Praktische Arrhythmiediagnostik und -therapie Lehrbuch

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BDI aktuell
Gesundheitswesen
Medien
Michael H. Wehr
Praktische Arrhythmiediagnostik und -therapie
Ein Leitfaden für Studenten und Ärzte in Klinik und Praxis
308 Seiten, 219 Abbildungen, 49 Tabellen und 481 Literatur-Fundstellen, <fester Einband>, SteinkopffVerlag, Darmstadt (Bertelsmann/Springer-Gruppe), 2001
ISBN 3-7985-1279-5
DM 99,90 / 49,95
Die beiden Vorauflagen erschienen im Gustav Fischer Verlag 1988
und 1994, die Erstauflage trug den
Titel „Praktische Elektrokardiographie und Elektrophysiologie des
Herzens“ und kam mit 108 Literaturzitaten aus. Der prima vistaVergleich zeigt, dass der Autor
den Schwerpunkt seines Buches
hin zu den Folgen der Arrhyth-
miediagnostik – interventionell
oder medikamentös – verlegte.
Die beiden Vorgängerauflagen
wurden im BDI-Rundschreiben
sehr positiv besprochen und auch
die aktuelle dritte Ausgabe verdient Zustimmung. Der Autor
hat sein Markenzeichen beibehalten, komplizierte Dinge in verständliche Sentenzen und Kern-
sätze zu kondensieren. Begleitend zitiert er allerdings Albert
Einstein wie folgt: „Make everything as simple as possible, but
not simpler.“ Das Buch befasst
sich mit den anatomischen, den
elektrophysiologischen, den diagnostischen und den therapeutischen Grundlagen sowie der Diagnostik und Therapie von Herz-
Der Werbedruck auf 150 Besuchsärzte
„Eine überdurchschnittliche Kontaktqualität
schafft Umsatz, Profit und Wirtschaftlichkeit“
Die Vertragsärzteschaft sitzt nicht nur auf einem Honorar-Drucktopf mit solidem Deckel,
sie steht offenbar auch unter anderem Druck: dem Werbedruck. Zumindest liest man das
im Prospekt einer Pharma-Marketingfirma, die spezielle Kampagnen zur – so wörtlich –
Erhöhung des Werbedrucks für bereits im Markt befindliche Produkte startet. Im
Folgenden ein paar Textproben aus dem Script, das sich an das Pharmamanagement der
Hersteller richtet.
(Red.)
„Der Außendienstmitarbeiter
muss Umsatz machen. Dieses
Ziel ist neben der Qualität der
Mitarbeiter nur mit einem hervorragenden Konzept, einem
professionellen Management,
perfektem Training und fein abgestimmter Führung der Mitarbeiter zu gewährleisten.“
...
(...
...)
„Um den Werbedruck eines
bereits im Markt befindlichen Produktes im Herz-/Kreislauf-Bereich
zu erhöhen und auszubauen, wur-
de M... beauftragt, eine zusätzliche
bundesweite Außendienst-Linie
aufzubauen. Neben der Bereitstellung von 80 Außendienstmitarbeitern und 5 Regionalleitern in 2½
Monaten sowie der Führung durch
einen M...-Projektleiter, war M...
auch gefragt, mit dem Kunden gemeinsam Chancen und Optionen
des Produktes zu eruieren.
...
(...
...)
Verordnung und Umsatz.
„Verordnung
Die Tatsache, dass bereits nach
wenigen Besuchen die Verord-
Medien
Lehrbuch Evidenzbasierte
Medizin in Klinik und Praxis
Mehr als 50 Autoren, 2000, 432 Seiten, 20 Abb., <kartoniert>
DM 78,—/ 39,88 / ÖS 569,—/SFr 71,—
Deutscher Ärzte-Verlag Köln, www.aerzteverlag.de
ISBN 3-7691-0383-1
Mehr als 50 kompetente Autoren vermitteln neben Basiswissen die
Praxis Evidenzbasierter Medizin anhand von typischer
...
Problemstellungen ihres jeweiligen Fachgebietes. (...
...) Schemata und
Tabellen fassen wichtige Aussagen zusammen. Der Anhang enthält
(aus der Verlagsinformation)
u.a. ein Glossar sowie Kontaktadressen.
nungsrelevanz durch den M...Einsatz sowohl qualitativ als auch
quantitativ gegeben ist, zeigt, dass
M... die Parameter Umsatz, Profit
und Wirtschaftlichkeit verwirklicht.“
...
...)
(...
„Qualität ist ein Erfolgsfaktor, aber
der Außendiensteinsatz ist nur
dann sinnvoll, wenn der Umsatz
stimmt. Um die Qualität der M...Besprechungen beim Arzt, aber
auch die Marketingmaßnahmen
und -aussagen auf Umsatzrelevanz zu bewerten, beauftragte das
Kundenunternehmen ein anerkanntes Marktforschungsunternehmen, das auf der Basis der
vom Kunden erarbeiteten Fragestellungen eine „Day after visit recall“-Studie durchführte.“
„Traumergebnisse – auch
im Umsatz
Nicht nur die Marktforschung
bescheinigt dem M...-Außendienst
hervorragende Leistungen. Auch
der Umsatz des Produktes stieg
an und liegt bereits über Plan.“
...
(...
...)
rhythmusstörungen, dem EKG im
Kindes- und Jugendalter (Kapitel
verfasst von A. A. Schmaltz) und
bringt neben dem Literaturverzeichnis sechs Anhangstafeln zu
den Themen
− Pharmakokinetik von Antiarrhythmika/Beta-Rezeptorblockern/Kalziumantagonisten
− kardiopulmonale Reanimation
− Frühdefibrillation durch qualifiziertes nicht-ärztliches Personal
− Richtlinien für die Auswahl des
Schrittmachermodus und
− ICD-Indikationen in Abhängigkeit von der klinischen Arrhythmie (ICD = implantierbarer
Kardioverter-Defibrillator).
Eine der Gretchen-Fragen unschlüssiger Rhythmologie – wie
hält man es mit den ventrikulären
Extrasystolen – beantwortet der
Verfasser wie folgt (S. 243):
„Der Nachweis einer ventrikulären Extrasystolie sollte zu einer
kardiologischen Basisdiagnostik
und gegebenenfalls spezifischen
Risikostratifizierung Anlass geben.
Eine antiarrhythmische
Pharmakotherapie aus prognostischer Indikation entbehrt
jeglicher Grundlage.
Bei der Behandlung arrhythmiebedingter Symptome steht
eine optimierte Therapie der
Grunderkrankung im Vordergrund. Bei weiterhin bestehendem Behandlungswunsch
kommt der differenzierte Einsatz von Antiarrhythmika in Frage, stets unter kritischer Abwägung des individuellen RisikoNutzen-Verhältnisses.“ (Als
Fundstelle dient eine Publikation
von Schoels und Bethge).
Insgesamt ein sehr gut lesbares,
reich illustriertes und didaktisch
die Dinge auf den Punkt bringendes Buch, das sowohl als Instruktion wie auch als Nachschlagewerk für konkrete therapeutische
Entscheidungen dienen kann. Der
Preis ist relativ hoch.
(BY)
BDI aktuell 01-2002
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