Am Freitag wurde das Deutsche Zentrum für Herzinsuffizienz (DZHI

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Presseinformation
06. Mai 2011
Herzschwäche auf dem Vormarsch
Neues Zentrum soll dem Trend entgegenwirken
Immer mehr Menschen leiden an Herzinsuffizienz. Mittlerweile sind rund zwei bis drei
Millionen in Deutschland betroffen, damit entwickelt sich die Herzschwäche geradewegs zu
einer Volkskrankheit. Die Prognose ist denkbar ungünstig: Die Hälfte aller Patienten stirbt
innerhalb von vier Jahren, mehr als 50 Prozent der Betroffenen mit schwerer Herzinsuffizienz
sogar innerhalb eines Jahres.
Gemeinsam für ein starkes Herz: Einzigartiges Forschungs- und Behandlungszentrum
Um die Krankheit künftig besser behandeln und verhindern zu können, wurde nun das
Deutsche Zentrum für Herzinsuffizienz (DZHI) in Würzburg gegründet. Dieses wurde am 6.
Mai 2011 offiziell eröffnet. Unter dem Dach des DZHI arbeiten erstmals Forscher und Kliniker
aus verschiedenen Fachdisziplinen gemeinsam an der Bekämpfung der Herzschwäche. Eine
derartige Einrichtung ist bislang international einmalig.
Ermöglicht wurde das Zentrum durch eine Förderung des Bundesministeriums für Bildung
und Forschung (BMBF). Das DZHI ist eines von acht Integrierten Forschungs- und
Behandlungszentren. In einem hoch kompetitiven Antragsverfahren konnte sich Würzburg
über einen Zeitraum von zwei Jahren gegen andere Standorte erfolgreich durchsetzen. Der
bayerische Wissenschaftsminister Heubisch: „Die Eröffnung des Zentrums für
Herzinsuffizienz ist ein weiterer Beweis für die Leistungsfähigkeit der Universitätsmedizin in
Würzburg und in Bayern insgesamt.“ Ausschlaggebend war neben laufender exzellenter
Grundlagen- und klinischer Forschung, ein straff strukturiertes, nachhaltiges Konzept für
Forschung, Ausbildung und Karriereplanung, sowie eine hervorragende Krankenversorgung.
Das internationale Gutachtergremium ging in seiner Begutachtung davon aus, dass das
Deutsche Zentrum für Herzinsuffizienz zukünftig eine internationale Führungsrolle
übernehmen wird. „Ich bin mir sicher, dass das Zentrum künftig die besten Wissenschaftler
aus aller Welt nach Würzburg holen wird“, schloss sich Dr. Angela Linder, Referatleiterin
Gesundheitsforschung des BMBF, dieser Meinung bei der Eröffnung an. Für die kommenden
fünf Jahre stehen den Verantwortlichen rund 25 Millionen Euro zur Verfügung.
Region profitiert unmittelbar von der Fachkompetenz
Das Deutsche Zentrum für Herzinsuffizienz verfolgt innovative Forschungsansätze und neue
therapeutische Strategien, um zu einer exzellenten Patientenversorgung beizutragen. In den
klinischen Studien des DZHI werden Patienten mit ganz unterschiedlichen Formen der
Herzschwäche auf hohem Niveau betreut. Dabei arbeitet das Zentrum, das unmittelbar in
das Universitätsklinikum Würzburg mit seinem umfassenden Leistungsspektrum
eingebunden ist, mit vielen Ärzten und Kliniken der Region zusammen. Mehrmals jährlich
bieten die Wissenschaftler des DZHI spezielle Fortbildungen für Angehörige der
medizinischen Berufe an.
Bundesweit modellhaft ist die interdisziplinäre Herzinsuffizienz-Ambulanz des DZHI. Hier
arbeiten Kardiologen, Herzschrittmacher-Experten und Nierenspezialisten, Neurologen,
Psychologen und Psychiater, Endokrinologen und Genetiker zusammen, um insbesondere
bei schweren und komplizierten Formen der Herzschwäche den individuellen medizinischen
Bedürfnissen der Patienten gerecht zu werden. Die interdisziplinäre HerzschwächeAmbulanz steht allen Patienten im größeren Umkreis offen. Zudem fungiert sie als
Informationsstelle für die Kliniken und Ärzte der Region in Fragen der HerzinsuffizienzTherapie.
Volkskrankheit Herzschwäche
Die Herzinsuffizienz oder auch Herzschwäche ist eines der häufigsten Herzleiden überhaupt
und eine der wichtigsten Ursachen verminderter körperlicher und psychischer Leistungskraft.
Sie tritt vor allem im späteren Leben auf und findet sich bei jedem zehnten Menschen über
70 Jahren in Deutschland. Durch die Alterung der Gesellschaft dürfte ihre Verbreitung weiter
zunehmen.
Zumeist verläuft eine Herzinsuffizienz als chronisch fortschreitende Krankheit, die
beispielsweise durch eine mangelhafte Durchblutung des Herzmuskels, einen Herzinfarkt
oder einen überhöhten Blutdruck ausgelöst werden kann und einer dauerhaften Behandlung
bedarf. Allerdings gibt es auch vorübergehende Formen der Herzschwäche, etwa in Folge
von Herzrhythmusstörungen oder einer Herzmuskelentzündung, die nach erfolgreicher
Therapie wieder abklingen.
Allen diesen Varianten gemeinsam ist, dass das Herz den Erfordernissen einer
ausreichenden Blutzirkulation im Körper nicht gerecht wird. Atemnot, insbesondere bei
körperlicher Anstrengung, ist die typische Folge, daneben zählen Wassereinlagerungen in
Lunge und Beinen zu den häufigen Problemen. Heute nimmt man an, dass die
Herzinsuffizienz auch die Leistungsfähigkeit des Gehirns vermindern und depressive
Störungen auslösen kann. Umgekehrt wird sie durch vielfältige Wechselwirkungen zwischen
Hirn, Herz und Organen in ihrem Verlauf bestimmt. Die Herzschwäche ist dadurch eine
Erkrankung, die den ganzen Menschen betrifft.
Bild: Eröffnung_DZHI
Bildunterschrift:
Dr. Paul Beinhofer, Regierungspräsident Unterfranken, Prof. Dr. Georg Ertl, Sprecher DZHI,
Dr. Angela Lindner, Referatsleiterin Gesundheitsforschung BMBF, Dr. Wolfgang Heubisch,
Bayerischer Wissenschaftsminister, Prof. Dr. Christoph Reiners, Ärztlicher Direktor
Universitätsklinikum Würzburg, Prof. Dr. Matthias Frosch, Dekan Medizinische Fakultät
Universität Würzburg eröffneten das Deutsche Zentrum für Herzinsuffizienz Würzburg.
(v.l.n.r.) (Bildquelle: DZHI, Abdruck kostenfrei)
Weitere Informationen unter: www.dzhi.de
Für Rückfragen stehen Ihnen zur Verfügung:
Kristina Kessler (komm.), Leitung Öffentlichkeitsarbeit Rudolf-Virchow-Zentrum
Tel.: 0931-31-80895, Handy: 0174-2118850
E-Mail: [email protected]
Alexander Berg, Geschäftsführer DZHI
Tel.: 0931 – 201-46330, Handy: 0179-5388161
E-Mail: [email protected]
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