Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie Service Veranstaltungen Veranstaltungsarchiv Veranstaltung VERANSTALTUNG Zurück zur Übersicht 01. Juli 2013 In Kalender eintragen In Kalender eintragen m4 Award 2013 Am 1. Juli 2013 wurde der m4 Award zum zweiten Mal vom Bayerischen Wirtschaftsministerium verliehen. Fünf Wissenschaftler-Teams aus Bayern erhielten mit dem Gewinn des Awards die Möglichkeit, eine Forschungsförderung von durchschnittlich 500.000 Euro zu beantragen. Damit sollen ihre biowissenschaftlichen Projekte soweit weiter entwickelt werden, dass sie die Grundlage für eine Unternehmensgründung bilden. Der m4 Award fördert insbesondere kommerzialisierbare Projekte im Bereich der „Personalisierten Medizin“. Damit soll der bayerischen Gründerszene in der wichtigen Schlüsseltechnologie Biotechnologie ein weiterer Impuls gegeben werden. Dr. med. Thomas Bumm mit PD Dr. med. Gernot Stuhler Universitätsklinikum Würzburg Projekt: Neuartige bi-molekulare T-Zell aktivierende Antikörper für die zielgerichtete kombinatorische Tumor-Immuntherapie (bi-ATAK) Krebs ist die zweithäufigste Todesursache in Deutschland. Moderne Therapien mit zielgerichteten Antikörpern binden an sogenannte Antigene auf den Krebszellen und bewirken, dass das Immunsystem den Krebs zerstört. Das Problem ist, dass es kaum Antigene gibt, die exklusiv auf der Oberfläche von Krebszellen auftreten. Deshalb kann gesundes von krankem Gewebe nicht eindeutig unterschieden werden, womit unerwünschte Nebenwirkungen mit der Therapie einhergehen. Die Preisträger haben ein Verfahren entwickelt, mit dem die Krebszellen spezifisch erkannt werden, da zwei Antigene miteinander kombiniert werden. Dabei wird die Tatsache ausgenutzt, dass bestimmte Kombinationen von Antigenen nur auf Krebszellen auftreten. Durch die Verwendung von zwei Antikörperfragmenten, die jeweils ein Antigen binden und erst gemeinsam wirksam werden, wird eine hohe Spezifität erreicht. 19.05.2017 1/4 m4 Award 2013 An Hand des Multiplen Myeloms, einer bösartigen Erkrankung des Knochenmarks, soll das Therapiekonzept erprobt werden. Ist dies erfolgreich, könnte die Technologie auf viele weitere Krebserkrankungen übertragen werden. Dr. med. Andreas Benesic und Prof. Dr. Alexander L. Gerbes mit Dr. rer.nat. Romina Wiedmann und Ludwig Felber MBA Klinikum der Universität München, Ludwig Maximilians Universität München Projekt: MetaHeps – Personalized Liver Protectio Mit diesem Projekt sollen Leberschäden durch neue Medikamente verhindert werden. Solche Nebenwirkungen können im schlimmsten Fall zum Tode führen. Aufgrund dieses bislang unkalkulierbaren Risikos wurden zahlreiche Medikamente vom Markt genommen, obwohl meist nur wenige Patienten betroffen waren. Ursache sind die großen Unterschiede im individuellen Leberstoffwechsel, die mit den bisherigen Tests nicht erfasst werden. Die Preisträger haben ein Verfahren entwickelt, mit dem aus nur 10 ml Blut Zellen gezüchtet werden, die den Leberzellen des Spenders ähneln. Erstmals ist so eine Aussage über das persönliche Risiko durch Medikamente und MedikamentenWechselwirkungen möglich. Mit Hilfe des m4 Award werden Untersuchungen an Patienten und Probanden durchgeführt und individuelle Profile erstellt. Diese Aufklärung der molekularen Mechanismen im Individuum ist Basis für die Entwicklung von Biomarkern zum Schutz von Risikopatienten. Für die Pharmaindustrie ist das MetaHeps-Verfahren von größtem Interesse. Es erlaubt bisher unerreichte Sicherheit durch Personalisierte Medizin. Dr. Bernhard Frankenberger mit Dr. Slavoljub Milošević und Prof. Dr. Dolores Schendel Helmholtz Zentrum München Projekt: Eliminierung von pathogenen T-Zellen bei TZell-Leukämie und Autoimmunerkrankungen durch gezielten Einsatz von T-Zellrezeptor-spezifischen, monoklonalen Antikörpern (TABS) Viele Autoimmunerkrankungen wie Rheumatoide Arthritis oder Multiple Sklerose werden hervorgerufen durch fehlgeleitete Bestandteile des Immunsystems, sogenannte T-Zellen, die fälschlicherweise das körpereigene Gewebe angreifen. Auch bei einer bestimmten Krebsart, der T-Zell-Leukämie ist die Regulierung der T-Zellen gestört, so dass es zu unkontrolliertem Wachstum kommt. Die Preisträger haben ein neues Behandlungskonzept entwickelt, mit dem spezifisch die fehlgeleiteten T-Zellen identifiziert und zerstört werden können, ohne die gesunden 19.05.2017 2/4 m4 Award 2013 Immunzellen zu beeinträchtigen. Hierzu werden monoklonale Antikörper hergestellt, die spezifisch bestimmte Typen von TZellen erkennen. Mit dem m4 Award sollen die geeignetsten Antikörper charakterisiert und das Therapiekonzept im Tierversuch bestätigt werden. Im Gegensatz zu den heutigen Medikamenten könnte mit der neuen Therapie eine vollständige Heilung der Patienten erreicht werden. PProf. Dr. Herrmann Koepsell<br/>Universität Würzburg Projekt: In vivo Wirkungsnachweis eines lokal im Dünndarm wirkenden oralen Antidiabetikums zur Verbesserung der Einstellung des Blutzuckers während der Nahrungsaufnahme (DarmADB) Diabetes ist eine Volkskrankheit und kann zu schwerwiegenden Folgeerkrankungen wie Schlaganfall, Herzinfarkt und Erblindung führen. Ausgelöst wird Diabetes Typ 2 durch einen Mangel an Insulin oder eine verminderte Wirksamkeit dieses Botenstoffes. Der Preisträger hat einen neuen oralen Wirkstoff entwickelt, der die körpereigene Ausschüttung von Insulin anregen soll. Das Tripeptid bewirkt, dass der Traubenzucker aus der Nahrung nicht im vorderen, sondern im hinteren Teil des Dünndarms aufgenommen wird. Eine hohe Zuckerkonzentration im hinteren Teil des Darms löst Signalketten aus, die die Insulinproduktion erhöhen. Aus diesem Grund wird heute bei fettsüchtigen Patienten der vordere Teil des Dünndarms operativ entfernt. Diese Operation könnte durch den neuen Wirkstoff vermieden werden. Mit dem m4 Award soll das Therapiekonzept in Tierversuchen bestätigt und der Wirkstoff für die klinische Prüfung vorbereitet werden. Prof. Dr. Matthias Mann mit Dr. Nagarjuna Nagaraj und M.Sc. Nils A. Kulak Max-Planck-Institut für Biochemie Martinsried Projekt: Massenspektrometrie-basierte Diagnostik zur Klassifizierung von Krankheitsbildern Mit diesem Projekt soll die Massenspektrometrie von Proteinen Einzug in die klinische Anwendung halten. Das hochsensitive Verfahren ermöglicht es, die Eiweiß-Bestandteile einer Probe genau zu identifizieren und ihre Menge zu bestimmen. Die Massenspektrometrie wird derzeit für viele wissenschaftliche Fragestellungen verwendet, aber nicht in der klinischen Routine. Insbesondere für die Personalisierte Medizin liegt hier ein großes Potential. Für die Diagnose von Krankheiten bietet die Massenspektrometrie den Vorteil, dass nicht nur einzelne oder wenige Merkmale untersucht werden können, sondern tausende Proteine in nur wenigen Stunden. Mit dem m4 Award 19.05.2017 3/4 m4 Award 2013 sollen Probenvorbereitung, Quantifizierung und Auswertung der Protein-Signaturen optimiert und standardisiert werden. Eine mögliche Anwendung ist die Untersuchung von Tumorgewebe, um die Therapie zu ermitteln, die für den individuellen Patienten am besten geeignet ist. Zurück zur Übersicht m4 Cluster Weitere Informationen zum Münchener Biotech Cluster 19.05.2017 4/4 m4 Award 2013