Stockente - SWR Kindernetz

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Stockente | Tierlexikon für Kinder - Archiv | SWR Kindernetz OLI's Wilde Welt
Stockente
Anas platyrhynchos
Sie ist die bekannteste unserer einheimischen Enten: Die auffallend
braun, beige und grün gefärbten Stockenten sind auf fast allen
Weihern, Flüssen und Seen in Parks zu sehen.
Aussehen
Stockenten gehören zur Familie der Entenvögel und dort zu den
Schwimmenten.
Zu erkennen ist das an dem schwungvoll nach oben gebogenen
Schwanz, der beim Schwimmen nicht ins Wasser eintaucht. Die
Schwanzdecken sind schwarz. Die Schwanzfedern schimmern blau.
Der Bauch ist hell. Die Füße mit den
Schwimmhäuten sind leuchtend orange.
Zur Brutzeit sind die Männchen an ihrem schillernd grün gefärbten Kopf,
dem weißen Ring um den Hals, die braune Brust und den braun beige
gefärbten Rücken zu erkennen.
Viel schlichter sehen dagegen die Weibchen aus: Sie sind einfach
beige-braun meliert.
Außerhalb der Brutzeit tragen auch die Männchen ein unscheinbares
Federkleid: Sie sind dann ebenfalls beige-braun bis olivfarben.
Immer sind sie jedoch an den blau-schwarz-weißen Federn an der
Körperseite, dem so genannten Spiegel, zu erkennen.
Der Schnabel der Stockenten ist gelblich bis orange. Stockenten sind die
größten bei uns lebenden Enten: Sie werden bis zu 56 cm lang und
wiegen zwischen 700 und 1500 Gramm.
Heimat
Stockenten leben in Europa, Asien und Nordamerika. Dort kommen sie jeweils bis zur Baumgrenze im
Norden sowie bis zur Steppenzone im Süden vor. Außerdem sind sie auf Island und Grönland zu
Hause.
Lebensraum
Wo Wasser ist, gibt es meistens auch Stockenten: Sie leben an stehenden und langsam fließenden
Gewässern und nehmen sogar mit kleinen Tümpeln vorlieb.
Heute sind sie auf den Seen in fast jedem Park zu sehen. Im Winter ziehen sie manchmal auch an
Meeresküsten.
Rassen und Arten
Stockenten haben viele Verwandte: Zu ihnen gehören zum Beispiel die Krickenten, die Schnatterenten,
die Pfeifenten, die Spießenten, die Knäkenten und die Löffelenten. Von der Stockente selbst gibt es in
den verschiedenen Regionen sechs Unterarten.
Lebenserwartung
Stockenten können zehn bis 15 Jahre alt werden. Wenn sie unter menschlicher Obhut leben, können
sie angeblich sogar 40 Jahre lang leben.
Alltag
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Stockenten sind die wilden Vorfahren unserer Hausenten: Von diesen anpassungsfähigen Enten
stammen all die weißen Enten ab, die als Nutztiere gehalten werden. Oft kann man auch an Seen
Stockenten sehen, deren Gefieder weiß gescheckt ist.
Das kommt dadurch zustande, dass sich Stockenten manchmal mit
Hausenten paaren, die aus ihren Gehegen entkommen sind und sich an
Seen und Flüssen bei den Stockenten niedergelassen haben.
Manchmal leben aber auch Mischlinge von Stock- und Hausente in der
Obhut des Menschen.
Stockenten sind sehr soziale Tiere: Sie leben immer gemeinsam in
größeren Gruppen. Allerdings bilden sie nicht - wie zum Beispiel viele
Gänse - Paare, die ein Leben lang zusammen bleiben.
Sie tun sich immer nur für eine Brutsaison zusammen. Die Männchen
kümmern sich auch nicht um die Jungen:
Kurz nachdem das Weibchen die Eier abgelegt hat, ziehen sie davon. Sie
mausern sich dann und bilden dabei mit anderen Männchen eine Gruppe.
Auch wenn sie zur Gruppe der Schwimmenten gehören, können
Stockenten trotzdem tauchen.
Sie kommen allerdings nicht so tief wie die Tauchenten, sondern tauchen
höchstens einen Meter tief ins Wasser.
Dieses Tauchen, bei dem sie auf dem Gewässergrund nach Nahrung suchen, nennt man "Gründeln".
Freunde und Feinde
Stockenten können Raubtieren wie Füchsen sowie Greifvögeln zum Opfer
fallen.
Ihr größter Feind ist jedoch der Mensch: Stockenten zählen zu den
beliebtesten Jagdtieren. Jährlich werden Hunderttausende von ihnen von
Jägern erschossen.
Die Weibchen haben eine raffinierte Taktik, um ihre Eier zu schützen:
Werden sie von Feinden vom Nest verjagt, bespritzen sie die Eier rasch mit übelriechendem Kot, der
die Angreifer vertreiben soll.
Nachwuchs
Stockenten suchen sich jedes Jahr einen neuen Partner, mit dem sie nur für eine Brutsaison
zusammen bleiben. Die Paarungszeit beginnt schon im Herbst.
An den Park-Seen kann man das Paarungsritual gut beobachten: Zunächst schütteln die Männchen
sich, putzen scheinbar ihr Gefieder und lassen dann den so genannten "Grunzpfiff" hören, wobei sie
den Kopf und Körper in die Höhe recken.
Sie schwimmen um die Weibchen herum und Nicken dabei mit dem Kopf. Hat ein Entenweibchen ein
Männchen - Erpel genannt - erwählt, schwimmt es neben ihm her und zeigt mehrmals mit dem Kopf
über die Schulter nach hinten. Dieses Paarungsritual kann sich mehrmals wiederholen.
Vor der Paarung entfernt sich das Entenpaar von den anderen Enten und verbeugt sich im Wasser
mehrere Minuten lang voreinander. Erst dann findet die Paarung statt, bei der der Erpel die Ente mit
dem Schnabel am Hals festhält. Anschließend baden beide und schütteln das Wasser aus dem
Gefieder.
Ihre Nester bauen Stockenten meist auf dem Boden in der Nähe des Wassers, manchmal aber auch
weit davon entfernt.
Die Eier werden zwischen März und Juni gelegt. Ein Weibchen legt sieben bis elf hell bräunlich grüne
Eier, die matt glänzen und 25 bis 30 Tage bebrütet werden.
Ihre Mutter erkennen die Stockenten-Jungen an einem Lockruf, den die Mutter hören lässt, sobald die
Küken schlüpfen.
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Stockenten-Küken sind Nestflüchter: Sie
verlassen das Nest gleich am ersten Tag und
werden von der Mutter geführt.
Nach 50 bis 60 Tagen sind die Kleinen
selbstständig.
Anders als die Küken von Hausenten, die ein
gelbes Daunenkleid tragen, sind die Küken von wilden Stockenten
schwärzlich-braun gefärbt.
Sprache
Das laute Quaken der Stockenten kennt jeder.
Die Männchen quaken vom Herbst bis zum Frühjahr. Während der Balz lassen sie ein hohes Pfeifen
hören, das wie "fihbib" klingt. Die Weibchen rufen das ganze Jahr über "quak quak".
Ernährung
Enten sind Allesfresser: Sie ernähren sich von vielen Wasser- und
Uferpflanzen, von Wurzeln, Samen, aber auch von Schnecken, Würmern
und Kaulquappen. Manchmal fressen sie sogar kleine Frösche.
Oft gründeln sie zur Nahrungssuche im Wasser. Das heißt, sie tauchen
mit Kopf, Hals und Vorderkörper unter und suchen auf dem
Gewässergrund nach Futter. Das Hinterteil und der Schwanz ragen dabei
über das Wasser.
Haltung
Die zahmen Nachkommen der Stockenten, die Hausenten, werden heute weltweit als Nutztiere
gehalten. Von ihnen gibt es zahlreiche Rassen.
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© Südw estrundfunk 2016
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