Universität zu Köln

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Universität zu Köln
Ostasiatisches Seminar, WS 2003/04 Plenum B
Proseminar: Grundzüge der modernen chinesischen Geschichte I
Von den Opium Kriegen bis zur Gegenwart
Dipl.-Regionalwiss. Björn Alpermann
Veranstaltungsnr-Nr.:4955
Referent: Duc-Hien (Louke) Huynh
Köln, 16.12.2003
Thema: „Dritter Weg“
Partei des Demokratischen Bundes (Zeitraum 1939 bis 1949)
I.) chronologische Übersicht
1939
Okt.
- Mittelparteien gründen die
Vereinigung der Genossen für Einheit und Nationalen Aufbau
- mit 12-Punkte-Eingabe unterstützt sie Führung Chiang Kai-sheks
und fordert Reformen
1941
Feb.
Okt.
- Vereinigung bildet den Bund Demokratischer Gruppen
- Gründungsmanifest und Forderungen des BDG veröffentlicht
1944
Mai
Juli
Sept.
- BDG fordert Demokratisierung u. protestiert gegen GMD-Regime
- BDG u. lokale Kräfte planen Sturz Chiang Kai-sheks,
- Parteibildung des BDG in den Demokratischen Bund
- DB fordert Allparteien-Konferenz
1945
Jan.
Okt.
- DB fordert Koalitionsregierung
Ausbruch des Bürgerkrieges in China
Parteitag des DB in Chongqing:
- innerparteilicher Konflikt um organisatorische, programmatische
und taktische Fragen
- Jungchina-Partei verlässt den DB
- DB fordert Waffenstillstand zw. GMD und KPCh
- Abkommen zur Zusammenarbeit zwischen DB und KP
Dez.
Nov.
1946
Fortlaufende Unterdrückung des DB durch die Terrorkampagne GMD beginnen
Jan.
- Tagung der Politischen Konsultativ Konferenz in Nanjing,
auf welcher der DB Vermittlungsarbeit leistet
- DB fordert für sich u. die KP Veto-Recht in reorganisierter Regierung
und in der Nationalversammlung, GMD lehnt ab
Nov. - Einberufung der Nationalversammlung, DB lehnt Teilnahme ab
- Nationale Sozialistische Partei verlässt den DB
1947
Jan.
Juli
Okt.
- DB protestiert gegen Bürgerkrieg u. fordert Wiederaufnahme
der Friedensgespräche
- DB ruft zum Widerstand gegen Generalmobilmachung auf
und bittet US-Vertreter, die Hilfe der USA an die GMD einzustellen
- Verbot des DB durch GMD
1948
DB arbeitet weiter im Untergrund
Mai - Bildung einer Einheitsfront zw. DB und KP
1949
Sept.
Okt.
- Teilnahme des DB an der PKK des Chinesischen Volkes
- 1.10. Proklamation der Volksrepublik China
- Beteiligung des DB an der Zentralen Volksregierung in Beijing
1
Die Situation:
Autoritäre Herrschaftspraktiken, Korruption und Misswirtschaft durch das GMD-Regime.
►wachsende Kritik an der nationalistischen Herrschaft durch die Liberalen (hauptsächlich Intellektuelle)
II.)Die Mitglieder des DB:
Verbund von Mittelparteien, hauptsächlich:
Jung China Partei, Nationale Sozialistische Partei, Aktionskomitee zur Befreiung des chin.
Volkes, Gesellschaft für die Erneuerung des Dorfes und einige Unabhängige.
Darunter: chinesische Intelligenz, Professoren, Studenten, Schüler, Unabhängige, Liberale,
Anhänger der 4.Mai-Bewegung, Denker, Journalisten, westlich Orientierte
III.)Ziele und Entwicklung des DB:
- Nationalisierung der Armee
- politischen Demokratisierung
- Herstellung der Einheit des Staates
- Zusammenarbeit aller Parteien zur Stärkung der Einheitsfront
- Einstellung des Bürgerkrieges
- Koalitionsregierung unter Einschluss aller politischen Kräfte
- Aufbau eines neuen demokratischen Staates
- Sicherung Grundrechte
- Abschaffung der Erziehungsdiktatur
- Sturz des GMD-Regimes
Haupttätigkeit:
Entwicklung:
Vermittlung im Konflikt zwischen der GMD und der KPCh.
DB verliert Neutralität, Radikalisierung in Form einer starken Opposition
zur GMD, Zusammenarbeit mit der KPCh und anschließende
Unterordnung und Beraterfunktion
Ergebnis 1949: Anstatt Revolution mit der KPCh, Revolution unter der KPCh.
DB sekundäres Glied einer neuen Einheitsfront mit KP, verliert Handlungsfähigkeit u. nimmt nun
eng umrissene Aufgaben bei der pol. Mobilmachung der Intelligenz für den Sozialismus wahr.
IV.)Fazit: Warum scheitert der DB als demokratische Alternative?
- DB kein Gegengewicht zu den großen Parteien GMD und KPCh
- Ende des Sino-japan. Krieges
- DB keine Geldmittel (verarmtes Kleinbürgertum)
- DB kein Militär
-Innere Spaltung des DB: Konservative Kräfte verlassen den DB.
Übrig eine Mitte und eine Linke, die sich uneinig sind.
- DB vornehmlich Interessensvertretung der Intelligenz u.
nicht die der mehrheitlichen Landbevölkerung
- politische Agitation des DB beschränkt sich nur auf Städte und nicht auf dem Lande
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Literatur
Halbeisen, Herrmann: Demokratie ohne Volksherrschaft. Aspekte des politischen Denkens chinesischer Liberaler in der NankingZeit, 1927-1937. Universitätsverlag, Bochum 1991
Scharping, Thomas: Der Demokratische Bund und seine Vorläufer 1939-49. Chinesische Intelligenz zwischen Kuomintang und
Kommunistischer Partei. Institut für Asienkunde, Hamburg 1972
Spence, Jonathan D.: Chinas Weg in die Moderne. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2001
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