Presse-Information - Apothekerkammer Hamburg

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Presse-Information
Wissen ist der beste Schutz
Sieben Irrtümer über Zecken
Hamburg, 31.05.2016 – Wer sich im Grünen frei und unbesorgt bewegen will, sollte das
Einmaleins der Zeckenabwehr beherrschen. Bei Fragen zum Zeckenschutz kursieren
unterschiedliche, oft widersprüchliche Meinungen. Um Patienten mehr Sicherheit zu geben,
klärt die Apothekerkammer Hamburg über hartnäckige Irrtümer auf.
1. Zecken beißen
Zecken beißen nicht, vielmehr stechen sie zu. Die Spinnentiere verfügen über einen mit
Widerhaken besetzten Stechapparat. Zuerst ritzen sie mit ihren Kieferklauen die Haut des
Wirtes ein, um dann mit dem Stechapparat in die Wunde einzudringen.
2. Nur in Süddeutschland übertragen Zecken Krankheitserreger
Das stimmt nur halb: Zwar wird FSME (Frühsommermeningitis) hauptsächlich im
süddeutschen Raum übertragen, allerdings sind landesweit 12 bis 20 Prozent der
erwachsenen Zecken von krankheitserregenden Borrelien befallen.
3. Zecken sind nur im Sommer aktiv
Das wäre zu schön, um wahr zu sein. Zecken sind schon ab Temperaturen von fünf bis
sieben Grad aktiv und gehen daher vorwiegend von April bis Oktober auf Wirtsuche. Bei
milderen Temperaturen kann sich der Zeitraum durchaus auf Februar bis November
ausdehnen.
4. Nur im Wald herrscht Zeckengefahr
Zecken können sich dauerhaft nur dort aufhalten, wo die Luftfeuchte über mehrere Tage und
Wochen nicht unter 80 Prozent fällt. Daher sind die Wälder Mitteleuropas die bevorzugten
Lebensräume der Spinnentiere. Doch auch dauerhaft beschattete Wiesen und Waldränder sind
ein Refugium, in das die Tiere gern vordringen. Selbst einzelne Baumgruppen oder Büsche in
Parkanlagen kommen als Lebensraum für Zecken infrage. Unbeliebt bei Zecken sind dagegen
der Sonne ausgesetzte, trockene und offene Flächen.
5. Zecken sollten herausgedreht werden
Damit eine Infektion vermieden wird, sollte eine Zecke sofort und möglichst vollständig
herausgezogen, jedoch nicht gedreht werden. Am besten greift man das Tier mit einer Pinzette
oder einem speziellen Zeckenentfernungsinstrument nahe der Hautoberfläche, also an den
Mundwerkzeugen und niemals am vollgesogenen Körper. Sie sollte langsam und gerade aus
der Haut gezogen und dabei nicht gedreht werden. Auf keinen Fall sollten Patienten die Zecken
vorher mit Öl oder Klebstoff beträufeln, das könnte das Tier reizen, so dass es seinen Speichel
und Darminhalt mitsamt der Krankheitserreger in die Wunde abgibt. Nach der Behandlung
empfiehlt sich eine sorgfältige Desinfektion.
6. Zecken sollten nach dem Entfernen in ein Labor geschickt werden
Es ist nicht sinnvoll, Zecken in ein Labor einzuschicken und auf Infektionserreger untersuchen
zu lassen. Selbst wenn Krankheitserreger wie Borrelien oder FSME-Viren nachgewiesen
werden, bedeutet das nicht zwingend eine Infektion. Eine Antibiotikatherapie gegen eine
Borreliose ist erst ratsam, wenn Krankheitszeichen wie Wanderröte oder Gelenkschwellungen
auftreten.
7. Es gibt keinen verlässlichen Zeckenschutz
Es gibt eine Reihe zuverlässiger Präparate aus der Apotheke, die einen guten Schutz bieten.
Die meisten Mittel beruhen auf Repellentien oder ätherischen Ölen. Die Zeckenschutzmittel
legen damit einen Duftmantel um die Haut, den die Tiere als unangenehm empfinden. Die
Schutzmittel unterscheiden sich nach ihren Inhaltsstoffen (synthetisch oder natürlich) und ihrer
Zielgruppe (Erwachsene oder Kinder). Auch die Kleidung kann mit speziellen Insektiziden
imprägniert werden. Wichtig: Der Zeckenschutz ist nur eine bestimmte Zeit wirksam und muss
dementsprechend aufgefrischt werden. Zum vollständigen Schutz gehören auch festes
Schuhwerk sowie lange, den Körper bedeckende Kleidung.
Die Apothekerkammer Hamburg ist als Körperschaft des öffentlichen Rechts die Institution
der apothekerlichen Selbstverwaltung für die ca. 2.400 Apotheker und Apothekerinnen,
sowie Pharmazeuten im Praktikum in Hamburg. Der Apotheker ist ein fachlich unabhängiger
Heilberuf. Er ist laut Gesetz für die sichere und flächendeckende Versorgung der
Bevölkerung mit Arzneimitteln zuständig. Wer Apotheker werden will, muss ein vierjähriges
Pharmaziestudium an einer Universität und ein praktisches Jahr absolvieren. Der Apotheker
berät die Patienten hinsichtlich ihrer Medikation und unterstützt sie, ihre Therapie im Alltag
umzusetzen. Als Fachmann für Arzneimittel und Prävention ist der Apotheker neben dem
Arzt der erste Ansprechpartner in gesundheitlichen Problemen.
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Pressekontakt der Apothekerkammer Hamburg
AzetPR
Andrea Zaszczynski
Wrangelstraße 111
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Telefon +49404132700
E-Mail: [email protected]
Apothekerkammer Hamburg
Dr. Reinhard Hanpft
Alte Rabenstraße 11a
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Tel.: +494044804830
E-Mail: [email protected]
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