Gewöhnliche Differentialgleichung: NWI -Sophiane YahiateneAufgabe 12.1 In der (x, y)−Ebene wirke ein homogenes Schwerefeld. Die kinetische Energie einer Masse 2 2 m sei also gegeben durch T = m 2 (ẋ + ẏ ) und die potentielle Energie durch U = gmy. Die Lagrange Funktion lautet L=T −U = m 2 (ẋ + ẏ 2 ) − gmy 2 und die Euler-Lagrange Differentialgleichungen d ∂L ∂L = mẍ = 0 = dt ∂ ẋ ∂x d ∂L ∂L = mÿ = −gm = . dt ∂ ẏ ∂y Mit m 6= 0 erhält man nun die explizite Differentialgleichungen ẍ = 0 ÿ = −g und die Lösungen lauten mit x0 = y0 = 0 x(t) = v0,x t + x0 = v0,x t g g y(t) = − t2 + v0,y t + y0 = − t2 + v0,y t. 2 2 q 2 + v 2 und φ ∈ [0, π ] gilt Für die Anfangsgeschwindigkeit v0 := v0,x 0,y 2 v0,x = v0 cos(φ) v0,y = v0 sin(φ) und mit dieser Substitution erhält man die Bewegungsgleichung x(t) = cos(φ)v0 t g y(t) = − t2 + sin(φ)v0 t. 2 Die nicht triviale Nullstelle tE = Abhängigkeit des Winkels φ 2v0 sin(φ) g von y ist die Flugzeit. Mit dieser erhält man die Flugweite in xE (φ) := x(tE ) = v02 v2 2 sin(φ) cos(φ) = 0 sin(2φ). g g Um die maximale Flugweite zu erhalten muss xE (φ) maximiert werden. Das Maximum wird bei φ = π4 angenommen. Der Winkel hängt nicht von der Anfangsgeschwindigkeit ab, da xE unabhängig der Masse und Anfangsgeschwindigkeit sein Maximum bei φ = π4 annimmt. 1 Aufgabe 12.2 Leite das Keplersche Gesetz aus dem Newtonschen Gravitationsgesetz her, wobei für ein ebenes Zweikörperproblem mit Massen m (klein) und M (groß) die Euler-Lagrange Gleichung wie folgt lauten d 0= mr2 φ̇ dt γM m . mr̈ = mφ̇2 r − r2 Nach der Präsenzübung 8.1 und der ersten Gleichung sind die folgenden Ausdrücke Erhaltungsgrößen L := mr2 φ̇ (Drehimpuls) m m γM m E := T + U = ṙ2 + r2 φ̇2 − 2 2 r γM m L2 m 2 − = ṙ + 2 2mr2 r (Energie) Nun erhält man durch Umstellen den folgenden Ausdruck für die Geschwindigkeit s γM m 2 L2 + ṙ = ± E− . m 2mr2 r Sei nun r = r(φ), womit der Fokus weniger auf die Dynamik als vielmehr auf die Geometrie der Bahnkurve dr dφ dr ṙ gelegt wird. Also gilt mit Hilfe der Beziehung dr dt = dφ dt ⇔ dφ = φ̇ (Kettenregel) die zeitunabhängige Differentialgleichung s dr mr2 2 L2 γM m =± E− + . dφ L m 2mr2 r Diese Differentialgleichung lässt sich mit Hilfe von ’Trennung der Variablen’ lösen und es gilt mit Anfangswinkel 0 Z r s r0 √ 1 v2 L2 2mv 2 E− L ⇔ φ = ±√ 2m Z 1 s v2 Z L2 2mv 2 E− + γM m v dv 1/r 1 s 1/r0 Z γM m v r r0 L = ∓√ 2m + 2m dv = ± L φ du E − 2m u2 + γM mu L2 1/r =∓ 1 s 1/r0 2mE L2 − u2 du + 2 = ± arccos 1 − m2LM γr q 2 1 + m2EL 3M 2γ2 2 = ± arccos 1 m2 M γ ⇒ =− r L2 1 − m2LM γr q 2 1 + m2EL 3M 2γ2 s −1+ 2m2 M γ u L2 2 ! ∓ arccos 1 − 2L q m M γr0 2 1 + m2EL 3M 2γ2 ! + φ0 ! 2EL2 1 + 3 2 2 cos(φ − φ0 ) . m M γ 2 ! Mit p := L2 m2 M γ und e := q 1+ 2EL2 m3 M 2 γ 2 gilt 1 1 p = (−1 + e cos(φ − φ0 )) ⇔ r = r −p 1 − e cos(φ − φ0 ) Aufgabe 12.3 Die Euler-Lagrange Differentialgleichungen des Doppelpendels lauten d ∂L 2 = (m1 + m2 )l1 φ̈1 + m2 l1 l2 φ̈2 cos(φ1 − φ2 ) − φ̇2 sin(φ1 − φ2 )(φ̇1 − φ̇2 ) dt ∂ φ̇1 ∂L = −m2 l1 l2 φ̇1 φ̇2 sin(φ1 − φ2 ) − (m1 + m2 )gl1 sin(φ1 ) = ∂φ1 d ∂L 2 = m2 l2 φ̈2 + m2 l1 l2 φ̈1 cos(φ1 − φ2 ) − φ̇1 sin(φ1 − φ2 )(φ̇1 − φ̇2 ) dt ∂ φ̇2 ∂L = m2 l1 l2 φ̇1 φ̇2 sin(φ1 − φ2 ) − m2 gl2 sin(φ2 ) = ∂φ2 3