Im Wasser, am Wasser und in der Luft Und sie tanzen einen Tango

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geeignet) mit einem dichten Büschel
Moos oder Torffasern oder besagtem
Wollmopp und lässt es dort bis zum
nächsten Morgen zusammen, so etwa bis
gegen 09:00 Uhr. Bachlinge laichen bevorzugt in den Abend- und frühen Morgenstunden. Bevor dann die Jagd auf die
eigene Brut einsetzt, werden die Fische
wieder zurückgesetzt und der Laich kann
sich ungestört entwickeln. Nach durchschnittlich 14 Tagen schlüpfen die Jungfische und können sofort mit Artemien
angefüttert werden. Die weitere Aufzucht ist problemlos, wie in der einschlägigen Fachliteratur angegeben.
© Fotos: Domestic Wild
Ein Männchen
kommt selten allein
Imponierverhalten der Agila-Bachlinge
Im Wasser,
am Wasser und
in der Luft
Bachlinge sind geschickte Lauerjäger, die
regungslos unter der Wasseroberfläche
stehend auf ihre Beute warten. In der Natur ist das vor allem „Anflugnahrung“ in
Form von Insekten, die über dem Wasser
fliegen oder auf das Wasser fallen. Darauf hat der Bachling nur gewartet und
schießt wie ein Blitz aus seiner Deckung
vor, schnappt die Beute und ist mit ihr genauso schnell wieder aus dem Blickfeld
verschwunden. Auch über der Wasseroberfläche ist kein passendes Beutetier
vor dem sprunggewaltigen Bachling sicher. Verständlich, dass eine kleine Fliege
am Aquarium diesen Instinkt weckt und
zum Salto mortale verleitet. Im Aquarium
sind Bachlinge gut an Trockenfutter und
Frostfutter zu gewöhnen, aber lebende
oder gefriergetrocknete Anflugnahrung,
wie Taufliegen (Drosophila), Springschwänze, Ofenfischchen, Blattläuse oder
Mikro-Grillen (nur Kurzflügelgrillen, die
sich nicht in Wohnräumen vermehren
können), sollte nicht fehlen. Hunde und
Katzen bekommen ja auch Leckerli.
Und sie tanzen
einen Tango ...
Nahrung und Überleben sind Grundbedürfnisse, aber die Liebe erst macht das
leben wirklich schön. Das beweisen die
Männchen unserer drei Bachlingsarten
bei artgerechter Haltung täglich durch
ihre einzigartigen Paarungstänze. Mit
flatternden Bewegungen und weit gespreizten Flossen, den Farbregler auf Anschlag geschoben, umtanzt der galante
Brautwerber seine Auserwählte. Ein Tango furioso. Immer wieder schwimmt er
abwechselnd über und unter das Weibchen, um Körperkontakt herzustellen
und es zu einem geeigneten Ablaichplatz
zu führen. feinfiedrige Pflanzen, Moospolster oder Algenbüschel sind dafür ideal. Erfahrene Züchter verwenden Torffasern oder Mopps aus Kunstwolle. Ist das
Herz der Damenwelt erobert, schmiegt
sich das Paar eng aneinander, wobei das
Männchen das Weibchen mit seiner Rücken- und Afterflosse umfasst und beide
unter heftigem Erzittern das neue Leben
auf den Weg bringen. Ein oder zwei Eier
finden so einen hoffentlich sicheren Platz
für die Entwicklung, denn andere Fische
und Artgenossen stellen dem Laich genauso nach wie die eigene Mutter. Für die
gezielte Zucht setzt man daher ein Paar
am frühen Abend in ein kleines Aquarium
(eine Kühlschrankdose ist ebenfalls gut
Es ist das unabwendbare Schicksal aller
Wirbeltiermännchen, dass sie sich im Konkurrenzkampf um die Weibchen durchsetzen müssen, um sich fortpflanzen zu können. Bachlingsmännchen haben hierfür
eine besonders schöne Form des Imponierverhaltens untereinander und gegenüber den Weibchen entwickelt. Begegnen
sich zwei Männchen, umschwimmen sie
sich zunächst und zeigen Präsenz. Verlässt
keiner der Kontrahenten jetzt die Szene,
wird – wie bei der Ariane – die zweite Stufe gezündet. Jetzt stellen sich die Rivalen
Kopf an Schwanz zueinander und beginnen sich zu umkreisen. Hierbei werden die
Rücken-, Schwanz- und Afterflossen abwechselnd angelegt und wieder voll gespreizt. Genügt dieses Ritual nicht, den
Schwächeren zu vertreiben, geht es direkter zur Sache und es fliegen sprichwörtlich die Fetzen, nämlich Flossenfetzen. Ausreichend Platz vorausgesetzt,
gehen diese Auseinandersetzungen ohne
Verletzungen zu Ende und der Unterlegene räumt den Platz. Kann der Verlierer
sich nicht aus dem Blickfeld des überlegenen Männchens entfernen, kommt es
zu Bissen und im äußersten Fall zu ernsthaften Beschädigungen. Deshalb sollten
mehrere Männchen von Bachlingen nur in
entsprechend geräumigen oder Aquarien
mit vielen Versteckmöglichkeiten zusammen gehalten werden. Für ein Paar ist ein
30er-Nano-Würfel bereits ausreichend,
für zwei Paare oder eine Gruppe sollte das
Aquarium schon 60 cm Kantenlänge haben. Eine gute Lösung ist es, jeweils ein
Paar Schwertschwanzbachlinge mit einem
Paar einer der beiden anderen Bachlingsarten zu vergesellschaften. Dann interessieren sich die Männchen nicht weiter füreinander und die Freude an diesen kleinen
bunten Killifischen verdoppelt sich. (dw)
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