Gut sehen bei Diabetes

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Gut sehen bei Diabetes
Diabetische Augenerkrankung – Vorbeugung, Untersuchung und Behandlung
Gefäßveränderungen in den Augen aufgrund eines Diabetes bemerkt man zunächst nicht.
Erhalten Sie sich Ihre Sehkraft und gehen Sie regelmäßig zur Augenkontrolle.
Diabetische Augenerkrankungen
Diabetische Netzhautveränderungen (diabetische Retinopathie) sind im Frühstadium nicht spürbar. Sie sind
jedoch von einem Augenarzt erkennbar. Daher ist die
regelmäßige Augenkontrolle so wichtig. Wird bereits in
einer frühen Phase der Netzhautveränderungen eine
Therapie eingeleitet und eine optimale Blutzuckerund Blutdruckeinstellung vorgenommen, kann das
Sehvermögen erhalten bleiben. Ist eine Retinopathie
schon fortgeschritten, ist die Einleitung einer Therapie
genauso wichtig, um den Veränderungsprozess an der
Netzhaut aufzuhalten.
Die diabetische Retinopathie beginnt mit kleinen
Aus­sackungen der Blutgefäße (Mikroaneurysmen),
da die Gefäßinnenwände aufgrund der Stoffwechselerkrankung zunehmend brüchig werden und leicht
bluten. Zudem verdicken sich die Gefäße, sodass nicht
mehr ausreichend Blut hindurchfließen kann.
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In der Folge verschlechtert sich die Durchblutung und
damit auch die Sauerstoffversorgung der Netzhaut.
Der Körper versucht durch Gefäßneubildungen die
Situation zu verbessern. Das gelingt nur bedingt: Auch
die neuen Gefäße sind brüchig, durchlässig und neigen
zu Blutungen. Die Blutungen können in den Glaskörper
eindringen, der das Auge ausfüllt. Gleichzeitig können
die Gefäße wie Zugseile an der Netzhaut ziehen und
diese von ihrer Unterfläche (Aderhaut) abheben, Netzhautablösungen sind die Folge.
Grauer Star
Der Graue Star (Katarakt) wird auch als „Altersstar“
bezeichnet, da er meist nach dem 60. Lebensjahr
auftritt. Die Linse trübt sich, sodass Sie das Gefühl
haben, durch eine milchige Scheibe zu sehen. Zudem
sind die Augen in der Dunkelheit vermehrt blendungsempfindlich.
Hohe Blutzuckerwerte beschleunigen den Prozess, sodass schlecht eingestellte Diabetiker rund zwei bis drei
Jahre früher mit einem Grauen Star rechnen müssen
als Nicht-Diabetiker. Eine medikamentöse Therapie
bringt keine Verbesserung. Lediglich die Entfernung
der eingetrübten Linse, die üblicherweise durch eine
Kunststofflinse ersetzt wird, kann das Sehvermögen
wieder verbessern. Den Zeitpunkt dieser meist unproblematischen Operation legen Sie in Absprache mit
Ihrem Arzt fest. Heute wird häufig ambulant operiert;
Sie können also anschließend nach Hause.
Anatomie des Auges
Grüner Star
Die Erhöhung des Augendrucks wird als Grüner Star
(Glaukom) bezeichnet. Diabetiker erkranken daran
doppelt so häufig wie Gesunde. Das Tückische an der
Erkrankung ist, dass Sie selbst lange nichts von dem
erhöhten Druck spüren, der langfristig zu Ausfällen
im Gesichtsfeld führt und dadurch das Sehvermögen
unwiederbringlich schädigt. Regelmäßige Untersuchungen können zeigen, ob der Augendruck im Normbereich bis 20 mmHg liegt. Die Kosten werden übernommen, wenn ein begründeter Krankheitsverdacht
vorliegt. Durch Augentropfen können erhöhte Werte
gesenkt werden und so das Fortschreiten der Erkrankung verhindert werden. Nur in seltenen Fällen ist eine
Opera­tion erforderlich.
Wussten Sie schon?
Beim Vorliegen von diabetischen Augenschäden
müssen die Nieren besonders gründlich auf diabetesbedingte Schädigungen untersucht werden
– und auch umgekehrt.
So habe ich meine Augen im Blick
Augenhintergrund-Untersuchung
Vor der Untersuchung werden die Pupillen in der Praxis „weit getropft“. Mithilfe eines Vergrößerungsglases und einer zusätzlichen Lichtquelle betrachtet mein Augenarzt dann durch die Pupille den Augenhintergrund, um die Netzhaut sowie die dahinter liegende Aderhaut mit den versorgenden Blutgefäßen, den
Sehnervenkopf (Papille) und die Stelle des schärfsten Sehens (Makula) zu beurteilen. Ich kann für drei bis
vier Stunden nur verschwommen sehen und lasse mich abholen, da ich so nicht Auto fahren darf. Diese
Untersuchung ist besonders wichtig, da die häufigsten diabetischen Augenveränderungen wie Gefäßaussackungen oder auch Blutungen an den Blutgefäßen der Netzhaut zu erkennen sind.
Als Typ-1-Diabetiker gehe ich erstmals nach 5 Jahren Diabetesdauer zur Untersuchung, danach,
und das gilt für Kinder bereits ab dem 11. Lebensjahr, grundsätzlich alle 1 bis 2 Jahre; bei Folge­
erkrankungen häufiger. Als Typ-2-Diabetiker gehe ich zur Untersuchung, sobald bei mir Diabetes
festgestellt wird, danach mindestens 1-mal pro Jahr; bei Folgeerkrankungen häufiger.
Mein nächster Termin:
Prüfen der Sehschärfe
Für die Überprüfung der Sehschärfe sitze ich hinter einem Gerät, das wie eine überdimensionale Brille
aussieht. In einer gewissen Entfernung muss ich Zahlen oder Symbole richtig erkennen. Eine bestehende
Kurz- oder Weitsichtigkeit oder eine unregelmäßige Wölbung der Hornhaut kann durch das Vorschalten
entsprechender optischer Gläser ausgeglichen werden. Das Sehvermögen sollte zwischen 80 und 120 Prozent liegen, bei Bedarf mit Brillenkorrektur.
Kontrolle der vorderen Augenabschnitte
Mit einem Untersuchungsmikroskop, der Spaltlampe, kann mein Augenarzt in 6- bis 40-facher Vergrößerung die Augenlider, Hornhaut, Bindehaut, Lederhaut, Iris, die vordere Augenkammer (Bereich vor der Linse)
und die Linse untersuchen.
Messen des Augendrucks
Mit der Messung des Augendrucks soll ausgeschlossen werden, dass dieser bei mir erhöht ist (Grüner Star
bzw. Glaukom). Meistens wird im Sitzen untersucht. Es gibt verschiedene Methoden. Bei der sogenannten
Applanationstonometrie wird mir vorher in jedes Auge ein Tropfen gegeben, der die Hornhautoberfläche
leicht betäubt. Dadurch spüre ich das Aufsetzen des runden, ca. 3-4 mm großen Messkolbens kaum. Ganz
ohne direkten Kontakt kommt das Lufttonometer aus. Hierbei wird lediglich ein Luftstoß gegen die Hornhaut geschickt. Der jeweils ermittelte Wert sollte beim Erwachsenen zwischen 10 und 20 mmHg (Milli­meter
Quecksilbersäule) liegen.
Mit guten Blutzuckerwerten senke ich das Risiko diabetischer Netzhautveränderungen
um bis zu 70 Prozent!
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