Asiens

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ASIEN
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So vielfältig der Kontinent, so unterschiedlich ist auch die nationale Küche.
Was Asien mit Ausnahme von Russland vereint, ist Reis als
Grundnahrungsmittel Nr. 1.
CHINA & JAPAN
Diese Länder sind zwei sehr unterschiedliche Nachbarn. In China zählt die Qualität
des Essens. In Japan ist Essen ein Gesamtkunstwerk von arrangier ten Häppchen,
Dekoration und Stimmung. Japans Küche ist natürlich, Gewürze werden nur sparsam
eingesetzt. China ist dafür bekannt, dass alles was essbar ist, auch gegessen wird,
außer Milch die tabu ist/war. Heranwachsende Menschen stoppen selektionsbedingt
nach dem Kleinkindalter die Produktion des Laktase-Enzyms. Der junge Mensch wird
dadurch gezwungen sich „selbst“ zu ernähren. Bei Völkern mit geringer
Melktradition wie den Chinesen blieb diese Milchunver träglichkeit im Erwachsenenalter erhalten. Japan steht unter Kritik, weil Walfleisch noch immer auf dem
In einer orientalischen „Greißlerei“
bietet der Händler seiner
Kundschaft „Pickels“, Fleisch,
Gewürze, Nüsse, Kichererbsen und
vieles mehr an.
Speiseplan steht. Was sie verbindet sind Stäbchen als Besteck und dass sie Suppe
trinken. Schlürfen Männer diese geräuschvoll, stellt dies ein Lob für die Küche dar.
Frauen sollten unauffällig essen.
THAILAND, INDONESIEN, MALAYSIA & PHILIPPINEN
Südostasien war tet mit einigen Gewürz- und Kräuterspezialitäten auf:
Basilikum: Thailändisches Basilikum gibt es in drei Sor ten: „Bai Horapah“,
„Bai Mangluk“, Zitronenbasilikum und „Bai Graprau“ mit rötlichen Blättern.
In Indien darf die „Heilige Kuh“
zwar nicht gegessen werden, als
Arbeitstier auf den Reisfeldern wird
sie jedoch gerne eingesetzt.
Chili: „Cayenne“ ist die schärfste und bekannteste Sor te. Die „Thai“-Schote ist in
Südostasien am weitesten verbreitet. Ihr Herkunftsland ist jedoch Mittel- und
Südamerika.
Galgant: frisch, gemahlen oder getrocknet verwendet, wird oft als Thai Ingwer
bezeichnet. Er ist jedoch größer und heller und ganz anders im Geschmack.
Krabbenpulver, echter Ingwer, Kardamom, Koriander, Reisessig, Palmzucker, frischer
Pfeffer, Tamarindenmus, Zitronengras und Zitronenblätter runden
die exotische Geschmackswelt dieser Region ab.
Exotik pur: Ratten-, Mäuse-, und Hundefleisch findet man
Gewürze – ohne sie ist Asiens
Küche unvorstellbar – werden oft
in großen Mengen gleich
aus Säcken angeboten.
in Nord-Sulawesi im Kochtopf.
INDIEN, SRI LANKA (CEYLON)
Malaysier und Indonesier teilen mit Indien ihre Lieblingsbeschäftigung
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SACH
I N F O R MATION
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„Essen“. Gegessen wird morgens bis nachts – und doch sind Indonesier und Inder
von zierlicher Gestalt. Das Geheimnis liegt in den vielen kleinen Happen, die sie großen
opulenten Gerichten vorziehen. Auf Besteck wird weitgehend verzichtet, statt dessen
wird die rechte Hand verwendet, die linke gilt als unrein.
ZUSAMMENFASSUNG: Asien hat in unserer Überflussgesellschaft nichts
von seinem exotischen Reiz eingebüsst. Spezialitätenrestaurants bringen uns das
Fremde auf den Teller. Zum Beispiel japanisches „Running Sushi“: Kleine Por tionen
kunstvoll drapier ter Häppchen von rohem Fisch und gesäuer tem Reis laufen auf
einem Fließband zur Selbstbedienung am Gast vorbei. Indische, arabische Curr ys mit
klebrigem Reis oder Fladenbrot, werden in einer für uns ungewöhnlichen Schärfe
servier t. Im Gegenzug gibt es honigschweres bakhlava (Blätter teig, Pistazien,
Mandeln...) und Sirupgetränktes Süßes wie mutabak.
Curry: „Eintopfgericht“ mit Fleisch, Fisch oder vor allem Gemüse bilden
das „Rückgrat“ der indischen Küche. Indien ist ein Land von Vegetariern!
Fladenbrote: (Chapati, Naan etc.) in unterschiedlicher Dicke und Geschmack begleiten sie jedes Essen, auch das Frühstück, welches übrigens wie alle Mahlzeiten scharf ist.
Artenschutz: Die Wasserschildkröten der Malediven wurden von der Regierung
Curry, Garam Massala, Curcuma
u.v.m.: Die Vielfalt an asiatischen
Gewürzen ist unübertrefflich.
mittels Verbot vom Speiseplan verbannt um die bedrohte Population nicht entgültig
aufzuessen.
Heilige Kuh: ist ein Symbol für die „Mutter der Ernährung“. Ökonomisch, effizient
betrachtet macht es mehr Sinn Kühe ein Leben lang als Milchproduzenten denn als
einmalige Fleischlieferanten zu nutzen. Dem Mythos nach verdankt die Kuh ihre
Heiligkeit Gott Krishna, dieser wurde um vor der Ermordung bewahr t zu werden in
die Obhut einer Kuhhir tenfamilie gegeben und von den Kühen genähr t.
Kleinvieh wie Hühner oder Enten
werden lebend verkauft. Selbst
wohlhabendere Schichten
verschmähen tiefgefrorenes Fleisch
als minderwertig.
RUSSLAND
Die Größe des Landes schaffte eine Vielfalt an Gerichten, jeweils national gefärbt.
Überall zu finden sind Suppen. Borschtsch,
Schtschi – Rote Rüben-,
Kohlsuppen sind
Grundlage der
bodenständigen
russischen Küche.
Russischer Kaviar und
Krimsekt liegen am
anderen Ende der Skala.
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ASIEN
D I DAKT IS C H E
U MS ET ZU NG
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Asien, der Kontinent der Gewürze. Noch im Mittelalter verwendete
die Masse der Bevölkerung in Mitteleuropa Salz und Zwiebeln um
den Geschmack ihrer Speisen aufzubessern. Den Reichen und Adeligen war es vorbehalten, Wein, Bier oder Fleisch mit Gewürzen aus fernen Ländern zu verfeinern.
100 Gramm reines Gold musste für den Erwerb eines Tütchens Pfeffer aufgebracht
werden. Ein Mädchen, das einen Sack Gewürznelken als Mitgift bekam, wurde als
„gute Par tie“ angesehen und galt als reich. Gewürze waren begehr t und rar, denn
bis in die Neuzeit hatten Europäer nur schwer Zugang zu den begehr ten
Köstlichkeiten aus Ceylon, den Molukken und Indien. Die Araber, seit jeher mit dem
Handel der asiatischen Raritäten ver traut, verstanden es ihr Handelsmonopol über
Jahrhunder te streng zu hüten. Bereits die Ägypter vor rund 3000 Jahren wussten
Gewürze zu schätzen.
LERNZIELE:
Gewürze wurden einst mit Gold
aufgewogen. Heute sind sie in
jedem Supermarkt erhältlich, doch
von ihrer Faszination haben sie
nichts verloren.
■ Anhand der verschiedenen asiatischen Gewürze erfahren die
Kinder mehr über den Kontinent und die Lebensbedingungen.
■ Durch die sinnliche Erfahrung prägen sich die Sachinformationen besser ein.
■ Das Projekt kann beliebig erweiter t, die Duftproben immer wieder eingesetzt
werden, dadurch können sich die Kinder die „Gerüche Asiens“ immer wieder ins
Opferschalen aus Bali.
Gedächtnis zurückrufen.
INFORMATIONSTEIL: Der Bau einer „Geruchsorgel“ ist einfach,
schwieriger ist es schon, an die Vielzahl an Gewürzen heranzukommen. Immer öfter
werden Gewürzmischungen im Handel angeboten, eine Taktik, die Großbritannien
bereits im vergangenen Jahrhunder t angewandt hat. Nachdem sich Großbritannien
Diese Lebensmittel warten in den
Garküchen auf Käufer.
als Kolonialmacht aus Indien zurückgezogen hatte, wurde es zusehends schwieriger,
die mittlerweile beliebten und daher finanziell einträglichen Gewürze in gleichbleibender und ausreichender Qualität für den Handel zu bekommen. Kurzerhand
erfand man eine Gewürzmischung, bestehend aus Schwarzem Pfeffer, Gewürznelken,
Chili, Kardamon, dem Curry-Blatt (das dem Gewürz den Namen verleiht),
Zitronengras, Kreuzkümmel, Koriander, Fenchel, Gelbwurz, und Ingwer : Curr y
(daher eigentlich auch englisch auszusprechen). Durch die Mischung fiel es den
KonsumentInnen kaum auf, wenn sich die Zusammensetzung geringfügig änder te.
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DI DAK TIS C HE
UM SET ZU N G
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ORT: Klassenzimmer, ev. Ausflug auf den Wiener Naschmarkt
oder Besuch eines Welt-Ladens.
ZEITAUFWAND: von einem Vormittag bis zu zwei
Schultagen, Projekt erweiterbar und in andere Projekttage gut
integrierbar.
MATERIALIEN: leere Filmdosen, verschiedene Gewürze,
kleine Kar teikar ten mit Kar teibox.
Asien ist berühmt für seine
Gewürzvielfalt.
KOSTEN: ca. 15,-- Euro für die Gewürze, allerdings benötigt
man nur kleine Mengen, vielleicht wollen sich also noch andere
KollegInnen an dem Projekt beteiligen oder man benötigt die Gewürze für den
Eigenbedarf, ca. drei Euro für die Kar teikar ten inkl. Box.
UMSETZUNG: Die Filmdosen gut auswaschen und trocknen. Die
Beschreibungen auf dem Arbeitsblatt auf die Kar teikar ten kleben oder über tragen.
Wer Gewürze gekauft hat, deren Beschreibung nicht auf dem
Arbeitsblatt steht, kann sich oft mit der Verkaufsverpackung
helfen. Auf vielen Gewürzen stehen neben dem Namen
und dem Herkunftsland auch historische Hinweise
und die Verwendung. Bevor die Gewürze also in
die Filmdosen gefüllt werden, die Sackerln
Eine reiche Auswahl an
offen angebotenen
untersuchen. Die Namen der Gewürze
auf eigene Kar teikar ten schreiben.
Gewürzen findet man am
Nun sollen die SchülerInnen an
Wiener Naschmarkt. Ein
Hand der Beschreibung heraus-
Ausflug dorthin lohnt sich
finden, um welches Gewürz
auf jeden Fall, wenn der
es sich handeln könnte. Je
Markt allerdings mit einer
mehr Düfte zur Verfügung
Schulklasse besucht werden
stehen, desto aufregender
soll, müssen unbedingt
wird das Dufterlebnis. Sind
genug Begleitpersonen
die Dosen aus schwarzem
dabei sein. Kaum jemand
kann sich den Reizen dieser
exotischen Welt entziehen.
INFO SERVICE:
Mehr über Gewürze wird auch
im Volksschulprojekt „Umwelt
macht Schule“ vermittelt.
Informationen im
Essgewohnheiten – Service.
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Kunststoff, halten sich auch die
Gewürze länger. Wichtig ist es die
Dosen immer gut zu verschließen und
möglichst kühl aufzubewahren.
ALTERNATIVES PROJEKT:
Kochen mit Gewürzen macht großen Spaß. Wie wäre es
mit Fladenbrot und Curr ysauce?
A R B EIT S B LAT T
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Auf diesem Arbeitsblatt findest du die Beschreibung verschiedener Gewürze:
Ordne die einzelnen Namen den Beschreibungen zu!
Dieses Gewürz sieht aus wie ein Stern. Deshalb verfeiner t es nicht nur
Geflügel und Schweinefleisch in der chinesischen Küche, sondern eignet sich
gut zum Basteln, vor allem für Weihnachten. Das Ursprungsland dieses
Gewürzes ist China. Es ist die getrocknete Frucht des Baumes, der mit
unserer Magnolie verwandt ist. Du kannst dieses Gewürz auch für Kompotte
und Marmeladen verwenden. Wenn du indischen Curr y isst, schmeckst du
dieses Gewürz heraus. Wegen seines intensiven Geschmacks solltest du
das Gewürz sparsam verwenden.
Seit man ihn kennt – und das sind immerhin schon 4000 Jahre – ist er das
begehr teste Gewürz der Welt. Seit der Antike verschreiben ihn Ärzte gegen
verschiedene Krankheiten. Dieses Gewürz war im Mittelalter sehr kostbar. Je
reicher die Menschen, desto schärfer ihre Speisen. Du kannst das Gewürz
entweder als Korn oder gemahlen kaufen, es stammt von einem asiatischen
Kletterstrauch. Es kann weiß, schwarz oder grün sein. Die schwarzen
Kügelchen sind die ungeschälten Körner des noch nicht ganz reifen
Gewürzes, die weißen sind die geschälten des reifen Samens, die grünen
werden unreif geerntet. Sie sind am fruchtigsten und man bekommt sie oft
eingelegt. Das Gewürz sollte immer frisch gemahlen werden, sonst verlier t
es sein Aroma und ist nur mehr scharf.
Dieses Gewürz kommt aus den Bergwäldern von Südostindien.
Es war eines der kostbarsten Gewürze überhaupt. Griechen und Römer
schätzten es wegen seiner Heilwirkung, bei uns ist es im 13. Jahrhunder t
bekannt geworden. In Schweden und Arabien würzt man besonders gerne
Kaffee damit. Gemeint sind damit kleine, hellbraune Schoten, welche die
Samenkörner einer Staude enthalten. Bei uns verwendet man das Gewürz
häufig in Weihnachtsbäckereien, in Indien ist es in Gewürzmischungen wie
Curr y enthalten.
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A R BEIT S BLATT
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Eigentlich ist diese Nuss keine Nuss, sondern der Kern einer Frucht, die so
ähnlich aussieht wie unsere Marillen und auf bis zu 15 Meter hohen Bäumen
wachsen. Heute findet man diesen riesigen Baum überall in den Tropen Die
Frucht stammt von den Molukken, den berühmten Gewürzinseln - Vulkaninseln,
die zwischen Neuguinea und Celebes liegen. Bis zu 2000 Früchte trägt ein
einziger Baum. Sowohl die Kerne der Frucht, als auch die Haut der Samen
werden als Gewürz verwendet. Meistens wird die Nuss frisch gemahlen und
zum Beispiel auf Kar toffelpüree gestreut. Auch in Grießnockerln schmeckt es
sehr gut. Und in der Weihnachtsbäckerei ist es ebenfalls zu finden.
Dieses Gewürz verbreitet sich unter der Erde. Bevor du ihn verwenden kannst,
musst du ihn schälen. Es hat einen süßlichen, scharfen Geschmack, der vor allem
in Arabien, Indien, China, Japan und Thailand zu finden ist. Wenn du es kochst,
ergibt es mit Zitronensaft einen hervorragenden Tee gegen Verkühlung. Auch
als Marmelade ist es sehr beliebt. In Indien stellt man heute die größte Menge
an diesem Gewürz auf der Welt her. Früher war dieses Gewürz so kostbar, dass
sogar Gassen danach benannt wurden (Imberggasse).
Wie könnte es heißen?
Hier findest du die getrockneten Blüten eines immergrünen Strauches aus
den Molukken. Vor allem im Mittelalter waren diese Knospen begehr t und
genau so teuer wie Pfeffer. Ein Mädchen, das bei der Hochzeit einen Sack mit
diesem Gewürz bekam, wurde für reich gehalten. Eine einzige Schiffsladung
davon brachte so viel Geld ein, dass ein Kaufmann auf Zypern eine Kirche
bauen lassen konnte. Heute kannst du ein Säckchen davon in jedem
Supermarkt kaufen. Du kennst das Gewürz vor allem aus Apfelkompott,
Rotkraut und von der Weihnachtsbäckerei.
Dieses Gewürz ist eigentlich eine
Mischung aus verschiedenen Gewürzen: Koriander bildet die Grundlage,
Chillischoten und Pfeffer geben ihm die Schärfe, durch Kurkuma, das auch
Gelbwurz genannt wird, erhält die Gewürzmischung die intensive gelbe Farbe.
Außerdem gehören noch Gewürznelken, Zimt, Kardamom, Bockshornklee,
Kreuzkümmel, schwarzer Senf, Muskat und Ingwer, sowie ein Blatt, das den
eigentlichen Namen gibt, dazu. Indische Hausfrauen bereiten das Gewürz jeden
Tag frisch zu, wir können es im Sackerl kaufen.
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