Liebetrau - Die Bedeutung des Shuntvolumens

Werbung
Die Bedeutung des Shuntvolumens
bei linksventrikulärer
Funktionseinschränkung
Dr. med. Michael Liebetrau
HELIOS Klinik Blankenhain
Gliederung
• Definition Herzinsuffizienz
• Shuntfluß und Cardiac Output
• Beziehung zwischen Herzinsuffizienz und Dialysezugang
• Medikamentöse Therapie
Dr. med. Michael Liebetrau - 4. Symposium Dialyseshuntchirurgie - 3. Dezember 2011
HELIOS Klinik Blankenhain
1
Bei dem Syndrom
Herzinsuffizienz kann die
Deckung des peripheren Bedarfs
nicht sichergestellt werden
Dr. med. Michael Liebetrau - 4. Symposium Dialyseshuntchirurgie - 3. Dezember 2011
HELIOS Klinik Blankenhain
2
Low output Herzinsuffizienz
• beruht auf einer systolisch und diastolisch verminderten
Leistung des Herzens
• Geht häufig mit einer Abnahme des Herzminutenvolumens
einher
- dies selten in Ruhe (schwerste Herzinsuffizienz)
- häufiger unter Belastung (fehlende Steigerbarkeit der
Herzauswurfleistung)
Dr. med. Michael Liebetrau - 4. Symposium Dialyseshuntchirurgie - 3. Dezember 2011
HELIOS Klinik Blankenhain
3
High output Herzinsuffizienz
• Beschreibt die Situation eines gesteigerten peripheren
Bedarfs, z.B.
- durch Änderung der Stoffwechselaktiviltät
- durch eine gesteigerte periphere Zirkulation bei Vasodilatation
- durch arteriovenöse Shunts
• es kommt zu einer relativ verminderten
Herzauswurfleistung,
- die den peripheren Bedarf nicht sicherstellen kann.
- das gemessene Herzminutenvolumen kann erhöht sein
Dr. med. Michael Liebetrau - 4. Symposium Dialyseshuntchirurgie - 3. Dezember 2011
HELIOS Klinik Blankenhain
4
High output Herzinsuffizienz
Letztendlich beschreibt die
High-Output- Herzinsuffizienz die
Situation, dass das
Herzminutenvolumen bei einer
kardialen Vorerkrankung nicht adäquat
gesteigert werden kann
Dr. med. Michael Liebetrau - 4. Symposium Dialyseshuntchirurgie - 3. Dezember 2011
HELIOS Klinik Blankenhain
5
Was ist ein normales HZV?
• Was ist ein normales HZV?
- 2,5 - 4 l/min/m² in Ruhe
- bis 20 l/min/m² unter Belastung, bei Spitzensportlern auch mehr
• Was braucht man minimal an HZV?
- < 2,0 l/min/m² bedeutet unzureichende Bedarfsdeckung
Dr. med. Michael Liebetrau - 4. Symposium Dialyseshuntchirurgie - 3. Dezember 2011
HELIOS Klinik Blankenhain
6
Beziehung zwischen Kontraktionskraft und Herzfrequenz
Dr. med. Michael Liebetrau - 4. Symposium Dialyseshuntchirurgie - 3. Dezember 2011
HELIOS Klinik Blankenhain
7
Shuntfluss
• Was ist ein normaler Shuntfluss für ein gesundes Herz?
- zwischen 600 ml/min bis 1200 ml/min
• Wieviel Shuntfluss kann ein krankes Herz verkraften?
- ???
Dr. med. Michael Liebetrau - 4. Symposium Dialyseshuntchirurgie - 3. Dezember 2011
HELIOS Klinik Blankenhain
8
Wie hoch sollte der Shuntfluss sein?
• Für den Nephrologen möglichst hoch
- dann ist die Dialyse effektiver… ☺
• Für den Shuntchirurgen möglichst hoch
- damit der Shunt nicht wieder zugeht… ☺
• Für den Kardiologen möglichst niedrig
- je herzinsuffizienter der Patient ohne Shunt ist, umso mehr nimmt man ihm
die körperliche Belastbarkeit mit Shunt – und das langfristig progredient
- mit steigendem Shuntvolumen nimmt
die Fibrose im Herzen zu (u.a. Aldosteroneffekt)
das Remoddeling des Herzens zu (u.a. Katecholamineffekt)
steigt die pulmonalarterielle Hypertonie
Dr. med. Michael Liebetrau - 4. Symposium Dialyseshuntchirurgie - 3. Dezember 2011
HELIOS Klinik Blankenhain
9
Dr. Peter Thon, Klinikum Bad Hersfeld
Dr. med. Michael Liebetrau - 4. Symposium Dialyseshuntchirurgie - 3. Dezember 2011
HELIOS Klinik Blankenhain
10
Was bedeutet dies nun für den klinischen Alltag?
Dr. med. Michael Liebetrau - 4. Symposium Dialyseshuntchirurgie - 3. Dezember 2011
HELIOS Klinik Blankenhain
11
Welche Fistel macht die geringste kardiale Belastung?
• Die Anlage einer AV-Fistel
- erhöht signifikant die LV-Masse
- erhöht den endiastolischen Durchmesser (4%)
- erhöht Fractional shortening (8% - Herzechoparameter)
- erhöht das Herzminutenvolumen (15%)
- macht eine ANP (atriales natriuretisches Peptid) erhöhung
(Volumenbelastung)
- macht eine BNP – erhöhung (diastolische LV Dysfunktion)
- hat eine hohe Wahrscheinlichkeit für die Entstehung einer
Nephrol Dial Transplant (1996) 11:94-97
pulmonalen Hypertonie
Am J Kidney Dis (2002) 40: 974-982
Dr. med. Michael Liebetrau - 4. Symposium Dialyseshuntchirurgie - 3. Dezember 2011
HELIOS Klinik Blankenhain
12
Welche Fistel macht die geringste kardiale Belastung?
• Oberarmfisteln haben einen höheren Fluss als
Unterarmfisteln
• Oberarmfisteln sind mit einem höheren Risiko einer HighOutput Herzinsuffizienz vergesellschaftet
• Patienten mit einem Fistelfluss von >2 l/min haben ein
hohes Risiko eine High-Output Herzinsuffizienz zu
bekommen.
Carlo Basile et al, Nephrol Dial Transplant (2008) 23: 282–287
Dr. med. Michael Liebetrau - 4. Symposium Dialyseshuntchirurgie - 3. Dezember 2011
HELIOS Klinik Blankenhain
13
Welche Fistel macht die geringste kardiale Belastung?
• Patienten mit proximaler AV-Fistel
- haben eine höhere NYHA Klasse
- waren etwas älter
- hatten eine schlechtere Nierenfunktion
- hatten eine niedrigere EF
Nephrol Dial Transplant (2008) 23: 282–287
Dr. med. Michael Liebetrau - 4. Symposium Dialyseshuntchirurgie - 3. Dezember 2011
HELIOS Klinik Blankenhain
14
Kumulative Wahrscheinlichkeit für die Entstehung
einer Herzinsuffizienz
USRDS 2006
Dr. med. Michael Liebetrau - 4. Symposium Dialyseshuntchirurgie - 3. Dezember 2011
HELIOS Klinik Blankenhain
15
Dr. med. Michael Liebetrau - 4. Symposium Dialyseshuntchirurgie - 3. Dezember 2011
HELIOS Klinik Blankenhain
16
Medikamentöse Herzinsuffizienztherapie
• Auch für Dialysepatienten gelten die Regeln der
Herzinsuffizienztherapie
- ACE-Hemmer
- Betablocker
- ggf. Digitalis
- Aldosteronantagonisten
- ggf. Synchronisierung der Herzaktion bei LSB
Dr. med. Michael Liebetrau - 4. Symposium Dialyseshuntchirurgie - 3. Dezember 2011
HELIOS Klinik Blankenhain
17
Medikamentös - therapeutische Möglichkeiten
• 25 mg Spironolacton nach jeder Dialyse (Studie)
- signifikanter Anstieg der EF
- (möglicherweise) Abnahme der LV Masse, zumindest aber keinen
Anstieg
- keine häufigeren Hyperkaliämien
• Ursache:
- RR-Verbesserung
- Verhinderung der Entstehung (Fortschreiten) der Myokardfibrose
Dr. med. Michael Liebetrau - 4. Symposium Dialyseshuntchirurgie - 3. Dezember 2011
HELIOS Klinik Blankenhain
18
Zusammenfassung
• Dialysepatienten mit eingeschränkter LV-Funktion
- Bedürfen einer optimalen Herzinsuffizienztherapie (ACE-Hemmer,
Beta-Blocker, Aldosteronantagonisten)
- Bedürfen einer differenzierten Fistelanlage
mit einem regelmäßigen Shuntflußmonitoring
- Ist die Peritonealdialyse eine therapeutische Alternative
Dr. med. Michael Liebetrau - 4. Symposium Dialyseshuntchirurgie - 3. Dezember 2011
HELIOS Klinik Blankenhain
19
Vielen Dank!
HELIOS Klinik Blankenhain
www.helios-kliniken.de
Dr. med. Michael Liebetrau - 4. Symposium Dialyseshuntchirurgie - 3. Dezember 2011
HELIOS Klinik Blankenhain
20
Herunterladen