Säugetiere

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Lexikon
Säugetiere
4525
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- Spiele Bad Rodach 2009
Hallo Tierfans!
Wusstet ihr, dass heute 4600 verschiedene Arten
von Säugetieren bekannt sind? Ein guter Grund,
sich diese Tiere einmal näher anzusehen!
Das ist das Besondere an Säugetieren: Sie haben
meistens 4 Beine, sind behaart, atmen durch eine
Lunge und können ihre Körpertemperatur selbst
kontrollieren.
Ihre Jungen werden in der Regel lebend geboren
und von der Mutter mit Milch ernährt.
Diese Kennzeichen verraten, dass es auch noch
andere Tierarten geben muss!
Vögel z. B. legen immer Eier und füttern ihre
Jungen nicht mit Milch. Fische haben Schuppen
und atmen durch Kiemen.
Die Körpertemperatur von Reptilien und Amphibien hängt von der Umgebungstemperatur ab.
Insekten haben immer 6, Spinnentiere sogar
8 Beine.
3
Wildtiere und Haustiere
Die meisten hier erwähnten Tiere sind wildlebende
Arten.
Doch auch Haustiere kommen vor – und jedes hat
einen wildlebenden Vorfahren, der Stammform genannt wird.
Haustiere wurden vom Menschen gezähmt und
getrennt von den wilden Artgenossen gehalten.
Durch gezielte Auswahl und langjährige Zucht
entfernten sich die Haustiere von ihren Vorfahren.
Sie sind z. B. weniger aggressiv, bekommen mehr
Nachkommen und sind schwerer.
Aus dem Wolf wurden so im Laufe der Jahrhunderte
die Haushunde: Alle Rassen – vom Dackel bis zur
Dogge – stammen von ihm ab. Oft verlieren Haustiere Fähigkeiten, die ihrer Stammform das Überleben
in freier Wildbahn ermöglicht haben:
Hausmeerschweinchen können z. B. keinen unterirdischen Bau mehr graben.
4
Beispiele:
Auerochse – Hausrind
Nubische Falbkatze – Hauskatze
Wildkaninchen – Hauskaninchen
Wildkamel – Trampeltier
Wildmeerschwein – Hausmeerschwein
Wildschwein – Hausschwein
Wolf – Haushund
5
Abendsegler
Der Abendsegler zählt zu den größten einheimischen
Fledermäusen. Er ernährt sich von Insekten: Fliegen,
Mücken, Schmetterlingen und Nachtfaltern, aber auch
Käfer und Spinnen stehen auf seinem Speiseplan.
Der schnelle und ausdauernde Flieger kann mühelos
eine Geschwindigkeit von 50 km/h erreichen. Um sich
zu orientieren und Nahrung zu entdecken, nutzt er
wie alle Fledermäuse die Echoortung: Er stößt Laute
aus und fängt deren Echo mit seinen riesigen Ohren
wieder auf.
Aus dem Zeitunterschied zwischen dem Ausstoßen
des Lautes und dem Empfang des Echos ermittelt er
die Entfernung bis z. B. zu einer Mücke.
6
Afrikanischer Elefant
Der afrikanische Elefant ist das größte noch lebende
Landsäugetier. Nicht nur seine Ohren sind größer als
die seines Artgenossen, des asiatischen Elefanten:
Er ist insgesamt größer und auch schwerer.
Der Pflanzenfresser ernährt sich hauptsächlich von
Gras, Blättern, Früchten und Wurzeln. Aufgrund seiner
Größe und wegen des niedrigen Nährstoffgehaltes
der Nahrung muss er über 200 kg Pflanzenkost
täglich vertilgen!
Die Tragezeit des Elefanten ist mit fast zwei Jahren
Dauer die längste aller in diesem Spiel erwähnten
Arten.
7
Alpenmurmeltier
Das Alpenmurmeltier ernährt sich von Blättern,
Blüten, Kräutern und Gräsern.
Bei Gefahr stößt es schrille Schreie aus, um seine
Artgenossen zu warnen.
Murmeltiere leben in Gruppen und halten auch
gemeinsam Winterschlaf. Im Oktober werden die
Eingänge des Baus sorgfältig mit Erdreich, Steinen
und Nistmaterial verschlossen.
Während der ungefähr 6 Monate dauernden Schlafphase zehren sie von den angefressenen Fettreserven.
Ihre Körpertemperatur sinkt von 39°C auf bis zu 7°C
ab und ihr Herz schlägt statt 100-mal nur noch 4-mal
pro Minute.
8
Beutelteufel
Der Beutelteufel stammt aus dem australischen
Tasmanien. Er ernährt sich vor allem von kleinen
Känguruarten, Fröschen, Fischen oder Vögeln.
Auch Insekten, Eidechsen und sogar Giftschlangen
frisst er.
Der nächtliche Jäger ist ein ausdauernder Läufer, der
sich von seiner feinen Nase und seinen empfindlichen
Ohren zu seiner Beute führen lässt.
Wie sein Name schon sagt, gehört er zu den Beuteltieren: Die Jungen kommen nach einer kurzen Tragezeit zur Welt und schlüpfen dann schnell in den Beutel
der Mutter. Dort bleiben sie noch fast 4 Monate, bevor
sie beginnen, selbstständig zu werden.
9
Blauwal
Der Blauwal ist das größte Säugetier, das jemals
gelebt hat. Während der Sommermonate, die er
in den Polarmeeren verbringt, frisst er pro Tag
bis zu 4000 kg winziger Krillkrebse. Im Herbst,
wenn die nahrungsreichen Gebiete nach und
nach von Eis bedeckt werden, zieht er in wärmere Gewässer am Äquator. Dort frisst er kaum
etwas.
Ein so riesiges Tier bekommt natürlich auch besonders große Kinder: Das Junge wiegt schon bei
der Geburt um die 6000 kg und ist bereits 7 m lang!
Der Blauwal steht seit 1966 unter Naturschutz, weil
seine Bestände infolge der Waljagd sehr zurückgegangen sind.
10
Breitmaulnashorn
Das Breitmaulnashorn kommt in verschiedenen Ländern
Afrikas vor. Es ist die größte aller Nashornarten und
nach dem Elefanten das zweitgrößte Landsäugetier.
Das vordere Horn des Männchens kann bis zu 1,5 m
lang werden!
Der Pflanzenfresser ernährt sich ausschließlich von
Gräsern.
Wie der Name schon sagt, hat dieses Nashorn ein
breites Maul. Von seinem etwas kleineren afrikanischen Artgenossen, dem Spitzlippennashorn
unterscheidet es außerdem vor allem noch sein
imposanter Nackenhöcker.
Laut Schätzungen der Naturschutzverbände gibt es
weltweit nur noch ungefähr 7000 Tiere dieser Art.
11
Dachs (europäischer)
Der Dachs ist vor allem nachts unterwegs und frisst
Mäuse, kleine Vögel, Regenwürmer, Schnecken,
Knollen, Früchte und Nüsse.
Er lebt in Familiengruppen mit bis zu 12 Tieren und
bewohnt riesige unterirdische Bauten, die er immer
wieder verändert. Im Herbst frisst er sich ein Fettpolster an, hält jedoch keinen Winterschlaf (s. Alpenmurmeltier), sondern Winterruhe: Er schränkt seinen
Energiebedarf ein und schläft viel. Mehrmals jedoch
wacht er auf und verlässt den Bau, um Beute zu
suchen oder Vorräte zu sammeln. Seine Körpertemperatur bleibt während der ganzen Zeit gleich,
doch sein Herz schlägt weniger schnell.
12
Deutscher Schäferhund
Der deutsche Schäferhund ist eine Hunderasse, mit
deren Zucht Ende des 19. Jahrhunderts begonnen
wurde.
Heute wird die mittlerweile weltweit beliebte Rasse
vor allem als Polizei-, Schutz-, oder Fährtenhund, als
Blinden- oder auch als Rettungshund eingesetzt.
Haustiere unterscheiden sich von Wildtieren dadurch,
dass sie von Menschen gezähmt und im Laufe der Zeit
durch Zucht gezielt verändert worden sind. Der Hund
ist das älteste und vielfältigste aller Haustiere: Bereits
gegen Ende der Eiszeit wurde sein direkter Vorfahre,
der Wolf, der Gefährte des Menschen. Heute gibt es
etwa 400 Hunderassen.
13
Eichhörnchen (europäisches)
Das Eichhörnchen ernährt sich von Tannenzapfen,
Pilzen, Nüssen und Früchten.
Da sich fast sein ganzes Leben auf dem Baum abspielt,
klettert und springt es mit großer Geschicklichkeit.
Sein buschiger Schwanz übernimmt dabei wichtige
Funktionen.
Der Kletterkünstler ist bekannt für seine sorgfältige
Vorratshaltung: Da er keinen Winterschlaf (s. Alpenmurmeltier), sondern nur eine Winterruhe (s. Dachs)
hält, muss er für die kalte Jahreszeit vorsorgen.
Seine sehr feine Nase hilft ihm, vergrabene und versteckte Leckereien zu finden: Nüsse kann er selbst
dann noch riechen, wenn sie unter 30 cm Schnee
versteckt sind.
14
Etruskerspitzmaus
Die Etruskerspitzmaus ist in Südeuropa, Südasien und
Afrika zuhause. Sie gilt als das kleinste Landsäugetier.
Kein Wunder: Wiegt sie doch nur 1-2 g und hat eine
Körperlänge von nur 30 bis 50 mm!
Ohne den Schwanz allerdings, denn der misst noch
einmal 25 bis 30 mm.
Sie frisst Spinnen und Insekten, Heuschrecken und
Kakerlaken. Im Verhältnis zum Körpergewicht hat
diese Maus den größten Hunger aller Säugetiere:
Wegen ihres hohen Bewegungsdranges und des
dünnen Fells verliert sie schnell an Wärme.
Diese Energie muss sie umgehend wieder ersetzen
und darum das Mehrfache ihres Körpergewichtes
fressen.
15
Feldhase (europäischer)
Der Hase ernährt sich von Blättern, Knospen, Wurzeln,
Beeren, Früchten, Pilzen, Rinde und Zweigen.
Das Langohr versteht es, sich gut zu tarnen: Sitzt er
ruhig, so fällt er durch die unscheinbare Farbe seines
Fells kaum auf. Seine großen Augen sitzen seitlich am
Kopf und er kann auch nach hinten sehen, ohne den
Kopf zu drehen. Seine Nase ist sehr empfindlich. Bei
Gefahr verhält er sich zunächst ganz still, legt seine
gut beweglichen Ohren an und hofft, übersehen zu
werden. Wenn der schnelle Springer flüchtet, schlägt
er die berühmten Haken: Er läuft im Zickzack und
kann bis zu 70 km/h schnell werden.
16
Fischotter
Der Fischotter ernährt sich von Fischen, Fröschen,
Wasservögeln, Würmern und auch Mäusen. Das
nachtaktive Tier ist ein schneller Läufer, ein guter
Schwimmer und ein toller Taucher. Wenn er taucht,
verschließt er seine Ohren und Nasenlöcher. Sein
kurzes, sehr dichtes Fell hält die Haut trocken.
Kein anderes heimisches Säugetier hat ein solch
dichtes Fell: Er hat rund 50000 Haare pro cm 2 –
Der Mensch hat nur ungefähr 120 pro cm 2!
Nach Schätzungen von Naturschutzverbänden
leben heute nur noch 1200 der vom Aussterben
bedrohten Fischotter in Deutschland.
17
Flusspferd
Das Flusspferd lebt südlich der Sahara in Afrika.
Tagsüber ruht es in den flachen Bereichen von
Gewässern, nachts kommt es an Land und weidet.
Das Männchen kann sehr aggressiv werden, wenn
es darum geht, sich gegen einen Rivalen zu verteidigen oder den Nachwuchs zu beschützen.
Seine unteren Eckzähne können bis zu 50 cm lang
und bis zu 1 kg schwer werden: Sie sind im Kampf
eine gefährliche Waffe. An Land kann es über kurze
Strecken sehr schnell laufen: bis zu 48 km/h wurden
gemessen!
18
Gepard
Der Gepard kommt in einigen Ländern Afrikas und
Asiens vor. Der Fleischfresser erbeutet Hasen,
Schakale, kleine Antilopenarten und Vögel.
Da er tagsüber auf Jagd geht, sind seine Augen
sehr gut: Er erspäht seine Beute, schleicht sich an
und erlegt sie mit einem schnellen Sprint.
Der Gepard ist das schnellste Säugetier der Welt
und kann Geschwindigkeiten von über 110 km/h
erreichen. Diese hohe Geschwindigkeit kann er nur
für eine kurze Zeit durchhalten. Doch da er innerhalb
von zwei Sekunden bis auf 64 km/h beschleunigen
kann, holt er jede schnelle Gazelle ein.
19
Giraffe
Die Giraffe lebt südlich der Sahara in Afrika. Mit ihrer
bis zu 50 cm langen Greifzunge schafft sie es, auch
festsitzende Blätter, Knospen und Früchte von den
Bäumen abzureißen. Weiterhin gehören Gras, Kräuter
und Getreide zu ihrer Nahrung.
Sie ist das größte aller Landtiere: Fast 6 m sind es
von ihrem Kopf bis zum Boden.
Giraffen bringen ihre Jungen stehend zur Welt. Sie
spreizen lediglich die Hinterbeine: Der Nachwuchs
plumpst also etwas unsanft aus einer Höhe von ca.
2 m auf den Boden. Bereits eine Stunde nach der
Geburt kann das bereits ca. 2 m große Kalb stehen.
20
Gorilla
Der Gorilla ist im afrikanischen Regenwald rund
um den Äquator zuhause.
Die Pflanzenfresser leben in Familiengruppen, die
von einem erfahrenen Männchen angeführt werden
und gehen gemeinsam auf Futtersuche nach Blättern,
Knospen, Beeren und Rinde. Der Gorilla ist ein geschickter Kletterer, verbringt jedoch die meiste Zeit
am Erdboden.
Im Alter von ungefähr 13 Jahren bekommen
Gorillamännchen einen grauen Rücken – den
Silberrücken – und gründen eine eigene Familie.
Der Gorilla ist heute vom Aussterben bedroht.
21
Großer Panda
(Bambusbär)
Der Große Panda stammt aus den Bergwäldern Zentralchinas. Seine Vorderpfoten sind spezialisierte Greifhände,
mit denen der Pflanzenfresser seine Lieblingsspeise, die
Stengel des Bambus, sicher festhalten kann.
Da die Pflanze nur einen geringen Nährwert hat, muss
er täglich bis zu 20 kg fressen!
Ein neugeborener Panda ist im Vergleich zu den erwachsenen Tieren, die 75 - 110 kg wiegen,winzig klein:
Er wiegt nur ungefähr 100 g!
Der Grosse Panda gehört zu den seltensten und meistbedrohten Säugetieren der Welt. Naturschutzverbände
schätzen, dass es nur noch 1200 Tiere dieser Art gibt.
22
Großer Tümmler
Der Große Tümmler ist ein Delfin, der weltweit in den
Meeren der gemäßigten und tropischen Zone vorkommt.
Er frisst kleine Fische und Krebstiere und lebt in Gruppen,
deren Mitglieder zusammenarbeiten und miteinander
Kontakt haben.
Bei der Geburt des Nachwuchses helfen 2 erwachsene
Weibchen der Mutter und geleiten das Neugeborene
danach zum ersten Atemzug an die Wasseroberfläche.
Alle Delfine beherrschen die Echoortung: Sie erzeugen
eine Reihe von Klicklauten verschiedener Höhe und
werten das zurückkommende Echo aus, um ein Tier
oder einen Gegenstand zu untersuchen. Pro Sekunde
können sie 1000 Signale aussenden!
23
Hauskatze
(Europäisch Kurzhaar)
Vom Typ her gleicht die Hauskatze der Katzenrasse
Europäisch Kurzhaar.
Die meisten Hauskatzen sind allerdings nicht reinrassig: Schätzungen zufolge sind 90 % aller Hauskatzen
in Europa und den USA Mischlinge.
Die Stammform aller Hauskatzen ist die nubische
Falbkatze (siehe S. 5). Schon vor etwa 4000 Jahren
hatten die Ägypter große Getreidespeicher, die
scharenweise Ratten und Mäuse anzogen. Diese
zahlreich vorhandene Beute blieb den wilden Katzen
nicht lange verborgen und auch sie kamen dorthin,
um zu jagen. Die Menschen erkannten den Nutzen
der Katzen und begannen, sie zu zähmen.
24
Hausrind
(Deutsche Schwarzbunte)
Die Deutsche Schwarzbunte ist weltweit die häufigste Rinderrasse. Der bereits seit vielen Jahren
ausgestorbene Auerochse ist die Stammform des
Hausrindes (siehe S. 5).
Ein Wildtier bildet nur solange Milch, wie es seine
Jungen säugt. Bei der Kuh wird die Milchproduktion
verlängert: Durch täglich zweimaliges Melken bildet
sie bis ungefähr 305 Tage nach dem Kalben Milch.
Dieser Zeitraum wird Laktation genannt.
Die Deutsche Schwarzbunte erbringt mit ca. 7000 kg
(= 6863,75 Liter) eine sehr hohe Milchleistung pro
Laktation.
Weil jeder weiß, wie eine Kuh muht, eignet sie sich
gut für die „Moment mal!”-Karte.
25
Hausmeerschweinchen
Das Hausmeerschweinchen stammt vom Wildmeerschweinchen aus Südamerika ab.
Dort wurde es schon vor mindestens 3000 Jahren
zum Haustier. Weil die ersten Tiere im 16. Jahrhundert
von holländischen Kaufleuten über das Meer nach
Europa gebracht wurden, nannte man sie in der
deutschen Sprache einfach MEERschweinchen.
Heute gibt es sie in verschiedenen Farben und
mit ganz unterschiedlichem Fell.
Die kleinen Nager fressen Gras und Heu, Möhren,
Äpfel, die Rinde von Zweigen oder Haferflocken
und sind sehr fruchtbar.
Anders als die meisten anderen Tiere kann das
Weibchen sofort nach der Geburt wieder trächtig
werden.
26
Haselmaus
Die Haselmaus gehört keineswegs zu den echten
Mäusen, wie ihr Name vermuten lässt, sondern ist
als kleinster einheimischer Bilch mit dem Siebenschläfer verwandt.
Sie hat einen buschigen Schwanz und baut kleine,
kugelförmige Nester aus Gräsern, Moos und Blättern.
Diese Nester werden Kobel genannt und sitzen
manchmal in einer Höhe von 50 cm im Gestrüpp,
manchmal jedoch auch hoch oben im Baum.
Sie ernährt sich von Samen, Knospen, Nüssen und
Früchten und hält von Ende Oktober bis Ende April
einen Winterschlaf (s. Alpenmurmeltier) in einer
selbstgebauten Höhle im Boden.
27
Kamel (Trampeltier)
Das Kamel stammt vom heute seltenen Wildkamel
der Wüsten Zentralasiens ab. Schon seit über 6000
Jahren wird es als Reit- und Lasttier genutzt.
Es ist sehr genügsam und ernährt sich von Blättern,
Gras und niedrig wachsenden Büschen. Das dicke,
zottige Fell schützt im Winter vor Kälte, im Sommer
fällt es in großen Büscheln aus. Ein gut genährtes
Tier hat 2 straffe Höcker, die aus Fett bestehen und
als Reserve für magere Zeiten dienen.
Es kann an einem Tag bis zu 40 km durch die sengend
heiße Wüste gehen und dabei auch noch bis zu 150 kg
Last tragen. Ist die Strecke nur kurz, kann das Tier
sogar 500 kg tragen!
28
Koala
Der Koala lebt in Ostaustralien und hält sich fast nur
auf Bäumen auf. Nur selten kommt er auf den Boden,
und dann nur, um von einem Baum zu einem anderen
zu gelangen.
Er ernährt sich von den Blättern und jungen Sprossen
einiger Eukalyptusarten.
Der hohe Wassergehalt der Nahrung reicht fast immer
aus, um seinen Flüssigkeitsbedarf zu decken. Sein
Körper ist an die schwer verdauliche Kost angepasst:
Er hat einen über 2 m langen Blinddarm!
Koalas sind keine Bären, sondern Beuteltiere. Nach
einer nur kurzen Tragezeit bleibt das winzige Junge
noch ungefähr 6 Monate im Beutel der Mutter.
29
Löwe
Der Löwe gehört zur Familie der Großkatzen und
kommt in mehreren Ländern Afrikas vor. Er ist ein
Fleischfresser und erbeutet Antilopen, Zebras, Gazellen
sowie andere, kleinere Säugetiere und auch Vögel.
Anders als alle anderen Katzen leben Löwen in
Gruppen, die aus einigen ausgewachsenen Männchen
und einer größeren Anzahl Weibchen bestehen.
Auch gejagt wird gemeinsam: Diese Aufgabe übernehmen die Weibchen. Löwen erbeuten ihre Opfer nicht
nach langen Verfolgungsjagden, sondern versuchen,
sie zu überraschen. Zwar können sie kurzfristig bis zu
60 km/h schnell laufen, doch sie haben keine besonders gute Ausdauer.
30
Luchs (eurasischer)
Der Luchs lebt in Nordeuropa und Nordasien.
Besondere Kennzeichen sind seine Pinselohren
und der Stummelschwanz.
Rehe, Füchse, Hasen und Mäuse dienen dem
nachtaktiven Fleischfresser als Nahrung.
Er kann 6-mal besser sehen als der Mensch!
Bis vor etwa 100 Jahren kam die Art in Deutschland häufig vor, dann wurde sie sehr selten.
Innerhalb der letzten 20 Jahren sind jedoch wieder
Luchse aus Nachbarländern eingewandert: Sie
haben sich in mehreren süddeutschen Waldgebieten angesiedelt.
Seit dem Jahr 2000 gibt es auch im Harz wieder
Luchse: Dort werden sie in einem großen Eingewöhnungsgehege auf die Freiheit vorbereitet.
31
Maulwurf (europäischer)
Der europäische Maulwurf lebt in Europa und Ostasien. Sein Name kommt vom althochdeutschen
„Moltewurf“ und bedeutet „Erdaufwerfer".
Er frisst vor allem Würmer, Raupen und Schnecken.
Da er selten ans Tageslicht muss, benötigt er seine
kleinen Augen kaum. Doch sein Tastsinn ist hervorragend ausgeprägt und seine Schnurrhaare reagieren
auf kleinste Erschütterungen.
Seine Vorderpfoten sind perfekte Grabwerkzeuge:
In weicher Erde kann das Tier täglich einen bis zu
10 m langen Gang buddeln! Die losgewühlten
Erdbrocken werden mit den Vorderpfoten hochgedrückt. Der Maulwurf kann das bis zu 20fache
seines Körpergewichts stemmen!
32
Mausohr (großes)
Das große Mausohr ist die größte heimische Fledermausart. Fledermäuse gehören zu den Fledertieren,
den einzigen Säugetieren, die fliegen können.
Tagsüber ruhen sie, kopfüber an Felsen, Ästen oder
Balken hängend. Nachts werden sie munter und gehen
auf Jagd (s. Abendsegler).
Die Geburt der Jungen ist ein riskantes Kunststück:
Das Neugeborene gleitet sanft in die Schwanzflughaut
der Mutter und ist nur durch die Nabelschnur gesichert.
Es krabbelt dann sofort am Bauchfell der Mutter hoch.
Die Mutter leckt es sauber und kehrt dann zu den
anderen Tieren zurück ... um sich sogleich wieder
kopfüber aufzuhängen.
33
Nasenbär
(südamerikanischer)
Der südamerikanische Nasenbär lebt in Gruppen von
mehr als 20 Tieren, die sowohl tagsüber als auch nachts
unterwegs sind.
Die empfindliche Nase führt den Allesfresser zu seiner
Nahrung: Am Boden, zwischen Felsen oder auf
Bäumen sucht er nach Insekten, Spinnen, Früchten
oder Eidechsen.
Ist in seinem Lebensraum ein See ausgetrocknet,
wühlt er im Schlamm nach zurückgebliebenen
Fischen und Krebsen.
Nach der Paarung lösen sich die Gruppen auf und
die Weibchen sondern sich ab. Erst wenn die Jungen
2 Monate alt sind, kehren die Weibchen mit ihnen in
die Gruppe zurück.
34
Nacktnasenwombat
Es gibt 2 Arten von Wombats, die anhand ihrer Nasen
unterschieden werden: Der Nacktnasenwombat hat
eine unbehaarte Nase, der Haarnasenwombat hingegen eine behaarte. Beide Arten sind auf dem australischen Kontinent zuhause.
Sie ernähren sich von Gräsern, Wurzeln und Knollen,
leben in Kolonien und graben mit ihren kräftigen
Krallen umfangreiche unterirdische Wohnanlagen.
Wombats gehören zu den Beuteltieren: Ein Junges
wiegt bei der Geburt nur 2 g und verbringt seine
ersten 6 Lebensmonate im Beutel der Mutter.
Anschließend begleitet es sie noch mehrere Monate,
bevor es dann selbstständig wird.
35
Polarfuchs (Eisfuchs)
Der Polarfuchs ist in den nördlichsten Gebieten der
Erde zuhause.
Er ist ein Allesfresser und lebt von bodenbewohnenden
Vögeln, kleinen Nagetieren, Beeren und von den Resten,
die die Eisbären oder die Wölfe übriglassen.
Sein dichtes Fell ermöglicht es ihm, Temperaturen von
bis zu – 50°C auszuhalten!
Zweimal im Jahr wechselt er mit seinem Fell auch seine
Farbe. Der Polarfuchs kommt in zwei verschiedenen
Fellfarben vor: als Weißfuchs und als Blaufuchs.
Der hier abgebildete Weißfuchs ist im Winter rein weiß
und im Sommer graubraun.
36
Rotes Riesenkänguru
Das Rote Riesenkänguru lebt in den Wüsten Zentralaustraliens. Es ernährt sich von Gräsern und Grünpflanzen.
Nur das Männchen hat ein rostbraunes Fell; das
Weibchen ist blaugrau gefärbt. Das größte aller
lebenden Beuteltiere ist ein hervorragender
Springer. Normalerweise erreicht es dabei ein
Tempo von 12 km/h. Auf der Flucht kann es bis
zu 80 km/h schnell werden: Jeder Sprung ist
dann bis zu 3 m hoch und 13 m weit!
Ein neugeborenes Junges wiegt nur ungefähr 1g!
Trotzdem hat es schon gut entwickelte Vorderpfoten,
klettert gleich nach der Geburt in den Beutel der
Mutter und verlässt ihn erst 8 Monate später wieder.
37
Rotfuchs
Der Rotfuchs ist das letzte größere Raubtier, das in
Europa noch allgemein vorkommt.
Der gewitzte Jäger ist vor allem abends und nachts
unterwegs. Er frisst kleine Säugetiere, Insekten,
Regenwürmer, Beeren und Früchte. Mit seinen drehbaren Ohren hört er sehr gut und seine empfindliche
Nase führt ihn zuverlässig. Sein Geruchssinn ist 400mal besser als der des Menschen!
Meistens lebt er allein. Nur für die Zeit der Paarung
und der Nachwuchspflege tun sich Fuchs und Füchsin
zusammen. Der Fuchs versorgt seine Familie so lange,
bis die Mutter die Jungen für kurze Zeit alleine lassen
oder sie mit auf Nahrungssuche nehmen kann.
38
Rothirsch
Der Rothirsch ist die größte einheimische Hirschart.
Er frisst Gras, Heidesträucher, Blätter und Knospen.
Nur das Männchen trägt ein Geweih, das es im
Winter abwirft.
Das Geweih beginnt sofort wieder neu zu wachsen.
Im Herbst schlagen die Männchen ihre Geweihe
aneinander und kämpfen um den Besitz eines
Reviers oder einer Gruppe von Hirschkühen.
So weit wie der Rothirsch springt kein anderes
europäisches Tier: 11 m sind sein Sprungrekord.
Damit wird er von allen im Spiel vorkommenden
Tieren nur vom Roten Riesenkänguru geschlagen,
das bis zu 13 m weit springen kann. Die besten
Sportler springen übrigens knapp 9 m weit.
39
Schimpanse
Der Schimpanse lebt in mehreren Ländern Afrikas
und ernährt sich von Blättern, Früchten und Honig,
aber auch von Vogeleiern, Ameisen und anderen
Insekten.
Der gesellige Menschenaffe lebt in Gruppen von
20 bis 100 Tieren und gilt als einer unserer nächsten Verwandten im Tierreich. Er zählt zu den
wenigen Arten, die sich geräuschvoll und gestenreich verständigen und Werkzeuge benutzen. Mit
Steinen knackt er Nüsse, mit Zweigen angelt er
Ameisen aus deren Bau, mit Knüppeln vertreibt
er Leoparden.
Er zählt zu den bedrohten Arten: Die Naturschutzverbände schätzen, das heute noch etwa 100000
Tiere in Afrika leben.
40
Schnabeltier
Das Schnabeltier kommt aus Australien. Neben dem
Ameisenigel ist es das einzige eierlegende Säugetier.
Weil die Tragezeit nicht bekannt ist, wird im Spiel die
Brutdauer genannt: So lange brütet es die Eier aus,
bevor die Jungen schlüpfen.
Das Tier durchwühlt den Schlamm mit dem Schnabel,
um Frösche, Krebse, Wasserinsekten und Larven zu
erbeuten.
Das Männchen ist das einzige giftige Säugetier: Es
hat Giftstachel an den hinteren Beinen. Diese werden
nur zur Verteidigung oder beim Kampf mit anderen
Männchen eingesetzt. Für Menschen ist das Gift
nicht tödlich. Es verursacht jedoch heftige Schmerzen.
41
Schwertwal (Orca)
Der Schwertwal kommt weltweit in allen Meeren vor,
vor allem in den kälteren Gewässern. Schwertwale
leben in Familiengruppen und jagen gemeinsam.
Der furchtlose Raubfisch kann bis zu 55 km/h schnell
schwimmen und hat keine natürlichen Feinde. Er jagt
Fische, Seelöwen, Vögel und sogar andere Wale.
Seine charakteristische schwarze Rückenflosse, das
Schwert, ist bei erwachsenen Männchen fast 2 m
hoch!
Bei den Weibchen und den Jungtieren ist es zwar
kleiner, jedoch immer noch viel größer als bei allen
anderen Walen.
42
Seehund
Der Seehund ist der häufigste einheimische Meeressäuger. Der perfekte Schwimmer ernährt sich von
Fischen und Krebstieren. Er kann tief tauchen und
fast eine halbe Stunde lang unter Wasser bleiben.
Das Jungtier ist schon bei der Geburt weit entwickelt
und kann sofort schwimmen. Auch das Tauchen
lernt es bereits ein paar Tage später.
Obwohl sein Bestand aktuell nicht gefährdet ist,
gibt es für den Seehund umfangreiche Schutzund Hegemaßnahmen sowohl im Nationalpark
Wattenmeer als auch in verschiedenen Seehundaufzuchtstationen.
43
Streifenskunk
Der Streifenskunk kommt zwischen Südkanada und
Nordmexiko vor.
Er ist vor allem nachts, aber auch tagsüber unterwegs.
Bei seiner Suche nach Mäusen, kleinen Schlangen,
Eiern, Insekten oder Beeren lässt er sich von seiner
feinen Nase führen.
Sein bei uns gebräuchlicher Name Stinktier bezeichnet
die besondere Fähigkeit, die den Skunk berühmt
gemacht hat: In seinen Afterdrüsen kann er eine
scharf riechende Flüssigkeit produzieren, die er bis
zu 4 m weit zielgenau verspritzen kann! Der Gestank
schreckt den Angreifer ab und nimmt ihm den Atem ...
der Skunk jedoch gewinnt Zeit für die Flucht.
44
Waschbär
Der Waschbär stammt aus Nordamerika.
Auf seinem Speiseplan stehen Frösche, Fische, kleine
Landtiere, Nüsse, Samen, Früchte und Mais. Auch in
Europa ist er mittlerweile anzutreffen: Seine Ausbreitung begann um 1934, als die ersten Tiere ausgesetzt
wurden.
In Deutschland ist der anpassungsfähige Kleinbär
heute vor allem in Hessen häufig. Auch mit städtischen Lebensbedingungen kommt er gut zurecht:
In einigen Städten wie z. B. in Kassel hat er sich zu
einem findigen Räuber entwickelt, der nachts die
Mülltonnen durchsucht.
Naturschutzverbände schätzen, dass es in ganz
Europa heute 100000 Waschbären gibt.
45
Walross
Das Walross lebt an den flachen Küstengewässern
der Arktis und ernährt sich von wirbellosen Tieren,
Krebsen, Seesternen und Fischen. Besondere Kennzeichen der Art sind die langen, dicken Bartborsten
und die riesigen, lebenslang wachsenden Stoßzähne.
Die Stoßzähne des Männchens können bis zu 1 m
lang werden!
Das Walross kann sogar im Wasser schlafen: Im Rachen
hat es große Schlundtaschen, die es mit bis zu 50 l
Luft füllen und dann schließen kann. Sie sorgen dafür,
dass die Tiere keine Schwimmbewegungen machen
und dennoch ganz gemütlich aufrecht im Wasser
treiben können.
46
Wildkaninchen (europäisches)
Die Stammform des Hauskaninchens (siehe Seite 5) ist
kleiner als der Hase, auch seine Pfoten und Ohren sind
kürzer. Es frisst hauptsächlich Gras und saftige Pflanzen.
Im Winter lebt es von Rinde, Zwiebeln und Zweigen.
Der in Gruppen lebende Nager wohnt im selbstgegrabenen Bau mit umfangreichen Laufröhren und Wohnhöhlen.
Droht Gefahr, dann warnen Kaninchen sich untereinander, indem sie mit den Hinterläufen auf den Boden
trommeln.
Zwar ist es langsamer als der Feldhase, doch erreicht
es im freien Feld eine Geschwindigkeit von 40 km/h!
47
Wildkatze (europäische)
Die europäische Wildkatze sieht der Hauskatze sehr
ähnlich, ist allerdings schwerer und größer. Dennoch
gehen die Forscher davon aus, dass nicht sie, sondern
die nubische Falbkatze aus Afrika die Stammform der
heutigen Hauskatze ist (siehe S. 5 & S. 24).
Ihre hervorragenden Augen, das empfindliche Gehör
und den sensiblen Geruchssinn setzt sie bei der nächtlichen Jagd auf Mäuse, Kaninchen, Vögel, Eidechsen
und Fische erfolgreich ein.
In Deutschland kommt die seltene Kleinkatze vor
allem in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen vor.
Um die Art zu schützen und zu erhalten, gibt es dort
Artenschutzprojekte.
48
Wildschwein
Das Wildschwein ist die Stammform des Hausschweins
(siehe S. 5). Vor allem nachts und morgens ist es
unterwegs, um mit seiner Schnauze im Boden nach
Knollen, Wurzeln, Nüssen, Würmern oder Mäusen zu
suchen.
Schweine können nicht besonders gut sehen, aber
hervorragend riechen – deshalb werden sie auch zur
Trüffel- und Drogensuche eingesetzt.
Wie der Waschbär, so tauchen auch Wildschweine
immer häufiger im städtischen Gebiet auf. Die Stadt
Berlin hat sogar schon mehrere Broschüren zum
Thema „Wildtiere im Stadtgebiet“ herausgegeben.
Eine davon informiert über Wildschweine und gibt
Verhaltenstipps für den Fall des Zusammentreffens.
49
Wolf
Der Wolf ist die Stammform des Haushundes (siehe
S. 4 - 5). Er lebt in Rudeln und jagt gemeinsam. Darum
gelingt es ihm auch, Tiere zu erlegen, die viel größer
sind als er selbst: Hirsche, Rentiere und Wildpferde
erbeutet er ebenso wie viele kleinere Tiere (Hasen,
Mäuse, Fische und Krabben). Der Speisezettel wird
auch durch Früchte und Insekten ergänzt.
In einer einzigen Nacht kann der ausdauernde Läufer
bis zu 100 km weit laufen!
Frei lebende Wölfe galten in Deutschland seit 150
Jahren als ausgestorben. Vor ungefähr 15 Jahren
jedoch haben einige Tiere die polnische Grenze
überquert und sich in der ostdeutschen Oberlausitz
angesiedelt.
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