Dreieckskonstruktionen d K ät und Kongruenzsätze

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Dreieckskonstruktionen
und
d Kongruenzsätze
K
ät
27. Oktober 2009
Vertr. Prof. Dr. Katja Krüger
Universität Paderborn
Didaktik der Geometrie II (Klasse 7-10)
1
Inhalt
¾ Was sollen
ll eigentlich
l h Figuren
F
sein?
g
Figuren
g
¾ Kongruente
¾ Kongruenzsätze
¾ Beweisen mit Kongruenzsätzen
¾ Niveaustufen
Ni
f des
d B
Beweisens
i
2
Inhalte des Geometrieunterrichts
Klasse 7-8
7 8
1.
2.
Figurenlehre
•
•
•
•
•
Dreiecke, Schnittpunktsätze
Spezielle Vierecke
Kreis und Kreistangente
Winkelsätze
Prismen
Kongruenzgeometrie
•
•
•
•
Kongruente Figuren
Kongruenzsätze für Dreiecke
Beweisen mit Kongruenzsätzen
Kongruenzabbildungen
Klasse 9-10
9 10
1.
•
•
•
•
•
Ähnliche Figuren
Strahlensätze
Zentrische Streckung
Ähnlichkeitssätze
Ähnlichkeitsabbildungen
2.
Satzgruppe des Pythagoras
3
3.
Darstellende Geometrie
4.
nach Holland: Geometrie in
der Sekundarstufe 2007,
S. 26))
Gymnasium
Ähnlichkeitsgeometrie
5.
•
Schrägbild und
Mehrtafelprojektionen
Messen und Berechnen
•
•
Kreisumfang und -fläche
Oberfläche und Volumen von
Pyramide Zylinder,
Pyramide,
Zylinder Kegel und
Kugel
Trigonometrie
3
Was sollen eigentlich ebene (und
räumliche) Figuren sein?
4
Punktmengenauffassung
Ebene und Raum werden als Menge von Punkten
aufgefasst. Figuren werden dann als Teilmengen
aufgefasst und sind ortsfest.
- Vorteil: Anwendbarkeit der Mengensprache (z.B. ∩ und
∪) und somit präzise Bedeutungen der Operationen mit
Figuren (z.B. Inzidenz, Abbilden)
– Nachteil: Probleme beim Anwenden von Geometrie im
Alltag
Allt
5
Körperauffassung
Ebene und Raum enthalten idealisierte Figuren und
K
Körper.
Sonst
S
t sind
i d sie
i lleer. Diese
Di
Obj kt
Objekte
betrachtet man oft nicht als ortsfest, sondern als
beweglich (allgemeiner als verformbar).
verformbar)
− Vorteil: Natürlicher als die Punktmengenauffassung.
Punktmengenauffassung
– Nachteil: Schwierigkeiten beim Lernen des
geometrischen Abbildungsbegriffs.
6
Für den Geometrieunterricht bis Klasse 10
genügt die Körperauffassung.
– Di
Diese herrscht
h
h in
i der
d Raumgeometrie
R
i schon
h immer
i
vor (Prinzip der Bewegung).
– Im
I Lernprozess
L
ss tritt
t itt die
di Kö
Körperauffassung
ff ss
vor d
der
Punktmengenauffassung auf.
– Die bei der Punktmengenauffassung mögliche
Präzisierung zahlt sich in der Sek I nicht aus.
Geometrisches
G
m r
D
Denken
n n kann
nn m
man
n auch
u bei derr
Körperauffassung lernen.
7
Kongruente
g
Figuren
g
Leitidee „Raum und Form“:
Die Schülerinnen und Schüler beschreiben und begründen
Eigenschaften und Beziehungen geometrischer Objekte
(wie Symmetrie, Kongruenz, Ähnlichkeit, Lagebeziehungen)
und
d nutzen
t
di
diese iim R
Rahmen
h
d
des P
Problemlösens
bl lö
zur A
Analyse
l
von Sachzusammenhängen.
8
Kongruente Figuren - gleiche Form und Größe
Aus Mathematik heute 7,
Ausgabe Hessen,
Schroedel 1995, S.98
9
Kongruente Figuren und Kongruenzabbildungen
Für zwei ebene Figuren f und g gilt: f heißt kongruent zu g, wenn
es eine ebene Kongruenzabbildung gibt, die f auf g abbildet.
Schreibweise f≅ g.
Lambacher Schweizer 6, Mathematik für Gymnasien.
Hessenausgabe. Stuttgart: Klett 2006, S. 62
10
Kongruente
g
Figuren
g
– Gleichheit
entsprechender Streckenlängen und Winkel
Anmerkung:
A
k
Dieser
Di
Satz
S
folgt
f l aus d
der I
Invarianz
i
von L
Längen und
d Wi
Winkeln
k l
bei Kongruenzabbildungen. Zur Überprüfung von Kongruenz (s.o.) benötigt
man die Umkehrung dieses Satzes.
11
Bedeutung des Kongruenzbegriffes
Fundamentaler
F
d
l B
Begriff
iff der
d ebenen
b
und
d räumlichen
li h
Geometrie:
• Die Kongruenzrelation spielt bei der Berechnung von FlächenFlächen
und Rauminhalten eine grundlegende Rolle (Zerlegungs- und
Ergänzungsgleichheit)
• Die Kongruenzmethode dient als Mittel zum Beweisen.
12
Zerlegungsgleichheit
• Z
Zweii Vi
Vielecke
l k h
heißen
iß zerlegungsgleich,
l
l i h wenn man sie
i
in kongruente Teilvierecke zerlegen kann.
• Zerlegungsgleiche
Z l
s l i h Flä
Flächeninhalte
h i h lt haben
h b denselben
d s lb
Flächeninhalt.
13
Flächeninhalt des Parallelogramms
Zerlegungsgleiche Vielecke
Ergänzungsgleiche Vielecke
14
Grundkonstruktionen eines Dreiecks
Welche Daten eines Dreiecks müssen
bekannt sein, damit alle Schüler dasselbe
Dreieck konstruieren?
15
Alle Maße brauchen wir doch gar nicht
Aus Maßstab 7,
Hauptschule Nord,
Schroedel 2000, S. 29
16
Kongruenzsätze entdecken
• A
Ausganspunkt
kt einer
i
L
Lernsequenz: Gegeben
G
b seien
i di
die Seiten
S it a und
d
c eines Dreiecks. Zwei Seiten eines Dreiecks genügen nicht.
Wähle eine dritte Größe: Sind dann die übrigen Dreiecksgrößen
schon eindeutig festgelegt?
• Alternativ: Experimentieren mit Winkelfeldern und
Streckenlängen aus Pappe (vgl. Rinkens-Skript S 75f.)
17
Grundkonstruktionen von Dreiecken
Mathe live 7
(Gesamtschulen) Klett
(Gesamtschulen),
2000, S. 81.
Warum fehlt auf dieser
Schulbuchseite der Ssw?
18
Sachaufgaben zu Dreieckskonstruktionen
19
Beweisen mit Kongruenzsätzen
g
20
Kongruenzsätze:
g
Zwei Dreiecke sind kongruent, wenn sie ..
11. iin allen
ll drei
d i Seiten
i
übereinstimmen
b
i i
((sss).
)
2. in zwei Seiten und dem eingeschlossenen Winkel
üb
übereinstimmen
i sti
(s
(sws).
s)
3. in einer Seite und den anliegenden Winkeln
übereinstimmen (wsw).
(wsw)
4. in zwei Seiten und dem Winkel, der der längeren
Seite gegenüber liegt,
liegt übereinstimmen (Ssw).
(Ssw)
usw.
21
In jjedem Parallelogramm sind
gegenüberliegende Seiten gleich lang.
22
Die Mittellinie in einem Dreieck ist halb so lang
wie die Grundlinie und parallel zu dieser.
23
Kongruenzmethode
Beii vielen
B
i l B
Beweisen
i
iin d
der G
Geometrie
i muss man auf
f
die Gleichheit von Längen (oder Winkeln) schließen.
Dazu sucht man in der Beweisfigur nach Paaren
kongruenter Dreiecke, deren Kongruenz über die
Kongruenzsätze
g
bewiesen wird.
24
Niveaustufen des Beweisens
„Wie ausführlich und formal soll eine Beweis sein?
sein?“
(nach Holland 2007, Kap. 6.4)
25
„Stufe
Stufe des Argumentierens
Argumentierens“
„Geometrie
G
i als
l Lehre
L h vom Anschauungsraum
h
zielt
i l auff
das einsichtige und beziehungsreiche Lernen
geometrischer Sätze und Verfahren.
Verfahren Für Aussagen,
Aussagen
deren Allgemeingültigkeit nicht unmittelbar einsichtig
ist,, bedarf es dazu eines Beweises“.
• Ziel: „„Aha-Erlebnis“
Er n vermitteln
rm
n durch
ur g
geeignete
gn
Veranschaulichungen (Folien, Modelle,…)
• Kein schriftlicher Beweis, sondern mündliche
Argumentation
• Bezugnahme auf Beweisfigur (diese variabel sehen,
DGS)
26
„Stufe
Stufe des Argumentierens
Argumentierens“
Aus Mathematik heute 7, Ausgabe Hessen,
Schroedel 1995, S.108
27
Erste Beweisaktivitäten am Beispiel
p des
Winkelsummensatzes
1 E
1.
Entdeckung
d k
und
d Formulierung
F
li
des
d
Winkelsummensatzes an einer (vorgefertigten)
Parkettierung mit kongruenten Dreiecken.
Dreiecken
2. Argument: Der Winkelsummensatz gilt für alle
Dreiecke weil man die Ebene mit beliebigen
Dreiecke,
kongruenten Dreiecken parkettieren kann.
Vertiefung
r fung auf
uf derr N
Niveaustufe
u uf des inhaltlichen
n
n
3.. V
Schließens: Folgerung des Winkelsummensatzes aus
dem Wechselwinkelsatz.
28
Stufe des inhaltlichen Schließens
• Zi
Ziel:
l Sicherung
i h
d
der Allgemeingültigkeit
ll
i
l i k i d
der zu
beweisenden Aussage.
• Notation
N t ti d
dess B
Beweises
is s als
ls S
Sequenz von
Beweisschritten.
• Übertriebene Ausführlichkeit wird vermieden.
vermieden
• Weitgehend umgangssprachliche Darstellung.
29
Satz von Pythagoras: Bei jedem rechtwinkligen Dreieck
ist das Hypotenusenquadrat
yp
q
so g
groß wie die beiden
Kathetenquadrate zusammen.
• Argumentation durch Umlegen materieller kongruenter
Dreiecke in einem Quadrat
• Inhaltliche Schlussfolgerung mittels Nachweis kongruenter
D
Dreiecke
k mit Bezug
B
auf
f Abbildung
bb ld
30
„Stufe
Stufe des formales Schließens
Schließens“
„Auff dieser
di
Stufe
f d
des B
Beweisens
i
wird
i dd
der B
Beweis
i
vorrangig … unter dem Aspekt der Geometrie als
deduktiver Theorie gesehen.
gesehen Der Beweis soll
aufdecken, aus welchen anderen Sätzen der Beweis
gefolgert
g
g
werden kann,, die somit Gründe seiner
Gültigkeit sind.“
• Sequenz von Beweiszeilen
• Die verwendeten Sätze werden angegeben
• Lückenlose Darstellung
g
31
In jjedem Parallelogramm sind
gegenüberliegende Seiten gleich lang.
(aus Holland 2007, S. 129)
32
Kompetenz: Mathematisch argumentieren
D
Dazu
gehört:
h
• Fragen stellen, die für die Mathematik
charakteristisch
h
k
h sind
d („Gibt
( G b es …?“,
“ „Wie verändert
d
sich…?“, „Ist das immer so …?“) und Vermutungen
begründet äußern,
äußern
• mathematische Argumentationen entwickeln (wie
Erläuterungen Begründungen,
Erläuterungen,
Begründungen Beweise),
Beweise)
• Lösungswege beschreiben und begründen.
Quelle: KMK-Bildungsstandards
für den mittleren
Bildungsabschluss 2003
33
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