Deformierbare Körper 1

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Einführung in die Physik I
Mechanik deformierbarer Körper 1
O. von der Lühe und U. Landgraf
Deformationen
• Deformationen, die das
Volumen ändern
– Dehnung
– Stauchung
• Deformationen, die das
Volumen nicht ändern
– Scherung
– Drillung
– Verbiegung
Gerthsen Physik
Deformierbare Körper 1
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Zustände
•
Fester Zustand
– Form- und volumenelastisch
– Kehren nach Belastung in ursprüngliche
Form zurück
– Plastische Deformation, Brechen
•
Flüssiger Zustand
– Keine Formelastizität
– Volumenelastisch, geringe
Kompressibilität
– Nach Entlastung Rückkehr in
ursprüngliches Volumen
•
Gasförmiger Zustand
– Keine Formelastizität
– Volumenelastisch, hohe Kompressibilität
– Füllt jedes Volumen
Deformierbare Körper 1
Gerthsen Physik
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Gase und Flüssigkeiten – Druck
• Flüssigkeiten und Gase können
Kräfte leiten. Die wesentliche
Größe ist die pro Flächeneinheit A
ausgeübte Kraft F – der Druck p
p=
F
A
F
A
• An jeder Fläche des Behälters
herrscht der gleiche Druck
Einheit des Drucks:
Pascal [Pa]
Bar (Atmosphäre) [bar]
1 [Pa] = [N m-2] = 10-5 [bar]
Atmosphärendruck: 1.013 [bar]
Deformierbare Körper 1
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2
Gase und Flüssigkeiten – Hydrostatik
• Mit einer hydraulischen
Presse kann man Kräfte
vervielfachen:
A
F2 = 2 F1
A1
• Das Volumen der Flüssigkeit
bleibt konstant
• Erhalt der Arbeit (Energie)
F1
A1
A2
F2
Δx2
Δx1
ΔV1 = A1 ⋅ Δx1 = A2 ⋅ Δx2 = ΔV2
W1 = F1 ⋅ Δx1 = F2 ⋅ Δx2 = W2
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Gase und Flüssigkeiten – Kompressibilität
• Wird ein Druck auf einen Stoff
ausgeübt, so kann er sein
Volumen ändern
A
F + ΔF
ΔV
ΔV = − κ ⋅ V ⋅ Δp
• Kompressibilität κ
– Materialgröße
– Temperaturabhängig
– Dimension [Pa-1]
• Beispiel Wasser
Deformierbare Körper 1
κ =−
1 dV
⋅
V dp
κ = 5·10-10 [m2 N-1]
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3
Flüssigkeiten – Schweredruck
• Im Gravitationsfeld erzeugt das
Eigengewicht von Gasen und
Flüssigkeiten einen höhenabhängigen Schweredruck
F
g ⋅ ρ ⋅V
p(h ) =
=
= g ⋅ρ ⋅h
A
A
h
p
p(h)
• Der Druck am Boden eines
Gefäßes hängt nur von der Höhe
H des Spiegels ab und ist
unabhängig von der Form des
Gefäßes
Deformierbare Körper 1
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Gase und Flüssigkeiten – Auftriebskraft
• Jeder in eine Flüssigkeit getauchte
Körper mit Volumen V erfährt eine
Auftriebskraft FA
• Kraft auf die obere Fläche
F (h1 ) = A ⋅ g ⋅ ρ ⋅ h1
• Kraft auf die untere Fläche
F (h2 ) = − A ⋅ g ⋅ ρ ⋅ h2
• Summe der Kräfte
FA = A ⋅ g ⋅ ρ ⋅ (h1 − h2 ) = − g ⋅ ρ ⋅ V
A
h1
h2
FA
mg
• Dieses Prinzip (Archimedessches Prinzip) gilt für beliebig
geformte Körper
Deformierbare Körper 1
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Gasdruck
p ⋅V = c
• Bei einer gegebenen Menge
(idealen) Gases sind Druck und
Volumen zueinander umgekehrt
proportional (Gesetz von BoyleMariotte)
p~ρ
κ =−
• Kompressibilität
1 dV
1 c
1
⋅
= ⋅ 2 =
V dp V p
p
ρLuft = 1.29 [kg m-3] (bei 0 °C)
• Atmosphärendruck 1 [bar]
– Wegen Boyle-Mariotte muss die
Dichte auch mit der Höhe
abnehmen
– Exponentielle Abnahme des
Luftdrucks mit Skalenhöhe H
Deformierbare Körper 1
H =
[ ]
] [
]
105 N m -2
p
≈
≈ 8 km
gρ 10 m s -2 ⋅1.3 kg m -3
[
ρ
dp
= −g 0 p
dh
p0
⎛ gρ
p(h ) = p0 exp⎜⎜ − 0
⎝ p0
⎞
⎛ h⎞
h ⎟⎟ = p0 exp⎜ − ⎟
⎝ H9 ⎠
⎠
Oberflächenspannung
• An Grenzflächen zwischen
Flüssigkeits-, fester und
Gasphase können
Oberflächenkräfte auftreten
• Quelle der Kräfte sind
Unterschiede von Anziehungskräften zwischen Teilchen
(Atomen und Molekülen) bei
flüssigen und festen Zuständen
• Bei Flüssigkeiten gibt es eine
zur Oberfläche proportionale
Oberflächenenergie Eofl
• Energieaufwand, wenn die
Oberfläche vergrößert wird
(Oberflächenspannung σ)
Deformierbare Körper 1
Eofl = σ ⋅ A
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Oberflächenspannung
• Tropfen am Wasserhahn
– Spannung hängt ab von Radius des
Rohrs
– Gleichgewicht zwischen Gewicht und
Oberflächenspannung
Vmax =
Fofl = 2·π·r·σ
r
2πrσ
gρ
F = V·ρ·g
pa
• Seifenblase
– Innendruck pi
– Außendruck pa
Δp = pi − pa =
dx ⋅ dy
r
= Δp ⋅ dA
dF = 4 ⋅ σ ⋅
pi
r
4σ
r
Deformierbare Körper 1
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Strömungen
• Bewegen sich die Teilchen in einer
Flüssigkeit oder einem Gas, so
betrachtet man eine
r rStrömung mit
Geschwindigkeit v (r )
• Geschwindigkeit ist Vektorfeld
• konstante Dichte ρ inkompressible Strömung
• Fluss durch ein Flächenelement dA
r r
dΦ = ρ ⋅ v ⋅ dA
• Kontinuitätsgleichung bei
inkompressibler Strömung
r r
v (r )
r
r
r
v
r
dA
v2
v1
A1 ⋅ v1 = A2 ⋅ v2
A2
A1
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Strömungen – Innere Reibung
Fläche A
• Dünne Flüssigkeitsschicht
zwischen zwei sich
gegeneinander parallel
verschiebenden Wänden
v
– Relativgeschwindigkeit v
– Abstand z
z
• Die Flüssigkeit vermittelt pro
Fläche A eine Reibungskraft
F = η ⋅ A⋅
v
z
– Viskosität (Zähigkeit) η
ση =
• Viskose Schubspannung ση
dF
dv
=η⋅
dA
dz
Vergleiche Dynamik 3 Folie 12
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Strömungen – Ideale Flüssigkeiten
• Ideale Flüssigkeit
v2
v1
– Keine Reibung
– Keine äußeren Kräfte
A1
• Energiebilanz
Δx1
Δx2
A2
ΔV = A1 ⋅ Δx1 = A2 ⋅ Δx2
ΔW1 = p1 ⋅ A1 ⋅ Δx1 = p1 ⋅ ΔV
ΔW2 = p2 ⋅ A2 ⋅ Δx2 = p2 ⋅ ΔV
ΔW1 − ΔW2 = ( p1 − p2 ) ⋅ ΔV =
(
1
⋅ ρ ⋅ ΔV v22 − v12
2
• Bernoulli-Gleichung
)
p+
1
ρ ⋅ v 2 + p0 = konstant
2
• Erhöht sich die Geschwindigkeit, so verringert sich der Druck!
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