Detektoren

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MP-41 Teil 2: Physik exotischer Kerne
13.4.
20.4.
27.4.
4.5.
11.5.
18.5.
25.5.
1.6.
8.6.
15.6.
22.6.
29.6.
6.7.
13.7.
Einführung, Beschleuniger
Schwerionenreaktionen, Synthese superschwerer Kerne (SHE)
Kernspaltung und Produktion neutronenreicher Kerne
Fragmentation zur Erzeugung exotischer Kerne
Halo-Kerne, gebundener Betazerfall, 2-Protonenzerfall
Wechselwirkung mit Materie, Detektoren
Schalenmodell
Restwechselwirkung, Seniority
Tutorium-1
Tutorium-2
Vibrator, Rotator, Symmetrien
Schalenstruktur fernab der Stabilität
Tutorium-3
Klausur
MP-41 Teil 2: Physik exotischer Kerne, SS-2012
Die drei wichtigsten Wechselwirkungsmechanismen
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1. Germanium-Detektoren
Wechselwirkung im Ge Kristall:
 Photoeffekt (niedrige Energie)
ComptonStreuung
Streuung
 Compton
(mittlere Energie)
+e- (hohe
e+e- (hohe
Energie)
 Paarerzeugung evon
Energie)
Leitungsband
0.7 eV
3 eV
Valenzband
Zahl der Elektronen-Loch Paare für 1 MeV, N = 106 / 3 = 3 105
Energieauf lösung  N N  0.0018  1.8 keV  E γ
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Compton unterdrückte Germanium-Detektoren
Wechselwirkung im Ge Kristall:
 Photoeffekt (niedrige Energie)
 Compton Streuung
(mittlere Energie)
 Paarerzeugung e+e- (hohe Energie)
peak-to-total ratio
 unsuppressed
P/T~0.15
 Compton suppressed
P/T~0.6
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EUROBALL (Legnaro / Strasbourg)
15 seven-fold
Cluster detectors
30 coaxial
detectors
26 four-fold
Clover detectors
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Probleme beim Nachweis der γ-Strahlung
E  2 keV
1. bewegte γ-Quelle
nach Doppler-shift Korrektur
2. gleichzeitige Emission vieler γ-Quanten
→ γ-Ereignisse werden falsch addiert
Lösung: elektrisch segmentierte Detectoren
kleiner Öffnungswinkel
gutes Tracking der γ-Strahlung
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Gamma-Ray Tracking
Compton Streuung
Pulsform-Analyse von 37 Signalen
→ (x, y, z, t, E)
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2. Silizium-Detektoren
Das Prinzip des Teilchennachweises
α-Teilchen
 Ionisation des Detektormaterials (Bethe-Bloch-Gleichung)
→ Erzeugung von freien Ladungsträgern
 Ladungssammlung in einem elektrischen Feld
 Elektronische Verstärkung und Registrierung des Signals
 Anzahl der erzeugten Ladungsträger ist proportional der
deponierten Energie.
→ Energiemessung (Spektroskopie)
 Segmentierung der Elektroden oder Messung der Driftzeit
erlaubt Ortsauflösung
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Prinzip eines Microstrip-Detektors
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Wiederholung: Bändermodell
Materialeigenschaften
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Dotierung am Beispiel von Si
Bei Einbau eines 5-wertigen Atoms (P, As, Sb)
in ein Kristallgitter aus 4-wertigen Si-Atomen
bleibt das 5. Valenzelektron des Fremdatoms
ohne Bindungspartner. Donator, n-Dotierung
Bei Einbau eines 3-wertigen Atoms (B, Al, Ga, In)
in ein Kristallgitter aus 4-wertigen Si-Atomen
kann eine Bindung eines angrenzenden Si-Atoms
nicht abgesättigt werden. Akzeptor, p-Dotierung
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Der p-n Übergang
Bringt man einen n- und einen p-Leiter in Kontakt, so muß im thermischen Gleichgewicht die Fermi-Energie identisch sein.
Die Anpassung der zuvor unterschiedlichen Fermi-Niveaus wird erreicht durch die Diffusion der jeweiligen Majoritätsladungsträger in den anders dotierten Bereich. Dadurch baut sich am Übergang eine Raumladung auf, welche das weitere
Eindringen von e- und Löchern in die Übergangszone verhindert. Es entsteht somit ein stabiler ladungsträgerfreier Bereich
(Verarmungszone).
E
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3. Schema eines einfachen Gasdetektors
Wichtige Kenngrößen:
 mittlerer Energieverlust dE/dx
 mittleres effektives Ionisationspotenzial pro Hüllenelektron
 Energieverlust pro erzeugten Elektron-Ion Paares
 mittlere Anzahl der primären und der gesamten Elektron-Ion Paaren
 Stoßionisation: wichtig für die Gasverstärkung des Detektors
 Wirkung elektronegativer Gase: wichtig für die Nachweiswahrscheinlichkeit
 Diffusion: beeinflußt die Ortsauflösung des Detektors
elektrisches Feld: E r  
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V
r  ln rc / ra 
Gas-Ionisations-Zähler (Arbeitsbereiche)
Neben der Detektorgeometrie und der Wahl des
Zählgases bestimmt die angelegte Hochspannung
wesentlich den Betriebsmodus eines Gasdetektors.
Man kann in Abhängigkeit von der externen
Hochspannung bestimmte Arbeitsbereiche
angeben.
 Rekombinationseffekte
 Ionisationsbereich
 Gasverstärkung:
e- Energie > Ionisationsenergie
Proportionalbereich < 600 V
Multiplikation ist linear
Größere Spannung > 600 V
Multiplikation wird nichtlinear
Raumladung der pos. Ionen
 Geiger-Müller Bereich
Positive Raumladung begrenzt
E-Feldstärke, keine weitere Verstärkung,
gleiche Amplitude
 Entladungsbereich
Typisches Gas P10: 90% Ar und 10% CH4
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Ionisationskammer
Eine ideale Ionisationskammer wird in dem
Spannungsbereich betrieben, in welchem
einerseits die erzeugte Ladung vollständig
gesammelt wird, andererseits aber noch
keine Sekundärionisation stattfindet (also
keine Gasverstärkung).
Für elektr. Feldstärken von 500 V/cm und
für typische Driftgeschwindigkeiten erhält
man bei 10 cm Driftstrecke Sammelzeiten
für e- von 2 μs und für Ionen von etwa 2 ms.
Bildfolge:
Signal für ein e--Ion Paar in einer planaren Ionisationskammer
Das Signal wird durch die Bewegung der Elektronen und Ionen im elektrischen Feld induziert.
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Proportionalzähler
Proportionalzähler nutzen Gasverstärkung
durch Sekundärionisation für die Signalerzeugung.
Die dafür übliche Geometrie ist eine
zylindrische Kathode mit zentralem
Anodendraht. Das dabei entstehende E-Feld
ist ~1/r, d.h. in nächster Umgebung vom
Anodendraht treten lokal sehr hohe
Feldstärken auf. Für r ≤ rkrit sind Sekundärionisation möglich
Querschnitt durch ein Proportionalzählrohr und elektrische
Feldstärke E in Abhängigkeit vom Abstand zum Anodendraht.
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Proportionalzähler
 Durch Primärionisation erzeugte Elektronen driften auf den Anodendraht zu und gelangen so in
Bereiche hoher lokaler Feldstärke.
 Sobald die elektrische Feldstärke Ekrit übersteigt, kommt es zur Sekundärionisation. Infolgedessen
bildet sich eine tropfenförmige Ladungslawine um den Anodendraht aus.
 Die dabei erzeugten Elektronen driften schnell auf den Anodendraht zu und werden dort abgeleitet,
während die Ionen sich langsam vom Anodendraht entfernen und zur Kathode wandern.
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3.1 Vieldraht-Proportionalkammer MWPC
 Aufgabe: Messung der räumlichen Koordinaten einer Teilchenspur
Georges Charpak
Jeder Anodendraht arbeitet als unabhängiger Proportionalzähler
- Zeitauflösung: schnelle Anodensignale (trise ~ 0.1ns)
- Ortsauflösung: für d = 2 mm σx = 600 μm (Gewichtung mit Ladung)
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Vieldraht-Proportionalkammer (x-y)
Will man eine zweidimensionale Ortsbestimmung,
so kann man dies durch Segmentierung der
Kathode erreichen. Die Kathode kann dann z.B.
durch parallele Streifen, rechteckige
Kathodenplättchen („pads“) oder als Lage von
gespannten Drähten ausgeführt sein.
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3.2 Zeitprojektionskammer TPC
 Prinzip: Time Projection Chamber (TPC) basieren auf der Drift der Ladungsträger mit konstanter
Driftgeschwindigkeit vD in einem homogenen E-Feld (E = -dV/dz).
- typische Parameter: E ~ 1 kV/cm, vD ~ 1-4 cm/μs, Δz ~ 200 μm
- 3-dim. Spuren: z aus Driftzeit, (x,y) aus segmentierter Anode
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4. Szintillationsdetektoren
 Szintillationsdetektoren konvertieren γ-Strahlung und die durch ionisierende Teilchen erzeugte
Anregung im Festkörper in sichtbares Licht, Nachweis durch Photomultiplier, Photodioden.
 anorganische Szintillatoren
Material: NaJ, CsJ, BGO (Bi4Ge3O12) Kristalle,
die mit Aktivator-Zentren (Farbzentren) dotiert sind.
- hohe Lichtausbeute (bis zu 50000 Photonen/MeV)
- lange Abklingzeiten (250 – 1000 ns)
 Strahlungslänge X0 ist eine material-abhängige Größe, die angibt nach welcher Strecke die Energie
eines relativistischen Elektrons auf 1/e abgefallen ist.
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4. Szintillationsdetektoren
Organische Szintillatoren:
Plastik-Szintillatoren
Anorganische Szintillatoren:
NaI, CsI, BaF2, BGO
Bei Szintillatoren handelt es sich um Materialien in denen die einfallende Strahlung Elektronen in
energetisch höhere Zustände anregt, die durch Emission von Licht abgeregt werden.
(mittlerer Energieverlust, welcher zur Erzeugung eines Photons nötig ist: Anthracen C14H10 60eV, Plastik 100 eV, NaI 25 eV, BGO 300 eV)
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Szintillator-Lichtleiter-Photomultiplier
Lichtleiter:
Photomultiplier sind oft über Lichtleiter an den Szintillator gekoppelt.
Grundprinzip: Totalreflektion an der Oberfläche des Lichtleiters
Effizienz des Lichtleiters wird limitiert durch Winkel für Totalreflexion.
Szintillatorplatte mitangeklebtem PMMA-Lichtleiter und
einer Eichquelle für ein Gammastrahlen-Experiment.
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Photovervielfacher-Röhren
Umwandlung von Licht in
elektrisches Signal.
Quanteneffizienz einer
typischen Photokathode: 30%
Nachweis von Szintillationsund Tscherenkow-Licht
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Teilchendetektoren
Wenn ein geladenes Teilchen in einem Szintillator Energie verliert, geschieht dies meist durch Anregung der Atome bzw. Moleküle des
Szintillators. Ein Großteil der angeregten Elektronen gibt beim Übergang ins Grundniveau diese Energie über strahlungslose Rotationund Vibrationsübergänge an die Umgebung ab. Nur wenige Prozent emittieren ein Photon im sichtbaren oder nahen UltraviolettBereich. In Plastikszintillatoren wird im Mittel ein Photon pro 100eV Energieverlust emittiert. Für eine bestimmte Szintillatorgeometrie
erreichen nur 6% dieser Photonen die Photokathode des Photomultipliers, mit dem sie nachgewiesen werden, der Rest wird im
Szintillator oder den Wänden absorbiert. Die Photokathode hat eine Quantenausbeute von 30%, d.h. nur 30% der auftreffenden
Photonen erzeugen ein Photoelektron, das im Photomultiplier verstärkt wird. In einem Argon-gefüllten Gaszählrohr werden 25eV pro
Ionisierung gebraucht. In einem Halbleiterdetektor wird im Mittel eine Energie von 3.6eV (Si) benötigt, um ein Elektron-Loch-Paar zu
erzeugen. Für die beiden letzten Detektoren nehmen wir an, dass 100% der Ladungsträger nachgewiesen werden.
Wie groß ist der statistische Anteil der relativen Energieaullösung σE/E eines Detektors für einen Energieverlust des Teilchens von
100keV, %MeV und 20MeV? Berechnen Sie die Anzahl der nachgewiesenen Photonen, Ionisationen und Elektron-Loch-Paare. Gehen
Sie bei der Berechnung von einer Poissonverteilung aus.
In der Poisson-Statistik ist der Fehler einer Zählrate N gleich der Wurzel der Zählrate  N  N . Der relative Fehler wird dadurch
E N
1


E
N
N
Prozess
ΔE (MeV)
EProzess(eV)
N
ΔN
σ(ΔE)/ΔE
Szintillator
0.1
100 / 0.018
18
4.2
0.236
0.024
5
=5556
900
30
0.033
0.167
20
3600
60
0.017
0.333
0.1
2.78·104
167
0.006
0.0006
1.39·106
1179
0.0008
0.0042
20
5.56·106
2357
0.0004
0.0085
0.1
4·103
63
0.016
0.0016
2·105
447
0.0022
0.011
8·105
894
0.0011
0.022
Halbleiter
5
Gaszähler
5
20
3.6
25
MP-41 Teil 2: Physik exotischer Kerne, SS-2012
σ(ΔE) (MeV)
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