Wolfgang Hagen, Berlin. Hat das Internet ein soziales Gedächtnis

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Wolfgang Hagen, Berlin.
Hat das Internet ein soziales Gedächtnis? Anmerkungen zur medialen
Struktur von Erinnerung und Vergessen.
Hat das Internet ein soziales Gedächtnis? Um diese Frage zu
beantworten, schlage ich vor, vier Typen sozialer Gedächtnisse historisch zu
unterscheiden, die ich hier nur kurz skizzieren kann. Es geht im Folgenden
also um das topomnetische, gefolgt vom rhetorischen Gedächtnis, das in
seiner Bedeutung abgelöst wird vom Gedächtnis der Massenmedien und
dieses wiederum, jetzt gerade erst heraufdämmernd, vom algorithmischen
Gedächtnis des Internet. Ich knüpfe an Überlegungen der Luhmannschülerin
Elena Esposito an und erweitere ihre Begrifflichkeit unter Verzicht auf
systemtheoretische Volten vor dem Horizont meiner eigenen
medientheoretischen Forschungen.
Topomnesie bezeichnet den Typ einer ortsgebundenen Erinnerung und
war beispielsweise ein Lieblingswort der Kunstavantgarde um Harald
Szeemann in den 1970er Jahren. So wurde der Monte Verita wieder entdeckt
und damit eine Kunst, die nur an einem bestimmten Ort Kunst sein kann.
Solche „Ortskunst“ aktualisiert zugleich die älteste soziale Gedächtnisform,
die wir kennen, eben das topomnetische Gedächtnis. Esposito nennt es
divinatorisch, weil es in der Vorzeit zumeist mit der Allpräsenz von Göttern
und Gottheiten verbunden war. Die Medien dieses Gedächtnisses sind
Bauwerke, Steine, Inskriptionen, Tempel, allen voran natürlich Grabstätten
und Sarkophage. Gräber und Friedhöfe sind bis heute Orte voller
Topomnesie. Sehr paradoxale Orte. Denn obwohl wir wissen, dass hier
niemand mehr lebt, sind Gräber der Ort, an denen uns die Erinnerung am
lebendigsten überkommt. Ein Gedächtnis, das es Menschengedenken gibt.
Es findet sich in allen frühen Hochkulturen, in China wie in Ägypten und
Mesopotamien.
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Auch das historisch nächste soziale Gedächtnissystem ist in gewisser
Weise topomnetisch und ortsgebunden. Aber hier sind die Orte, um die es
geht, nicht mehr aus Stein gebaut, sondern fiktiv und imaginär. Es geht um
das heute eher im Aussterben begriffene Gedächtnis-System der Rhetorik.
Ihre Mnemo-Technik rekurriert auf Orte, Räume, Häuser oder Gärten, in
denen der Redner Gegenstände oder Bilder ablegt, die er dann in seiner
Rede Stück für Stück wieder hervorholt und abarbeitet. Diese so bestückten
Orte sind Gedächtnisstützen von der Art, wie sie noch heute unsere
Kopfrechnen-Weltmeister verwenden, die Zahlenreihen in Bilder umsetzen
und auf diese Weise riesigen Ziffernkolonnen memorieren. „Ad Herennium“,
ein Rhetorik-Lehrbuch aus dem ersten Jahrhundert, schlägt vor, für ein
Seefahrtsthema beispielsweise einen Anker zu nehmen und für ein
bestimmtes Wort das Bild eines Mannes mit einem Namen, der so ähnlich
klingt. „Wer diese (Gedächtnis)-Fähigkeit trainieren will“, schreibt Cicero in
einem seiner zahlreichen Rhetorikbücher, „muss deshalb bestimmte Orte
auswählen und die Dinge, die er im Gedächtnis behalten will, effingenda
animo, also im Geiste als Bild fingieren und diese an die bestimmte Orte
heften. So wird die Reihenfolge dieser Orte die Anordnung des Stoffs
bewahren, das Bild der Dinge aber die Dinge selbst bezeichnen, und wir
können die Orte anstelle einer Wachstafel, die Bilder anstelle von
Buchstaben benützen.“(354)
Die Paradoxie ist, dass die Rhetorik als Kunst der Rede eine orale
Kulturtechnik darstellt, gleichwohl aber eng mit dem Vokalalphabet und der
Schrift verkoppelt ist. Die Rhetorik bedient sich, wie auch schon Plato
beklagt, von Anfang an der Schrift, und das nicht nur, wie bei Cicero, als
Metapher für ihr eigenes Selbstverständnis. In der ganzen Rhetorikepoche
von 2 ½ Tausend Jahren – Roland Barthes nennt diesen Geltungsraum
zurecht „überzivilisatorisch“, sind Schriftrollen und Bücher Datenquellen, aber
eben noch viel mehr ein Performativ für das rhetorische Gedächtnis. In den
Skriptorien der Klöster werden Bücher geschrieben, um auswendig gelernt zu
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werden; auswendig zitiert und deshalb auch noch Jahrhunderte später immer
laut gelesen. Die Dominanz des leisen und intimen Lesens kennen wir erst
seit dem Ende der Goethezeit. Kant und Goethe wiederum, - starke Kritiker,
um nicht zu sagen: Verächter der Rhetorik.
In der Beziehung der Rhetorik zum Buchsystem kann man sehr gut
diejenigen Elemente des sozialen Gedächtnisses ausmachen, die
verallgemeinerbar sind. Ein Gedächtnis beschreibt nicht die Erinnerungen
selbst, sondern die Prozeduren und Strukturen, die zu Erinnerung und
Vergessen führen. Erinnerung im topomnetischem Gedächtnis bleibt an Orte
gebunden, zu denen man hingehen muss, geheiligte Orte, beschriftete
Steine, geweihte Tempel und verwunschene Gegenden. Die Rhetorik
dagegen ist mobil und eben, nach Gadamers berühmtem Wort, „ubiquitär“.
Ihr Gedächtniskanon zeigt übrigens, wie selbstreferentiell die Rhetorik in all
ihren Teilen gebaut ist. Die Orte, Gegenstände und Bilder, die für die zu
memorierenden Sachverhalte stehen, sind gleichermaßen Metaphern,
Metonymien, Alliterationen oder Synekdochäen, ganz so, wie diese Tropen
und Figuren dann aber auch, strukturell, in der Rede selbst wiederkehren.
Das heißt, das soziale Gedächtnis der Rhetorik ist in Wahrheit ein sich selbst
stützendes System. Nicht nur ist die Rede je besser, je ausgefeilter die sie
tragenden Gedächtnisoperationen sind, sondern auch umgekehrt: Je
genauer der Rhetoriker die Topiken der Sachermittlung durchgeht, die
„Inventio“ also, je belastbarer er die Architektur seine Rede macht, also die
„Dispositio“, je tropenreicher er seine „Elocutio“ ausfeilt, also seine Sprache
und seinen Stil, umso ergiebiger ist auch das Arsenal seiner
Gedächtnistechniken, um die Rede zu memorieren. Gut also, dass die
moderne Rhetorikforschung nicht allein auf das Lausbergsche Handbuch der
rhetorischen Tropen setzen muss, sondern seit zwei, drei Jahrzehnten einen
großen Schub bekommen hat durch die Arbeiten von Frances Yates und
Mary Carruthers, die die memoriale Funktion der Rhetorik deutlich ins
Zentrum gerückt haben. Beide Forscherinnen konnten zeigen, wie ein
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Gedächtnissystem, das auf der strikten Unterscheidung von Sachen und
Wörtern beruht und dabei das Gebundensein der Erinnerung an Orte in
Fiktion überführt, unendliche viele Sachverhalte thematisieren kann. Es war
ja tatsächlich auch die Rhetorik, die viele Disziplinen der Erforschung der
Welt tatsächlich erst eröffnet hat, angefangen bei der Philosophie Platons. In
den 1980er Jahren hat beispielsweise Giovanna Cifoletti nachgewiesen, wie
groß der Einfluss der Rhetorik auf die Herausbildung der mathematischen
Algebra im 17ten Jahrhundert gewesen ist. Die klassische Rhetorik als
systemische „Metasprache“, wie Roland Barthes sie nannte, war jederzeit in
der Lage, auf ihre eigenen Prozeduren und Kohärenzvorschriften zu
reflektieren, was ihre Mächtigkeit noch weiter erhöht hat. Zugleich allerdings
geriet sie dabei auch mehr und mehr aus den Fugen und am Ende
gegenüber den empiristischen Wissenschaftsidealen der Neuzeit in den
Nachteil, den von ihr selbst aufgespannten Widerspruch zwischen Sein und
Schein nicht klären zu können. Das insbesondere trug ihr den Spott Kants
und der Kantianer des 19ten Jahrhunderts ein.
Dass die Rhetorik historisch ablösende soziale Gedächtnissystem ist
das der Massenmedien. Ab Mitte des 19ten Jahrhunderts bekommen durch
Rotationsdruckmaschinen und Telegraphie die Tageszeitungen Bedeutung,
Verbreitung, ein Tempo und einen Einfluss, denen eine rhetorische
Welterschließung wenig mehr entgegenzusetzen hatte. Radio und Fernsehen
steigern diese Wirkung im 20ten Jahrhundert noch um ein Vielfaches. Der
entscheidende Mechanismus, mit dem das massenmediale
Gedächtnissystem Struktur und Kohärenz erlangt, ist das Konzept der
Aktualität. Um es mit Niklas Luhmann zu sagen: „Jeden Morgen und jeden
Abend senkt sich unausweichlich das Netz der Nachrichten auf die Erde
nieder und legt fest, was gewesen ist und was man zu gewärtigen hat."
(Luhmann) Alles, was durch Massenmedien beschrieben, berichtet, gezeigt
oder bebildert wird, schnurrt vor dem Horizont einer absoluten Aktualität auf
eine Gegenwart zusammen, die ein selbstähnliches Muster zeigt. Die so
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erzeugte Gegenwart war gestern eine andere als heute und wird morgen
wieder anders sein, und ist doch von ihrer Struktur her ganz genau –
dieselbe. Massenmediale Aktualität zieht Vergangenheit, Gegenwart und
Zukunft in ein und dieselbe Dimension zusammen.
Eine Stärke allerdings haben die Massenmedien, das ihnen immer
wieder alle Vorteile verschafft: Sie sind die einzigen, die die moderne
Gesellschaft als Ganze beobachten können. Sie können jede Ecke
ausleuchten, überall herumstöbern und jeden überraschen. Allerdings, wegen
ihrer absolut auf Aktualität gerichteten Orientierung können sie über sich
selbst nicht reflektieren. Es sei denn, Massenmedien würden zur absoluten
Neuigkeit machen, dass sie alles zur absoluten Neuigkeit machen. So könnte
die Bild-Zeitung natürlich titeln: "Bild manipuliert". Das wäre zwar eine
ironisch Schlagzeile voll hintersinniger Rhetorik, nur bleibt dabei völlig
unentscheidbar, ob Bild nun wirklich manipuliert oder ob auch diese
Schlagzeile manipuliert ist. Und das Ganze würde Bild nur Auflage kosten.
Kritikfähigkeit dem eigenen Diskurs gegenüber ist eine durch und durch
rhetorische Tugend. Sie ist den Massenmedien fremd. Aktualität und
Paradoxie schließen einander weitgehend aus.
In der Abenddämmerung der Massenmedien, die wir derzeit erleben, ist
das neueste, gerade heraufziehende Gedächtnis-Medium in ersten Konturen
erkennbar. Gemeint ist das Internet mit seinen milliardenfach vernetzten
Computern und Hundert Millionen Handhelds in der daran gekoppelten
Smartphone-Sphäre. Die Frage, ob diese vernetzten Computermedien schon
jetzt einen Datenspeicher von einer Größe darstellen, wie ihn die Welt
vordem nicht gesehen hat, ist schnell mit ja beantwortet. Soziale
Gedächtnisse aber sind, wie gesehen, nicht definiert durch ihren Inhalt oder
ihre Größe, sondern durch die Art ihrer Zugänge. Auch hier, ganz zweifellos:
Das Internet trägt deutliche Züge eines sozialen Gedächtnisses.
Ein wichtiges Kennzeichen ist seine starke Informalität. Alle anderen
medialen Gedächtnisse hatten und haben soziale und deshalb formalisierte
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Zugangs-Schwellen. Das divinatorische Gedächtnis wurde im Wesentlichen
von der Priesterkaste bedient. Wer zum rhetorischen Gedächtnis beiträgt,
bedurfte und bedarf einer langen Schulung. Die Massenmedien sind
ebenfalls handwerklich anspruchsvoll und vor allem politisch
schwellenbewehrt. Anders der soziale Gedächtnisraum der
Computernetzwelt. Das entsprechende Smartphone mit guter Bandbreite und
integrierter Kamera vorausgesetzt, wäre jeder in der Lage von überall her ins
Netz ein Streaming an Bild und Ton von jedem beliebigen Ereignis zu setzen.
Und so passierts ja auch. Und obwohl nun jeder mitmachen darf und
vielleicht auch bald alle Zugang haben, ist das Internet und sein World Wide
Web dennoch kein Massenmedium. Es mag ein „Allemedium“ werden, aber
damit noch lange kein Massenmedium. Das Web umfasst zwar schon heute
unfassbare 1700 Milliarden erreichbare Webseiten. Was aber ein Nutzer
sieht, stellt sich jedem anders dar und hat keine formatierte
Darstellungsstruktur. Als Gedächtnis existiert das Netz nur informell und nur
operativ, insofern es nur in der Summe jeweils singulär getätigter
Suchoperationen existiert. Ohne Suchmaschinen existiert das Web nicht,
ohne Suche bleibt alles „dark“, wie es heißt, dunkel, schwarz,
unvorhersagbar und völlig kontigent. Suchmaschinen aber liefern, wie Elena
Esposito völlig zu Recht anmerkt, Ergebnisse, die zuvor "noch nie gedacht
worden sind". Suchmaschinen denken nicht.
Und doch sind die operativ informellen Ergebnisse, die das World Wide
Web zeigt, also seine einzige Oberfläche, alles andere als beliebig. Jede
einzelne Seite, die im Zuge eines Suchvorgangs gefunden wird, erhält vor
ihrer Anzeige eine Prägung, um genau zu sein: ein Bedeutungsgewicht, das
mit der Anfrage nichts zu tun hat, sich aber aus einer Relation ergibt, die die
gesuchte Seite zu allen anderen Seiten im Netz hat, also auch denen, die gar
nicht gesucht wurden. Gefundene Seiten werden von Suchmaschinen
bekanntlich so präsentiert, dass an der Spitze das am meisten erwartete,
also scheinbar wichtigste Ergebnis gelistet ist. Damit tut die Maschine so, als
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wüsste sie, dass wir erwarten, dass sie weiß, was wichtig ist. Sie simuliert
also doppelte Kontingenz und gaukelt vor, mit uns kommunizieren. Wie geht
das?
Damit eine Suche gelingt, sind zwei Voraussetzungen nötig: Erstens,
alle Seiten müssen vollständig indiziert sein und zweitens: Jede einzelne
muss zuvor 'bewertet' werden. Man schätzt, dass 40 % des Internet-Traffics
durch Robots, Spider oder Crawler entstehen, also durch automatisierte
Computer, die durchs Netz ziehen, um zu tun, was Voraussetzung jeder
Suche ist: Indizierung und Bewertung.
Den Algorithmus zur Bewertung von Webseiten haben die beiden
inzwischen berühmten Studenten Sergey Brin und Lawrence Page 1998 an
der Stanford-Universität entwickelt. Bei der Formel diesen beiden GoogleMilliardäre geht es um Backlinks, also um Links, die auf die gesuchte Seite
zeigen. Eine Webseite, sagen Brin und Page, bekommt ihren Wert von dem
Wert der Webseiten, die auf sie verlinkt sind. Da sich der Wert dieser ‚Wert
gebenden’ Seiten aber wieder nach der gleichen Formel bemisst, dreht sich
die Sache iim Kreis, oder besser, sie wird rekursiv und sehr komplex.
„PageRank“ heißt dieser milliardenschwer patentierte Algorithmus,
dessen Soziometrie man am Beispiel des akademischen Zitierens gut
demonstrieren kann. Mutatis mutandis gilt, - Brin und Page bewerten ein
Buch, das zitiert wird durch ein Buch, das seinerseits sehr oft zitiert wird,
höher als ein Buch, das durch Bücher zitiert wird, die weniger oft zitiert
werden. So kommen im Ergebnis WEB-Seiten nach vorne, die viel zitieren
und damit zum Mainstream und diesen Mainstream noch verstärken. Das hat
zwei wichtige Effekte für das soziale Gedächtnis des Internet. Wer im WEB
sucht, wird in den Erinnerungen verstärkt, die ohnehin eher bekannt sind und
in den Erinnerungen geschwächt, auf die weniger Bezüge existieren. In
vielen Themenfeldern werden die Hauptmeinungen gestärkt und Brücken zu
übergeordneten Kontextualisierungen geschwächt. Mit „PageRank“ vernetzte
Seiten sind deshalb ihrer strukturellen Semantik nach konformistisch.
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„PageRank“ stärkt „ohnehin schon dichte soziale Umgebungen, die durch
Übereinstimmung zusammengehalten werden." Unpopuläre Information
werden eher marginalisiert.
Wer das Internet als Gedächtnis nutzt, sollte intelligent suchen können.
Denn er hat es mit einem algorithmisch präparierten Gedächtnis zu tun. In
diesem vernetzen Gedächtnisraum verschwindet der Begriff der Aktualität,
wie wir ihn von den Massenmedien her kennen, allerdings nahezu völlig.
Jedenfalls verliert er seine Kohärenz. Je mehr elektronische
Massenprogramme, zum Beispiel im Kabelfernsehen der USA, ihr Angebot
mehr und mehr auf programmierbare Abrufleistungen umstellen, umso
stärker verliert auch hier Aktualität an sozialer Relevanz. Für die
Gedächtnisleistungen der modernen Gesellschaft wird Aktualisierung
offenbar mehr und mehr obsolet. An ihre Stelle tritt mehr und mehr die
Hysterisierung. Die ganz überwiegende Masse an gedächtnisrelevanten
Informationen über die Welt liegen jedenfalls jetzt schon im endlos weiten
Longtail endlos vieler Anfragen nach dem Typus einer myriadenfach täglich
exekutierten informellen Kommunikation mit Maschinen, die einen
algorithmisch erzeugten Sinn zurückliefern.
Drei Sätze zum Schluss. Erstens: Soziale Gedächtnisse sind
medienbasiert und überlagern sich historisch. Zweitens: Das heraufziehende
neue soziale Gedächtnis des Internet erschließt wohl an einzige die
myriadenhafte Fülle globalisierter Informationen, wenn auch mit deutlich
konformistischen Tendenzen. Aber, drittens: Dieses neue Gedächtnis ist
programmierbar und kann deshalb, wie die Rhetorik, über sich reflektieren.
Würde man beispielsweise den PageRank- um einen SearchRankAlgorithmus erweitern werden, so könnten schwach verlinkte Seiten durch
ihre Suchaufrufe im Seitenwert steigen. Nur musste vorher Google endlich
die Statistik der Suchabfragen offenlegen, die die Menschen in der
Weltgesellschaft bei Google tätigen. Die wichtigste Gedächtnisleistung
nämlich besteht nicht so sehr im Antworten, als viel mehr im Fragen. 23,56
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