Fachbegriffe kurz erklärt Die im Folgenden aufgelisteten Erklärungen sind folgenden Quellen entnommen: ZNS - Hannelore Kohl Stiftung; Das schwere Schädel-Hirn-Trauma. Ein Ratgeber für Angehörige, Eigenverlag 1991 C. Gérard, C. G. Lipinski, W. Decker; Schädel-Hirn Verletzungen bei Kindern und Jugendliche, Trias Verlag, V. Kaeppel, Dr. J. Weiß; Duden. Das Wörterbuch medizinischer Fachausdrücke, Dudenverlag Abdomen Bauch, Unterleib; der Rumpfbereich zwischen Brustkorb und Becken ADL Lebenspraktische Übungen AEP (akustisch evozierte Potentiale) Untersuchungsmethode zum Nachweis von Funktionsstörungen des Hirnstamms mit Hilfe von Tonreizen (Kopfhörer) Affektivität die Gesamtheit der Stimmungen, Gefühle, Affekte und die allgemeine Erregbarkeit eines Menschen (Begriff aus der Persönlichkeitsforschung und -diagnostik) Agraphie Beeinträchtigung oder vollständiger Verlust der Schreibfähigkeit AHB Anschlussheilbehandlung Akinese Bewegungsarmut, zu Grunde liegt keine Lähmung oder Tonusstörung, sondern die Störung von Bewegungsautomatismen des zentralen Nervensystems Aktivierende Pflege Fördernde und aktivierende Behandlung von pflegeabhängigen Patienten in der täglichen Versorgung Akutes Abdomen Plötzlich einsetzende und sich schnell verschlechternde Erkrankung der Bauchhöhle mit Schmerzen und zunehmender Bauchdeckenspannung, die auf Grund der lebensbedrohlichen Situation immer schnelles ärztliches Eingreifen erfordert. Alexie Beeinträchtigung oder vollständiger Verlust der Lesefähigkeit Amimie Beeinträchtigung oder Verlust des Mienenspiels, das Gesicht wirkt durch starre Mimik maskenhaft Amnesie zeitlich begrenzte Erinnerungslücke anterograde Amnesie: betrifft die Ereignisse nach dem Unfall, der Bewusstlosigkeit, der Krankheit retrograde Amnesie: betrifft die Ereignisse vor dem Unfall, der Krankheit amnestische Aphasie Wortfindungsstörung bei sonst flüssiger Sprache amnestisches Syndrom schwere Form der Merkfähigkeitsstörung Analeptika Mittel, die das Zentralnervensystem anregen, werden bei Versagen von Atmung und Kreislauf eingesetzt Anamnese Das Erfragen der Lebensgeschichte eines Patienten oder der Vorgeschichte einer Krankheit durch den Arzt, Psychologen oder Berater Anarthrie Sprechunfähigkeit, schwere Form einer zentralen Bewegungsstörung der Organe, die das Bilden von Lauten ermöglichen 2/22 Aneurysma Sackförmige Gefäßerweiterung, häufig dünnwandig, birgt die Gefahr zu platzen, es kann dann zu Hirnblutungen kommen Angiographie Kontrastmitteldarstellung der Hirngefäße zur Sichtbarmachung von Gefäßprozessen (wird heute bei Schädel-Hirn-Verletzungen durch die Computertomographie ersetzt) Angiom Blutschwamm, Gefäßgeschwulst Anosmie Verlust des Geruchssinns Anopsie Teilweiser bzw. gesamter Ausfall des Gesichtsfeldes Anosognosie Unfähigkeit, Nicht-Beachten oder Leugnen von Krankheitssymptomen Antiepileptika Medikamente gegen Krampfanfälle Antikonvulsiva Krampfhemmende Arzneimittel; setzen die Erregbarkeit des Gehirns gegenüber krampfauslösenden Reizen herab Antispastika Medikamente gegen eine Erhöhung der Muskelspannung, die durch Schäden von Rückenmark bzw. Gehirn ausgelöst sind. Apallisches Durchgangssyndrom Häufig gebrauchter Sammelbegriff für Rückbildungsstadien des schweren Schädel-Hirn-Traumas mit Rückbildung motorischer und kognitiver Funktionen 3/22 Apallisches Syndrom Wachkoma; Krankheitsbild, bei dem ein Patient wach zu sein scheint, jedoch ohne bewusste Steuerung ist. Der Betroffene ist nicht in der Lage, mit seiner Umgebung bewusst Kontakt aufzunehmen. Aphasie Störung der Sprache als Folge von hirnorganischer Schädigung (Verletzung, Blutung, Mangeldurchblutung, Entzündung, Tumor…). Beeinträchtigt kann sowohl der Sprachausdruck als auch das Sprachverständnis sein. globale Aphasie: völliger Ausfall des Sprachverständnisses und der Wiedergabe motorische Aphasie: gestörte Fähigkeit zur Sprachwiedergabe sensorische Aphasie: Einschränkung des Sprachverständnisses Apoplex Veralteter Begriff für Schlaganfall durch Gefäßverschluss oder Hirnblutung Apraxie Unfähigkeit, geordnete Handlungen durchzuführen, bzw. eine Handlungskette aufzubauen Arachnoidea Spinngewebshaut zwischen der Hirnoberfläche und der harten Hirnhaut Arterielle Kanüle Dünner Plastikschlauch von wenigen Zentimetern Länge, der über eine Punktion in eine Schlagader (zumeist des Armes oder Beines) eingeführt wird. Zweck dieser Kanüle ist die Entnahme von Blut, aus dem u. a. die Sauerstoffsättigung des Blutes und damit der Erfolg der Beatmungsbehandlung kontrolliert wird. Über eine Leitung ist die Arterielle Kanüle mit dem Monitorsystem verbunden, so dass über sie kontinuierlich der Blutdruck des Patienten gemessen werden kann. Aspiration Einatmen oder Ansaugen flüssiger, gasförmiger oder fester Stoffe (meist Nahrung) durch die Luftwege; bei Bewusstlosigkeit besteht eine erhöhte Gefahr der Aspiration Ataxie Störung von Bewegungsabläufen (verwackelte oder verzitterte, nicht zielgerichtete Bewegungsabläufe). Die Ursache liegt meistens in einer Schädigung des Kleinhirns, welches für die Feinabstimmung der Bewegung zuständig ist. 4/22 Atrophie Allgemeiner Gewebsschwund, insbesondere aber Verschmächtigung der Muskulatur an Rumpf und Extremitäten, vor allem bei Schädigung peripherer Nerven und dadurch Lähmung, aber auch durch Schonung (Schonatrophie) Basale Aktivierung Didaktisch motorischer Ansatz zur Förderung Schwerstbehinderter unter Berücksichtigung der verschiedenen Wahrnehmungsmöglichkeiten, welche in Ergänzung der „basalen Stimulation“ über das Entwicklungsalter des 6. Lebensmonats hinausführt. Basale Stimulation Methode, um bei Schwerstbehinderten Wahrnehmungs- und Reaktionsfähigkeiten anzubahnen, überwiegend durch Einsatz verschiedener Sinnesreize Beschleunigungstrauma Verletzung durch eine plötzliche Beschleunigung des Kopfes durch Schlag oder Stoß Bewusstlosigkeit Zustand allgemeiner Lähmung, Ausschaltung von Gehirnfunktionen Bobath-Therapie Krankengymnastische Methode zur Behandlung von hirnorganisch bedingten Bewegungsstörungen und halbseitigen Lähmungen. Ein Prinzip dieser Methode ist es, falsche (pathologische) Reflexe zu blockieren, um die Anbahnung fundamentaler Bewegungsabläufe und eine normale Haltung aufbauen zu können Bremstrauma Verletzung durch plötzliches Abbremsen des Kopfes, z.B. Sturz mit Aufprall Brücke Teil des Hirnstamms, in den Fasern des Kleinhirns münden Cerebellum Kleinhirn 5/22 cerebral das Gehirn betreffend Cerebralparese Sammelbegriff für die Folgezustände einer Hirnschädigung, die vor oder während der Geburt oder aber in der frühen Kindheit durchgemacht wurde. Im Vordergrund des Erscheinungsbildes stehen dabei die Bewegungsstörungen Coma vigile Wach Koma Commotio Cerebri Gehirnerschütterung Computertomographie (CT) Untersuchungsmethode, bei der die Dichte der ausgesendeten Röntgenstrahlen gemessen wird. Der Computer errechnet und zeigt bildlich (quasi „scheibchen-weise“) in unterschiedlichen Grautönen die festen, weichen und flüssigen Zonen im Kopf. Somit können z.B. eventuelle Blutungen dargestellt werden. Contusio Cerebri Hirnprellung Deklaratives Gedächtnis Gedächtnis für Ereignisse und Fakten Dekubitus Druckgeschwür Deprivation Zustand, in dem einem Individuum wichtige äußere Anregungen, aber auch soziale Kontakte nicht gegeben werden Diparese Lähmung der Beine 6/22 Diplegie vollständige Lähmung beider Beine Dopllersonographie Schmerzfreies Verfahren, um mittels Ultraschall Auskunft über die Durchblutung einzelner Hirngefäßabschnitte zu erhalten Dura die äußere Haut des Gehirns und des Rückenmarks Durchgangssyndrom Phase zwischen dem Erwachen aus der Bewusstlosigkeit und der Stabilisierung Dysarthrie Hirnorganisch bedingte Störung der Organe, die das Bilden von Lauten, von Sprache Ermöglichen. Meist kommt es zu einer verwaschenen, langsamen Sprache Dysphagie Schluckstörung Dysphonie Stimmstörung Dystonie Bewegungsstörung, die sich in langsamen, schraubenden Bewegungen von Kopf, Rumpf und Extremitäten äußert Echoenzephalographie Ultraschallverfahren zur schnellen Diagnostik von Blutergüssen oder Geschwülsten im Schädelinnern (ein kaum mehr angewendetes Verfahren) Elektroenzephalogramm (EEG) Verfahren zur Messung von Hirnströmen. Das EEG ermöglicht Aussagen über den Funktionszustand des Großhirns zu machen. Es wird insbesondere auch zur Überwachung von bewusstlosen Patienten eingesetzt. 7/22 Elektrokardiogramm (EKG) Methode zur Ableitung der Herzstromkurve Elektromyographie (EMG) Verfahren, um die Aktionsströme von Muskeln zu diagnostizieren. Die Aktrionsströme werden dabei von der Haut mittels Nadelelektroden unmittelbar vom Muskel abgeleitet und nach Verstärkung in einem Kurvenbild aufgezeichnet Embolie Verstopfung eines Blutgefäßes durch ein in der Blutbahn schwimmendes Gerinnsel, welches sich nicht spontan auflöst Enzephalomalazie Zerstörung von Hirngewebe durch Gefäßverschluss Enzephalitis Gehirnentzündung Epidurales Hämatom Blutung zwischen der Schädelinnenfläche und der harten Hirnhaut Epliepsie Anfallsleiden, das mit zerebralen Entladungen einhergeht Ergotherapie Methode zur Behandlung von motorischen, visuellen und kognitiven Störungen durch den Einsatz verschiedenster Materialien und Übungen Evozierte Potentiale(AEP,VEP,SEP,SSEP) Elektrisches Testverfahren zur Funktionstestung einzelner Leitungsbahnen des Gehirns und Rückenmarks. So werden zum Beispiel bei der Ableitung der akustisch hervorgerufenen Potentiale (AEP) Kopfhörer aufgesetzt, über die er bestimmte Schallsignale empfängt. Aus dem gleichzeitig abgeleiteten EEG lässt sich dann mit Hilfe spezieller Computersysteme herausfiltern, ob und wie schnell diese Information vom Gehirn verarbeitet werden. Durch Verlaufskontrollen derartiger, den Patienten nicht belastender Untersuchungen lassen sich wesentliche Hinweise für den Verlauf und die Prognose bestimmter Verletzungsfolgen geben. Da es sich um ein sehr kompliziertes Verfahren handelt, das zudem speziell ausgebildetes Personal erfor8/22 dert, steht es nicht in allen Krankenhäusern zur Verfügung (VEP-visuell evozierte Potentiale, SEP-somatisch evozierte Potentiale, SSEP somato-sensibel evozierte Potentiale) Facialis Siebter Hirnnerv (nervus facialis), der die mimische Gesichtsmuskulatur versorgt Facialisparese Lähmung der Gesichtsmuskulatur durch Verletzung des Gesichtsnervs (Nervus Facialis) Fokal von einem Krankheitsgebiet ausgehend, ihn betreffend, auf bestimmte Gebiete begrenzt frontal hier: die Stirnregion/das Stirnhirn betreffend Frontalhirn Stirnhirn GdB Abkürzung für: Grad der Behinderung Gehirnerschütterung Zustand nach starker mechanischer Gewalteinwirkung auf den Kopf (commotio cerebri) mit kurzer Bewusstlosigkeit Gehirnquetschung Zustand nach schwerer mechanischer Gewalteinwirkung auf den Kopf, bei der es zu einer Verletzung der Hirnmasse kommt Grand-mal-Anfall Epileptischer Anfall, der mit Sturz, Zuckungen an beiden Armen und Beinen und tiefer Bewusstlosigkeit einhergeht 9/22 Großhirn Das Großhirn ist im Wesentlichen für alle bewussten Empfindungen, Handlungsabläufe und Steuerungen des Körpers verantwortlich, auch für Wachheit und Aufmerksamkeit Guillain-Barré-Syndrom Entzündliche Erkrankung der Nervenwurzeln Hämatom Bluterguss in Weichteilen und Zwischengewebsräumen Haptisch Den Tastsinn betreffend Hemineglect Eine Hälfte des eigenen Körpers und/oder Raumes wird nicht beachtet, ohne dass dieses der Person bewusst ist Hemiparese Halbseitenlähmung, teilweise Lähmung einer Körperhälfte Hemiplegie Lähmung einer ganzen Körperhälfte, fast immer durch Herderkrankungen oder Verletzungen im Gehirn bedingt Hirnatrophie Rückbildung von Gehirngewebe infolge von gestörter Sauerstoffversorgung oder mangelnder Energiezufuhr Hirndruck Druck im Kopfinnern Hirninfarkt Schlaganfall durch Gefäßverschluss 10/22 Hirnödem Ansammlung von Flüssigkeit im Gehirn, dadurch entsteht eine Anschwellung die zur Drucksteigerung und Sauerstoffmangel führt Hirnstamm Teil unseres Gehirns mit Sitz der Zentren, die für die Steuerung der lebenswichtigen, unbewussten Funktionen wie Atmung, Kreislauf, Stoffwechsel, Temperatur zuständig sind Hydrocephalus „Wasserkopf“, vermehrte Ansammlung von Flüssigkeit in den Hirnkammern Hypersensibilität Überempfindlichkeit gegen Sinnesreize Hypertonie Spannungszunahme in Geweben (z.B. Muskeln) oder Hohlraumwandungen (z.B: Augeninnern, Gehirndruck) auch Bezeichnung von Bluthochdruck Hyperventilation Überatmung: über den Körperbedarf hinausgehende Vertiefung oder Beschleunigung der Atmung (Ursache ist z.B. Sauerstoffmangel) Hypophyse Hirnanhangsdrüse, Drüse im Zwischenhirn, die u. a. die Hormone reguliert Hyposensibilität Verminderte Empfindlichkeit gegen Sinnesreize (z.B. herabgesetzte Schmerzempfindlichkeit) Hypotonie Muskelerschlaffung mit Kontraktionsbehinderung oder –unfähigkeit Hypoxie Sauerstoffmangel in den Geweben 11/22 Impressionsfraktur Biegungsbruch; Verletzung, bei der der Schädelknochen eingedrückt wurde Infusion Zufuhr von Flüssigkeiten in ein Blutgefäß. Bei Patienten mit Schädel Hirn Verletzungen meist intravenös in eine Körpervene über einen Venenkatheter Inkontinenz Unvermögen, den Harn oder Stuhlgang zu kontrollieren Intracerebral In der Hirnsubstanz liegend intrakranielle Blutung Blutung im Schädelinnern Intubation Einführung eines Schlauches durch Mund oder Nase in die Luftröhre zur Beatmung Ischämischer Hirninfarkt Durch mangelhaft durchblutetes Hirngewebe bedingter Schlaganfall Katheter Allgemeine Bezeichnung für biegsamen Plastikschlauch Kernspintomographie (MRT, MRI) Bei dieser Methode werden keine Röntgenstrahlen benutzt. Gemessen wird die Ablenkung eines Magnetfeldes durch die verschiedene Dichte der Hirnzellen. Die Darstellung erfolgt dann ebenfalls mit Hilfe eines Computers. Bei beiden Methoden können ohne stärkere Belastung des Patienten Veränderungen der Hirnzellen, z.B. nach unfallbedingter Hirnquetschung, Hirnblutungen, aber auch Aufstau des Nervenwassers sicher und risikolos nachgewiesen werden 12/22 Kinästhesie Bewegungsgefühl, Wahrnehmung von Stellung, Bewegung, Gewicht und Widerstand der einzelnen Körperteile wie Rumpf oder Extremitäten Kleinhirn Liegt im hinteren Schädelbereich, unterhalb der Hinterhauptlappen des Großhirns, ist u. a. wichtig für die Regulierung und Koordinierung der Bewegungsabläufe, wirkt mit bei der Aufrechterhaltung des Körpergleichgewichts und des normalen Tonus der Skelettmuskulatur Klonus Schüttelkrampf mit schnellen, ruckartigen Muskelkontraktionen, krampfartiges Zucken durch plötzliche Dehnung auslösbare, längere Zeit anhaltende, rhythmische Muskelkontraktionen Kognitiv Grundfunktion der bewussten Hirnleistung z. B . Wahrnehmung, Konzentration, Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Orientierung, Denkfähigkeit Koma Tiefe Bewusstlosigkeit Kontraktur Einschränkung der Gelenkbeweglichkeit als Folge von Muskel- oder Sehnenverkürzung, Versteifung eines Gelenks durch Narbenbildung Kortikal Von der Gehirnrinde ausgehend; in Richtung Gehirnrinde gehend Kurzzeitgedächtnis Fähigkeit, sich für einen kurzen Zeitraum unterschiedliche (bis zu acht) Informationseinheiten zu merken Langzeitgedächtnis Fähigkeit, Informationen längerfristig abrufbereit zu behalten Laryngoskopie Kehlkopfspiegelung 13/22 Läsion Verletzung oder Störung der Funktion eines Organs oder Körpergliedes Limbisches System Komplexes System von Hirnstrukturen im Innern des Schläfenlappens, ist u. a. an der Entstehung gefühlsbetonter Verhaltensweisen, an der Merkfähigkeit und am räumlichen Gedächtnis beteiligt Liquor Flüssigkeit Logopädie/Sprachtherapie Logopädie bedeutet die Diagnostik und Behandlung von Stimm-, Sprech- und Sprachstörungen mit wissenschaftlich gesicherten Methoden. Ziel ist es, die gestörte Kommunikationsfähigkeit zu verbessern Luftröhrenschnitt/Tracheotomie Operationsverfahren, durch das der Beatmungsschlauch (Tubus) eines beatmeten Patienten unterhalb der Stimmbänder verlagert wird. Die Anlage eines Luftröhrenschnittes kann z.B. bei Langzeitbeatmung oder auch bei schweren Brüchen im Kieferbereich erforderlich sein Meningitis Entzündung der Hirnhäute (und/ oder Rückenmarkshüllen) Mittelhirn liegt in der Mitte von Zwischenhirn und Hirnstamm, ist u. a. für die Kontrolle der Muskelspannung mit zuständig MRT,MRI siehe Kernspintomographie Musiktherapie Form zur beruhigenden und ausgleichenden Einflussnahme Mutismus Schweigen, obwohl Sprechen organisch möglich wäre 14/22 Neglect Vernachlässigung/Unterdrückung einer Körper- oder Raumhälfte, oder Teilgebieten Neurochirurgie Spezialgebiet der Chirurgie, das alle operativen Eingriffe am zentralen und peripheren Nervensystem erfasst (Gehirn und Rückenmark einschließlich Hüllen und Gefäße, Körpernerven) Neuroleptika Neuroleptika werden bei akuten und chronischen Psychosen, bei Erregungszuständen eingesetzt. Ihre Hauptwirkung besteht in der Unterdrückung von Halluzinationen, Wahnvorstellungen, formalen Denkstörungen und Ich-Störungen. Ihre zentral dämpfende Wirkung ist je nach Substanz unterschiedlich stark. Neurologie Lehre von Aufbau, Funktionen, Erkrankungen und Schädigungen des zentralen und peripheren Nervensystems (= Gehirn, Rückenmark, periphere Nerven und Muskulatur), Diagnostik und Therapie dieser Erkrankungen und Schädigungen Neuropädagogik Anbahnung von Wachheit, Reaktionsvermögen, intellektuellen und kognitiven Fähigkeiten auf sonderpädagogischer und didaktischer Grundlage. Wiedererwerb von schulischem und berufstheoretischem Altwissen Neuropädiater Auf die Behandlung neurologischer Krankheiten spezialisierter Kinderarzt Neuropathologie Lehre von den Krankheiten zugrunde liegenden Veränderungen der Nervenzellen, des Hirngewebes und auch der Muskelfasern Neurophysiologie Lehre von den Funktionszusammenhängen des Nervensystems. Die Neurophysiologie untersucht allgemeine und spezielle Leistungen des Nervensystems bei der Koordinierung des Organismus in seiner Wechselbeziehung zur Umwelt 15/22 Neuropsychologie Spezieller Zweig der Psychologie, der die Zusammenhänge von Hirntätigkeit und Verhalten untersucht und sich unter Verwendung bestimmter Testverfahren mit der Diagnostik von Hirnschädigungen und Störungen des zentralen Nervensystems beschäftigt Nystagmus Augenzucken, unwillkürliche Bewegungen des Augapfels in verschiedene Richtungen Occipitallappen / Okzipitallapen Hinterhauptslappen, Teil des Gehirns im hinteren, unteren Kopfbereich, ist u. a. wichtig für visuelle Wahrnehmungsleistungen olfaktorische Stimulation Anregung durch Geruchsreize optische Stimulation Anregung durch Licht- und Wahrnehmungsreize Pädiatrie Kinderheilkunde Paraparese Lähmung beider Beine Parenterale Ernährung Ernährung durch Infusionen über einen Venenzugang Parese Teillähmung (vollständige Lähmung = Paralyse). Periphere (schlaffe) Parese durch Schädigung einzelner Nerven oder von Nervengeflechten. Zentrale (spastische) Parese durch Schädigung des Gehirns oder des Rückenmarks. Hemiparese (Halbseitenlähmung) Parietallappen Scheitellappen des Gehirns, liegt im oberen, hinteren Kopfbereich und ist u. a. zuständig für unsere Körperempfindungen 16/22 Pathologie Gebiet der Medizin, das sich mit der Erforschung von Ursachen, Entstehung und Verlauf sowie den anatomischen und funktionellen Auswirkungen von Krankheitsprozessen beschäftigt. PEG (perkutane endoskopische Gastrostomie) Ernährung durch eine dauernd direkt in den Magen eingeführte Sonde Plegie Völlige Lähmung von Körperteilen Pleuradrainage Dicker Plastikschlauch, der z.B. bei Lungenverletzungen zwischen Rippen und Lungenoberfläche vorgeschoben wird, um Luft und Blut aus diesem Bereich abzusaugen. Die Pleuradrainage endet in einem Behälter, der sich unterhalb des Patienten befindet (Fußboden oder am Bett aufgehängt) und oft an ein Unterdrucksystem angeschlossen ist. Pneumonie Lungenentzündung Positronenemissionstomographie (PET) Hier werden für den Menschen ungefährliche Strahlen ausgesandt und deren Ablenkung bzw. Aktivitätsverteilung mit Hilfe eines Computers gemessen. Die Änderung dieser Strahlung lässt Hinweise auf dessen Stoffwechsel des Gehirns zu. Es handelt sich um eine sehr aufwändige Untersuchung, welche zum jetzigen Zeitpunkt überwiegend in der Forschung eingesetzt wird. Polytrauma Mehrfachverletzung posttraumatische Epilepsie verletzungsbedingtes Anfallsleiden, welches Wochen, Monate oder Jahre nach einer Hirnverletzung auftreten kann Prophylaxe Vorsorge zur Verhütung von Krankheiten 17/22 Psychomotorik Die Gesamtheit der willkürlich gesteuerten, bewusst erlebten und von psychischen Momenten geprägten Bewegungs- und Handlungsabläufen Psychopharmaka Arzneimittel mit dämpfender oder anregender Wirkung auf die Hirnfunktion und dadurch Änderungen des Befindens, Erlebens, Verhaltens vor allem bei psychischen Erkrankungen und Störungen. Nach ihrer Hauptwirkung sind zu unterscheiden u. a. Neuroleptika, Tranquilizer, Hypnotika, Antidepressiva. Bei unsachgemäßer Anwendung oder unzureichender Kontrolle sind unerwünschte Nebenwirkungen möglich. Psychosomatik Lehre von den Beziehungen zwischen Körper und Seele sowie seelisch-geistiger (Mit-) Ursachen von Erkrankungen Psychosyndrom (auch hirnorg. Psychosyndrom) Gesamtheit aller unfallbedingten intellektuellen, kognitiven und verhaltensmäßigen Störungen der Gehirnfunktion Reanimation Wiederbelebung; Maßnahme zur Wiederbelebung der lebenswichtigen Körperfuntionen bei akutem HerzKreislauf-Stillstand und/oder Atemstillstand mit Bewusstlosigkeit, mit denen zur Vermeidung bleibender Hirnschäden möglichst unmittelbar begonnen werden muss (evtl. Herzmassage, künstliche Beatmung) Reflex Unwillkürliche Reaktion durch einen äußeren Reiz, z.B. Zusammenziehen eines Muskels Regression Unbewusstes seelisches Zurückgehen auf frühe, kindliche Verhaltens- und Erlebensweisen Rehabilitation Gezielte therapeutische Maßnahmen (Krankengymnastik, Sprach-, Arbeits- und Beschäftigungstherapie) zur Wiederherstellung/-gewinnung der geistigen und körperlichen Funktionen, sowie die Erlangung grundlegender Fähigkeiten wie Planen, Handeln, berufliche und soziale Kompetenz 18/22 Remission Erholungsfähigkeit, auch sichtbare Besserung der gestörten Hirnfunktionen Schädelbasisfraktur Bruch der Schädelknochen an der Schädelbasis Schädelfraktur Bruch der Schädelknochen Semantisches Gedächtnis Gedächtnis für allgemeines Wissen SHT (Schädel-Hirn-Trauma) Definition: Verletzung von Kopfschwarte, knöchernem Schädel und Gehirn durch Einwirkung äußerer Gewalt gedecktes SHT: kombinierte Verletzung von Schädel, Gehirn und Kopfschwarte, bei der die harte Hirnhaut nicht einreißt offenes SHT: kombinierte Verletzung von Schädel, Gehirn und Kopfschwarte, bei der die harte Hirnhaut einreißt und es zu einem Austritt von Gehirn-, Rückenmarksflüssigkeit oder Hirnsubstanz kommen kann Snoezelen Snoezelen ist eine ausgewogen gestaltete Räumlichkeit, in der durch harmonisch aufeinander abgestimmte multisensorische Reize Wohnbefinden und Selbstregulationsprozesse bei den Anwesenden ausgelöst werden. Durch die speziell auf die Nutzer hin orientierte Raumgestaltung werden sowohl therapeutische und pädagogische Interventionen als auch die Beziehung zwischen Anleiter und Nutzer gefördert. Snoezelen kann im Kran-ken-, Behinderten- und Nicht-Behindertenbereich angewendet werden. Somnolenz Schläfrigkeit, die durch äußere Weckreize beendet werden kann Sonographie Ultraschalluntersuchung 19/22 Spastik gestörte, meist erhöhte Muskelspannung spinal zur Wirbelsäule, zum Rückenmark gehörend Stimulus Reiz, auf den eine Antwort erwartet wird Stirnhirnschädigung Verletzung im Bereich des Stirnhirns, kann zu Wesensänderungen führen Stirnlappen Frontallappen, großer Hirnteil hinter der Stirn, enthält u. a. ein motorisches Sprachzentrum, kontrolliert unser Verhalten und Impulse, Verletzungen in diesem Bereich können zu Wesensänderungen führen Subarachnoidalblutung Blutung unter die Spinngewebshaut infolge Zerreißung eines Blutgefäßes Subdurales Hämatom Blutung unterhalb der harten Hirnhaut Temporallappen Schläfenlappen, Hirnteil an beiden Kopfseiten, ist u. a. wichtig für Sprache und Gedächtnis Tetraparese Lähmung von Armen und Beinen Tetraplegie Vollständige Querschnittslähmung von Armen und Beinen Tetraspastik Erhöhung der Muskelspannung bei allen vier Extremitäten 20/22 Tonus Spannungszustand der Muskulatur Tracheostoma Künstliche Öffnung der Atemwege durch Luftröhrenschnitt unterhalb des Kehlkopfes Tracheotomie Luftröhrenschnitt Tranquilizer Psychopharmaka mit angstlösender, beruhigender und entspannender Wirkung, daher Anwendung bei Verstimmungs- und Angstzuständen sowie Schlafstörungen traumatisch durch Verletzung entstanden Tremor Ständiges oder zeitweiliges Zittern, das auch in Ruhestellung auftreten kann Vegetatives Nervensystem (VNS) Autonomes, der bewussten Willenslenkung entzogenes Nervensystem, das der Regelung aller Lebensfunktionen wie Atmung, Stoffwechsel, Verdauung etc. dient. Es bildet mit den Drüsen und den Körperflüssigkeiten eine funktionellen Einheit und kann auch durch seelische Vorgänge beeinflusst werden; das vegetative Nervensystem und das ZND sind eng miteinander verbunden Venenkatheter, Zentralvenenkatheter (ZVK) Dünner Plastikschlauch, über den die künstliche Ernährung und die Zufuhr von Medikamenten in das Blutsystem erfolgt. Derartige Katheter werden entweder am Arm, unterhalb des Schlüsselbeins am Brustkorb oder in der seitlichen Halsgegend angebracht. Vestibulartraining Gleichgewichtstherapie Vigilanz (auch Wachheit) Fähigkeit, Aufmerksamkeitsleistung über längere Zeit zu erbringen 21/22 Visuelle Wahrnehmung Aufnahme von Reizen über die Augen und die Sehbahn bis in das Gehirn Vitalfunktion Die lebenswichtigen Funktionen des Körpers Vojta Karl Vojta, Begründer einer krankengymnastischen Methode Wachkoma siehe apallisches Syndrom Wahrnehmung Aufnahme und Verarbeitung von Reizen über die verschiednen Sinnesorgane (z.B. Augen, Ohren, Haut, Geruch, Geschmack, etc.) Zentralnervensystem (ZNS) Bezeichnung für das Gehirn und Rückenmark Zwischenhirn Teil des Hirnstamms, regelt wichtige Lebensfunktionen Zyanose Blauverfärbung vor allem der Lippen und Fingernägel bei Sauerstoffmangel im Blut 22/22