PDF-Erstellung und Auswertung eines Online Fragebogens

Werbung
11 Empirischer und praktischer Teil MARKUS
KREUZBERGER – Erstellung und Auswertung
eines Online-Fragebogens
Dieser empirische und praktische Teilbereich bearbeitet das Thema „Erstellung
und Auswertung eines Online-Fragebogens“. Außerdem werden die Begriffe
„Marketing“ und „Marktforschung“ definiert und grundlegend erklärt.
Um zu verwertbaren Ergebnissen zu kommen, musste ein aussagekräftiger
Fragebogen erstellt werden und dieser den zu befragenden Personen verteilt
werden.
Die Zielsetzung war es, Erkenntnisse über die Erfahrungen der befragten
Personen mit Spielsucht bzw. Glücksspielen zu gewinnen.
Außerdem sollten Informationen gesammelt werden, ob sie in ihrem näheren
Umfeld, also dem Verwandten- bzw. Freundeskreis, Kontakt mit dieser
Problematik haben bzw. hatten.
Die zwei verschiedenen Marktforschungsmethoden werden erwähnt und die Vorund Nachteile der unterschiedlichen Befragungsmethoden aufgezeigt.
Des Weiteren wird eine hilfreiche Online-Plattform für die Fragebogenerstellung
und vor allem für die Auswertung der Daten nähergebracht.
In der zusammenfassenden Analyse werden die Problematiken, die nach der
Auswertung aufgetreten sind, erklärt und somit verständlich gemacht.
Im Resümee soll ein Fazit gezogen werden und Verbesserungsvorschläge sowie
die Erkenntnis über die Ergebnisse abschließend aufgezeigt werden.
87
11.1 Marketing – Begriffserklärung
Viele von uns denken bei Marketing häufig nur an „Verkaufen“ oder „Werbung“.
Das ist nicht verwunderlich, denn jeden Tag werden die Haushalte auf der ganzen
Welt bombardiert mit Fernseh-Spots, Zeitungsanzeigen und Verkaufsappellen.
Irgendjemand versucht immer, irgendetwas zu verkaufen.
Viele werden erstaunt sein, wenn sie hören, dass das Verkaufen eigentlich der
letzte Schritt beim Marketing ist. Es ist lediglich eine von mehreren MarketingFunktionen und dabei noch immer nicht die wichtigste. Eine Ware lässt sich relativ
leicht verkaufen, wenn der Marktforscher die Bedürfnisse der Konsumenten richtig
auswertet und ein bedarfsgerechtes Produkt zu einem vernünftigen Preis anpreist.
Jeder von uns kennt diese Produkte, auf die der Verbraucher regelrecht „heiß“ ist.
Man will sie unbedingt haben und am besten, wenn man sie als aller erstes hat.
Als die Firma Apple ihr erstes iPhone auf den Markt gebracht hat, wurden die
Hersteller nur so mit Aufträgen überschüttet.
Apple hatte eben etwas ganz Neues für seine Kunden, und nicht nachgeahmte
Produkte die jeder kennt bzw. schon jeder hat.78
„Die Absicht des Marketings ist es, das Verkaufen überflüssig zu machen. Die
Bestrebungen sind darauf gerichtet, den Kunden so gut zu kennen und zu
verstehen, dass das Produkt oder die angebotenen Dienste genau auf ihn
zugeschnitten sind und sich quasi von selbst verkaufen.“79
Dies soll jetzt aber nicht den Anschein machen, dass Verkaufen und
Absatzförderung total unwichtig sind, sondern, dass sie Teile von einem
„Marketing-Mix“ sind, d.h. das Zusammenwirken von verschiedenen MarketingInstrumenten um den Markt zu beeinflussen.
„Marketing ist eine Aktivität, die darauf gerichtet ist, Bedürfnisse und Wünsche
durch Austauschprozesse zu befriedigen.“80
78
Vgl. Kotler, Philip: Marketing eine Einführung. 1. Auflage., Wien 1997, S. 4
Drucker, Peter: Marketing eine Einführung. 1. Auflage., Wien 1997, S. 5
80 Kotler, Philip: Marketing eine Einführung. 1. Auflage., Wien 1997, S.5
79
88
11.2 Marktforschung – Begriffserklärung
Für ein Unternehmen ist es sehr wichtig zu wissen was die Kunden wollen, um
nicht am Markt vorbei zu produzieren. Alle Aktivitäten die das Marketing betreffen
können gezielt auf die Bedürfnisse der Kunden abgestimmt sein.
Marktforschung bedeutet also, dass man gezielt Informationen durch Sammlung,
Aufbereitung und Analyse über die verschiedenen Märkte bekommt. Diese
Ergebnisse bilden die weiteren Schritte für wichtige Marketingentscheidungen.
Die Marktforschung bringt dem Unternehmen somit eine tatsächliche Auskunft
über die Situation am Markt und nicht nur eine Schätzung oder eine Vermutung.
Somit hängt auch der Markterfolg eines Unternehmens von der Marktforschung
ab.
Durch die Ergebnisse bekommt man auch einen Überblick über die zukünftige
Entwicklung des Marktes (Marktprognose).81
11.3 Marktforschungsmethoden
Es gibt zwei verschiedene Methoden um Daten zu erheben. Es können neue
Daten erhoben werden, sogenannte Primärdaten. Oder man verwendet schon
vorhandene, sogenannte Sekundärdaten.82
11.3.1
Sekundärforschung
Hier werden bereits ausgewertete Daten, d.h. nicht eigenständige für einen
konkreten Fall erhobene Daten für Zwecke der Marktforschung ausgewertet.
Man unterscheidet zwischen:
-
Unternehmensinterne Informationsquellen (z.B. Außendienstberichte)
-
Unternehmensexterne Informationsquellen (z.B. Internet)
Vorteil der Sekundärforschung ist, dass die Informationen sehr rasch und
kostengünstig zu beschaffen sind. Nachteile können unter anderem sein, dass
man zu wenig geeignete Daten findet oder diese Daten nicht mehr aktuell sind.
81
82
Vgl: Ellmer u.a.: Praxisblicke Betriebswirtschaft II HAK, 1. Auflage, Linz 2011, S. 97
Vgl: Ellmer u.a.: Praxisblicke Betriebswirtschaft II HAK, 1. Auflage, Linz 2011, S. 98
89
11.3.2
Primärforschung
Hier werden die Daten zum ersten Mal für einen bestimmten Zweck erhoben.
Bevor man mit der Ermittlung dieser Daten (z.B. durch Befragung) beginnt, ist zu
bestimmen, welche und wie viele Personen befragt werden sollen.
Welche Personen man untersucht, richtet sich nach dem Untersuchungszweck.
Bei der Anzahl der befragten Personen hat man die Wahl zwischen Vollerhebung
und Teilerhebung.
 Bei
der
Vollerhebung
werden
alle
„Teile“
der
sogenannten
Grundgesamtheit, die man befragen möchte, in die Untersuchung
einbezogen. Dies ist aber nur möglich wenn die Grundgesamtheit relativ
klein ist.
 Meist ist die Vollerhebung aber mit hohen Kosten und hohem Zeitaufwand
verbunden, daher entscheidet man sich oft für eine Teilerhebung. Hierbei
wird nur ein Teil der Grundgesamtheit befragt, die sogenannte Stichprobe.
11.3.2.1
Die Befragung
Bei einer Befragung werden den zuvor ausgewählten Personen gezielte Fragen zu
einem Thema gestellt.
Diese Personen können auf unterschiedlicher Weise befragt werden:
83
-
Mündlich
-
Telefonisch
-
Schriftlich
-
Online83
Vgl: Duncker & Humbolt, Einführung in die Marktforschung, Berlin 2015, S. 41-44
90
11.3.2.1.1
Mündliche Befragung
Bei der mündlichen Befragung stellt ein Interviewer die Fragen und notiert die
Antworten.
Vorteile:
Man bekommt eine sehr hohe Informationsqualität da man mit den Personen
direkt in Kontakt ist. Dadurch haben die Befragten auch ein höheres Vertrauen zu
dem Interviewer und die Zuverlässigkeit, dass die Fragen ehrlich beantwortet
werden, steigt.
Auch die Verweigerung zu einer solchen Befragung sinkt bei einer mündlichen
Befragung. Man kann auch durch den Kontakt mit den Personen, durch ihre
Reaktionen auf verschiedene Fragen, besser daraus schließen, dass sie mit
Verlegenheit oder zielsicher geantwortet haben.
Wenn eine Frage unverständlich für jemanden ist, kann diese durch den
Interviewer erklärt werden.
Nachteile:
Durch die individuellen Gespräche mit den einzelnen Befragten bringt die
mündliche Befragung einen sehr hohen Zeitaufwand mit sich. Es muss genügend
Zeit eingeplant werden, denn im Vorhinein weiß man nicht wie lange es dauern
wird bis alle Personen befragt sind.
Die Interviewer müssen zu den einzelnen Befragten fahren bzw. die Fahrtkosten
müssen bezahlt werden. Auch die Interviewer verursachen hohe Kosten da man
geschultes Personal braucht und nicht jede beliebige Person diese Tätigkeit
durchführen kann.
Aber es können auch die Antworten der Befragten, durch falsche Aufnahme des
Interviewers, abgesehen davon ob bewusst oder unbewusst, verfälscht werden.
Dadurch werden oft nicht der Wahrheit entsprechende Werte veröffentlicht.84
84
Muetsch, http://www.karteikarte.com/card/389163/19-was-ist-eine-m-ndliche-befragung-vor-und-nachteile,
Stand: 07.01.2017
91
11.3.2.1.2
Telefonische Befragung
Bei einer telefonischen Befragung werden die Informationen der Befragung auf
persönlichem, mündlichem Wege über das Telefon erhoben.
Vorteile:
Die telefonische Befragung kann, auch wenn die Anzahl der Befragten sehr hoch
ist, relativ kostengünstig abgewickelt werden.
Im Gegenteil zur mündlichen Befragung ist hier die Anonymität eher hoch. Oftmals
werden dadurch die Antworten ehrlicher beantwortet.
Die Stichprobengröße kann sehr hoch sein und die Stichprobenziehung über
Telefonregister ist relativ einfach.
Eine Telefon-Befragung ermöglicht ein flexibles und individuelles Gespräch von
Mensch zu Mensch.
Nachteile:
Die Dauer der Befragung kann nicht in die Länge gezogen werden da die
befragten Personen sonst das Gespräch beenden, weil sie nur eine gewisse Zeit
am Telefon zur Verfügung haben.
Sehr hohe Antwortraten sind nicht zu erwarten oder mit viel Aufwand verbunden,
da die Personen ein Gespräch sehr leicht verweigern können. (z.B. „Ich habe
keine Zeit“)
Es ist darauf zu achten, dass die Fragestellung einfach und unkompliziert ist.
Denn im Gegenteil zur mündlichen Befragung hat man weniger die Möglichkeiten
den Befragten die Fragestellungen zu erklären.
Die erhobenen Daten weisen meist eine deutlich schlechtere Qualität auf.
Solche telefonischen Befragungen werden in der heutigen Zeit fast ausschließlich
als CATI-Interview (Computew Aided Telephone Interview) durchgeführt. Hier
werden die zu befragenden Haushalte und der Fragebogen selbst via Computer
vorgegeben.85
85
DI Dr. Alexander NEUMANN, 2013, http://www.abschlussarbeit.at/index.php/sitemap.html?id=49
92
11.3.2.1.3
Schriftliche Befragung
Bei einer schriftlichen Befragung werden die Informationen der Befragung auf
schriftlichem Wege über das Telefon erhoben.
Vorteile:
Der Anteil der Befragten kann höher sein, da durch die Versendung viele
Personen erreicht werden können.
Fehler durch den Interviewer können vermieden werden, wie z.B. Beeinflussung
der Befragenden.
Die Antworten der Befragten sind durchdachter, da sie mehr Zeit zum Antworten
haben und unter keinem Zeitdruck.
Die Ehrlichkeit der Antworten ist auch hier höher, ähnlich wie bei der telefonischen
Befragung.
Nachteile:
Durch die schriftliche Befragung kann aber die Beteiligung relativ gering sein.
Wenn man die Befragung per Post schickt haben die Befragten keine „Pflicht“
diesen Fragebogen zurück zu senden.
Es kann nicht ermittelt werden wann, wo bzw. von wem der Fragebogen ausgefüllt
worden ist, zusätzlich kann nicht darauf vertraut werden, dass der Antworten
wahrheitsgetreu und ehrlich beantwortet wurden.86
86
Klaus Gurr, 2014, http://www.fragebogen.de/vor-und-nachteile-der-schriftlichen-befragung.htm
93
11.3.2.1.4
Online Befragung
Bei einer Online Befragung wird den zu Befragenden der Fragebogen online
zugeschickt um an die Informationen zu kommen.
Vorteile:
Die Erstellung einer Befragung, die online durchgeführt wird, ist viel schneller und
einfacher zu erstellen als die oben angeführten Beispiele.
Große Mengen an Kosten können eingespart werden, da die Befragung und auch
die Auswertung online erfolgen. Somit entfallen die Kosten für den Druck bzw. für
den Versand der Fragebögen. Noch dazu sind die Personalkosten geringer, da
weniger Arbeitszeit investiert werden muss.
Zusätzlich gibt es hier keine Beeinflussung der Befragten durch einen Interviewer.
Dadurch wird angenommen, dass die Antworten ehrlicher und informativer sind.
Auch die oft entstandenen Fehler durch die manuelle Eingabe und Übertragung
der Daten entfallen.87
Nachteile:
Grundvoraussetzung das eine Onlinebefragung durchgeführt werden kann ist,
dass ein Technikeinsatz erforderlich ist, spricht es wird ein Computer oder Tablet
benötigt. Da ältere Menschen mit diesen neuen Medien eher weniger zu tun
haben ist es schwierig solch eine Personengruppe zu einer Befragung zu
animieren.
Dadurch, dass die Grundgesamtheit unbekannt ist, fehlt die Möglichkeit eine
Stichprobe einer bestimmten Personengruppe zu machen, beispielsweise alle
Schüler einer bestimmten Schule mit der Note 2 in Deutsch. Heutzutage werden
daher die Fragestellungen sehr speziell gestellt, damit man diesem Problem
entgegenwirken kann.88
87
Luisen Forum, 2016, http://www.netigate.net/de/magazin/10-vorteile-von-online-befragungen-in-der-praxisteil-1/
88 Klaus Gurr, 2014, http://www.fragebogen.de/vor--und-nachteile.htm
94
11.4 Survio – Website zur Erstellung eines Fragebogens
Survio ist eine einfach aufgebaute Plattform zur Erstellung eines OnlineFragebogens. Die Anmeldung, die Erstellung und die Auswertung der Daten ist
kostenlos, was einen großen Vorteil für Schüler bzw. Personen bietet, die sich
keinen hohen Kostenaufwand leisten können.
Man benötigt nur eine aktuelle E-Mail-Adresse für die Anmeldung. Nach der
Definition des Titels und der einleitenden Worte können die Frage erstellt werden.
Es kann ausgewählt werden zwischen Vorlagen von Umfragen zu gewissen
Themen oder die Umfrage wird von Grund auf neu erstellt.
Für unsere Diplomarbeit wurde eine neue Umfrage erstellt, da zu diesem Thema
auch noch keine Vorlage vorhanden war.
Abbildung 21: Erstellung des Fragebogens
95
11.5 Onlinefragebogen
Am Beginn des Fragebogens sollte befragt werden wie oft die Befragten
Kartenspiele spielen mit Geldeinsatz.
Wir wollten auch wissen ob Bezug zu etwaigen Tierwetten vor Ort oder auch über
Wettbüros besteht.
Die Antwortmöglichkeiten waren niemals, einmal pro Woche oder mehrmals pro
Woche.
Mehr als 60% geben an noch nie um Geld Karten gespielt zu haben. Jedoch
36,8%, das sind 21 Personen der Befragten, spielen 1-mal pro Woche. Nur eine
Person gab an öfter als 1-mal pro Woche zu spielen.
Abbildung 22: Ergebnis 1
96
Die nächsten Fragen beziehen sich auf die Häufigkeit von Sportwetten und
Geldwürfelspiele.
Dabei gaben mehr als die Hälfte an nie eines von beiden je gespielt zu haben
(68,4% und 86,0%). Geringe 11 Personen aller Befragten spielen einmal die
Woche Sportwetten und nur 7 davon beschäftigen sich mit Geld-Würfelspielen.
Abbildung 23: Ergebnis 2
Bei den nächsten Fragen gaben 66,7%, das sind 38 Personen, an das sie nie ins
Casino gehen oder im online Casino spielen. Nur 3,5% (2 Personen) gehen öfter
als einmal dieser Tätigkeit nach. Und 7,0% (4 Personen) spielen häufiger Lotterieund Totospiele.
Abbildung 24: Ergebnis 3
97
Eine weitere Frage war, ob die Gruppe der Befragten Bingo spielen: dabei gaben
52 Personen an noch nie Bingo gespielt zu haben und 5 Personen einmal pro
Woche.
Eine Person spielt des Öfteren in der Woche Geldautomatenspiele aber 44
Personen haben auch mit dieser Art von Glücksspiel noch keine Erfahrungen.
Abbildung 25: Ergebnis 4
5,3% spielen Bowling, Billard oder Golf mit Geldeinsatz mehr als einmal die
Woche und 14,0% lediglich einmal pro Woche. Wieder mehr als die Hälfte (80,7%)
führen solch eine Tätigkeit nie aus.
15 Personen haben die Frage „Andere Spielarten um Geld, die hier nicht
aufgelistet sind?“ mit „Ja“ beantwortet. Das heißt es gibt noch mehrere
Glücksspiele die von den Befragten mit Geldeinsatz gespielt werden.
Abbildung 26: Ergebnis 5
98
Abbildung 27: Ergebnis 6
Eine weitere wichtige Frage war die höchste Summe an Geld mit der die
Befragten an einem Tag jemals gespielt haben. Dabei gaben jedoch wieder 39,2%
an niemals gespielt zu haben. Mit einer Summe von bis zu 10€ haben 21,6%
gespielt, das sind 11 Personen. Der größte Teil, nämlich 23,5%, spielen mit einem
Summeneinsatz zwischen 10 und 100€. Auch ein relativ hoher Anteil von 15,7% (8
Personen) setzt sogar mehr als 100€ für Wetten oder bei Glücksspielautomaten.
Die Summe des Geldes hängt natürlich von dem jeweiligen Einkommen ab. Da die
Gruppe der Befragten zum Großteil Schüler waren war hier zu erwarten, dass die
Summen eher im niedrigeren Teil liegen.
Aber überraschenderweise spielen die meisten doch mit höheren Einsätzen.
Daraus lässt sich schließen, dass die meisten Schüler in den Ferien einen Job
nachgehen umso ihr Taschengeld aufzubessern.
99
Abbildung 28: Ergebnis 7
Bei dieser Frage wurde erhoben, welche Menschen im Leben der Befragten ein
Spielproblem haben bzw. hatten. Hier war möglich, mehrere Antworten
auszuwählen.
7,8% wählten ihren Vater aus und nur eine Person (2,0%) ihre Mutter. Dass ihr
Bruder oder ihre Schwester ein Problem mit dem Spielen haben, gaben 3,9% der
Befragten an. Eine Person wählte ihre Großeltern aus.
Ein größerer Teil gab mit 19,6% an, dass nähere Verwandte etwas mit einem
Spielproblem zu tun haben oder hatten. Ebenso viele Personen gaben als Antwort
den Freundeskreis an.
Die Meisten (56,9%) kennen jedoch niemanden in ihrem Umfeld die jemals einen
Kontakt mit dem Spielen oder Wetten haben oder hatten.
100
Wenn Spielsüchtige hohe Mengen an Geld verlieren versuchen sie häufig an den
Tagen danach durch erneutes Spielen diese Summen wieder zurückzugewinnen.
Anhand der nachstehenden Frage sollte analysiert werden ob bei den Befragten
dieser Fall auch zutrifft.
Die Antwortmöglichkeiten waren niemals, manchmal oder bei Geldverlusten
meistens. 29,4% antworteten mit „manchmal“ und 2,0% mit „bei Geldverlusten
meistens“.
Abbildung 29: Ergebnis 8
Die Befragten wurden auf ihren Eindruck zu ihrem Suchtverhalten mit Geldwetten
oder Geldspielen befragt.
Dabei gaben 92,2% (47 Personen) an, kein Problem in dieser Hinsicht zu haben.
Nur geringe 2,0% (1 Person) antworteten mit „Ja“. Und 5,9% (3 Personen)
glauben in der Vergangenheit Probleme gehabt zu haben, aber jetzt nicht mehr.
Diesem Ergebnis dieser Fragestellung ist aber nur schwer Glauben zu schenken,
da viele Personen selber nicht einsehen können bzw. wollen, dass sie spielsüchtig
sind. Oftmals können nur außenstehende Personen die Situation einschätzen und
abschätzen wie das Spielverhalten der jeweiligen Person ist.
101
Ob die Befragten oft mehr spielen als sie geplant haben wird in der nächsten
Frage erhoben.
12 Personen stimmen dieser Frage positiv zu. Jedoch wird von mehr als der Hälfte
(45 Personen) mit „Nein“ beantwortet.
Diese Frage ist aber wiederum mit Skepsis zu betrachten, da viele Spieler oft
sagen: „Nur noch eine Runde dann ist Schluss!“. Sie selbst sehen dies nicht als
verlängerte Spielzeit, sondern glauben ihr Spielverhalten unter Kontrolle zu haben.
Abbildung 30: Ergebnis 8
88,2% spüren keine Kritik von den Menschen in ihrem Umfeld über das
Spielverhalten.
11.8%
der
Personen
geben
aber
an,
dass
sie
von
außenstehenden Menschen gesagt bekommen, dass sie in Bezug auf das
Wettverhalten zu viel spielen oder sogar ein Spielproblem haben.
102
Viele Personen mit einem Spielproblem haben das Verlangen von ihrer Sucht
wegzukommen aber schaffen dies nicht. Denn bei dieser Frage fühlen sich 6
Personen unfähig ihre Sucht zu bewältigen. Der Rest von 44 Personen erkennt
hier aber keine Gefahr.
Abbildung 31: Ergebnis 9
Damit die Menschen in ihrem Leben nicht mitbekommen das sie spielsüchtig sind
oder zu viel Geld verspielen, verstecken 5,9% der Befragten ihre Spielbelege oder
andere Anzeichen für Wetten vor diesen Personen.
Abbildung 32: Ergebnis 10
Lediglich 2 Personen haben sich schon von anderen Geld geliehen und aufgrund
ihres Spielverhaltens nicht zurückbezahlt. Doch 49 Befragte haben solch eine
Situation noch nicht erlebt.
103
Manchmal ist die Spielsucht schon so fortgeschritten, dass Schüler den
Schulunterricht schwänzen und in die verschiedenen Wett- bzw. Spielbüro gehen.
7,8%, das sind 4 Befragte, geben an von der Schule schon fern geblieben zu sein
um spielen zu gehen. 47 Personen verneinen diese Frage.
Jedoch ist bei dieser Fragestellung wieder darauf acht zu nehmen ob die
Befragten hier ehrlich geantwortet haben oder vorsichtshalber eher mit „Nein“
geantwortet haben.
Abbildung 33: Ergebnis 11
Unter den Befragten waren 36 weibliche Personen und 21 männliche Personen.
Man kann auch eher glauben, dass Männer häufiger spielen als Frauen. Dadurch,
dass mehr Frauen sich unter der Befragten befanden wurden viele Antworten in
Bezug auf Spielsucht mit „Nein“ oder in diesem Fall mit „Niemals“ beantwortet.
Bei der Altersangabe wählten 45,1% zwischen „14-18 Jahre“ aus. Dies war auch
zu erwarten, da ein Großteil der Umfrage von den Schülern der Handelsakademie
Villach durchgeführt wurde.
14 Personen waren von der Altersgruppe „19-21 Jahre“, und ebenso viele von der
Gruppe der 22-jährigen bis 30-jährigen.
Abbildung 34: Ergebnis 12
104
11.6 Zusammenfassende Analyse des Onlinefragebogens
Insgesamt wurden zwei Fragebögen erstellt, dies hatte den Grund, weil der Erste
zu speziell auf richtig Spielsüchtige zugeschnitten war und deshalb keine
Aussagekraft hatte, da die Befragten zum Großteil aus Schülern der HAK-Villach
bestanden. Dies hatte eine entsprechend geringe Rücklaufquote zur Folge.
Damit war klar, dass ein neuer zweiter Fragebogen mit anderen Fragestellungen
erarbeitet werden musste.
Folglich kann das Ergebnis des zweiten Fragebogens so interpretiert werden,
dass eher wenige bis gar keine Personen der Befragten eine Spielsucht
aufweisen. Ein geringer Teil hat selbst oder in seinem näheren Umfeld schon
Erfahrungen mit Spielsucht gemacht. Der Grund dafür liegt aber darin, dass mit
diesem Fragebogen nicht die optimalste Grundgesamtheit befragt wurde. Denn
der Großteil der Befragten waren Schüler.
Da diese nicht über ein geregeltes Einkommen verfügen ist eher damit zu
rechnen, dass sie ihr Geld nicht für Wetten oder Geldautomatenspiele ausgeben.
Ein weiterer Grund ist, dass viele Schüler zum Zeitpunkt der Befragung noch unter
18 Jahre und somit nach dem Gesetz noch nicht spielberechtigt waren. Zusätzlich
ist dieser Altersgruppe der Zutritt zu den verschiedenen Casinos oder Wettbüros
untersagt.
Ein geringerer Teil waren Personen aus Kärnten, da der Fragebogen auf der
Plattform „Facebook“ veröffentlicht wurde. Durch die Publizierung auf der Seite
„Kärntner helfen Kärntnern“ hoffte man auf eine höhere Rücklaufquote. Doch am
Ende der Umfrage stellte sich heraus, dass viele Personen die den Umfragelink
geöffnet hatten, diesen aber nicht vollständig verwertbar ausfüllten und frühzeitig
beendeten.
Nachfolgend wird die Abschlussquote grafisch dargestellt, die gesamten Besuche
sowie die Anzahl der Antworten wird hier ersichtlich.
105
Abbildung 35: Besucherzahlen
11.7
Resümee
Die vorliegende Arbeit zeigt das Ergebnis der Umfrage, wie die Befragten in
Kontakt mit dem Thema stehen.
Da hier aber nur ein eher geringer Teil an Personen befragt wurde, war es
erstaunlich, dass doch relativ viele Personen schon Erfahrungen im Bereich
Wetten und Geldautomatenspiele gemacht haben bzw. mindestens eine Person in
ihrem näheren Umfeld etwas damit zu tun hatten.
Wenn noch einmal so eine Umfrage durchgeführt werden sollte, würde sich ein
anderer oder besser gesagt ein erweiterter Kreis an Befragten als informativer
darstellen. Denn bei dieser Umfrage wurden zum Großteil Schüler befragt.
Wenn man den Fragebogen an Personen in Spielcasinos oder etwaigen
Wettbüros ausgeteilt hätte, wäre das Ergebnis natürlich anders verlaufen.
Noch dazu war aber auch die Rücklaufquote generell gering.
Diesem
Problem
könnte
man
entgegenwirken,
indem
man
die
Befragungsmethode ändert. Hier würde sich die mündliche Befragung als
hilfreicher erweisen. Denn was sich bei dieser Onlineumfrage als problematisch
erwies, war der Umstand, dass die Besucher den Link geöffnet haben, diesen
jedoch frühzeitig abgebrochen haben.
Bei der mündlichen Befragung würde aber der Kosten- und Zeitaufwand eine Rolle
spielen, was in diesem Fall auch hier ein Problem darstellen würde.
Schlussfolgernd wurde bei der Auswertung und Darstellung des OnlineFragebogens ersichtlich, dass das Thema Spielsucht durchaus den Alltag einiger
unserer Mitmenschen beeinflusst und auch in Zukunft wahrscheinlich nicht
weniger wird.
106
Herunterladen