Weder die Autoren/innen, noch die Fachschaft

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Weder die Autoren/innen, noch die Fachschaft Psychologie übernimmt irgendwelche
Verantwortung für dieses Skript.
Das Skript soll nicht die Lektüre der Prüfungsliteratur ersetzen.
Verbesserungen und Korrekturen bitte an [email protected] mailen.
Die Fachschaft dankt den AutorInnen im Namen aller Studierenden!
Liebe Leute, diese Skript solltet ihr am besten benutzen, wenn ihr auch Zugriff auf das Buch
habt. Es sind nämlich Verweise auf Grafiken und Zitate etc. enthalten. Folgende Kapitel sind
zusammengefaßt:
Kapitel 1 - 13, wobei das 12. Kapitel nicht vollständig ist.
Ich hoffe, es hilft euch weiter.
Eysenck und Keane: Cognitive Psychology
1. Introduction
Prozesse:
- Broadbent: sequentielle Verarbeitung: Präsentation, Perzeption, Aufmerksamkeit,
Kurzzeitgedächtnis, Wiederholung, Langzeitgedächtnis
- Annahme eines unbeeinflußten Organismusses
- Bottom-up Prozeß: direkt durch den Stimulus hervorgerufenen Prozeß
- Top-down Prozeß: durch das Vorhandene hervorgerufene Prozeß
- Symbole bilden die externe Welt ab.
Kognitive Theorien:
- Semantische Netzwerke: (S. 8) (Locke)
− Kontinguität (zwei Dinge werden verknüpft, weil sie zeitlich dicht beieinander
aufgetreten sind.)
- Ähnlichkeit
- Kontrast
- Knoten
− generelle oder spezifische Relationen (einfach: ist, ist ein; komplex: treten)
− Lernen als Bilden neuer Knoten oder Verändern der Wertigkeiten der Aktivierung
der Knoten.
− Memory-Effekte können durch die Verbreitung der Aktivierung zwischen den
Knoten erklärt werden.
− Verbreitung kann durch Anzahl oder Stärke der Verbindungen dargestellt werden.
- Produktionssysteme:
- Wenn-Dann-Regeln
- Arbeitsgedächtnis, das Informationen enthält.
- Wenn es mehrere passende Wenn-Dann-Regeln gibt, tritt eine
Konfliktlösungsstrategie in Kraft, die die beste Regel auswählt. (S. 9)
- Beziehungsnetzwerke: (S. 11)
- lernendes System
- organisiert in Knoten
- Gewichtete Summe von allen Inputs
- produziert ein einzelnes Output
− Back-Props: am Anfang zufällige Wichtungen, nicht erwünschtes Output, justieren
der Wichtungen.
- Senujowski und Rosenberg: Nettalk
Neuropsychologie:
• Atkinson und Shiffrin: Übergang ins Langzeitgedächtnis durch Wiederholung im
Kurzzeitgedächtnis.
• KF hatte geschädigtes Kurzzeitgedächtnis, aber ein intaktes Langzeitgedächtnis.
• Doubledissoziation: Wenn es doch der selbe Prozeß sein könnte, aber die Fähigkeit nur
eingeschränkt ist, so daß die schwierigere Aufgabe nicht gelöst werden kann, wenn man
aber einen anderen Patienten findet, der die andere Aufgabe löst, nicht aber die
vermeintlich leichtere, so kann man davon ausgehen, daß es zwei verschiedene Prozesse
sind.
• Zusammenhang zwischen der Organisation des Gehirns und der des Gedächtnisses:
Isomorphismus.
• Unabhängige Einheiten des Gehirns: Module -> Karten
Frameworktheorie:
- Marr: drei Ebenen der Verarbeitung:
- Berechnende Ebene (Strategie)
- Algorithmische Ebene (Umsetzung)
- Hardware Ebene
Methoden:
- Introspektion:
- Nesbett und Wilson: Introspektion ist Müll: Sockenversuch (S. 19)
- Implizites Lernen: Grammatik; Berry und Broadbent:
Zuckerfabrikversuch (S.
20)
− implizites Gedächtnis
− nach Simon et al. sollte Introspektion nicht im Nachhinein verwendet werden und
nicht bei mehreren gleichzeitigen Prozessen.
Technologien:
- Einzelzellenbeobachtung
- EEG
- PET (S. 23)
- Regional cerebral blood flow (S. 23)
- Squid Magnetometer (S. 23)
2. visuelle Wahrnehmung (Grundprozesse)
Marr´s Berechnungstheorie:
a. Primal Sketch (vor bewußter Wahrnehmung)
raw primal sketch: Intensität
full primal sketch: Kanten
b. 2 ½-D sketch
Bandbreitenkarte, mit lokaler Punkt-für-Punkt Tiefe
konvex, konkav
Kanten, Bewegung, Maserung, Schatten, binokulare Disparität
S konnte kleine Unterschiede in der Helligkeit, Bewegungen von kleinen Objekten
sehen, Wege finden, aber konnte nicht Objekte identifizieren.
keine Information über versteckte Teile
Objekt ist abhängig vom Winkel des Betrachters
c. 3D Model Repräsentation (Top Down)
relative Position
a1. raw primal sketch
Graustufenrepräsentation
Repräsentation laufen durch verschieden enge Filter
Marr-Hildreth-Algorythmus
Zero-Crossing (S.31)
Kanten, Balken, Enden, Haufen
Watt und Morgan Mirage-Altorythmus
Gestaltansatz:
Koffka, Kohler, Wertheimer
Gesetz der Prägnanz: Formen erscheinen immer in der einfachsten, stabilsten Form
Johansson: Versuch mit Lichtern an einem Menschen im Dunkeln
Gesetz der Proximität
Gesetz der Gleichheit
Gesetz der guten Kontinuität
Gesetz der Geschlossenheit
Restle: Versuch mit Punkten, wenn die dich in die gleiche Richtung bewegen,
werden sie nicht als getrennt wahrgenommen.
A2. Full primal sketch:
Tiefenwahrnehmung:
absolute Distanz
relative Distanz
verschiedene monokulare Schlüssel:
lineare Perspektive
Areale Perspektive: Dunstige Atmosphäre
Maserung: Je weiter weg, desto ungenauer
Interposition: Verdecktsein des weiteren Objektes durch das nähere
Objekt
Schatten: Ramachandran Versuch: Beulen von verschiedenen
Lichtquellen angestrahlt, verschieden groß wahrgenommen. Licht
wird von oben angenommen. Wenn auf dem Kopf, dann von unten.
gewohnte Größe: Ittelson Versuch: drei Karten, 2:1:0,5 Abstand
schätzen lassen
Bewegungsparallaxe: Bewegung des Bildes über die Retina,
entfernter Gegenstände bewegen sich langsamer
verschieden binokulare Schlüssel:
Konvergenz: Augen sind bei näheren Objekten weiter nach innen
gedreht.
Akkommodation: Linse zieht sich bei dichteren Objekten mehr
zusammen
Stereopsie: Verschiedenheit der beiden Bilder. Wheatstone Versuch
mit Stereoskop: Aus zwei Bildern ein Bild. Auch bei randomdots.
Als zusammenhängend wahrgenommen, wenn gleiche
Geschwindigkeit. Marr, Poggio: Kompatibilität, Einheitlichkeit
(jedes Element paßt nur zu einem Element im anderen Bild),
Kontinuität (Unterschiede zwischen den Elementen passen zu
Unterschieden naher Elemente)
Kognitive Elemente: Hohle Maske wird als normales Gesicht
wahrgenommen.
Wenn Schlüsselinformationen sich widersprechen:
Additiv
Wenn ein dominanter Schlüssel vorhanden ist, dann werden
die anderen ignoriert. Woodworch, Schlosberg Versuch: zwei
Karten, eine dichter als die andere: Ausschneiden der Ecke,
so daß es aussieht, als ob die vordere von der hinteren
verdeckt wird: ignorieren.
Gehirnsystem nach Zeki:
V1,2: Farbe und Form zu einem frühen Zeitpunkt der Wahrnehmung
V3,4: Form
V4: Farbe, abstrakte Farbtafeln
V5: Bewegung, Bewegung von Schwarz-Weiß-Quadern
Achromatopsie: V4 beschädigt, keine Farbwahrnehmung
Akinetopsie: V5 beschädigt, keine bewegten Objekte
Chromatopsie: gestreute Beschädigung, nur noch Farbwahrnehmung
3. Objektwahrnehmung
Mustererkennung:
Template Theorie:
Miniaturkopie im Langzeitgedächtnis von jedem Muster, das wir kennen.
Normalisationsprozeß für jeden visuellen Eindruck, internale Repräsentation in
Standardansicht
Suche nach einem Matching
Merkmaltheorie
ein Muster besteht aus spezifischen Attributen
Neisser Versuch: Zeit, die man braucht, ein Z zwischen W, V zu finden oder
zwischen O, Q. Annahme, daß mehr oder weniger Merkmale geteilt werden.
Harvey et al. Versuch: Buchstaben werden dann vertauscht, wenn die räumliche
Frequenz ähnlich ist. Nicht aber, wenn die Features ähnlich sind
Weisstein et al. Versuch: eine Linie sollte in kurzen Lichtblitzen erkannt werden.
Sie waren entweder klar, dreidimensional, oder weniger deutlich dargestellt. Nach
Merkmalstheoretikern sollte in der Erkennung kein Unterschied sein, da immer die
selben Detektoren angesprochen werden. Aber es entstand ein object-superiorityeffect.
Strukturale Beschreibung
kleinste Einheit von Bedeutung, an der wir die Bedeutung festmachen können.
Objekterkennung:
perzeptuelle Klassifikation: vergleichen der visuellen Information mit gespeicherten
Mustern
semantische Klassifikation: Wiederholung von Information über Funktion und
Zusammenhänge
Naming: Wiedergewinnung des Namens
Humphreys und Bruce:
1. Frühe visuelle Verarbeitung
2. Blickwinkelabhängige Objektbeschreibung
3. perzeptuelle Klassifikation
4. semantische Klassifikation
5. Naming
HJA: Probleme mit perzeptueller Klassifikation, konnte keine, oder nur schwer
Objekte erkennen, konnte nicht zwischen Zeichnung und realen Objekten
unterscheiden, er konnte Zeichnungen anfertigen, semantisches Wissen über
Objekte war gut, er konnte Zeichnungen aus dem Gedächtnis anfertigen
JB: perzeptuelle Klassifikation gut, Naming funktionierte, wenn er die Objekte
berührte, Probleme bei der semantischen Klassifikation, wenn er aussuchen sollte,
welche zwei Gegenstände zusammen benutzt werden.
Frau: Sie konnte Bilder in die richtige Ausrichtung bringen, konnte keine
Funktionen benennen
JCU: Anomie, Schwierigkeiten, Dinge zu benennen
Ganze vs. teilweise Verarbeitung
Annahme: Verarbeitung erfolgt über das gesamte Muster, nicht über die Teile
Navon Versuch: H aus vielen S, großer Buchstabe wurde besser erkannt, als kleine
Kinchla et al.: Gleicher Aufbau, aber in verschiedenen Größen. Wenn großer
Buchstabe zu groß wurde, dann klappte die Verarbeitung der kleinen Buchstaben
besser.
Marr´s Berechnungstheorie:
3-D Repräsentation
Zugänglichkeit: Die Repräsentation kann leicht konstruiert werden
Reichweite und Einheitlichkeit: Aus allen Blickwinkeln wird die gleiche
Standartrepräsentation gewonnen
Stabilität und Sensitivität: Gleichheit zwischen den Objekten wird gefunden,
die Unterschiede werden gefunden
Einheiten zur Beschreibung von Objekten: Zylinder mit Hauptachse
Einstülpungen werden zur Einteilung der Einheiten benutzt
Wenn 3-D Repräsentation gestört, dann können Objekte in ungewöhnlichen
Winkeln nicht mehr erkannt werden.
Biederman´s Wahrnehmung durch Komponenten Theorie:
36 Geons: Geometric Ions
fünf wichtige Elemente, die charakteristisch sind:
1. Kurven
2. Parallelen
3. Kotermination: Ebenen, die an einem gemeinsamen Punkt enden
4. Symmetrie
5. Kolinearität: Punkte in einer Reihe
Prinzip der “Unzufälligkeit”
S. 59
Biedermann: Erkennung hängt von Grundinformation ab, nicht von Farbe o. Ä.
Versuch: Wenn Gegenstände kurz gezeigt wurden, dann war die Erkennungszeit
kürzer, bei Bildern, die in Farbe gezeigt wurden, es passierten aber auch mehr
Fehler.
Humphrey und Riddoch:
1. Erkennen von Elementen
2. Gruppieren und Enkodieren in höher geordnete Merkmale
3. Matching
4. Zusammenhang mit semantischen Gedächtnis
Naming aus zwei verschiedenen Sichten funktioniert, weil die Sicht objektorientiert
ist.
Verschiedene Areale arbeiten bei verschiedenen Ansichten
Kognitiver neurowissenschaftlicher Ansatz
“the mind is, what the brain does”
Wilkie, Aleska, Stonham Recognition Device: Wisard
lernt Muster aus verschiedenen gechunkten Pixels
Connectionist Ansatz:
Information über Kategorien ist an verschiedenen Orten gespeichert.
McClelland und Rumelhart:
Netzwerkaktivität, die einem vorhandenen Muster entspricht, kann
erkennen lassen, selbst, wenn nur ein Teil des Musters vorhanden ist.
Der Unterschied wird errechnet
John und Irv: JIM:
Sieben Ebenen
Input: Umrisse
Ebene 1, 2, 3: Geons werden erstellt
General Theory of high-level vision von Kosslyn et al.
Verarbeitung integriert das vorherige Wissen
Information wird in einen Buffer gelegt
Selektion der zu verarbeitenden Information durch attentionales Fenster
Miskin et al. Versuch: Zwei Futtertröge, die abgedeckt waren, nur in einem
Futter. Affen durften einen Deckel hochheben. Entweder war das Futter
assoziiert mit Muster auf dem Deckel oder mit räumlicher Information.
Affen, deren Temporallappen entfernt wurde konnten räumliche Information
nicht nutzen, die, bei denen der Parietallappen entfernt wurde, konnten die
Objektinformation nicht nutzen.
S. 64
Gesichtererkennung:
Prosopagnosie: keine Gesichtererkennung
Konfigurale Information:
individuelle Eigenschaften (Nase, Mund)
Konfiguration der Merkmale
Young et al.: Berühmte Gesichter wurden zusammengeklebt. Mit abstand zwischen
oberem und unterem Gesicht, fiel das Erkennen leichter, als ohne. -> Konfiguration
Erkennung von fremden Gesichtern: externale Features, Umrisse, Frisur
Erkennung von bekannten Gesichtern: internale Features, Augen
Bruce und Young´s Model:
Acht verschieden Arten von Informationen
Bekannte Gesichter: strukturale Enkodierung, Gesichtserkennungseinheiten,
Personenidentitätsknoten, Naming
Unbekannte Gesichter: strukturales Enkodieren, Ausdrucksanalyse,
Gesichtsspracheananlyse, gesteuerte visuelle Verarbeitung
Es wurden Patienten gefunden, die Persönlichkeiten erkannten, aber keine
unbekannten Gesichter wiedererkennen konnten, und Patienten, die
Wiedererkannten, aber keine Persönlichkeiten erkannten.
ME konnte Namen von Persönlichkeiten nennen, aber keine autobiographischen
Daten wiedergeben.
Burten, Bruce und Johnston:
drei verschiedene Pools:
1. Gesichtserkennungseinheit
2. Personenidentifizierungseinheit
3. Semantische Informationen
exitatorische Verbindungen zwischen den Pools, inhibitorische innerhalb des Pools.
4. Wahrnehmung, Bewegung und Aktion
Introduction
Gibson: Theorie der direkten Perzeption
Konstruktivistische Theorien:
Helmholtz: ein graues Stück Papier scheint vor einem roten Hintergrund grün.
Komplementärfarben ⌦ Top-down Prozesse
Ames Raum
Bruner et al.: Karten wurden kurz gezeigt. Schwarze Herzen ⌦ wurden braun
wahrgenommen
Motivation und Emotionen
Schafer und Murphy Versuch: durch einen Kreis wird eine Linie gezogen, die
aussieht wie ein Gesicht. Einige Gesichter wurden bestraft, andere Belohnt. Vpn
sahen eher die belohnten Gesichter.
Bruner et al. Versuch: Arme Kinder überschätzten die Größe von Münzen
Visuelle Illusion:
Größenkonstanz
Müller-Lyer Illusion S. 75
Evaluation
kurze Präsentationen erlauben mehr Top-down Prozesse
Direkte Perzeption
Gibson´s ökologischer Ansatz
Mustergradient wird aufgenommen
Unbewegte Objekte: Transpositionen, z. B. Ziel, auf das man zuläuft
Bewegte Objekte
Keine sinnvolle Umwelt
Forderungen von Objekten: eine Leiter erfordert, erklommen zu werden
sagt etwas aus über das Sehen, nicht aber über das Sehen als
Bruner et al. Versuch: Auf einem Feld wurde, so, daß Affen es sehen konnten, an
verschiedenen Stellen Futter versteckt. Dann suchten die Affen das Futter, das sie
nun nicht mehr sahen und erinnerten sich an die Stellen, an denen das Futter
versteckt worden war. ⌦ Top-down Prozesse
Theoretische Synthese
Visuelle Perzeption kann bei guten Sichtverhältnissen gut durch Bottom-up Prozesse
determiniert werden, aber nicht bei schlechter Sicht.
Tulvin et al. Versuch: Die Bottom-up Prozesse wurden gestört durch die
Präsentationsdauer, die Top-down Prozesse durch einen Kontext, der vor der Präsentation
gegeben wurde. Die Identifizierungsrate stieg proportional zu Dauer und zur Bedeutung
des Kontextes
Neisser: Perzeptiver Kreis S. 81
Stimulus und Umgebung ⌦ modifizieren ⌦ Relevante Schemata ⌦ Steuern ⌦
perzeptuelle Exploration ⌦ sammelt ⌦ Stimulus- und Umgebungsinformation
⌦ ...
Bewegung, Perzeption und Aktion
Augenbewegung
drei bis vier Mal die Sekunde bewegt sich das Auge, aber die Umwelt wird
trotzdem als stabil wahrgenommen
Helmholtz: outflow Theorie: Das Retinabild wird mit Hilfe der Signale, die an die
Augenmuskulatur geschickt werden, interpretiert
Versuch: Lahmlegen der Augenmuskulatur durch eine Relaktantien
Visuell begleitete Aktionen
Greifen
verschiedene Gehirnareale für “wo ist es?” und “was ist es?”
Castiello et al. Versuch: Vpn griffen nach einem Objekt, das sich im selben
Moment unerwartet bewegte. Zeit, um die Bewegung anzupassen war kürzer, als
die, die sie brauchten, um auszudrücken, daß sie es bemerkt hatten. Der Vorgang
braucht keine Aufmerksamkeit.
Zeit, um zu kontaktieren
man könnte die Geschwindigkeit und die Entfernung schätzen und daraus die Zeit
errechnen
Lee: Die rate der Ausdehnung auf der Retina wird geschätzt. Als Maß T=1/Rate der
Ausdehnung
Beim Autofahren richten sich Anfänger eher nach Geschwindigkeit und nach
Distanz, erfahrene Fahrer machen mehr Gebrauch von der Geschwindigkeit
Stewart: Da Kinder kleiner sind als Erwachsene, werden sie als weiter weg
wahrgenommen. Ein Zebrastreifen bietet andere Entfernungsmesser. Weniger
Unfälle mit Kindern an Zebrastreifen.
Piloten landen weicher, wenn sie eine größere Sensibilität für Größenänderungen
haben.
Laufen und Rennen
Trainer entwickeln mit ihren Weitspringern eine immer gleichbleibende
Abfolge von Schritten
Optic flow
Gibson: Wenn man sich auf etwas zu bewegt, bleibt das Ziel Konstant, die Umwelt
aber bewegt sich.
Warren et al. Versuch: Vpn bekamen einen Film vorgespielt, auf dem mit Punkten
ein Outflow simuliert wurde. Sie verschätzten sich nur um 1.2 Grad. Auch, wenn
kein stationärer Punkt vorhanden war, waren die Schätzungen sehr gut.
Perzeption von sich bewegenden Objekten
Kinetischer Tiefeneffekt
Tiefenwahrnehmung kann schon auf Grund von zwei Punkten eines Objektes
auftreten
LM konnte zwar Tiefen wahrnehmen, aber keine Bewegungen sehen. Sie konnte
keinen Kaffee einfüllen, weil sie die Flüssigkeit wie gefroren sah. Menschen
erschienen hier und da, sie konnte aber nicht sehen, wie sie sich dorthin bewegt
hatten.
Zeit bis zum Kontaktieren
Weitspringer benutzen Rate der Expansion, um Brett zu treffen.
Für Beobachter machte es keinen Unterschied, ob sich die Punkte auf sie
zubewegten, oder ob sie sich auf die Punkte zubewegten, um den Aufprall zu
schätzen
Savelsberg et al. Versuch: Warfen einen Ball zu, der Luft abließ. Wurde schneller
kleiner als normal. Vpn griffen zu früh, also so, als ob er schneller angekommen
wäre.
Menschliche Bewegungen
Johansson: Lichter an Menschen. Man kann ein Zentrum der Bewegung
ausmachen, um den die Schwingungen von Hüfte und Schultern liegen.
Unterschiede zwischen Männern und Frauen.
McDaniel Versuch: Babies schauten eher auf Lichter, die eine natürliche
menschliche Bewegung darstellten, als eine inverse. ⌦ angeboren
Scheinbewegungen
Wertheimer Versuch: Zwei Linien, die versetzt erschienen: Bewegung wurde
wahrgenommen
Randomdots, ein Quadrat von Randomdots wird in dem zweiten Randomdotmuster
etwas nach links verschoben. Abwechselnde Darbietung läßt eine Bewegung
erscheinen.
Bewegungen werden so wahrgenommen, daß sie Sinn machen. Geradlinig
Gesetz der Rigidität: Wenn sich ein Teil des Objektes bewegt, bewegt sich auch der
Rest
Gesetz der Kontinuität: Objekte werden als vollständig wahrgenommen, wenn sie
verdeckt sind.
Ramachandran et al. Versuch: S. 91 Quadrat scheint sich hin und her zu bewegen.
Die Punkte innerhalb des Quadrats scheinen sich mitzubewegen. Die Gesetz s. o.
sind sichtbar.
Braddick postulierte die Existenz von Low-level Richtungsselektiven Zellen.
Wurden bei Affen nachgewiesen.
Bei Scheinbewegungen bei Punkten müssen die einzelnen Punkte dichter
zusammenliegen, als bei Linien und die Zeit dazwischen muß kürzer sein.
Freyd Versuch: Zwei Fotos von einem Mann. Auf dem einen hat er die Hand ganz
nach links, auf dem anderen nach rechts. Wenn der Intervall zwischen den
Präsentationen kurz war, nahmen die Vp die kurze, physikalisch nicht mögliche
Rotation wahr, wenn der Intervall länger war, dann nahmen sie die lange Rotation
wahr.
Perzeption von Kausalität
Heider et al. Versuch: zwei Dreiecke und eine Scheibe bewegten sich über den
Bildschirm, Vp beschrieben Tanzen oder Kämpfen
Michotte Versuch: ein Quadrat bewegt sich auf das andere zu, stoppt, das zweite
wird langsamer, dann haben sie Kontakt. Es wird eine Kausalität wahrgenommen,
daß das erste Quadrat das zweite zum Kontakt bewegt hat. Launching-effekt
5. Aufmerksamkeit und Limitation
Bewußtsein: 1. Man kann hinterher sagen, daß man sich der Tat bewußt war, 2. Man kann die
Richtigkeit und Genauigkeit der Erzählung nachvollziehen.
Muller und Rabbit: Vpn sollten nicht auf Lichtblitze achten, konnten aber nicht.
Fokussierte auditive Aufmerksamkeit:
Cherry Versuch: Wenn man auf beiden Ohren verschiedene Texte hört, mit derselben
Stimme gesprochen, ist es schwierig, sich nur auf eine Message zu konzentrieren.
Abhängig von Stimmlage, Geschlecht
Cherry Versuch: Wenig Sinn bleibt von einer nicht beachteten Stimme hängen. Sie
konnten nicht sagen, welche Sprache. Andererseits wird eine Erhöhung eines konstanten
Tones wahrgenommen.
Broadbent´s Theorie:
Versuch: wenn 496 auf dem einen Ohr, 852 auf dem anderen, dann: 496852
wenn zwei Stimuli eingehen, gelangen sie in einen Puffer. Von hier aus wird
ersteinmal ein Stimuli weiterverarbeitet, der andere bleibt im Puffer. Flaschenhals
Trainierbar
Theorien s. S. 98
Gleichzeitiges Wahrnehmen von Bildern und Message, kein Problem.
Von Wright et al.: Wenn auf dem unbeachteten Ohr ein Wort, das durch
Elektroschocks konditioniert wurde ertönt, dann findet man galvanische
Hautleitfähigkeitsveränderungen. Auch, wenn das Wort nur so ähnlich klang.
Gray et al.: Auf dem einen Ohr Who 6 there, auf dem anderen 4 goes 1, dann
wurde who goes there und 461 wiedergegeben.
Alternative Theorien:
Treisman:
flexibler Flaschenhals
Analyse nach physikalischen Schlüsseln, Silbenmustern und spezifischen
Worten, dann Analyse nach individuellen Wörtern und grammatikalischer
Struktur und Sinn.
Versuch: Beachten einer Message, suchen eines Targetwortes in beiden
Messages. Nach Deutsch und Deutsch hätten gleich viele Wörter entdeckt
worden sein. Viel mehr Wörter im Beachteten.
Gegenargumentation, weil beachtet werden sollte stieg die
Wichtigkeit der Message.
Gegenversuch: den Vpn wurde gesagt, sie sollten nun nicht mehr
beschatten, aber sie fanden immer noch mehr Targets im vorher
beachteten Ohr.
Deutsch und Deutsch:
Alle Stimuli werden vollständig analysiert
wichtige Stimuli determinieren die Antwort.
Johnston und Heinz´s Theorie:
Je mehr Stimuli eingehen, desto größer ist die Anforderung an die
Kapazität.
Stimuli werden so früh wie möglich nach dem Sinn selektiert
Versuch: Targets: Kleiderartikel, Z.B. Socken. Begleitet von einem
passenden Non-Target: riechend, oder einem nichtpassendem Non-Target:
Schlag oder einem neutralen Non-Target: Dienstag. Gestreute
Aufmerksamkeit. Passende Non-Targets erleichtern die Suche, unpassende
erschweren sie. Die Wörter werden also auf ihren Sinn hin analysiert.
Fokussierte Visuelle Aufmerksamkeit
Zoom-Linsen Modell
Eriksen: Aufmerksamkeitsspot, der vergrößert oder verkleinert werden kann.
La Berge Versuch: fünfbuchstabiges Wort, eine Sonde markierte einen Buchstaben.
Die Aufmerksamkeit sollte auf den mittleren Buchstaben gerichtet werden. In der
anderen Bedingung: das ganze Wort sollte kategorisiert werden. Die Antwortzeiten
auf die Sonde: gleichbleibend schnelle Antwort, wenn ganzes Wort beachtet wurde,
langsamere Antwort, wenn nur der mittlere Buchstabe beachtet wurde. Je weiter
aus dem Fokus, desto langsamer die Antwort.
Juola et al. Versuch: innerer, mittlerer und äußerer Ring, in denen die Targets
erschienen. Fokussiert wurde die Mitte, der Ring, in dem das Target erschien wurde
vorher bekannt gegeben. Eigentlich sollte die Reaktion schneller sein, je dichter das
Target an den Fokus herankommt, es gab aber die schnellsten Reaktionen, wenn
das Target in dem angekündigten Ring erschien.
Unbeachtete visuelle Stimuli
Johnston und Dark: Stimuli, die außerhalb des Fokusses liegen, unterliegen keiner
semantischen Verarbeitung.
Allport: unbeachtete Stimuli werden bearbeitet
Francolini et al. Versuch: rote und schwarze Buchstaben und Zahlen in einem Kreis.
Zählen der roten Items, Ignorieren der schwarzen. Wenn die roten Zahlen nicht dem
Ergebnis entsprachen, verringerte sich die Geschwindigkeit, die schwarzen Items spielten
keine Rolle. Gibt Johnston und Dark Recht.
Driver Gegenversuch: gleicher Aufbau. Im ersten Durchgang interferierende Items zählen.
Im zweiten Durchgang interferierten die Zahlen aus dem ersten Durchgang, die nicht
gezählt wurden mit dem Ergebnis des jetzigen Zählens. Also wurden die Items doch
verarbeitet. Negatives Priming
Visuelle Suche
Frage: Ist das Target im Display oder nicht?
Treisman: Feature Integrationstheorie
Unterscheidung zwischen Merkmalen von Objekten und den Objekten an sich.
schneller paralleler Prozeß, in dem Merkmale und Umwelt verarbeitet werden, der
nicht von der Aufmerksamkeit abhängig ist.
serieller Prozeß, der die Merkmale zu Objekten formt. Langsamer
Kombination wird von Wissen beeinflußt
Wenn keine Aufmerksamkeit oder Wissen verfügbar, werden die Merkmale
willkürlich zu Objekten geformt. Illusorische Konjunktion.
Versuch: Target aus 30 Items. Entweder konjunktiv oder einzelnes Merkmal.
(Grünes T, Grün oder T) Verarbeitungszeit war höher, wenn zwei Merkmale
beachtet werden mußten, da der serielle Prozeß benötigt wird.
Ähnlichkeit zwischen Target und Distraktoren beeinflußt die Verarbeitung
Duncan und Hunphreys´ Aufmerksamkeits Engagement Theorie:
Langsamere Suche, wenn die Ähnlichkeit zwischen Target und Non-Target groß ist
Suchzeit wird langsamer, wenn die Ähnlichkeit zwischen den Distraktoren niedrig
ist.
Gestreute Aufmerksamkeit:
Faktoren, die die duale Verarbeitung beeinflussen:
Gleichheit der Tasks: Wenn zum Beispiel der Responses mit der einen Hand
ausgeführt werden muß, während mit der anderen gearbeitet wird, ist die
Bearbeitung der Aufgabe schlechter, als wenn verbal geantwortet werden muß.
Übung: Diane und John trainierten Studenten. Diktat und Vorlesen.
Schwierigkeit
Theorien
Flaschenhalstheorien
Welford postulierte eine psychologische Refraktärzeit.
Zwei Stimuli, zwei Responses. So schnell wie möglich antworten. Der erste
Stimulus bewirkt eine Verlangsamung der Reaktion auf den zweiten
Stimulus. Effekt tritt auch ein, wenn sich Stimuli und Response
unterscheiden.
Centralkapatitätstheorie (Johnston und Heinz):
Zentrale Kapazität, die aufgeteilt wird.
Die Güte der Bearbeitung hängt von der Menge der Aufmerksamkeit ab, die
benötigt wird.
Wenn beide Tasks die Gesamtkapazität nicht überschreiten, stören sie sich
nicht.
Widerlegt
Modultheorie
Gleichartige Tasks beanspruchen die gleichen Module und interferieren.
Synthesetheorie:
Hierarchische Struktur
der zentrale Prozessor ist die Spitze, koordiniert die Aufmerksamkeit.
Darunter sind spezifische Prozeßmechanismen, die unabhängig arbeiten
Automatische Prozesse
Automatische Prozesse sollten aufmerksamkeitsfordernde Prozesse nicht beeinflussen.
Shiffrin und Schneider:
Kontrollierte Prozesse haben eine limitierte Kapazität
Automatische Prozesse beanspruchen keine Kapazität
Versuch: Merken von ein, zwei, drei oder vier Buchstaben. Entscheiden, ob und
wieviele Buchstaben in dem Display sind. Konsistente Mappingbedingung: Nur
Konsonanten zu merken, nur Zahlen Distraktoren. Variierende Mappingbedingung:
Alles gemischt. Anzahl der Distraktoren beeinflußten nur im zweiten Fall. Serielle
Suche. Im ersten Fall automatisierte Prozesse, weil die Unterscheidung zwischen
Zahlen und Konsonanten automatisch.
Automatisierte Prozesse sind schwer zu löschen und entwickeln sich mit der
Übung.
Versuch: L und B suchen Q und Z Distraktoren, über 2100 Durchgänge. Tauschen
von Targets und Distraktoren. Erst nach 1000 versuchen waren die Zeiten wieder
so, wie vor dem Versuch.
Norman und Shallice´s Theorie:
Vollautomatisierte Prozesse
Teilautomatisierte Prozesse
Kontrollierte Prozesse, die Aufmerksamkeit brauchen
Automatismus als Erinnerungswiederholung
Logan: Bahnen werden bei jedem Mal tun gebildet und verstärkt, bis nur noch eine
starke Bahn existiert.
Action Slips
Stellen und Norman: Verschiedene Arten aus Tagebüchern:
Speicherfehler: ich goß den Tee auf, konnte mich aber nicht daran erinnern, wie ich
ihn vorbereitet habe.
Testfehler: Ich wollte das Auto holen, ging aber nach hinten und zog meine
Gartensachen an.
Subroutinenfehler: Ich wollte mir die Brille vom Gesicht nehmen, als ich merkte,
daß ich sie gar nicht auf hatte.
Diskriminationsfehler: Zahnpasta statt Rasiercreme nehmen.
Assemblyfehler: Kaugummi auspacken, Papier in den Mund stecken und
Kaugummi wegwerfen.
Wiederholungsfehler: Dinge wiederholen, weil man sich nicht daran erinnern kann,
daß man sie bereits gemacht hat.
Laborstudien:
oak-Yalk-Versuch S. 118
Theorien:
Wenn man im Automatikmodus ist und das stärkste verfügbare Schema ist nicht
passend.
Schematheorie von Norman:
Handlungen sind durch hierarchische Strukturen organisiert.
Die oberste Ebene enthält das Hauptziel.
Diese aktiviert dann wieder Unterschemas
Fälschliche Aktivierung eines Schemas führt zu Schwächung des richtigen
Schemas
Falsches Triggern des Schemas der Unterschemen
Übung muß nicht zur Automatisierung führen. Z. B. Gefahr.
6. Gedächtnis: Struktur und Prozesse
drei Stufen des Lernens:
enkodieren
speichern
wiederholen
Die Struktur von Erinnerung
räumliche Metapher
Platon: Erinnerungen werden mit Vögeln in einem Käfig verglichen.
Erinnerungsspeicherung:
Attkinson und Shiffrin: Erinnerungen werden an verschiedenen Stellen abgelegt
Sensorische Speicher: kurze Verweildauer, modalitätenspezifisch
Kurzzeitgedächtnis: limitierte Kapazität
Langzeitgedächtnis: unbegrenzte Kapazität, über lange Zeit, Wiederholung,
Beziehung mit Häufigkeit der Wiederholung im Kurzzeitgedächtnis und
Stärke der Verbindungen
Sensorisches Gedächtnis:
Ikonisches Gedächtnis:
Sperling Versuch: drei Reihen á vier Buchstaben, es wurden vier bis fünf
Buchstaben wiedergegeben, wenn sie .3 Sekunden nach der Präsentation
wiedergegeben wurden: 6, wenn 1 Sekunde dazwischen: 4.5, egal, welche
Reihe abgefragt wurde
Durchschnittliche Dauer des Ikonischen Gedächtnisses: .5 Sekunden.
Echoisches Gedächtnis:
Treisman Versuch: Nachricht auf dem einen Ohr verfolgen, die andere
ignorieren, die beiden Messages wurden nur dann als gleich
wahrgenommen, wenn sie nicht mehr als zwei Sekunden auseinander lagen.
Kurzzeit- und Langzeitgedächtnis
Kurzzeitgedächtnis
geringe Kapazität
Anfälligkeit der Daten durch Distraktion
Spanne der Kapazität nach Miller 7 +/- 2
sieben Chunks
weniger Chunks, wenn sie größer werden
Die Spanne wird aber vom Langzeitgedächtnis beeinflußt
recency effect:
die letzten Items werden besser wiedergegeben
rückwärts zählen für zehn Sekunden eliminiert den recency Effekt
Korsakoff Patienten haben hohe Defizite im Langzeitgedächtnis
Tulvin: unterscheidet zwischen Spurabhängigem Vergessen und Cueabhängigem
Vergessen (Spuren sind noch vorhanden, aber nicht mehr durch Cues erreichbar.)
Kurzzeitgedächtnis ist nicht einheitlich
KF hatte größere Probleme mit auditiven Buchstaben und Zahlen, als mit visuellem
Material und mit sinnvollen Tönen, wie Telefon etc.
Arbeitsgedächtnis
Baddeley und Hitch: Konzept des Kurzzeitgedächtnisses wird durch das Konzept des
Arbeitsgedächtnisses ersetzt
Aufmerksamkeit, die nicht modalitätenabhängig ist
eine artikulatorische Schleife, die Information hält
ein visuo-spatiales scetch pad, daß räumliche und visuelle Kodierungen vornimmt.
Zentrale Exekutive
Artikulationsschleife
Baddeley et al. Versuch: Die Wiederholung einer Sequenz von Worten war besser
mit kurzen als mit langen Wörtern ⌦ Wortlängeneffekt. Vpn konnten so viele
Wörter wiederholen, wie sie in zwei Sekunden laut vorlesen konnten.
Baddeley Versuch: artikulatorische Suppression durch Zählen von 1-8 immer
wieder. Wortlängeneffekt verschwand. ⌦ hängt von der artikulatorischen Schleife
ab. Die Gedächtnisspanne hängt von der Anzahl der Wiederholungen ab.
phonologische Schleife besteht aus:
einem passiven phonologischen Speicher, der direkt mit der
Sprachwahrnehmung verbunden ist.
einem artikulatorischen Prozeß, der mit der Sprachproduktion
zusammenhängt und Zugriff auf den phonologischen Speicher hat.
Artikulatorische Suppression hat keinen Effekt bei auditiver Präsentation auf den
Wortlängeneffekt, weil die Information über die Worte direkt in den
phonologischen Speicher gelangen.
visuo-spatial Sketch pad
Baddeley: System zur Speicherung von räumlicher Information
Baddeley et al. Versuch: Vpn hörten die Zahlen einer Matrix, entweder leicht oder
schwierig zu visualisieren. Wenn das Reproduzieren der Matrix mit einer rein
visuellen Aufgabe (raten von Helligkeit) gekoppelt war, wurden die nicht gut zu
visualisierenden Matrizes schlecht wiedergegeben, wenn es eine räumliche
Aufgabe währenddessen zu erledigen war, wurde die gut zu visualisierende Matrix
beeinflußt.
visualisierbare Messages werden durch räumliche und nicht so sehr durch visuelle
Aufgaben beeinflußt.
Logie Versuch: Worte lernen, entweder visuell, imaginäre Wiederholung oder
durch Auswendiglernen, währenddessen wurden irrelevante Bilder gezeigt, oder
unwichtige Sprache präsentiert. Visualisierte Wiederholung war mehr durch die
Bilder gestört, die auswendig gelernten Listen wurden eher durch die Sprache
gestört.
räumliches System ist wichtig für Wegfindung, Planung von Bewegungen etc.
Zentrale Exekutive
Shallice: das Superviser Aufmerksamkeitssystem hat eine begrenzte Kapazität, und
hat verschiedene Aufgaben: Störungssuche, Zielerreichungspläne,
Entscheidungdsgeneration
Arbeitsgedächtnis übernimmt sowohl Prozesse, als auch vorübergehende Speicherung von
Information.
Zentrale Exekutive ist nicht einheitlich:
EVR hatte hohen IQ und war gut im Urteilen, flexibler Hypothesentestung und war
resistent gegen Störungen bei Gedächtnisaufgaben. Er hatte starke Defizite in
Entscheidungsprozessen.
Gedächtnisprozesse
Hyde und Jenkins versuch: Worte waren entweder assoziativ verbunden oder nicht.
Aufgaben:
Worte nach gefallen raten
Häufigkeit des Wortes schätzen
Buchstaben suchen
entscheiden, ob ein Wort in einen Satz paßt.
Die Hälfte der Vpn sollten Wörter lernen (intentionales Lernen), die andere nicht (zufälliges
Lernen). Beide Gruppen konnten gleich viele Wörter wiedergeben. Assoziativ passende
Wörter hatten einen größeren Effekt bei unsemantischen Verarbeitungsformen.
Levels-of-processing Theorie
Craik und Lockhart: Informationen aus dem Langzeitgedächtnis nehmen Einfluß
auf das Lernen in verschiedenen Stufen. Oberflächliches Lernen oder tiefes Lernen.
Die Tiefe des Lernens hat Einfluß auf die Merkleistung.
Elaboration:
Craik und Tulvin: Tiefe der Verarbeitung ist nicht der einzige Faktor.
Sorgfalt spielt eine Rolle. Versuch: Elaboration wurde durch die
Komplexität des Satzes variiert. Die Recallrate war für komplexe Sätze
höher.
Bransford et al. Versuch: minimal ausgearbeitete Gleichungen (ein Moskito
ist wie ein Doktor, beide saugen Blut) und multipel ausgearbeitete
Gleichungen (ein Moskito ist wie ein Waschbär, sie haben beide Köpfe,
Beine und Kiefer). Die Recallrate war für minimal elaborierte Sätze besser,
da die Präzision der semantischen Verarbeitung besser ist.
Distinktheit:
Eysenck: Die Distinktheit ist wichtig. Spuren, die einzigartig sind, werden
besser gefunden und unterschieden von eng miteinander verbundenen.
Versuch: Worte, die nicht so gesprochen wurden, wie sie geschrieben
werden. Distinkte, nichtsemantische Bedingung: Worte werden so
ausgesprochen, wie sie ausgesprochen werden müßten. Nicht distinkte,
nichtsemantische Bedingung: Worte werden normal ausgesprochen. Zwei
weitere Gruppen ordneten die Wörter nach ihrem Sinn ein. (semantisch und
distinkt, semantisch und nicht distinkt.) Distinkte Verarbeitung war besser.
Bransford et al.: Items sind besser erinnerbar, wenn sie für den Test wichtig sind.
Versuch: normale Tests nach Lernphase: Rekognition. Reimtest. Die semantisch
verarbeiteten Wörter wurden beim Reimtest schlechter erinnert, beim normalen
Rekognitionstest besser.
Erinnern und Vergessen
Rekognition besser als Recall
Inferenztheorie:
Das zu lernende interferiert mit schon Gelerntem.
proaktive Interferenz: vorher Gelerntes interferiert mit später Gelerntem
retroaktive Interferenz: später Gelerntes stört früher Gelerntes.
S. 139
Interferenz hat eine maximale Auswirkung, wenn das Antwortverhalten mit
dem gleichen Stimulus verknüpft ist.
Zwei Prozesse Theorie (Bahrick)
Recall integriert einen Suchprozeß und einen Entscheidungsprozeß
Rekognition enthält nur den zweiten Prozeß
Die Wahrscheinlichkeit eines Recalls ist die Wahrscheinlichkeit des ersten
Prozesses mal die Wahrscheinlichkeit des zweiten Prozesses. Versuche mit
einfachen Wortlisten bestätigten das Ergebnis. Wörter, die durch freie Assoziation
genannt wurden bildeten die Schätzung für den ersten Prozeß.
Muter Versuch: Bekannte Persönlichkeiten (Nachname) wurden gelernt, Recall
wurde mit Konsens getestet (Autor des Buches Sherlock Holmes: Sir Arthur Conan
_______) Die Recallrate war höher, als die Rekognitionsrate.
In Lerntests kommt es vor, daß Items, die nicht beim Rekognitionstest erkannt
wurden, beim Recall genannt werden.
Enkodierungsspezifität
Tulvin: Ähnlichkeiten zwischen Recall und Rekognition
Kontextfaktoren sind wichtig.
Gespeicherte Dinge sind eine Mischung aus dem, was behalten werden soll und den
Kontextfaktoren.
TBR = to be remembered item
Versuch: zwei mal zwei Design: erstes Wort war der Cue, zweites das TBR.
Entweder schwach (Train - Black) oder stark (White - Black) assoziiert. Einige
TBR wurden mit schwachen, andere mit starken Cues getestet. Die Recallrate war
am höchsten, wenn die Testcues die waren, die in der Lernphase vorgegeben
wurden.
Versuch: Rekognitionsfehler: 1. Schwach assoziierte Wortpaare (Black - Engine)
Vpn sollten das zweite Wort lernen 2. Stark assoziierte Worte zum Lernwort
generieren (Steam) 3. Wiedererkennung der Wörter 4. Cues wurden gegeben,
Recall von einigen Wörtern, die im Rekognitionstest nicht wiedererkannt wurden.
Kontext beeinflusse Rekognition und Recall gleichermaßen. Aber: Baddeley:
Unterschied zwischen intrinsischem (Sinn) und extrinsischem (Raum, in dem
gelernt wurde) Kontext. Recall sei von beidem beeinflußt, Rekognition nur von
intrinsischem Kontext. Versuch: Wortliste entweder an Land gelernt, oder unter
Wasser. Recalltest: Bessere Leistung in gleicher Bedingung. Rekognitionstest: kein
Effekt.
Multiple-route Ansätze
Recall
Jones: zwei Wege für Recall:
Direkte Route, bei der der Cue Zugriff auf TBR erlaubt.
indirekte Route, bei der der Cue zu Annahmen führt und zur
Generierung von möglichen Lösungen
Versuch: unassoziierte Cues (Regal - Beer) einer Gruppe wurde gesagt, daß
die unassoziierten Cues umgestellt werden könnten, damit eine Assoziation
entsteht (Lager). Gruppe, die sich Assoziationen baute, war besser, weil sie
beide Routen benutzen konnten.
Rekognition (Zwei Wege)
Gardiner und Java Versuch: Wortliste, Rekognition mit
Antwortmöglichkeiten: Know, Remember. Erste Bedingung: ungeteilte
Aufmerksamkeit, zweite Bedingung: geteilte Aufmerksamkeit. Die
Manipulation beeinflußte nur die Rememberantworten.
Implizites Gedächtnis
explizites Gedächtnis ist Gedächtnis, das gebraucht wird, für bewußte Erinnerungen und
für vorherige Erfahrungen.
implizites Gedächtnis ist Gedächtnis, das gebraucht wird, um Performanz ohne bewußte
Erinnerung zu ermöglichen.
Tulvin et al. Versuch: Lernen von seltenen Worten. Eine Stunde oder eine Woche später
sollten Vpn Wortfragmente vervollständigen. Die Hälfte war aus der Liste, was die Vpn
aber nicht wußten. Es war keine bewußte Erinnerung ⌦ implizites Gedächtnis. Vpn
Lösungen wurden häufiger aus der Wortliste generiert. Wiederholungspriming. Dieses war
nicht größer für Worte, die in der Rekognition erkannt wurden. Rekognitionsleistung
verringerte sich nach einer Woche, Priming nicht.
Jacoby et al. Versuch: cued Recall, Wortliste (mercy), erste Bedingung: Wortstämme
vervollständigen mit Worten, die in der Liste waren. (Inclusion Test), zweite Bedingung:
Vervollständigen, mit Worten, die nicht in der Liste waren. (Exclusion Test). Unter
geteilter oder ungeteilter Aufmerksamkeit. Vpn in der geteilten Aufmerksamkeit gaben in
beiden Tests gleich viele Worte der Liste wieder, Vpn in der vollen Aufmerksamkeit gaben
im Exclusionstest weniger Listenworte wieder.
Roedigers Theory:
Datengesteuerte Prozesse: durch externe Stimuli extern getriggert. Oft bei
impliziten Tests, bei denen kein bewußtes Erinnern gefordert ist.
Konzeptionell gesteuerte Prozesse: durch das Subjekt eingeleitet. Oft bei expliziten
Tests, wo bewußtes Erinnern gefordert ist.
Gedächtniswiedergabe ist generell am besten, wenn die Prozeß beim Lernen dem,
bei der Wiedergabe entspricht.
Jacoby Versuch: drei Verschiedene Bedingungen beim Lernen: 1. Kein Kontext
(xxx - cold) 2. Kontext (hot - cold) 3. Generierung (hot - ?), expliziter Test
(Rekognition), impliziter Test (perzeptuelle Identifikation: Wiedererkennung von
schnell präsentierten Wörtern. Explizites Gedächtnis war am besten in
generierender Bedingung, am schlechtesten bei keinem Kontext, implizites
Gedächtnis genau andersherum. ⌦ perzeptuelle Identifikation benutzt
Datengesteuerte Prozesse, Rekognition basiert auf konzeptionell gesteuerten
Prozessen.
Tiefe oder semantische Prozesse involvieren eher konzeptionell gesteuerte Prozesse
als flache oder nichtsemantische Prozesse.
Roediger: Manipulationen von datengesteuerten Prozessen sollten sich auf
datengesteuerte Tests auswirken.
Variierungen von implizitem Gedächtnis:
Witherspoon et al. Versuch: Vergleich von Priming bei Perzeptueller
Identifikation und Fragmentkomptlettierung, Nahmen eine Unabhängigkeit
zwischen zwei impliziten Tasks an. Vpn, die einen großen Primingeffekt auf
einem Task zeigten, sollten kein Priming auf anderem Task zeigen. Dann
wären verschiedene Prozesse verantwortlich. Perzeptuelle
(Wortvervollständigung) Tests und konzeptionelle Tests (Wissensfragen
über Stimuli), Manipulation der Verarbeitungstiefe beeinflußte das Priming
beim konzeptionellen Test, aber nicht beim perzeptuellen Test.
Gedächtnis aus der Sicht der Konnektionisten
PDP = Parallel distributes Processing model
Verschieden Prozesse gleichzeitig, an verschiedenen Orten
beschädigte Speicher führen nicht zu einem hundertprozentigen Verlust der
Information
spontane Generalisierung, Information kann aus dem vorhandenen Wissen generiert
werden.
default assignment
Bower et al. Versuch: Ereignis (Restaurantbesuch). Vp berichteten über Dinge, die
nicht im Text erwähnt wurden, aber normal für einen Restaurantbesuch sind.
graceful degradation: Die Leistung läßt im Alter moderat nach und nicht plötzlich.
7. Gedächtnis und Amnesie
anterogerade Anmesie: Informationen, die nach Eintreten der Amnesie nicht mehr
gespeichert werden können.
retrogerade Amnesie: Informationen, die vor Eintreten der Amnesie vorhanden waren,
können nicht mehr abgerufen werden.
Verbleibende Lernkapazität
Fähigkeiten
Amnesiepatienten zeigen normale Lernerfolge bei verschiedenen Aufgaben wenn
Patienten
wissen, was verlangt ist
das erforderliche Antwortverhalten bereits in ihrem Repertoire haben
nicht auf spezifische Ereignisse in ihrer Vergangenheit zugreifen müssen
Priming
Amnestische Patienten haben normales Priming
Amnestische Patienten unterschätzen ihre Lernfähigkeit, weil sie kein Bewußtsein über
Maß des Gelernten haben.
Theorien über Gedächtnis und Amnesie
Baddeley und Warrington: Multistore Theorie (s. Kapitel 6)
Stärkung der Theorie
Episodisches vs. semantisches Gedächtnis
Tulvin Versuch: radioaktive Substanz wurde injiziert, bei episodischen
Gedankeninhalten wurden andere Gehirnareale aktiv als bei semantischen
bei Amnestischen Patienten leidet das episodische, nicht aber das semantische
Gedächtnis. Sie zeigen normale Werte bei Intelligenztests, keine Probleme bei
Sprachen und Vokabeln.
Hintzman: Das semantische Gedächtnis entsteht aus dem episodischen
Kontextverarbeitungsdefizite Theorie
Amnestische Patienten haben Schwierigkeiten, Kontextinformation abzurufen.
Kontextinformation ist nur im episodischen Gedächtnis vorhanden.
Gardiner und Jave: Theorie der Rekognition: know und remember, Amnesie
Patienten haben normale Knowantwortraten, schlechte Rememberraten
Gedächtnis mit und ohne Bewußtsein
Explizites vs. implizites Gedächtnis:
bewußtes Gedächtnis ist nicht erforderlich, um gute Gedächtnisleistungen zu
bringen.
Claparede befestigte eine Reiszwecke in seiner Hand, bevor er die Hand von
amnestischen Patienten schüttelte. Diese weigerten sich beim nächsten Mal, seine
Hand zu schütteln, konnten aber nicht sagen, warum.
Versuche ergaben, daß Lernen motorischer Fähigkeiten und Priming von zwei
verschiedenen Systemen ausgeführt werden.
Aktivationstheorie:
Präsentation führt zu einer automatischen Aktivation.
Diese Aktivierung erleichtert Aufgaben, bei denen implizites Gedächtnis
gefordert ist.
Amnestiker zeigen gute Leistungen in Aufgaben, in denen implizites
Gedächtnis gefordert ist.
Datengesteuerte vs. konzeptuell gesteuerte Prozesse
Roediger: implizites Gedächtnis beruht auf datengesteuerten Prozesse, explizites
auf konzeptionellen.
Amnestische Patienten könnten daher ein intaktes datengesteuertes Prozeßsystem,
aber ein geschädigtes konzeptionelles haben.
Versuch: S. 170
Gedächtnissysteme:
zwei oder mehr Systeme für Langzeitgedächtnis
Cohen et al.: Unterscheidung zwischen deklarativem (hängt mit episodischem und
semantischem Gedächtnis zusammen) und prozeduralem (hängt nur mit
semantischen Gedächtnis zusammen) Wissen.
Amnesiepatienten haben ein intaktes prozedurales Gedächtnis.
Squire postulierte fünf verschiedene prozedurale Lerntypen. Lernen:
von kognitiven Fähigkeiten,
perzeptuell
von motorischen Fähigkeiten
durch Wiederholen
durch klassische Konditionierung
Prozeß- vs. Systemtheorien
Beeinflussung des Tests, wenn die Items der linken oder rechten Hemisphäre
geboten wurden.
Alzheimer
schlechtes Gedächtnis bei Listen, Gesichtern, Geschichten
Versuch: Da die artikulatorische Schleife bei Alzheimer Patienten funktioniert, ist
anzunehmen, daß die zentrale Exekutive geschädigt ist. Das ausführen von zwei Aufgaben
gleichzeitig, störte die Leistungen von Alzheimerpatienten deutlich mehr, als die von
normalen Vpn.
Versuch: Alzheimerpatienten konnten bei Darbietung eines Bildes eines Stuhles sagen, daß
dies ein Möbel ist. Sie hatten aber Schwierigkeiten, zu sagen, ob es ein Stuhl, oder ein
Tisch ist. Sie haben ein intaktes Kategorisierungssystem.
Alzheimerpatienten zeigten einen größeren Effekt auf semantisches Priming, als normale
Vpn.
8. Alltagserinnerungen
Autobiographisches Gedächtnis
Selbstbild wird durch biographische Erinnerungen geprägt.
Conway und Bekerian:
Lebenszeitperioden
Generelle Ereignisse
Ereignisspezifisches Wissen (Sekunden bis Stunden)
normalerweise werden auf Anfrage Generelle Ereignisse wiedergegeben.
Brewer Versuch über ereignisspezifisches Wissen: Vpn mußten auf ein Signal hin, das
Ereignis aufschreiben, was sich gerade abspielte. Wahrnehmungsdetails in der Wiedergabe
korrelierten hoch mit der Richtigkeit.
Annahme: Hierarchischer Aufbau des autobiographischen Gedächtnisses.
Erinnerungen über die Lebenszeiten:
Welche Lebenszeit wird erinnert?
Vergangenheitsfunktion: Erinnerungen die 20. Jahre alt sind, werden
weniger wahrscheinlich erinnert.
Erinnerungshäufung: viele Erinnerungen an das Alter zwischen 15 und 25
Kindheitsamnesie
Tagebuchstudien:
Linton schrieb kurze Beschreibungen über 6 Jahre. Sie zog jeden Tag zwei
Ereignisse und versuchte sich an diese zu erinnern. Nach 4.5 Jahren hatte sie 60%
der Ereignisse vergessen. Wenn sie schon mal erinnert wurden sank diese Zahl. Sie
vermischte gleichartige Ereignisse.
Wagenaar: führte Tagebuch. Die Cues wurden waren in der Reihenfolge hilfreich:
Was, wo, wer, wann. Eine hohe emotionale Involviertheit war ein guter Prädiktor
für die Wiedergaberate
Ängstliche und depressive Menschen geben eher Ereignisse wieder, die negativ
sind.
Datieren von autobiographischen Erinnerungen:
Brown et al. Versuch: Vpn sollten Ereignisse aus den letzten fünf Jahren datieren.
Ereignisse, über die die Personen mehr wußten, wurden als noch nicht so lange her
eingeschätzt.
Personen machen sich Zeitmarken, an denen sie sich orientieren, ob ein anderes
Ereignis vor oder nach der Marke liegt.
60% wurden an politischen Daten festgemacht, 31% an persönlichen.
Genauigkeit von autobiographischem Gedächtnis:
Neisser Versuch: Dean sagte in der Watergateaffäre aus. Ergebnis: Es wird nicht
mehr der genaue Zusammenhang wiedergegeben, aber der Sinn bleibt erhalten.
Erinnerbare Erinnerungen:
Selbstbezogene Erinnerungen:
Rogers et al. Versuch: eine Reihe von Adjektiven wurde gegeben. Sie sollten nach
dem Selbstbild eingeschätzt werden. (beschreibt dieses Wort dich?) Andere
Gruppen mußten semantische, phonetische, oder strukturelle Urteile abgeben. S.
187
Bower et al. Versuch: Vpn konnten auch gut die Adjektive wiedergeben, die sie im
Urteil über andere Personen, besonders, wenn sie sie gut kannten, geratet wurden.
Flashbulberinnerungen (Brown und Kulik):
McCloskey et al. Versuch gegen Flashbulberinnerungen: Sie befragten Personen ein paar
Tage nach dem Challangerunfall und noch mal neun Monate später. Die Ergebnisse waren
widersprüchlich.
Augenzeugenaussagen:
Loftus et al. Versuch: Ein Film wurde gezeigt, in dem in der einen Bedingung ein Junge
ermordet wurde. Die Gewalt verzerrte die Wiedergabe des Filmes.
Informationen nach dem Ereignis:
Loftus Versuch: Film über einen Autounfall. Fragen wie: Wie schnell waren die
Autos, als sie ineinander fuhren (rasten)? Die Geschwindigkeit wurde bei der
zweiten Frage höher eingeschätzt. Nach einer Woche wurde gefragt: Hast du das
zerbrochene Glas gesehen? Die, die die “rasten”-Version hatten konnten sich
häufiger an das Glas erinnern, obwohl es gar nicht da war.
Frageform spielt eine große Rolle: Versuch: Hast du das zerbrochene Licht
gesehen? Hast du ein zerbrochenes Licht gesehen? Vp, denen die erste Frage
gestellt wurde, antworteten häufiger mit “Ja”.
Hypothesen:
Loftus: Die Information wird von der nachher gegebenen überschrieben.
McCloskey et al.: Die Personen machen Impression Management. Die
Information, die vergessen wird, wird durch die neue ersetzt.
Versuch: Geld, das für richtige Wiedergabe von Geschichten gezahlt wurde,
konnte die Rate von richtigen Wiedergaben nicht erhöhen.
Täteridentifikation:
Wells: Identifikation, die Personen über Täter machen, die in einer Reihe aufgestellt
sind, ist schlecht. Die Personen machen eine relative Entscheidung darüber, wer
dem Täter am ähnlichsten ist. Besser ist eine sequentielle Gegenüberstellung.
andere Faktoren:
Die Sicherheit des Zeugen ist keine gute Aussage über die Richtigkeit der Aussage.
Augenzeugen überschätzen die Dauer von Ereignissen.
Augenzeugenerinnerungen haben eine normale Vergessenskuve.
Augenzeugeninterviews:
Typischerweise: Zeugen werden unterbrochen, um Nachfragen zu stellen. Die
Interviews sollten von einem freien Recall über offene Fragen zu spezifischen
Fragen führen.
Geiselman et al.: basic cognitive interview:
Der Zeuge sollte den mentalen Zustand zur Zeit der Tat wieder herstellen.
Er berichtet alles, woran er sich erinnert, auch, wenn es nur Fragmente sind.
Er berichtet Einzelheiten nicht nach Zeit sortiert.
Er berichtet die Situation aus verschiedenen Perspektiven.
Das Interview war den normalen Polizeitests überlegen.
Fisher et al.: enhanced cognitive interview:
Interviewer sollte keine Distraktoren bieten.
Er sollte langsam sprechen.
Er sollte Pausen zwischen den Antworten und der nächsten Frage machen.
Er sollte keine interpretativen Kommentare geben.
Er sollte die Angst des Zeugen reduzieren.
Diese Form erreichte noch bessere Ergebnisse.
Wenn Detektive geschult wurden, erfragten sie 46% mehr Information, von
denen 90% richtig waren.
Überragende Gedächtnisleistungen
S lernte innerhalb von drei Minuten 50 Zahlen einer Matrix auswendig und konnte sie von
allen Richtungen her aufsagen. Er visualisierte alle Informationen.
Ein Mann lernte, die Zahlenspanne auf 80 zu erweitern. Er benutzte sein
Geschichtszahlengedächtnis um zu chunken.
Ericsson: Drei Komponenten zur Erreichung von gutem Gedächtnis:
Sinnvolles Enkodieren
Wiederholungsstruktur
Speed-up: Übung, um die Funktionen zu verbessern
Wilding und Valentine: Zwei Techniken, um zu Erinnern.
angeborene, natürliche (Tasks: Schneekristall merken)
strategische (Tasks: Namen und Zahlen merken)
Versuch: Die Vpn, die die natürliche Technik anwandten erreichten in beiden
Tasksorten gleich gute Ergebnisse. Die, die strategisch vorgingen, waren sehr viel
besser in den strategischen Tasks, zeigten aber fast normale Leistungen bei
natürlichen Tasks.
Gedächtnistechniken:
one is a bun
Die zu merkenden Sachen werden numeriert und jeder Nummer ist ein
anderes Item zugeordnet, mit dem dann ein Bild entsteht.
Doppelt so guten Recall, wie ohne Technik.
Schlüsselwortmethode bei Vokabeln
Die Vokabel wird mit einem Wort der Muttersprache assoziiert, das ähnlich
klingt. Dann wird ein Bild ausgedacht, daß die beiden Bedeutungen
zusammenbringt.
SQ3R
Survey: Überfliegen des Textes
Question: Frage nach den verschiedenen Überschriften
Read: Lesen, so, wie die Frage vorgibt
Recite: Wiederholtes Lesen, mit Zusammenfassung der Absätze
Review: Überblick über das Gelernte
Prospektives Gedächtnis
Termine
Cues werden aus der Umwelt gezogen.
Personen, die nicht vergaßen, den Versuchsleiter an etwas zu erinnern, waren nicht besser
im Wiedergeben der Situation, in der sie darum gebeten wurden.
Hitch et al. Versuch: Die Mitglieder einer Filmvereinigung sollten sagen, welch Filme sie
in der letzten Saison sie gesehen hatten und welche sie noch vorhaben zu sehen. Es gab auf
beiden Seiten eine Recency-Effekt. Die Güte der Wiedergabe hin beidseitig von der Menge
der Filme ab.
prospektive Erinnerungen wurden besser erinnert, wenn andere Personen beteiligt waren.
Ellis: Unterscheidung zwischen Pulsen und Schritten.
Pulse: werden als wichtiger angesehen und man erinnert sich besser an sie.
Bestimmter Termin.
Schritte: Planung eines Abends.
Harris et al. Versuch: Vpn sollten während eines Filmes Karten hochhalten. Sie hatten
eine Uhr im rücken, so daß die Überwachung der Zeit beobachtet werden konnte. Am
Anfang schauten sie oft, um zu überprüfen, ob ihr Zeitgefühl mit der realen Zeit
übereinstimmt. Am Ende schauten sie oft, um möglichst akkurate Ergebnisse zu erzielen.
Motivation, sich an etwas zu erinnern spielt eine große Rolle.
Cohen: Aktionspläne können sein:
Routine
Neu
generell
spezifisch
Teil eines Netzwerkplanes
isoliert
hoch priorisiert
niedrig priorisiert
Beste Leistung bei routinierten, hoch priorisierten, im Netzwerk integrierten Pläne
9. Mentale Repräsentation
Symbolische mentale Repräsentation teilt sich in analoge (visuelles-, olfaktorisches-,
Geruchsbild) und propositionale (sprachähnlich) Repräsentation.
Das Buch liegt auf dem Tisch ⌦ auf [Buch, Tisch]
Was ist Repräsentation?
Unterschiede zwischen externalen Repräsentationen
Worte können in Buchstaben aufgesplittet werden. ⌦ kleinste Einheit für diskrete
Symbole
Bildliche Repräsentation hat keine diskreten Symbole und keine kleinsten
Einheiten.
Linguistische Repräsentationen haben eindeutige Symbole und sind in Regeln
zusammengefaßt, sie ist abstrakt.
Propositionen und mentale Repräsentation
Die links zu den Relationen sind als Prädikate und die Objekteigenschaften als Argumente
dargestellt.
Hit (Mary, John, Stick) ⌦ Hard (Stick)
Hit und Hard sind Prädikate ersten Ranges: sie nehmen Objektkonstanten als ihre
Argumente
Das ganze ist die Proposition
Prädikate zweiten Ranges: Sie nehmen Propositionen als ihre Argumente
Cause [Hit (Mary, John, Stick),
Hurt
(Mary, John)]
Paivios duales-Kodieren Theorie:
minimale Differenz zwischen bildlichen und propositionalen Repräsentationen
Es gibt zwei miteinander verbundene Systeme: verbales und non-verbales System
Sie enkodieren, organisieren, speichern und stellen wieder her.
Das non-verbale oder bildliche System verarbeitet non-verbale Objekte und
Ereignisse, was zu Generation und mentalen Bildern wird.
Das verbale System verarbeitet linguistische Information, besonders spezialisiert
auf Sequentielle Prozesse
Beide sind in Subsysteme aufgegliedert. (haptisches, optisches...)
Grundlegende Repräsentationseinheiten: Logogens für das verbale, Bilder für das
non-verbale
Effekt des dualen Kodieren auf freien Recall
Wenn man ein Bild präsentiert, nennt man des Objekt, das abgebildet ist, um es
sich zu merken. Enkodieren über verbales und non-verbales System. Deshalb sollte
das Gedächtnis für Bilder besser als für Worte sein.
Die Recallrate ist für Bilder so viel besser, daß Pavio sagt, die non-verbale
Kodierung ist der verbalen Kodierung überlegen.
Worte, die besser zu visualisieren sind, werden leichter erinnert, als Worte, die
schwierig zu visualisieren sind.
Es liegt eine Additivität der Effekte des Verbildlichen und des Aussprechens vor.
Baddeley et al. Versuch: eine Matrix wurde verbalisiert, entweder schwierig oder
einfach zu visualisieren. Nebenbei mußten Vpn einen Lichtpunkt einen Kreis
entlang bewegen. Die visualisierbaren Matrizen waren in der Erinnerungsleistung
beeinflußt, die nicht visualisierbaren nicht. Wenn aber die konkurrierenden Tasks
ausschließlich visueller Natur waren (raten von Helligkeit), verschwanden die
Interferenzen. Wenn die Aufgabe allerdings rein räumlich war (mit verbundenen
Augen auf ein Pendel zeigen währen auditives Feedback gegeben wurde) war
wieder eine Verschlechterung festzustellen.
Neuropsychologische Befunde für duales Kodieren
Die Theorie nimmt verschiedene symbolische Systeme an. ⌦ rechts-links
Trennung der Hemisphären.
Abstrakte Worte, die auf dem rechten visuellen Feld präsentiert werden, werden
häufiger wiedererkannt.
Die Struktur von visuellen Bildern
Mentale Rotation (Cooper und Shepard)
S. 215
Vpn sollten entscheiden, ob die gedrehte Figur der Buchstabe war, oder sein
Inverses. Je weiter die Figur gedreht war, um so länger brauchten die Vpn, um zu
entscheiden. Annahme: die Figuren werden wie in der physikalischen Umwelt
gedreht.
Wenn aber die Figuren komplexer werden, haben die Personen mehr
Schwierigkeiten, zu entscheide, was nach vorheriger Annahme nur länger dauern
sollte.
Bilderscannen
In diesem Verfahren scannen die Personen eine Landkarte. Wenn sie die Karte
gelernt haben, sollen sie sich vorstellen, wie ein Punkt von einem Ort zum anderen
geht. Die Zeit, die dafür gebraucht wird, steigt proportional zur Entfernung.
Analogie zur Außenwelt.
Theoretische Unterscheidung: die Bildlich-Propositional Debatte
Sind Bilder eine andere Art der Repräsentation?
Pylyshyn: Da viele bedeutungsvolle Details vergessen werden, kann keine genaue
Abbildung der Wirklichkeit in Bildern stattfinden.
Ist es wichtig, daß Bilder kognitiv erschließbar sind?
Da man die Bilder nicht verändern kann, sollte die Durchdringbarkeit keine Rolle
spielen. Wenn man sie aber doch beeinflussen kann.
Wenn man die Vpn anweist, den Punkt nicht gehen, sondern rennen zu lassen,
verkürzt sich die Zeit, die sie brauchen. Die Karte scheint nicht einheitlich gescannt
zu sein. Das Bild ist kognitiv beeinflußbar.
Kosslyn´s Berechnungsmodell von Bildern
Theorie und Modell
Annahmen:
Visuelle Bilder sind in einem speziellen räumlichen Medium abgebildet
Es hat die Eigenschaften:
es hat eine begrenzte Ausdehnung
es hat Umrandungen und bildet räumliche Relationen ab.
es hat einen Bereich mit hoher Auflösung im Zentrum.
es hat eine gekörnte Auflösung
wenn ein Bild generiert wurde, beginnt es zu verschwinden. Wenn es
länger erhalten werden soll, muß es aufgefrischt werden.
Bilderfiles enthalten Informationen, wie das Bild im räumlichen Medium
gespeichert ist.
Propositionale Files haben Informationen über die Teile des Objektes
verschiedene Prozesse haben Zugriff auf diese Files, um Bilder zu
generieren, interpretieren und zu transformieren.
Beim Generieren eines Bildes sind verschiedene Prozesse beteiligt.
räumliche, die das Bild repräsentieren
propositionale
Bilderfiles, die die Information speichern
Generierungsprozesse, die das Bild aus diesen Files erschließen
Räumliches Medium:
wie ein Fernehbildschirm
Es bildet die Bilder nicht in einer einheitlichen Auflösung ab, sondern sie
werden zu den Rändern hin verschwommener
Bilder und propositionale Files
Es gibt Bilderfiles, die die Koordinaten der Punkte im räumlichen Medium
definieren. Manche bilden skeletale Bilder. Die detaillierten Teile sind in
anderen Bilderfiles gespeichert.
Propositionale Files zählen die Eigenschaften und deren Beziehungen auf.
Alle Teile korrespondieren über ein Bilderfile, das die Basisannahmen zur
Konstruktion des ganzen Bildes enthält.
Propositionale Files enthalten auch Informationen über die Größe des
Objektes und über seine übergeordneten Kategorien.
Bildprozesse
Der Prozeß beinhaltet drei Schritte:
abbilden: die Informationen über die Koordinaten des Bildes werden
im räumlichen Medium repräsentiert. Solange keine Größenangaben
vorhanden sind, wird das Objekt im Areal mit der höchsten
Auflösung abgebildet.
finden: Dieser Prozeß hilft dem Legen-Prozeß, die zugehörigen
Details zu finden, an denen die neuen Teile angelegt werden sollen.
legen: Dieser Prozeß dirigiert den Abbildungsprozeß, in welchen
Orten und Relationen die restlichen Teile das Bildes gelegt werden
sollen.
Es gibt weitere Prozesse: Scannen, rotieren, etc.
Es gibt Prozesse, die Bilder aus dem Langzeitgedächtnis
repräsentieren.
Aufgabe, Bilder zu verfolgen
Vpn sollen sich eine Ente vorstellen. “Kannst du den Schnabel sehen?” Die
Variation bestand darin, das Item im Zusammenhang mit anderen Items zu
visualisieren. Zum Beispiel wurde ein Hase entweder mit einem Elefanten
oder mit einer Fliege verbildlicht. Von der Theorie ausgehend, daß das Bild
granuliert dargestellt wird, müßte es Auswirkungen auf die Erkennung der
Details geben, die in verzögerten Antwortzeiten gemessen werden. Wenn
Vpn Merkmale des kleineren Tieres sehen sollten, dann berichteten sie, daß
sie an das Tier heranzoomten.
Chambers et al. Versuch: Bild der Hasenente (S. 225). Vpn sollten das Bild
anschauen, es dann im Gedächtnis behalten. Sie waren nicht mehr fähig, die
andere Interpretation des Bildes zu sagen, wenn sie es nicht mehr vor Augen
hatten. Sie konnten es aber zeichnen und dann die andere Variante
erkennen. “Was ein Bild darstellt, hängt davon ab, was es meint.”
Experimente im räumlichen Medium
Kosslyn machte Versuche, um die begrenzte Ausdehnung des räumlichen
Mediums zu testen.
Annahme, das visuelle Feld hat einen 100° Winkel. Wenn wir uns nahe an
ein großes Objekt bewegen, könnte es das gesamte Feld ausfüllen, oder es
sogar überfluten. So sollte es auch in der mentalen Repräsentation passieren.
Kosslyn Versuch: Vpn sollten an ein Objekt mental herangehen, bis das
gesamte Feld von dem Objekt ausgefüllt war. Dann sollten sie schätzen, wie
weit das Objekt noch entfernt war. Wenn es einen Overflowpunkt wie in der
Realität gibt, sollte die Entfernung größer sein, je größer das Objekt. Diese
Ergebnisse wurden gefunden.
Neuropsychologische Befunde über visuelle Bilder
Wenn die Prozesse, die Bilder aus dem Langzeitgedächtnis repräsentieren, gestört sind,
sollten die Patienten nicht in der Lage sein, Bilder aus dem Gedächtnis zu malen oder zu
beschreiben. Gleichzeitig sollten sie sie aber wiedererkennen und abzeichnen können.
Solche Patienten wurden gefunden. Diese Prozesse laufen in der rechten Hemisphäre ab.
Nur die imaginäre Generationen laufen in der linken ab.
Repräsentation im Konnektionismus
Verteilte Repräsentation: Das Aussehen und der Geruch einer Rose
Muster Assoziator S. 228
10. Objekte, Konzepte und Kategorien
Menschliches Wissen
Objekte (Hund, Waschmaschine) und Relationen (über, treten)
Locke: Konzepte sind atomische Einheiten, die wie Moleküle zu komplexen Strukturen
kombiniert werden können.
Die Definierenden-Attribute-Sicht
Gottlob Frege: ein Konzept besteht aus definierenden Attributen.
Stärke eines Konzepts: Attribute definieren, was ein Mitglied des Konzepts ist und was
nicht.
Ausdehnung eines Konzepts: Anzahl der dazugehörigen Objekte.
Beispiel: Wenn die Attribute des Konzeptes Junggeselle sind: männlich, Single,
erwachsen, dann muß jedes Mitglied dieses Konzeptes diese Attribute erfüllen.
Alle Mitglieder des Konzepts sind gleich.
Hierarchisch angeordnet. (Möbel, Stuhl, Küchenstuhl)
Collins und Quilllians Netzwerktheorie
Annahmen
Konzepte sind hierarchisch auf miteinander verbundenen Knoten angeordnet. (Tier,
Vogel, Elster)
Ein Konzept hat eine Anzahl von Attributen auf der jeweiligen Ebene.
Die Untergeordneten Knoten übernehmen die Eigenschaften der Übergeordneten
Knoten. (Ein Vogel hat automatisch die Eigenschaften, die auch ein Tier hat.)
Einige Konzepte passen nicht in die übergeordneten Knoten. (Wenn das Konzept
Vogel die Eigenschaft “kann fliegen hat” ist ein Strauß trotzdem ein Vogel.)
Es gibt Prozesse, die die Knoten nach Informationen absuchen. “Ist ein
Kanarienvogel ein Vogel? sollte nicht so lange brauchen wie Ist ein Kanarienvogel
ein Tier? (empirisch bestätigt)
Alle Merkmale sind gleich wichtig.
Vorhersagefehler der Definierenden-Attribute Theorie:
Conrad fand, daß es typischere und weniger typische Attribute eines Konzeptes
gibt.
Es sind nicht alle Mitglieder einer Kategorie gleich wichtig und repräsentativ.
Probleme mit der Konjunktive-Attribute Theorie:
Einige Konzepte heben keine definierenden Attribute. Wittgenstein führte das
Beispiel ”Spiel” an. Hier gibt es “oder-Verknüpfungen”.
Manchmal denken Vpn, ein Item ist ein Mitglied, ein anderes Mal nicht.
Smith: Vpn brauchten länger für die Frage: Ist ein Huhn ein Vogel?, als für die
Frage: Ist ein Huhn ein Tier?
Definierende-Attribute und Charakteristische-Attribute Theorien
Feature-Vergleichs Theorie:
Es gibt zwei Typen von Attributen, die mit Vergleichsprozessen arbeiten.
definierende (alle Mitglieder der Kategorie teilen diese) und charakteristische
Attribute
der Prozeß der Verifikation (Ein Strauß ist ein Vogel) wird in zwei Schritten
ausgeführt
alle Attribute werden verglichen
nur die definierenden Attribute werden verglichen
Der zweite Schritt ist nur notwendig, wenn der erste kein Ergebnis bringt.
Aber: Loftus Versuch: Ist ein Geier ein Vogel? Sollte nach der Theorie genau so
lange benötigen wie: Ist ein Vogel ein Geier? Aber die Ergebnisse stützen die
Theorie nicht.
Prototyp (Charakteristische-Attribute) Theorie
Kategorien sind um zentrale Prototypen organisiert.
Ein Objekt ist Mitglied, wenn eine hohe Übereinstimmung mit dem Prototyp ist.
Grenzen sind nicht klar.
Mitglieder eines Konzeptes lassen sich nach dem Grad der Typischheit einordnen.
Berlin et al. .Farbversuche mit Dani:
Basisfarben wurden festgelegt. 11
In verschiedenen Kulturen wurden die Vpn gefragt, welche Farbenuance wohl die
typischste für eine bestimmte Farbe sein könnte. Hohe Übereinstimmung. Dani, die
nur zwei Farben benennen, konnten diese Basisfarben besser erkennen und lernen,
als die anderen. ⌦ Prototypen
es gibt natürliche und künstliche Kategorien.
Die typischen Mitglieder einer Kategorie sind die, die Kinder als erstes lernen.
Konzeptuelle Hierarchien in der Prototyp Theorie:
Hierarchien haben drei Ebenen:
superordinate
basic
subordinate
die Basicebene hat die beste Ökonomie, auf dieser Ebenen werden Attribute mit
keiner anderen Kategorie geteilt.
Es werden am meisten Attribute auf der mittleren Ebene genannt.
Kritik: Viele Kategorien haben aber keinen Prototypcharakter. (abstrakte Begriffe)
Wie werden Konzepte gebildet?
Tversky´s Kontrastmodell der Ähnlichkeit
Die Ähnlichkeit von zwei Konzepten basiert auf Funktionen, die die Attribute
vorgeben, die von den Konzepten geteilt werden. S. 247
Die Komponenten werden gewichtet, weil die Ähnlichkeit von a zu b ist nicht
gleich der Ähnlichkeit von b zu a.
Erweiterte Ähnlichkeitsmodelle, die die Relationen einbinden
S. 249 Vpn berechnen verschiedene Relationen mit ein und wichten sie.
Goldstone´s MAX Theorie: attributionale und relationale Ähnlichkeiten sind
unterschiedlich gespeichert. Geteilte Ähnlichkeit beeinflußt die beurteilte
Ähnlichkeit um so mehr, je größer der dazugehörige Pool ist.
Konnektionistisches Modell des Konzeptlernens
IAC (interaktives Aktivationsnetz) von McClelland
Die Ähnlichkeit zwischen Konzepten wird durch die Gemeinsamkeiten der
verschiedenen Aktivierungen zwischen den Knoten gefunden.
S. 250,251
Es gibt für jeden einen Personenpool, es gibt einen Namenspool... Die
Eigenschaften im gleichen Pool inhibieren sich.
Wenn die Verbindungen gebildet wurden, wird ein Kreis durchlaufen, in
dem die Verbindungen immer wieder aktiviert werden, bis sie einen stabilen
Level erreicht haben. (clamping)
Wenn ein Knoten angesprochen wird, werden die anderen Knoten zu einem
bestimmten Grad aktiviert.
Generalisierung: Wenn wir einen Knoten aktivieren, bekommen wir eine
gewichtete Beschreibung der Attribute und erlangen typische Attribute.
Konzeptuelle Kombination
Kombinationen kommen in unterschiedlichen Formen vor: Adjektiv-Nomen, AdverbAdjektiv-Nomen, Nomen-Verb
Nach der Theorie der Definierenden Attribute werden die Konzepte der gemeinsamen
Kombination angesprochen. Ein roter Apfel würde also das Konzept von roten Dingen und
das Konzept Apfel ansprechen.
Konzeptinstabilität:
Barsalou: Die Punkte, aus denen ein Konzept entsteht sind kontextabhängig.
Ein Mann stimmt das Klavier ⌦ ein Mann trägt das Klavier
Einige Konzepte werden aus dem Stehgreif gebildet: Sachen, die man auf dem Flohmarkt
verkaufen will.
Neurologische Belege für Konzepte
WLP litt unter Demenz. Konnte lesen, aber Verständnis fehlte. Sie konnte Sachen auf
Bildern nicht benennen. Sie sagte aber Worte der gleichen Kategorie. (Löffel war
abgebildet und sie sagte Gabel)
EM litt unter Demenz. Er konnte keine Kategorien zuteilen aber Eigenschaften.
MD hatte nur Schwierigkeiten, Früchte und Gemüse zu kategorisieren.
11. Beziehungen, Geschehen, Schemata
Beziehungskonzept
repräsentierende relationale Konzepte
Charles Fillmore: Fallgrammatik
Prädikate sind Argumente: hit (Agent, Rezipient, Instrument)
Kritik: kein Zusammenhang zwischen der Speicherung und der
linguistischen Beschreibung
Semantische Dekomposition von relationalen Konzepten:
Schank: Primitives (S. 259)
Jedes Primitive hat seine eigene semantische Basis, die für alle Verben gleich ist.
(Z. B.: Akteur, Akt, Objekt, Richtung zu, Richtung von)
Gentner: gut verbundene Sätze müßten länger als schlecht verbundene Sätze
verarbeitet werden. Versuch: Ida verkaufte die Uhr an ihren Vermieter, Ida schickte
die Uhr an ihren Vermieter. Der erste ist besser verbunden, weil sie gleichzeitig
Rezipient von Geld ist. Recallversuch bestätigte die Annahme, daß besser
verbundene Sätze besser behalten werden.
Historie der Schematheorien:
Schemata sind ist Skripten organisiert
Schemata (Schank und Abelson)
Definition:
bestehen aus verschiedenen Relationen und Variablen und deren Wichtungen
Relationen können verschiedene Formen annehmen. Einfache: ist ein, schlagen;
komplexe, kausale: begründen, hervorrufen, befähigen
Variablen enthalten Sub-Schemata
Schemata, die generelles Wissen enthalten, können auf mehrere Situationen
angewandt werden.
Schemata können Variablen (Slots) offenlassen.
Rollenslots werden in der spezifischen Situation mit realen Personen gefüllt.
Bower et al. Versuch: fragten 20 Dinge, die man tut, wenn man Essen geht. Hohe
Übereinstimmung
Es werden Ressourcen für die neuen Dinge frei.
Schemaentstehung
Andersons Act-modell: Das erste Mal wurstelt man sich durch, beim zweiten Mal findet
man Ähnlichkeiten, die dann abstrahiert werden und man schließt gleichzeitig die Dinge
aus, die sich unterscheiden.
Rumalhart et al.: drei verschieden Arten, Schemata zu bilden:
Lernen durch Zuwachs: neue Elemente werden aufgenommen
Tunen: Man verfeinert ein Schema und bessert es aus
Restrukturierung: Lernen neuer Schemen, auch unter Zuhilfenahme von alten
Skripten
Schanks Dynamische Gedächtnistheorie
Flexiblere Skripten
Pläne, die das Wissen über abstrakte Ziele enthalten, die der Akteur hat.
Brower fand, daß verschiedene Skripten durcheinandergebracht wurden, obwohl das bei
Skripttheorie nicht möglich ist. Arztbesuch und Zahnarztbesuch
MOPs, TOPs, TAUs
MOP: memory organisation packet
Szenen
Zum Beispiel Situationen, in denen man im Warteraum sitzt
Kombinierbar und dekombinierbar
TOP: Thematic organisation points
gleiches Thema der Situation
Zum Beispiel Romeo und Julia haben das gleiche Thema wie die West side
Story
TAU: Thematik abstraction unit
Plan-Ziel-Muster
Heuristiken
Wissen über das gelingen und Fehlschlagen von Plänen und deren
Verallgemeinerung
Seifert et al. Versuch: Vp lasen ein Geschichte, die ein TAU enthielt, dann ließen die
Wiedergaben auf Gebrauch von TAU schließen.
Analoges Problemlösen läßt auf TOPs schließen.
Erklärungsbasierende Sicht von Konzepten
Konzepte enthalten mehr als Attribute
Konzepte enthalten kausales und Hintergrundwissen
Rips Versuch: Vp mußten entscheiden, ob eine fünf Inch große Scheibe eher eine Pizza
oder eine Münze sein könnte. Zweite Gruppe von Vp mußten entscheiden, ob die Scheibe
eher der Pizza oder der Münze ähnlich sei. Erste Gruppe sagte, daß sie eher eine Pizza sein
könnte, zweite Gruppe sagte, daß sie der Münze ähnlicher sei. Vorwissen, daß es Pizzen in
verschiedenen Größen gibt, daß eine Münze aber immer gleich groß ist.
Zentrale Annahmen:
Konzepte können Attribute enthalten
Sie haben aber auch Relationen zwischen diesen Attributen.
Sie sind nicht unflexibel
Sie sind beeinflußbar von Wissen und Umwelt (ein Klavier spielen, oder es tragen
⌦ die Wichtigkeit der Attribute verschiebt sich.)
Es ist leichter, Attribute zu lernen, die additiv miteinander verbunden sind, als solche, die
disjunktiv miteinander verbunden sind.
12. Sprachperzeption und Lesen
Sprache hören
Probleme der Sprachperzeption
Linearitätsproblem: Ein Sprachsegment überlappt das nächste
“nicht-invariant”-Poblem: Die Phoneme werden nicht immer gleich ausgesprochen
sondern werden durch den Klang der nächsten und vorderen beeinflußt.
Segmentationsproblem: Man muß unterscheiden, wo der Wortstrom unterteilt wird.
Sprachwahrnehmung und auditive Wahrnehmung
Die linke Hemisphäre ist für Sprachwahrnehmung, aber nicht für andere auditive
Stimuli verantwortlich. ⌦ Modul
Remez et al. Versuch: Vpn hörten eine künstliche Sprache, die eine Gruppe wußte
dies nicht und konnte nur rauschen hören, die andere Gruppe konnte Sprache hören.
Wortwahrnehmung
Bottom-up und Top-down Prozesse
Bottom-up: datengesteuert, Top-down: Konzeptionell gesteuert.
Merkmale von Phonemen:
Art der Produktion:
oral oder nasal oder frikativ (teilweise Blockierung des
Luftstromes
Ort der Artikulation
sprechen: Die Larynx vibriert nicht für lautlose Phoneme
Wenn Hören durcheinandergerät, passiert das meistens bei
Phonemen, die sich nur in einem Merkmal unterscheiden.
Warren: Phonemischer Restorationseffekt. Versuch: Ein Buchstabe
eines Satzes wurde weggelassen und durch ein Husten ersetzt. Die
Vpn hörten keinen weggelassenen Laut.
Samuel: verschiedene Erklärungen:
Der Kontext kann direkt beim Bottom-up Prozeß
beeinflussen
Kontext kann nur eine Bezugsquelle für Informationen sein,
die vom Zuhörer genutzt wird. Es wird eine
Antwortwahrscheinlichkeit gebildet.
Die Studien sprechen für eine Antwortwahrscheinlichkeit,
weil die Vpn mit besserem Kontext besser ersetzten.
Sprachmuster:
Intonation, Betonung...
Sherlock Holmes erwartete nicht....
...die schöne junge Comptess aus Ungarn
...daß
die schöne junge Frau eine Schwindlerin war.
Vpn konnten an der Betonung unterscheiden, welches Ende
folgen würde.
Lippenlesen:
MacDonald Versuch: Ein Video wurde so präpariert, daß
jemand “ba, ba..” sagte, was langsam in ein “ga, ga...”
umgewandelt wurde, die Lippenbewegungen aber weiterhin
bas machten. Vpn hörten ein da, da...
Theorien der Wortwiedererkennung:
Motortheorie der Sprachwahrnehmung:
Liberman: Zuhörer machen einige Sprechbewegungen mit.
Dorman et al. Versuch: Please say shop, Please say (Pause) shop. Der
Zweite Satz wurde als Please say chop mißverstanden, weil uns die
Muskulatur zwingt, eine Pause zwischen say und chop zu machen, nicht
aber zwischen say und shop.
Aber: Simultanübersetzer können hören und sprechen gleichzeitig. Die
Motorik scheint nicht zwangsläufig nötig zu sein.
Kohortentheorie
Marslen-Wilson et al.:
Am Anfang der auditiver Präsentation eines Wortes werden die
Worte aktiviert, die bis jetzt Ähnlichkeit mit dem gehörten Abschnitt
haben. Wort-anfangs-Kohorte
Aus dieser Kohorte werden die Worte eliminiert, die nicht in den
weitergehörten Abschnitt des Wortes oder in die semantische
Struktur des Satzes passen.
Der Prozeß hört dann auf, wenn nur noch ein Wort übrig bleibt.
Wiedererkennungspunkt.
Forster: serielle Prozeßtheorie
Sprache wird nach fixen, invarianten Prozessen seriell analysiert.
Marsen-Wilson et al. Versuch: Wortmonitoringtask, normale Sätze,
syntaktisch richtige, aber sinnlose Sätze, Randomsätze. Vpn sollten ein
Wort finden, das sich auf ein bestimmtes Wort reimte, oder identisch war.
Annahmen: nach der Kohortentheorie werden die sensorische Information
und der Kontext des Satzes gleichzeitig beachtet. Nach der seriellen Theorie
werden erst die sensorischen und dann die Kontextinformationen beachtet.
Ergebnisse: Bei längeren Worten und Kontext wurde nicht die gesamte
sensorische Information benötigt. Spricht für die Kohortentheorie.
Aber: nach der Kohortentheorie sollte ein Wort, das auf -ent endet und als
ersten Phonem eine Mischung aus d und t hat weder das Wort tent noch dent
aktiviert werden. Aber sie wurden beide aktiviert.
In der neuen Fassung der Theorie war die Annahme, daß die Kohorte eine
graduelle Aktivierung von Worten ist und dasjenige mit der höchsten
Aktivierungsrate gewählt wird.
TRACE Theorie:
McClelland et al.: Neztwerkmodell
interaktiv
Drei Einheiten oder Knoten mit verschiedenen Ebenen:
Merkmale (Phoneme, Art der Aussprache)
Phoneme
Worte
Merkmalsknoten sind mit Phonemknoten und diese mit Wortknoten
verbunden.
Verbindungen zwischen den Ebenen gehen in beide Richtungen und
sind nur exitatorisch
Verbindungen auf der selben Ebene sind inhibitorisch.
Knoten beeinflussen die relative Aktivierung der anderen Knoten
und ihre Verbindungsstärke.
Die Spreading Aktivierung entwickelt ein Muster von Aktivierung
und von Spuren (Traces)
Das Wort wird nach dem Aktivierungslevel gewählt.
Bottom-up und Top-down Prozesse laufen interaktiv ab.
Kognitive Neuropsychologie der Wortverarbeitung
es gibt Patienten, die nicht in der Lage sind, Wörter nachzusprechen.
Ellis und Young Modell der Verarbeitung von gesprochenen Worten:
auditives Analysesystem: extrahiert Phoneme aus dem Sprachstrom
auditives Input Lexikon: Wörter, die man schon mal gehört hat, hat aber
keine Informationen über den Sinn.
semantisches System: enthält die Bedeutung der Worte.
Output Lexikon: enthält die gesprochenen Wörter
Phonem Ebene: betrifft das Gesprochene
Diese Komponenten werden auf drei verschiedenen Wegen benutzt
Route 1: auditives Input Lexikon, semantisches System,
Sprachoutput Leikon. Normaler Weg, bekannte Worte zu
identifizieren. Wenn diese Route funktioniert, kann man bekannte
Worte richtig aussprechen, aber keine unbekannten.
Route 2: Input Lexikon, Output Lexikon. Wenn jemand diese Route,
aber nicht die zweite Route benutzen kann, würde er zwar die Worte
aussprechen können, nicht aber ihren Sinn verstehen. Patientin
konnte geschriebene Sätze verstehen, aber keine Sprache, konnte
aber Diktate schreiben.
Route 3: auditorische Analyse, Phonem Ebene. Patienten mit dieser
Route sollten NonWorte wiederholen, aber nicht verstehen können
und auch kaum eigene Sprache produzieren.
Tiefe Dysphasie:
Manche Patienten machen semantische Fehler beim wiederholen von
Worten. Sie sagen Worte, die mit den zu wiederholenden zu tun
haben. Nicht aber, wenn sie laut lesen. Patient war nicht in der Lage,
Non-Wörter zu Wiederholen.
Grundlegende Leseprozesse
Augenbewegung beim Lesen:
Sackaden können, wenn sie erst einmal initiiert sind, nicht mehr die Richtung
ändern oder gestoppt werden. Sie umfassen um die acht Buchstaben. Ein heller
Lichtblitz ist nicht wahrnehmbar während einer Sackade.
Oregan et al.: Kognitive guidance Theorie:
Fixation fällt auf Worte, die informativ sind.
Worte wie “die” werden kürzer fixiert, als andere dreibuchstabige Wörter.
Fixation fällt eher auf längere, informativere Wörter und meistens in deren
Mitte.
Die Begrenzung des fovealen Feldes wurde mit der Fenstertechnik
untersucht. Ein Fenster wird um den Fixpunkt des Lesers gelegt. Wenn der
Leser die Augen bewegt, wird das Fenster verschoben. Der Effekt der Größe
des Fensters kann verglichen werden. Die Spanne liegt bei etwa vier
Buchstaben nach links und 15 nach rechts. Die linke Grenze ist immer durch
einen Wortanfang gegeben.
Es werden drei Spannen postuliert:
totale perzeptuelle Spanne: Areal, aus dem Information gezogen
werden kann.
Buchstabenidentifikationsspanne: Spanne, aus der Informationen
über Buchstaben gezogen werden.
Wortidentifikationsspanne: Information für die Worterkennung
die erste ist die längste und die letzte die kürzeste.
Rayner et al. Versuch: Die Fixzeit auf “tune” wurde kürzer, wenn ein
ähnliches Wort “turc” kurz vorher präsentiert wurde. Der parafoveale
Prozeß reicht nicht bis zur semantischen Ebene.
13. Sprachverständnis
Satzverarbeitung
drei Ebenen der Verarbeitung:
syntaktische, grammatikalische Struktur: Parsing
Literarischer Sinn
Interpretation des intendierten Sinnes
Parsing:
Gartenwegmodell:
Frazier und Rayner:
nur eine syntaktische Struktur pro Satz wird in Erwägung gezogen
Der Sinn wird nicht mit ins Parsing einbezogen.
Die einfachste Struktur wird gewählt. Es gelten das Prinzip der
minimalen Bindung und das Prinzip des späten Abschlusses.
Nach dem Prinzip der minimalen Bindung wird die Struktur gewählt,
die die wenigsten Knoten bildet.
Nach dem Prinzip des späten Abschlusses wird ein neues Wort,
soweit möglich, in die alte Struktur integriert.
Die Verarbeitungszeit sollte ansteigen, sobald eins der Prinzipien nicht
angewandt werden kann. Versuche mit Augenbewegungsdaten unterstützten
diese Hypothese.
Kontextgeleitete Prozeßtheorie:
Taraban und McClelland
Die Erwartung des Lesers, was kommt, ist von Bedeutung.
Schlüsse ziehen
Anaphora:
Nomen aus dem laufenden Satz muß aus dem vorigen erschlossen werden. Fred
verkaufte John sein Auto, dann verkaufte er ihm sein Haus.
Distanzeffekt:
Die Nähe zu dem vorigen Nomen ist wichtig.
Aber Clifton und Ferreira Versuch: Die Vpn bestimmten ihr Lesetempo
selber. Die Zeit war kürzer, wenn das Substantiv das Thema des Textes war,
länger, wenn dies nicht so war.
Wo werden Schlüsse gezogen?
Text S. 307
O´Brien et al. Versuch: Zwei Möglichkeiten: Der Schluß wird gleich gezogen oder
der Schluß wird erst gezogen, wenn das Wort Messer auftaucht. Die Lesezeit sagte
aus, daß es keinen Unterschied gab, ob man Messer oder noch einmal Waffe las.
Der Schluß wurde gleich gezogen. Wenn nicht das Wort stechen im ersten Satz
steht, sondern angreifen, wurde der Schluß erst im zweiten Satz gezogen.
Welche Schlüsse werden gezogen? (Konstruktivisten)
Bransford et al. Versuch: “Drei Schildkröten sitzen auf einem Floß, und ein Fisch
schwamm unter ihnen.” Der Schluß würde gezogen werden, daß der Fisch unter
dem Floß schwimme. Rekognitionstest: “Drei Schildkröten sitzen auf eine Floß und
ein Fisch schwamm unter ihm.” Die meisten Vpn waren sicher, daß das der
originale Satz war. Es waren genauso viele, wie in der Gruppe, die den originalen
Satz präsentiert bekamen.
Die Minimalisten Hypothese
McKoon und Ratcliff:
Schlüsse sind entweder automatisch oder strategisch
Einige automatische Schlüsse ziehen die fehlende Information aus dem
Text.
Andere automatische Schlüsse beruhen auf Informationen, die leicht im
Gedächtnis zugänglich sind.
Strategische Schlüsse entstehen im Einklang mit den Zielen des Lesers.
Manchmal entsteht ein lokaler Zusammenhang.
Versuch: “Die Schauspielerin fiel aus dem 14. Stock.” Wenn ein automatischer
Schluß gezogen wird (Konstruktivisten), sollten in einem Rekognitionstest die
Worte erkannt werden, die gar nicht im Text waren (tot). Wenn nicht, dann stützt
das die Minimalistentheorie. Ergebnisse: Keine Unterschiede zu Kontrollworten.
Lokale Inkohärenz wird automatisch geschlossen, weit gestreute Schlüsse werden
strategisch gezogen. Versuch: Kurztext, mit einem Hauptziel (Einen Präsidenten
ermorden) ein oder zwei Unterziele (mit einem Gewehr oder einer Handgranate).
Rekognitionstest auf Zeit. Ergebnis: Großer Unterschied zwischen lokalen und
globalen Schlüssen. Die lokalen wurden automatisch gezogen, die anderen nicht.
Suche nach Sinn Theorie
Graesser et al.:
Zielannahme: der Leser konstruiert einen Sinn, der sich auf seine Ziele
bezieht.
Kohärenzannahme: der Leser versucht einen Sinn zu konstruieren, der mit
dem Text kohärent ist.
Erklärungsannahme: der Leser versucht die Aktion, den Verlauf und die
Handlung zu erklären.
Wenn der Leser keine Notwendigkeit hat, einen Sinn zu finden, macht er es auch
nicht. (Texte, die er nicht versteht)
Es gibt Schlüsse, die normalerweise nicht gezogen werden: keine Schlüsse über die
Zukunft, wie Aktionen zu Ende gehen.
Innere Sprache
1. Subvokale Artikulation: es werden Muskeln im Sprachtrakt Trakt bewegt
2. Phonologisches Kodieren: Man hat das Gefühl, man höre seine eigene Stimme beim
Lesen.
Hardyck et al. Versuch: Vpn bekamen ein Feedback über Muskelbewegung und sollten
den Ton abstellen. Durch Verhinderung der subvokalen Artikulation wurde die
Verarbeitung von schwierigen Texten schlechter.
Baddeley und Lewis Versuch: Artikulatorische Suppression durch lautes Blah, blah. Sätze
wurden präsentiert, die sinnvoll oder regelwidrig waren (syntaktische Anomalie: zwei
Worte wurden vertauscht oder semantische Anomalie: ein völlig sinnloses Wort wurde
eingefügt). Die Geschwindigkeit bei der Entscheidung, welcher Satz sinnvoll ist, war nicht
beeinflußt. Aber die Fehlerzahl stieg bei syntaktischer Anomalie an.
Rayner und Pollatsek: homophonisches Lesen:
Worte, die ähnlich oder gleich klingen, sollten die Leseleistung beeinflussen, wenn
das phonologische Kodieren wichtig ist.
Versuch: Visuell inkorrekt, phonetisch inkorrekt (I am kill)oder visuell inkorrekt,
phonetisch korrekt (Tie the not), im zweiten Fall machten die Vp mehr Fehler,
wenn sie die Richtigkeit des Satzes einschätzen sollten. Klang des Wortes wird mit
in das Satzverständnis eingeschlossen.
Sprachverständnis und innere Sprache
Nach dem model des Arbeitsgedächtnisses nach Baddeley geht Information über
gesprochene Worte direkt in einen phonologischen Speicher. Beim Lesen geht die
phonologische Information entweder indirekt durch subvokale Artikulation oder
durch phonologische Information im Langzeitgedächtnis in den Speicher.
Geschichtenverarbeitung
Kintsch und van Dijk´s Model:
Zwei Einheiten der Analyse:
Argument: Sinn des Wortes
Proposition: kleinste Einheit von Sinn, der wir einen Wahrheitswert zuteilen
können.
zwei Ebenen in der Geschichte:
Mikrostruktur: Propositionen werden extrahiert
Makrostruktur: Sinn der Geschichte wird geformt.
Propositionen werden in einem Kurzzeitarbeitspuffer mit begrenzter Kapazität
gelagert.
Zwei Propositionen, die sich ein Argument teilen sind verbunden. Diese
Verbindung erscheint nur im Puffer.
Prozeßkreis:
in Abständen wird der Puffer geleert, bis auf einige wichtige Propositionen.
Die Makrostruktur kombiniert schematische Informationen mit Mikrostruktur
Regeln:
Löschung: nicht gebraucht Propositionen
Generalisierung: spezielle Propositionen werden gegen generelle
ausgetauscht.
Konstruktion: eine Sequenz von Prop. wird gegen eine einzige, die deren
Konsequenz ist, ausgetauscht.
Kintsch und Keenan Versuch: Sie erhöhten die Anzahl der Propositionen in einem
Satz bei gleicher Wortzahl. Die Lesezeit erhöhte sich um eine Sekunde pro
zugefügter Proposition.
Propositionen enthalten Sinn, weniger genauen Wortlaut.
Kintsch´s Konstruktions-Integrations Modell
Sätze werden in Propositionen umgewandelt.
Diese bilden im Kurzzeitpuffer ein propositionales Netz.
Jede Proposition erreicht eine assoziativ verbundene Proposition im
Langzeitgedächtnis.
Propositionen aus dem Text und aus dem Langzeitgedächtnis und die aus dem Netz
enthalten viele unwichtige Elemente
Ein Spreading Aktivierungsprozeß selektiert dann die Propositionen für die
Repräsentation: Integrationsprozeß
Die Repräsentation ist im episodischen Textgedächtnis gespeichert.
insgesamt drei Ebenen: Textrepräsentation, Propositionale Repräsentation,
situationale Repräsentation.
Versuch: Kurzgeschichte, die Vergessensrate war auf der untersten Ebene am höchsten,
auf der obersten am niedrigsten.
Blenberg et al. Versuch: Geschichte, in der ein Jogger entweder sein Sweatshirt anzog oder
es auszog. Bei der Version, wo er es anzog, konnten sich die Vpn besser an des Sweatshirt
erinnern.
Schemaansatz in Geschichtenverständnis:
man bildet Erwartungen durch das Wissen, daß in den Skripten gespeichert ist.
Rumelhart er al.:
Schemas variieren von einfach bis komplex
Schemas sind hirarchisiert
Schemas arbeiten in Top-down Prozessen
Slots haben optionale oder fixe Werte
Geschichtenverständnis:
Top-down Prozesse
Bartlett: Gedächtnis wird auch durch Vorwissen beeinflußt. Versuch:
Geschichten, die nicht mit dem Wissen übereinstimmten. Aus einer anderen
Kultur. Die Nacherzählung wurde so verändert, daß sie einer englischen
Geschichte glich.
Schemata beeinflussen die Wiedergabe: Bransford et al. Versuch:
Geschichte über einen Makler, der ein Haus verkauft, bzw. über jemanden,
der sich ein Haus verkaufen läßt. Wenn Vpn aufgefordert wurden, die
Rollen zu tauschen und sich in die Rolle des Käufers/Verkäufers zu denken,
dann erinnerten sie mehr relevante Sachen der jeweiligen Rolle.
Thorndyke postulierte, daß die Geschichtsgrammatik wichtig sei. (Thema,
Handlung, Setting und Auflösung) Versuch: Das Thema war entweder am
Anfang der Geschichte gegeben, am Ende, oder überhaupt nicht. Die
Erinnerungen waren am besten, wenn das Thema am Anfang war, am
schlechtesten, wenn es am Ende war.
Ein Ereignis später in einer Geschichte wird wahrscheinlicher erinnert,
wenn das Ereignis davor auch erinnert wurde.
Theorien über Lesen
Kapazitätstheorie:
Just et al.: basiert auf dem Arbeitsgdächtnis als Teil der zentralen Exekutive.
Es wird für Speicherung und für Prozesse gebraucht.
Um Speicherkapazität zu sparen, werden Worte beim ersten Lesen nicht im
Langzeitgedächtnis nicht gespeichert und überflüssige Information wird
rausgeworfen.
Menschen haben individuelle Speicherkapazität. Die mit größerer haben ein
besseres Sprachverständnis. ⌦ Lesen-Spanne: Die Anzahl der Sätze, in denen eine
Person mindestens 50% der letzten Worte im Satz wiedergeben kann, ist die LeseSpanne. Sie korreliert hoch mit verbaler Intelligenz, Antwortverhalten auf
Inhaltsfragen, Lesegeschwindigkeit.
Personen mit einer hohen Spanne, verarbeiten uneindeutige Sätze langsamer, als die
eindeutigen. Bei Personen mit niedriger Spanne ist zwischen den
Verarbeitungszeiten kein Unterschied.
interaktives Model des Lesens:
Rayner und Pollatsek:
Bottom-up und Top-down Prozesse
Arbeitsgedächtnis hat verschiedene Komponenten:
Modul für das Behalten von innerer Sprache
einen Parser
einen thematischen Prozessor, der die wahrscheinlichste semantische
Interpretation sucht.
Langzeitgedächtnis hat verschiedene Komponenten:
Lexikon
Wissen über die Welt: semantisches Gedächtnis
Textrepräsentation
Fovealer Prozeß ist die Fixation auf das aktuelle Wort, parafovealer Prozeß fixiert
den Punkt des nächsten Wortes.
Lexikon spricht entweder direkt auf den fovealen Prozeß an, oder unter Gebrauch
von Regeln durch phonologische Rute.
Innere Sprache kann entweder direkt oder indirekt zum Lexikon führen.
Wenn bei der Repräsentation Schwierigkeiten auftreten, kann der Leser entweder
eine zweite Fixation vornehmen, oder auf die Information aus dem System der
inneren Sprache zurückgreifen.
Parser konstruiert eine syntaktische Repräsentation mit der Information aus dem
Lexikon. Er nimmt keine Rücksicht auf Sinn. ⌦ thematischer Prozessor ist für den
Sinn zuständig.
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