim Grünen Star handelt es sich um eine Verletzung
des Sehnervs, die sich durch
andere Augenerkrankungen
Das menschliche Auge
1. Lederhaut (Sclera)
2. Aderhaut (Chorioidea)
3. Schlemm-Kanal (Sinus venosus sclerae/
Plexus venosus sclerae)
4. Iriswurzel (Radix iridis)
5. Hornhaut (Cornea)
6. Regenbogenhaut (Iris)
7. Pupille (Pupilla)
8. vordere Augenkammer (Camera anterior bulbi)
9. hintere Augenkammer (Camera posterior bulbi)
10. Ziliarkörper (Corpus ciliare)
11. Linse (Lens)
12. Glaskörper (Corpus vitreum)
13. Netzhaut (Retina)
14. Sehnerv (Nervus opticus)
15. Zonulafasern (Fibrae zonulares)
Quelle: „Eye scheme mulitlingual“ von Talos, colorized by Jakov. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 über Wikimedia Commons
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