Dehne Dich ! oder lieber doch nicht ?

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Dehnformen
Aktiv
Passiv
Durch Aktivierung des Antagonisten
durch äußere Kräfte wie Schwerkraft, Zuhilfenahme anderer
Muskeln ( außer dem Antagonisten ) oder einen Partner
Statisch
Dynamisch
Gehaltene Dehnung am Bewegungsende über einen
längeren Zeitraum ohne Bewegung
Dehnung am Bewegungsende mit federnden Bewegungen;
Setzen von geführten rhythmischen Dehnreizen
04.03.2016
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Geht das ?
• Aktiv – statisch ?
ja
• Aktiv - dynamisch ?
ja
• Passiv – statisch ?
ja
• Passiv – dynamisch ?
ja
• Aktiv – passiv ?
nein
• Statisch – dynamisch ?
nein
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Wann dehnst Du wie ( Kann-Regel ) ?
Vor der Belastung
dynamisch – aktiv
zur Vorbereitung auf die sportliche Anforderung;
steigert die Durchblutung in der betreffenden Muskulatur;
auch beim Antagonisten; hat aktivierende Wirkung
Während de Belastung
dynamisch – aktiv oder dynamisch – passiv
Zur „Zwischenregeneration“ z.B. bei Wettkämpfen
im Gesundheitssport eher zu vernachlässigen
außer: im Faszientraining wird während der ganzen Stunde
sanft dynamisch gedehnt
Nach der Belastung
statisch – passiv ( bewegt statisch )
Zur Regeneration der beanspruchten Muskulatur; Senkung
des Muskeltonus; nicht länger als 10 sec. halten, dann eine
kleine Bewegungsänderung vornehmen
dynamisch – passiv
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nur ganz sanfte Dynamik, am Ende der
Bewegungsamplitude
 immer vor dem Hintergrund, die Versorgung des Muskels
nicht zu unterbrechen, damit Stoffwechselabbauprodukte aus
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dem Muskel abtransportiert werden können
Was lernst Du daraus ?
• Statisches Dehnen über mehr als 10 sec. unmittelbar vor sportlichen Leistungen schützt nicht vor
Verletzungen, sondern begünstigt sie sogar, dadurch dass die Muskulatur über die Kappilare nicht mehr ausreichend
versorgt wird.
• Statisches Dehnen verhindert keinen Muskelkater, sondern begünstigt ihn sogar.
Generell kann man sagen, dass die muskuläre Regeneration durch rein statisches Dehnen eher behindert wird als
gefördert, insbesondere dann, wenn Du es direkt nach der sportlichen Belastung tust.
( in den Sportkursen so üblich ) Kleinste entstandene Verletzungen im Muskel werden beispielsweise vergrößert.
• Wenn Du statisch am Ende Deiner Kursstunde dehnen willst, dann dehne immer bewegt-statisch, d.h. nach spätestens
10 sec. nimmst Du eine kleine Richtungs- bzw. Bewegungsänderung vor, um die Versorgung des Muskels weiter zu
gewährleisten
• Grundsätzlich ist dem dynamisch-passiven Dehnen nach der sportlichen Belastung der Vorrang einzuräumen
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Was ist eine muskuläre Dysbalance ?
• „Verkürzte“ Muskeln auf der einen Seite
• Zu schwache Muskeln auf der anderen Seite
• Die verkürzten Muskeln weisen allerdings nicht tatsächlich eine strukturelle, also echte
Längenverkürzung auf, sondern eine eingeschränkte Flexibilität bzw. Dehnfähigkeit.
• Längenveränderungen im Muskel entstehen ausschließlich während der Kontraktion
( Muskel verkürzt sich unter Anspannung )
• Daher besteht bei einer Muskelverkürzung lediglich eine verminderte Toleranz gegenüber einer
Dehnungsspannung.
Die betreffende Muskulatur weist laut neuesten Untersuchungen eine deutlich höhere
Muskelruhespannung auf, die sie vermeintlich kürzer wirken lässt.
Das sanfte dynamisch-passive Dehnen am Ende einer Stunde kann und sollte also eher dazu führen, die
Muskelruhespannung wieder zu reduzieren und auf ein normales Maß zurückzuführen
• Das zusätzliche Kräftigen des Antagonisten kann und wird dieses Ziel unterstützen
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Muskuläre Dysbalancen
Durch den Alltag verursacht
Einseitige Arbeitshaltung
Zu häufiges Sitzen oder Stehen
Keine körpergerechten Sitzmöbel
Bewegungsmangel
Psychische Belastungen wie Stress
Falsches Schuhwerk
Fehlstatik des passiven Bewegungsapparates
Erkrankungen / Verletzungen am passiven bzw.
aktiven Bewegungsapparat
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Durch Sport verursacht
Fehl- bzw. Überbelastung
Einseitige Ausbildung der leistungsbestimmenden
Muskulatur
Zu geringe Erholungsphasen
Zu häufiges Wettkampftraining
Fehlendes Regenerationstraining
Fehlende Ausgleichsgymnastik
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Was ist zu tun ?
• Gezielte Kräftigung der schwachen Muskeln
( häufig, die eher phasisch arbeitende Muskulatur )
z.B. Bauchmuskulatur, Fußheber, Kniestrecker
• dynamisches Dehnen der „verkürzten“ Muskeln
( häufiger die eher tonisch arbeitende Muskulatur )
z.B. Hüftbeuger, Wirbelsäulenstrecker, Schultergürtelheber
• Arbeiten über die größtmöglichen Bewegungsamplituden
( ROM = range of motion )
• Begleitend: Korrigierendes Alltagsverhalten
 Wiederherstellung des Gleichgewichts in der Kraft und in der Ruhespannung auf
Seiten des Agonisten und des Antagonisten
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