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Pressemeldung
Alzheimer-Therapien starten zu spät:
Experten fordern frühere Diagnostik und Therapie
Düsseldorf, November 2015 – In Deutschland leiden rund 1,5 Millionen
Menschen an einer Demenzerkrankung. Unter diesen ist die AlzheimerKrankheit
die
häufigste.
Ihre
Symptome
wie
Gedächtnis-
und
Orientierungsverlust und Sprach- und Koordinationsstörungen, machen
sich erst spät bemerkbar. Wesentlich früher können Mediziner aber bereits
die Erkrankung mit modernen Methoden diagnostizieren. PD Dr. med.
Judith
Alferink
erläutert
im
Vorfeld
der
MEDICA
EDUCATION
CONFERENCE 2015, welche Therapieansätze derzeit erforscht werden um
dann eventuell frühzeitig zu helfen.
Die Alzheimer-Krankheit ist eine fortschreitende, neurodegenerative Erkrankung
des Gehirns und die häufigste Form der Demenz. Das Risiko zu erkranken
steigt mit zunehmendem Alter. Bereits viele Jahre vor dem Auftreten von
klinischen
Symptomen
kommt
es
bei
der
Alzheimer
Krankheit
zu
Veränderungen des Gehirns in deren Folge Nervenzellen absterben.
Die zugrunde liegenden neurodegenerativen Prozesse sind bis heute noch
nicht vollständig entschlüsselt. Was bekannt ist: „Für den Rückgang von
Hirngewebe
ist
die
Ablagerung
von
fehlerhaft
gebildeten
Eiweißen
verantwortlich, den sogenannten Beta-Amyloiden“, erläutert PD Dr. Judith
Alferink, Oberärztin der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Münster.
„Zusätzlich lagern sich unlösliche Fasern, die sogenannten Tau-Fibrillen,
innerhalb der Nervenzellen ab. Neben diesen Anzeichen der AlzheimerKrankheit kommt es zu einer Entzündungsreaktion im Gehirn.“
Treten erste Symptome auf können bereits zahlreiche Nervenzellen an
bestimmten Stellen des Gehirns abgestorben sein, und die in der Folge
angewendeten Therapien setzen zu spät an. „Die Erkrankung sollte in einem
frühen Stadium erkannt werden, idealer Wiese noch vor dem Auftreten der
ersten Symptome“, fordert Dr. Alferink, die an der Klinik für Psychiatrie und
Psychotherapie im Exzellenzcluster „Cells in Motion“ (CiM) der Westfälischen
Wilhelms-Universität Münster die Rolle von Immunzellen im Gehirn bei der
Entstehung von Erkrankungen erforscht. „Mit moderner Methodik, wie sie
spezialisierte Gedächtnisambulanzen anbieten, kann heute bereits mit sehr
hohen Genauigkeit eine Alzheimer Krankheit vorhergesagt werden“, erklärt die
Referentin der MEDICA EDUCATION CONFERENCE.
Zu den Verfahren der Frühdiagnostik zählen zum einen neuropsychologische
Tests, um die für die Alzheimer Krankheit typischen Gedächtnisstörungen zu
erfassen. Der Nachweis von Nervenzelluntergang in charakteristischen
Gehirnregionen
kann
mittels
Bildgebung
des
Gehirns,
beispielsweise
Kernspintomographie (MRT), erfolgen. Eine verminderte Stoffwechselaktivität in
betroffenen Hirnarealen ist mittels funktioneller Bildgebung wie der PositronenEmissions-Tomographie
(PET)
nachweisbar.
Zusätzlich
können
die
beschriebenen fehlerhaft gefalteten Eiweiße im Nervenwasser nachgewiesen
werden: Bei der Alzheimer Krankheit findet man erniedrigte Werte für Beta
Amyloid und erhöhte Werte für phosphoryliertes Tau.
Die Alzheimer Krankheit ist zwar bislang nicht heilbar, allerdings kann das
Fortschreiten
der
Erkrankung
durch
eine
rechtzeitig
einsetzende
medikamentöse Therapie mit Antidementiva verlangsamt werden. Ziel ist es, die
geistige Leistungsfähigkeit und damit die Selbstständigkeit des Patienten
möglichst lange zu erhalten. „Viele bisher entwickelte Medikamente wirkten
aber noch nicht gezielt auf die Krankheitsprozesse ein“, sagt Dr. Judith Alferink.
Es wird daher intensiv an Medikamenten geforscht, die genauer in den
veränderten Prozess im Gehirn bei Alzheimer eingreifen. „Derzeit wird erforscht,
ob man Patienten schon früh gegen die gefährlichen Eiweißablagerungen im
Gehirn impfen kann, die die Krankheit kennzeichnen“, erklärt die Expertin.
Impfstrategien sollen dabei das Immunsystem des Patienten anregen, die
krankhaften
Proteine
anzugreifen.
Insbesondere
die
zielgerichtete
Beeinflussung von Immunzellen sei dabei eine große Herausforderung und
stelle ein vielversprechendes Forschungsziel mit erheblichem TherapiePotenzial dar.
Im Kurs „Früherkennung und Behandlung der Demenz – was ist für die Praxis
wichtig?“
am
18.
November
2015
auf
der
MEDICA
EDUCATION
CONFERENCE 2015 diskutieren Experten und Teilnehmer über Möglichkeiten
der Frühdiagnostik, innovative Therapieansätze und den State-of-the-Art in der
gegenwärtigen Behandlung.
Die
interdisziplinäre
Fortbildungsveranstaltung
MEDICA
EDUCATION
CONFERENCE findet parallel zur Weltmesse für Medizintechnik, der MEDICA,
erstmals mit einer geänderten Laufzeit von Montag bis Donnerstag statt.
Bei Abdruck Belegexemplar erbeten.
Pressekontakt für Rückfragen:
Pressestelle DGIM/MEDICA EDUCATION CONFERENCE
Anne-Katrin Döbler/Stephanie Priester
Postfach 30 1 20
70451 Stuttgart
Telefon: 0711 8931-605
Telefax: 0711 8931-167
E-Mail:[email protected]
Messe Düsseldorf GmbH
Pressereferat MEDICA 2015
Martin-Ulf Koch/ Larissa Browa
Tel. +49(0)211-4560-444/-549
E-Mail: [email protected]
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